Sogar Jesus soll jetzt E-Roller fahren – aus Tierschutzgründen
Hallo Leute,
ich bin über folgenden Artikel gestolpert: https://www.welt.de/kultur/article199816494/Oberammergauer-Passionsspiele-Sogar-Jesus-soll-jetzt-E-Roller-fahren.html
Was vor zweitausend Jahren E-Sel waren, das sind heute E-Roller, das behauptet jedenfalls die Tierschutzorganisation Peta: „Heutzutage würde Jesus nicht mehr auf einem Esel reisen.
„Der Ritt eines erwachsenen Mannes auf einem Esel“, sei „nach heutigen Erkenntnissen tierschutzwidrig.“
„Gemäß den allgemein anerkannten Leitlinien der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. darf die Belastung eines Esels keinesfalls mehr als 20 Prozent seines Eigengewichtes betragen.
Von den Oberammergauern Passionsspielen verlangt Peta daher, im kommenden Jahr bei der Re-Inszenierung der christlichen Leidensgeschichte auf Esel zu verzichten.
Beim besten Willen, da fällt mir nichts mehr ein. Jede Organisation verfolgt ihr Partikularinteresse und denkt die ganze Welt müsse sich ändern. Wie lange dauert wohl die Szene des Einzugs? Ein paar Minuten? Und da soll dem Esel Schaden zugefügt werden?
Ich erinnere mich mal drei von meinen Kindern gleichzeitig getragen zu haben. Und das im Allgäu den Berg hoch. Eines auf der Schulter, eines im Tragerucksack und eines musste ich gelegentlich mit den Armen über Pfützen hiefen. Da war aber die 20% Regel sicher auch verletzt.
Liebe Grüße
Jadwin
Ich erinnere mich mal drei von meinen Kindern gleichzeitig getragen zu haben. Und das im Allgäu den Berg hoch. Eines auf der Schulter, eines im Tragerucksack und eines musste ich gelegentlich mit den Armen über Pfützen hiefen. Da war aber die 20% Regel sicher auch verletzt.
Hältst du dich für einen Esel?
Veröffentlicht von: @stundenglasHältst du dich für einen Esel?
Manchmal schon.
Ich denke aber der Esel kann mit der Last besser umgehen als ich und es ist wie gesagt nur für ein paar Minuten und ein Jesus Darsteller wird in der Regel wohl kaum korpulent sein.
Der Unterschied zwischen Dir und dem Esel ist aber, dass Du etwas freiwillig machst und auch etwas ablehnen oder anders regel kannst. Das können Tiere, die von Menschen gehalten werden nicht, sie sind völlig abhängig von den Menschen und darauf angewiesen, dass die Menschen ihnen nur das zumuten, was auch machbar ist. Wenn sich alle Menschen danach richten würden, dann würde es weniger Leid auf dieser Welt geben.
Ich kenne mich nun mit Eseln, was ihnen zugemutet werden kann und was sie brauchen überhaupt nicht aus, von daher maße ich mir da keine Meinung an. Was ich aber nicht als passenden Vergleich empfinde ist, ein abhängiges Wesen mit einem Menschen zu vergleichen, der selbstständig entscheiden kann, ob er etwas machen will und auch die Konsequenzen dafür tragen will. Nur weil Du etwas machen kannst, was Du frei entscheiden kannst, muss nicht das Gleiche für ein abhängiges, nicht selbstständig entscheiden könnendes Wesen gelten.
Um Holz-Ressourcen zu schonen: Jesus kuenftig ohne Kreuz
Achtung Satire: https://www.welt.de/satire/article199802374/Um-Holz-Ressourcen-zu-schonen-Jesus-kuenftig-ohne-Kreuz.html
Ich hab' zuerst gedacht ich brings in small talk, aber da es eine direkte "Antwort" auf den Esel Vorschlag ist, gehört es doch vielleicht hierher. Der Beitrag ist ziemlich lästerlich und vielleicht hätte ich es mir verkneifen sollen ihn zu posten, aber irgendwie drückt es auch was wahres aus.
Wie weit wäre die Kirche bereit sich selbst zu verleugnen, für ein "höheres" Ziel wie Klimaschutz, Tierschutz, Kinderschutz usw.
Immerhin wurden Kreuze des öfteren verwendet. Das ist also eine ziemlich nachhaltige Hinrichtungsmethode.
In Zeichen der Dürre habe ich mir natürlich auch Gedanken gemacht, ob die Verwendung von Weihwasser noch politisch korrekt ist. Allerdings bin ich zum Ergebnis gekommen, dass ein Kreuzzeichen mit Weihwasser an heißen Tagen dann doch erqickend wirkt und uns an das Lebenswasser erinnert, bei dem niemand mehr dürsten wird.
Aber gibt es denn auch bald Feinstaubfilter am Weihrauchfass?
Hat der Meßwein auch einen blauen Engel, kommt aus kontrolliert ökologischen Anbau, ist fairgehandelt und wurden in der Winzerei die Frauenqote erfüllt?
Mir scheint, in einer Geiz-ist-geil-Gesellschaft ohne schwere körperlichen Arbeiten für breite Bevölkerungsschichten mit einem ungehindertem Zugang zu einem nieversiegenden Strom von billigen Lebensmitteln ist vor allem eins angesagt: ein gutes Gewissen zu erkaufen mit Forderungen bei anderen Gruppen (z.B. Landwirte und jetzt die Kirche/Aufführende von Passionsspielen) ,ohne selbst Konsequenzen für sich und sein Handeln zu ziehen.
Dabei könnten wir alle einen kleinen Beitrag zu einer gerechteren, faireren und umweltfreundlichen Welt leisten, wenn wir nur wollten. Dazu brauchen wir keine veganischen Missionare werden.
Stattdessen wird jede Woche ein mit dem Glück der Mutterschaft gesegneter Paarhufer durchs Dorf getrieben, nur in dieser Woche sind eben aus Gründen der Gleichberechtigung die Esel dran. Was für ein Glück, dass der Tempel zu Jerusalem nicht mehr steht, ansonsten müssten wir einen zweiten für Veganer daneben setzen.
Hier ein englschsprachiger Beitrag, der die Gesundheit von Eseln in Uganda zum Thema hat:
https://pdfs.semanticscholar.org/6ef9/717d2682233ccde8b35b2b36981410a47d1b.pdf
Hauptproblem sind dort wohl Parasiten. Es kommen Abschürfungen und Druckstellen durch einseitige Belastung vor. Ein 250 kg schwerer Esel trägt dort ca. 80 kg - wobei ihnen auch mehr aufgebürdet wird, was der Autor aber für falsch hält.
Ich frage mich, was Peta eigentlich schützen will, was sie verändern wollen und wohin wir kämen, würden wir diesen seltsamen Verein Ernst nehmen.
Ich halte es für falsch, aus einem Artikel den Schluss zu ziehen, dass PETA ein seltsamer Verein ist, den man nicht Ernst zu nehmen hat. Die Forderung, den Esel bei den Passionsspielen nicht einzusetzen, überzeugt mich bisher auch nicht so richtig, ABER Peta hat auch schon einiges aufgedeckt und leistet da sicher auch wichtige Arbeit. Sie machen immer wieder auf schlimme Dinge aufmerksam und ich wollte nach Beispielen schauen, aber mich triggern alleine schon manche Bilder so sehr, dass ich das leider nicht machen kann.
Nachtrag vom 07.09.2019 2230
Ich will noch hinzufügen, dass ich aber, auch wenn mich das mit dem Esel bisher nicht überzeugt hat, immer noch keine Meinung dazu habe, da ich mich zu wenig auskenne und ein einziges englischsprachiges Video und die wenigen Infos hier aus dem Thread für mich nicht ausreichend sind, um mir da eine Meinung zu bilden.
Wenn PETA sich dort für Tierwohl einsetzt, wo Tierquälerei ist, dann halte ich das auch für sinnvoll. Allerdings schießen sie oft über das Ziel hinaus und ganz ot kommt bei ihnen die Motivation wohl eher aus emotionalen und wenig wissenschaftlich reflektierten Quellen, die dann zu aberwitzigen Akionen führen.
Was ich verlinkt hatte, war kein Video sondern eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Gesundheit bei Lasteseln. Ich habe mich bemüht die relevanten Inhalte im Text wiederzugeben. Wer nicht der englischen Sprache mächtig ist, hat da ja immer noch Google translate, um sich selber zumindest mal einen Eindruck zu verschaffen:
Viele Grüße
Ecc
Ich habe grad bemerkt, dass die 80 kg als für akzeptable betrachtete Last für einen 250 kg Esel nicht in dem verlinkten Artikel enthalten ist. Ich dachte, dass es so wäre - aber ich hatte eine Reihe Artikel gelesen und da habe ich den entscheidenden dann nicht mit verlinkt. Dafür entschuldige ich mich - ich werde den entsprechenden Artikel heraussuchen und dann hier verlinken.
In dem aktuell verlinkten Artikel wird nur von eine Überbelastung der Esel vor allem durch das Tragen schwerer Frauen gesprochen.
Hier ist der richtige Artikel, der die Angaben zur Belastungsfähigkeit eines Esels enthält:
Für eine Komplettübersetzung ist der Artikel zu lang. Daher hier nur Seite 323:
Obwohl ein Esel als "Pferd des armen Mannes" bekannt sein mag, kann er an vielen Orten überleben, an denen die Haltung von Pferden schwierig ist, beispielsweise in Afrika, wo die afrikanische Pferdepest endemisch ist. Selbst in Ländern, in denen die Haltung von Pferden in der Umwelt erlaubt ist, sind Esel nach wie vor beliebt, wie in Swasiland, der Türkei und Mexiko.7, 8 Ein Esel mit 250 kg Lebendgewicht kann eine maximale Last von 80 kg tragen, muss jedoch häufig getragen werden mehr und tut dies auch. In der Regel sollte die Packungslast 25% des Körpergewichts des Tieres betragen. Von einem fitten Tier kann erwartet werden, dass es diese Ladung 7 Stunden am Tag trägt. Ein Esel muss also täglich 60 kg über 40 km tragen, 9 obwohl er es nur tut, wenn er sich daran gewöhnt. Von Tieren gezogene Karren ermöglichen den Transport von mehr Waren, erhöhen jedoch die Kosten. Eine Studie ergab, dass von Tieren gezogene Karren die Menge der zu einem bestimmten Zeitpunkt transportierten Güter um das Dreifache erhöhten und die für den Transport dieser Güter aufgewendete Zeit um die Hälfte verringerten.10 Wenn die Tiere jedoch nicht ordnungsgemäß angekuppelt und angeschnallt werden, können die Schäden und Unannehmlichkeiten können ihre Effizienz beeinträchtigen, ebenso die Art und den Zustand des verwendeten Fahrzeugs.11
Die Stelle mit den 80 kg ist von Google translate etwas verhunzt. Dort heißt es sinngemäß, dass ein Esel oft mehr als 80 kg tragen muss, was aber mehr ist, als er wirklich tragen kann. Die 80 kg für einen 250 kg Esel stellen eine maximale Last dar, die der Esel ohne gesundheitliche Probleme tragen könnte. Die Empfehlung lautet auf 25% vom Eigengewicht des Esels - was ca. 62 kg beim 250 kg Esel entsprechen würde. Hier wird aber davon ausgegangen, dass der Esel die Last nicht mal eben für 100 m Weg trägt, sondern über eine Wegstrecke von 40 km am Tag.
Danke für Deine Recherchen, dass sind mal Aussagen, mit denen man arbeiten kann und die mehr Zahlen hergeben, als der verlinkte Artikel im Ausgangsbeitrag.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaDie Stelle mit den 80 kg ist von Google translate etwas verhunzt. Dort heißt es sinngemäß, dass ein Esel oft mehr als 80 kg tragen muss, was aber mehr ist, als er wirklich tragen kann. Die 80 kg für einen 250 kg Esel stellen eine maximale Last dar, die der Esel ohne gesundheitliche Probleme tragen könnte. Die Empfehlung lautet auf 25% vom Eigengewicht des Esels - was ca. 62 kg beim 250 kg Esel entsprechen würde. Hier wird aber davon ausgegangen, dass der Esel die Last nicht mal eben für 100 m Weg trägt, sondern über eine Wegstrecke von 40 km am Tag.
Stimmt, wenn wir aber von den 62 kg ausgehen, dann wäre er schon überbelastet, denn die wenigsten Männer, die Jesus darstellen, werden 62 kg wiegen. Und ja, ich weiß, hier geht es darum, dass der Esel diese für mehrere Stunden trägt, aber das heißt für mich im Umkehrschluss trotzdem nicht, dass man ihn für weniger Zeit dann überbeanspruchen darf.
In dem Ausgangsartikel steht ja, dass PETA sich auch auf die Leitlinien der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. beruft, ich zitiere:
Als Jesus sich beim Einzug in Jerusalem auf einen Esel setzte, missbrauchte er ihn folglich als Lastentier und Fortbewegungsmittel, was für die radikalen Tierschützer ein No-Go ist: „Gemäß den allgemein anerkannten Leitlinien der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. darf die Belastung eines Esels keinesfalls mehr als 20 Prozent seines Eigengewichtes betragen
Quelle: https://www.welt.de/kultur/article199816494/Oberammergauer-Passionsspiele-Sogar-Jesus-soll-jetzt-E-Roller-fahren.html
Nun geht es mir persönlich nicht darum, wie etwas vor tausenden von Jahren gehandhabt wurde (denn zu sagen, dass Jesus damals den Esel missbrauchte, ist mir persönlich too much), sondern um Feststellungen in der Gegenwart und da gehören die Leitlinien der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e. V. ja mit dazu. Und die werden ja auch nicht von ungefähr kommen und ich gehe davon aus, dass sie von Profis erstellt wurden.
Und wenn man dann von einem 250 kg Esel ausgeht, wie in Deinem Beispiel, dann dürfte der Esel nicht mehr als 50 kg tragen. Wäre wirklich interessant, was da die Tierärztliche Vereinigung dazu sagt, ob eine kurzfristige Mehrbelastung in Ordnung ist, oder nicht.
Veröffentlicht von: @speedysweetyStimmt, wenn wir aber von den 62 kg ausgehen, dann wäre er schon überbelastet, denn die wenigsten Männer, die Jesus darstellen, werden 62 kg wiegen.
In dem im Eingangsthread verlinkten Artikel ist ja ein Foto einer solchen Veranstaltung. Den Typen auf dem Esel würde ich da auch klar für zu schwer halten (wobei ich sein Gewicht ja nicht kenne).
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es in so einem Fall besser wäre, der Darsteller-Jesus würde mit dem Tier am Halter neben ihm laufend auf der Bühne gehen.
Wenn er unbedingt einreiten soll, dann muss sichergestellt sein, dass man über einen Esel verfügt, der ihn auch tragen kann - was bei der Auswahl von Esel und Darsteller zu berücksichtigen ist.
Und wenn der Darsteller ein paar Kilo zu viel hat - dann gibt es da ja auch Mittel und Wege:
https://www.giga.de/extra/internet/gallery/26-rollen-fuer-die-sich-schauspieler-extrem-veraendert-haben/
Veröffentlicht von: @speedysweetyWäre wirklich interessant, was da die Tierärztliche Vereinigung dazu sagt, ob eine kurzfristige Mehrbelastung in Ordnung ist, oder nicht.
Ja, das müsste man abklären.
In den Artikeln, nach denen ich gesucht hatte, war die übliche Last bei einem Esel (die der dann wirklich jeden Tag über Stunden getragen hat) bis zu 80 kg. Die Empfehlung lautete dort auf 25% des Eigengewichtes des Esels. Dass es zu Schäden kommen kann wurde im ersten Artikl berichtet - und da waren es dann eher die etwas schwereren afrikanischen Mamas, die dem Esel zum Problem und zur wahren Last wurden.
Wenn man mit Tieren umgeht, ist es gut und richtig, sich mit dem Tier auszukennen und zu wissen, was ich dem Tier zumuten kann und was nicht. Hier auf das Problem aufmerksam zu machen finde ich gut und richtig. Allerdings halte ich einen E-Scooter aus genannten Gründen (ökologische Verträglichkeit und Wegfall des Bildes des in Frieden einreitenden Königs) für keine Alternative.
Viele Grüße
Ecc
Veröffentlicht von: @ecclesiajaIch könnte mir auch vorstellen, dass es in so einem Fall besser wäre, der Darsteller-Jesus würde mit dem Tier am Halter neben ihm laufend auf der Bühne gehen.
Wäre ein Kompromiss, das stimmt!
Veröffentlicht von: @ecclesiajaWenn er unbedingt einreiten soll, dann muss sichergestellt sein, dass man über einen Esel verfügt, der ihn auch tragen kann - was bei der Auswahl von Esel und Darsteller zu berücksichtigen ist.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaUnd wenn der Darsteller ein paar Kilo zu viel hat - dann gibt es da ja auch Mittel und Wege:
Interssant übrigens auch in dem Zusammenhang, dass selbst die PETA bei Jesus in Betracht zieht, dass er den Esel nicht überbelastet hat, weil er nach seinem langen Fasten in der Wüste sicher nicht mehr viel gewogen hat. Fiel mir gerade nur so ein, als ich Deinen Beitrag mit dem Link dazu gelesen habe, dass Darsteller auch ihr Gewicht für manche Filme anpassen müssen.
Veröffentlicht von: @ecclesiajaWenn man mit Tieren umgeht, ist es gut und richtig, sich mit dem Tier auszukennen und zu wissen, was ich dem Tier zumuten kann und was nicht. Hier auf das Problem aufmerksam zu machen finde ich gut und richtig. Allerdings halte ich einen E-Scooter aus genannten Gründen (ökologische Verträglichkeit und Wegfall des Bildes des in Frieden einreitenden Königs) für keine Alternative.
Zustimmung, auch weil ich einen E-Scooter für den Anlass nicht als passend empfinde. Von daher halte ich Deinen Vorschlag weiter oben, falls der Darsteller zu viel wiegen sollte, neben dem Esel herzugehen, für eine gute Alternative!
Wenn du dich über irgendwas aufregen musst, nimm doch wenigstens einen seriösen Artikel als Grundlage und nicht so ein Gefasel.
Grundsätzlich...
.. hat PETA recht, daß erwachsene Menschen in vielen Fällen nicht auf Eseln reiten sollten. Die 20%-Regel hat sich schließlich nicht PETA aus den Fingern gesogen.
Allerdings gibt es recht große Esel, die bis zu 400 kg schwer werden können - und es gibt leichte Menschen. Da wird sich schon eine Schnittmenge finden lassen. Und es bleibt für mich offen, ob die vergleichsweise kurze Belastung während der Passionsspiele für einen Esel schädlich sein können, auch wenn er etwas mehr als 20% seines Körpergewichtes tragen müßte.
Spannend wäre auch noch zu erfahren, ob PETA diese Aufklärungskampagne über Esel eigentlich auch in der Türkei startet, wo der Esel noch häufig als Reittier genutzt wird und entsprechende Überlastungsprobleme zu erwarten sind.
In Deutschland krankt die Eselhaltung in der Regel nicht daran, daß sich ein zu schwerer Mensch auf den Esel setzt, sondern daß die Tiere einzeln oder als Beisteller zu Pferden gehalten werden, was beides nicht artgerecht ist.
Guter Beitrag!
Veröffentlicht von: @mrorleanderSpannend wäre auch noch zu erfahren, ob PETA diese Aufklärungskampagne über Esel eigentlich auch in der Türkei startet, wo der Esel noch häufig als Reittier genutzt wird und entsprechende Überlastungsprobleme zu erwarten sind.
So wie ich das gesehen habe, machen machen sie auf das Leid der Esel in Griechenland aufmerksam, Beispiele:
https://www.peta.de/petition-santorin-esel
https://www.peta.de/santorin-esel-gesetzesaenderung
Veröffentlicht von: @speedysweetySo wie ich das gesehen habe, machen machen sie auf das Leid der Esel in Griechenland aufmerksam
Das finde ich mal richtig gut. Danke für den Hinweis!
Veröffentlicht von: @mrorleanderUnd es bleibt für mich offen, ob die vergleichsweise kurze Belastung während der Passionsspiele für einen Esel schädlich sein können, auch wenn er etwas mehr als 20% seines Körpergewichtes tragen müßte.[/quote
Es geht ja nicht darum, dass PETA sich gegen die Überlastung von Eseln einsetzt, sondern dass sie fordert , dass bei den Passionsspielen Oberammergau den Esel durch einen E-Scooter zu ersetzen und Drohungen ausstößt, dass sie dagegen vor gehen wollen, falls der Esel eingesetzt wird.Es geht bei den Passionsfestspielen um einen Weg von 30 Meter.
Da bleibe ich dabei: Blanker Populismus. Ein Partikularinteresse, übertriebener Tierschutz, soll ohne Rücksicht auf Verluste durchgesetzt werden.
30 Meter, eine fast 400 Jährige Tradition, eine knappe halbe Million Zuschauer gegen eine absurde Forderung von PETA.
Ich fürchte wir werden solche Forderungen, von welcher Seite auch immer, noch öfters hören und sehen wie eine kleine Interessengruppe mit aller Macht versuchen wird sich durchzusetzen.
Veröffentlicht von: @jadwinEs geht ja nicht darum, dass PETA sich gegen die Überlastung von Eseln einsetzt
Ja doch, darum geht es. 😊
Auch wenn ich, ebenso wie Du, den Verdacht habe, daß PETA es hier mal wieder übertreibt (ich mag die Organisation seit ihren Hühner-KZ-Vergleichen nicht mehr), geht es um den Esel.
Ob dem die kurze Wegstrecke schadet? Ich weiß es nicht. Auf dem Bild im Welt-Artikel sieht der 'Jesus' allerdings so aus, als ob er die 20% Marke der zulässigen Traglast locker übersteigen könnte.
Im Grunde ist es so: Wir wollen allesamt nicht, daß einem Tier unnötig Leid zugefügt wird. Ein Spiel, bei dem Hunde ausgepeitscht oder eine Katze über eine gewisse Strecke am Schwanz hinter sich hergezogen würde, würde sicher nicht nur Tierschützer auf den Plan rufen. PETA belegt nun, daß eine über Jahrhunderte als bestimmungsgemäß geltende Nutzung des Esels tatsächlich schädlich ist. In dem Fall sollte man das auch entsprechend neu bewerten.
Die Alternative muß dann ja kein E-Scooter sein, sondern vielleicht ein Maultier: Den meisten Zuschauern wird der Unterschied nicht groß auffallen, Maultiere gab es auch schon zu Jesu Zeiten und es steckt noch ein halber Esel drin.
Veröffentlicht von: @mrorleanderMaultiere gab es auch schon zu Jesu Zeiten und es steckt noch ein halber Esel drin.
Woraus besteht denn die andere Hälfte?
Aus Pferd
Dann dürfen auf dem Maultier aber nur halbe Menschen sitzen 😈
Es geht um einen Ritt von 30 Meter
Hallo ihr Lieben alle,
ein paar Fakten möchte ich noch nachreichen:
Der Ritt geht angeblich, so habe ich es in verschiedenen Quellen gelesen, laut Veranstalter, nur über 30 Meter.
Die Festspiele gehen auf ein Gelübde des Ortes Oberammergau aus dem Jahre 1633 zurück. Pest bedrohte die Stadt. Wenn niemand mehr stürbe, dann würden die Einwohner alle 10 Jahre die letzten Tage Jesu Christi aufführen.
Pro Jahr sehen knapp eine halbe Million Menschen die Passionsspiele.
Eine jahrhundertealte Tradition (fast 400 Jahre), ein religiöses Gelübde, eine knappe halbe Million Zuschauer und alles muss sich jetzt sofort anpassen, weil PETA es fordert und droht und das wegen einem Ritt von 30 Metern?
Und dann gleich noch einen Vorschlag machen, auf welche Weise man das beheben könnte? Da hat sich in meinen Augen PETA gehörig überhoben.
Ich halte das aber für symptomatisch für Zeiten, in denen in vielen Fällen Maß halten und Gemeinschaftssinn verloren gegangen ist. Ich bin überzeugt, wir werden es noch öfters erleben, dass kleine Interessengruppen mit großem Aufwand versuchen werden, ihr Anliegen der Gesellschaft als ganzes aufzurücken.
Euch allen einen gesegneten Sonntag
Jadwin
So dramatisch sehe ich es gar nicht. Weder wird behauptet, dass der Esel dauerhafte körperliche Schäden davontragen würde, noch dass die Festspiele als solche einzustellen seien. Die Erwähnung des E-Rollers hat wohl mehr mit Marketing zu tun - um die Aufmerksamkeit auf die Frage zu lenken, wie selbstverständlich wir eigentlich mit Tieren umgehen und ob wir nicht von Zeit zu Zeit unseren Umgang in Fragen stellen sollten. So wie es beispielsweise auch in den letzten Jahrzehnten mit Zirkustieren geschah.
Und wenn sich die Verantwortlichen vor den Festspielen einmal die Frage stellen, ob die Last für das Tier aufgrund seiner geringen Größe nicht unangenehm ist oder ob man vielleicht auch einen größeren und kräftigeren Esel zur Verfügung hätte, dann wäre schon viel erreicht.
Und wenn man dann tatsächlich nur einen kleinen Esel hat, na ja, dann geht der Heiland eben mal neben dem Esel zu Fuß. An der Aussage und der Geschichte ändert sich ja dann nichts, und der Tradition wird auch Genüge getan. Und im nächsten Jahr versucht man es dann halt mit einem größeren Esel und/oder mit einem leichteren Darsteller, wenn's denn unbedingt sein muss.
Dass man aber den Einwand mit dem Tierwohl wie selbstverständlich einfach niederbügelt... das erscheint mir dann doch etwas seltsam.
Ich verstehe einfach nicht, warum immer wieder das Argument einer jahrhundertealten Tradition kommt und hier bei Dir auch noch in Verbindung mit der Menge der Zuschauer. Wenn wir immer in unserem Leben an alten Traditionen festhalten und nie hinterfragen würden, dann würde man sich auch nicht verbessern. Es gibt genug Beispiele in der Geschichte, in der es lange Traditionen gab mit vielen Unterstützern und deswegen hat sich trotzdem mit der Zeit rausgestellt, dass sie nicht richtig sind. Das ist einfach zu dünn als Argumentation.
Und Gott hat ein weites Herz und ist sicher der Letzte, der Worte (religiöses Gelübde) über Taten (Konsequenz aus einer Erkenntnis um Leid zu mindern) stellen würde (falls es ein Leid gibt).
Den Vorschlag mit dem E-Roller gefällt mir auch nicht, aber hier im Thread kamen schon einige Beispiele, wie man es machen könnte, z.B. einen Esel und den gewichtstechnisch dazu passenden Reiter zu verwenden oder ihn an einem Strick reinzuführen.
Veröffentlicht von: @jadwinIch halte das aber für symptomatisch für Zeiten, in denen in vielen Fällen Maß halten und Gemeinschaftssinn verloren gegangen ist.
Gemeinschaftssinn ist auch hier ein dünnes Argument, denn nur weil es einer Gemeinschaft gut tut, sollte man trotzdem auf das Lebewesen achten, das die abhängig von der Gemeinschaft ist. Es zählen nicht nur die vielen Starken, sondern auch das einzelne Schwache. Der Zweck heiligt nicht automatisch die Mittel.
. einen Esel und den gewichtstechnisch dazu passenden Reiter zu verwenden
Wenn es ein Jungtier sein soll, dann wird das wohl nicht funktionieren.
Ich hab ehrlich gesagt jetzt nicht an ein Jungtier gedacht. Aber guter Aspekt. Ab welchen Alter Esel wie viel tragen dürfen, ist mir nicht bekannt. Dann formuliere ich meinen Satz um in:
"Einen ausreichend alten und stabilen Esel, zu dem auch der Reiter gewichtstechnisch passt. Ansonsten bitte an das Seil."
du übertreibst masslos.
Veröffentlicht von: @jadwinUnd dann gleich noch einen Vorschlag machen, auf welche Weise man das beheben könnte? Da hat sich in meinen Augen PETA gehörig überhoben.
das hat peta überhaupt nicht getan. peta ist es ein anliegen, dass die aufführungen ohne tiere durchgeführt wird, nicht dass e-scooter verwendet werden.
dass jesus heute e-scooter fahren und nicht auf einem esel reiten würde, war eine randbemerkung und keine forderung. sie erfolgte mit hinweis auf den papst der mit einem elektromobil unterwegs ist.
Veröffentlicht von: @jadwinIch bin überzeugt, wir werden es noch öfters erleben, dass kleine Interessengruppen mit großem Aufwand versuchen werden, ihr Anliegen der Gesellschaft als ganzes aufzurücken.
sie haben dem bürgermeister einen höflichen brief geschrieben. das ist meistens nicht soviel aufwand. allerdings war es dem bürgermeister zuviel aufwand sich zu äussern und peta hat sich ans veterinäramt gewendet. dessen aufgabe ist es nunmal zu kontrollieren, dass der tierschutz eingehalten wird. welche poistion das veterinäramt einnimmt ist doch noch garnicht bekannt.
dass die ganze gesellschaft betroffen sei, ist auch nicht wahr.
Veröffentlicht von: @jadwinIch halte das aber für symptomatisch für Zeiten, in denen in vielen Fällen Maß halten und Gemeinschaftssinn verloren gegangen ist.
es ist auch symptomatisch, seine empörungskultur auf einem lausigen kommentar zu stützen, anstatt sich anderweitig zu informieren, ob die behauptungen überhaupt stimmen.
Kannst du das belegen?
Veröffentlicht von: @mrb-iidas hat peta überhaupt nicht getan. peta ist es ein anliegen, dass die aufführungen ohne tiere durchgeführt wird, nicht dass e-scooter verwendet werden.
dass jesus heute e-scooter fahren und nicht auf einem esel reiten würde, war eine randbemerkung und keine forderung. sie erfolgte mit hinweis auf den papst der mit einem elektromobil unterwegs ist.
Möglich oder auch nicht. Ich habe unterstellt, dass PETA bewusst und gewollt diesen Vorschlag eingebaut hat. Es kann natürlich auch sein, dass die Presse sich diesen Vorschlag raus gegriffen und besonders dargestellt hat. Interessant, dass die meisten Medien ähnliche Überschriften gewählt haben. Ich frage mich da immer, schreiben die alle voneinander ab. Wahrscheinlich ja. Das geht über Pressedienste und die machen ja die erste Überschrift. Und die berichtenden Medien übernehmen dann alle.
Veröffentlicht von: @mrb-iisie haben dem bürgermeister einen höflichen brief geschrieben.
Woher weißt du das. Hast du den Brief gelesen? Wenn ja sag' mir doch bitte, wo ich ihn finden und lesen kann. Du bist also sicher, dass PETA erst nach dem Brief und der nichterfolgten Antwort sich an das Veterinäramt gewendet hat? Ich dachte das wäre eine Drohung im Brief. Aber es ist nicht leicht, das aus den ganzen Pressemitteilungen heraus zu lesen.
Veröffentlicht von: @mrb-iies ist auch symptomatisch, seine empörungskultur auf einem lausigen kommentar zu stützen, anstatt sich anderweitig zu informieren, ob die behauptungen überhaupt stimmen.
Du hast grundsätzlich recht, dass es aktuell die Empörungskultur gibt.
Aber in Bezug auf mich ist eine Unterstellung, die ich leicht widerlegen kann. Ich habe bisher bestimmt ein Dutzend Mitteilungen dazu gelesen. Auch auf der PETA Seite bin ich gewesen, und habe gelesen was sie dort schreiben.
Gleich im ersten Absatz findest Du den Link zu dem Brief.
https://www.peta.de/jesus-in-oberammergau-auf-e-scooter-statt-esel-peta-appelliert-an
Danke, den Link habe ich doch glatt übersehen. Der Brief ist in der Tat freundlich geschrieben. Auch von einer Drohung mit dem Veterinäramt lese ich da nichts.
Aber selbst auf der PETA Seite ist die Überschrift über den Artikel:
„Jesus“ in Oberammergau auf E-Scooter statt Esel? PETA appelliert ...
Also von wegen nur ein Nebensatz in dem Brief.
Das ist als Übersicht tatsächlich sehr effizient, weil sich die Leute daran stoßen können, und da gibt es einige Gruppen: Traditionalisten, Theaterfans, Christen etc. Schon bevor Du den Thread hier erstellt hast, kam ich morgens zur Haustür rein und war gleich mit einem christlichen Familienmitglied konfrontiert, das sich aufregte, die lediglich die Überschrift einer Zeitung gelesen hatte, die wohl ähnlich formuliert war. Mit dieser Schlagzeile kriegt man Aufmerksamkeit, egal ob PETA oder andere Medien.
Da PETA auch die Überschrift hat, wird sie wohl entweder mit Wohlwollen die Überschriften aus den Medien übernommen haben, oder in irgendeiner Form diese Steilvorlage an die Medien kommuniziert haben. Da es als Pressemitteilung formuliert ist, vermute ich letzteres.
Auch wenn ich nicht gefragt hatte, aber danke für den Link 😊 Sehr informativ. Für mich klingt der Brief und auch ihre Stellungnahme differenzierter, als die Überschriften mancher Medien für mich klangen oder was hier diskutiert wird.
Was auch immer man davon halten mag, wie PETA in dem konkreten Fall reagiert hat, aber eines haben sie erreicht: Es waren eine Menge Leute mit einer Thematik konfrontiert, die sie sonst nicht so auf dem Schirm hatten (einschließlich mir) und die hier mitlesenden und schreibenden User haben einiges über Esel gelernt, was sie vorher nicht wussten. Falls PETA auch eine Sensibiliserung für den Umgang mit Eseln erreichen wollte, würde ich sagen: Ziel erreicht 😉 Und ich hoffe, es überlegen sich zukünftig mehr Leute, wie es einem Esel in einem Urlaubsland evtl. ergeht, wenn er ihnen für einen Ritt angeboten wird.
Veröffentlicht von: @speedysweetyUnd ich hoffe, es überlegen sich zukünftig mehr Leute, wie es einem Esel in einem Urlaubsland evtl. ergeht, wenn er ihnen für einen Ritt angeboten wird.
Ja, ich denke auch, dass es ihnen eher um ein medienwirksames Statement ging, um ihre "Esel-Agenda" bekannter zu machen 😊
Wenn es so war, dann würde ich sagen: Läuft 😎
Veröffentlicht von: @speedysweetyWenn es so war, dann würde ich sagen: Läuft 😎
Wenn man Aufmerksamkeit will ohne Rücksicht auf Verluste - dann ja. Diejenigen, die sich abgestoßen fühlen, sind aber vielleicht auf Dauer negativ gegen PETA Inhalte eingestellt.
Wobei, wenn ich es mir recht überlege, war ich wegen der Affenbildsache eh schon negativ eingestellt, da sind sie mir all zu rüde gegen den "Photographen" vor gegangen.
Die, die ich nicht erreiche, kann ich ja beliebig verprellen, vielleicht gewinne ich ein paar andere dazu.
Diejenigen, die sich abgestoßen fühlen, sind aber vielleicht auf Dauer negativ gegen PETA Inhalte eingestellt.
Was verstehst du darunter? Jetzt erst recht Fleisch aus Massentierhaltung und Eselreiten? Weil PETA das anprangert?
Veröffentlicht von: @stundenglasWas verstehst du darunter? Jetzt erst recht Fleisch aus Massentierhaltung und Eselreiten? Weil PETA das anprangert?
Das wäre ja Kindergartenniveau. Ich muss, um dagegen zu sein, nicht automatisch PETA mögen. PETA bekommt mit Sicherheit keine Spenden von mir und bei ihren Anliegen bin ich vorsichtiger. Und ich werde PETA sicher nirgends positiv heraus heben. Ganz einfach.
Das tut aber PETA wohl nicht weh, wenn sie an anderer Stelle Aufmerksamkeit und aktivere Unterstützung bekommt. Das ist es was ich sagen wollte. Ob einer so ein ganz klein bisschen negativ oder sehr negativ gegen sie eingestellt ist, ist eigentlich egal. Wenn ich an anderer Stelle Unterstützer bekommen kann, ist das mehr wert. So vielleicht ihr Kalkül.
So nun zum Schluss: Man braucht kein PETA um mündiger Konsument zu sein. Letzt habe ich noch auf die Schnelle ein paar Steaks zur Ergänzung aus einem nahen kleinen Supermarkt geholt. Als ich daheim war, las ich Haltungsstufe 1. Ohje, das könnten Dunkelställe sein, vielleicht aus Osteuropa in Deutschland von billigen Arbeitskräften geschlachtet. Das habe ich mir dann gleich gedanklich notiert.
Normalerweise kaufe ich mind. Stufe 2, gehe auch auf den Markt, da kommt es aus der Region. Eier kaufe ich beim Hühnerhof, da sehe ich die Viecher draußen rumrennen, denen scheint es gut zu gehen. Habe auch schon mal bei einem Bauern angerufen, von dem ich weiß, dass er besondere Rinder hat und besonders mit denen umgeht, wann er denn bei welchem Metzger schlachten lässt. Da brauche ich keine PETA zu.
Und auf einen Esel würde ich bei meinem Gewicht niemals steigen.
Haltungsform
Das musste ich jetzt erst einmal nachlesen.
Veröffentlicht von: @jadwinSo nun zum Schluss: Man braucht kein PETA um mündiger Konsument zu sein.
Sicherlich nicht. Aber sie stoßen wahrscheinlich den einen oder die andere auf etwas, worüber er und sie sich noch nie Gedanken gemacht haben. Deshalb müssen sie PETA noch lange nicht unterstützen.
Veröffentlicht von: @jadwinAls ich daheim war, las ich Haltungsstufe 1. Ohje, das könnten Dunkelställe sein, vielleicht aus Osteuropa in Deutschland von billigen Arbeitskräften geschlachtet. Das habe ich mir dann gleich gedanklich notiert.
Normalerweise kaufe ich mind. Stufe 2
So riesengroß finde ich den Unterschied zwischen Stufe eins uns zwei nun nicht gerade. Und Biofleisch hat einen Marktanteil von ca. 2%.
Veröffentlicht von: @stundenglasUnd Biofleisch hat einen Marktanteil von ca. 2%.
Wundert mich nicht bei den Preisen, die verlangt werden.
Bei Bio Brot ist der gefühlte Preisaufschlag nahe 0, bei Gemüse variiert es ziemlich aber ich schätze mal je nach Qualität und Sorte so pi mal Daumen 50%, und bei Fleisch gefühlt 200%. Während es noch halbwegs preiswerte Bio-Wurst im Supermarkt gibt, ist das Fleisch nahe unbezahlbar.
Vor ein paar Jahren konnte ich in einer Metzgerei Fleisch vom Bio-Rind kaufen. Wohlgemerkt vom Bio-Rind und nicht Bio-Fleisch. Das heißt das Tier wurde bio aufgezogen, mit der Schlachtung weiß ich nicht, aber die Metzgerei war klein und hatte keine eigene Bio-Theke und konnte somit auch kein Bio-Fleisch verkaufen. War mir egal, da ich wusste von welchem Bauer es kam und unter welchen Umständen es groß gezogen war und ob es neben dem normalen Fleisch liegt und vielleicht "konterminiert" war, das war mir reichlich egal. Da war kein Preisunterschied zum normalen Fleisch, außer dem, dem man sowieso in der Metzgerei im Vergleich zum Discounter zahlen muss. Leider ist diese Quelle versiegt.
Also ich denke der niedrige Biofleischanteil liegt zum einen an den astronomischen Preisen, andererseits an aufwändigen Zertifizierungsprozessen und Vorschriften.
Veröffentlicht von: @jadwinist das Fleisch nahe unbezahlbar.
Das kommt wohl auf die Menge an, die man konsumiert. Die Kosten für das konventionell erzeugte Fleisch zahlt halt die Allgemeinheit und nicht nur der Verbraucher, der es kauft.
Veröffentlicht von: @jadwinWenn man Aufmerksamkeit will ohne Rücksicht auf Verluste - dann ja. Diejenigen, die sich abgestoßen fühlen, sind aber vielleicht auf Dauer negativ gegen PETA Inhalte eingestellt.
Naja, die PETA ist schon lange eine Organisation, die polarisiert, das ist ja nun nichts Neues. Aber sie ist eine der bekanntesten Tierschutzorganisationen und schafft es trotzdem, dass Menschen sich mit einem Thema auch inhaltlich auseinandersetzen-das beste Beispiel ist ja dieser Thread hier. Da gab es viel Kritik, aber es gab auch inhaltliche Auseinandersetzung und das Wissen vieler Menschen wurde erweitert. Und das ist längerfristig haltbar und bewirkt viel eher ein Umdenken, wenn man sich vielseitig damit auseinandersetzt, als wenn man aus einem Artikel ein Urteil fällt.
Und es ist ja auch ein zweischneidiges Schwert, an dem wir alle eine Beteiligung haben. Denn es scheint mir so, dass es heutzutage auch manchmal polarisierende Mittel braucht. Hätte PETA jetzt einfach nur einen Artikel über Esel in Griechenland verfasst (die es ja von ihnen tatsächlich auch gibt, siehe Links an Orleander), dann würden wir hier nicht diskutieren und es ist ja auch offensichtlich in den Medien nicht so präsent. Obwohl die Belastung der Esel weit über das eines Esels bei den Passionsspielen hinausgeht! Oder hast Du solche Schlagzeilen bzgl. der Esel in Griechenland gelesen?
Der Zweck heiligt die Mittel?
Außerdem geht PETA ja wirklich gegen die Veranstalter der Passionsspiele vor, sonst hätten sie nicht das Veterinäramt eingeschaltet. Wobei da wird die Nachrichtenlage dünner.
Wo liegt die Grenze? Ist das Vorgehen gegen die Passionsspiele wirklich gerechtfertigt? Müssen sich alle umstellen wegen einem Weg von 30 Metern?
Und ist alles erlaubt, um Aufmerksamkeit zu erregen. Muss nur die Sache für die man streitet nur "gut" genug sein, um alles zu rechtfertigen? Ich erinnere an die Diskussion über eine Aktion einer Femen in einer Kirche. Da gab es hier im Forum auch einige, die auch eine solche Aktion für gerechtfertigt hielten.
Irgendwann habe in einem Radiointerview jemand sagen hören, wir leben im Zeitalter des "Notorismus". Lieber eine Dumpfbacke, die sich zum Affen macht und alle für blöde halten, als unbekannt. Lieber ein völlig exzentrisches Hobby und dort Vizeeuropameister, als unbekannt.
Finde, das passt auch ein bisschen zu der PETA Aktion. Lieber negative Aufmerksamkeit als gar keine.
Veröffentlicht von: @jadwinDer Zweck heiligt die Mittel?
Das kann man sicher nicht zum allgemeinen Grundsatz erheben. Sonst landen wir wieder dort, wo Hexen verbrannt werden. Oder Buchautorinnen der Anleitung zur Hexerei beschuldigt werden.
Ich mochte die Holocaust-Kampagne von PETA nicht. Damit kann man sich dann inhaltlich auseinandersetzen. Und tatsächlich gibt es da eine ganze Menge zu reflektieren. Die Lebensmittelkennzeichnungen, die Du in einem anderen Post erwähnt hast, entstanden auch nicht aus dem Goodwill der Konzerne. Du meinst PETA nicht zu brauchen. Aber tatsächlich leisten sie einen wichtigen Beitrag. Und in dem Kontext waren die Kampagnen vielleicht eben doch gerechtfertigt.
Also vielleicht einfach mal über die Situation der Esel reflektieren und nicht so tun als ginge es hier um eine antichristliche Kampagne.
Die gleich Frage
Veröffentlicht von: @jadwinDer Zweck heiligt die Mittel?
habe ich weiter oben in einer Antwort an Dich auch schon gestellt und begründet und die gleiche Frage lässt sich auch hierauf anwenden:
Veröffentlicht von: @jadwinMüssen sich alle umstellen wegen einem Weg von 30 Metern?
Dazu:
Veröffentlicht von: @jadwinUnd ist alles erlaubt, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Veröffentlicht von: @jadwin. Muss nur die Sache für die man streitet nur "gut" genug sein, um alles zu rechtfertigen?
Ich finde auch Deine Argumentation zu schwarz/weiß. Aus Deiner Formulierung könnte man schließen, sie hätten wer weiß was gemacht. Sie haben es aber in einem direkten Brief an den Bürgermeister zur Sprache gebracht, ein angemessenes Mittel und ein guter Weg-nämlich der direkte. Sie haben es dann öffentlich gemacht, als keine Reaktion kam. Insgesamt ist das in meinen Augen ziemlich seriöse Vorgehensweise. Von daher muss ich mir bei so einem Vorgehen nicht die Frage stellen: Ob alles erlaubt ist? Sie bewegen sich in dem Punkt meiner Meinung nach vollkommen im legalen Rahmen. Da muss man kein größeres Ding draus machen, als es ist.
Dass dadurch auch andere Esel davon profitieren, ist ein positiver Nebeneffekt. Ob das allerdings ihr Hauptanliegen war, weiß keiner außer den Beteiligten, deswegen bleibt alles weitere in dem Bereich unsererseits Spekulation.
noch weitere Gedanken
Noch ein Nachtrag:
Ich finde es auch grundsätzlich gut, dem Umgang mit den uns anvertrauten Geschöpfen, die schwächer sind als wir, zu überdenken. Da gehören Tiere auch dazu. Von daher hat PETA schon auch erreicht, dass Menschen und auch die Verantwortlichen sich hinterfragen müssen. Und das ist gut und es würde der Menschheit auch bei vielen anderen Dingen nicht schaden, wenn sie das mehr machen würde.
Natürlich ist der Fall hier nicht so eindeutig, wie Bilder z.B. aus einer schlimmen Schlachtung. Aber deswegen sind wir nicht von der Verantwortung entbunden, uns Gedanken zu machen. Die Gefahr einer Bagatellisierung ist dann groß, wenn man einfach denkt "ist doch nur kurz", "ist doch nicht der Rede wert", "soll sich nicht so anstellen". Und die weiter daraus resultierende Gefahr ist, dass man sich dann erst Recht nicht überprüft.
Ich habe mir im Zuge des Threads etwas aus einem Video zu den Passionsspielen angeschaut. Nun ein Beispiel dafür, wo wahrscheinlich sehr viele Leute denken würden: "Ist doch nicht so schlimm, stell Dich nicht so an, mach keinen Aufstand. " Man sieht ca bei Minute 0:37, wie ein Krug in unmittelbarer Nähe der Schafe zerstört wird und in seine Einzelteile zerspringt. Die Schafe erschrecken sich und springen weg/hüpfen nach hinten.
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=y71_q3S2oe0
Da frage ich mich auch: Muss das sei? Kann man das nicht wo machen, wo keine Schafe stehen? Mir persönlich wäre auch die Verletzungsgefahr zu hoch, ich würde nie auf den Gedanken kommen, neben der Hündin meiner Familie einen solchen Krug zu zerdeppern.
Natürlich gibt es weit Schlimmeres als das, das ist mir klar und viele denken wahrscheinlich: Sind doch nur ein paar Schafe, was macht das bisschen Erschrecken schon. Aber wer von uns bekommt schon gerne so einen Schreck, dass wir wegspringen? Aber bei Tieren ist das in Ordnung? Wöllten wir als Person so behandelt werden? Also ich freue mich nicht, wenn mir jemand einen Schrecken einjagt.
Und ja, es ist was Kleines, aber das Denken fängt doch schon im Kleinen an und dazu hat PETA auch angeregt.
Und wie ich oben geschrieben habe: Es schadet nicht im Leben (auch bei vielen anderen Dingen) etwas kritisch zu hinterfragen und für die Schwächeren ggf. bessere Wege zu finden. So verbessert sich die Welt. Und dazu gehört auch ein Esel bei den Passionsspielen.
Moin!
Veröffentlicht von: @speedysweetyIch finde es auch grundsätzlich gut, dem Umgang mit den uns anvertrauten Geschöpfen, die schwächer sind als wir, zu überdenken.
Ich auch.
Aber ausgerechnet Peta mit ihren schraegen Aktionen erweisen diesem Anliegen in meinen Augen einen Baerendienst.
Worf
Hm, wer außer PETA tritt denn öffentlich sichtbar in Erscheinung?
Das ist das, was ich auch in einem anderen Beitrag gemeint habe. Die, die weniger polarisierend auftreten, sind meiner Wahrnehmung nach nicht so öffentlich sichtbar und erreichen wahrscheinlich auch weniger Menschen. Hat alles seine Licht-und Schattenseiten.
Ich bin seit vorhin am Überlegen, wann ich das letzte Mal eine andere Tierschutzorganisation (oder auch Umweltschutzorganisation) öffentlich in Erscheinung habe treten sehen.
SOKO Tierschutz hat den Putenskandal, der vor einiger Zeit in den Medien war, aufgedeckt.
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/heute/soko-tierschutz-deckt-auf-so-qualvoll-werden-puten-nach-deutschland-transportiert-100.html?fbclid=IwAR0cQoeNMR13BZfPbG7oIMkqraLzd0i9rHpMt3y8byIFftGAsernDuRC0No
Bei Putenfleisch verstehe ich ohnehin schon lange nicht mehr, wie man das noch essen kann.
Ich hab zu meinen Fleischesserzeiten kaum Putenfleisch gegessen, das liegt aber eher daran, dass ich den Geschmack nicht so mochte.
Warum verstehst Du es bei Putenfleisch nicht, wenn man Putenfleisch isst?
Veröffentlicht von: @speedysweetyWarum verstehst Du es bei Putenfleisch nicht, wenn man Putenfleisch isst?
Weil die Bilder der vollen Ställe und der total überzüchteten Tiere schon seit Jahren immer wieder durch die Presse gehen. Und die Belastung mit Medikamenten auch. Passt super zum angeblich gesünderen Fleisch. 😕 Ähnlich wie das auch bei Hühner geschah. Da ist bio noch seltener als bei Rind (oder Schwein).
Ah, verstehe. Stimmt, gerade bei Geflügel sind die Haltungsbedingungen ja immer wieder ein Thema.
Veröffentlicht von: @stundenglasPasst super zum angeblich gesünderen Fleisch. 😕
Ich hatte "gesünder" in dem Kontext früher eher mit "fettarmer" verbunden. Gibt es sonst noch Argumente, warum das gesünder sein soll?
Veröffentlicht von: @stundenglasDa ist bio noch seltener als bei Rind (oder Schwein).
Stimmt, Biohuhn ist mit bisher noch gar nicht aufgefallen. Kann aber auch daran liegen, dass ich Hühnchenprodukte früher wenig gesucht habe. Woran liegt das, dass das noch seltener ist?
Veröffentlicht von: @speedysweetyIch hatte "gesünder" in dem Kontext früher eher mit "fettarmer" verbunden. Gibt es sonst noch Argumente, warum das gesünder sein soll?
Hühnchenbrust ist ja relativ fettarm. Vielleicht gibt es auch noch andere Gründe. Weißes Fleisch gilt als gesünder als rotes.
Veröffentlicht von: @speedysweetyStimmt, Biohuhn ist mit bisher noch gar nicht aufgefallen. Kann aber auch daran liegen, dass ich Hühnchenprodukte früher wenig gesucht habe. Woran liegt das, dass das noch seltener ist?
Ich glaube, die Preisunterschiede sind noch gravierender. Vielleicht liegt es daran?
Veröffentlicht von: @speedysweetyStimmt, Biohuhn ist mit bisher noch gar nicht aufgefallen.
Da fällt mir ein, das habe ich sogar schon bei Aldi gesehen. Hier noch ein Artikel zu Bio-Puten.
Wow, danke für den Link! Das ist wirklich ein sehr komplexes Thema. Da hab ich einiges gelesen, was mir neu war!
Ich denke, das kann man so pauschal nicht sagen, aber ich verstehe, was Du meinst, es hat nämlich schon Potential, nach Hinten loszugehen. Es gibt Menschen, die zum Nachdenken angeregt werden, aber es gibt sicher auch Menschen, die sie dann nicht mehr Ernst nehmen. Was ich natürlich nicht weiß ist, ob die negativen oder positiven Folgen überwiegen. Aber es dürfte trotzdem für einige Lebewesen einen positiven Unterschied machen, wenn die Menschen nachdenken. Und dass sie das durch PETA auch tun, zeigt ja hier der Thread.