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Niemand muss auf der Straße leben

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hi,

ein sehr interessanter und lesenswerter Artikel

https://www.focus.de/perspektiven/focus-online-serie-leben-auf-der-strasse-muss-in-deutschland-wirklich-niemand-auf-strasse-leben-6-fakten-zu-obdachlosigkeit_id_11659298.html

Bei mir in der Nähe ist ein Gebiet das lange Zeit brach lag. Jetzt ist ein namhafter Supermarkt dort und dann der Hammer. Ein wirklich monströses Autohaus von einem namhaften Hersteller wird gebaut.

Ganz ehrlich, mich kotzt das an. Sozialwohnungen fehlen auch in Nürnberg.

Lässt sich durch Wohnungen auf lange Zeit kein Geld verdienen 🤨

Gier...Gier...Gier!

M.

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21 Antworten
JohnnyD
Beiträge : 1419

In meiner Stadt muss niemand auf der Straße leben. Es gibt zahlreiche Hilfen, die den Obdachlosen angeboten werden. Diese Hilfen sind den Obdachlosen gut bekannt. Das sagen mir die Obdachlosen selbst. Und auch bei drohender Wohnungslosigkeit gibt es tolle Hilfen von der Kommune.

Allerdings werden Menschen auch sehr lange sich selbst überlassen. Wenn jemand seine Anträge nicht ausfüllt (was bei Obdachlosen nicht aufwändig ist) oder wenn jemand offensichtlich psychische Probleme hat, bleibt es beim Hilfsangebot, es wird aber nicht zwangsweise geholfen.

Ein wichtiges Frühwarnsignal ist es, wenn Briefe nicht mehr geöffnet und gelesen werden. Spätestens wenn das dann auch noch für Einschreiben und für Behörden- und Gerichtspost gilt, sollte man sich Hilfe suchen.

johnnyd antworten


Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @meriadoc

Bei mir in der Nähe ist ein Gebiet das lange Zeit brach lag. Jetzt ist ein namhafter Supermarkt dort und dann der Hammer. Ein wirklich monströses Autohaus von einem namhaften Hersteller wird gebaut.

Ich würde das nicht so düste sehen. Ein Gewerbegebiet ist auch wichtig, denn es bringt Arbeit und den Lohn braucht man, um die die Miete Wohnungen zu bezahlen. Ich kann die Diskussion um die Städte. wie sie geführt werden, nicht ganz nachvollziehen. Zum Leben in einer Stadt gehört doch, dass die Menschen dort leben, Arbeit haben, usw. Wenn man z.B, aus einer Stadt eine autofreie Grünzone machen will, dann ist das Bild auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite lebt die Stadt vom Verkehr. In denn Innenstädten wird Geld verdient, das ist der Herzschlag der Stadt und ist nicht mit dem Kinderwagen und Fahrrad ein Freizeitpark. Kinderwagen und Fahrrad ist auch ein wichtiges Thema. Genauso sieht es mit den Gewerbegebieten aus. Das alles braucht eine Stadt.
Ähnlich sehe ich es mit den Sozialwohnungen. Damit ist nur einem kleinen Teil der Menschen geholfen. Die meisten zahlen die Miete von ihrem Verdienst und nicht durch das Sozialamt, oder der Agentur für Arbeit. Werden die Sozialwohnungen gebaut, dann muss der Staat weniger Transfergelder Zahlen, weil die Miete niedriger ist. Der Staat spart also damit auch Geld. Davon abgesehen, dass der Vermieter. der zu wenig Miete verlangt, vom Finanzamt bestraft werden kann. So hat ein Vermieter in Dortmund Ärger.weil er die Miete ab Einzug nicht erhöht. Deswegen ist der günstigste Mietzins um die vier Euro. Das ist ein Witz. Wenn bei der Steuer der Wert der Häuser berücksichtigt wird, dann wird der Mietspiegel als Grundlage genommen. So kann es passieren, dass man mehr Steuern zahlen muss, als die Häuser eigentlich wert sind.
Oder ein anderes Problem. Wenn eine Stadt Grundstücke nach dem Höchstpreisprinzip die letzten Jahrzehnte verkauft hat, dann war es die Stadt selbst, die den Mietspiegel mit in die Höhe getrieben hat. Das gehört zu den Ursachen dazu. Stattdessen wir nach Sozialwohnungen geschrieen, die sinnvoll sind, aber den meisten Menschen in der Stadt nichts nützen, oder nach einer Mietbremse. Die Mietpreisbremse ist im Übrigen ein Erfindung der Nazis und wurde 1936 mit dem Mietstoppgesetz umgesetzt. Der Effekt ist bekannt. Zuletzt waren die Mieten niedriger, als die Summen, die für die Instandhaltung des Hauses nötig sind.
Man sollte den Menschen in der Stadt und die in die Stadt wollen, die Wahrheit sagen. Nämlich irgendwann ist eine Stadt einfach voll und kann nicht einfach so mehr Wohnungen Bauen.

Was die Obdachlosigkeit betrifft, so ist nicht der Wohnungsmangel der einzige Grund. Psychische Krankheiten, Sucht usw. sind auch Gründe. Dazu kommt, dass obdachlose gelernt haben, ohne Obdach zu leben und verlernt haben, in einem Haus zu leben. Selbst wenn ein Obdachloser unter gesetzliche Betreuung gestellt würde. Der Betreuer eine Wohnung mietet, kann es leicht passieren, dass der Betreute draußen, also in seinem Zuhause lebt. Es wird durch Vereine unterstützt durch die Kommune viel für Obdachlose getan. Prophylaxe gegen Obdachlosigkeit, medizinische Versorgung, soziale Arbeit mit den Obdachlosen, Hilfe beim Ausstieg aus der Obdachlosigkeit, usw. Trotzdem gibt es Obdachlosigkeit. Man kann die Lebenssituation von Obdachlosen meisten nur verbessern. Das ist auch richtig.
In Berlin wurden die Obdachlosen gezählt. Kann sein, dass es eine sinnvolle Sache ist. Witzig fand ich dabei die Namensgebung. Es wurde anstelle von Volkszählung Solidaritätszählung genannt. Witzig, weil in den Achtzigern die Grünen zum Boykott der Volkszählung aufriefen und den Mikrozensus verteufelten. Heute machen sie es selber und nennen es Solidaritätszählung.

orangsaya antworten
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