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Ist Ostdeutschland demokratieunfähig?

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Orangsaya
Themenstarter
Beiträge : 2984

Der Ostbeauftragte Marco Wanderwitz hat so etwas in der Richtung in einem Podcast gesagt.
Hintergrund sind die Wahlen am kommenden Sonntag. Die AfD wird voraussichtlich die zweit stärkste Partei in Sachsen-Anhalt werden. Die Hoffnung, dass sie den großen Zuspruch bei den letzten Wahlen verliert hat sich nicht bestätigt. Im Gegenteil, mit ganz viel Glück und einem kleinen Wunder könnte sie die größte Partei werden.
Die CDU ist von 39 % (1990) auf 29,8 (2016) gefallen. Die Umfragen zeigen dieser erdrutschartige Verlust, war keine Eintagsfliege. Gehen Wanderwitz die Nerven durch. Ist der Mann aus Chemnitz ein Besserwessi geworden, oder hat er Recht?

Ich selbst betrachte die Absage einer Demokratiekompetenz für eine Schmähung, die seiner Partei im Wahlkampf eher schadet, als nützt. Ist es nicht eine urdemokratische Eigenschaft, wenn einem die Politik einer Partei nicht zusagt, dass man dann eine andere wählt? Eines haben die Ostdeutschen auf jeden Fall bewiesen. Sie haben einen Drang in keiner Diktatur zu leben. Deshalb war ja vor 30 Jahren eine friedliche Revolution möglich. Diesen Mut zur Freiheit, musst keiner aus der Zeit der Bonner Republik aufbringen.

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Tagesschimmer
Beiträge : 1236

Wer sind denn die Ostdeutschen? Die, die in der DDR ihre Niesche gefunden haben und ihr Leben hauptsächlich im Privaten mit viel Kreativität, Kunst und Humor gelebt haben? Oder die, die irgendwie gesellschaftskonform ihr kleines Glück durch viele politische Kompromisse gefunden haben? Diese beiden Gruppen haben sicher die Mehrheit gebildet. Sie waren es auch, die Gerechtigkeit wollten und ihren Schatten übersprungen haben und auf die Straße gegangen sind. Angeführt von der kleinen, sehr mutigen Gruppe, die bewusst für ein besseres System eingestanden ist.

Aus diesen drei Gruppen sind die Wenigsten richtig im Westen angekommen. Sie stimmen einfach in ihrer Mentalität zu wenig mit denen überein, die die Macht übernommen haben.

Bis heute sehe ich die Tendenz Westdeutscher, Menschen nach ihrem materiellen Wohlstand und ihrer Durchsetzungsfähigkeit zu bewerten. Aber in der DDR war es sicherer, ein stiller, fleißiger Mensch zu sein, der an den Bonzen vorbei seinen Weg gefunden hat, Nachteile in Kauf genommen hat für keine Freiheiten.

Wer in der DDR schon bereit war zu der kleinen 4. Gruppe zu gehören, die sich hervortat und sich Vorteile durch aktive Partei- und Stasimitgliedschaft zu verschaffen, kam oft auch mit der westdeutschen Mentalität gut zurecht.

Dem "großen Rest" wurde das als Demokratie präsentiert. Das Gefühl blieb aber, dass privates Glück, Fleiß, Kreativität, Kunst und Humor nicht so undemokratisch sein können. Wer zu denen gehört, die damals auf die Straße gegangen sind und nicht die Chance hatte, in den Westen zu gehen, hat wahrscheinlich eine lange Reihe von Demütigungen ertragen müssen. Das hat an diesen Menschen nun 30 Jahre gezehrt und hat natürlich nicht nur Gutes hervorgebracht.

tagesschimmer antworten
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Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Wer sind denn die Ostdeutschen?

Bands wie Die Prinzen oder Silbermond
Schauspieler wie Jan-Josef Liefers, Dagmar Manzel, Karoline Herfurth
unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel
die pfiffigen Ingenieure im IFA-Motorenwerk Nordhausen, die den Common-Rail-Diesel entwickelt haben.
Fußball-Legenden wie Matthias Sammer, Olaf Thon
die Legionen von Arbeitern, die täglich schuften, um die Deutschland AG am Laufen zu halten.
die Frauen, die die Zacken der Herrnhuter Sterne zusammenkleben.

ungehorsam antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672

Nicht zu vergessen die unglaublich mutigen Menschen, die im Herbst 1989 auf die Straßen gegangen sind und die SED-Diktatur wegdemonstriert haben - zu einer Zeit, in der völlig ungewiss war, wie das ausgehen würde und eine "chinesische Lösung" keineswegs auszuschließen war.

suzanne62 antworten
Tertullian
(@tertullian)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 415

Olaf Thon...
...ist ein Wessi durch und durch 😉

https://de.wikipedia.org/wiki/Olaf_Thon

Wahrscheinlich meinst Du den hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Thom_(Fu%C3%9Fballspieler)

tertullian antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Ja, ich meinte Andreas Thom. Der richtige Name fiel mir nicht ein.
Vielen Dank für die Korrektur.

ungehorsam antworten


Tertullian
Beiträge : 415

Zumindest wird man die Aussage von Herrn Wanderwitz kontraproduktiv nennen müssen. Jedenfalls gießt er unnötig Öl ins Feuer. Der äußerliche Befund, dass die "neuen" Bundesländer das wesentliche Stimmenreservoir der AfD sind, ist natürlich gegeben. In den einzelnen Ländern ist dies allerdings sehr unterschiedlich der Fall: Während in Thüringen AfD und Linkspartei zusammen auf über 50 % kommen, kann man mit den "Parteien der alten BRD" in allen übrigen Bundesländern nach wie vor Regierungen bilden. Eine Regierungsbildung nach den "klassischen Lagern der alten BRD" (also Schwarz-Gelb oder Rot-Grün) ist hingegen auch in den alten Bundesländern kaum noch möglich. Die Erosion der Volksparteien hat vermutlich wenig mit der deutschen Wiedervereinigung zu tun, sondern mit der allgemein nachlassenden Bindungskraft gesellschaftlicher Gruppierungen, zu denen auch Vereine, Gewerkschaften und Kirchen gehören.

Die spezielle Entwicklung im Osten hat viel mit der allgemeinden Parteienverdrossenheit zu tun. Die Zeiten der alten BRD mit zwei großen Volksparteien war im Osten nie derart gegenwärtig. Allerdings vergisst man gerne, dass die ersten 10-15 Jahre auch in den neuen Bundesländern stabile Zweier-Koalitionen möglich waren, in Sachsen und Brandenburg sogar absolute Mehrheiten für die ehemaligen Ministerpräsidenten Biedenkopf und Stolpe. Das scheint Herr Wanderwitz vergessen zu haben. Etwas mehr Selbstkritik würde ihm als Vertreter einer "Volkspartei" jedenfalls gut tun. Ein Zugehen auf potenzielle Wähler heißt übrigens nicht automatisch, populistische Forderungen der AfD zu übernehmen. Als es die noch nicht gab war bekanntlich die Linke die Protestpartei für den Osten. Und in der unmttelbaren Zeit nach der Wende und zwischendurch gab es schon mal Ausschläge nach rechts, die es aber auch im Westen gab. Eine gute und glaubwürdige Politik der demokratischen Mitte war bisher noch immer das beste Rezept gegen Ausschläge extremistischer Parteien - mit Wählerbashing erreicht man allerdings das Gegenteil.

tertullian antworten
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Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1236
Veröffentlicht von: @tertullian

Allerdings vergisst man gerne, dass die ersten 10-15 Jahre auch in den neuen Bundesländern stabile Zweier-Koalitionen möglich waren, in Sachsen und Brandenburg sogar absolute Mehrheiten für die ehemaligen Ministerpräsidenten Biedenkopf und Stolpe.

Ich erinnere mich, dass bei den ersten freien Wahlen alle meine DDR-Bekannten (die nicht zum DDR-System gehörten) zwischen SPD und CDU geschwankt sind. Gerade weil man sich nicht so gründlich mit dem gesamten Parteiensystem auskannte, wählte man gern das, was z.B. durchs Fernsehen bekannt war und sicher erschien. Da gab es viel Vorschussvertrauen.

tagesschimmer antworten
DerNeinsager
Beiträge : 1449

Diese Aussage ist grundsätzlich eine Frechheit. Wegen 30 % der Wähler also vermutlich 20% aller Personen, die die AFD wählen?

Was wirft man der Afd gerne vor, Diskrimminierung? Was ist das dann?

Würde diese Person dieselbe Aussage über Deutschtürken (Mehrheit Erdogan), Deutschrussen, Amerikaner, Franzosen (ein Drittel wählt eine Partei wie die NPD!!) oder Polen machen?

Nein? Siehe da- Deutsche kann man beliebig beleidigen. Elendige Heuchelei

derneinsager antworten
4 Antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @derneinsager

Diese Aussage ist grundsätzlich eine Frechheit.

Frechheit reicht nicht. Er schürt Vorbehalte, die leicht in Hass übergehen können.

Veröffentlicht von: @derneinsager

Wegen 30 % der Wähler also vermutlich 20% aller Personen, die die AFD wählen?

Ich denke, dass die die die AfD wählen, in der politischen Meinung gar nicht so weit auseinander gehen. Das Wahlverhalten ist nur anders. Im Westen war es doch Generationen so, dass viele schlicht Stammwähler waren. Ja und nicht wenige waren obrigkeitsgläubig. Wenn es auch hier einen Wandel gegeben hat. Darauf hat sich Westdeutschland aufgebaut. Man konnte sich, selbst bei einem Machtverlust, Volkspartei nennen, weil man sich auf die Stammwähler verlassen konnte und die einzelnen Hochburgen eine bequeme Sache für die Großparteien waren.
Im Osten hat die CDU einen großen Vertrauensvorschuss bekommen. Was hat die CDU gemacht? Sie hat ihre Wähler enttäuscht. Im Osten gibt es offensichtlich nicht diese Parteibindung. Da ist es nur logisch, dass die CDU Stimmen verliert, weil sie nicht liefert.

Veröffentlicht von: @derneinsager

Was wirft man der Afd gerne vor, Diskriminierung? Was ist das dann?

Na ja, der Vorwurf ist weitreichender. Den Ostdeutschen wirft Wanderwitz eine Affinität für eine Diktatur vor, weil diese diktatorisch sozialisiert seien. Das ist harter Stoff.

Veröffentlicht von: @derneinsager

dieselbe Aussage über Deutschtürken (Mehrheit Erdogan)

Erdogan musste sich ja richtig Mühe geben, bis man in hier ablehnt. Ich weiß noch am Anfang seiner Regierungszeit über die Türken in Deutschland sagte. Als ich das hier sagte, erntete ich viel Gegenwind. Dabei waren seine Worte ganz klar. Die Türken in Deutschland sollten sich nicht integrieren. Ja und als die "Exiltürken" in Deutschland mehrheitlich Erdogan wählten, wollten nicht wenige die Tatsache wegargumentieren, ob es da nicht viel zu rütteln gibt.

Veröffentlicht von: @derneinsager

Deutschrussen

Interessant und erschreckend finde ich, dass die Deutschrussen bereits auf den besten Weg sich zu integrieren waren. Viele waren fleißig und haben sich was aufgebaut.

Veröffentlicht von: @derneinsager

Amerikaner

Die Ironie des Schicksals ist, dass die Amerikaner gar nicht so deutschfeindlich sind, wie viele Deutsche amerikafeindlich sind. Durch die Amerikaner haben wir nach dem II Weltkrieg eine neue Chance bekommen. Mit Frankreich und England wäre da nichts zu machen. Durch die Amerikaner konnten unsere europäischen Nachbarn nicht anders, als einer Wiedervereinigung zustimmen. Nicht nur Thatcher war alles andere, als begeistert. ....

Veröffentlicht von: @derneinsager

Franzosen (ein Drittel wählt eine Partei wie die NPD!!)

2017 hatte im ersten Wahlgang Macron nur drei Prozent mehr stimmen, als Le Pen. Es war zwar ziemlich sicher, dass er den zweiten Wahlgang gewinnen wird, aber für nächstes Jahr bin ich mir nicht sicher.

Veröffentlicht von: @derneinsager

Nein? Siehe da- Deutsche kann man beliebig beleidigen. Elendige Heuchelei

Na ja, die CDU hat sich leider geändert. Vor der Wiedervereinigung, war die CDU die Partei, die treu an einer Wiedervereinigung festhielt. Die Landleute, die nebenan nicht in Freiheit lebten, war für die CDU immer etwas, was man besonders im Augenmerk hatte. Daran sollte die CDU sich wieder zurückerinnern.

orangsaya antworten
mirwirdnichtsmangeln
(@mirwirdnichtsmangeln)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 106

Ich denke, dass die die die AfD wählen, in der politischen Meinung gar nicht so weit auseinander gehen. Das Wahlverhalten ist nur anders.

Ach so? Das erinnert mich an den Satz, nicht alle, die AFD wählen (oder nicht alle, die bei Pegida mitgehen) sind Nazis.

Der Satz ist aber ziemlich kurzsichtig. Was meint er? Nicht alle, die AFD wählen (oder die bei Pegida mitgehen) sind menschenverachtend, rassistisch, Unmenschen.

Ja, natürlich sind sie das nicht. Aber sie wählen Leute (bzw. sie demonstrieren mit Leuten) , die menschenverachtend, rassistisch und unmenschlich sind.

Wer etwas macht und nicht so meint, trägt aber trotzdem Verantwortung. Deshalb möchte ich sagen: Doch, wer AFD wählt, ist Nazi. Manche wissen es nur nicht.

Im dritten Reich waren übrigens auch nicht alle Wähler oder Mitglieder der NSDAP gewissenlose Mörder. Aber sie haben die gewissenlosen Mörder unterstützt.

Im Osten hat die CDU einen großen Vertrauensvorschuss bekommen. Was hat die CDU gemacht? Sie hat ihre Wähler enttäuscht. Im Osten gibt es offensichtlich nicht diese Parteibindung. Da ist es nur logisch, dass die CDU Stimmen verliert, weil sie nicht liefert.

Das ist aber eine Konsumhaltung. Ich wähle eine Partei, und die soll liefern. Wenn nicht, wende ich mich ab.

Ein Gemeinwesen lebt aber davon, dass man sich einbringt. Ehrenamtlich in Parteien, Vereinen oder Wohlfahrtsverbänden. Die Ehrenamtsquote ist aber in Ostdeutschland immer noch viel geringer als in Westdeutschland.

Natürlich wurde in der Diktatur eine Konsumhaltung gefördert. Man sollte nicht hinterfragen oder wenn man sich einbringt, nur in einer bestimmten Richtung. Man konnte nichts wirklich ändern und das Ventil dafür war, im sicheren und privaten Umfeld zu meckern. Etwas Anderes blieb ja nicht übrig.

Nur machen es viele Ostdeutsche leider immer noch so, und sogar ihre Kinder, die die Diktatur gar nicht erlebt haben. Eine Partei wählen und wenn sie nicht "liefert", wird gemeckert. Oder protestgewählt. Früher die Linke, später wurde gar nicht mehr gewählt, und heute eben die AFD. Wird durch solches Denkzettel-Wahlverhalten irgend etwas besser? Natürlich nicht.

mirwirdnichtsmangeln antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984

Nun komme mal von deinem Kampfmodus auf den Boden.
Das was ich meinte, gilt auch bei anderen Partei. Es geht um den Punkt, dass das Wahlverhalten anders ist die politische Nähe.
In den Siebzigern gab es Phasen, da waren die politischen Meinungen von SPD Wählern und CDU Wählern recht nahe. Es gab in der politischen Meinung einen breiten Konsens. Trotzdem war das Wahlverhalten so, dass man sich durch die Wahlen seiner Partei abgrenzte. Es war schon richtig, dass Kohl im ersten Jahr vorgeworfen wurde, er setze sich auf den fahrenden Zug. Die Politik war ja keine andere. Trotzdem wurde so getan, als gäbe es riesige Unterschiede.

Veröffentlicht von: @mirwirdnichtsmangeln

Im dritten Reich waren übrigens auch nicht alle Wähler oder Mitglieder der NSDAP gewissenlose Mörder. Aber sie haben die gewissenlosen Mörder unterstützt.

Hast du zum Schießen noch eine sanftere Kanone, als die dicke Bertha? Die AfD Wähler sind nicht vergleichbar mit den NSDAP Wählern. Es sind wohl die Wenigsten die die AFD gewählt haben, weil sie sich eine politische Entwicklung erhoffen, die mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt ist.

Veröffentlicht von: @mirwirdnichtsmangeln

Das ist aber eine Konsumhaltung. Ich wähle eine Partei, und die soll liefern. Wenn nicht, wende ich mich ab.

Natürlich ist es eine Konsumhaltung. Willst du wegen dem Konsum jetzt eine Gardinenpredigt halten? Minimalismus hat seinen Reiz, aber ein Komfortables Leben ist auch schön. So einfach ist das, wenn man mal die moralische Brechstange in die Ecke stellt.

Insgesamt erhielten sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigte 2019 im Westen ein mittleres Einkommen von 3.526 Euro brutto, in Ostdeutschland waren es 2.827 Euro.

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wirtschaft/loehne-ost-west-102.html
Rund 700 Euro im mittleren Einkommen, ist schon ein schöner Brocken Speck, der fehlt. Nein, die Menschen im Osten sind keine undankbaren Maden. Es sind Menschen, die vor dreißig Jahren erlebt haben, wie ihr Land, weil die Wirtschaft zusammenbrach, sich geleert hat. Die Kinder, die Enkel sind jetzt weg. Nun droht in einigen Gebieten Ostdeutschlands wieder eine Arbeitslosigkeit. Es sind z.B. nicht nur die, die mit Sozialplan im Kohleabbau arbeitslos werden, sondern es ist eine ganze Kette, die durch den Kohleabau ihre Arbeit verlieren und für die Kette gibt es einen schlechteren, oder keinen Sozialplan. Nur schöne Erklärungen, wie gut es ihnen geht, wenn ...
Hätte, hätte Fahrradkette.
Da ist es doch nur verständlich, wenn man bei der CDU und SPD zurückhaltend ist. Die Linken haben stimmen verloren, weil sie nur geschwätzt haben, aber nichts außer Schuldzuweisungen getan haben.
In dieser Richtung sehe ich die Bewegründe, warum die AfD dort so stark ist und keine völkischen Ziele. Ob die AfD die politische Kompetenz hat, die Probleme auszugleichen steht auf einem anderen Blatt. Aber, sie profitiert bei der Stimmenabgabe davon.

orangsaya antworten
mirwirdnichtsmangeln
(@mirwirdnichtsmangeln)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 106

Hast du zum Schießen noch eine sanftere Kanone, als die dicke Bertha? Die AfD Wähler sind nicht vergleichbar mit den NSDAP Wählern. Es sind wohl die Wenigsten die die AFD gewählt haben, weil sie sich eine politische Entwicklung erhoffen, die mit dem Nationalsozialismus wesensverwandt ist.

Ja, tut mir leid. Ich habe nicht gesagt, dass die AFD-Wähler vergleichbar seien mit NSDAP-Wählern. Ich habe nur gesagt, niemand kann sich vor der Verantwortung für sein Wahlverhalten drücken.

Natürlich ist es eine Konsumhaltung. Willst du wegen dem Konsum jetzt eine Gardinenpredigt halten? Minimalismus hat seinen Reiz, aber ein Komfortables Leben ist auch schön. So einfach ist das, wenn man mal die moralische Brechstange in die Ecke stellt.

Ja klar komme ich mit der moralischen Brechstange. Wir sind ja in einem christlichen Forum, da sollten sich Teilnehmer schon Gedanken machen, wie und wofür sie ihr Leben investieren. 😉

Und was die Einkommensunterschiede angeht: Der Einfluss der Politik darauf ist nun mal begrenzt. Und es gibt auch noch immer deutliche Unterschiede in den Lebenshaltungskosten, vor allem was Mieten oder Grundstücke für Einfamilienhäuser angeht. Die sind nirgends so niedrig wie in ländlichen Gegenden Ostdeutschlands. Finde ich durchaus gerecht, dass Arbeitnehmer in Düsseldorf oder München auch mehr verdienen.

Gegenden, wo man nicht viel werden kann und von wo seit Generationen die jungen Menschen wegziehen, gibt es in westlichen Bundesländern auch. Und auch in anderen europäischen Ländern. Das ist bedauerlich, aber kein Grund radikale Parteien zu wählen.

mirwirdnichtsmangeln antworten


klappstool
Beiträge : 427

Er spricht von ostdeutschen AfD-Wählern, kann das begründen und tut das auch. Da ist nichts Freches dran. Was er nicht meint, ist "der gesamte Osten Deutschlands" oder "große Teile der ostdeutschen Bevölkerung". Wenn ich das richtig erinnere sagt er, dass er diesen - vergleichweise geringen Teil - für nicht zurückholbar hält, weil sie sich in eine antidemokratische und systemfeindliche Blase begeben haben und dass man sich darauf konzentrieren sollte, was die übrigen, seriösen und demokratischen Parteien gemeinsam stemmen können. Das ist eine Meinung, die kann man haben oder nicht teilen, aber ich würde sie nicht emotional bewertet wissen wollen. Wanderwitz stammt aus dem Osten, er kennt die Mentalitäten und "seine Schweinchen am Gang". Insofern halte ich ihn für einen zuverlässigen und geigneten Ost-Beauftragten. Und natürlich gibt es den Beißreflex von wegen "Nestbeschmutzer". Ich hatte den Eindruck, er kann damit umgehen und er hat seine Meinung ja, wie gesagt, begründet.

Meiner Meinung nach hätte man jedem der ehemaligen DDR-Bürger direkt nach der Einheit kostenlose Psychotherapie anbieten sollen. Ich kann ja, wie jeder im Westen Geborene nur ansatzweise nachvollziehen, wie schwer der Missbrauch der Menschen durch die SED-Diktatur gewogen haben muss, was das für Schäden hinterlassen haben muss.
Derzeit reden wir über Menschen, Kinder wie Erwachsene, die durch einen gerade mal ein Jahr anhaltenden mal mehr mal weniger strengen Shutdown schwere bis schwerste psychologische Schäden davon tragen. Wie schlimm muss das bei über 40 Jahren Diktatur sein, wo sich erst im Nachhinein herausstellt, wer Freund und wer Feind war?
Die Gegenseite (also die Aktiven oder Mitläufer innerhalb des DDR-Regimes) kann ich nur mit Blick auf die Vergangenheit meiner Familie "bewerten": Mein Vater und Opa (Sohn und Vater) waren im 2. Weltkrieg und als das 3. Reich zusammengebrochen wahr und sie gewahr wurden, welchem Teufelswerk sie da gedient hatten, was sie alles dafür durchlitten aber auch verbrochen hatten, sind beide fürchterlich zusammen gebrochen. Und so oder ähnlich mag es auch den ein oder anderen überzeugten Parteigängern der SED gegangen sein.
Deswegen wäre es wirklich sinnvoll gewesen, das getrennte Volk nicht nur wirtschaftlich zusammen zu führen sondern ganz behutsam auch menschlich. Ich bin mir sicher, beide Seiten hätten da aktiv voneinander gelernt.

Kurz zurück noch zur AfD im Osten: Der Eindruck, den ich durch etliche Gespräche gewonnen habe ist der, dass dort bei vielen AfD-Wählern "eine Stimme für die AfD eine Stimme gegen das System ist". Ich bin mir ziemlich sicher, das auch das damit gemeint sein könnte, wenn Wanderwitz von "Protestwählern" spricht.

klappstool antworten
29 Antworten
angieblau
(@angieblau)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 18

Ich wohne aks "Wessi" schon seit 2010 im Osten. Zuerst in MV und jetzt in Thüringen.
Was den Leuten immer noch aufstößt ist die Arroganz aus dem Westen! Das betrifft aber nicht die Menschen die nach 1989 geboren sind. Da gibt es kein Denken mehr Ossi oder Wessi.
Auch mir ist aufgefallen, das sich viele aus meiner Generation oder Älter gar nicht mit dem Osten/Ossis beschäftigen und auch eine Arroganz an den Tag legen, den ich furchtbar finde! Auch im Fernsehen bleibt der Osten Deutschlands auf der Strecke!!
Der Westen diktiert wie es gemacht wird! Das stört die Menschen hier.
Deshalb wählen viele die AFD und weil sie einfach keine Lust mehr haben auf die jetztige Politik.
Für ganz viele ist Fr. M. ein rotes Tuch ...
Mann darf auch den Eklat bei der Landtagswahl in Thüringen nicht vergessen. Das war mehr als Blamabel, was eine "rechte" Stimmung noch weiter anheizt.

angieblau antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1236
Veröffentlicht von: @angieblau

Der Westen diktiert wie es gemacht wird! Das stört die Menschen hier.

Ja das stimmt. Wer sich vorher sein Leben trotz des Systems aufgebaut hat und dabei viele Kompetenzen erworben hat, fand nach der Wende eine Welle Wetdeutscher auf den wichtigen Posten vor, die wieder als Herrscher und Besserwisser auftraten. Ganz schnell passten die neuen und die alten Herrscher zusammen. Sie hatten viele Gemeinsamkeiten. Die Kompetenzen der Normalos waren nicht mehr gefragt. Gemeinsinn, Zurückhaltung, sich-zufriedengeben war plötzlich Schwäche.

Ich habe selbst erlebt, wie alte Seilschaften plötzlich mit viel Geld gefördert wurden. Statt Politoffizier war man dann Familientherapeut und Landbesitzer weit weg vom alten zu Hause. Die Verbindungen funktionierten super. Wer von der normalen Bevölkerung seine Arbeit vorlor und nicht in den Westen konnte, wurde häufig mit billigen Weiterbildungen ruhiggestellt. Erst Jahre später merkte man, dass man damit als unausgebildet und Langzeitarbeitslos galt. Für viele der Eintritt in den Billiglohn- und Multijobberbereich.

Ich glaube nicht, das Psychotherapie flächendeckend notwendig gwesen wäre. Es wäre einfach schön gewesen, wenn weniger Raubritter, neue Seilschaften und andere Ungerechtigkeiten da gewesen wären. Ob das möglich gewesen wäre, weiß ich nicht.

tagesschimmer antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Unerträgliche Wessi-Arroganz
Ob das hier noch jemand liest, weiß ich nicht ... aber ich bin zufällig nochmal drauf gestoßen. Und deswegen:

Veröffentlicht von: @klappstool

Meiner Meinung nach hätte man jedem der ehemaligen DDR-Bürger direkt nach der Einheit kostenlose Psychotherapie anbieten sollen.

Sag mal, gehts noch.
Arrogant, überheblich, borniert, als ob ihr Wessis besser wüsstet, wie das Leben funktioniert und wie es zu funktionieren hat. Du hättest auch schreiben können:
"Kostenlose Beratung im Umerziehungslager" ...

🙁

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Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Ich habe es gerade gelesen und muß dir zustimmen.

ungehorsam antworten
klappstool
(@klappstool)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 427

Nix mit Arroganz
.. aber es steht euch frei, das so zu empfinden.

Ich habe begründet, warum ich das so sehe:

Derzeit reden wir über Menschen, Kinder wie Erwachsene, die durch einen gerade mal ein Jahr anhaltenden mal mehr mal weniger strengen Shutdown schwere bis schwerste psychologische Schäden davon tragen. Wie schlimm muss das bei über 40 Jahren Diktatur sein, wo sich erst im Nachhinein herausstellt, wer Freund und wer Feind war?

Das scheinst du entweder nicht gelesen zu haben oder nicht richtig verstanden.
Und tatsächlich gibt es nicht wenige, die die derzeigen Corona-Maßnahmen mit der Unfreiheit der DDR vergleichen. Das ist etwas, das ich unerträglich finde.
Und das wird von einigen Ost-Bürgern genauso begründet, wie Herr Wanderwitz das darstellte: "Du musst verstehen, ich bin in der DDR groß geworden und was hier derzeit passiert, erinnert mich sehr stark daran."

Nachtrag vom 07.07.2021 1242
Zwei Sachen noch: Ich sprach von einem Angebot. Ein Angebot einer von der AOK bezahlten medizinischen Leistung unterscheidet sich von einem Umerziehungslager.
Und 2.: Ich finde Nationalsozialsimus richtig richtig scheiße, obwohl ich damals nicht gelebt habe und bin der Meinung, dass das deutsche Volk nie so richtig entnazifiziert wurde. Darf ich diese Meinung haben oder ist das arrogant?

klappstool antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Du bist bei mir gerade sowas von unten durch. Du hast keine Ahnung von Leben in der DDR, unterstellst aber allen, einen Knacks weg zu haben. Der Einzige, der hier nen Knacks weg hat, bist du.

Herbstrose, gelernte DDR-Bürgerin

herbstrose antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Ich habe dich durchaus verstanden. Nur: manche Sätze schreibt man einfach nicht, weil sie einfach quer ankommen müssen .

Veröffentlicht von: @klappstool

Ich sprach von einem Angebot. Ein Angebot einer von der AOK bezahlten medizinischen Leistung unterscheidet sich von einem Umerziehungslager.

Das macht deine Formulierung nicht wirklich besser: wir sind also nicht psychisch geschädigt, sondern auch noch krank. Vielen Dank auch.

Veröffentlicht von: @klappstool

Und 2.: Ich finde Nationalsozialsimus richtig richtig scheiße, obwohl ich damals nicht gelebt habe und bin der Meinung, dass das deutsche Volk nie so richtig entnazifiziert wurde. Darf ich diese Meinung haben oder ist das arrogant?

Das betrifft aber das gesamte deutsche Volk. Nicht wenige ehemalige Nazis sind später wieder in kommunalen Behörden und im Bundestag der Wessis aufgetaucht.
Dass der ostdeutsche Teil der Deutschen von einem ideologischen System ins andere gerutscht ist, dafür können wir nichts.
Und vielleicht haben wir sogar mehr gelernt als ihr: wir haben gelernt zu überleben, im Alltag aus "nichts" "was" zu machen, uns passt vielleicht eine rosarote Brille nicht, mit der alles was links ist, verklärt wird ... Die Grundskepsis gegenüber der Politik, wie uns Herr Wanderwitz unterstellt, halte ich für gesund, denn sie hält uns kritisch und beugt Gutgläubigkeit vor.

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klappstool
(@klappstool)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 427
Veröffentlicht von: @banji

Ich habe dich durchaus verstanden. Nur: manche Sätze schreibt man einfach nicht, weil sie einfach quer ankommen müssen .

Banji, du kannst mir glauben: Hätte ich meine Formulierung nach dem Schreiben als beleidigend, diskreditierend oder boshaft empfunden, hätte ich sie wieder gelöscht oder, hätte ich Zweifel gehabt, hätte ich eine Art Disclaimer hinten dran gehängt.
Mein Gefühl war - und ich wiederhole mich hier: Da wir derzeit darüber sprechen, dass Leute, die durch einen ca. einjährigen Lockdown psychische Schäden davon tragen dringend der Hilfe bedürfen - wie schlimm muss es für Menschen sein, die 40 Jahre eingesperrt waren? Ich habe zudem in meinem Text darauf hingewiesen, dass ich "nur erahnen" kann, wie schlimm das gewesen sein muss. Das beinhaltet, dass ich natürlich keine Ahnung habe. Ich habe nur davon gehört, von dir, von Verwandten, von Freunden. Wenn du so willst, habe ich die Beschreibungen über das Leben in einer Diktatur, das Fünktionieren-Müssen, die dauernde Beobachtung, usw. ernst genommen. Und wenn dann jemand, wie bei Facebook kommt und sagt "du musst verstehen, ich bin in der DDR aufgewachsen, heutzutage kommt mir das hier genauso vor ..:" - was anderes ist das denn als "diktatur-geschädigt"? Denn aus meiner Sicht kann es wenn überhaupt, dann nur wenig Zweifel geben, dass das heutige Deutschland weiter von einer Diktatur entfernt ist als je zuvor. Vielleicht war das auch der Spruch, der bei mir den Gedanken bewirkt hat "na, wenns so schlimm ist, dann hätte dir vielleicht eine Therapie geholfen".

Veröffentlicht von: @banji

Das betrifft aber das gesamte deutsche Volk. Nicht wenige ehemalige Nazis sind später wieder in kommunalen Behörden und im Bundestag der Wessis aufgetaucht.

Das ist auch etwas das ich und viele andere bemängeln. Hat sich aber durch die Zeit offensichtlich mehr und mehr erledigt.

Veröffentlicht von: @banji

Und vielleicht haben wir sogar mehr gelernt als ihr: wir haben gelernt zu überleben, im Alltag aus "nichts" "was" zu machen

Ja, das glaube ich auch. Aber auch das ist bei mir nur Hören/Sagen.

Offen gestanden empfinde ich meinen Text bei nochmaligem Lesen immer noch nicht als skandalös. Aber das liegt wohl daran dass ich weiß, wie ich ihn gemeint habe. Da ich aber jetzt weiß, dass er dich und andere ganz offensichtlich verletzt hat, bitte ich um Entschuldigung, dass ich ihn so formuliert habe, dass er dich und andere verletzt. So war es nicht gemeint.

klappstool antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Waren wir wirklich eingesperrt?

Und tragen wirklich alle schwere Schäden nach einem Jahr Corona davon?

Ich denke eher, dass sich ein paar blöde Wessis da was ausspinnen. Denn in Wahrheit seid ihr doch diejenigen, die es sich in ihrer Bequemlichkeit gemütlich gemacht haben.

Ginge es in ein Survivalcamp, wären wir Ossis euch Wessis um Einiges überlegen.

herbstrose antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Ginge es in ein Survivalcamp, wären wir Ossis euch Wessis um Einiges überlegen.

Das beobachte ich täglich bei meiner Arbeit.

ungehorsam antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Kennst du das hier noch?

herbstrose antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Kenne ich nicht. Finde ich witzig.

ungehorsam antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

In dieser und ähnlichen Varianten gab es das kurz nach der Wende als Schild in vielen Schaufenstern.

herbstrose antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Ja, aber

😀 Das war unser kleiner "Rache-Rassismus" 😀

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Teilweise hatten sie es auch nicht besser verdient. Fielen über unser Land her, wussten alles besser, erkannten unsere Berufe nicht an, verkauften unsere Betriebe über unsere Köpfe hinweg ...

Aber wir haben einen an der Klatsche 🙄

herbstrose antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Dafür haben sie uns aber Milka, Aldi und VWs gebracht 😊

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Alles bäh

herbstrose antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Dafür haben wir uns doch aber mit einer Kanzlerin gerächt 😀

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ok, das lass ich gelten.

herbstrose antworten
Tamaro
 Tamaro
(@tamaro)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 1731

Milka

Veröffentlicht von: @banji

Dafür haben sie uns aber Milka

Milka stammt aber aus der Schweiz. 😊

Jacob Suchard, der sich ein Minarett in seinem Garten bauen liess. Ginge heute auch nicht mehr.

tamaro antworten
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Naja aus der Ostperspektive war die Schweiz auch Westen 😀

Und ein Minarett hatten wir in Potsdam auch: ein getarntes Wasserwerk ...

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Ungehorsam
(@ungehorsam)
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Beiträge : 3336

Nicht nur in Potsdam. In Dresden war es der Schornstein der Tabakfabrik Yenidze

ungehorsam antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

In DDR-Zeiten? Ein eigentümlicher Name ...

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Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Zu DDR-Zeiten. Link in meinem anderen Post.

herbstrose antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Wir hatten eine Zigarettenfabrik im Stil einer Moschee.

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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Wir kennen uns ja schon lange ...

Veröffentlicht von: @klappstool

Da ich aber jetzt weiß, dass er dich und andere ganz offensichtlich verletzt hat, bitte ich um Entschuldigung, dass ich ihn so formuliert habe, dass er dich und andere verletzt. So war es nicht gemeint.

Daher ist das kein Problem 😊

Dein Vergleich "Was macht Corona mit Menschen" und "Was hat die DDR mit Menschen gemacht" hat mir Gedanken gemacht.
Und dann dieser Facebook-Satz, der auch aus meiner Sicht ein völliger Fehlgriff ist, weil er das, was Menschen in der DDR erlebt und gelebt haben, banalisiert.

Natürlich bleiben mitunter Fragen nach der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen (weil viele Einzelmaßnahmen in Bezug aufeinander merkwürdig und daneben wirkten) , aber die können nicht zu solchen Vergleichen kommen.
Insofern war dein Satz oben, eher so eine Art Ironie?

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klappstool
(@klappstool)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 427
Veröffentlicht von: @banji

Wir kennen uns ja schon lange ...

Veröffentlicht von: @banji
Veröffentlicht von: @###user_nicename###

Da ich aber jetzt weiß, dass er dich und andere ganz offensichtlich verletzt hat, bitte ich um Entschuldigung, dass ich ihn so formuliert habe, dass er dich und andere verletzt. So war es nicht gemeint.

Veröffentlicht von: @banji

Daher ist das kein Problem 😊

Danke ❤

Veröffentlicht von: @banji

Natürlich bleiben mitunter Fragen nach der Verhältnismäßigkeit von Maßnahmen (weil viele Einzelmaßnahmen in Bezug aufeinander merkwürdig und daneben wirkten) , aber die können nicht zu solchen Vergleichen kommen.
Insofern war dein Satz oben, eher so eine Art Ironie?

Danke für die Brücke. Aber darüber zu gehen, wäre für mich wohl doch zu einfach.
Ich denke, dass ich den Begriff "Psychotherapie" unbefangener benutze als andre (einfach, weil ich selbst davon profitiert habe) und habe nicht bedacht, dass er möglicherweise bei Mitmenschen ganz andere Assoziationen weckt als von mir beabsichtigt. 😐

klappstool antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1236
Veröffentlicht von: @klappstool

"du musst verstehen, ich bin in der DDR aufgewachsen, heutzutage kommt mir das hier genauso vor ..:" - was anderes ist das denn als "diktatur-geschädigt"?

Ich kenne den Zusammenhang nicht, aber den Ausschnitt, den du zitierst, kann man auch so verstehen: "Glaub mir, ich bin durch eine harte Schule gegangen, in der ich gelernt habe, an kleinen Anzeichen einen bestimmten Missstand zu erkennen." Wenn der Schreiber es so gemeint hat, wäre er gerade nicht Diktatur-geschädigt, sondern wäre gestärkt aus der Diktatur herausgegangen.

Veröffentlicht von: @klappstool

Denn aus meiner Sicht kann es wenn überhaupt, dann nur wenig Zweifel geben, dass das heutige Deutschland weiter von einer Diktatur entfernt ist als je zuvor.

Vielleicht geht es auch nicht ganz platt um Diktatur, sondern um gesellschaftliche Strömungen, die in anderer Weise unfrei machen.

Die westdeutsche Sicht erscheint mir manchmal so undifferenziert, ungebrochen. Wer als Erwachsener die Wende mitgemacht hat, hat erlebt, dass Freiheit von Diktatoren nicht gleichzeitig auch Freiheit von anderen Verstrickungen bedeutet. Wer sagt eigentlich, dass ein gutbezahlter Chefposten so anstrebenswert und anerkennenswert ist? Im Osten gab es kaum ein Beispiel dafür, das ein Chef nicht ein großes Stück seiner Würde und Integrität einbüßte. Könnte das in anderer Weise auch in der heutigen Gesellschaftsordnung der Fall sein? Krankt nicht auch in unserem heutigen System einiges?

Eine Psychotherapie könnte also herausarbeiten, dass ich mir mit den alten, zurückhaltenderen, gemeinschaftlicheren Werten selbst ein Bein stelle. Mit einer Anpassung an die Mehrheitsmeinung ginge es mir eventuell besser. Ich würde als kompetenter wahrgenommen werden, hätte mehr Chancen, könnte mehr bewirken und könnte dadurch glücklicher sein ..... Vielleicht wäre es aber noch besser, wenn auch einige ostdeutsche Werte (oder ganz andere Werte) mehr Raum bekommen würden.

Nicht der, der in prekären Arbeitsverhältnissen ist, wird verachtet, sondern die Unmoral derer, die ihn ausbeuten. Nicht der Landwirt, der das Vieh für seinen Gewinn unglücklich und krank macht, wird gefördert, sondern der, der umsichtig an die Gesundheit mehrerer Generationen denkt... usw.

Veröffentlicht von: @klappstool
Veröffentlicht von: @###user_nicename###

Das betrifft aber das gesamte deutsche Volk. Nicht wenige ehemalige Nazis sind später wieder in kommunalen Behörden und im Bundestag der Wessis aufgetaucht.

Das ist auch etwas das ich und viele andere bemängeln. Hat sich aber durch die Zeit offensichtlich mehr und mehr erledigt.

Das sehe ich nicht so. Unser Volk hat die Erfahrung gemacht, dass man egoistisch und brutal sein kann und mit etwas Glück die Früchte daraus trotz Systemwechsel genießen kann. Genau das ist im Osten wieder geschehen. Fast alle höhere Positionen wurden zwar mit Westdeutschen besetzt, aber das Geld, das durch Stasimitgliedschaft und DDR-Posten verdient wurde, ist in viele lukrative Selbständigkeiten und Ausbildungen geflossen und in der Wendezeit sind alte Seilschaften genauso wie Westdeutsche durchs Land gezogen, um sich die besten Grundstücke einzuverleiben.

tagesschimmer antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @klappstool

tatsächlich gibt es nicht wenige, die die derzeigen Corona-Maßnahmen mit der Unfreiheit der DDR vergleichen. Das ist etwas, das ich unerträglich finde.

Das kann ich gut nachvollziehen.
Zwar fand ich bei weitem nicht alle Anti-Corona-Maßnahmen zielführend und verhältnismäßig und die, die sich gegen (so empfinde ich das) Kinder und Jugendliche richteten, fand ich z.T. besonders schwer erträglich.
Dennoch hat nichts von alledem auch nur entfernt etwas mit einer Diktatur zu tun.
In einer Diktatur gibt es keine Gewaltenteilung - die aber hat in der ganzen Zeit bestens funktioniert. Eine Reihe Maßnahmen wurden, nachdem Bürger dagegen geklagt hatten, von Gerichten wieder gekippt.
In einer Diktatur wäre es undenkbar, gegen Maßnahmen, die einem nicht passen, zu demonstrieren.
Aber das war die meiste Zeit hier möglich.
Bleibt mir nur, zusammenfassend zu sagen, dass ich auf den Shutdown gerne verzichtet hätte (dass wir inzwischen einstellige Inzidenzen haben, verdanken wir m.E. nicht geschlossenen Restaurants, Cafes, Theatern, Kinos, Fitness-Studios, Kitas und Schulen, sondern regelmäßigen Tests und v.a. dem Fortschritt beim Impfen), aber zu keiner Zeit auch nur die geringste Gefahr für die Demokratie gesehen habe.

suzanne62 antworten
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