Unselbständige Kinder
In dem verlinkten Artikel geht es um "Erziehungsfehlern" an Kindern die zu späteren Problemen führen.
Man könnte meinen, der Fachkräftemangel hat auch hier seine Auswirkungen.
Ich bin leider auch so erzogen worden. Aber nicht weil man mich niedlichen Prinzen gesehen hat, sondern als schwach und behindert. War schon ein harter Kampf da raus zu müssen.
Was denkt ihr? Über Euch? Schwächen / Stärken die man mitgenommen hat.
M.
Veröffentlicht von: @goldapfelWenn ich als Elternteil die ganze Zeit am Handy rumdaddel, wie soll ich vom Kind etwas anderes erwarten?
Ja, das sehe ich auch öfters. Da schieben Mütter den Kinderwagen und interessieren sich aber viel mehr für die Mitteilungen auf ihrem Smartphone. Das Kind wird sozusagen in "Reihe 2" abgeschoben, weil uninteressant.
Da frage ich mich manchmal, was aus diesen Kindern mal werden könnte. Und wie das Verhalten der Mütter sein wird, wenn das Kind in die Schule kommt und dann vielleicht dort Probleme hat oder Unterstützung braucht.
@bepe0905
Da schieben Mütter den Kinderwagen und interessieren sich aber viel mehr für die Mitteilungen auf ihrem Smartphone. Das Kind wird sozusagen in "Reihe 2" abgeschoben, weil uninteressant.
Wieviel deiner Zeit hast du eigentlich mit Kinderwagenschieben verbracht?
@derelch
es geht dich zwar nichts an, aber es war sehr, sehr viel Zeit!
Und das endete nicht mit Kinderwagenschieben, sondern ging weiter, als die Kids in die Kita kamen,
dann auch in den ersten Schuljahren.
Wurde weniger, als ich beruflich stark engagiert war - aber damals war meine Frau als "Vollzeit-Mutter" für die Kinder verfügbar. Und später hatte ich die Chance, die Kinder (zumindest manchmal) auch an meinen Arbeitsplatz mitzunehmen.
@bepe0905
es geht dich zwar nichts an,
Wenn man sich dermassen über andere Menschen erhebt, wie du es getan hast, wird die Frage nach deiner Sachkompetenz durchaus von allgemeinem Interesse. Ich wusste bisher nicht, dass du früher nur 50% erwerbstätig warst und Haushalt + Kindererziehung vorrangig in deiner Verantwortung lagen, tut mir leid.
@bepe0905
Ja, das sehe ich auch öfters. Da schieben Mütter den Kinderwagen und interessieren sich aber viel mehr für die Mitteilungen auf ihrem Smartphone. Das Kind wird sozusagen in "Reihe 2" abgeschoben, weil uninteressant.
Du meinst also, die sollen einfach nur schieben und sonst gar nichts tun... weil das ist ja dann viel besser für das Kind?
Die Zeiten ändern sich halt. Und ich muss echt aufpassen, dass ich mich nicht selber in der Rolle des meckernden Alten wiederfinde, der über die heutige Zeit und die Jugend schimpft, die natürlich überhaupt nichts taugt... also das gleiche, was ich mir von alten Leuten schon zu meiner Kindheit anhören musste. Da haben die Mütter übrigens auch alles falsch gemacht.
Nein, nur weil unsereiner vieles nicht mehr versteht ist deshalb nicht gleich alles schlechter. Sondern nur anders als früher... und das ist nicht per se schlecht.
Wenn das Kind zufrieden in der Karre sitzt oder mit sich selbst beschäftigt ist, und so lange die Mutter das Kind nicht in den laufenden Verkehr steuert, gibt es vielleicht nicht so viel gegen eine Beschäftigung der Mutter mit dem Handy statt dem Kind zu sagen. Aber ich habe nachfolgendes Szenario tatsächlich ähnlich mit jeweils anderen Müttern und Kindern beobachtet, und nicht selten, sondern immer wieder:
Mutter hält Kind an einer, Handy in der anderen Hand. Kind erzählt, ganz deutlich mit Ansprache an die Mutter. Die ignoriert das Kind. Das Kind wird lauter, fordert eine Reaktion - die kommt in Form eines und in Folge dann mehrerer: "Sei still!", gerne mit Rucken an Arm und Hand akzentuiert. Kind holt Luft, versucht dann erneut, und erneut, die Aufmerksamkeit der Mutter zu erlangen, z.B. zeigt es auf etwas am Weg, guckt dabei dort auch hin, wird von der unaufmerksam weitergehenden Mutter von den Füßen gezogen, stolpert, würde fallen, bleibt aber an der Hand hängen, wird einige Schritte mitgeschleift, protestiert, manchmal erschrocken. Mutter bleibt kurz stehen, brüllt das Kind an - und eilt, Blick auf das Handy, Kind zerrend, weiter.
Auch Mütter, die ihr Kind, mit Blick aufs Handy, vor Lampen- oder ähnliche auf Wegen stehende Masten geschoben oder gezerrt haben, hab ich schon erlebt. Ja, Plural. Nein, nicht nur Dual.
Auch immer mal wieder bis rein in eine Straßenbahn, auch mit Kindern, die so klein sind, dass sie, selbst, wenn sie wollten, nicht in die Straßenbahn steigen könnten, sondern im Grunde gegen den Straßenbahneinstieg gezerrt werden - oder andersrum dann keine Wahl haben, als sich aus der Bahn fallen zu lassen.
Eine unaufmerksame Mutter hat ihr Kind auch schon mal vom Bürgersteig auf die Straße gedrängt, weil die Tipperei auf dem Handy wichtiger war als wo das Kind die Füße setzen konnte. Die hat das Kind dann prompt auch losgelassen. Es war klein, es hatte das Gleichgewicht verloren und war mir auf die Fahrbahn gestürzt - meine Gegenfahrbahn war leer, ich war langsam, es ist weiter nichts passiert. Aber ich war dankbar, dass ich fast daheim war und nicht mehr weiter fahren musste. Und wäre mir ein Auto entgegen gekommen, hätte es einen Crash gegeben.
Ja, früher hat die Mutter vielleicht während des Gehens von a nach b über die ausstehende Hausarbeit, ihre Arbeit oder was auch immer nachgedacht - aber sie hat zumindest ansatzweise den Blick auf ihre Umwelt gehabt. Vielleicht war sie sogar multitaskingfähig genug, ab und zu Interesse zumindest zu heucheln, so, dass ich zwischen meinem 15ten und ca. 30sten Lebensjahr sowas nicht erlebt habe. Das ist echt eine neue Entwicklung der letzten (maximal) 10 Jahre, und sie ist grässlich.
Gruß und Segen
lubov
@lubov
Ja, früher hat die Mutter vielleicht während des Gehens von a nach b über die ausstehende Hausarbeit, ihre Arbeit oder was auch immer nachgedacht - aber sie hat zumindest ansatzweise den Blick auf ihre Umwelt gehabt. Vielleicht war sie sogar multitaskingfähig genug, ab und zu Interesse zumindest zu heucheln, so, dass ich zwischen meinem 15ten und ca. 30sten Lebensjahr sowas nicht erlebt habe. Das ist echt eine neue Entwicklung der letzten (maximal) 10 Jahre, und sie ist grässlich.
Ja, neue Techniken und Gewohnheiten bringen auch neue Probleme. Bei dem, was du hier beschreibst, kann man aber wohl kaum von einem verantwortungsvollen Umgang mit den modernen Kommuinikationsmitteln reden. Das würde ich schon eher mit einer Mutter vergleichen, die Alkoholikerin ist, denn das ist ja bereits eine Art Suchtverhalten.
Ich denke aber nicht, dass man daraus bereits auf eine generelle Tendenz der Vernachlässigung schliessen kann. Früher waren manche Mütter schon mittags zugedröhnt, was dann in der Öffentlichkeit weniger auffiel. Und Kinder, die von ihren Familien generell vernachlässigt und ignoriert wurden gab es auch schon immer. Das machte sich nur anders bemerkbar.
Wobei ich das nicht beschönigen will, die Probleme sind ja real. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass eine treusorgende und verantwortungsbewusste Mutter sich einfach ein Handy kauft und dann zum abgestumpften Zombie mutiert... da dürfte wohl noch einiges mehr im Hintergrund laufen.
@lubov
Gruselig. 😬
Aber ich sehe das ähnlich wie Lucan, da spielt jetzt wohl eine andere Problematik mit rein, die weniger damit zu tun hat, ob Kinder heute eher in die 2. Reihe verbannt werden als früher.
@lubov
Situationen, in denen Kinder ihre Mütter ansprechen oder auf sich aufmerksam machen wollen, diese aber mit gesenktem Blick wenig mitbekommen, habe ich im Bus auch zur Genüge erlebt und dann schon mal quer über den Gang mit einem Kind Grimassen geschnitten, während die Mutter während der 10 Minuten nicht einmal ihr Kind anblickte und mit den Augen am Bildschirm klebte. Das mit dem Kind auf der Fahrbahn finde ich krass. Gut, dass nichts weiter passiert ist, aber den Schock stelle ich mir heftig vor.
Wobei ich ergänzen möchte, dass Väter da nicht anders sind. Die schaffen das genauso und geben sich da nichts. Es ging mir nicht "gegen die Mütter", sondern darum, dass der Griff zum Handy, der Blick darauf, selbstverständlich geworden ist und man sich scheinbar kaum noch disziplinieren kann. Auch ich verbringe oft viel mehr Zeit am Handy, als ich sollte. Allerdings habe ich keine Kinder mehr zuhause.
Klar, Ablenkungen gab es schon immer, aber die hatten i.d.R. weniger Suchtpotenzial und waren gesellschaftlich nicht dermaßen akzeptiert.
Als ich vor etlichen Jahren das erste Mal nach langer Zeit mal wieder im Kino war (1. Hobbitfilm um die Zeit zu bestimmen), war ich etwas überrascht, wie viele Leute in der Pause zu ihren Smartphones griffen und sich damit beschäftigten- egal ob einzeln oder in der Gruppe. Wir saßen ganz hinten und so hatte ich einen guten Überblick. Überall gingen plötzlich Lichter an, bevor es hell wurde.
Auch wenn wir uns zu Gemeinde-Aktivitäten treffen, sind manche zwischendurch 'gerade mal schnell nebenbei' irgendwas am checken oder schreiben. Nicht viele und es kommt auf die Situation an, aber es fällt dennoch auf. Ich bemühe mich, an mich zu halten, aber wenn ich unterwegs bin und vor Ort mein Tablet nutzen muss, gestehe ich, dass ich in einer kurzen Aufmerksamkeitspause auch mal gerade auf die Nachricht eines sehr sehr guten Freundes reagiere. Messenger macht es möglich. Und es geht ja 'ganz schnell'. Andererseits führt das zu einer permanenten Anspannung, einer ständigen Jagd nach neuen Reizen, meine Theorie.
@goldapfel würde nie einem Kind Smartphone/Tablet/Rechner geben wollen. Sehe selbst dass man "sequentielles" Erfassen von Inhalten ein Stück weit verlernt. Das Springen zwischen Infos ist schön und hat sicher auch seinen Reiz/Vorteile, die ruhige Erfassung eines Textes leidet darunter.
Das Argument dass man damit auf den Beruf vorbereitet wird, sehe ich nicht/sehr eingeschränkt. Beruflich sind mir in den Jahren viele junge Erwachsene begegnet, aus der Generation die schon "rein digital" aufgewachsen ist.
Deren EDV-Kenntnisse waren doch sehr beschränkt, viel reines Anwendungswissen in Bezug auf Smartphone und Spiele. Wenig bis nichts das man nun beruflich verwenden könnte.
Den eigenen Eltern, die in etwa meine Generation oder jünger sind, dürften sie überlegen sein, besonders meiner Generation, die noch komplett analog aufwuchs, wenn man mal die Homecomputersache weglässt, die ja nicht so flächendeckend war. Nur ist hier halt der Einäugige der König der Blinden.
Für den Erwerb dieser Kenntnisse ist der Preis den man durch die starke Bindung an die Geräte zahlt doch sehr hoch und unausgewogen.
Bin nicht unglücklich mit erst 27/28 Jahren den ersten richtigen Internetkontakt gehabt zu haben. Hatte schon seit ich etwa 14 war Homecomputer fand die aber eigentlich recht "doof" da man mit denen nichts so richtig brauchbares anfangen konnte und ich Computerspiele nur wenig mag, ausser casual games wie Tetris oder heutzutage "Boom Beach".
Erst mit dem PC fand ich Computer nützlich, sei es bei Hausaufgaben bearbeiten, sei es Briefe schreiben usw. Oder später dann mich in Netzwerken mit anderen zoffen 🙂
Internetzugriff ist eine tolle Sache und ich liebe das Lesen bspw. in der Wikipedia, wie geschrieben springt man da doch viel umher und der konzentrierte Wissenserwerb leidet, sehe ich, wenn ich mal ein Buch lese, was ich heutzutage i.d.R. digital mache. Man macht dann schnell was anderes.
Wundere mich auch über die dauernde Telefoniererei der Leute, sogar beim Laufen im Ort.
Ausserberuflich nutze ich das Internet meist für Wissenserwerb/Nachrichten lesen. Damit das effizient geht, gerne mittels RSS-Reader und Facebooktimelines von Personen bei denen ich interessante Dinge erwarte.
würde nie einem Kind Smartphone/Tablet/Rechner geben wollen.
Wie hätte das Kind dann während der Pandemie Homeschooling gemacht?
Fakt ist, dass die Schulen heute schon regelrecht voraussetzen, dass man Zugriff auf einen Computer hat.
Selbst von Fünftklässlern wird inzwischen erwartet, dass sie sich ihre Infos aus der Schul-Cloud holen.
würde nie einem Kind Smartphone/Tablet/Rechner geben wollen. Sehe selbst dass man "sequentielles" Erfassen von Inhalten ein Stück weit verlernt. Das Springen zwischen Infos ist schön und hat sicher auch seinen Reiz/Vorteile, die ruhige Erfassung eines Textes leidet darunter.
Ich vermute, dass du hier Ursache und Wirkung falsch einschätzt. Nur weil Kinder heutzutage Smartphones benutzen und keine Texte mehr lesen können muss das eine nicht automatisch die Ursache für das Andere sein.
Das ist so ähnlich wie die Debatte der 50er bis in die 70er Jahre, dass Comics die Kinder verblöden lassen, weil komplexe Texte durch simple Bilder ersetzt werden.
Kinder können aber nicht deshalb keine komplexen Texte erfassen, weil sie Comics lesen oder das Smartphone benutzen... sondern weil sie sich nicht mit komplexen Texten befassen. Und da muss man dann auch ansetzen.
Kinder können aber nicht deshalb keine komplexen Texte erfassen, weil sie Comics lesen oder das Smartphone benutzen... sondern weil sie sich nicht mit komplexen Texten befassen. Und da muss man dann auch ansetzen.
In der Tat.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die schnelle und omnipräsente Verfügbarkeit von Infos in optisch aufbereiteten Häppchen oder gar als Kurzvideos das ziemlich erschwert. Die Bereitschaft, sich mit längeren und komplexen Texten zu befassen, ist deutlich gesunken (so mein Eindruck). Wie will man da ansetzen?
Tatsächlich sind ja komplexe Texte auch auf Smartphones verfügbar. Mein Eindruck: Das lesen nur noch "Boomer". Und zwar jene, die schon von früher die Auseinandersetzung mit längeren und komplexen Texten in Hardcopy-Form gewohnt sind.
Was durch den Gebrauch von Smartphone und Co. m.E. auch signifikant nachgelassen hat, ist die Fähigkeit, vollständige Sätze mit brauchbarer Rechtschreibung und Grammatik zu verfassen. Schnellschnell irgendwas eingetippt, und ab damit, meist ohne es nochmal wenigstens grob auf Fehler abgeklopft zu haben. Da mag natürlich auch die Reichen-Methode, mit der bis vor wenigen Jahren den Kindern noch das Schreiben beigebracht wurde, auch einen erheblichen Anteil haben, aber durch das Schludern am Handy wird das ja nicht besser. Wie da Texte zuweilen regelrecht hingerotzt werden...
@alescha wenn ich mit Menschen spreche, die Klausuren korrigieren, dann sind die entsetzt, was in diesen als Rechtsschreibung "veranstaltet" wird.
Und es wird beim Lernen zuviel auf Google gesetzt (von den Lernenden).
Hatte Kontakt zu einem inzwischen pensionierten Dozenten auf dem Gebiet der IT.
Der machte Grundlagen, erklärte sie in den Vorlesungen, zwischen 2000 und 2017 sank bei ihm die Durchschnittsnote um etwa eine Note.
Und er änderte nicht die Prüfungen/machte sie schwerer.
Sondern die Zuhörenden/weniger Zuhörenden verliessen sich immer mehr auf "Ach, das google ich vor der Prüfung, las ihn reden."
Google fördert da massiv die eh vorhandene Prokrastination.
Naja, klappte nicht so. Besonders da man zu den Grundlagen die er lehrte nicht soviel im Netz findet (u.a. Entscheidungstabellen), besonders keine Fälle. Auch dumm, wenn man Jackson-Diagramme suchen will und der Autor davon noch Michael Jackson heisst, macht es nicht einfacher und man findet genug Ablenkung...
Dazu sollte man wenigstens Basiswissen ja haben, damit man auch erfolgreich googlen kann.
Habe Jugendliche so wahnsinnig kreativlos beim Suchen nach Dingen erlebt, k.A. wieso. Ausser die Herren bei den bestimmten Dingen...
wenn ich mit Menschen spreche, die Klausuren korrigieren, dann sind die entsetzt, was in diesen als Rechtsschreibung "veranstaltet" wird.
Wem sagst Du das.
Ich weiß durchaus, was Schüler:innen heute so zu Papier bringen. 😬
Allerdings bin ich nicht nur über die Rechtschreibung der Schüler:innen entsetzt. Die der Erwachsenen ist nicht notwendigerweise besser. Man lese nur mal die Kommentarspalten von Facebook und Co. (wobei da die Rechtschreibung meistens allerdings das geringere Übel ist).
Naja, klappte nicht so. Besonders da man zu den Grundlagen die er lehrte nicht soviel im Netz findet (u.a. Entscheidungstabellen), besonders keine Fälle. Auch dumm, wenn man Jackson-Diagramme suchen will und der Autor davon noch Michael Jackson heisst
Ich kann es mir lebhaft vorstellen. 😆
Ich google ja auch sehr gerne (aber keine Sorge, ich beherrsche auch noch die klassische Form der Recherche und Informationsbeschaffung), da muss man bei manchem tatsächlich schon genau wissen, wonach man sucht.
Aber ich kann mir schon vorstellen, dass die schnelle und omnipräsente Verfügbarkeit von Infos in optisch aufbereiteten Häppchen oder gar als Kurzvideos das ziemlich erschwert.
Ja, sicher. Vermutlich ist die Einführung der Smartphones auch wesentlich einschneidender als es damals die Comics waren.
Denn liegt es aber in der Verantwortung der hiesigen Generation, der nachfolgenden Generation einen verantwortungsvollen Umgang mit der neuen Technik zu vermitteln.
Und das schliesst Eltern und Lehrer gleichermaßen ein... mit gegenseitigen Schuldzuweisungen kommen wir nicht weiter...
@lucan-7 Eltern und Lehrende sind mit der Technik überfordert. Wie viele andere auch. Wenn ich schon beruflich mitbekam, auf was alles geklickt wird, in Mails.
Meine Generation hat den ersten Kontakt lange nach der Adoleszenz gehabt und ist froh, wenn die Sachen überhaupt laufen. Die Folgegeneration wuchs schon damit auf, es fehlten dann aber die Lehrenden die die Risiken vermitteln konnten. Und den sinnstiftenden Gebrauch.
Millenials und Gen. Z "erzogen" sich auf eigene Faust damit. Mit allen Risiken und sichtbaren Nebenwirkungen. Gen. X hatte keinen Kontakt oder spielten am Heimcomputer, Internet war ja da noch keine Sache.
Denn liegt es aber in der Verantwortung der hiesigen Generation, der nachfolgenden Generation einen verantwortungsvollen Umgang mit der neuen Technik zu vermitteln.
Das setzt voraus, dass die hiesige Generation dazu in der Lage ist. Und genau das ist eben nicht durchgehend der Fall.
für bis hin zu großen Teile der Gen. X sind Internet und Computer böhmische Dörfer, man bedient es so lala, Verständnis dafür fehlt.
@lucan-7 sie lernen halt nichts für die Arbeitswelt damit. Was gerne als Pro-Argument angeführt wird,dass das ja soviel helfen würde. So wie man in den 80ern den Eltern den Homecomputer gerne abschwatzte, weil man damit ja Vokabeln lernen würde. Ja, ja...
Die Jugendlichen die mir so unterkamen, wenn ich Schulungen mit denen machte, boten ein jammervolles Bild an IT-Kenntnissen. Naja, Schweinkram finden die Herren der Schöpfung dann schon im Web, sage immer gerne im Spass das sexuelle Motivation den Such-IQ massiv anhebt. Also bei den Herren 🙂
Lesen im Netz verleitet zu sprunghaftem Lesen, macht es also nicht einfacher konzentriert zu bleiben.
Wie auch das Schreiben am PC Ablenkungen bietet.
Es gibt auch Editoren die extra "archaisch" gehalten sind, damit einen nicht schon die GUI "ablenkt". George R.R. Martin schreibt m.W. mit WordStar 4 (müsste Ende 80er), da lenkt nix ab. Kenne selbst aus eigener Nutzung nur WordPerfect der Ära, da lenkt auch nix ab.
Das sie keine lesen können, schrieb ich nicht, sondern dass es ablenkt. Es fördert die Erfassung nicht. Da am besten einen eBook-Reader ohne weitere Zusatzfunktionen, im iPad ist einfach zuviel Ablenkung mit drin. Bspw. einen von PocketBook. Wobei ich das iPad nehme, weil es mir lieber ist.
Kinder sollen Bücher nehmen und diese lesen. Wie ich selbst es las, las zwar auch Comics, aber ich bin mit denen immer so schnell durch, dass es einfach als Kind teuer/zu teuer wurde. Und die Eltern helfen, meine (R.I.P.) lasen vor, der Vater liebte Bücher, auch wenn beide "nur" Hauptschüler waren.
Immer schlecht, wenn die Eltern sich die Zeit nicht nehmen, die Kinder sind dann vor dem TV "geparkt" oder halt an Elektronikgadgets.
Und beim Schreiben halt, wenn man es professionell(er) macht, bspw. das Drucksatzsystem LaTeX, das ist etwas kompliziert zu lernen, aber da lenkt nix ab und man muss sich Gedanken machen, da kein WYSIWG sondern What-You-See-Is-What-You-Mean, und wenn man mit dem "meanen" rumpfuscht sieht es elend aus. Aber dafür kann man zu gut 100% sagen, wenn es blöd aussieht, dann ist man selbst dieses/nicht in der Lage zu sagen was man will.
Das nehme ich gerne, mit Word und dem bunten "Gehupe" kommt am Ende bei mir nix raus.
Und beim Schreiben halt, wenn man es professionell(er) macht, bspw. das Drucksatzsystem LaTeX, das ist etwas kompliziert zu lernen, aber da lenkt nix ab und man muss sich Gedanken machen, da kein WYSIWG sondern What-You-See-Is-What-You-Mean, und wenn man mit dem "meanen" rumpfuscht sieht es elend aus. Aber dafür kann man zu gut 100% sagen, wenn es blöd aussieht, dann ist man selbst dieses/nicht in der Lage zu sagen was man will.
Kapier ich nicht. Ein Textprogramm sollte meiner Ansicht nach nicht irgendwelche künstlichen Hürden errichten, sondern das Schreiben so einfach wie möglich machen. WYSIWYG passt dazu und warum WordPerfect nun besser sein sollte als Word? Abgesehen davon, dass ich meine letzte WordPerfect-Version vermutlich vor 20 Jahren oder so upgradete und seither das kostenfreie OpenOffice verwende (wer zahlt als Privatmensch für simple Schreib-Anwendungen? 😕 ) und damit alles formatieren kann, was ich will, bzw. brauche. Und einmal die Autokorrektur abstellen reicht ja. 😀
Mir ist's nun kein sonderliches Bedürfnis, die Vor- und Nachteile irgendwelcher speziellen Apps zu diskutieren, sondern es geht mir um das prätentiöse Abwerten der Vorgehensweisen anderer, nur weil man selbst eine Vorgehensweise als geeignet für sich gefunden hat.
Man muß sich nicht mit IT auskennen, um sinnergebende Sätze zu formulieren.
@jack-black LaTeX ist halt keine Textverarbeitung, sondern ein Drucksatzsystem, dieses sorgt u.a. für eine ausgewogene Textverteilung.
Man kann eine Ausarbeitung programmgesteuert erstellen, Quelltexte einbinden und auszeichnen lassen. Oder chemische Formeln zeichnen lassen, oder Schachstellungen und viele andere Dinge, die einem Programmierer als Zusatz bereitstellen. Oder Formelsatz, bei dem ich schon Anwendende bei Word etwas an sich selbst zweifeln sah.
Eine ganz andere Herangehensweise.
Und je nach Editor sehr ablenkungsfrei.
Habe das Ganze bei jemandem im Zusammenanhang mit einer Promotion gesehen, zuerst mit einer Textverabeitung erstellt, dann umgestellt, weil sich damit vieles automatisieren liess, wie die Erstellung von Abbildungen von Messdaten. Ein Programm gestartet, alles wurde erstellt, formatiert und nach einer Weile warten war das PDF da.
Wer es eine Nummer kleiner will, aber gerne eine Umgebung hat, die ihn nicht ablenkt für den gibt es genügend Texteditoren die ihm helfen. Für das Endlayout kann er dann immer noch ein WYSIWYG-System nutzen, wenn ihm das zusagt.
Oder er nimmt einen solch simplen Editor und schreibt puren Text mit Formatanweisungen und kann dann am Ende das Ganze von LaTeX setzen lassen.
Habe das System selbst immer wiede mal eingesetzt, nun nicht für eine Doktorarbeit, es war entspannend zu wissen, das mich nix ablenkt und das Ergebnis vom Computerprogramm nach den Regeln der Satzkunst, die mir eher fremd sind, gesetzt wird.
Genau dafür, für den schönen Buchdruck, wurde TeX (LaTeX sind ja nur eine Makrosammlung) von einem Informatiker vor Jahrzehnten erdacht. Wobei schöner Buchdruck sich auch auf kleinere Projekte bezieht.
George R.R. Martin wird seine Texte dann ja dem Verlag geben, der wird dann die dann lektorieren und ins Endlayout geben.
sie lernen halt nichts für die Arbeitswelt damit. Was gerne als Pro-Argument angeführt wird,dass das ja soviel helfen würde. So wie man in den 80ern den Eltern den Homecomputer gerne abschwatzte, weil man damit ja Vokabeln lernen würde. Ja, ja...
Die Jugendlichen die mir so unterkamen, wenn ich Schulungen mit denen machte, boten ein jammervolles Bild an IT-Kenntnissen.
Und woran liegt das jetzt...?
Doch wohl kaum an Smartphones und dergleichen... sondern eher an der Art des Unterrichtes, oder?
@lucan-7 zumindest hatten die mit ihren Gadgets sich auf sowas nicht vorbereitet. Was ein gern benutztes Argument für frühe Computernutzung ist. Dass mand ies damit erlernen würde.
Es gebrach denen auch an kreativem Denken, d.h. wie packe ich eine Suche an, wie formuliere ich eine Abfrage, die erfolgversprechend ist. Versuchte da immer, zu erklären, dass sie sich vorstellen sollen, WAS auf der Seite stehen muss und was sie schon wissen. Und das sie daraus eine Abfrage formulieren sollen.
Hatte da dals einfaches Beispiel die Suche eine Telefonnummer eine Person. Der Name ist bekannt (der Person), die Ortsvorwahl und oft auch die zentrale Nummer, es fehlte da nur die Durchwahl. Erläuterte ihnen wenn sie in Google Namen, Vorwahl und zentrale Nummer eingeben (die ja auf der Seite stehen werden, wenn diese den Rest enthält) sie das oft schnell finden. Die überlegten sich oft, auf welcher Seite das stehen würde und ich sagte ihnen dass das erstmal egal ist, einfach das bekannte an Daten in Google eingeben und dann schauen.
Selbst in dem Bereich, den sie lernten (Nicht-IT), sehr kompetenten Jugendlichen war das nur schwer zu vermitteln, bis hin zu gar nicht.
zumindest hatten die mit ihren Gadgets sich auf sowas nicht vorbereitet. Was ein gern benutztes Argument für frühe Computernutzung ist. Dass mand ies damit erlernen würde.
Das war auch nicht ganz falsch... früher brauchte man einige Grundkenntnisse, um einen Computer bedienen zu können. Heute sind die so aufgebaut, dass jeder den Gebrauch "intuitiv" versteht, ohne dass dabei weiterte Kenntnisse nötig wären.
Aber es ist auch nicht die Aufgabe eines Smartphones, Kompetenz zu vermitteln. Das Ding soll einfach nur funktionieren...
@bepe0905
Nenne mir doch bitte eine Zeit, in der sich Eltern mehr um ihre Kinder gekümmert und mehr auf ihre Bedürfnisse geachtet haben als heute.
Bitte dabei beachten, dass das Phänomen der allsorgenden Hausfrau und Mutter historisch gesehen eine begrenzte Luxuserscheinung ist, und selbst diese Mütter standen mitunter noch unter dem Einfluss von Haarers "Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind".
Wer heute über daddelnde Mütter schimpft sollte auch berücksichtigen, wie man anno dazumal mit Kindern umgegangen ist.
@bepe0905
Naja.
Früher haben die Mütter vielleicht ohne Ablenkung Kinderwagen geschoben, aber meine Mutter hatte beim 4. Kind (das war ich) auch keine Zeit mehr, sich besonders intensiv der Kinderschar zu widmen. Wir haben im Garten gespielt, der älteste Bruder hat aufgepaßt, dass ich als Kleinkind nicht aus dem Sandkasten abhaute und Mama war im Haus. Da saß die Mama auch nicht die ganze Zeit daneben und hat pädagogisch wertvolle Tips gegeben oder dem Kind die Schippe angereicht 😉
Familienzeit war eher am Wochenende, wenn mein Vater Zeit hatte, aber in der Woche hat sich auch keiner intensiver um uns gekümmert als die Mutter, die auf dem Spielplatz auf ihr Smartphone schaut. Und wenn sie nicht aufs Smartphone guckt, quatscht sie mit den anderen Mamis bis einer heult.
Ich glaub nicht, dass in irgendeiner Generation so auf das Wohl der Kinder geachtet wurde wie heutzutage. Dass es da natürlich unrühmliche Beispiele gibt, wo es anders läuft, weiß ich. Aber die ganzen Unterstützungen, Förderungen, Integrationshilfen, Unterrichtshilfen bis hin zu Unterstützung durch Jugendamt bzw. AWO hat es früher nicht gegeben.
@tristesse Du schreibst hier von drei Punkten, die ich wichtig finde, aber heute viel weniger vorhanden sind als früher: 1. Geschwister/Großfamilie, 2. Natur/Garten 3. Allgemeingültige Lebensrhythmen
Ich habe kürzlich ein Ehepaar mit vielen Schwierigkeiten kennengelernt, das schon oft an Scheidung gedacht hat. Jetzt habe ich ihre vielen Kinder kennengelernt: Lauter bodenständige, humorvolle, selbstbewusste junge Leute. Sie sind mit christlichen Traditionen in einem Haus auf dem Land groß geworden mit Großfamilie und Freunden im Dorf. Sie sind für mich ein Beispiel davon, dass Gott uns durch die Umstände hilft, wenn wir alles nicht zu sehr regulieren wollen.
Du schreibst hier von drei Punkten, die ich wichtig finde, aber heute viel weniger vorhanden sind als früher: 1. Geschwister/Großfamilie, 2. Natur/Garten 3. Allgemeingültige Lebensrhythmen
Wie kommst Du darauf?
Dass früher (wobei wir noch definieren müssten, was wir mit "früher" meinen) die Großfamilie die Regel war und die Mehrheit mit Natur und Garten großwurde (das kann man spätestens ab der Industrialisierung mit der einhergehenden Urbanisierung nicht mehr voraussetzen) halte ich für einen Mythos.
Und was verstehst Du unter "allgemeingültigen Lebensrhythmen"?
@alescha Um deine Fragen einigermaßen fundiert zu beantworten, müsste ich wohl Stunden mit Statistiken verbringen, für eine wirklich richtige Antwort würde eine Doktorarbeit nicht ausreichen. Daher gebe ich einfach meinen Eindruck wieder.
Ich denke, dass heute häufiger der Wohnort gewechselt wird, mehr Paare mit Kindern sich trennen und dabei die Kinder nicht dauerhaft bei einem Elternteil bleiben und für mehr Eltern die zukünftigen Lebensverhältnisse unklar sind als noch vor 40 Jahren.
Ich sehe in meiner Umgebung mehr als Früher:
Eltern, die zweifeln, sich ein weiteres Kind leisten zu können, bzw. die zu lange warten,
Eltern, die die Familienorganisation der beruflichen Entwicklung beider Eltern unterordnen,
Getrenntlebende Eltern mit Kindern im Wechselmodell,
Eltern, die keine helfenden Verwandten in der Nähe haben.
Da gibt es bestimmt noch mehr. Das ist alles nicht per se schlecht. Es gibt gute Gründe dafür, dass Geschwister oder Großeltern nicht als zusätzliche Betreuungspersonen angesehen werden. Man muss auch keine enge Beziehung zu Cousins und Cousinen haben. In einem guten Maß fördert das aber den Familienzusammenhalt, der auch Geborgenheit und Zugehörigkeit bietet, mehr als Freundeskreise, die aller paar Jahre wechseln.
Mit allgemeingültigen Lebensrhythmen meine ich freie Sonn- und Feiertage, aber auch eine Normalität, dass Kinder am Nachmittag draußen und miteinander spielen können, vielleicht sogar ganz allein entscheiden, an welcher Nachbarstür man spontan klingelt.
Was die Natur betrifft, sehe ich es nicht ganz so negativ wie du. Haben die Menschen nicht durch die Umstände der Industrialisierung eine Sehnsucht nach natürlichem Leben entwickelt? Ich denke, da geht es uns viel besser als vor 100 Jahren. Im Westen, habe ich den Eindruck, gab es nach dem Krieg doch einen enormen Bauboom von Häuschen mit Gärten. Im Osten gab es zumindest Kleingärten. Leider sind Grundstückspreise jetzt so gestiegen, dass Kleingärten zu Investorengebieten werden. Es ist also eine zusätzliche Herausforderung geworden, den Kindern ein bisschen unbefangenes Spiel in der Natur zukommen zu lassen. Ihnen das zu bieten, bedeutet heute ein weiteres Gebiet, das organisiert und bezahlt werden muss.
Ich denke, dass heute häufiger der Wohnort gewechselt wird, mehr Paare mit Kindern sich trennen und dabei die Kinder nicht dauerhaft bei einem Elternteil bleiben und für mehr Eltern die zukünftigen Lebensverhältnisse unklar sind als noch vor 40 Jahren.
O.k., das stimmt.
Dass die Scheidungsrate früher niedriger war, muss allerdings nicht zwingend heißen, dass das besser für die Kinder war, aber das ist ein anderes Thema.
Dass sich aber so Fragen wie unsichere Arbeitsverhältnisse etc. auf die Familienplanung auswirken stimmt aber schon. Und da ist es natürlich suboptimal, wenn ein Großteil der Jobs heutzutagen nur befristet sind.
Eltern, die zweifeln, sich ein weiteres Kind leisten zu können, bzw. die zu lange warten,
Das ist nichts neues. Schon in der Antike haben sich die Menschen Gedanken darüber gemacht, wie die Anzahl der Kinder begrenzt werden kann (auf was für Verhütungsmethoden man dabei kam kann es uns modernen Menschen aber schon gruseln). Geändert haben sich allenfalls die Gründe, warum man meint, sich kein weiteres Kind leisten zu können.
Eltern, die die Familienorganisation der beruflichen Entwicklung beider Eltern unterordnen,
Früher war das gängige Familienmodell, dass sich die Kinder den Berufen der Eltern unterzuordnen hatten bis dahin, dass sie so früh wie möglich im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten hatten. Erst neulich habe ich gelesen, dass 6 Wochen Sommerferien einen historischen Ursprung haben: Weil die Kinder so bei der Ernte mithelfen konnten.
Die Zeit, wo es eine breitere Bevölkerungsschicht leisten konnte, dass die Mutter zuhause sich ausschließlich um Haushalt und Kinder kümmern konnte und keine berufliche Entwicklung brauchte, ist gesamthistorisch betrachtet eine Randerscheinung. Für weite Teile der Bevölkerung war es seit jeher unabdingbar, dass beide Eltern zum Einkommen beitrugen, und da wurden so bald wie möglich auch die Kinder einbezogen. So lange ist das noch gar nicht her, mein Mann, Jahrgang 1963, stammt aus einem landwirtschaftlichen Betrieb, da haben beide Eltern im Familienbetrieb gearbeitet und die Kinder durften auch mit anpacken.
Es ist also eine zusätzliche Herausforderung geworden, den Kindern ein bisschen unbefangenes Spiel in der Natur zukommen zu lassen. Ihnen das zu bieten, bedeutet heute ein weiteres Gebiet, das organisiert und bezahlt werden muss.
Ja genau. Und wenn Eltern ihren Kindern das bieten wollen, kommt es genau hierzu:
Eltern, die die Familienorganisation der beruflichen Entwicklung beider Eltern unterordnen,
Und auch früher hat nicht jeder so viel verdient, dass das Einkommen nur eines Elternteils für eine Immmobilie im Grünen gereicht hat.
@bepe0905 Ich finde das auch schrecklich. Aber stehen solch Negativbeispiele gleich für eine ganze Generation junger Mütter?
Ich denke manchmal, dass die Schere heute breiter auseinander klafft. Zwischen den geförderten und umsorgten zu den sich weitestgehend selbst überlassenen Kindern.
Dazu scheint mir manchmal eine Art schlechtes Gewissen zu kommen, dass manche Eltern ihren Kindern zu viel durchgehen lassen, so mein Eindruck. Vielleicht weil ihnen Zeit und Kraft für manches fehlt. Oder das Kind wurde sehr spät geboren, nach vielen Versuchen, schwanger zu werden, da wird es dann ordentlich verwöhnt. Was nicht unbedingt schädlich sein muss, wenn dennoch Grenzen gesetzt werden. Das hat es schon immer gegeben, aber vielleicht fällt man heute manchmal im Versuch, frühere stark autoritäre Systeme nur nicht nachzuahmen auf der anderen Seite vom Pferd?
Klar gibt es heute viel mehr Hilfen als früher, aber es hat eben auch mehr Probleme als früher, scheint mir. Und wenn es mit den ganzen Hilfen, die es gibt, schon so aussieht in den Klassen (als Beispiel), wie wäre es dann erst ohne? Oder ist das eine falsche Schlussfolgerung?
@goldapfel was heute halt leicht ist, ist die Kinder vor den TV zu setzen, den Computer, das Tablet/Smartphone. Diese Dinge gab es zu meiner Jugendzeit nicht. klar, TV schon, aber kein Kinderprogramm 24/7/365 (ausser in Schaltjahren! da ist es 24/7/366! 🙂 ). Das kam m.W. erst so Ende der 80er massiv auf, mit der weiten Verbreitung des Kabelempfangs.
Die Oma hatte schon Mitte der 80er Kabelempfang, wir zuhause erst Ende der 80er, da war meine Adoleszenz eigentlich schon rum, habe aber doch gerne, bevor es zur Ausbildung morgens ging, die Cartoonsendungen im Privat-TV angeschaut. In den 80ern gab es im ÖRR nur in den Ferien das Ferienprogramm, sonst gab es m.W. Abends kurz was für die Kinder, damit hatte es sich.
Muttern schaute, damit man ihr nicht die ganze Zeit daheim auf die Nerven ging, dass man unterwegs war, ich mit dem Opa und man war spazieren, kochte bei ihm oder war mit ihm im Wirtshaus.
Heute ist die einfache Möglichkeit der elektronischen Kinderhütenden gegeben und eine Sache die verlockend ist.
@goldapfel wobei gefördert und umsorgt auch seine Schattenseite haben kann...
Wenn die Eltern der Meinung sind, dass der kleinw Schnuffel das klügste kleine Rackerchen ist. Und das Kind dann auch "gerne" überfordern, mit allerlei frühkindlichen Bildungsversuchen, statt das Kind einfach Kind sein zu lassen.
Und/oder Helikoptereltern die noch bei "Einschulung" an der Hochschule mit dabei sind, wie ich vor Jahren mal mitbekam.
Wäre meiner Mutter (R.I.P.) nicht eingefallen, die regte sich nur auf, weil ich auf einem Foto der Zeugnisübergabe nach der Ausbildung darauf im grünen BGS-Parka zu sehen war... Das empfand sie als deplatziert.
Heutzutage als pädagogische Person aktiv tätig zu sein, wird einiges an Nerven erfordern und wäre nichts für mich. Mir reichten die Kontakte mit jugendlichen Personen an der Schwelle um Erwachsensein und dem Versuch denen ein wenig Wissen in Bezug auf IT zu vermitteln.
@meriadoc der Fachpersonenmangel wird nicht zu einem geringen Teil der nachlassenden Wertschätzung einer dualen Ausbildung im Vergleich zu einer universitären Ausbildung geschuldet sein.
Lässt sich spüren, wenn in Berichten herausgehoben wird, dass eine Person die erste selbige sei, aus ihrem Familienverbande, die "ein Studium" absolviert habe. Als ob dies per se schon eine Auszeichnung sei.
Oft dann ein Fach, eine Fächerkombination, für die die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt eher mässig ist.
Sehe es im Bereich der Informationsverarbeitung, hier fehlen Fachkräfte wie Administratoren, deren Ausbildung obliegt aber nicht den Universitäten/die Absolvierenden dieser Anstalten sind von der Ausbildung dort dazu nicht in der Lage.
Genauso im Bereich der Büroorganisation, ein B.A. der Fachrichtung BWL wird hier ohne intensive Einlernung nicht gut einsetzbar sein, dazu reicht hier das aus, was ich vor "Äonen von Jahren" lernte, der früher so bezeichnet Bürokaufmann/-frau (IHK), d.h. der/die Kaufmannsgehilfe/-in. Drei Jahre Ausbildung, bei mir etwas über zwei Jahre Übungsfirma, danach ein Jahr Praktikum in einem Betrieb des IT-Handels.
Dazu muss nicht an eine Hochschule und der/die Abgehende von dort ist für andere Dinge qualifiziert.
Veröffentlicht von: @lucan-7Die Zeiten ändern sich halt. Und ich muss echt aufpassen, dass ich mich nicht selber in der Rolle des meckernden Alten wiederfinde, der über die heutige Zeit und die Jugend schimpft, die natürlich überhaupt nichts taugt... also das gleiche, was ich mir von alten Leuten schon zu meiner Kindheit anhören musste. Da haben die Mütter übrigens auch alles falsch gemacht.
Nö, ich seh' mich nicht als "meckernder Alter". Über Mütter, denen das Kind im Wagen eher gleichgültig war, habe ich mich schon vor Jahren aufgeregt, als ich noch selbst in der Jugendarbeit aktiv war. Handys und Smartphones haben diesen Trend nur verstärkt.
@bepe0905
Nö, ich seh' mich nicht als "meckernder Alter". Über Mütter, denen das Kind im Wagen eher gleichgültig war, habe ich mich schon vor Jahren aufgeregt, als ich noch selbst in der Jugendarbeit aktiv war. Handys und Smartphones haben diesen Trend nur verstärkt.
Ich möchte meine Frage wiederholen, wann den Kindern mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde als heute.
Ganz früher hat man die Kinder fest eingewickelt ("gefatscht") und in die Wiege gelegt oder sogar an die Wand gehängt, ein Grund war, dass das Kind damit ruhiggestellt war und die Mutter arbeiten konnte. Auch später konnten Mütter nicht 24/7 ums Kind sein. Ich glaube, für das Kind im Wagen oder in der Wiege macht es keinen Unterschied, ob die Mutter "gleichgültig" ist, weil sie nebenher arbeiten muss, ein Buch liest oder aufs Smartphone starrt. Früher hieß es auch öfter als heute, dass man das Kind ruhig mal schreien lassen solle. "Das kräftigt die Lungen" hieß es. Sich zu viel ums Kind kümmern hieß, das Kind zu verwöhnen, ich verweise hier nochmal auf Haarer, deren Einfluss über die Nazizeit hinaus ging.
Und heute gibt es viele Mütter, die ihr Kind im Tragetuch haben. Da ist mehr Nähe als früher, wo man die Kinder im Wagen oder in der Wiege geparkt hat.
Ich stelle jetzt mal die Behauptung in den Raum, dass, insgesamt sich nie mehr um Kinder gekümmert wurde als heute. Daran ändern auch die Smombie-Mütter und -Väter nicht grundsätzlich was.
Smombie
🤣 Cooles Wort, kannte ich bisher nicht...
Cooles Wort, kannte ich bisher nicht...
https://de.wikipedia.org/wiki/Smombie
Aber der Postillon hat schon über eine Abhilfe im Straßenverkehr berichtet: https://www.der-postillon.com/2012/09/app-warnt-smartphone-nutzer-beim-gehen.html 😉
Liebe Leute,
ich sehe in diesem Thread eine hohe Resonanz auf meinen Beitrag und denke, dass ich nun - durch Kurzurlaub gestärkt - noch etwas dazu schreiben sollte.
Ja, vorrangig ging es mir um Mütter (tatsächlich seltener um Väter), die ihre Kids im Wagen durch die Gegend schieben und sich dabei in keiner Weise mit ihnen beschäftigen oder auch nur mit ihnen reden. Stattdessen gilt ihre gesammelte Aufmerksamkeit dem Smartphone oder Handy und somit irgendwelchen entfernten Gesprächspartnern.
Das Kind erhält nur dann eine gewisse (oft eher unwillige) Aufmerksamkeit, wenn es unruhig wird, "quengelt" und lautstark Wünsche äußert. Auf aufmerksame Beobachter wirkt es oft, als sei des Kind im Wagen nur ein lästiges Anhängsel. Und - ehrlich gesagt - manchmal scheint es dies tatsächlich zu sein.
Und so bleibt die (kurzfristig nicht zu beantwortende Frage), wie die Kinder dies empfinden und wie sich dies auf ihre weitere Entwicklung auswirken wird. Dass ich mir diesen Überlegungen nicht allein stehe, zeigen auch Artikel in Zeitschriften wie "Psychologie heute" oder Beiträge von Fachleuten wie z.B. Gerald Hüther u.a.
Aber ich denke, dass dieses Verhalten nur die berühmte "Spitze des Eisbergs" ist. Denn nicht selten sieht man Paare, z.B. im Restaurant oder einfach nur nebeneinander auf einer Bank sitzend, wo sich beide intensiv mit ihren Smartphones beschäftigen.
Gerade so, als hätten sie sich nichts zu sagen (was ja möglich ist).
Oder so, als wäre ihnen jeder Smartphone-Gesprächspartner wichtiger als das jeweilige "Gegenüber".
Klar, das sind alles nur "Momentaufnahmen", aber mir drängt sich dann immer die Frage auf, warum die Beiden dann überhaupt noch zusammen sind. Und aus der Fülle dieser Momentaufnahmen ergibt sich m.E. wohl doch ein Trend bzw. ein Bild, bei dem die eifrig telefonierende Mama mit dem überflüssigen Kind im Wagen nur ein Beispiel und kleiner Mosaikstein ist.
Aber vielleicht ist es auch so, dass sich viele Menschen heute schwertun, offen mit einander zu reden.
Vielleicht, weil es ihnen leichter fällt, wenn man sich nicht gegenüber sitzt und Nähe aushalten muss?
Wenn man sich nicht durch Mimik und Gestik herausgefordert fühlt, sondern mithilfe des Telefons auf Distanz bleibt?
Vielleicht auch, weil man das Gefühl hat, etwas zu versäumen (was irgendwo "abgeht"), wenn man sich "hier und jetzt" einem bestimmten Menschen zuwendet?
Vielleicht ist auch das Smartphone (ähnlich wie der Laptop) ein Symbol für den Wunsch nach "Miteinander" und "Dazugehören"
bei gleichzeitig "gefühlter Einsamkeit"? Ich weiß es nicht - aber darüber nachzudenken (und etwas zu philosophieren) wird ja wohl erlaubt sein.
Und das habe ich hiermit getan.
@bepe0905
Und das habe ich hiermit getan.
Jo. Schade finde ich nur, dass Du hier zwar Deine Gedanken reinstellst, aber - so mein Eindruck - nicht wirklich an einem Austausch interessiert bist. Was schon irgendwie schade ist.
So bleibt es halt beim Bashing der Eltern und Paare von heute.
Oder so, als wäre ihnen jeder Smartphone-Gesprächspartner wichtiger als das jeweilige "Gegenüber".
Klar, das sind alles nur "Momentaufnahmen", aber mir drängt sich dann immer die Frage auf, warum die Beiden dann überhaupt noch zusammen sind.
Kann ich Dir sagen. Die Handys sind nicht festgewachsen. Die legt man auch mal weg. Und dann befasst man sich mit den - sofern vorhandenen - Kindern (ja, echt!). Dann bewältigt man - im Idealfall gemeinsam - den Haushalt. Dann frönt man gemeinsamen Hobbys (ja tatsächlich, auch Smartphone-Besitzer haben mitunter noch Freizeitbeschäftigungen abseits von Handy und Computer). Oder geht zusammen mit dem Hund raus. Etc. pp.
Es soll sogar Familien geben, wo zwar jeder Handy und Computer hat, man sich aber trotzdem auch mal an einen Tisch setzt und ein analoges Spiel spielt.
Was Du hier machst, ist diese Momentaufnahmen zum Dauerzustand zu erheben. Kann man machen, sollte man aber nicht.
Veröffentlicht von: @alescha@bepe0905
Was Du hier machst, ist diese Momentaufnahmen zum Dauerzustand zu erheben. Kann man machen, sollte man aber nicht.
ist mir klar - und ich habe ja auch geschrieben, dass es nur Momentaufnahmen sind. Aber wenn sich diese Momentaufnahmen so sehr häufen (zu unterschiedlichsten Tageszeiten und in den verschiedensten Situationen), dann überlegt man, ob dies nicht doch der Anfang eines Dauerzustandes ist.
Aber vielleicht sehe ich ja nur die falschen Leute oder wohne im falschen Stadtviertel.
Nur blöde, dass es mir sogar jetzt im Urlaub immer wieder aufgefallen ist.
Mag aber auch sein, das ich meine Umwelt lediglich zu selektiv oder besonders kritisch-pessimistisch sehe.....
@bepe0905
Nur blöde, dass es mir sogar jetzt im Urlaub immer wieder aufgefallen ist.
Mein Mann und ich standen neulich auch mit dem Handy im Watt. Was haben wir gemacht? Auf vesselfinder.com geguckt, was das für Schiffe sind, die da rumfahren. Zum Beispiel die Fregatte "Sachsen-Anhalt", die da gerade aus dem Marinehafen Wilhelmshaven ausfuhr.
Hoffentlich hast Du nicht uns gesehen, sonst würdest Du Dich jetzt womöglich auch fragen, wieso wir eigentlich noch zusammen sind. 😀
Ich weiß ja, was Du meinst.
Aber ich erzähle Dir mal eine Anekdote: In Edinburgh - 1994/1995, also einige Zeit, bevor es Smartphones gab - fand meine WG-Genossin aus Botswana das europäische Sozialverhalten befremdlich. Sie meinte: Hier sitzen die Leute im Bus, verschanzen sich hinter ihrer Zeitung und sind auch sonst nicht sehr gesprächig. Ganz anders in Botswana, da unterhält man sich! Wenn du Kontakt oder dich einfach nur mal unterhalten willst, steig einfach in den nächsten Bus, und schon bist du mittendrin!
Ob die Leute heutzutage auch in Botswana eher aufs Handy starren als zu kommunizieren? Ich weiß es nicht, aber vielleicht ist das auch schlicht z.T. ein kulturelles Ding. Tatsächlich sehe ich wenig Unterschied drin, ob man nun aufs Handy glotzt oder wie früher (und zum Teil noch heute) die Zeitung vor sich aufbaut oder sich in ein Buch vertieft.
Und zum Beispiel von uns im Watt zurückzukommen. Das Handy verschwand wieder in der Tasche. Und dann wurde die Seeluft eingeatmet und barfuß durch den Schlick gelatscht oder durchs auflaufende Wasser, kurz, die Umgebung wurde mit allen Sinnen genossen.
@meriadoc [- gestrichen; mfg fr:-)sch80-mod]
P.S. Ist natürlich ironisch gemeint.
[Schon klar. Aber es ist ganz einfach geschmacklos. Falls du hier tatsächlich seriös etwas diskutieren möchtest, formuliere doch bitte neu. Liebe Grüße fr:-)sch80-mod]
Was willst du mit der Polemik jetzt erreichen?
Veröffentlicht von: @tristesseWas willst du mit der Polemik jetzt erreichen?
Ist das Polemik? Ich sehe eher die pauschale Aussage, dass Kinder zu Unselbständigkeit erzogen werden als Polemik an. Was ich mit meiner Aussage erreichen will? Ich weiß nicht, ob ich überhaupt etwas damit erreichen wollte, außer meine Gedanken niederzuschreiben. Vielleicht wollte ich auch darauf hinweisen, dass Jugendliche schon zu allen Zeiten äußerst manipulierbar waren bzw. sind. Wie kann man da Selbständigkeit von Ihnen fordern? Selbständigkeit macht in diesem Zusammenhang nur Sinn, wenn die Kinder auch ihr Selbst leben können und auch um Hilfe bitten dürfen.
[Schon klar. Aber es ist ganz einfach geschmacklos. Falls du hier tatsächlich seriös etwas diskutieren möchtest, formuliere doch bitte neu. Liebe Grüße fr:-)sch80-mod]
Sorry, ich wollte hier keine Gefühle verletzen.
Für mich ist es einfach schrecklich, wenn alle in die gleiche Kerbe schlagen ohne zu überprüfen, wie berechtigt diese Vorwürfe eigentlich sind.
Für mich ist es einfach schrecklich, wenn alle in die gleiche Kerbe schlagen ohne zu überprüfen, wie berechtigt diese Vorwürfe eigentlich sind.
Sind denn Deiner Meinung die "Vorwürfe" gänzlich unberechtigt?
Wenn ich z.B. mitbekomme, dass Eltern ihre Kinder täglich in die Schule fahren und sie womöglich noch bis ins Klassenzimmer begleiten, ist das für mich durchaus ein Indiz, dass es Eltern gibt, die Kinder in ihrer Entwicklung zur Selbstständigkeit hemmen. Ein weiteres sind Mütter, die Zustände kriegen bei der Vorstellung, dass ihre 13jährige Tochter ohne Aufsicht einer Lehrperson in einer Zweier- oder Dreiergruppe am helllichten Tag über die Königsstraße in Stuttgart bummeln dürfen soll. Wenn man von Lehrer:innen liest, die es dann mit den sog. Rasenmähereltern zu tun bekommen. Wenn man liest, dass es sogar Eltern gibt, die sich für ihre bereits erwachsenen Kinder nach einem Job fragen oder an der Uni Professor:innen auf die Pelle rücken. Das mag nicht die Regel sein - auch der verlinkte Artikel behauptet nirgends, dass alle Eltern Helikopter- und/oder Rasenmähereltern sind und alle Kinder unselbständig. Aber dass das in den letzten Jahren zugenommen hat, kann ich mir durchaus vorstellen.
Sind denn Deiner Meinung die "Vorwürfe" gänzlich unberechtigt?
Wenn ich z.B. mitbekomme, dass Eltern ihre Kinder täglich in die Schule fahren und sie womöglich noch bis ins Klassenzimmer begleiten, ist das für mich durchaus ein Indiz, dass es Eltern gibt, die Kinder in ihrer Entwicklung zur Selbstständigkeit hemmen. Ein weiteres sind Mütter, die Zustände kriegen bei der Vorstellung, dass ihre 13jährige Tochter ohne Aufsicht einer Lehrperson in einer Zweier- oder Dreiergruppe am helllichten Tag über die Königsstraße in Stuttgart bummeln dürfen soll. Wenn man von Lehrer:innen liest, die es dann mit den sog. Rasenmähereltern zu tun bekommen. Wenn man liest, dass es sogar Eltern gibt, die sich für ihre bereits erwachsenen Kinder nach einem Job fragen oder an der Uni Professor:innen auf die Pelle rücken. Das mag nicht die Regel sein - auch der verlinkte Artikel behauptet nirgends, dass alle Eltern Helikopter- und/oder Rasenmähereltern sind und alle Kinder unselbständig. Aber dass das in den letzten Jahren zugenommen hat, kann ich mir durchaus vorstellen.
Ja, finde ich absolut.
Natürlich bekommt man als Mutter Zustände, wenn ihre Teenager-Mädels alleine unterwegs sind. Das ist ganz natürlich. Darf man sich als Mutter neuerdings keine Sorgen machen? Und was ist schlimm daran, wenn man den Kindern zu einem Job verhelfen will? Es läuft doch soviel über Vitamin B, warum soll man bei den eigenen Kindern eine Ausnahme machen müssen (allerdings bin ich selbst kein Fan von Vetternwirtschaft - das ist aber ein anderes Thema)?
Weiterhin stört mich die Unterteilung in Schubladen "Helikopter-Eltern", "Rasenmäher-Eltern", "U-Boot-Eltern". Das finde ich zynisch und menschenverachtend. Eltern haben ein Recht darauf, die Kinder so zu erziehen, wie sie das möchten (ausgenommend die gewaltsame Erziehung natürlich). Außerdem ist jedes Kind anders. Ich hatte z.B. keine Probleme damit, meine Tochter alleine zur Schule laufen zu lassen, mein Sohn wurde gefahren, einfach weil er immer in Gedanken ist, das war uns einfach zu heikel. Inzwischen hören Eltern lieber auf ihr Bauchgefühl als auf irgendwelche Erziehungsratgeber, eine Entwicklung, die ich sehr begrüße. Das stört natürlich die "Experten".
Es gibt natürlich auch besondere Exemplare von Eltern, die ihre Kinder ständig pushen wollen, das sind aber Eltern die selbst eine narzisstische Störung haben und es nicht ertragen können, wenn die Kinder das Selbstbild zerstören. Aber das sind imnmer noch Ausnahmen, und solche Eltern gab es schon immer (siehe Märchen Aschenputtel, in dem die Stiefmutter ihre beiden missratenen Töchter zu Prinzesssinnen machen wollte).
Weiterhin stört mich die Unterteilung in Schubladen "Helikopter-Eltern", "Rasenmäher-Eltern", "U-Boot-Eltern". Das finde ich zynisch und menschenverachtend. Eltern haben ein Recht darauf, die Kinder so zu erziehen, wie sie das möchten
Das sehe ich nun absolut nicht so. Ich habe den Eindruck, dass du hier sehr einseitig die Elternperspektive betrachtest. Aber Kinder sind eigenständige Wesen, nicht Eigentum der Eltern, die sie behandeln können wie sie wollen. Denn neben den rein gesetzlichen Vorgaben gibt es auch ethische Werte, denen sich Eltern verpflichtet fühlen sollten. Erziehung bedeutet Verantwortung.
Und Bezeichnungen wie "Helikopter-Eltern" fassen auf griffige Weise eine unverantwortliche Form der Erziehung zusammen. Dass die Eltern ihre Kinder lieben und in bester Absicht handeln wird dadurch ja nicht bestritten - es wird aber aufgezeigt, dass dieses Verhalten keineswegs zu dem von den Eltern gewünschten Effekt führt.
Und ich halte es für hilfreich, wenn man sich selbst einfach mal die Frage stellt, ob man eine "Helikopter-Mutter" ist oder ein "Rasenmäher-Vater". Denn das beschriebene Verhalten ist ja verständlich und bis zu einem gewissen Grad auch normal... natürlich wollen Eltern ihre Kinder schützen und Hindernisse aus dem Weg räumen.
Hier geht es aber um ein stark übertriebenes Verhalten. Ich kenne das sogar noch aus meiner eigenen Kindheit, als meine Mutter versucht hat, mir eine sorglose Kindheit zu ermöglichen und deshalb alles für mich getan hat... ich musste nicht im Haushalt mithelfen und auch sonst kaum Verantwortung übernehmen. Mit dem Ergebnis, dass ich mit 20 Jahren keine Ahnung vom Haushalt oder allgemeinen Lebensregeln hatte... das musste ich mir dann alles mühsam aneignen.
Ich bin meiner Mutter deshalb nicht böse, und sie hat es ja auch nicht übermäßig übertrieben. Wenn aber schon diese geringfügige Umsorgung zu vielen Unsicherheiten als Erwachsener führen, um wie viel mehr passiert das dann, wenn einem Kind wirklich alles und jedes abgenommen wird?
Sprich' einfach mal mit Lehrern über ihre Erfahrungen, besonders in den höheren Klassen wenn die Schüler langsam erwachsen werden... dann sieht man nämlich, was so ein Verhalten anrichten kann.
Im Ergebnis bedeutet das schlicht und einfach, dass die Erziehung komplett versagt und das genaue Gegenteil bewirkt hat.
Und das ist ja gerade das, was auch die Eltern nicht wollen... deshalb ist es auch gut und richtig, darauf aufmerksam zu machen. Und zwar klar und deutlich.
Natürlich bekommt man als Mutter Zustände, wenn ihre Teenager-Mädels alleine unterwegs sind. Das ist ganz natürlich. Darf man sich als Mutter neuerdings keine Sorgen machen?
Du scheinst meinen Text nicht aufmerksam gelesen zu haben. Nochmal: Die Mädels waren nicht allein, sondern in Zweier- oder Dreiergruppen unterwegs. Tagsüber in Stuttgart, auf der Königsstraße, die zumindest zu dieser Tageszeit nicht gerade als Kriminalitäts-Hotspot bekannt ist. Nein, da mache ich mir als Mutter keine Sorgen. Ich traue meiner 13jährigen Tochter auch zu, mit ihrer Freundin ohne elterliche Aufsicht in der benachbarten Kleinstadt unterwegs zu sein.
Es gibt durchaus Situationen, wo ich mir Sorgen mache, mit Freundinnen unterwegs sein gehört nicht zwingend dazu.
Wie sollen die Kinder lernen selbstständig zu sein und Selbstsicherheit entwickeln, wenn sie ständig von Erwachsenen überwacht werden?
Und was ist schlimm daran, wenn man den Kindern zu einem Job verhelfen will?
Mal konkret ein Beispiel. Da berichtet eine Personalerin von einer Mutter, die für ihre Tochter wegen des Jobs anruft. Nach dem Auflegen überlegt sich die Personalerin, warum sie die Mutter nicht gefragt hat, ob sie wirklich denkt, dass ein Job, zu dessen Aufgabe das Führen von Telefongesprächen gehört, für ihre Tochter geeignet ist, wenn diese es nicht mal schafft, selbst anzurufen.
Eltern tun ihren Kindern mit solchen Aktionen keinen Gefallen, zumindest dann nicht, wenn in der Jobbeschreibung irgendwas von Eigeninitiative, selbstständigem Arbeiten und Eigenverantwortung steht, wie es eben nicht selten der Fall ist.
Meinen Eltern, die sich wirklich um mich gekümmert und wirklich unterstützt haben, wäre es nicht im Traum eingefallen, für mich irgendwo anzurufen, auch an der Uni habe ich alleine klarkommen müssen.
Eltern haben ein Recht darauf, die Kinder so zu erziehen, wie sie das möchten (ausgenommend die gewaltsame Erziehung natürlich).
Natürlich haben sie das. Allerdings dürfen sie sich nicht wundern, wenn Sohnemann noch mit über 30 die Klamotten zu Mutti bringt, dass die sie wäscht und bügelt.
Und noch mit 35 meint, keine Verantwortung für eine Familie übernehmen zu können (die Kinderlosigkeit wird dann übrigens stets der Frau angelastet).
Außerdem ist jedes Kind anders.
Klar. Aber es werden ja z.B. auch Kinder gefahren, die problemlos am Straßenverkehr teilnehmen könnten.
Deswegen sind die Elterntaxis mancherorts ein ernstes Problem und eine Gefahr für die Kinder, die noch zu Fuß zur Schule kommen.
Mein Mann (Jahrgang 63) und ich (Jahrgang 71)sind zu einer Zeit aufgewachsen, als Mütter ihre Kinder noch nicht überall hinfuhren, erst recht nicht in die Schule, und wo die Kinder den größten Teil des Tages draußen unterwegs waren und die einzige Auflage war, bei Einbruch der Dunkelheit heimzukommen. Wo die Eltern nicht wussten, wo der Nachwuchs sich rumtreibt, weil es noch keine Handys gab und damit auch nicht die Möglichkeit, dem Nachwuchs hinterherzutelefonieren.
Nein, früher war nicht alles besser, aber den Kindern wurde früher einfach mehr zugetraut, sie wurden nicht ständig betüddelt und bekamen nicht alles aus dem Weg geräumt und hinterhergetragen, und ich glaube nicht, dass das den Kindern geschadet hat, im Gegenteil.
Mein Mann (Jahrgang 63) und ich (Jahrgang 71)sind zu einer Zeit aufgewachsen, als Mütter ihre Kinder noch nicht überall hinfuhren, erst recht nicht in die Schule, und wo die Kinder den größten Teil des Tages draußen unterwegs waren und die einzige Auflage war, bei Einbruch der Dunkelheit heimzukommen. Wo die Eltern nicht wussten, wo der Nachwuchs sich rumtreibt, weil es noch keine Handys gab und damit auch nicht die Möglichkeit, dem Nachwuchs hinterherzutelefonieren.
Ja, es grenzt an ein Wunder, dass wir das überlebt haben 😉 (ich bin vom Jahrgang irgendwo dazwischen)…
Natürlich bekommt man als Mutter Zustände, wenn ihre Teenager-Mädels alleine unterwegs sind. Das ist ganz natürlich. Darf man sich als Mutter neuerdings keine Sorgen machen?
Du scheinst meinen Text nicht aufmerksam gelesen zu haben. Nochmal: Die Mädels waren nicht allein, sondern in Zweier- oder Dreiergruppen unterwegs. Tagsüber in Stuttgart, auf der Königsstraße, die zumindest zu dieser Tageszeit nicht gerade als Kriminalitäts-Hotspot bekannt ist. Nein, da mache ich mir als Mutter keine Sorgen. Ich traue meiner 13jährigen Tochter auch zu, mit ihrer Freundin ohne elterliche Aufsicht in der benachbarten Kleinstadt unterwegs zu sein.
Es gibt durchaus Situationen, wo ich mir Sorgen mache, mit Freundinnen unterwegs sein gehört nicht zwingend dazu.
Wie sollen die Kinder lernen selbstständig zu sein und Selbstsicherheit entwickeln, wenn sie ständig von Erwachsenen überwacht werden?
Manche Mütter machen sich eben eher Sorgen als andere Mütter. Das hängt doch auch mit derern eigenen Geschichte zusammen. Ich denke aber nicht, dass es das Kind daran hindert, selbständig zu werden. Da wird doch der eigene Einfluss sehr überschätzt. Was anderes ist, wenn man die Kinder mit ständiger Überwachung regelrecht "quält". Aber das ist alles Extrembespiele, genauso wie dein Beispiel von der Mutter, die in der Personalabteilung anruft. Wir sind weit davon entfernt (zum Glück), unsere Kinder mit GPS-Chips auszustatten und ihre berufliche Zukunft vorherzubestimmen oder deren Ehepartner auszusuchen.
Eltern haben ein Recht darauf, die Kinder so zu erziehen, wie sie das möchten (ausgenommend die gewaltsame Erziehung natürlich).
Natürlich haben sie das. Allerdings dürfen sie sich nicht wundern, wenn Sohnemann noch mit über 30 die Klamotten zu Mutti bringt, dass die sie wäscht und bügelt.
Und noch mit 35 meint, keine Verantwortung für eine Familie übernehmen zu können (die Kinderlosigkeit wird dann übrigens stets der Frau angelastet).
Auch das muss jede Familie mit sich selbst ausmachen. Es gibt viele Menschen, die Kinder bekommen, obwohl sie von Verantwortung keine Ahnung haben ... also dann doch lieber so. Und wenn der Sohn die Wäsche der Mutter bringt, dann übernimmt er womöglich handwerkliche Tätigkeiten bei ihr. Das lehrt doch gegenseitige Unterstützung.
Übrigens wasche ich zwar die Wäsche für alle, doch jeder bekommt sein Bündel ungebügelt ausgeliefert. Einfach weil ich die Zeit für eine ausgiebige Wäschepflege gar nicht habe.
Ich hätte mir gewünscht, meine Eltern hätten mehr darauf geachtet, wo ich mich herumtreibe. Mein Vater war viel zu bequem, mich irgendwo abzuholen (das abendliche Bier tat sein übriges), so dass ich häufig des Nachts alleine im Dunkeln im Nirgendwo unterwegs war, meine Mutter hatte keinen Führerschein.
Man kann alles treiben oder übertreiben, aber die Unterstellung, dass unsere Kinder unselbständig erzogen werden, halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Vielleicht übernehmen die Eltern heutzutage Sachen für die Kids, die wir früher selbst gemacht haben, aber auf der anderen Seite machen sie Dinge selbst, die früher unsere Eltern für uns gemacht haben, besonders im Haushalt.
Aber das ist alles Extrembespiele
Aber genau diese Extrembeispiele sind doch gemeint, wenn von "Helikopter-Eltern" und ähnlichem die Rede ist. Das bezieht sich doch nicht auf "alle Eltern" - aber es ist halt auch gar nicht so selten. Und das ist eben das Problem hier.
@lucan-7 So wie ich das sehe, werden neue Verhaltensweisen von Eltern, die sich etabliert haben, kritisiert und als "ungesund" für die Entwicklung von Kindern abgetan. Gut, das hin und her fahren der Kinder ist vielleicht nicht so toll für die Umwelt, aber schädlich für die Entwicklung der Kinder? Im Gegensatz zu früher nehmen Eltern Gefahren für ihre Kinder viel bewusster wahr, was sie vorsichtiger sein lässt. Wenn man als Eltern gesagt bekommt, dass einer von hundert erwachsenen Männern pädophil veranlagt ist, dann überlegt man sich 10mal, ob man das Kind alleine in die Schule laufen lässt.
Die Pädophilen greifen sich aber selten Kinder auf dem Schulweg.
Statistisch gesehen ist der Triebtäter, der über wildfremde Kinder (oder Frauen) herfällt, eine ziemliche Minderheit. Die Gefahr lauert nicht auf dem Schulweg, dem Spielplatz oder im Wald, die Täter gehören in den allermeisten Fällen zum persönlichen Umfeld des Opfers.
Guckst Du z.B. hier:
Missbrauch findet vor allem im nahen sozialen Umfeld statt
Durch die Medien entsteht aber ein anderer Eindruck, und weiße Transporter, die immer wieder durch WhatsApp-Gruppen geistern, tun ein übriges.
Viel wichtiger war und ist mir, meine Kinder vor den Gefahren des Internets zu warnen. Und vor den Typen, die dort unterwegs sind. Da sind die viel eher anzutreffen als auf dem Schulweg.
@alescha Bei uns im Städtchen war es tatsächlich so, dass ein Autofahrer neben einem Grundschüler auf dem Schulweg anhielt und ihn angequatscht hat. Eine aufmerksame Beobachterin ist eingeschritten, der Vorfall war natürlich Thema in der Schulgemeinde.
Bei uns im Städtchen war es tatsächlich so, dass ein Autofahrer neben einem Grundschüler auf dem Schulweg anhielt und ihn angequatscht hat. Eine aufmerksame Beobachterin ist eingeschritten, der Vorfall war natürlich Thema in der Schulgemeinde.
Natürlich kommt sowas vor, wobei fraglich ist, ob da jedes Mal finstere Absichten dahinter stecken.
Aber inzwischen bringen Tageszeitungen im Internet schon Meldungen wie "Mann spricht Kind an", was natürlich die Unsicherheit weiter erhöht. Ich frage mich dann immer, warum man sowas bringt, bevor überhaupt klar ist, was der Typ wollte.
Nicht falsch verstehen, natürlich muss man aufpassen, und ich habe meinen Kindern auch eingeschärft, nicht mit Fremden mitzugehen. (Gut fand ich da übrigens das Buch Ich geh doch nicht mit Jedem mit!, das habe ich meinen Kindern vorgelesen.) Trotzdem sollte das kein Grund sein, seine Kinder zur Schule zu kutschieren.
Wie gesagt, die Gefahr lauert da eher woanders.
So wie ich das sehe, werden neue Verhaltensweisen von Eltern, die sich etabliert haben, kritisiert und als "ungesund" für die Entwicklung von Kindern abgetan.
Das ist aber wieder ein anderes Phänomen. Das Lästern über Andere, um sich selbst als besser darzustellen gibt es natürlich auch.
Die Problematik der "Helikoptereltern" oder "Rasenmäher-Eltern" ist aber sehr real. Und da geht es nicht einfach darum, dass jemand das Kind zur Schule fährt. Da geht es tatsächlich um eine massive Einmischung in praktisch alle Belange, was dazu führt, dass das Kind daran gehindert wird, wertvolle eigene Erfahrungen zu machen.
Du scheinst das so zu verstehen, dass irgendwer sich umschaut und nach Anzeichen sucht, um Eltern irgendwie was Schlechtes anzuhängen. Wie gesagt, kommt vor... aber davon reden wir hier nicht.
Es geht hier wirklich um Eltern, die in einer bestimmten Richtung sehr einseitig übertreiben. Und dadurch ihrem Kind das Leben schwerer machen.
Du scheinst das so zu verstehen, dass irgendwer sich umschaut und nach Anzeichen sucht, um Eltern irgendwie was Schlechtes anzuhängen. Wie gesagt, kommt vor... aber davon reden wir hier nicht.
Es geht hier wirklich um Eltern, die in einer bestimmten Richtung sehr einseitig übertreiben. Und dadurch ihrem Kind das Leben schwerer machen.
In dem Artikel geht es um diese Art von Eltern. Dennoch werde ich das Gefühl nicht los, der Autor möchte sich damit auf Kosten der Elternschaft profilieren. Schlechte Eltern gab es schon immer und wird es leider auch immer geben, wobei narzisstische Eltern noch das kleinere Übel sind. Da gibt es ganz andere traurige Sachen.
Was mich aber etwas sauer macht ist, dass gleich viele Pädagogen, Psychologen und leider auch einige andere Eltern (gerade diejenigen, die ihre Kinder als Projekt ansehen) auf diesen Zug aufspringen und es als ihre Mission sehen, Eltern beizubringen, ihre Kinder selbständig zu erziehen. Was habe ich in knapp 17 Jahren Elternschaft nicht alles an Hypes erlebt, die sich als sinnlos sogar als schädigend und verunsichernd herausgestellt haben. Da war z.B. das Thema Kinder als Tyrannen mal sehr im Gespräch. Unsere Kinder wurden unter Generalverdacht gestellt, kleine Tyrannen zu sein. Ich vermute, dir ist der Vorfall bekannt. Dann kam das Thema Grenzen setzen. Ach, lustig war auch die Mode, Belohnungssmileys zu verteilen. Ich habe das mal probiert, am Ende kam dabei heraus, dass meine Tochter lauthals verkündete, dass sie diese Smileys komplett ignorieren werde 🙂 🙂 🙂 . Das habe ich dann auch nicht mehr lange gemacht.
Noch eine lustige Anekdote: die Grundschullehrerin meines Sohnes meinte zu mir, mein Sohn wäre nicht selbständig genug, weil er oft Sachen vergessen hatte, die wir ihm dann in die Schule brachten. Das läge daran, dass wir uns um alles kümmerten und er nicht lernen würde, für sich selbst zu sorgen. Tatsache war aber, dass wir uns eben um seine Schulsachen sehr wenig kümmerten, im Gegensatz zu anderen Eltern. Von da an passte ich auf wie ein Luchs, dass er immer alles dabei hatte und was soll ich sagen, einige Monate später verkündete die Lehrerin freudstrahlend, dass mein Sohn nun VIEL selbständiger sei. Ha ha ha.
Mein Sohn ist organisatorisch nicht sehr begabt, vergisst daher viel, dafür macht er selbständig seine Haus- und Lernarbeiten mit Begeisterung.
Mal ehrlich: vielen Eltern geht es doch sonst wo vorbei, was Lehrer und andere Pädogogen so zum Thema Erziehung meinen, sie tun dann aber immer schön als ob.
Da war z.B. das Thema Kinder als Tyrannen mal sehr im Gespräch. Unsere Kinder wurden unter Generalverdacht gestellt, kleine Tyrannen zu sein.
Das findet heute noch seinen Nachhall, weil immer mehr Hotels und Restaurants sich zu kinderfreien Zonen erklären.
Weil die betreffenden Gastronomen es leid sind, dass immer wieder weder Kinder noch Eltern den Unterschied zwischen Restaurant und Spiel-/Bolzplatz kennen.
Noch eine lustige Anekdote: die Grundschullehrerin meines Sohnes meinte zu mir, mein Sohn wäre nicht selbständig genug, weil er oft Sachen vergessen hatte, die wir ihm dann in die Schule brachten. Das läge daran, dass wir uns um alles kümmerten und er nicht lernen würde, für sich selbst zu sorgen. Tatsache war aber, dass wir uns eben um seine Schulsachen sehr wenig kümmerten, im Gegensatz zu anderen Eltern. Von da an passte ich auf wie ein Luchs, dass er immer alles dabei hatte und was soll ich sagen, einige Monate später verkündete die Lehrerin freudstrahlend, dass mein Sohn nun VIEL selbständiger sei. Ha ha ha.
Grundsätzlich ist es halt auch ein Fehler, dem Kind die Sachen, die es vergessen hat, hinterherzutragen. Habe ich aber auch schon gemacht. 😐
Wir haben auch so einen Chaoten daheim, bei dem man ständig hinterher sein muss. Aber wenn der mal dann eine Strafarbeit kriegt, weil er wieder mal seinen Sportbeutel vergessen hat... da muss er dann halt durch.
Und ja, ich bin froh, das Kapitel Grundschule abgeschlossen zu haben.
Was mich aber etwas sauer macht ist, dass gleich viele Pädagogen, Psychologen und leider auch einige andere Eltern (gerade diejenigen, die ihre Kinder als Projekt ansehen) auf diesen Zug aufspringen und es als ihre Mission sehen, Eltern beizubringen, ihre Kinder selbständig zu erziehen. Was habe ich in knapp 17 Jahren Elternschaft nicht alles an Hypes erlebt, die sich als sinnlos sogar als schädigend und verunsichernd herausgestellt haben. Da war z.B. das Thema Kinder als Tyrannen mal sehr im Gespräch.
Das ist tatsächlich ein Problem. Und ja, die Sache mit den Kindern als "Tyrannen" habe ich noch in Erinnerung.
Ich erinnere mich auch an ein Gespräch mit meiner Mutter vor einigen Jahren, die mir erzählt hat, was Pädagogen zu ihrer Zeit alles gelehrt haben, und sie viele Jahre später erkannt hat, was das alles für ein Quatsch gewesen ist, wobei sie sich quasi noch im Nachhinein bei mir entschuldigt hat (Was aber natürlich nicht nötig war).
Ich denke, egal wie sehr man sich anstrengt und wie liebevoll man ist, "perfekte Eltern" wird es nie geben - und ich wüsste auch gar nicht, wie diese aussehen sollen (Ich finde den Gedanken eher etwas gruselig...).
Aber davon abgesehen gibt es auch echte Probleme, egal wie sehr sich irgendwer profilieren will.
Da gibt es Jugendliche, die ständig das neueste Handy haben, teurer als das der Lehrer, und nicht einsehen, dass sie später dafür auch arbeiten müssen.
Da gibt es die Blagen, die mit ihren Eltern in einen Laden gehen und diesen komplett auseinandernehmen, ohne dass die Eltern auch nur einen Ton sagen.
Und es gibt eben die erwähnten Helikoptereltern und Konsorten, die es mit ihrer Fürsorge derartig übertreiben, dass das Kind auch als Erwachsener kaum lebenstüchtig ist.
Manche Mütter machen sich eben eher Sorgen als andere Mütter. Das hängt doch auch mit derern eigenen Geschichte zusammen.
Natürlich.
Ich denke aber nicht, dass es das Kind daran hindert, selbständig zu werden.
Zuweilen aber offenbar schon.
Wir sind weit davon entfernt (zum Glück), unsere Kinder mit GPS-Chips auszustatten
So weit nicht mehr: Gib mal gps ortung kinder bei Google ein.
Übrigens wasche ich zwar die Wäsche für alle, doch jeder bekommt sein Bündel ungebügelt ausgeliefert. Einfach weil ich die Zeit für eine ausgiebige Wäschepflege gar nicht habe.
Das mache ich auch so, allein schon, weil es eine ziemliche Verschwendung von Wasser, Waschmittel und Energie wäre, wenn jeder seinen Krempel selber wäscht.
Wenn die Kinder aber ausgezogen sind, sollen sie auch ihre Wäsche selber waschen.
Ich hätte mir gewünscht, meine Eltern hätten mehr darauf geachtet, wo ich mich herumtreibe. Mein Vater war viel zu bequem, mich irgendwo abzuholen (das abendliche Bier tat sein übriges), so dass ich häufig des Nachts alleine im Dunkeln im Nirgendwo unterwegs war, meine Mutter hatte keinen Führerschein.
Je nach Uhrzeit und Ort, wo meine Kinder hinwollen oder sind, erwarte ich ab einem bestimmten Alter durchaus, dass sie sich selbst darum kümmern, wie sie hin- bzw. heimkommen. Klappt inzwischen sehr gut, wenn man mal von Outdoor-Geburtstagsfeiern im schwäbischen Outback, wo kein Bus (mehr) hinfährt, absieht. War bei mir nicht anders. Und ich hatte es damals nicht so bequem, dass ich jederzeit irgendwelche Fahrpläne auf dem Handy abrufen kann. Man ist halt zur Bushaltestelle gegangen und hat geschaut, wann die Busse fahren.
Das Problem ist ja nicht, dass man sein Kind mal irgendwo abholt. Das Problem ist, wenn die Fahrdienste ein Dauerzustand sind. Angefangen bis zu den besagten Elterntaxis, die allmorgendlich für Chaos vor Schulen sorgen und Kinder gefährden.
aber die Unterstellung, dass unsere Kinder unselbständig erzogen werden, halte ich für an den Haaren herbeigezogen
Das wird ja auch nicht unterstellt. Es wird nur behauptet, dass "viele", also nicht "alle" oder "unsere" Kinder zur Unselbständigkeit erzogen werden. Und das sehe ich durchaus auch so.
Ich ärgere mich auch immer über das Chaos vor den Schulen, wenn ich meine Kinder dort ablade 😉
Im Ernst: wenn man die Kinder bringt, muss man ja nicht unbedingt direkt vor dem Eingang halten und kann ruhig mal die Kinder eine kleine Strecke laufen lassen. Aber das Hinbringen an für sich finde ich nicht weiter schlimm.
Im Ernst: wenn man die Kinder bringt, muss man ja nicht unbedingt direkt vor dem Eingang halten
Wie wäre es mit Drive-In-Schulen? Klick 😉
Aber das Hinbringen an für sich finde ich nicht weiter schlimm.
Naja, ich schon. Es gibt Gründe, seine Kinder zu fahren, aber normalerweise braucht's das echt nicht. Für die Gesundheit der Kinder ist es besser, zu laufen, wenn man mit Mitschülern unterwegs ist, macht das auch mehr Spaß und die Kinder kommen wacher in der Schule an. Man produziert keine Abgase und keinen Feinstaub. Ach ja, da sind ja auch noch die Spritpreise.
Ich sehe, von Ausnahmen abgesehen, echt keinen logischen Grund, der fürs Elterntaxi zur Schule spricht.
@meriadoc So geht es auch https://www.stern.de/familie/kinder/ohne-erziehung-geht-es-auch---unerzogen--als-haltung-8822312.html