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Hoecke Interview - ein ganz wichtiges Zeitzeugnis!

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Anonymous
 Anonymous
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Hallo Community,

ich würde Euch gerne auf ein Interview hinweisen, dass Björn Höcke dem ZDF gegeben hat:
https://www.zdf.de/politik/berlin-direkt/zdf-interview-mit-bjoern-hoecke-in-voller-laenge-100.html

Höcke bzw. sein Berater, der in dem Interview im Hintergrund agiert, haben das Interview abgebrochen, weil Herr Höcke angeblich durch das im Interview präsentierte Material stark emontionalisiert war und nach sehr intensiven Stunden, bei denen es wohl um juristische Fragen ging, nicht in der Verfassung war, darauf angemessen zu reagieren.

Ich finde das Interview und vor allem auch die Zeit nach dem Abbruch desselben, die mit aufgezeichnet wurde und in dem Video enthalten ist, hochinteressant.

Inhaltlich ging es um die Sprache und den Gebrauch von Formulierungen und Worten, die dem Wortschatz der Nationalsozialisten entlehnt sind. Dabei wurden AfD Parlamentarier mit Zitaten von Herrn Höcke konfrontiert und diese sollten dann sagen, ob das ein Zitat von Hitler oder von Herrn Höcke war. Keiner konnte dies eindeutig erkennen.

Herr Höcke wurde dann mit Aufzeichnungen dieser Kurzinterviews konfrontiert.

Das mag gemein gewesen sein - aber so geht journalistisches Arbeiten. Mein Ding wäre das nicht, aber ich bin froh, dass es Menschen gibt, die das können. Für mich war das jetzt kein ungewöhnlicher Vorgang. So etwas haben schon Politiker aller Richtung über sich ergehen lassen müssen.

Soweit der Einstieg und auch der grobe Inhalt - denn es ging dort in erster Linie um die Sprache von Herrn Höcke.

Jetzt in kurzen Stichpunkten, warum ich das Interview absolut bemerkenswert finde:

- Herr Höcke wirkte auf mich sehr natürlich und im Grunde genommen sympathisch. Er scheint mir kein böser Mensch zu sein - aber sein Problem bzw. das Problem, das ich mit ihm habe, ist die philosophische Gurndlage, auf der er agiert - mitsamt der Konsequenzen daraus. Herr Höcke wirkte mir keinesfalls emotionalisert und er wurde nicht ausfallend.

- Die AfD Parlamentarier wissen weder, was Herr Höcke so schreibt und denkt - noch kennen sie sich inhaltlich mit dem politischen Konzept Hitlers aus. Die dort interiewten Parlamentarier machten auf mich keinen unmöglichen Eindruck - sie hätten als Menschen in jede Partei gepasst und von der menschlichen Seite her wären sie für mich durchaus wählbar.

Problematisch für Höcke wurde nach meinem Eindruck dieses Interview eigentlich erst nach dem Abbruch. Er hat da offen und ehrlich mit dem Journalisten geredet (nicht unsympathisch) - aber er offenbarte hier die Grundlagen seines Denkens: Biologismus und Sozialdarwinismus!

Die Begriffe "entartet" und "Lebensraum" hielt er für unproblematisch und brachte hier Beispiele aus der Biologie.

Eine entartete Zelle oder ein solches Gewebe ist (wie z.B. Krebs) nicht im Sollzustand sondern hat sich davon entfernt und wird so zum Problem. Ein Raubvogel hat einen bestimmten Lebensraum und braucht diesen auch, um zu überleben.

Das ist alles so richtig - aber kann man das auf den Menschen übertragen?

Wer hat das Recht zu definieren, welche Menschen (welches Volk), welche Kunstrichtung, welche Sprache oder was weiß ich sonst noch "entartet" ist? Das kann nur jemand mit Deutungshohheit - und in einem freiheitlichen und pluralistischen System hat die niemand und die Achtung voreinander ist die Grundlage des gemeinsamen Lebens.

Ein Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er sich seinen Lebensraum weitgehend selbst gestalten kann, was es ihm ermöglicht, so gut wie überall auf der Erde zu siedeln. Der Afrikaner kann in Deutschland leben wie der Deutsche auch in Afrika leben kann. Alles kein Problem.

Was also das Problem mit Herrn Höcke ist, das ist nicht er als Mensch sondern seine Auffassung, es gäbe so etwas wie ein Volk oder Menschen, die einen Standard darstellen und alles, was dem nicht entspricht, darf als "entartet" bezeichnet werden oder diese besonders edlen Menschen sind mit einem klar definierten und abgegrenzten Lebensraum zu schützen. Hier ist jetzt Interpretation von mir als Biologen mit drin - aber anders kann ich die Worte Höckes nicht einordnen.

Ein letztes Mal habe ich mich in dem Interview kurz vor dem Ende erschrocken. Hier deutete Höcke große Ambitionen (Bundeskanzler?) an und wünschte dem Journalisten viel Erfolg für die weitere berufliche Laufbahn - was vor dem Hintergrund des Interviews und der Ankündigung, mit diesem Jouralisten keine Interviews mehr führen zu wollen, wie eine persönliche Drohung klang.

Meine Konsequenzen aus diesem Interview:
Wir müssen dringend uns mehr mit den wirklichen Inhalten der AfD auseinandersetzen! Sicher macht auch der Ton die Musik - aber es ist an sich nicht so entscheidend, ob jemand brüllt oder sachlich redet, denn auf den Inhalt kommt es an.

Wenn da wirklich jemand glaubt, es würde uns gut tun. Menschen anderer Herkunft aus rassistischen Gründen auszuschließen, dann kann ich ihm sagen, dass das nicht stimmt.

Ich habe schon mit Menschen aus so gut wie allen Gebieten der Erde zusammengerbeitet und es war nie ein Problem. Ich habe da überaus fähige Menschen kennengelernt und viele waren eine absolute Bereicherung.

Biologisch gesehen gibt es so etwas wie Menschenrassen nicht - und was noch wichtiger ist: unsere genetschen Unterschiede sind für das, was wir sind, längst nicht so entscheidend, wie viele glauben.

Unsere Welt steht vor großen Problemen und das letzte, was die Menschheit brauchen kann, sind regionale Gruppen, die meinen sie seinen die Krone der Schöpfung und alles müsse nach ihrer Pfeife tanzen. Wir als Mitglieder der riesengroßen "Familie Mensch" werden unsere Probleme nur solidarisch, in gegenseitiger Achtung und mit Wohlwollen füreinander lösen, als großes Team und nicht als die ganze Welt unterwerfende Elite, die wissenschaftliche Erkenntisse nicht achtet oder nur missbraucht, um die eigene Macht zu begründen.

Seien wir wachsam und bewahren wir uns das, was uns wirklich produktiv und glücklich leben lässt - und lehnen wir jedes kaputtreden oder anderweiteige Zerstörung ab.

Die Feuerprobe muss die Demokratie, unser Land und unsere Gesellschaft nicht in Zeiten des Wohlstands bestehen. Hoffen wir auf Besonnenheit, wenn es uns einmal schlechter gehen sollte.

Die Lösungen, die uns Menschen wie Herr Höckem verkaufen wollen, führen in den totalen Ruin. Aber das kennen wir ja aus der Geschichte - nur glaube ich nicht, dass uns die Welt noch einmal gnädig eine Chance geben würde.

LG
Ecc

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Lucan-7
Beiträge : 21304

Ein Punkt für Höcke...
Ich habe mir auch das Interview in voller Länge angesehen, und ich muss sagen dass nach meinem Eindruck Höcke hier klar als Sieger hervorgeht. Die Arbeit des ZDF wirkt manipulativ und unsachlich und wird die Anhänger der AfD in ihren Vorbehalten bestärken.

Denn der Punkt der Reporter ist ja korrekt: Höcke bedient sich tatsächlich einer Rhetorik, die an die NS Zeit erinnert und stellenweise auch genau so gemeint ist. Damit soll man ihn dann selbstverständlich auch konfrontieren.

Die Fragestellung allerdings "Ist das von Herrn Höcke oder stammt das aus 'mein Kampf'?" ist in dieser vorgetragenen Art ausgesprochen plump.

Zwar werden die AfD Politiker, die hier gefragt wurden, scheinbar "entlarvt", weil sie dazu keine Aussage wagen... tatsächlich können sie aber nur verlieren. Man muss auch Zitate aus "Mein Kampf" immer im Gesamtzusammenhang sehen. Für sich allein ist der Aussagewert gering, viele Sätze aus "Mein Kampf" könnten heutzutage auch von liberalen oder linken Politikern zitiert werden ohne dass es jemand merken würde - sofern man sie entsprechend aus dem Zusammenhang reißt.

Angesichts dieser vorhersehbaren und einseitigen Vorgehensweise, bei der Höcke nur verlieren kann, reagiert er ausgesprochen sachlich und gelassen. Es gelingt ihm ohne weiteres, das Bild des missverstandenen Patrioten zu zeichnen, der von den bösen Einheitsmedien vorgeführt werden soll, sich aber nicht aufs Glatteis führen lässt.

Über den Abbruch habe ich mich dann doch etwas gewundert, weil diese beabsichtigte Vorführung ja gerade vorbei war und das Gespräch auf politische Inhalte kommen sollte. Es ist anzunehmen, das Höcke auch dabei noch eine recht gute Figur gemacht hätte, aber in diesem Moment wurde das Interview dann aus Höckes Richtung beendet.

Meiner Ansicht nach war die Strategie des ZDF hier völlig falsch. Die Nazirhetorik hätte man wesentlich sachlicher herausarbeiten können, wobei der Schwerpunkt aber klar auf inhaltliche Fragen hätte gesetzt werden müssen.
So wirkt es fast als wäre dem Team nichts besseres eingefallen, um den AfD Politiker fertig zu machen, der sich jetzt hier mal wieder als armes, missverstandenes Opfer inszenieren kann. Ein Ergebnis, das so möglicherweise anders ausgesehen hätte, hätte man ihn konkret auf Inhalte festgenagelt.

Die vermeintliche "Drohung" am Schluss ist meiner Ansicht nach Quatsch. Höcke meinte, er würde dem ZDF kein Interview mehr geben, was sie noch bedauern würden, wenn er erst einmal wichtig ist. Mag sein, dass Höcke entsprechende Machtphantasien hat... eine konkrete Drohung war das hier aber nicht.

Für mich eine vertane Chance des ZDF und - leider - ein Punktsieg für Höcke, der das vor seinen Anhängern sicherlich entsprechend ausschlachten wird...

lucan-7 antworten
55 Antworten
21thdigitalmen
(@21thdigitalmen)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 120

Die AfD Blase würde sowieso alles abfeiern, was der Mann sabbelt,
Dazu ist er intelektuell und retorisch zu gut geschult.
Die Gefahr, die dahinter steht, ist das viele Menschen eben anfällig für dieses völkische Denken sind.
Noch gibt sich Höcke als geleckter Demokrat, aber im Hintergrund spinnt der Flügel schon seine Netze.

Die AfD lebt maßgeblich von dieser verrohten und ausgrenzenden Sprache, grade bei Höcke finde ich es deshalb gut, dass er mal so gestellt wird.

21thdigitalmen antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @21thdigitalmen

Die Gefahr, die dahinter steht, ist das viele Menschen eben anfällig für dieses völkische Denken sind.

Dem kann man aber nur begegnen, indem man sich sachlich mit den Inhalten auseinandersetzt.

Die Grundlagen befinden sich in einem Fachbereich, in dem ich studiert habe: Biologiie.

Die Vorstellungen des völkischen Denkens entspringt der Biologie aus der Zeit des Anfangs des letzten Jahrhunderts. Damals setzte sich das Konzept Darwins durch. Dies veließ dann aber schnell die Ebene sachlicher Wissenschaftlichkeit und wurde ideologisch stark aufgeblasen. Auch Wissenschaftler wie Häckel haben sich an diesem unsäglichen Treiben beteiligt.

Die wissenschafltiche Grundlage völkischen Denkens war also nie wirklich gegeben und nach heutigem Kenntnisstand muss das wirklich als groben Unfug bezeichnene.

Du kann menschliche Kulturen nicht einfach mit Bakterienkulturen vergleichen. Wer das tut reudziert Menschen auf das Niveau von Bakterien - und auf diesem Niveau befindet sich dann auch entsprechendes Denken. Da ist jeder Affe kultuiverter. Ist leider so - aber das sollte ja eigentlich leicht kommunizierbar und verständlich sein.

LG
Ecc

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Georg Heinrich
(@groesste-liebe)
Beigetreten : Vor 11 Jahren

Beiträge : 258

Biologie ist nicht die Grundlage für völkisches Denken, sondern wird lediglich rhetorisch dafür ausgeschlachtet.

Auch wenn das sachlich falsch ist, und wenn das einmal Allgemeinbildung wird, so wird völkisches Denken dennoch existieren.

Völkisches Denken beruht auf der natürlichen Angst vor Fremdem und einer ebenso natürlichen chauvinistischen Grundhaltung. Dafür gibt es tatsächlich eine biologische Grundlage: das Oxytocin, das uns entsprechend fühlen lässt.

Völkisches Denken entspricht also unseren niederen Instinkten, und die bilden folglich dessen wahre Grundlage.
Und daran muss dann auch die Kritik anknüpfen, denn Instinkte sind keine Befehlsgeber, wir sind ihnen nicht ausgeliedert, sondern wir können sie reflektieren und ihnen Vernunft entgegensetzen.

Hope this helps.

groesste-liebe antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Die erhöhte Ausschüttung von Oxytocin senkt die Fremdenfeindlichkeit.

Wobei auch ein niedriger Pegel kein "völkisches Denken" fördert.

Völkisches Denken ist nicht einfach nur Angst oder Unwohlsein, sondern bereits ein geistiges Konzept bei dem jede Menge Verstand eingesetzt werden müssen. Denn man musste sich ja erstmal überlegen, was dieser deutsche Volkskörper überhaupt ist. Das ist zu viel Aufwand für "niedere Instinkte".

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @groesste-liebe

Biologie ist nicht die Grundlage für völkisches Denken, sondern wird lediglich rhetorisch dafür ausgeschlachtet.

Doch irgendwie baut es doch auf missverstandene, verzerrte und fehlinterpretierte Biologie auf. Darwinismus in grob vereinfachter und dem naturwissenschaftlichen Denken entrückter Form.

https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus

https://de.wikipedia.org/wiki/Biologismus

Viele Grüße
Ecc

Nachtrag vom 17.09.2019 1403
Ich sehe hier NAturwissenschaftler und grade auch Biologen in der Verantwortung, die Dinge richtigzustellen und den Missbrauch einzudämmen.

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myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80
Veröffentlicht von: @groesste-liebe

Völkisches Denken beruht auf der natürlichen Angst vor Fremdem und einer ebenso natürlichen chauvinistischen Grundhaltung. Dafür gibt es tatsächlich eine biologische Grundlage: das Oxytocin, das uns entsprechend fühlen lässt.

Ein Ansatz wäre doch auch, dass man sich selber und anderen Menschen die Angst vor Fremdem und das Bedürfnis sich davor zu schützen erst mal zugesteht. Denn das ist doch eine natürliche Sache. Erst wenn man sich das eingesteht, kann man vernünftig daran gehen, wie man am besten mit der Situation, dass nun ganz viel Fremdes auf einen zukommt umgeht. Und da darf man doch auch unterschiedliche Ansichten haben. Dass jeder, der Bedenken gegen die Zuwanderung äußert, in die rassistische und rechtsextreme Ecke gestellt wird, hilft bestimmt nicht.

myhopeinhim antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Man muss auch Zitate aus "Mein Kampf" immer im Gesamtzusammenhang sehen. Für sich allein ist der Aussagewert gering, viele Sätze aus "Mein Kampf" könnten heutzutage auch von liberalen oder linken Politikern zitiert werden ohne dass es jemand merken würde - sofern man sie entsprechend aus dem Zusammenhang reißt.

Nun haben die gebrachten Zitate aber eben genau den völkischen Schlag, der Höcke und das völkisch-nationale Gedankenkonstrukt in "Mein Kampf" verbindet.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Für mich eine vertane Chance des ZDF und - leider - ein Punktsieg für Höcke, der das vor seinen Anhängern sicherlich entsprechend ausschlachten wird...

Wie wollen sie das denn anstellen? Das ihr Idol tatsächlich eine Sprache verwendet, die auch in Mein Kampf zum Tragen kommt?

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782

Farbwechsel..

Veröffentlicht von: @lucan-7

Angesichts dieser vorhersehbaren und einseitigen Vorgehensweise, bei der Höcke nur verlieren kann, reagiert er ausgesprochen sachlich und gelassen. Es gelingt ihm ohne weiteres, das Bild des missverstandenen Patrioten zu zeichnen, der von den bösen Einheitsmedien vorgeführt werden soll, sich aber nicht aufs Glatteis führen lässt.

Die deutllichen Wechsel seiner Gesichtsfarbe an zwei Stellen, einmal knapp die Gesichtszüge entleist und die sichtliche Unruhe mehr zum Ende hin, zeugen für mich nicht von Gelassenheit.

An welchen prägnanten Stellen er den Blick zu lange senkt, das schaue ich mir auch noch mal an.

Die Flucht in die Opferinszenierung zeichnet ihn aktuell nicht als Führungspersönlichkeit aus, die einem Stürmchen standhalten kann, wenn es ernst wird.

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304
Veröffentlicht von: @deborah71

Die deutllichen Wechsel seiner Gesichtsfarbe an zwei Stellen, einmal knapp die Gesichtszüge entleist und die sichtliche Unruhe mehr zum Ende hin, zeugen für mich nicht von Gelassenheit.

Es hat ihn sichtlich mehr mitgenommen als er sich letztlich anmerken liess... aber er blieb dennoch souverän und hat sich nicht aus der Reserve locken lassen.

Dadurch wurde der beabsichtigte Effekt umgekehrt: Das ZDF erscheint durch seine Provokation als "böse" und voreingenommen, Höcke bleibt hingegen sachlich und kann sich so verkaufen, wie es er es gerne hätte. Eine "Entlarvung" findet an dieser Stelle nicht statt. Und das liegt einfach daran, dass die Stratgie des ZDF nicht zielführend war... es war einfach zu offensichtlich auf eine Provokation und Bloßstellung ausgelegt. Das hätte man wesentlich sachlicher und subtiler bringen müssen, um am Ende wirkungsvoll zu sein.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782
Veröffentlicht von: @lucan-7

Es hat ihn sichtlich mehr mitgenommen als er sich letztlich anmerken liess... aber er blieb dennoch souverän und hat sich nicht aus der Reserve locken lassen.

Er wurde nicht ausfallend, da gebe ich dir recht.... bis auf den einen kleinen Moment am Ende, wo er lange nach unten schaut und dann anfing von Konsequenzen zu reden.
Seine emotionale Ausstrahlung hatte er vorwiegend gut verdeckt.

Das ZDF-Theater interessiert mich weniger.... mich interessieren die Augen eines Menschen, wenn er in eine herausfordernde Situation gerät. Sie sind Spiegel der Seele und ein offenes Buch für mich.

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

Eine "Entlarvung" findet an dieser Stelle nicht statt. Und das liegt einfach daran, dass die Stratgie des ZDF nicht zielführend war... es war einfach zu offensichtlich auf eine Provokation und Bloßstellung ausgelegt.

Lucan, das sehe ich deutlich anders.

Ich stimme mit Dir überein, dass Höcke keine schlechte Figur machte. Er kam sehr menschlich rüber, was auch mir gefallen hat.

Ich fand es traurig, dass die AfD Abgeordneten, nicht erkennen konnten, ob diese Aussprüche nun von Höcke oder Hitler waren - andererseits aber auch nicht, denn so viel Unterschied im Denken und Reden ist ja nicht da. Diese Strategie des Journalisten ging also auf.

Was mich persönlich entsetzt hat, war der Umstand, dass Begriffe wie "entartet" oder Lebensraum" klar biologisch entlehnt waren.

Damit zeigte Höcke klar, dass seine philosophische Grundlage der Sozialdarwinismus und Biologismus ist. Er verkennt darin die Unterschiede zwischen menschlicher Kulutur und Natur und überbewertet natürliche Unterschiede, die kuluturell meist von geringer Bedeutung sind.

Das schlimme an dieser Haltung ist nicht nur, dass sie naturwissenschaftlich als grober Unfug bezeinet werden muss - viel schlimmer sind noch die Konsequenzen, die in Rassismus, Ausgrenzung von Behinderten oder nicht der Norm entsprechenden und ähnlichem führt.

Das ganze baut 1:1 auf die gleichen Grundlagen wie der Nationalsozialis-mus unter Hitler - und die Ziele sind konsequenter Weise dieselben Die Diktatur der "Rasse", die sich für die "Herrenrasse" hält.

Und vor so einem Hintergrund, nutüut auch das besonnste und sympathischte Auftreten im TV nichts. Es ist ein absoluter Segen, dass das Interview, dies deutlich gemacht hat.

LG
Ecc

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Was mich persönlich entsetzt hat, war der Umstand, dass Begriffe wie "entartet" oder Lebensraum" klar biologisch entlehnt waren.

Sehr richtig. Aber anstatt einfach stumpf darauf hinzuweisen, dass die Nazis so was auch schon mal gesagt haben, hätte man Höcke doch einfach mal fragen können: Was genau meint er denn damit? Wer ist "entartet"? Warum die biologischen Vergleiche?

Und dann immer wieder nachbohren und nicht lockerlassen. Material hätte es da genug gegeben.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lucan-7

hätte man Höcke doch einfach mal fragen können: Was genau meint er denn damit? Wer ist "entartet"? Warum die biologischen Vergleiche?

Und dann immer wieder nachbohren und nicht lockerlassen. Material hätte es da genug gegeben.

Nun, als das auf den Tisch kam, da war der Zug ja schon abgefahren. Das Interview war von Höckes Seite abgebrochen.

Aber ich gebe Dir Recht - auch seitens der Journalisten (nicht nur in diesem Fall) geht man viel zu wenig auf die geistigen Grundlagen der Doktrin ein, auf die sich Höcke stützt.

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

geht man viel zu wenig auf die geistigen Grundlagen der Doktrin ein, auf die sich Höcke stützt.

Auf die geht man doch ausschließlich ein. Es wird doch nur rumgeredet, woher dieses oder jenes Wort kommt und in welchem Zusammenhang andere das benutzt haben.
Hat überhaupt schonmal jemand gefragt, was die Leute damit meinen, wenn sie von Lebensräumen, Entartung oder ähnlichem reden? Das fände ich wichtiger. Und es wäre auch hilfreicher in der Diksussion.

Dem Typen mit diesem großen Gewese auch noch ne Menge Stoff für sein "Ich armes Opfer"-Mimimi zu liefern, halte ich für verfehlt. Er weint halt. So wie der Gauland auch weint. Beide weil sie nicht vorher überlegen konnten, wie sie ihre Strategie aufbauen können. Nichts neues und nur die Fanboys streiten es ab oder merken es nicht. Mehr Zeit braucht man dem ganzen doch echt nicht widmen.

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @littlebat

Hat überhaupt schonmal jemand gefragt, was die Leute damit meinen, wenn sie von Lebensräumen, Entartung oder ähnlichem reden?

Bei Herrn Höcke ist das jawohl klar. Wenn er diese Begriffe äußert, dann nicht als Biologe sondern als rechtsextremer Politiker mit diesem Hintergrund:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus

Veröffentlicht von: @littlebat

Und es wäre auch hilfreicher in der Diksussion.

Und nun darfst Du diskutieren.

Diese ganze nationale Geschichte hat durch den Missbrauch von Darwins Theorien eine ideologische Grundlage bekommen. Und die muss man durch sachliche naturwissenschaftliche Betrachtung der behaupteten Zusammenhänge nehmen. Das ist kein Problem - aber wir müssen es tun, weil sonst diese üble Wurzel weiter Ungutes treibt.

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Bei Herrn Höcke ist das jawohl klar.

Ja? Ist es das? Ich kann nicht in seinen Kopf reinschauen. Ihnen immer und immer wieder die Möglichkeit zu geben, sich als Opfer zu gerieren und sich aus der Verpflichtung zur Erklärung zu entlassen, kann es nicht sein. Das klappt nicht.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Und nun darfst Du diskutieren.

Mit dir lohnt das nicht. Du hast nämlich wieder mal nicht verstanden, was ich geschrieben habe.

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @littlebat

Ja? Ist es das? Ich kann nicht in seinen Kopf reinschauen.

Das Interview hat uns diesen Einblick gegeben - daher: Zeitzeugnis.

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Das Interview hat uns diesen Einblick gegeben - daher: Zeitzeugnis.

Aber nicht so eindeutig, dass sich keiner mehr rausreden kann.

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @littlebat

Aber nicht so eindeutig, dass sich keiner mehr rausreden kann.

Aber genau so eindeutig, dass sich keiner mehr rausreden kann!

Er hat klar gesagt, dass er die Verwendung von Begriffen wie Lebensraum und entartet dem biologischen Kontext entimmt. Das weiß jetzt jeder und kann nicht mehr sagen, dass etwas anderes gemeint sein könnte.

Wenn Höcke also diese Begirff im Zusammenhang mit seiner Idee von einem deutschen Volk verwendet, dann ist klar, dass Höcke das deutsche Volk als eine schützenswerte Einheit ähnlich einer vom aussterben bedrohten Art sieht, der man einen konkreten geschützten Raum geben muss, in der es sich ungestört entwickeln kann.

Und wenn er den Begriff "entartet" verwendet, dann wissen wir, dass er Idealvorstellungen von den Individuen dieser Rasse hat und dass er bereit ist, Abweichungen von der Norm zu entfernen - denn anders macht diese Klassifizierung keinen Sinn.

Das alles kling nach der Zucht einer besonders reinen Spezies - ähnlich wie man das bei Hunde oder Schafrassen so macht.

Das ist Höckes geistiger Kontext und für mich wurde der in diesem Interview glasklar. Als Biologie weißt Du einfach, welche bilder angesprochen werden, wenn bestimmte Worte fallen.

Dass es nun so etwas wie das "deutsche Volk" nicht eigentlich gibt, sondern dass wir eine Gemsich aus verschiedenen Landmannschaften sind, dass die genetische Grundlage, für das, was einen Menschen ausmacht, im Vergleich zu den Memen relitaiv gering ist, dass das Schaffen von "reinrassigen" Individuen erhebliche negative gesundheitliche wie charakterliche Problematiken heraufbeschwört - all das scheint Herr Höcke zu ignorieren.

Wenn er denn "entartetes" Leben, klassifizieren will - was will er mit dem tun? Aus dem Land rausschmeißen, Gaskammer, T4?

Ich habe gesehen, dass die Eltern von Herrn Höcke im Bereich der Behindertenarbeit beruflich tätig waren. Ich frage mich, wie jemand, der vom beruflichen Kontext der Eltern Achtung vor Behinderten haben sollte, mit Begriffen wie "entartet" agieren kann? Aber vielleicht haben sich die Beschützer eines reinrassigen deutschen Volkes ja auch in die Behindertenarbeit gemischt, um eine wirklich Integration zu verhindern ...

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Zwar bewerte ich das Interview als nicht so katastrophal aber LittleBat hat hier meiner Meinung nach Recht. Die Journalisten haben sich die Gelegenheit entgehen lassen. Wobei es schwer ist Menschen aus dem rechtsextremen Millieu festzunageln. Die wissen meist genau wann sie ausweichen müssen. Und man hätte den Vorwurf, dass man ihm Dinge in den Mund gelegt habe. Oder man ermutigt ihn in freundlicher Atmosphäre zum Reden aber dann hat man das Problem des Vorwurfs ihm eine Bühne geboten zu haben.

So gesehen ist das Interview nicht schlecht gelaufen. Es fehlt noch etwas. Die Frage ist, wie man dieses fehlende Teil erreichen könnte ohne einen der jetzt schon vorhandenen Vorwürfe zu bedienen.

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @lavoisine

Wobei es schwer ist Menschen aus dem rechtsextremen Millieu festzunageln.

Absolut richtig, da nagelt man manchmal eher einen Pudding an die Wand...
Meine Hoffnung wäre gewesen, dass versierte Journalisten das können. Können sie aber wohl doch nicht. Ich fand das ganze einen Bärendienst - wobei ich hier im Thread dir doch an manchen Stellen zustimmen musste.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Die Frage ist, wie man dieses fehlende Teil erreichen könnte ohne einen der jetzt schon vorhandenen Vorwürfe zu bedienen.

Das ist auch meine Überlegung. Ich hoffe sehr, dass es eine solche Möglichkeit gibt. Ich hab aber Zweifel, dass es wirklich fruchtet. Denn ich bin ziemlich sicher, dass vielen das egal ist, auch wenn schwarz auf weiß da steht, in welchen Fußstapfen die AfD steht.

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Meine Erfahrung mit den "Neuen Rechten" ist, dass es eigentlich nur zwei Wege gibt. Der eine Weg besteht daraus, dass gesagte zu analysieren und für Dritte sichtbar zu machen, was für eine Ideologie dahinter steht. Das hat natürlich die Schwäche, dass die Gegenseite nicht wirklich konfrontiert wird.

Der andere Weg ist tatsächlich ein mühsames Kreuz"verhöhr" bei dem man die Bedeutung der Aussagen im direkten Gespräch mit dem Gegenüber herausarbeitet und die Zustimmung zu dieser Essenz abfragt. Wenn man es gut macht, kann das Gegenüber eigentlich nur noch zustimmen, wogegen sich alle (außer hartgesottene Nazis) mit Händen und Füßen wehren werden, oder sie verneinen die Zustimmung und lassen damit ihre ganzen Worthülsen ebenfalls platzen.

Letzteres habe ich mehrfach mit Personen durch, die sich selbst im linken Spektrum einsortiert haben aber kein Blatt zwischen ihnen und einem Nazis passte. Besonders beim Thema Antisemitusmus.

Das Ergebnis waren Morddrohungen und Webseitenpranger.

Also das maximale Ergebnis.

Die waren allerdings auch nicht so geschult und beraten, wie ein Höcke, der ja das Kreuzverhör abbrechen könnte, mit dem Vorwurf, dass sie ihm jetzt Sachen in den Mund legen wollen, um ihn ganz schlecht aussehen zu lassen usw. usf.

Und eine Situation zu schaffen, wo es kein Ausweichen gibt, wird bei so jemanden schwer.

Bei aller berechtigten Kritik an den Schwachpunkten des Interviews, geht ja das Geheule hier auch schon los. Die Medien müssten neutral sein usw. usf.

Ich denke der günstigste Weg ist eine Kombination, wenn auch nicht so befriedigend, wie eine glasklare Demaskierung.

Ein guter Artikel zu seiner Sprache und den Hintergründen, die eigentlich sehr klar sind:

https://www.cicero.de/innenpolitik/hoecke-verfassungsschutz-afd-bjoern-rechtsradikal

Und ausführlicher:
https://www.untergrund-blättle.ch/buchrezensionen/sachliteratur/bjoern_hoecke_nie_zweimal_in_denselben_fluss_5055.html

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @lavoisine

Und eine Situation zu schaffen, wo es kein Ausweichen gibt, wird bei so jemanden schwer.

Das ist auch in meinen Augen die größte Schwierigkeit.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Bei aller berechtigten Kritik an den Schwachpunkten des Interviews, geht ja das Geheule hier auch schon los. Die Medien müssten neutral sein usw. usf.

Was ich irgendwie ziemlich witzig finde, zeigt es doch recht gut, dass sehr viele die Sache mit den Medien, der Zensur und der Meinungsfreiheit nicht so wirklich kapieren möchten. Sie könnten durchaus, denn ich bezweifle, dass es am Intellekt liegt.

Böse Medien, alle sagen das gleiche - aber sie sind auch böse, wenn sie eben nicht alle das gleiche sagen.

Danke für die Links. 😊

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @littlebat

Was ich irgendwie ziemlich witzig finde, zeigt es doch recht gut, dass sehr viele die Sache mit den Medien, der Zensur und der Meinungsfreiheit nicht so wirklich kapieren möchten.

Es gibt da genau eine Sache, bei der Medien nicht neutral bleiben müssen bzw. dürfen - und das wäre der Versuch faschistiche Inhalte erneut salonfähig zu machen und einen totalitären Staat zu schaffen.

Artikel 20 Grundgesetz:
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.
(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.
(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Ich würde so weit gehen zu sagen, dass in einem freiheitlich demokratischen Staat es fast schon so etwas wie die Verpflichtung der Medien gibt, hier einen wichtigen Beitrag zu leisten. Das ist ihre Aufgabe.

Anonymous antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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ZDF und Neutralität
Die Aufgabe der Medien ist vielschichtig. Medien sollen in Demokratien informieren, bei der Meinungsbildung unterstützen und eine Kontrollfunktion erfüllen.

Die Frage hier im Thread war ja, ob das ZDF als öffentlich rechtlicher Sender zu einer Neutralität verpflichtet ist. Was man mit "Jein" beantworten kann:

"Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen"

Diese Grundsätze werden durch ein solches Interview, sei es jetzt gut oder schlecht gemacht, nicht verletzt.

Und hier liegt nicht nur der Irrtum, sondern auch die skandalöse Aussage der "Kritiker" vor. Denn für sie bedeutet Neutralität scheinbar Maulkorb bei Kritik an völkisch-nationalen Ideologen.

Was man auch daran beobachten kann, dass als nächstes das Vorhandensein völkisch-nationaler Ideologie bei führenden Politikern heruntergespielt oder gleich ganz geleugnet wird. Dicht gefolgt von Whataboutism: "Aber die Linken bereiten heimlich einen neuen Stalinismus vor und keiner sagt was dazu."

Was natürlich überhaupt nicht stimmt: https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/radikale-von-links-die-unterschaetzte-gefahr-102.html

Anonymous antworten
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Veröffentlicht von: @lavoisine

Was man auch daran beobachten kann, dass als nächstes das Vorhandensein völkisch-nationaler Ideologie bei führenden Politikern heruntergespielt oder gleich ganz geleugnet wird. Dicht gefolgt von Whataboutism: "Aber die Linken bereiten heimlich einen neuen Stalinismus vor und keiner sagt was dazu."

Beides nicht gut.
Ich frage mich ehrlich, was das alles soll - und bekomme mehr und mehr den Eindruck: uns geht's zu gut! Weder rechts noch links wirds besser für uns ...

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Links wird es besser. Nur eben nicht beim Stalinismus 😉

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Veröffentlicht von: @lavoisine

Links wird es besser. Nur eben nicht beim Stalinismus 😉

Mein Eindruck ist der, dass je weiter man in die Extreme geht, desto größer ist die Gefahr, in eine Situation der Unfreiheit zu kommen - Deutshland hat da als Extreme den Nationalsozialismus und das Regime der DDR durchlebtund das gibt uns gute Beispiele, wohin derartie Experimente abgleiten können.

Der Verlust an persönlicher Freiheit ist eines der Merkmale dieser Systeme und neben den unschönen direkten Begleiterscheinungen von Unfreiheit wie Gesinnungspolizei, Inhaftierungen oder gar Morde an Andersdenkende, gesellschaftliches Grundgefühl der Angst, haben wir die Früchte, die in einem Verlust von Kreativität, kultureller Leistung und wirtschaftlichem Wohlergehen zu finden sind. Es sind das immer Systeme mit wenigen Proviteuren (obwohl sie eigentlich auch nicht wirklich provitieren, weil es ihre eigene Persönlichkeit zerrüttet) und vielen Leidtragenden, weil sie ein Leben in Angst und weit weg von ihren Möglichkeiten und möglichen Bestimmunge leben müssen.

In der materiellen Welt sehe ich die größt mögliche Freiheit im Bürgerlichen, wobei man aufpassen muss, dass das auf der einen Seite nicht ins Spießbürgerliche abgleitet und auf der anderen Seite die Konzentration von Kapital auf Wenige nicht Außmaßeannimmt, dass das ganze System darunter zerbircht und ein kapitaler "Treibstoffmangel" das System zum Erliegen bringt.

Ich kann linke Systeme verstehen, die über eine starke Einschränkung von Privateigentum quais paradiesische Verhältnisse wiederherstellen wollen. Aber in dieser materialistischen Welt ist das immer eine Illusion. Das Privateigentum ist vielen Ansporn zu arbeiten und wirtschaftlicher Leistungsbereitschaft und Ersparnisse geben ein Gefühl von Sicherheit, aus dem dann auch wieder Unternehmungen gewagt werden können.

Eine Rückkehr ins Paradies mit gemeinschaftlichem Besitz braucht meines Erachtens eine geistige Grundlage, die ohne Zwang eingeführt werden muss. Als Chisten nennen wir das "Himmelreich" und ich kann mir vorstellen, dass man es auch in einer materiellen Welt leben kann. Da braucht es Menschen, die ihr Leben Gott unterstellt haben, den Nächsten lieben wie sich selbst und vom Mindset uneigennützig ausgerichtet sind. Es ist eine Haltung des Wohlwollens Anderen gegenüber und eine aufrichtige Freude an deren Wohlergehen und Gelingen. Aber auch für derartige kulturelle Leistung ist Freiheit die Grundvoraussetzung.

Liebe Grüße
Ecc

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Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Als Chisten nennen wir das "Himmelreich" und ich kann mir vorstellen, dass man es auch in einer materiellen Welt leben kann. Da braucht es Menschen, die ihr Leben Gott unterstellt haben, den Nächsten lieben wie sich selbst und vom Mindset uneigennützig ausgerichtet sind.

Das klingt immer so toll, wenn Du das schreibst. Aber statt der Saint-Simonisten und vereinzelter Strömungen, die die Liebe auf Erden lebten, dominierte in den letzten Jahrhunderten doch primär die protestantische Nützlichkeitsethik in der sich die menschliche Ehre vor allem auf Leistung und materiellen Verdienst bezog. In der Folge wurden dann Obdachlose weggesperrt anstatt sie mit Almosten und Nächstenliebe zu beglücken. Heute werden sie nicht mehr weggesperrt aber immer noch werden Menschen geächtet, die nicht "schaffen" gehen.

Nun war meine Aussage kein Appell für "linke Systeme". Ich verstehe "Links" vielmehr als Impuls zur Korrektur solcher Verhältnisse und Gedankenmuster.

Quasi als "Kritik der Ökonomie" und "Kritik der Ideologie".

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Veröffentlicht von: @lavoisine

Das klingt immer so toll, wenn Du das schreibst. Aber statt der Saint-Simonisten und vereinzelter Strömungen, die die Liebe auf Erden lebten, dominierte in den letzten Jahrhunderten doch primär die protestantische Nützlichkeitsethik in der sich die menschliche Ehre vor allem auf Leistung und materiellen Verdienst bezog.

Von der Konsequenz her mag vieles, was die Saint-Simonisten da anstrebten, im Himmelreich recht ähnlich aussehen. Ich kannte diese Strömung bisher nicht. Sie scheinen über ihre Ideen zum Glauben gekommen sein und nicht anders herum.

Ich befürchte, dass dieses Konzept so nie aufgehen hätte können. Ohne Gott, ohne Jesus, ohne die Führung und Bewahrung durch den Heiligen Geist ist das ne schwere Aufgabe - aber Jesu Joch ist leicht und so halte ich es für besser, so etwas mit ihm zu verwirklichen.

Mein Vorbild ist da eher der hier:
Shane Claiborne
https://de.wikipedia.org/wiki/Shane_Claiborne

Veröffentlicht von: @lavoisine

in den letzten Jahrhunderten doch primär die protestantische Nützlichkeitsethik in der sich die menschliche Ehre vor allem auf Leistung und materiellen Verdienst bezog

Das halte ich für einer der Gründe, warum Gemeinden heute mehr oder weniger vor sich hinvegetieren und das, was die Bibel verheißen hat, weit entfernt ist. Die Leistungsreligion ist ein Rückfall in pharisäerhafte Zeiten. Vielleicht nich von der Gesetzlichkeit her aber vom Hochhalten falscher Werte und dem Verhindern, dass Gemeinden sich zu wirklich liebevolle Gemeinschaften entwicklen können. Die Ecclesia, von der ich träume, gibt es heute kaum noch - zumindest nicht in meiner Nähe.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Nun war meine Aussage kein Appell für "linke Systeme". Ich verstehe "Links" vielmehr als Impuls zur Korrektur solcher Verhältnisse und Gedankenmuster.

Mir ist neulich erst bewußt geworden, wie ganz viel an Unfrieden und Stress durch Privateigentum in die Welt kommt. Dies zu überwinden ist ein ehrenhafter kommunistischer Ansatz. Allerdings lehne ich den Versuch, solche Verhältnisse mit Gewalt herzustellen, ab. Und damit sind sie in der materialistischen Welt tot, weil sie sich nicht durchsetzen würden. Aber auf einer festen geistlichen Grundlage würden sie möglich werden. Ich halte das Himmelreich für eine Verwirklichung solcher Ziele und das Evangelium als die Anleitung und die Hausordnung für so ein System mit Jesus als den Eckstein.

Privateigentum ist ein Stein des Anstoßes in menschlichen Gemeinschaften, da es falsche Maßstäbe schafft und ungute Abhängigkeiten bedingt. Andererseits ist es ein Motor von Wohlstand und Kultur. In Afrika scheint mir die Unmöglichkeit, Privateigentum zu generieren als eines der haupt Hemmschwellen für ein Aufblühen der Nationen. Wo jede Ersparnis umgehend von faulen Verwandten kassiert wird und jedes frisch aufgebaute Werk gleich von feindlichen Stämmen platt gemacht wird, macht es einfach keinen Spaß, Dinge voranzutreiben.

In dieser Ambivalenz steht für mich das OPrivateigentum. Einerseits hilft es aufzubauen - abererseits macht es kaputt.

Vielleicht könnte man das kaputtmachen relativieren, indem man zwar niemanden seine materiellen Werte nimmt - aber zumindest mal die Akzeptanz materieller Werte für soziales Ranking aufheben würde. Möglicherweise würde das helfen, dieses über das Ziel hinausschießen was das Anhäufen von materiellen Werten angeht, etwas eingedämmt und so ein wichtiger Schwachpunkt in dem System beseitigt.

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Pinia
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(@pinia)
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Veröffentlicht von: @lavoisine

Links wird es besser.

Für wen?

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Veröffentlicht von: @pinia

Für wen?

Zum Beispiel für Arbeitnehmer.

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speedysweety
(@speedysweety)
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Begriff Lebensraum
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Aber ich habe schon bei dem Interview nicht verstanden, was an dem Wort "Lebensraum" so schlimm sein soll, da der Begriff mir immer wieder in einem ganz normalen Kontext begegnet (z.B. Natur). Ich habe ihn immer in diesem Kontext gesehen und nie in einem nationalsozialistischen.

speedysweety antworten
Alescha
(@alescha)
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In den Humanwissenschaften bezeichnet der Begriff den (bewohnten oder beanspruchten) Raum einer sozialen Gruppe. Karriere machte der Begriff in der Geopolitik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus, was seine Verwendung seither erheblich beeinträchtigt.

Es ist schon ein Unterschied, ob das ein Biologe sagt oder ein Politiker einer Partei, in der öfter mal Nazi-Sprech zu hören ist.

alescha antworten
speedysweety
(@speedysweety)
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Vielleicht bin ich da ein bisschen naiv, aber mir wäre einfach keine Assoziation zum Nationalsozialismus eingefallen, es sei denn, der Kontext der Aussage gibt es her. Ich habe das Wort bisher als völlig harmlos wahrgenommen und wäre dem auch erstmal arglos begegnet. Und natürlich macht es einen Unterschied, wer es sagt, aber man kann ja viele harmlose Wörter für seine eigenen Zwecke instrumentalisieren. Eigentlich ist bei solchen Wörtern ja dann das Wort an sich nicht das Problem, sondern der Kontext.

speedysweety antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @speedysweety

. Eigentlich ist bei solchen Wörtern ja dann das Wort an sich nicht das Problem, sondern der Kontext.

Seh ich genau so ... und wenn jemand zB schreibt

"der ursprüngliche Lebensraum der Samen ist der nördliche Teil Schwedens, Finnlands und Norwegens, mit Siedlungschwerpunkten hier dort und da", ist da ja auch kein "völkisch-nationalistischer uvm blablabla " Hintergrund, sondern beschreibt einfach eine verifizierbare Tatsache.

Harald Schmidt hat diese Hysterisierung ja mal recht gut mit seinem "Nazometer" persifliert .

https://www.youtube.com/watch?v=Q9YRbIjrF88

Nachtrag vom 17.09.2019 1032

Die SPD befindet sich im 25 % Getto

Ich glaub da wären die jetzt gerne.. aktuell kreuchen die Sozen bei 13-16 Prozent. Je nach Umfrageinstitut 😀 😀 😀

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Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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Hast Du Dir denn schon mal den Kontext angesehen in dem Höcke diesen Begriff verwendet hat? Vermutlich nicht. Denn dann wäre Dir aufgefallen, dass er ja nicht nur Begriffe der völkischen Bewegung verwendet, sondern auch im Kontext das Gedankengut vertritt. Hier passt also alles zusammen.

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myhopeinHim
(@myhopeinhim)
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Veröffentlicht von: @lavoisine

Hast Du Dir denn schon mal den Kontext angesehen in dem Höcke diesen Begriff verwendet hat? Vermutlich nicht. Denn dann wäre Dir aufgefallen, dass er ja nicht nur Begriffe der völkischen Bewegung verwendet, sondern auch im Kontext das Gedankengut vertritt. Hier passt also alles zusammen.

der Kontext wurde in dem Interview ja nicht angesprochen, sondern nur der Begriff. Kapiert haben also nur die Leute, die sowieso schon wussten, dass das voll Nazi Sprache ist. Tatsächlich ist das Wort vor den Nazis wohl nicht verwendet worden, so dass ihr Gebrauch von "Lebensraum" die erste Definition des Wortes darstellt.

myhopeinhim antworten
Alescha
(@alescha)
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Veröffentlicht von: @scylla

"der ursprüngliche Lebensraum der Samen ist der nördliche Teil Schwedens, Finnlands und Norwegens, mit Siedlungschwerpunkten hier dort und da", ist da ja auch kein "völkisch-nationalistischer uvm blablabla " Hintergrund, sondern beschreibt einfach eine verifizierbare Tatsache.

Du weißt aber schon, wie oft die AfD schon mit Nazi-Sprech aufgefallen ist?

Ja, das Nazometer fand ich damals auch witzig.

Hier aber mal eine Auflistung, die zeigt, wo das Gedankengut so mancher AfDler zu verorten ist: https://www.volksverpetzer.de/analyse/nazis-in-afd/

alescha antworten
speedysweety
(@speedysweety)
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Kommt halt wirklich auf den Kontext an, in dem man den Begriff verwendet, aber den Begriff in seinem Ursprung halte ich für harmlos.

Ich habe mich zwar auch mit dem Nationalsozialismus beschäftigt, aber nicht mit der Sprache damals an sich, aber auch bei meiner Beschäftigung damit (die ich mit Sicherheit nicht so intensiv gemacht habe, wie einige User hier) ist mir der Begriff noch nicht besonders aufgefallen.

Ich kann mir natürlich schon vorstellen, dass er mit den Begriffen spielt, aber wenn er dann auf einen Bürger wie mich trifft, hat das wenig Effekt, denn ich verstehe dann seine Aussage gar nicht so, wie er das vielleicht will.
Aber für mich kommt die AFD auch so nicht in Frage, unabhängig davon, ob ich alles verstehe, was sie vielleicht sagen wollen, oder nicht. Da gibt es genug andere Dinge, die für mich offensichtlicher dagegen sprechen, die reichen für die Entscheidung aus.

speedysweety antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Bei Lebensraum denke ich in diesem Kontext tatsächlich an die Nazis. War wohl im Geschichtsunterricht zu oft geistig präsent und habe wohl zu oft meine Nase in Geschichtsbücher gesteckt. Mir springt da immer der "Lebensraum im Osten" ins Gedächtnis.

alescha antworten
speedysweety
(@speedysweety)
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Ja, das liegt sicher mit daran, mit was man sich beschäftigt. Ich beschäftige mich sehr viel mit der Natur, deswegen ist das für mich ein neutraler Begriff.

speedysweety antworten
stundenglas
(@stundenglas)
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War wohl im Geschichtsunterricht zu oft geistig präsent

Ich kann mich nicht daran erinnern, dass das in dem Geschichtsbuch für Jahrgangsstufe 9, das ich letztes Schuljahr in der Hand hatte, überhaupt erwähnt wurde.

stundenglas antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Da kommt auch viel auf den Lehrer drauf an. Die Lehrer lesen ja nicht nur aus dem Geschichtsbuch vor.
Und dann kommt es darauf an, was beim Schüler hängen bleibt.

Und es hängt auch viel davon ab, wie viel man sich außerhalb des Unterrichts mit etwas beschäftigt.

alescha antworten
stundenglas
(@stundenglas)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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Veröffentlicht von: @alescha

Und es hängt auch viel davon ab, wie viel man sich außerhalb des Unterrichts mit etwas beschäftigt.

Das dürfte ausschlaggebend sein. Mehr als 20 Stunden für Nationalsozialismus und Zweiten Weltkrieg dürften Geschichtslehrer nicht zur Verfügung haben.

stundenglas antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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Lebensraum und Biologie

Veröffentlicht von: @alescha

Es ist schon ein Unterschied, ob das ein Biologe sagt oder ein Politiker einer Partei, in der öfter mal Nazi-Sprech zu hören ist.

Vor allem liefert Höcke ja mit seinem Hinweis auf die Verwendung in der Biologie die richtige Begründung für den zutreffenden Nazi-Vergleich ohne das es den Journalisten überhaupt aufgefallen wäre.

Denn es ist ja die völkische Bewegung gewesen, die damit begann, Begriffe aus der Biologie auf das Volk und Staatswesen zu übertragen. Zunehmend wurde das Volk als organisches Wesen begriffen und den volkshygienischen Standpunkten entsprechend Fremdes als Fremdkörper, Parasit, Volksschädling.

Angefangen hatte damit der Biologe und Geograph Friedrich Ratzel, der den Gedanken von Kampf um Lebensraum http://www.digishelf.de/objekt/bsz443374953/1 /">1901 einführte und dann später in seiner Schrift "Erdenmacht und Völkerschicksal" (1940) über die "Bindung und Wechselwirkung von Blut und Boden" schwadroniert.

Höcke selbst weiß ganz genau mit welchen Begriffen er spielt, wie man ganz schön in diesem Video sehen kann. Sein Denken ist ganz genau das völkisch-nationale Denken der völkischen Bewegung. Er redet von "angestammten Lebensräumen", von "natürlichen Reflexen", "Erschlaffung, wie ein hochansteckender Virus".

Nun geht es ja wirklich nicht um den Begriff "Virus" oder "natürlicher Reflex". Aber man merkt bei ihm, dass er sich ganz konkret an der biologisch-geographischen Linie der völkischen Bewegung orientiert.

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speedysweety
(@speedysweety)
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Danke fürs Verlinken, ich vermute mal, dass das die Rede ist, auf die sich das ZDF auch u.a. bezogen hat.

"Angestammte Lebensräume"...aha. Würde er die gleiche Rede auch schwingen, wenn sein angestammter Lebensraum das tiefste Kriegsgebiet wäre?

Erschreckend, wieviele positiven Kommentare unter dem verlinkten Video sind.

speedysweety antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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Veröffentlicht von: @speedysweety

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Dich richtig verstehe. Aber ich habe schon bei dem Interview nicht verstanden, was an dem Wort "Lebensraum" so schlimm sein soll, da der Begriff mir immer wieder in einem ganz normalen Kontext begegnet (z.B. Natur). Ich habe ihn immer in diesem Kontext gesehen und nie in einem nationalsozialistischen.

Der Begriff "Lebensraum" ist an sich unverfänglich - wenn er z.B. im Zusammenhang mit Bedürfnissen des NAturschutzes verwendet wird.

Es gibt den Begriff Lebensraum aber auch unter anderen Vorzeichen in der nationalsozialistischen Ideologie - wo dann das "Volk" wie eine vom aussterben bedrohte Art gesehen wird, die einen ganz bestimmten Raum benötigt, um überleben oder sich gut entwickeln zu können. Biolgoisch ist das natürlich kompletter Unsinn, da der Mensch sich seinen Lebensraum weitesgehen selber künstlich schafft und es die Einheit "Volk" im biologischen Sinne natürlich nicht gibt.

Höcke koketiert gerne mit diesen Begriffen und darauf wurde er im Interview angesprochen. Als Antwort nahm er ganu auf diesen biologischen Hintergrund Bezug. Was da dann in seinem nationalsozialistischen Kontext (Höcke spricht als Politiker nicht über Belange des Naturschutzes oder von Zellkulturen!) Begriffe wie "entartet" dann praktisch bedeuten - das sind Gedanken, die mich sehr aufmerksam werden lassen und eine unmittelbare Gefahr für den sozialen Frieden und das kultivierte Miteinander in einer pluralen Gesellschaft bedeuten.

LG
Ecc

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myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Ich fand es traurig, dass die AfD Abgeordneten, nicht erkennen konnten, ob diese Aussprüche nun von Höcke oder Hitler waren - andererseits aber auch nicht, denn so viel Unterschied im Denken und Reden ist ja nicht da. Diese Strategie des Journalisten ging also auf.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

t

Wieso hätten die Abgeordneten diese Zitate kennen sollen? Sie haben doch selber gesagt, dass sie weder Mein Kampf noch Höckes Buch gelesen haben. Ich hätte auch keines der Zitate zuordnen können.

Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Und vor so einem Hintergrund, nutüut auch das besonnste und sympathischte Auftreten im TV nichts. Es ist ein absoluter Segen, dass das Interview, dies deutlich gemacht hat.

Ich finde das Interview hat nichts deutlich gemacht, da ja all die Dinge, die du beschrieben hast, nicht gesagt wurden. Die Worte "entartet" und "Lebensraum" sind gefallen, aber nichts von all dem ist erklärt worden.

myhopeinhim antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
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Beiträge : 7241
Veröffentlicht von: @myhopeinhim

Ich hätte auch keines der Zitate zuordnen können.

Das zeigt entweder deine Dummheit (wovon ich aber nicht ausgehe) oder eben eine gewisse Ähnlichkeit in dem, was Höcke und Hitler sag(t)en. Und das ist dann schon bedenklich.

Helmut

hkmwk antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

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Da möchte ich doch mal wissen, welcher Politiker deinen hohen Anforderungen gerecht wird, wenn man ihn derart persönlich angeht. Das machen sie ja bei keinem anderen.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782

Es gibt ja auch nicht so viele, die so unverhohlen Nazisprech drauf haben.

Ich schau mir jeden an, der einen Leitungsposten anstrebt.
Die Damen und Herren wollen gewählt werden... und wem ich meine Stimme gebe oder nicht, das möchte ich schon gerne wissen.

deborah71 antworten
myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80

Stellt euch mal Franz Josef Strauss in einer solchen Situation vor.

myhopeinhim antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @deborah71

Die deutllichen Wechsel seiner Gesichtsfarbe an zwei Stellen, einmal knapp die Gesichtszüge entleist und die sichtliche Unruhe mehr zum Ende hin, zeugen für mich nicht von Gelassenheit.

Er war bereits gestresst und ist sicher auch durch die Interviewsituation zusätzlich gestresst gewesen.
Die Grundnervosität mit dem vielen Schlucken würde ich daher nicht überbewerten.

Seinen Ärger über die Antwort "Mein Kampf" des Parteikollegen hat er noch halbwegs gut überspielt (ich glaube da sind ihm die Gesichtszüge entgleist) - den Mann hätte er am liebsten zur Sau gemacht (was man auch wieder aus Sicht eines Politikers verstehen kann).

Nachdem er zusehends realisierte, dass das "Interview" zu einem "Verhör" wird, wurde er ungeduldig und sichtlich genervt (was ich auch wieder verstehe). Trotzdem versuchte er höflich zu bleiben.

Veröffentlicht von: @deborah71

Die Flucht in die Opferinszenierung zeichnet ihn aktuell nicht als Führungspersönlichkeit aus, die einem Stürmchen standhalten kann, wenn es ernst wird.

Nehme ich nicht ganz so drastisch war. Seine Kritik war durchaus berechtigt. Rhetorisch hat er die Situation recht gut in den Griff bekommen - der (erhoffte?) Wutanfall blieb aus.
Hier und da schwang mal ein drohender Ton mit und der Blick wurde kalt. Ganz sicher eine gewisse Überheblichkeit, aber auch unterdrückte Wut (hier aber weniger über den Versuch einer Konfrontation als über die Halsstarrigkeit des Journalisten, der sich nicht belehren lassen wollte).

Höcke hat erstaunlich professionell reagiert - er war sich der Anwesenheit der Kamera immer bewusst.

groffin antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782

Danke für deinen Sichtbefund 😀

Veröffentlicht von: @groffin

Höcke hat erstaunlich professionell reagiert - er war sich der Anwesenheit der Kamera immer bewusst.

Das hat ihm wahrscheinlich geholfen.

Bei einer Aussenveranstaltung vor einigen Jahren war das nicht der Fall.

Jedenfalls hat sich da keiner so wirklich mit Ruhm bekleckert...

deborah71 antworten


Anonymous
 Anonymous
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Hans Joachim Friedrichs
soll ja mal gsagt haben

"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört."

Was diese "Interview" angeht, ist das nur Wasser auf den Mühlen derer, die den öffentlich-rechtlichen manipulativen Belehrungs- und indoktrinations/-erziehungsjounalismus vorwerfen.

Hier sollte ein missliebiger Zeigenosse vorgeführt werden, mehr nicht...

Insofern hast Du recht. Das ist ein wichtiges Zeitzeugniss.

Dafür wie es um den "Journalismus", insbesondere den gebührenfinanzierten, in der BRD seit längerem steht.

Anonymous antworten
9 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Und wer soll dann das völkisch-nationale Gedankengut führender Politiker sichtbar machen?

Die von Dir so geliebten Linken oder die Antifa?

Anonymous antworten
myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80

Das könnte man ja ganz sachlich tun, dann würden es auch die Leute mitbekommen, die es nicht schon sowieso so sehen.

myhopeinhim antworten
tf8
 tf8
(@tf8)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 1309

normalerweise müssten Christen wissen, dass Mohammed ein falscher Prophet ist. Und dies lehren. Aber stattdessen stützten sie ihn wo sie nur können. Aber auch das entspricht der Bibel.

tf8 antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Bist du dir sicher, daß du hier im richtigen Thread bist?

ungehorsam antworten
tf8
 tf8
(@tf8)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 1309
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Bist du dir sicher, daß du hier im richtigen Thread bist?

Aber sicher doch.

Das ist der totgeschwiegene Dreh- und Angelpunkt der ganzen Angelegenheit.

Und weil der totgeschwiegen wird, meinst Du ich bin im falschen thread.

Unsere Politiker meinen, man könne keine Wahlen mehr gewinnen, ohne die Stimmen von Muslimen. Deshalb auch die entsprechenden Reden dazu.

Dann gibt es ein paar ganz böse Nazis die sich nicht dieser Meinung anschließen, sondern eine andere Meinung haben.

Obwohl das völlig unlogisch ist.

Die Nazis hatten Freundschaft mit Muslimen. Da sie durch einen gemeinsamen Feind verbunden waren. Und auch durch eine ähnliche Ideologie.

tf8 antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Nazis und Muslime

Die Nazis hatten Freundschaft mit Muslimen. Da sie durch einen gemeinsamen Feind verbunden waren. Und auch durch eine ähnliche Ideologie.

Ja: HATTEN!

Denn seit Muslime sich in unserem Land breitmachen, ist es mit der Freundschaft vorbei.

ungehorsam antworten
stundenglas
(@stundenglas)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 4769

Freundschaft stelle ich mir anders vor.

stundenglas antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2607

Zusammenhang? 🤨

tatokala antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Veröffentlicht von: @scylla

"Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache - auch nicht mit einer guten Sache; dass er überall dabei ist, aber nirgendwo dazu gehört."

Das ist die Ansicht von Hans Joachim Friedrichs, den ich sehr schätze. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er diese Ansicht für alle Spezialfälle angewendet hätte sehen wollen.

Der Journalismus in Westdeutschland ist ja stark geprägt von unseren jeweiligen Besatzungsmächten.

Hier habe ich eine Schrift zur Geschischte des NWDR bzw. WDR gefunden:
https://www.hans-bredow-institut.de/uploads/media/Artikel/cms/media/ed76a9b6275c2a16248e5dfb0194ff15ebd2affc.pdf

Gleich im Inhaltsverzeichnis findet sich ein Zitat von Claus-Hinrich Casdorf:
„Man muss die Gäste mit Situationen überraschen, mit denen sie nicht rechnen.“

Generell ist das Abbilden von Meinungspluralität Auftrag des öffentlich rechtlichen Rundfunks, der im Falle des NWDR, der sich irgendwann zum NDR und WDR aufgespalten hat, von Großbirttanien betreut und ausgebildet wurde.

Für diese Meinungspluarlität gab es allerdings eine klare Einschränkung, bei der man bekennend einseitig aufgestellt war und hierzu zitiere ich Casfor aus der verlinkten Schrift aud eine Frage nach einem eventuellen "Sendungsbewußtseins":
Ja, das bin ich auch. Wissen Sie, Sendungsbewusst-sein ist ein großes Wort. Wir wollten anständige Nachrichten, anständige Arbeit für das Radio ablieern. Unser einziges Ziel bestand darin, eine Wie-derholdung der Geschehnisse bis 1945 zu verhin-dern. Insofern kann man von Sendungsbewusstsein sprechen. Gegen die Älteren, die dann wieder in den Sender rutschten, nachdem sie aus der Gefangenschaft kamen, haben wir uns gewehrt. Das gab harte, präzise Auseinandersetzungen. Ich hüte mich bloß vor der Aussage, dass wir die ganze Welt verändern wollten. Wie gesagt, wir wollten ein vernünftiges Programm machen, wir wollten dazu beitragen, dass sich das, was sich in Deutschland abgespielt hatte, nie wiederholt.

Veröffentlicht von: @scylla

Dafür wie es um den "Journalismus", insbesondere den gebührenfinanzierten, in der BRD seit längerem steht.

Wenn Du das so sehen willst, dann ist das schon ziemlich lange so:
https://www.youtube.com/watch?v=FeGNXnZRYw8

Das hier ist ein Interview zwischen Franz Josef Strauss und Rudolf Rohlinger und Claus Hinrich Casdorrf - jenem Casdorrf, von dem wir oben schon einige Zitate gelesen haben.

Die Situation ist ähnlich wie bei dem Höcke interview: Franz Josef Strauss wurde mit nicht abgesprochenem Material konfrontiert. Der Unterschied: Hier interviewen 2 Journalisten ewinen Politiker und der kontrolliert die Situation komplett - während Höcke mit seinem Berater gegen einen Journalisten antreten und ins Schwimmen kommen und die Sache abbrechen.

https://www.youtube.com/watch?v=4dak34YQsps&list=PLhCrPDVv5zzRhVNUNqv1pzjjoxpkLmMvY&index=6
Hier nimmt sich ein Journalist Joschka Fischer vor. Und Fischer zieht eine Grenze, wo der Journalist hartneckig ins Private geht.

Hier konfrontiert Roger Willemsen den Chef von Focus (Markwort) in einem Interview massenweise mit belastendem Material:
https://www.youtube.com/watch?v=MblCY98OQgI

Es mag sein, dass das vielen nicht gefällt. Aber das ist der Journalismus mit dem ich im Westen aufgewachsen bin und der für mich ein Fundament der Demokratie ist. Ein Journalist, der nicht bereit ist zum geistigen Metzger zu werden, hat seinen Beruf verfehlt. Es gab hier keine gleichgeschaltete Meinung wo es derartigen Journalismus nicht geben konnte.

Der Journalismus, der bereit ist auch hart klare Positionen herauszuarbeiten, wie das im Fall Höcke jetzt geschah, ist ein Garant für unsere Freihiet und er ist daher zu verteidigen und zu erhalten wie die Freiheit und die Demokratie selbst.

Ein Politiker, der zu einem Interview geht, muss damit rechnen, sich dort nicht in seiner Fanblase zu bewegen. Und an den von mir verlinkten Beispielen sehen wir, dass es durchaus Politiker und andere Menschen gibt, die das aushalten. Prominentestes Beispiel ist hier vielleicht Franz Josef Strauss, bei dem ich den Eindruck habe, dass er diesen "Kampf" sogar ein wenig geniesst. Das war das Umfeld, in dem er aufblühte.

LG
Ecc

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Channuschka
Beiträge : 4220
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Meine Konsequenzen aus diesem Interview:
Wir müssen dringend uns mehr mit den wirklichen Inhalten der AfD auseinandersetzen! Sicher macht auch der Ton die Musik - aber es ist an sich nicht so entscheidend, ob jemand brüllt oder sachlich redet, denn auf den Inhalt kommt es an.

Dazu hab ich heute einen Kommentar auf zeit-online gelesen.

es geht eigentlich um das Video von Grönemeyer und dessen Bühnenauftritt, der von der Ausführung (nicht dem Inhalt) an Reden aus der NS-Zeit erinnert (erst ruhig und dann imm lauter bis hin zum Schreien), worin viele eine Problem sehen.

Ich glaube zwar auch, dass da eine Manipulation des Publikums mit erreicht wird - es jubelt. Aber es spielt für mich doch eine große Rolle zuwas ich juble - also was wurde gesagt.

Politiker (oder Musiker) müssen mir als Mensch nicht sympatisch sein damit ich sie wähle; viel wichtiger ist doch für was sie stehen.
Aber sich damit auseinanderzusetzten ist eben viel anstrengender als sich auf die Form festzuschießen und daraus zu schließen, ob jemand wählbar ist oder nicht.

channuschka antworten


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Ich muss gestehen, daß ich mich schon auf die nächste "Heute-Show" freue 😈

Thematisch beeindruckt mich die Einschätzung von Lucan sehr. Ich muss das aber noch ein paar Mal lesen, weil ich eher in die "Gegenrichtung" gedacht habe. Aber wahrscheinlich habe ich das völlig falsch, weil eher Höcke als "Demokratie-Versager" gesehen habe. Aber entsetzt war ich schon - besonders über die Frage, ob der Ausspruch von Hitler oder von Höcke stammte - als ob Hitler je ein so anspruchsvolles Deutsch gesprochen hätte.

Allerdings - im Tenor sehe ich das auch als Nazi-Sprech, die ideologische Grundhaltung ist für mich unverkennbar.

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Lucan-7
(@lucan-7)
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Veröffentlicht von: @katy3

Allerdings - im Tenor sehe ich das auch als Nazi-Sprech, die ideologische Grundhaltung ist für mich unverkennbar.

Völlig richtig. Und es auch richtig, dass das ZDF das zur Sprache bringt. Nur die Art und Weise war ungeschickt gewählt.

Man könnte genau so gut mehrere Zitate von Angela Merkel und Hitler bringen... je nachdem wie man die auswählt könnte man am Ende auch nicht sagen von wem sie nun stammen.

Ein direkter Vergleich von kritischen Zitaten sowie der Hinweis auf die Sprache (der ja auch kam) wäre da vermutlich sinnvoller gewesen.

lucan-7 antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @lucan-7

Man könnte genau so gut mehrere Zitate von Angela Merkel und Hitler bringen... je nachdem wie man die auswählt könnte man am Ende auch nicht sagen von wem sie nun stammen.

Lucan! Auf den Inhalt kommt es an - und der war bei den Höcke Worten schlimm genug. Ich glaube kaum, dass Angela Merkel so etwas je gesagt hat.

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Lucan-7
(@lucan-7)
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Veröffentlicht von: @ecclesiaja

Lucan! Auf den Inhalt kommt es an - und der war bei den Höcke Worten schlimm genug. Ich glaube kaum, dass Angela Merkel so etwas je gesagt hat.

Sehr richtig. Aber auf den Inhalt ist man ja gar nicht eingegangen. Stattdessen nur die Feststellung, dass es halt irgendwie ähnlich klingt. Da hat man es Höcke am Ende einfach zu leicht gemacht.

lucan-7 antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @lucan-7

Man könnte genau so gut mehrere Zitate von Angela Merkel und Hitler bringen... je nachdem wie man die auswählt könnte man am Ende auch nicht sagen von wem sie nun stammen.

also, ich denke nicht, daß man Zitate von Angela Merkel mit Zitaten von Hitler verwechseln könnte. Da liegen auch intellektuell Welten dazwischen und ideologisch könnten sie nicht weiter von einander entfernt sein.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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Veröffentlicht von: @katy3

also, ich denke nicht, daß man Zitate von Angela Merkel mit Zitaten von Hitler verwechseln könnte. Da liegen auch intellektuell Welten dazwischen und ideologisch könnten sie nicht weiter von einander entfernt sein.

Ideologisch liegen natürlich Welten dazwischen, keine Frage. Aber wenn man es unbedingt darauf anlegt und beliebige, teils untypische Zitate verwendet, dann kann man hier durchaus etwas konstruieren:

„Wir sind jetzt gerade im Sommer der Entscheidungen. Und dann kommen der Herbst und dann der Winter der Entscheidungen. Jetzt kommen überhaupt nur noch Entscheidungen."

"Es wäre aber auch in anderer Hinsicht nur unrecht, die Religion als solche oder selbst die Kirche für die Verfehlungen einzelner verantwortlich zu machen."

"Das Loslassen des Alten gehört zum Neuanfang dazu. Es gibt keinen Anfang ohne ein Ende, keinen Tag ohne die Nacht, kein Leben ohne den Tod. "

"Eine Folgeerscheinung verkehrter Erziehung war Feigheit vor der Verantwortung und die daraus sich ergebende Schwäche in der Behandlung selbst lebenswichtiger Probleme."

„Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht pleitegehen können. Dieses Gerücht stimmt nicht.“

"Welche Kost aber hat die deutsche Presse der Vorkriegszeit den Menschen vorgesetzt? War es nicht das ärgste Gift, das man sich nur vorzustellen vermag?"

"Da, wo früher eine dunkle Wand war, öffnete sich plötzlich eine Tür. Auch für mich war der Moment gekommen, hindurchzutreten. Ich musste nicht mehr im letzten Moment vor der Freiheit abbiegen. Ich konnte diese Grenze überschreiten und ins Offene gehen."

"Der Kampf gegen die Syphilis erfordert einen Kampf gegen die Prostitution, gegen Vorurteile, alte Gewohnheiten, gegen bisherige Vorstellungen, allgemeine Ansichten, darunter nicht zum letzten die verlogene Prüderie in gewissen Kreisen."

Das sind jetzt abwechselnd Zitate von Angela Merkel und solche von Hitler.
Und natürlich muss man da etwas suchen, bis man etwas von Hitler findet, was entsprechend wenig eindeutig ist... vergleicht man direkt mit Höcke hat man da weitaus weniger Probleme. Da sind die Ähnlichkeiten sehr viel größer, und man muss weniger konstruieren.

Aber die Zitate oben zeigen eben auch die Schwäche der Methodik: Aus dem Zusammenhang gerissen kann man hier alles mögliche vergleichen. Und man macht es Höckes Anhängern zu einfach, indem sie jetzt genau das behaupten können: Dass absichtlich alles aus dem Zusammenhang gerissen und konstruiert wurde, um Höcke zu diffamieren.

Es wäre besser gewesen, auf Sachinhalte einzugehen - und dann nicht locker zu lassen. Dann muss Höcke irgendwann klar sagen, was er meint - oder er verweigert die Antwort, was dann auch eine entsprechende Aussage wäre.

Aber so weit ist man hier ja nicht gekommen... leider.

lucan-7 antworten
Anonymous
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Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Danke mal für die Zitate - aber in manchen höre ich Frau Merkel, wie sie leibt und lebt -

Veröffentlicht von: @lucan-7

„Wir sind jetzt gerade im Sommer der Entscheidungen. Und dann kommen der Herbst und dann der Winter der Entscheidungen. Jetzt kommen überhaupt nur noch Entscheidungen."

Oh jemine 😀😀 das ist Frau Merkel, richtig?

Bei den anderen müsste ich echt raten.

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Welche Kost aber hat die deutsche Presse der Vorkriegszeit den Menschen vorgesetzt? War es nicht das ärgste Gift, das man sich nur vorzustellen vermag?"

das ist AfD-Sprech - richtig?

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Deborah71
(@deborah71)
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Veröffentlicht von: @katy3

das ist AfD-Sprech - richtig?

google sagt, das ist aus Mein Kampf.

Und später kam dann die Gleichschaltung....

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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Veröffentlicht von: @katy3

das ist AfD-Sprech - richtig?

Fast... die Hitlerzitate sind alle aus "Mein Kampf". Und wenn man darin so liest, dann findet man in der Tat manches wieder, was man jetzt von der AfD hört.

Aber man muss halt trotzdem vorsichtig sein mit solchen Vergleichen. Zu leicht findet man sich dann auf der Schiene "Es war ja nicht alles schlecht damals". Daher ist es ja so wichtig, ganz konkret auf Inhalte einzugehen - und diese dann auch klar herauszuarbeiten.

lucan-7 antworten
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Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Großer Fehler

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ideologisch liegen natürlich Welten dazwischen, keine Frage. Aber wenn man es unbedingt darauf anlegt und beliebige, teils untypische Zitate verwendet, dann kann man hier durchaus etwas konstruieren:

Du machst hier einen logischen Fehler.

Denn die Zitate von Höcke sind ja nicht beliebig neben Zitate von Hitler gestellt worden, um dann zu behaupten, dass Höcke und Hitler vergleichbare Sprache verwenden. Stattdessen wurden Zitate von Höcke genommen, die das völkische Gedankengut transportieren. Und genau das hat die Parteikollegen so verunsichert, so dass sie es nicht mehr unterscheiden konnten.

Niemand käme auf den Gedanken zu fragen, ob diese Aussage von Dir oder Hitler kommt:

"Die Größe des Christentums lag nicht in versuchten Vergleichsverhandlungen mit etwa ähnlich gearteten philosophischen Meinungen der Antike, sondern in der unerbittlichen fanatischen Verkündung und Vertretung der eigenen Lehre."

Nämlich, zum Einen, weil Du gar nicht dadurch auffällst, NS-Gedankengut verinnerlicht zu haben und immer wieder zu kommunizieren. Und weil diese Aussage (sie ist von Hitler) gar nicht den Kern der NS-Ideologie oder des völkischen Denkens widerspiegelt.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304

Meine Kritik lautet, dass man es den AfD Leuten zu leicht macht, weil sie einfach behaupten können, dass man jeden Politiker auf diese Weise mit entsprechenden Zitaten vorführen kann. Ironischerweise hat man ja fast zeitgleich auch behauptet, Herbert Grönemeyer hätte sich wie Goebbels angehört.

Das sagt also nicht viel - man hätte sich viel mehr auf den Inhalt konzentrieren müssen und den Rassismus, der in Höckes Sprache konkret zum Ausdruck kommt.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
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Veröffentlicht von: @lucan-7

Meine Kritik lautet, dass man es den AfD Leuten zu leicht macht, weil sie einfach behaupten können, dass man jeden Politiker auf diese Weise mit entsprechenden Zitaten vorführen kann.

Sollten sie so eine Behauptung aufstellen, wäre sie falsch, weil eben keine beliebigen Zitate von Höcke und auch nicht sein Tonfall oder seine Gestik, sondern zwei Zitate mit deutlichen Anleihen an der NS-Rhetorik benutzt wurden.

Im weiteren Gespräch ist er es dann selbst, der die Biologisierung seiner Sprache bestätigt als er darauf verweist, dass es ganz normal sei den Begriff Lebensraum zu verwenden - zum Beispiel beim Thema Naturschutz.

Und sie gehen eben doch ganz konkret auf die NS-Bezüge in seiner Sprache ein.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304
Veröffentlicht von: @lavoisine

Und sie gehen eben doch ganz konkret auf die NS-Bezüge in seiner Sprache ein.

Leider nur sehr oberflächlich. Da hätten sie unbedingt noch einmal nachhaken müssen. Denn Höcke leugnet die Ähnlichkeit ja nicht - er behauptet nur, dass dahinter kein unmittelbarer Bezug zur Ideologie der Nazis steckt. Und das ist falsch.
Aber das lässt sich allein mit dem Zitatvergleich eben nicht zeigen, da muss man auch inhaltlich ran.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber das lässt sich allein mit dem Zitatvergleich eben nicht zeigen, da muss man auch inhaltlich ran.

Es gab gar keinen Zitatevergleich. Es gab zwei Zitate von ihm, die seinen Parteikollegen vorgelesen wurden und die nicht einordnen konnten, ob das aus Mein Kampf oder von Höcke stammt. Und das war eben nur deswegen möglich, weil es sich um zwei Zitate mit deutlichen Bezügen zur NS-Rhetorik handelte. Und eben nicht um Zitate mit der Struktur und dem Inhalt, wie Du es im Merkelvergleich darstellen willst.

Er fühlt sich auf dem sicheren Weg als er erklärt, dass man nur in die Biologie schauen müsse, um die Verwendung der Begriffe "Lebensraum", "Keimzelle des Volkes" oder "Entartung" zu finden. Es ist ganz großartig, dass er das so offen in die Kamera spricht.

Und jetzt beginnt die Auseinandersetzung damit.

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Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241
Veröffentlicht von: @lavoisine

Niemand käme auf den Gedanken zu fragen, ob diese Aussage von Dir oder Hitler kommt:
"Die Größe des Christentums lag nicht in versuchten Vergleichsverhandlungen mit etwa ähnlich gearteten philosophischen Meinungen der Antike, sondern in der unerbittlichen fanatischen Verkündung und Vertretung der eigenen Lehre."

Da war ich mir sofort sicher, dass das von Hitler war, wegen der positiven Besetzung des Worts "fanatisch". Da wärs egal gewesen, ob du als anderen Kandidaten nun Lucan, Merkel, Lucke oder Strauß genannt hättest.

Aber natürlich kann ich mir auch vorstellen, dass ein Nicht-Nazi so spricht, auch wenn ich da niemand kenne, der das tut.

Und bei diesem sprachlichem Merkmal würde ich wohl zuerst an Goebbels denken und nicht an Hitler (aber das ist nur ne unwichtige Nebenbemerkung).

Helmut

hkmwk antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 4 Sekunden

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Wenn man mir sagen würde, das die Zitate entweder von Hitler oder von Merkel stammen, dann wäre es m.M.n. nicht schwer, die meisten voneinander zu unterscheiden. Na gut, beim ersten Zitat wäre ich mir nicht sicher, denn alle Politiker brabbeln ständig von irgendwelchen Entscheidungen.
Das "Jetzt kommen überhaupt nur noch Entscheidungen." paßt denn aber doch eher zu der Attitüde des forschen Österreichers als zur Raute-Kanzlerin.
Ansonsten:

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Es wäre aber auch in anderer Hinsicht nur unrecht, die Religion als solche oder selbst die Kirche für die Verfehlungen einzelner verantwortlich zu machen."

Merkel. Solche windelweiche Inschutznahme der Kirche wäre Hitler nicht in den Sinn gekommen und das Thema, um das es höchstwahrscheinlich geht (Mißbrauch), war zu seiner Zeit noch keines.

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Das Loslassen des Alten gehört zum Neuanfang dazu. Es gibt keinen Anfang ohne ein Ende, keinen Tag ohne die Nacht, kein Leben ohne den Tod. "

Hitler. So redet heute niemand mehr, der sich nicht an Pathos besäuft. Und Merkel ist alles, bloß nicht pathethisch.

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Eine Folgeerscheinung verkehrter Erziehung war Feigheit vor der Verantwortung und die daraus sich ergebende Schwäche in der Behandlung selbst lebenswichtiger Probleme."

Okay, da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher. Vermutlich aber doch eher Hitler. Feigheit und Schwäche - auf die hat er gern geschimpft und sie gehören auch eher zu seinem als zu Frau Merkels Vokabular.

Veröffentlicht von: @lucan-7

„Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht pleitegehen können. Dieses Gerücht stimmt nicht.“

Merkel. Griechenland. Eurokrise.

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Welche Kost aber hat die deutsche Presse der Vorkriegszeit den Menschen vorgesetzt? War es nicht das ärgste Gift, das man sich nur vorzustellen vermag?"

Hitler. Nicht nur, dass es um die Vorkriegszeit (gemeint ist vermutlich der 1. WK) geht, sondern auch die Formulierung "ärgstes Gift" paßt nicht zu Merkel.

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Da, wo früher eine dunkle Wand war, öffnete sich plötzlich eine Tür. Auch für mich war der Moment gekommen, hindurchzutreten. Ich musste nicht mehr im letzten Moment vor der Freiheit abbiegen. Ich konnte diese Grenze überschreiten und ins Offene gehen."

Vermutlich Merkel und wie sie von der Wendezeit erzählt.

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Der Kampf gegen die Syphilis erfordert einen Kampf gegen die Prostitution, gegen Vorurteile, alte Gewohnheiten, gegen bisherige Vorstellungen, allgemeine Ansichten, darunter nicht zum letzten die verlogene Prüderie in gewissen Kreisen."

Hitler. Kampf gegen Syphilis war erstens nie ein Thema, mit dem sich Frau Merkel in der Öffentlichkeit beschäftigt hatte, und zweitens würde sie nicht von einer "verlogenen Prüderie in gewissen Kreisen" reden. Das ist Hitler- oder vielleicht auch AfD-Sprech, dieses vage, aber umso empörtere Beschuldigen gewisser Kreise.

Na, wieviele Treffer habe ich? 🤨 Übrigens: es wird wohl nicht sehr schwer sein, auch noch vom radikalsten Politiker das eine oder andere Zitat zu finden, dass nichtsagend ist. Anders rum ist's schon schwerer: Von jedem Politiker Zitate zu finden, die ihn radikal, rassistisch oder hetzerisch wirken lassen. Und nun such mal fünf Zitate von Merkel, die ernsthaft rassistisch-hetzerisch rüberkommen... (Disclaimer: ich bin kein Merkel-Fan. 😉 )

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304
Veröffentlicht von: @blackjack

Das "Jetzt kommen überhaupt nur noch Entscheidungen." paßt denn aber doch eher zu der Attitüde des forschen Österreichers als zur Raute-Kanzlerin.

Ist aber trotzdem von Merkel. Ich habe das ja nicht umsonst ausgewählt 😉

Zitat: "Es wäre aber auch in anderer Hinsicht nur unrecht, die Religion als solche oder selbst die Kirche für die Verfehlungen einzelner verantwortlich zu machen."

Veröffentlicht von: @blackjack

Merkel. Solche windelweiche Inschutznahme der Kirche wäre Hitler nicht in den Sinn gekommen und das Thema, um das es höchstwahrscheinlich geht (Mißbrauch), war zu seiner Zeit noch keines.

Auch falsch. Stammt aus "Mein Kampf". Thema war allerdings auch nicht Missbrauch.
Eines der Beispiele, die wohl jeder sofort unterschreiben würde... Hitler oder nicht.

"Das Loslassen des Alten gehört zum Neuanfang dazu. Es gibt keinen Anfang ohne ein Ende, keinen Tag ohne die Nacht, kein Leben ohne den Tod. "

Veröffentlicht von: @blackjack

Hitler. So redet heute niemand mehr, der sich nicht an Pathos besäuft. Und Merkel ist alles, bloß nicht pathethisch.

Ist aber trotzdem Merkel... manchmal ist sie dem Pathos auch nicht abgeneigt.

Immerhin... von den drei Abweichungen abgesehen liegst du ansonsten richtig...

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

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Veröffentlicht von: @katy3

Aber entsetzt war ich schon - besonders über die Frage, ob der Ausspruch von Hitler oder von Höcke stammte - als ob Hitler je ein so anspruchsvolles Deutsch gesprochen hätte.

Das verstehe ich nicht. Was verstehst Du unter "anspruchsvolles Deutsch"? Ich hab den Gröfaz eigentlich immer für einen ziemlich guten Rhethor gehalten. Vielleicht nicht ganz so intellektuell-perfide geschliffen wie Goebbels, aber doch, wie man so schön neu-denglisch sagt: überdurchschnittlich performend...

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

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Was ist denn ein "Gröfaz"?

Oh ja, Hitler war ein brillianter Rhetoriker - aber seine Stärke war eher nicht die geschliffene Sprache, sondern seine Fahigkeit zu Brüllen, bis die Wände wackeln, seine martialische Körpersprache und seine Fähigkeit, die Zuhörer mit seinem minimalistischen Wortschatz zu radikalisieren und zu manipulieren. Für Hitler reichte es schon, Hitler zu sein, um sich seine Zuhörer gefügig zu machen.

Veröffentlicht von: @blackjack

aber doch, wie man so schön neu-denglisch sagt: überdurchschnittlich performend...

ich finde, das trifft es auf den Punkt 😊

Anonymous antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4220
Veröffentlicht von: @katy3

Was ist denn ein "Gröfaz"?

Gröfaz = Größter Feldherr aller Zeiten. Das wollte Hitler sein.

Veröffentlicht von: @katy3

Oh ja, Hitler war ein brillianter Rhetoriker - aber seine Stärke war eher nicht die geschliffene Sprache, sondern seine Fahigkeit zu Brüllen, bis die Wände wackeln, seine martialische Körpersprache und seine Fähigkeit, die Zuhörer mit seinem minimalistischen Wortschatz zu radikalisieren und zu manipulieren. Für Hitler reichte es schon, Hitler zu sein, um sich seine Zuhörer gefügig zu machen.

Hitler hat nur in den letzten Teilen seiner Reden gebrüllt. Der hat seine Reden in einem normalen Ton angefangen und auch oft lange normal gesprochen. Erst mit der Zeit ist er immer lauter geworden und hat dadurch immer mehr Emotion bei den Zuhörern erzeugt.
Er war durch aus ein ganz guter Rhetor. Schleißlich musste auch Hilter sich hocharbeiten und Rückschläge hin nehmen.

Ein guter Schriftsteller war er allerdings wirklich nicht. Vielleicht hätte er mein Kampf besser als Comic gestaltet.

channuschka antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

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Veröffentlicht von: @channuschka

Gröfaz = Größter Feldherr aller Zeiten. Das wollte Hitler sein.

Ah, Danke für die Info. Man lernt nie aus 😊

Veröffentlicht von: @channuschka

Erst mit der Zeit ist er immer lauter geworden und hat dadurch immer mehr Emotion bei den Zuhörern erzeugt.

Stimmt - er hat sich regelrecht reingesteigert in seinen Wahn und dabei seine Zuhörer mitgerissen - vielleicht hat ihn ihr Zuhören so in eine "ich bin ja so genial"-Rage getrieben, daß er dabei regelmäßig geradezu an seiner "Genialität" kollabiert ist 😀 - Ab dem Punkt war es wahrscheinlich fast egal, was er gebrüllt hat.

Veröffentlicht von: @channuschka

Ein guter Schriftsteller war er allerdings wirklich nicht. Vielleicht hätte er mein Kampf besser als Comic gestaltet.

Nee, ganz bestimmt nicht - es gab da mal ein Projekt des "Instituts für Zeitgeschichte" in München, das eine wissenschaftiche Kritik zu Hitlers "mein Kampf" erarbeit hat, nachdem das Urheberrecht abgelaufen war. Und die haben u.a. auch eine vernichtende Kitik über Hitlers verbale Fähigkeiten abgegeben. Natürlich haben sie das sehr vornehm und wissenschaftlich respektvoll formuliert, aber trotzdem war klar, worum es ging 😀

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @katy3

Nee, ganz bestimmt nicht - es gab da mal ein Projekt des "Instituts für Zeitgeschichte" in München, das eine wissenschaftiche Kritik zu Hitlers "mein Kampf" erarbeit hat, nachdem das Urheberrecht abgelaufen war. Und die haben u.a. auch eine vernichtende Kitik über Hitlers verbale Fähigkeiten abgegeben. Natürlich haben sie das sehr vornehm und wissenschaftlich respektvoll formuliert, aber trotzdem war klar, worum es ging 😀

Jeder kann sich da selbst ein Bild machen, denn, wie Du selbst erwähnst: seit das Urheberrecht abgelaufen ist, ist es einfach, an das Original zu gelangen. Als ich noch Gymnasiast war, habe ich auf einer Klassenfahrt nach Heidelberg, während die anderen ein Freibad besuchten, mit meinem Lieblingskumpel die Heidelberger Universitätsbibliothek besucht (ich kam vom Dorf, unsere (Klein-)Stadtbibliothek war, wie auch die Schulbibliothek, ein Witz). Und wir lasen dann den Nachmittag über in "Mein Kampf", den man sich dort problemlos aus dem Regal nehmen konnte (Keine Ahnung, ob man heutzutage als Nicht-Student da noch so einfach reinspazieren kann...).
Wir (die wir damals jugendlich-fasziniert von dem Thema waren) wurden ein wenig enttäuscht von der Lektüre, da sie uns recht langweilig erschien und im "typischen" Politikerstil geschrieben. Aber dass seine "verbalen Fähigkeiten" irgendwie unterdurchschnittlich gewesen wären - nein, diesen Eindruck hatte ich nicht. Auch nicht, dass ihm irgendwie die Worte gefehlt hätten auszudrücken, was er ausdrücken wollte - nee... Es gibt freilich Leute, die sich gewählter auszudrücken vermögen als er es vermochte. Aber im Vergleich zu Höcke?! Also ich weiß nicht. Na gut, womöglich ist mir bisher entgangen, was für ein feinziselierender Wortakrobat Herr Höcke ist. Und das wird mir wohl auch weiterhin ein unbekanntes Feld bleiben, weil ein paar seiner Aussagen ausreichten, um für mich zu entscheiden: Dessen Ergüsse bekommen Hausverbot in meinem Kopf. Seither schalte ich, sobald er in's Bild gerät, so schnell und verläßlich um, wie bei jedem ansetzenden Werbeblock.

Anonymous antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
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Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @blackjack

Jeder kann sich da selbst ein Bild machen, denn, wie Du selbst erwähnst: seit das Urheberrecht abgelaufen ist, ist es einfach, an das Original zu gelangen.

es ist genauso schwierig wie vorher. man kann "mein kampf" nach wie vor nicht einfach im buchhandel kaufen.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

es ist genauso schwierig wie vorher. man kann "mein kampf" nach wie vor nicht einfach im buchhandel kaufen.

Öhm, doch. Aber halt nicht das kleine Büchlein von vor 90 Jahren.

littlebat antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954

Dann kannst du mir sicher Verlag und die ISBN Nummer sagen. Ich hab gestern geschaut und keine unbearbeitete oder unkommentierte Variante gefunden.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

und keine unbearbeitete oder unkommentierte Variante gefunden.

Die kommentierte Ausgabe ist identisch mit der alten - sie ist nur durch Kommentare und Erläuterungen ergänzt. Es sieht vom Layout aus wie ein Talmud, was ich total klasse finde 😀
Du hattest icht geschrieben, dass dich die kommentare stören würden. Dabei sind gerade die es, die man als heutiger Leser zwingend braucht. Man versteht so viel mehr...

littlebat antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1902
Veröffentlicht von: @littlebat

Die kommentierte Ausgabe ist identisch mit der alten - sie ist nur durch Kommentare und Erläuterungen ergänzt. Es sieht vom Layout aus wie ein Talmud, was ich total klasse finde 😀

Das mit dem Talmud ist kein Zufall:

https://www.weissraum.at/artikel/buchgestaltung-mit-dem-hoechsten-anspruch

miss-piggy antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Das mit dem Talmud ist kein Zufall:

Ich weiß. Und mir gefiel der feine Humor 😌

littlebat antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @littlebat

Du hattest icht geschrieben, dass dich die kommentare stören würden.

die ursprungsaussage war ja, dass man sich selbst ein bild machen könne, weil der text verfügbar sei. ich halte das mit dem "selbst ein bild machen" für eingeschränkt, wenn ich das "richtige bild" gleich mitgeliefert bekomme.

Veröffentlicht von: @littlebat

Dabei sind gerade die es, die man als heutiger Leser zwingend braucht.

das denke ich nicht, wenn schon müsste man verschiedene kommentare lesen und nicht nur den des ifz. aber ehrlich gesagt, fehlt mir dafür die zeit und die ambition.

was mich richtig stört, ist der zweifelhafte umgang des staates mit "mein kampf". man hat es 70 jahre nicht geschafft oder nicht gewollt, eine saubere gesetzliche regelung zu schaffen. man will es de jure nicht verbieten, aber behindert die verbreitung mit zweifelfhaften juristischen winkelzügen, was dein defacto verbot bedeutet und das hat sich seit 2016 auch nicht geändert.

mrb-ii antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @mrb-ii

die ursprungsaussage war ja, dass man sich selbst ein bild machen könne, weil der text verfügbar sei. ich halte das mit dem "selbst ein bild machen" für eingeschränkt, wenn ich das "richtige bild" gleich mitgeliefert bekomme.

Ich hab nun die kommentierte Ausgabe nicht gelesen - aber wird da auch jeder mangelhafte Ausdruck (es ging ja um schlechtes, bzw. fehlerhaftes Deutsch) rot unterstrichen? Nur darum ging es zumindest mir im Diskussionszusammenhang: wer wissen will, ob Hitler stilistisch schwach war oder nicht, kann das in der überall zu kaufenden (wenn auch durch Kommentare erweiterten) Ausgabe für sich selbst überprüfen.

Was den von Dir monierten Umgang des Staates mit dem Buch angeht, stimme ich Dir übrigens zu.

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @blackjack

aber wird da auch jeder mangelhafte Ausdruck (es ging ja um schlechtes, bzw. fehlerhaftes Deutsch) rot unterstrichen?

Sagt mal, habt ihr euch jemals damit befasst, was Wissenschaftler unter der Kommentierung oder Edierung eines Textes verstehen? Ist ja schlimm...

Veröffentlicht von: @blackjack

Was den von Dir monierten Umgang des Staates mit dem Buch angeht, stimme ich Dir übrigens zu.

Naja, die Alliierten haben es begonnen, dann war es lange Zeit unwichtig und nun muss man irgendwie damit umgehen.

Ich bin ein sehr liberaler Mensch, ich finde den Index vielfach dumm - aber bei manchen NS-Machwerken bin ich nicht böse drum, dass man die nicht so einfach bekommt. Da gehört übrigens Mein Kampf nicht dazu.
Mein Grund: Ich halte die Menschen heute für vielfach nicht in der Lage diese Machwerke zu verstehen.

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @littlebat

Sagt mal, habt ihr euch jemals damit befasst, was Wissenschaftler unter der Kommentierung oder Edierung eines Textes verstehen? Ist ja schlimm...

Das nächste Mal werde ich doch wieder 'nen Smiley hinsetzen, wenn ich etwas (halb) ironisch formuliere. Damit es nicht nochmal so schlimm wird.

😉

Anonymous antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

weil der text verfügbar sei. ich halte das mit dem "selbst ein bild machen" für eingeschränkt, wenn ich das "richtige bild" gleich mitgeliefert bekomme.

Du missverstehst. Ein wissenschaftlicher Kommentar ist nicht synonym zum Kommentar in einer Zeitung.
Du könntest auch einfach nur den Text lesen, er ist abgedruckt inklusive aller Redaktionen, die er in seiner Verbreitungszeit erfahren hat. Ohne dass man sich durch die Fußnoten und Hinweise gestört fühlen müsste.

Die Kommentare beziehen sich auf so Dinge wie die Quellen, aus denen Hitler manche Dinge hatte, es gibt Bezüge zu seinem Lebenslauf (z.B. Richtigstellungen der Zeiten, die er irgendwo verbracht hat), es wird auf Legenden eingegangen, die sich bildeten bzw. die er selbst bildete, es geht um die Auswirkungen in der Realität.

Es handelt sich nicht um eine Meinungsäußerung eines einzelnen. Sondern es ist eine Hilfestellung für heutige Leser, die ja wohl nicht den Sermon wollen... denn der ist letztendlich schwer zu lesen (der Stil ist einfach schrecklich) und nur mäßig interessant.

littlebat antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241

Beispiel

Veröffentlicht von: @littlebat

Die Kommentare beziehen sich auf so Dinge wie die Quellen, aus denen Hitler manche Dinge hatte, es gibt Bezüge zu seinem Lebenslauf (z.B. Richtigstellungen der Zeiten, die er irgendwo verbracht hat), es wird auf Legenden eingegangen, die sich bildeten bzw. die er selbst bildete, es geht um die Auswirkungen in der Realität.

Ich kenne die kommentierte Ausgabe nicht, aber hab mal was gehört, was garantiert in einem Kommentar steht:

Hitler hat berichtet, dass er im (ersten) Weltkrieg durch Gas vergiftet wurde und deshalb zeitweise blind war. Historiker haben seine Krankenakten ausgegraben und herausgefunden, dass das nichts mit Gas zu tun hatte - Hitler war "eingebildeter Kranker", bzw. wie man heute sagen würde: psychosomatisch erblindet.

So was sollte der Leser schon wissen, bevor er irgendwelche Lügen von Hitler glaubt (was nicht heißt, dass er der Ideologie verfällt, aber die Gefahr besteht natürlich auch).

Helmut

hkmwk antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @hkmwk

Ich kenne die kommentierte Ausgabe nicht, aber hab mal was gehört, was garantiert in einem Kommentar steht

Ich hab mal rausgesucht, wie die Autoren mit dieser Passage aus Mein Kampf umgehen (S. 212).

Anm. 79, S. 548 Er kam über versch. Stationen nach Pasewalk ins Lazarett (ich hab das nun mal abgekürzt, ist nicht wichtig).
"Die Gründe für seine Erblindung sind umstritten. Dass die Augen empfindlich auf Senfgas reagieren, ist bekannt. Allerdings wird auch die These diskutiert, Hitlers Erblindung sei Folge einer Konversionsstörung [...]. Da Hitlers Pasewalker Krankenakte verschollen ist, können die Ursachen von Hitlers Erblindung nicht endgültig geklärt werden."

Nicht halb so reißerisch, wie das, was du draus machst. Eine Krankenakte gab es zumindest bei Drucklegung nicht. Der Leser sollte vor allem wissen, dass ein wissenschaftlicher Apparat keine Bildzeitung ist.

littlebat antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241

Danke für die Korrektur

Veröffentlicht von: @littlebat

Nicht halb so reißerisch, wie das, was du draus machst.

Na, daraus gemacht hat die Fernsehsendung, wo ich das gehört habe. Dass das nicht so wasserdicht ist, wusste ich nicht.

Gut das das jetzt geklärt ist.

Helmut

hkmwk antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4220

Im Ausland kann man den unkommentierten Text auch in deutsch häufig legal erwerben.

channuschka antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954

man kann das auch in deutschland legal kaufen, wenn man einen findet der es verkauft.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813

Nicht schwer:
https://www.zvab.com/servlet/SearchResults?an=A&tn=Kampf%20Mein%20Orginalausgabe&cm_sp=mbc-_-SRP-_-all

Nachtrag vom 19.09.2019 1740
P.S. deutlich günstiger ist es natürlich die kommentierte Edition zu kaufen. Die enthält nämlich nicht weniger des originalen Textes...

littlebat antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @littlebat

Nicht schwer:
https://www.zvab.com/servlet/SearchResults?an=A&tn=Kampf%20Mein%20Orginalausgabe&cm_sp=mbc-_-SRP-_-all

völlig überteuert und der verkäufer ist möglicherweise auch nicht sauber.

Veröffentlicht von: @littlebat

P.S. deutlich günstiger ist es natürlich die kommentierte Edition zu kaufen. Die enthält nämlich nicht weniger des originalen Textes...

immer noch überteuert, wenn man nur mal reingucken will.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

immer noch überteuert, wenn man nur mal reingucken will.

Dann geht man einfach in die nächste Bibliothek. Wissenschaftliche Bücher sind nie billig... wobei ich 60 Euro für die zwei Wälzer extrem günstig finde.

Veröffentlicht von: @mrb-ii

völlig überteuert und der verkäufer ist möglicherweise auch nicht sauber

Da ist ne ganze Reihe von Anbietern. Und die meisten dürften völlig normale Antiquariate sein.

littlebat antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @littlebat

Dann geht man einfach in die nächste Bibliothek.

die gibt es nicht in jeder bibliothek, in unserer zum beispiel nicht.

Veröffentlicht von: @littlebat

wobei ich 60 Euro für die zwei Wälzer extrem günstig finde.

an sich schon. aber wenn man gar keine wissenschaftliche abhandlung lesen will, sind 60 euro für einen urheberrechtsfreien text überhaupt nicht günstig.

Veröffentlicht von: @littlebat

Da ist ne ganze Reihe von Anbietern. Und die meisten dürften völlig normale Antiquariate sein.

es sind 2 anbieter, nicht eine ganze reihe.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

die gibt es nicht in jeder bibliothek, in unserer zum beispiel nicht.

Dann fragt man nach, ob sie es per Fernleihe bestellen.

Veröffentlicht von: @mrb-ii

sind 60 euro für einen urheberrechtsfreien text überhaupt nicht günstig

Nunja. Es gibt nun einmal Werke, die selten bleiben. Die verlegt Reclam nicht weil sich das schlicht und ergreifend nicht lohnt.
Aber wenn es dir so wichtig ist, bemühst du halt mal Google - und ich würde meine hand dafür ins Feuer legen, dass du nicht nur Hitlers Ergüsse, sondern auch einige andere aus dem gleichen Sumpf lesen kann. Ohne auch nur einen Cent zu verlieren. Nicht dass du danach schlauer bist, denn "lernen" kann man aus diesen Werken nicht wirklich, auch nichts über Nazis oder so, aber du kannst dir dann stolz auf die Schultert klopfen.

Veröffentlicht von: @mrb-ii

es sind 2 anbieter, nicht eine ganze reihe.

Also ich schaute waren es deutlich mehr.

littlebat antworten
stundenglas
(@stundenglas)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 4769
Veröffentlicht von: @littlebat

bemühst du halt mal Google

Dafür muss man dann nicht mal das Haus verlassen. Klarer Vorteil gegenüber Bibliotheken. 😉

stundenglas antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @stundenglas

Klarer Vorteil gegenüber Bibliotheken. 😉

Wenn man sich blöd stellt, findet man in fast jeder Bibliothek jemanden, der einem die Arbeit abnimmt. Klarer Vorteil der Bib 😌

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 5 Sekunden

Beiträge : 0

Ich versteh dein Problem nicht. Soll "Mein Kampf" wieder kostenlos verteilt werden?

Anonymous antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @lavoisine

Ich versteh dein Problem nicht.

ich hab kein problem.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Soll "Mein Kampf" wieder kostenlos verteilt werden?

nö, aber die politik soll sich mal in den arsch klemmen und eine regelung finden, die wenigstens nach einer aussieht.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

aber die politik soll sich mal in den arsch klemmen und eine regelung finden, die wenigstens nach einer aussieht.

??

Das ist, fast 100 Jahre nach der Ersteerscheinung, eher keine große Notwendigkeit. Wer das Buch lesen will, der kann das ohne große Probleme tun. Im Internet, in Bibliotheken, es ist existent und nicht verschlossen. Es wird nur schlicht und ergreifend nicht mehr gedruckt. Wie viele andere Bücher auch, die in den letzten 5000 Jahren entstanden sind.

Die Probleme, die der Umgang der Alliierten mit dem Thema ausgelöst hat, löst man nicht damit, dass man nun wild Mein Kampf druckt und verteilt.

Dein seltsames Gebaren ist allerdings nicht dazu geeignet Kritik an der überkommenen Handlungsweise auszudrücken. Es sieht eher aus, als wollest du prinzipiell dagegen sein. Und schaffst es nicht so wirklich...

littlebat antworten
mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @littlebat

Das ist, fast 100 Jahre nach der Ersteerscheinung, eher keine große Notwendigkeit.

es ist immer notwendig seriöse politik zu machen und kein gewurschtel, wie es jetzt der fall ist.

Veröffentlicht von: @littlebat

Wer das Buch lesen will, der kann das ohne große Probleme tun.

je nachdem, was "grosse probleme" bedeutet.

Veröffentlicht von: @littlebat

Es wird nur schlicht und ergreifend nicht mehr gedruckt.

weil es ohne rechtsgrundlage vom staat verhindert wird. was ist seltsam oder unverständlich, wenn man der meinung ist, der staat benötigt eine rechtsgrundlage für sein handeln?

Veröffentlicht von: @littlebat

Die Probleme, die der Umgang der Alliierten mit dem Thema ausgelöst hat,

die alliierten haben mit dem thema nix zu tun, spätestens seit 1990 sind die raus aus der nummer. defacto schon voher.

Veröffentlicht von: @littlebat

dass man nun wild Mein Kampf druckt und verteilt.

davon redet hier niemand.

mrb-ii antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @mrb-ii

weil es ohne rechtsgrundlage vom staat verhindert wird.

Naja, nicht wirklich. Da gibt es unterschiedliche Auffassungen. Es ist auch nicht "der Staat", sondern das bayerische Finanzministerium.
Wenn ein Verlag in den Rechtsstreit gehen würde, würde sich das bestimmt ändern - aber wer tut sowas? Wer erstreitet sich denn das recht dieses Buch nachzudrucken? Und warum sollte man das tun?

Veröffentlicht von: @mrb-ii

die alliierten haben mit dem thema nix zu tun

Doch natürlich, Sie haben damals die Urheberrechte an das bay. Finanzministerium übergeben. Danach hat man ausgesessen, was man in der Nachkriegszeit bekommen hat.

littlebat antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304
Veröffentlicht von: @littlebat

Es wird nur schlicht und ergreifend nicht mehr gedruckt.

Es gibt allerdings jede Menge Nachdrucke im Ausland. In manchen Ländern ist wohl sogar recht beliebt...

lucan-7 antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @lucan-7

Es gibt allerdings jede Menge Nachdrucke im Ausland.

Liegt an den abgegebenen Rechten.

littlebat antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @littlebat

Liegt an den abgegebenen Rechten.

Das ist ein wirklich lustiges Wortspiel in dem Kontext 😀

Anonymous antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241

Nicht nur

Veröffentlicht von: @littlebat
Veröffentlicht von: @littlebat

Es gibt allerdings jede Menge Nachdrucke im Ausland.

Liegt an den abgegebenen Rechten.

Nicht nur, es gab auch früher schon Nachdrucke. Etwa eine Ausgabe in Ägypten, die ein Korrespondent in der Zeit vor dem Camp-David-Abkommen erwähnte. Bei der dortigen Pressezensur können wir davon ausgehen, dass dieser Druck der Linie der Regierung (von Sadat) nicht widersprach.

Nachdrucke im Ausland halten sich nicht unbedingt an das deutsche Recht. Müssen sie auch nicht.

Helmut

hkmwk antworten
LittleBat
(@littlebat)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1813
Veröffentlicht von: @hkmwk

Müssen sie auch nicht.

😀
Doch natürlich könnte man einen ungenehmigten Nachdruck eines in Deutschland mit Urheberrechten belegten Textes verfolgen lassen. Nur weil man die deutsche Grenze überquert, ist ja nicht alles erlaubt... hat man z.B. mit der polnischsprachigen Übersetzung gemacht. Du hast interessante Vorstellungen, was Urheberrechte angeht.

Es gab immer nicht legitime Nachdrucke und halt welche, die legitim waren, weil sie auf den Buchrechten beruhten, die bei Randomhaus liegen (also die englischsprachigen).
Die frage ist halt auch immer, wie sinnvoll und machbar es ist, auf irgendwelchen Basaren irgendwelche Bücher einzustampfen.

littlebat antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241
Veröffentlicht von: @littlebat

Doch natürlich könnte man einen ungenehmigten Nachdruck eines in Deutschland mit Urheberrechten belegten Textes verfolgen lassen.

Ja, wenn es entsprechende Vereinbarungen gibt bzw. die nationalen Gesetze auch internationales Urheberrecht bzw. Copyright (beides ist nicht das gleiche, hab ich mir mal sagen lassen) schützen.

Ägypten war das ja offensichtlich egal, sonst wär der Druck da kaum genehmigt worden.

Helmut

hkmwk antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241

Gröfaz

Veröffentlicht von: @channuschka

Gröfaz = Größter Feldherr aller Zeiten. Das wollte Hitler sein.

Goebbels hat ihn dazu erklärt, und dann haben Gegner des Systems einfach die Abkürzeritis der NS imitiert und aus dem Satz ein Gröfaz gemacht. Erinnert an Fatzke und klingt überhaupt nicht positiv, so was sagte man besser nur zu guten Freunden 😉

Helmut

hkmwk antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Was lernen wir daraus?
Im Kampf gegen rechts ist alles erlaubt. Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit. Keine Toleranz den Intoleranten. Tschakka!

Oder ist das Problem ein anderes? Entweder die AfD wird hofiert, oder in unfairster Weise angegangen. Natürlich ist es schwer sich optimal zu verhalten, aber es beschleicht einem der Eindruck, dass einige Medienschaffende das Maß verloren zu haben scheinen.

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16 Antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873

Von der AFD oder Höcke halte ich nichts.
Stimme Dir aber zu, dass ich dieses Vorgehen nicht seriös empfinde.
Es gibt Stressinterviews, wo solche Einspieler und Verhörsituationen angemessen sind.
Unter einem falschen Vorwand um ein Interview zu bitten und dann sowas rauszulassen ist keine saubere journalistische Arbeit.
Herr Höcke hat da durchaus recht, dass auch die Zusammenarbeit zwischen Politiker und Journalisten professionell ablaufen sollte.
Es war zu offensichtlich, dass hier nicht kritisch gefragt werden sollte, sondern Herr Höcke vorgeführt werden sollte.

Soweit zu Medienkritik.

Das Ding mit dem Buchzitat. Nun... in der Schnelle und unvorbereitet wie die Befragten waren kann man vermutlich sogar Zitate aus der Bibel nehmen und hätte die gleiche Antwort erhalten.

Unter dem Strich würde ich auch sagen, dass die Aktion Herrn Höcke eher hilft, als schadet.
Wieder ein Grund mehr, die Opferrolle zu kultivieren.

groffin antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @jadwin

Im Kampf gegen rechts ist alles erlaubt. Keine Freiheit für die Feinde der Freiheit. Keine Toleranz den Intoleranten. Tschakka!

das ist nicht nur "im Kampf gegen REchts" so - das nennt sich journalistische Freiheit und die ist eine der Grundessenzen einer jeden Demokratie, die diesen Namen auch verdient.

Veröffentlicht von: @jadwin

aber es beschleicht einem der Eindruck, dass einige Medienschaffende das Maß verloren zu haben scheinen.

Nein, das ist ein normales Niveau auf das wir seit jahren mal wieder zurückkehren. Ich weiß nicht wann Du geboren wurdest und wo Du aufgewachsen bist - aber im Westen in den 70iger Jahren war das der Standard im Umgang mit Politkern - und auch beim Umgang der Politiker miteinander (Strauss - Wehner ...).

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mrb-II
 mrb-II
(@mrb-ii)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 954
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

aber im Westen in den 70iger Jahren war das der Standard im Umgang mit Politkern - und auch beim Umgang der Politiker miteinander (Strauss - Wehner ...).

wir sind gott sei dank nicht mehr in den 70ern.

mrb-ii antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @mrb-ii

wir sind gott sei dank nicht mehr in den 70ern.

Nein wir lebten in Zeiten, wo wir die in den 70igern erworbene Freiheiten genießen konnten. Das scheint jetzt bedroht. Von daher wäre ein 70iger Revial genau das, was wir jetzt brauchen.

Ich kann mich erinnern deutlich mehr politisch diskutiert zu haben im privaten Umfeld wie auch in der Schule. Und da ging es um Inhalte, die wichtig waren und um Diskussionen, die notwendig waren, um sich von sauertöpfischen Mief der 50iger Jahre zu befreien. Dieser Mief war grad auf dem Land oft noch Jahre danach zu spüren und bedurfte "gutes durchlüften". Mein Eindruck ist der, dass wir das jetzt auch mal wieder tun sollten - grade dort, wo in den 70iger Jahren nicht gelüftet werden konnte, weil die Käseglocke zu dicht war.

LG
Ecc

Anonymous antworten
myhopeinHim
(@myhopeinhim)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 80

Und wo wird hier in der Schule diskutiert? Ich finde es wird nur noch von den Medien und wenigen vorgekautes übernommen und dann als Meinung verteidigt.

myhopeinhim antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @jadwin

dass einige Medienschaffende das Maß verloren zu haben scheinen.

Oder Künstler wie Grönemeyer mit seinem Sportpalast Brüllshit neulich

Ende vom Lied

https://www.welt.de/politik/deutschland/article200400264/Thueringen-Rot-Rot-Gruen-ohne-Mehrheit-AfD-auf-Allzeithoch.html

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0

Wie genau stellst Du Dir denn eine angemessene Opposition zu dem völkisch-nationalen Unsinn eines Höcke vor?

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Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lavoisine

Wie genau stellst Du Dir denn eine angemessene Opposition zu dem völkisch-nationalen Unsinn eines Höcke vor?

Ich habe darauf keine gute Antwort.

Zuerst einmal würde ich mir aber überlegen, besteht das Hauptproblem in dem was er sagt, oder in dem was er nicht sagt (aber vorhat). Gilt ersteres, dann ist verständlich, wenn auch unredlich, wenn man ihm Redewendungen unterschieben will. Ist es aber letzteres, dann müsste man ganz anders vorgehen und ihm mehr heraus locken, als er eigentlich sagen will.

Mich stört zum Beispiel auch, dass viele Wendungen aus der Nazi Zeit mit Bann versehen sind. So darf man keine Veranstaltungen durchführen, das ist Nazi-Vokabular. Statt Redewendungen für alle Zeit mit einem Bann zu belegen würde ich versuchen, auch an den Schulen, zu zeigen, wie man Intoleranz, Inhumanität und grenzenlose Grausamkeit hinter Sprachfloskeln verstecken kann, wie der Mensch zur Sache wird und wie man das in der Nazi-Diktatur auch getan hat. Das dahinterstehende Prinzip ist für die Zukunft bedeutungsvoller als die konkrete Redewendung.

Anonymous antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782

Du sprichst also über den Punkt:
Die Würde des Menschen ist unantastbar.

Daran müsste sich dann alles prüfen lassen.
Jede Rede, jede Maßnahme, jede Haltung, jede Redewendung, die den Menschen als Sache/Objekt behandelt oder darstellt.

Es ist wie bei Falschgeld: das Original kennen macht die Prüfung leicht(er) und offenbart das Falschgeld.

deborah71 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @jadwin

Mich stört zum Beispiel auch, dass viele Wendungen aus der Nazi Zeit mit Bann versehen sind. So darf man keine Veranstaltungen durchführen, das ist Nazi-Vokabular.

Inwiefern ist "Veranstaltung durchführen" mit einem Bann versehen, weil es Nazi-Vokabular sei?

Es geht doch bei Nazi-Vokabular auch gar nicht nur um Worte, die die Nazis verwendet haben, sondern um Inhalte, die mit diesen Worten transportiert werden. Hier im konkreten Fall haben wir Höcke, der sich der Rhetorik der völkischen Bewegung bedient, die im Vorfeld des Dritten Reiches damit begann geopolitische Inhalte mit biologischen Begriffen zu verbinden.

Dort entstand der Gedanke eines Volkes als Organismus. Und so ein Organismus kann dann eben auch von Fremdkörpern und Parasiten befallen sein. Und dann kommt die Volkshygiene ins Spiel, die diesen Organismus wieder von Schädlingen reinigen soll.

Und es ist nicht harmlos diese Denkweise zu bedienen.

Es ist ja so eine Denkweise, die dazu führt, dass man fremde Menschen als Fremdkörper wahrnimmt, die hier nichts zu suchen hätten, weil der Deutsche nun einmal weiß sei und jedes Volk mit seiner Hautfarbe einen angestammten Bereich auf diesem Planeten haben den zu verlassen nicht richtig und dann auch noch mit anderen zu vermischen falsch sei.

Am Anfang standen "Redewendungen" mit denen Gedankenkonstrukte etabliert wurden. Und dann kamen irgendwann die Verbrechen, die ja dann überhaupt nicht als Verbrechen betrachtet wurden, weil es folgerichtig war, dass man den Organismus des deutschen Volkes von dem Gift der jüdisch-bolschewistischen Parasiten reinigt.

Schau Dich mal um, wo Du diese Strukturen überall findest und wie sie in den immer gleichen Formulierungen auftauchen. Verbieten muss man die Formulierungen nicht. Aber man kann darüber reden, sie sichtbar machen und erläutern.

Und dann zeigt sich ohnehin, wer diese Begriffe aus Unwissen und ganz unbedarft verwendet hat, wer sie bewusst verwendet hat und wer sich daran stört, dass man darauf hinweist.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lavoisine

Inwiefern ist "Veranstaltung durchführen" mit einem Bann versehen, weil es Nazi-Vokabular sei?

Mein Wissen beschränkt sich dabei auf einen Freund, der mir vor ca. 25 Jahren sagte, auf einem Seminar für Pressesprecher der JU, wären sie auf Nazi Sprache hingewiesen worden. Er mokierte sich damals, dass "eine Veranstaltung durchführen" niemals in Pressemitteilungen stehen sollte.

Ich habe ein ganz klein wenig im Netz gesucht und bin auf folgenden Artikel gestoßen: https://www.zeit.de/1966/13/ns-sprache-und-heutiges-deutsch/seite-2 . Auch wenn der Verfasser meint, dass man das sagen kann, so hätte er sich bestimmt nicht darüber geäußert, wenn es kein Thema wäre und andere es nicht anders sehen würden.

Ich plädiere für eine enge Beschränkung des Wortschatzes, da eine übertriebene Ausdehnung zu Gegenreaktionen führt. Mein Freund erzählte mir das in dem Ton, "die spinnen doch".

Ansonsten kann ich deiner Argumentation folgen. Was mich im nachhinein wundert, als Schüler haben wir viel für das NS Regime gemacht. Ich kann mich aber nicht erinnern, dass wir z.B. im Deutschunterricht uns mal konkret die Sprache und die Wirkung der Sprache diesbezüglich angeschaut haben. Das finde ich aus heutiger Sicht schade.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Es ist ja so eine Denkweise, die dazu führt, dass man fremde Menschen als Fremdkörper wahrnimmt, die hier nichts zu suchen hätten, weil der Deutsche nun einmal weiß sei und jedes Volk mit seiner Hautfarbe einen angestammten Bereich auf diesem Planeten haben den zu verlassen nicht richtig und dann auch noch mit anderen zu vermischen falsch sei.

Man muss nicht andere Menschen zu einer Sache abwerten, die es abzuwehren oder gar zu vernichten gilt, ansehen, um eine Durchmischung negativ zu beurteilen.

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0

durchführen

Veröffentlicht von: @jadwin

Mein Wissen beschränkt sich dabei auf einen Freund, der mir vor ca. 25 Jahren sagte, auf einem Seminar für Pressesprecher der JU, wären sie auf Nazi Sprache hingewiesen worden. Er mokierte sich damals, dass "eine Veranstaltung durchführen" niemals in Pressemitteilungen stehen sollte.

Ok, muss ich so stehen lassen, weil es die einzige Quelle ist und mir das noch nie begegnet ist. Aber der Artikel ist interessant. Das müsste man mal untersuchen. Das hier finde ich auch interessant.

Anonymous antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241
Veröffentlicht von: @jadwin

Er mokierte sich damals, dass "eine Veranstaltung durchführen" niemals in Pressemitteilungen stehen sollte.

Vor ca. 25 Jahren, das war ca. 1995. Wo schon 1966 jemand das verteidigt hat, siehe deinen Link zur Zeit (leider konnte ich nur Seite 2 lesen, angesichts der Kritik an Polenz wäre Seite 1 auch interessant gewesen).

Wenn "durchführen" Nazisprech wäre, hieße das ja, dass vor 1933 niemand außer Nazis was durchgeführt hat, ist dem so?

Helmut

hkmwk antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241

Ist doch gar nicht wahr

Veröffentlicht von: @jadwin

So darf man keine Veranstaltungen durchführen, das ist Nazi-Vokabular.

Wer erzählt denn so was. Eine Startpage-Suche ergab zahlreiche Treffer für Veranstaltung durchführen, beispielsweise https://www.buhl.de/meinverein/vereinsveranstaltungen-planen-und-durchfuehren/

Ich bin nicht auf Fackbook, deshalb hab ich mir das nicht angeschaut, aber es gibt sogar "Rechtssicheres Vorbereiten und Durchführen von Veranstaltungen", laut Suchergebnis hat das was mit "Greiz, Germany" zu tun. Das klingt wirklich nicht so, als ob du irgendwelche Probleme bekommst, wenn du ne Veranstaltung durchführst.

Es gibt natürlich Begriffe, die harmlos waren, bevor die Nazis sie benutzten, wie Sonderbehandlung oder Endlösung. Mag sein, dass die in 500 Jahren wieder harmlos sind, aber dass sie heute vermieden werden (außer wenn es um Nazis, Holocaust etc. geht), ist gut und richtig.

Helmut

hkmwk antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 6 Sekunden

Beiträge : 0

Leider sehr wohl wahr
Hallo Helmut,

du hast wohl lavosines Beitrag drei Beiträge weiter oben nicht gelesen.

Die freie Journalistenschule empfiehlt:

„Durchführen“ ist mitnichten harmlos, weil ein Nazi-Wort. Die Nationalsozialisten „führten Aktionen durch“. Darum sollte es auch auf Ihrer „Schwarzen Liste“ stehen.

Sicherlich ist durchführen nicht ein besonders kontaminiertes Wort. Es ist sogar strittig, ob man es als Nazi Wort mit einem Bann belegen sollte oder nicht.

Du kannst nicht daraus schließen, dass es ein Verein oder ein Unternehmen nutzt, dass es völlig unbedenklich wäre.

Ein Politiker muss vermeiden, dass es auch nur den Anschein hat, er würde Nazi Sprech verwenden. Wenn ein Politiker (oder Redakteur) sich zweifelhaft äußert, gibt es oft einen Aufschrei, weil man fürchtet, dass über die Hintertüre Nazi-Gedanken salonfähig gemacht werden.

Ich stimme mit lavosine überein, dass die Ideen mit dem Bann belegt werden sollten und nicht die Vokabeln.

Anonymous antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7241

Aha

Veröffentlicht von: @jadwin

du hast wohl lavosines Beitrag drei Beiträge weiter oben nicht gelesen.

Inzwischen ja. Auch hatte ich es zunächst auch so verstanden, als ob irgendwo (staatliche?) Sanktionen drohen, wenn der Ausdruck verwendet wird.

Veröffentlicht von: @jadwin

Es ist sogar strittig, ob man es als Nazi Wort mit einem Bann belegen sollte oder nicht.

Ich seh jedenfalls nicht ein, warum dieses Wort belegt werden soll.

Hab mal in den Duden geschaut: da ist kein Hinweis auf Nazi-Sprech bei durchführen (anders bei z.B. Volksgenosse), also geh ich mal davon aus, dass das schon vor den Nazis benutzt wurde.

Schlimm ist nicht, dass etwas durchgeführt wird, sondern (ggf.) was da durchgeführt wird (wurde).

Helmut

hkmwk antworten


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