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Superreichtum? Nein, danke!

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Feliciah
Themenstarter
Beiträge : 1252

Habt ihr auch von dieser jungen Frau aus Österreich gehört, die es ungerecht findet, so viele Millionen zu erben, ohne besteuert zu werden? Sie hat zusammen mit anderen Millionärserben eine Initiative namens "Tax me now" gegründet, mit der Aufforderung, endlich vom Staat (in Österreich) besteuert zu werden. Auf die Frage hin warum sie es bspw. nicht macht wie Bill Gates und einen großen Betrag in wohltätige Organisationen fließen lässt, antwortet sie: "Woher will Bill Gates wissen, was gut/was das Richtige ist?" Solchen Menschen hätten außerdem zu viel Einfluss. 

Hier ein kleiner Ausschnitt:

Eine lachende Erbin ist Marlene Engelhorn nicht.: Überraschend wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Oma ihr einen zweistelligen Millionenbetrag vererben will. Die Reaktion der Wiener Literaturstudentin: „Ich hätte mich ganz gern gefreut, aber ich habe mich ehrlicherweise sehr geärgert“.
Denn Marlene Engelhorn findet es nicht gerecht, so viel Geld zu bekommen, ohne dafür etwas getan zu haben. Und vor allem, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen: In Österreich gibt es keine Erbschaftssteuer.
 
Eine lachende Erbin ist Marlene Engelhorn nicht.: Überraschend wurde ihr mitgeteilt, dass ihre Oma ihr einen zweistelligen Millionenbetrag vererben will. Die Reaktion der Wiener Literaturstudentin: „Ich hätte mich ganz gern gefreut, aber ich habe mich ehrlicherweise sehr geärgert“.
Denn Marlene Engelhorn findet es nicht gerecht, so viel Geld zu bekommen, ohne dafür etwas getan zu haben. Und vor allem, ohne dafür Steuern zahlen zu müssen: In Österreich gibt es keine Erbschaftssteuer.
 
Dabei gehe es auch um die Demokratie. Denn der Einfluss von Reichen und Superreichen auf Politik und Gesellschaft sei viel zu hoch. Nicht nur in ihrem Heimatland seien Geld und Macht in einem Ausmaß miteinander verschränkt, das „brandgefährlich für eine Demokratie“ sei.
Dabei blickt Engelhorn auch über die Grenze nach Deutschland.
 
Und wer möchte, zu diesem Thema ein Interview:
 
 
 
Wie denkt ihr darüber? 🙂
 
Ich habe die Geschichte Marlene Engelhorns vor einiger Zeit durch Zufall in unserer Tageszeitung gelesen (kurz bevor ich die Zeitung eigentlich wegschmeißen wollte) und weiß gar nicht, ob ich persönlich so selbstlos wäre. Aber bewundernswert finde ich ihre Einstellung schon. 
 
Ach so, die Zitate stammen aus dem Deutschlandfunk:
 

 

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Beiträge : 18002

@feliciah 

 

Im Kern ist für mich die Erbschaftssteuer eine klassische  sozialistische Neid Steuer.

Menschen arbeiten, zahlen Steuern und von dem was der Staat  überlässt erschaffen sich Menschen etwas, pflegen und erhalten es.

Geben sie es an die nächste Generation weiter, kommt wieder der Staat, hält erneut die Hand auf und besteuert besteuerte Vermögenswerte.

 

 

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GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2589

@antonioa Wenn jeder im Umgang mit seinem Kapital nach der Devise "Eigentum verpflichtet" leben würde, wäre ein Akkummulieren von Kapital sicher kein Problem. Nun sieht es leider in der Realität anders aus.

Jedes System hat seine Schwachstellen und der Kapitalismus geht den Bach runter, wenn der Löwenanteil des Kapitals in den Händen weniger ist. Dann verliert dieses System seine Vorteile und es setzt eine Dnymaik ein, die man als Selbstzerstörung beziechnen könnte. Beispiele können wir derzeit weltweit feststellen - in einigen Ländern dabei noch einmal viel deutlicher als in Deutschland. Und man wird am Ende feststellen, dass das Fehlen von Mechansimen, die das zu starke Akkumulieren von Kapitla verhindert haben, letztendlich auch denen massiv geschadet hat, die das Kapital in Händen hielten. Denn mit ihrem Kapital hatten sie auch Verantwortung für das gesammte System in den Händen und ein nicht-Übernehmen dieser Verantwortung, schlägt dann in einen Verlust der wirtschaftlichen Grundlage für alle (inklusive der Besitzenden) um.

In diesem Sinne wirkt eine Erbschaftssteuer systemerhaltend und dient am Ende auch denen, die sich über größere Vermögen freuen dürfen.

Es ist immer ein Fehler, sich und die von einem selbst gehaltenen Werte unabhängig vom Umfeld zu betrachten. Wir alle können nur in funktionierenden Systemen leben und den Wert erhalten unsere Werte erst innerhalb eines solchen Systems. Wer da also nicht daran denkt, das System nach dem ihm gegebenen Möglichkeiten zu erhalten, sägt letztendlich am Ast, auf dem er sitzt. Und das passiert oft genug, das Kapitalanhäufung offenbar nicht mit gesteigerter Intelligenz im Hinblick auf mathematisch-logische und soziale Aspekte korrelliert.

goodfruit antworten


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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @antonioa

Im Kern ist für mich die Erbschaftssteuer eine klassische  sozialistische Neid Steuer.

Menschen arbeiten, zahlen Steuern und von dem was der Staat  überlässt erschaffen sich Menschen etwas, pflegen und erhalten es.

Geben sie es an die nächste Generation weiter, kommt wieder der Staat, hält erneut die Hand auf und besteuert besteuerte Vermögenswerte.

Begriffe wie "sozialistische Neidsteuer" halte ich in einer ernsthaft geführten Diskussion nicht für förderlich. 
Und falsch ist die Vorstellung außerdem, denn die Erbschaftssteuer gehört zu den ältesten Steuern überhaupt, hat mit Sozialismus nichts zu tun. Schon die Sumerer kannten eine Erbschaftssteuer. Im Preußen wurde die Erbschaftssteuer zu Bismarcks Zeiten eingeführt - und dem kann man wohl kaum sozialistische Tendenzen nachsagen. 

Der Grundgedanke zur Erbschaftsteuer ist der, dass auf alle Einkommensarten eine Steuer zu entrichten ist. Und eine Erbschaft ist nun mal ein (oft nicht erwartetes, manchmal auch ungerecht erscheinendes) Einkommen. 
Und durch die Freibeträge - bei direkten Nachkommen hohe Freibeträge, bei entfernten Erbschaftsempfängern geringe Freibeträge wird zumindest eine gewisse Gerechtigkeit geschaffen. 

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(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

als wirklich sozialistische Alternative zur Erbschaftsteuer schlage ich vor: 
Jeder Mensch arbeitet ausschließlich für sich und seine Generation.
Das Beste, das man seinen Kindern mitgibt, ist eine gute Ausbildung, innere Stärke, Verantwortungsbewusstsein und Selbstvertrauen. Nach dem Tod fällt alles, was ein Mensch erarbeitet und erspart hat, mit Ausnahme einiger Erinnerungsstücke komplett an Staatsfonds, die daraus eine Rendite für alle Bürger erwirtschaften. 

Was würdest du dazu sagen?

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GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2589

@bepe0905 Das würde auf jeden Fall den Umgang mit dem Geld verändern. Vermutlich würden die Kinder schon ganz früh und dann nach und nach das Kapital übertragen bekommen, so dass im Erbfall das Restkapital grad noch für Beerdigung und ein nettes Kaffeetrinken reicht. Eine Großtante von mir hat das genauso hinbekommen.

goodfruit antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@goodfruit
Um ganz ehrlich zu sein, das ist der einzig gangbare Weg, wenn man etwas Vermögen in der Familie halten will. 
Zwar sind auch da Grenzen gesetzt - so müssen zwischen zwei Schenkungen jeweils mindestens 10 Jahre liegen und Schenkungssteuer (vergleichbar mit Erbschaftssteuer) fällt bei Überschreitung gewisser Grenzen immer an. Und diese Freigrenzen sind nicht allzu hoch. 

Aber manchmal ist es auch eine Bewertungsfrage. Was ist z.B. ein Patent wert, ein Oldtimer, eine Briefmarkensammlung oder auch ein Unternehmen? Und ist das verschenkte Haus wirklich so rentabel - oder doch eher eine zu hoch bewertete Ruine?

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