Mehr Diktatur wagen?
Hallo Ihr Lieben
In der Corona-Pandemie steht China bislang sehr gut da. Obwohl es das erste Land war, daß mit dem Virus in Berührung kam, gab es bislang nur knapp 90.000 Infizierte und 4.636 Todesfälle. Deutschland dagegen, daß Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte, hat bislang knapp 2.5 Millionen Infizierte und 70.000 Todesfälle.
Neben anderen Faktoren läßt sich das gute Abschneiden Chinas auf die rigorose Abschottung ganzer Städte und Regionen und die engmaschige Überwachung seiner Bürger zurückführen. Menschenrechte oder Datenschutz stellen im Zweifelsfall keine 'Hindernisse' für eine effektive Bekämpfung des Virus dar. Man darf annehmen, daß das zahllose Menschenleben gerettet hat.
Haben Diktaturen, wenn es bspw. um Entschlußkraft und die Durchsetzung harter Maßnahmen geht, hier (immer) einen Vorteil? Und was bedeutet dies für eine mögliche Lösung des noch viel größeren Problems des Klimawandels?
Beste Grüße
Orleander
Veröffentlicht von: @mrorleanderIn der Corona-Pandemie steht China bislang sehr gut da. Obwohl es das erste Land war, daß mit dem Virus in Berührung kam, gab es bislang nur knapp 90.000 Infizierte und 4.636 Todesfälle.
Nur Süd Korea und Taiwan stehen besser da.
chubzi
Veröffentlicht von: @mrorleanderNeben anderen Faktoren läßt sich das gute Abschneiden Chinas auf die rigorose Abschottung ganzer Städte und Regionen und die engmaschige Überwachung seiner Bürger zurückführen. Menschenrechte oder Datenschutz stellen im Zweifelsfall keine 'Hindernisse' für eine effektive Bekämpfung des Virus dar. Man darf annehmen, daß das zahllose Menschenleben gerettet hat.
Teil einer Diktatur ist immer auch Propaganda. Warum es wohl erst mal die Ausrufung einer Katastrophe ich glaub sogar mit Kriegsrecht, als die Untersuchungskommission in China recherchieren wollte? Ich glaube denen kein Wort.
Ob die auch die Menschen gezählt haben, die in ihren verschweisten Wohnungen verhungert wurden - letztendlich sind das dann ja auch irgendwo "Corona-Tote".
Veröffentlicht von: @mrorleanderHaben Diktaturen, wenn es bspw. um Entschlußkraft und die Durchsetzung harter Maßnahmen geht, hier (immer) einen Vorteil? Und was bedeutet dies für eine mögliche Lösung des noch viel größeren Problems des Klimawandels?
Ich glaube nicht, dass Du aus einem Konstrukt basierend auf Gewalt und Angst irgendetwas Gutes bauen kannst. Die Gefahr bei Diktaturen ist immer auch, dass da Maßnahmen knallhart durchgezogen werden, die sich hinterher als übelst kontraproduktiv erweisen - weil eine freie und offene Diskussion über den richtigen Weg nicht mehr möglich ist und Kritiker nicht zu Wort kommen.
Nur Gedankenspiele...
Veröffentlicht von: @mrorleanderWas bedeutet dies für eine mögliche Lösung des noch viel größeren Problems des Klimawandels?
Wenn China in Sachen Umweltschutz vorbildlich wäre, könnte man das ja diskutieren. Aber so...
Ich denke oft: Demokratie und die mit ihr einhergehenden Freiheiten sind die reinsten Klimakiller. Ist für die Erde halt nicht gut, wenn jeder das machen kann, was er will. Und die wenigsten Menschen wollen asketisch leben, sondern auskosten, was geht. Dicke Autos, schicke Mode, modernes Equipment, weite Reisen, reiche Tafel...
Da China aber nicht besser ist - im Gegenteil! -, sind das nur Gedankenspiele.
Das Problem der Welt ist halt die Sünde. Und die ist in der Demokratie genauso aktiv wie in der Diktatur.
Und was, wenn der "Diktierende" dann anordnet dass niemand mehr Auto fahren darf um die Anzahl der Verkehrstoten zu reduzieren? Immerhin gefärdet jeder, der Auto fährt immer auch andere. Damit könnten wir ca. 4500 Verkehrstote im Jahr und sogar 32 500 Verletzte pro Monat "einsparen"...
Auch Chips, Schokolade, Zigaretten, alkoholische Getränke, Süßkram usw. könnte man mit diesem Argument verbieten. Laut MDR sterben ca. 16000 Menschen in Deutschland an Übergewicht. Okay die Menschen gefährden in erster Linie ihr eigenes Leben...
Und was, wenn man überall den Strom abstellt? Damit könnte man etwa 40-50 Tote durch Stromunfällen im Jahr "einsparen"...
Sogar beim Liebesspiel stirbt eine hohe zweistellige Anzahl von Liebhaber/innen (zumindest laut NTV). Da könnte man doch auch noch was verbieten... Immerhin gefährden die Liebespartner nicht nur sich selbst...
Du siehst schon, der neue Traumdiktator hat bei uns noch einiges zu tun....
Aber neee, lass mal, ich möchte lieber in einer Demokratie mit meinen Grundrechten leben... Sterben muss ich sowieso irgendwann, aber davor möchte ich auch die Gelegenheit haben in Freiheit zu leben.
Und so ganz nebenher, auch diesem Gebaren wird mit einer Diktatur Tür und Tor geöffnet: https://www.n-tv.de/politik/China-vernichtet-Uiguren-die-Welt-schaut-zu-article21985382.html
Schönen Abend
Bubu
Hallo Orli,
Veröffentlicht von: @mrorleanderbwohl es das erste Land war, daß mit dem Virus in Berührung kam, gab es bislang nur knapp 90.000 Infizierte und 4.636 Todesfälle. Deutschland dagegen, daß Zeit zur Vorbereitung gehabt hätte, hat bislang knapp 2.5 Millionen Infizierte und 70.000 Todesfälle.
China ist eine Diktatur und steuert die Medien. Wer sagt Dir denn, dass Deine Zahlen stimmen? Ähnlich wie in Nordkorea glaub ich denen kein Wort.
Veröffentlicht von: @mrorleanderMenschenrechte oder Datenschutz stellen im Zweifelsfall keine 'Hindernisse' für eine effektive Bekämpfung des Virus dar. Man darf annehmen, daß das zahllose Menschenleben gerettet hat.
Da bin ich mir nicht so sicher.
Es gibt ja unbestätigte Berichte über total isolierte Haushalte, zugenagelte Türen, Menschen die daraufhin verhungert sind. Ich bin nicht sicher, ob diese Berichte wirklich haltbar sind, aber wenn ja, wäre das in einer Diktatur nicht überraschend.
Veröffentlicht von: @mrorleanderHaben Diktaturen, wenn es bspw. um Entschlußkraft und die Durchsetzung harter Maßnahmen geht, hier (immer) einen Vorteil?
Ja klar.
Diktaturen entmündigen den Bürger, entscheiden über Köpfe hinweg, arbeiten mit Druck und totaler Überwachung und natürlich dämmt das Corona ein. Aber wollen wir das?
Ich nicht.
Um die chinesischen Maßnahmen mal ein wenig lebendig werden zu lassen: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/reise-nach-china-auswaertiges-amt-besorgt-ueber-corona-massnahmen-17190266.html
Für eine effiziente Eindämmung der Pandemie braucht es keine Diktatur, sondern lediglich entschlossenes Handeln, effiziente Strukturen und ein Bewusstsein für die Dringlichkeit, das jegliche Scharmützel (parteipolitisch oder auch dieses unsägliche Zerreden der Corona-App) ausschließt. Südkorea wäre das bessere Beispiel gewesen, sehr schön beschrieben in der Welt vom 24. Februar 2021, hier ein Auszug:
"In Deutschland wurde am 27. Januar 2020 der erste positive Corona-Fall gemeldet. Es war einer der Webasto-Mitarbeiter, die von der chinesischen Kollegin ahnungslos angesteckt worden waren. Am selben Tag fand in einem Raum des Bahnhofsgebäudes von Seoul bereits das erste Meeting zwischen Vertretern der Regierung und
privaten Biotech-Firmen statt. Vier Tage später legte eine erste Firma den Prototypen für einen Corona-Schnelltest vor. Am 4. Februar bekam der Test der südkoreanischen Firma Kogene Biotech die erste
Notzulassung. Ende Februar hatten zahlreiche andere Firmen bereits
Zulassungen für eigene Kits. Am 28. Februar schaffte Südkorea täglich
15.000 Tests. Das Land baute binnen weniger Tage mehr als 600 Teststationen im ganzen Land auf. Sehr viele davon waren Drive-through-Zelte, wo Autofahrer binnen zehn Minuten einen Test machen konnten, dessen Ergebnis sie nach spätestens drei Tagen auf ihr
Smartphone gesendet bekamen. Jeder durfte sich testen lassen, egal ob mit oder ohne Symptome. Anfangs mussten Menschen ohne Symptome noch zahlen, später wurden die Tests für alle kostenlos gemacht. Am 3. März wurden 851 Neuinfektionen gemeldet. Von diesem Tag an sanken die Zahlen.
Am 16. März waren in Südkorea bereits 250.000 Menschen getestet, alle Fälle nachverfolgt und eine Verbreitung der Epidemie gestoppt. Deutschland hingegen hatte die Kontrolle verloren – und ging am 22. März in den ersten Lockdown."
Es geht gar nicht um mehr oder weniger Diktatur ...
...zwecks Corona-Bekämpfung, sondern wirklich primär um erfolgversprechende Lösungsansätze, daraus abgeleitete gute Konzepte und deren konsequente und effiziente Umsetzung, wie joe390 dankenswerterweise darlegt anhand des zitierten Artikels von welt.de zur erfolgreichen Nutzung von Corona-Massentests in Südkorea schon im Frühjahr 2020.
Der Artikel ist ein echter Kracher. Anscheinend hinken wir hier round about ein Jahr hinter Südkorea her. Da ist jede Diskussion über besser mehr oder besser weniger Diktatur völlig überflüssig, entscheidend ist vielmehr das Vorliegen oder Fehlen von Problemlösungskompetenz.