Sind Ehe'gelübde' wirklich Gelübde?
Motiviert durch den Thread über Gelübde kam mir diese Frage, die aber nicht zu jenem Thread passt.
Der Unterschied zwischen Schwüren und Gelübden besteht darin, dass man Schwüre/Eide vor jemandem ablegt, der einen davon auch wieder entbinden kann, dass man Gelübde dagegen nur vor sich selbst ablegt und niemand einen davon entbinden kann.
Wie ist das mit Ehe'gelübden'?
Sind sie formale Gelübde, die man vor sich selber ablegt?
Oder sind sie Schwüre, die man vor dem Partner oder dem Standesbeamten oder beiden ablegt?
Oder sind sie nur umgangssprachlich 'Gelübde'?
Der Standesbeamte stellt die entscheidende Frage, und die Partner beantworten sie mit "ja, ich will".
Ist das eine Vereidigung? Oder geht es dem Standesbeamten nur um die Bestätigung, dass die Partner wissen, worauf sie sich einlassen und das aus freien Stücken tun?
So wie beim Notar? Geht es dabei nur darum festzustellen, dass die Eheschließung legal ist?
Wie ist das bei einer kirchlichen Trauung zu bewerten?
Wenn Ehe'gelübde' tatsächlich Gelübde wären, dann dürfte man tatsächlich nie davon zurücktreten. Da aber Ehescheidungen auch mal notwendig sein können wäre ich dann dafür, dass man die Gelübde abschafft.
Ich finde deine Unterscheidung spitzfindig.
Es geht darum, dass zwei Menschen einander versprechen, dass sie beieinander bleiben wollen.
Sie versprechen ihr "Wollen", nicht ihr "Können". Niemand, der heiratet, weiss, was ihm/ihr alles geschehen wird.
Jesus sagt, dass unser "Ja" ein "Ja" sein soll und unser "Nein" ein "Nein".
Gerade diese Hintertürchen, die du in deinem Post andeutest, gehen am Sinn eines Versprechens vorbei. Die Frage, ob man doch von seinem Versprechen "entbunden werden" kann usw.
Es kann sein, dass jemand sein Versprechen bricht. Dann ist es so, schmerzhaft, leidvoll, aber es ist einfach so. Scheitern ist Teil des Lebens.
Und dann wird sein Leben - vielleicht, indem er Vergebung erbittet - weitergehen.
Veröffentlicht von: @jeddie-xEs geht darum, dass zwei Menschen einander versprechen, dass sie beieinander bleiben wollen.
Sie versprechen ihr "Wollen", nicht ihr "Können". Niemand, der heiratet, weiss, was ihm/ihr alles geschehen wird.
Eben. Auch ein "Gelübde" in diesem Sinne ist nicht immer zu halten, weil sich die Umstände ändern können. Es ist durchaus denkbar, dass ein Mensch zehn Jahre später nicht mehr derselbe ist, der er bei der Hochzeit war.
Was bei einer Hochzeit zählt ist der Augenblick - und der Wille, auch schwierige Zeiten gemeinsam durchzustehen.
Aber niemand kann alle Möglichkeiten der Zukunft voraussehen.
Wir sind nur Menschen - und wir können Verspreche, Eide, Gelübde auch nur als fehlbare Menschen ablegen, die wir nun einmal sind...
Veröffentlicht von: @groesste-liebeWenn Ehe'gelübde' tatsächlich Gelübde wären, dann dürfte man tatsächlich nie davon zurücktreten.
Weil?
Es ist doch vollkommen egal, wie man etwas nennt. Wichtig ist, dass man Ehrlich ist und sich an das Gesagt hält.
Allerdings kann niemand in die Zukunft schauen. Eine Ehescheidung kommt ja nicht einfach so aus Langeweile, sondern weil in der Ehe etwas schief läuft. Das was man sich da bei der Hochzeit versprochen hat, wurde schon längst gebrochen, ganz ohne Ehescheidung.
Ich denke, es hat seinen Grund, warum die Partner gefragt werden, ob sie wollen, nicht ob sie werden.
Veröffentlicht von: @beluIch denke, es hat seinen Grund, warum die Partner gefragt werden, ob sie wollen, nicht ob sie werden.
genau!
manchmal machen wenige Buchstaben eines Worten den ganzen Unterschied.
Was ist dann noch eine Eheschließung wert?
Etwas "Spaßiges" zum Thema:
https://www.youtube.com/watch?v=gpItsfZ6orM
Wir sehen dort, wie ein etwas liberaleres Eheverständnis vor den Altar wirkt. Klar ist das Satire, aber in der überspitzten Form wird doch schön deutlich, wohin so etwas führt.
Naja, ich kenn ja aus der Gegenwart eher den Begriff "Eheversprechen".
Ein Versprechen sollte man auch nicht brechen, aber derjenige, dem ich das Versprechen gegeben habe, kann mich daraus auch wieder entlassen.