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Neulich im Aldi

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Orangsaya
Themenstarter
Beiträge : 2984

 

Die Tage war ich fernab von Zuhause und ohne Auto einkaufen, Ich stand an der Kasse und brauchte eine Plastiktüte. Geärgert hatte ich mich schon, denn ich dachte mir, „jetzt muss du die großen Tüten kaufen, die du überhaupt nicht brauchst.“ Wenn dir mal auf der Straße eine Papiertüte gerissen ist und dein Essen auf der Straße liegt, weißt du warum Plastiktüten einfach besser sind. Das will man nicht haben.

Also schaute ich an der Kasse nach den Tüten und wunderte mich sehr. Die ganz normale Plastiktüte ist wieder da. Es ist tatsächlich die alte Tüte mit einem unauffälligen Unterschied. Auf dem Totenboden steht geschrieben Mehrzwecktragetasche zum mehrfachen Gebrauch. Ansonsten ist es die ganz normale Einkaufstüte, die eigentlich verboten sein sollte. Noch im Aldi erinnerte ich mich an die damaligen Threads bezüglich der Plastiktüten. Die waren ja sehr lang. Antiliberalisten wollten, mit Todschlagargumenten bestückt, unbedingt die Plastiktüte verboten wissen.

Mein Verhältnis zu den Plastiktüten war ungefähr so. Ich habe samstags eingekauft uns immer Leinentaschen mitgenommen. Das war keine Frage für mich. Reichten die Leinentaschen nicht, dann habe ich einen Karton genommen. Nachhause transportiert habe ich die Sachen mit dem Auto. Wahrscheinlich war das so, wie es der Durchschnitt machte. Das Plastiktütenverbot traf mich im Grunde nicht. Allerdings wunderte ich mich, was verboten werden sollte. Ich überlegte mir, welche Gesetze gemacht wurden, die für die Katz waren, weil sich die Menschen ihr Leben nicht diktieren lassen wollten. Da fiel mir der Kassenbon ein. Vom Gesetz her, muss ich unaufgefordert einen Bon bekommen, wenn ich mir ein Brötchen kaufen will, dass ich sofort essen will. Die Folge des Gesetz war anfänglich, die Bons floge in der Bäckerei auf dem Boden herum, weil niemand den Beleg haben wollte. Mittlerweile kaufe ich ein Brötchen wie zuvor. Ich sage meinen Wunsch, die Verkäuferin gibt mir das Brötchen. Ich zahle das Brötchen und fertig. Genauso ist es am Kiosk, an der Tankstelle, wenn ich nur eine Coffee to go hole, in der Imbissstube, usw. Das war ein Gesetz, dass keiner haben wollte und nur ein Störfaktor für den Alltag ist.

 

Nun hört man immer wieder mal Gesetze würden eine Moral schaffen. Das stimmt auch bedingt. Die Wirklichkeit ist aber, dass man vielleicht Gesetze hinnimmt, auch wenn man sie komisch findet, aber Gesetze schaffen auch einen Widerstand. Keinen offenen Protest, die Menschen ignorieren einfach das Gesetz und machen ihr Ding. Wie bei den Kassenbons.

Es wurden ja in den letzten Jahren Gesetze gemacht, die beim Bürger gegen die Moral waren, aber in einem gewissen Rahmen werden sie hingenommen, weil es ohnehin zwar nicht gut gefunden wurden, aber trotzdem toleriert. Habt ihr da Beispiele, wie seht ihr das?

Auch ja, vor dem Posten fällt mir gerade das Strohhalmverbot ein. Strohhalme werden im Alltag kaum verwendet. Ich hatte zwar immer ein Päckchen in der Schublade. Sie fanden aber kaum Anwendung. Vielleicht mal, wenn Kinder im Haus sind. Sonst benutzte ich Strohalme nur, wenn ich mir unterwegs gekauft habe. Meisten war es eine Tüte in der ein Getränk war und an der Tüte vom Werk her, schon ein Strohhalm an der Tüte war. Es war hier im Forum mal kurz Thema. Da spürbar wohl der Konsens mit einigen. Es trifft mich nicht, dass Verbot ist allerdings komisch. Der Konsens war also ein tolerieren des Gesetz. Natürlich gab es auch die Ansicht, das die Strohhalme tonnenweise ins Meer gespült werden und deswegen unbedingt verboten gehören. Aber eine breite Einsicht über die Notwendigkeit konnte ich nicht erkennen.

Wie weit darf/sollte der Staat bei ihrer Gesetzgebung gehen.

Antwort
23 Antworten
Orangsaya
Themenstarter
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @tamaro

Zur EU: Diese Denke bzgl. Schweiz/EU ist klassisch - aber falsch. Die EU profitiert unter dem Strich ganz dicke von UNS. .. und nicht wir von der EU! Die EU will ebenso offene wirtschaftliche Beziehungen mit uns haben. Wir sind nicht so klein und unscheinbar, wie Ihr Deutschen das immer denkt! Das musste schon Nicolas Hayek den vielen in dieser Hinsicht ungläubigen Schweizern immer wieder klarmachen.

Ich kann nur von meiner Seite sagen, wie ich das sehe. Ich finde solche Beziehungen, wie die EU und Deutschland sehe ich positiv. Auch wenn ich bei der EU einiges kritisch sehe, so ist es im grundsätzlichen wichtig. Ich hätte es begrüßt, wenn die Beziehungen zu Kanada und den USA zustande gekommen wären, obwohl wir zuvor und jetzt noch gute Beziehungen haben. 

Ich halte dies nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen wichtig. Die Wirtschaft ist in dieser Frage tendenziös für eher eine sekundäre Frage. 

Was die Beziehungen mit der Schweiz betrifft, frage ich auch nicht zuerst, wer profitiert davon am meisten. Es steht außer Frage, wenn man die Leistungen in der Schweiz pro Kopf umlegt, dann ist uns in sehr vielen Punkten haushoch überlegen. Das finde ich für die Schweiz auch gut. Es sind ja nicht nur die fertigen Güter, sondern die Dienstleistungen und die bestehende Verzahnung der Lieferketten Dinge, für die vieles durch die Beziehungen einfacher sind. Ich glaube nicht, dass die Schweiz klein und schwach ist. Mir käme gar nicht der Gedanke.

Veröffentlicht von: @tamaro

... uns sowieso nur aussaugen und uns unserer Freiheit berauben will, NICHTS zu tun haben!

Das sehen auch Staaten innerhalb der EU so. Die EU ist verlogen. Vielleicht ist verlogen das falsche Wort. Auf der einen Seite will die EU kein eigener Staat sein. Auf der anderen Seite sind die Eingriffe aus Brüssel auf die Staaten ziemlich mächtig. Ganz ehrlich  ich habe mich gewundert, als Steinmeier und Duda in einem Zug nach Kiew wollten. Politisch herrscht zwischen beiden politische Strömungen schon Eiszeit. Ich gebe teilweise in der Kritik Polen Recht. 

Veröffentlicht von: @tamaro

Bzgl. Plastiktaschen haben wir in der Schweiz eine Regelung (kein Gesetz/Verbot), die auf Eigenverantwortung setzt.

Da gehe ich vollkommen mit. Plastik und die folgen will keiner haben. Ich denke auch nicht, dass ein Verbot etwas nützt. 

Ich gehe mit dem Plastikproblem, wenn auch nicht strukturiert, aufmerksam um. Meine Mutter ist Samstag vor einer Woche gestorben. Was hat das mit Plastik zu tun? Sie hatte viele verbundene Wunden. Im modernen Verbandsmaterial ist Plastik. Das gehört nicht in die Erde. Deshalb habe ich wenige Stunden nach ihrem Tod das Verbandszeug entfernt und ordentlich entsorgt. Kein Witz und zu dem Zeitpunkt ahnte ich nicht meinen Thread. So ist es auch mit anderen Dingen, ich habe kaum noch Plastik. Ich gefriere mein Gut in Glasschalen ein usw. Auch die Plastiktüte die ich gekauft habe, hätte ich beim Einkauf nicht genommen. Das Problem ist, Plastik ist nicht nur energiesparend, gewichtsparend, sondern es ist billig und so vielseitig nutzbar, wie kein anderer Werkstoff. 

 

orangsaya antworten


Orangsaya
Themenstarter
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @lucan-7

Und deine Schlussfolgerung lautet jetzt, dass man solche Gesetze, die nicht angenommen werden, einfach gar nicht erst erlassen sollte?

Man muss nicht schwarz/weißdenken. Selbstverständlich muss eine Ordnung geben, die Frage ist nur wie und es gibt andere Möglichkeiten, als zwischen einem radikalen ja, oder nein denken. 

Bleiben wir mal beim Thema Plastik. Plastik ist vielfältig problematisch. Deswegen hat sich vieles geändert. Es ist ein Unterschied, ob man die Bedingungen ändert, oder radikal als weltgerechter alles negative einfach verbieten will. Plastik hatte einige Probleme. Praktisch alles erzeugte Dioxin. Das wurde erst ab Seveso bekannt. Bevor die Politik richtig tätig waren wurden die Stoffe, die Dioxin erzeugen aus dem Plastik genommen. Es gab auch andere schädliche Stoffe im Plastik. Die sind nach und nach im  Kinderspielzeug, im Werkzeug usw. verboten. Das Plastik was wir heute haben, ist nicht das Plastik von gestern und das entwickelt sich weiter. 

Vorgaben die das Problem verbessern wären klüger als ein plumpes Verbot. Vorgaben, die das Plastik schneller abbauen usw. 

Bereits jetzt werden Materialen aus Plastik entwickelt, die möglichst sortenrein sind und bei der Müllverarbeitung erkannt werden. Die Einwegtöpfe für Pflanzen. Früher waren sie alle schwarz, heute werden Töpfe genutzt die die Maschine erkennt. Ich glaube es sind die blauen Töpfe. Die erkennt die Sortieranlage und aus den alten Plastiktöpfen kann man neue machen. Das ist in der Entwicklung noch am Anfang. Vielleicht wird die Entwicklung auch vom Staat gefördert. Ein Fehler zu solchen Themen ist, dass die Wirtschaft als Feind betrachtet wird. 

Nehmen wir mal andere Themen. Das Auto, dass das Auto durch Verbote nur noch mit Batterie laufen darf ist Quatsch. Wir nehmen durch solche Vorgaben nur Innovation. Vor über dreißig Jahren wurde durch die Regierung gefördert das Wasserstoffauto entwickelt. Es war quasi fertig. Helmuth Kohl war damals seine Zeit voraus. Das Wasserstoffauto wurde nicht in Serie gebaut, sondern das Projekt abgebrochen, weil wir keine Infrastruktur für Wasserstoff hatten und die Welt  hat nach dem Verbrennungsmotor gesetzt. Japan und Korea hat unser Technik übernommen. John Deere hat einen Motor entwickelt der  läuft mit Ammoniak. Ist ja auch naheliegend, dass ein Traktor mit Dünger läuft. Als Abgas kommt Wasserstoff raus. Dieser wird gleich dem Motor zugefügt. Wir nehmen unser Potential, wenn wir meinen alles mit Verboten und Überregulierung hinbekommen. Das E-Auto wird nur beschränkt den alten Wagen ersetzen.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich schätze mal es gibt niemanden in Deutschland, der die Hintergründe aller Gesetze zu 100% durchschaut... gerade wenn es um Dinge wie Grenzwerte und dergleichen geht.

War es denn schon mal anders? 

 

Veröffentlicht von: @lucan-7

Es ist schon klar, dass da auch viel Unsinn verzapft wird (Ich könnte da selber Beispiele nennen bezüglich Abfallbeseitigung), aber natürlich kann man komplexe Themen nicht dem Bauchgefühl des Volkes überlassen, da müssen dann eben Experten ran... dafür haben wir sie ja!

Was heißt hier Bauchgefühl dem Volk überlassen? Hitler meine ja auch, dass das Volk in der Masse dumm ist. Doch wir wählen einen Politiker doch nicht, weil er über alles erhaben ist. Aber genauso ist es. Verboten wirken beschränkt. Eine Ordnung muss es geben. Eigentlich müsste es, ähnlich wie die Ethikkommission eine Kommission geben, ob Gesetze gerechtfertigt sind, aber daraus würde wahrscheinlich ein ähnliches hin und her. Ich halte nichts von Regierungen, die meinen zu wissen, was gut fürs Volk ist. Das hat in der DDR auch nicht funktioniert.

 

orangsaya antworten
Mariposa22
Beiträge : 475

Ich habe ja die Vorstellung, dass wir uns nach unserem Ableben erst durch den persönlich verursachten Plastikmüllberg arbeiten müssen, bevor wir das Himmelstor erreichen.

😜

mariposa22 antworten


Getaufter
Beiträge : 36

@orangsaya

Hierzu erscheint es mir auf den ersten Blick halbwegs passend ein paar Definitionen beizutragen, die ich zum Spaß einmal aus eigenständigem Denken entworfen habe. Mögen sie eine wennauch marginale Bereicherung sein! Falls nicht, einfach stehen lassen! Perfektion wird nicht beansprucht.

 

Moral ist der Name für den Grund sich an Regeln zu halten und bezeichnet die Absicht der Vermeidung unnötigen Schmerzes durch Pietät.

 

Pietät ist der Name für die Nachsicht mit Trauernden im weitesten Sinne und bezeichnet die Absicht der Verschonung derselben mit Eindrücken, die Schmerz hervorrufen.

 

Mündigkeit ist der Name für die Freiwilligkeit beim Sichbefinden im Zustande der Strafbarkeit zum Zwecke des Bürgens für die Verfassung.

 

Empörung ist der Name für den Ausdruck von Ungeduld und bezeichnet die Beanspruchung von Unmündigkeit durch Mangelhaftigkeit beim Verbergen von Abgeklärtheit.

getaufter antworten
DerElch
Beiträge : 667

@orangsaya 

Es gibt weder ein Plastiktüten-, noch ein Strohhalmverbot in der EU. Die Tüten müssen nur ein paar bestimmte Kriterien erfüllen (Wanddicke >0.05mm) um an der Kasse verkauft werden zu dürfen und die Röhrchen sind halt nicht mehr aus Kunststoff. 

derelch antworten


der_alte
Beiträge : 1235

@orangsaya Lidl hat noch Plastikmehrweg(?)tüten, die nehme ich gerne für das Katzenstreu zum entsorgen. Die aus Papier weichen auch mal durch und dann ist die Kacke am Dampfen da sie am Boden liegt...

der_alte antworten
4 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@der_alte 

Netto definitiv.

Etwas dichwandiger und stärkerer Tragegriff.

Also wiederverwertbar

 

 

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Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@der_alte Warum dampft die auf deinem Boden? 🤣

goldapfel antworten
der_alte
(@der_alte)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1235

@goldapfel weil ich vor Wut koche.... Wenn die Tüte reisst und das ganze Zeug auf den Fliessen liegt 🙂

der_alte antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@der_alte ok, nachvollziehbar, dass diese Hitze dann den Boden unter dir mit erwärmt 😉 

 

goldapfel antworten
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