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Wahl in Frankreich

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Helmut-WK
Themenstarter
Beiträge : 7361

Bei den Präsidentschaftswahlen ist die erste Runde vorbei. Wie erwartet, hat niemand die absolute Mehrheit erzielt, und wie in den Umfragen vorausgesagt sind Macron und lePen die Kandidaten für den zweiten Wahlgang.

Schade, dass Mélenchon nicht lePen überholt hat, aber er hat dringend aufgefordert keine Stimme an lePen zu geben. Wenn die meisten seiner Wähler Macron wählen, hat der einen satten Vorsprung. Auch die meisten anderen Kandidaten sind jetzt für Macron. Nur bei Zemmour könnte Marine noch in größerem Ausmaß abstauben

Voraussichtlich wirds also wie vor 5 Jahren: Macron gewinnt die Wahl, weil er unter den verbleibenden Kandidaten nun mal das kleinere Über ist - für die, die nicht ganz rechts gewählt haben.

Aber sicher sein kann man nie. Wie viele werden beim zweiten Wahlgang zu Hause bleiben, wie viele Nichtwähler lassen sich mobilisieren?

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94 Antworten
1 Antwort
1-ichthys
(@1-ichthys)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 728
Veröffentlicht von: @hkmwk

Bei den Präsidentschaftswahlen ist die erste Runde vorbei. Wie erwartet, hat niemand die absolute Mehrheit erzielt, und wie in den Umfragen vorausgesagt sind Macron und lePen die Kandidaten für den zweiten Wahlgang.

Schade, dass Mélenchon nicht lePen überholt hat, aber er hat dringend aufgefordert keine Stimme an lePen zu geben. Wenn die meisten seiner Wähler Macron wählen, hat der einen satten Vorsprung. Auch die meisten anderen Kandidaten sind jetzt für Macron. Nur bei Zemmour könnte Marine noch in größerem Ausmaß abstauben

Voraussichtlich wirds also wie vor 5 Jahren: Macron gewinnt die Wahl, weil er unter den verbleibenden Kandidaten nun mal das kleinere Über ist - für die, die nicht ganz rechts gewählt haben.

Aber sicher sein kann man nie. Wie viele werden beim zweiten Wahlgang zu Hause bleiben, wie viele Nichtwähler lassen sich mobilisieren?

Macron und LePen sind beide keine gute Wahl! Aber Macron ist das kleinere Übel. Ich stimme Dir zu, schade, dass es nicht Melenchon in die Stichwahl geschafft hat statt die Rechtsaußen. Mit einer Präsidentin LePen könnten wir die EU und die dt.-franz. Achse abhaken.

 

1-ichthys antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

@hkmwk 

Gewinnt Macron, ist es so.

Gewinnt Le Pen, dann ist es eben so. 

Das Volk entscheidet. Mit allen Konsequenzen.

 

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Helmut-WK
Themenstarter
Beiträge : 7361

Gestern war die große Debatte zwischen beiden.

Sie kam mit Übersetzung auf Phönix, ich habe zeitweise reingehört, und in den letzten Minuten den Eindruck, dass lePen sich besser darstellt als Macron.

Glücklicherweise sieht eine Mehrheit der befragten Französischen Zuschauern (die ja wesentlich mehr mitbekommen haben als ich) das anders.

hkmwk antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

Ich hoffe für die Franzosen das die Wahl die richtige Entscheidung sein wird.

 

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BeLu
 BeLu
Beiträge : 5074

Wie es scheint, sind Frankreich und Europa noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen. Rund 42% für Le Pen sind aber schon sehr viel.

belu antworten
11 Antworten
Furzwitz
(@furzwitz)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 124

Ich bin verwirrt, weil in der Berichterstattung immer wieder durchscheint 58% für Macron seien toll. Vermutlich ist beides irgendwie wahr.

furzwitz antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5074

@furzwitz Ich vermute, es ist eine gewisse Erleichterung, dass es nicht noch enger geworden ist. Aber im Vergleich zur vorigen Wahl vor 5 Jahren hat Macron jetzt deutlich schlechter abgeschnitten (damals hatte er 66%).

belu antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21514

@furzwitz 

Ich bin verwirrt, weil in der Berichterstattung immer wieder durchscheint 58% für Macron seien toll.

Ist halt alles relativ. Befürchtet wurde ja noch Schlimmeres.

lucan-7 antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217

@belu 

Rund 42% für Le Pen sind aber schon sehr viel.

Perspektivisch dürfte das noch mehr werden. Frankreich ist beim Stadt-Land-Konflikt schon weiter, als wir es sind. Da gibt es künftig sicher noch Mobilisierungspotential. 

 

mrorleander antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3604

@mrorleander 

Perspektivisch dürfte das noch mehr werden. Frankreich ist beim Stadt-Land-Konflikt schon weiter, als wir es sind.

 

Verstehe ich nicht. Hat Macron vor allem auf dem Land gewonnen? Ich dachte, seine Wählerschaft läge eher in den großen Städten?

jack-black antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217

@jack-black 

Ich dachte, seine Wählerschaft läge eher in den großen Städten?

Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt? Ich sehe für Le Pen (oder wer auch immer ihr nachfolgen wird) noch weiteres Mobilisierungspotential.

mrorleander antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3604

@mrorleander 

Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt?

Keine Ahnung. Ich verstehe jedenfalls den Zusammenhang nicht. Falls Le Pen vor allem auf dem Land ihre Wählerstimmen herbekommt, dann sollte ein (möglicher und von mir erstmal angenommener) Trend zur Urbanisierung perspektivisch doch eher gegen sie verlaufen? Ich bin in Frankreich echt nicht so auf dem Laufenden, sondern beschäftige mich, wenn überhaupt, eher mit us-amerikanischer Innenpolitik. Dort ist die Wählerklientel der REPs eher im ländlichen Bereich zu finden, und wenn die Wahlbezirke nicht schon seit Jahrzehnten systematisch zugunsten der "Konservativen" zugeschnitten würden, sondern entsprechend der absoluten Bevölkerungszahlen, wäre Trump nie Präsident geworden und hätten die REPs auch bei den kommenden Wahlen nicht den Hauch einer Chance. Der Stadt-Land-Konflikt in den USA kann deswegen so gut von den Trumpisten (die nur das derzeitige Label der rassistischen Dominionisten sind in meinen Augen) instrumentalisiert werden, weil - im statistischen Mittel - die Einteilung der Wahlbezirke dafür sorgt, dass Landbewohner-Stimmen viel schwerer wiegen als Stadtbewohnerstimmen.

Und nun frage ich mich halt, wie das in Frankreich aussieht. Für mich ist le Pen die Entsprechung zu Trump: reaktionärer Populismus eben.

Der lebt natürlich prinzipiell davon, Konflikte zu schüren, statt zu lösen. Insofern könnte ich Dich so verstehen, dass der Stadt-Land-Konflikt von le Pen geschürt werden kann und dass Du da noch weiteres Öl-ins-Feuer-Potential siehst.

Aber Spaltung allein reicht ja nicht: man muß, wenn man an die Regierung will, auf Seiten des größeren Haufens stehn. Wenn nun das Narrativ Le Pens lauten sollte: die Leute auf dem Land und in den Kleinstädten werden benachteiligt! - dann ist das nur dann ein Winner-Narrativ, wenn die Stimmen der Land- und Kleinstadtbewohner unter'm Strich wertvoller sind als die der Großstadtbewohner.

Da ich nicht weiß, wie genau das französische Wahlsystem da arbeitet und wie die demoskopischen Verschiebungen in Frankreich sind (womöglich zieht's die Franzosen zurück auf's Land? Keine Ahnung...), fragte ich halt nach.

jack-black antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217

@jack-black 

und wie die demoskopischen Verschiebungen in Frankreich sind

Ich bin kein Spezialist für Frankreich, kann nur referieren, was Freunde von mir berichten, die dort mittlerweile ihren Lebensmittelpunkt haben. Demnach dominieren in Frankreich die Städte kleiner und mittlerer Größe, die meine Freunde aber dem 'Land' zuschlagen, im Kontrast zum alles überstrahlenden Zentrum Paris und einigen weiteren Großstädten. Dieses Klein- und Mittelstädte können ihre Bevölkerung halten, profitieren sogar vom Rückstrom aus den großen Zentren. Le Pen hat aus diesem Reservoir zunehmend schöpfen können, befeuert durch einen Kulturkampf, der eher dem in Amerika ähnelt als den vergleichsweise harmlosen Auseinandersetzungen hierzulande, also all der oberflächliche Tinnef, mit dem Populisten so gern spielen, der aber die eigentlichen wirtschaftlichen Verwerfungen nur kaschieren soll. 

mrorleander antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7361

@mrorleander 

Ich bin kein Spezialist für Frankreich

Ich auch nicht, aber ich weiß, dass Paris weit mehr Gewicht hat als Berlin in D. In erster Annäherung wird Frankreich gerne in „Paris und Provinz” eingeteilt.

Hat was mit der Geschichte zu tun, Zentralismus und Föderalismus, das fing ja schon an, als in Frankreich der König absolutistisch regier(en konn)te, in D dagegen die „reichsunmittelbaren” Herrscher in Brandenburg, Bayern, Kurköln, Sachsen-Coburg-Gotha und so weiter. Vermutlich steckt in der Aufzählung ein kleiner Anachronismus (kenne mich da nicht so ganz aus), aber prinzipiell beschreibt das die Lage in D schon.

Also mit dem „Land” ist die Provinz gemeint.

hkmwk antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3604

@mrorleander 

Danke für Deine Ausführungen! 🙂

jack-black antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5074

@mrorleander Dieser Konflikt ist sicher etwas, an dem Macron arbeiten muss. Auch wenn er meines Wissens nach dieser Amtszeit nicht für eine dritte antreten kann, sollte ihm daran gelegen sein, dass Le Pen nicht weiteren Zulauf erhält, denn er wird sicher nicht nach der nächsten Wahl an Le Pen übergeben wollen. Irgendwie wird er es wohl anstellen müssen, dass in der Bevölkerung ankommt, dass in Paris nicht nur Politik für die Großstädte gemacht wird. 

belu antworten
Wolfberg
Beiträge : 13

@hkmwk 

Frankreich hat sich zwischen einem Neoliberalismus und einem Neofaschismus entscheiden müssen - und hat sich für das "kleinere" Übel entschieden.

wolfberg antworten
7 Antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7361

@wolfberg 

Seh ich genauso. Nur warum du kleiner in Anführungszeichen gesetzt hast, erschließt sich mir nicht ganz.

hkmwk antworten
Wolfberg
(@wolfberg)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 13

@hkmwk ...weil der Neoliberalismus - dem sich übrigens auch das rechte Spektrum zuneigt - das kleinere Übel darstellt.

 

wolfberg antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7361

@wolfberg 

Dann gibt es doch keinen Grund für Gänsefüßchen? Die relativeren oder distanzieren doch. Etwa wenn jemand die große vaterländische „Militäraktion” Russlands in der Ukraine erwähnt.

hkmwk antworten
Wolfberg
(@wolfberg)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 13

@hkmwk 

In diesem Kontext sollten die Anführungszeichen "intonieren" - was wohl falsch verstanden wurde. Einen angenehmen Abend!

wolfberg antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7361

@wolfberg 

Den Neoliberalismus als das kleinere Übel im Vergleich zum Neofaschismus zu bezeichnen bedeutet, dass etwas falsch verstanden wurde? 🤔⁉️❓

hkmwk antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15268

@hkmwk Helmuuuuut 😀 Wolfberg wurde nur falsch verstanden. Er erklärt, dass er die Anführungszeichen als besondere Betonung gebrauchen wollte. Das ging wohl in die Hose. Er betont demzufolge mit seinen Anführungsstrichen das Wort kleinere.

Na hoffentlich hab ich das jetzt wirklich richtig verstanden. 😀 😀

neubaugoere antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7361

@neubaugoere 

Er erklärt, dass er die Anführungszeichen als besondere Betonung gebrauchen wollte.

Jetzt wo dus sagst. leuchtet das mir ein. nur: Betonung durch Gänsefüßchen? Ich kenne Betonung durch Formatierung, oder durch zusätzliche _Zeichen_ *am* _W_o_r_t_, oder vereinzelt als Großschreibung (also BRÜLLEN). Aber an Gänsefüßchen mit dieser Funktion kann ich mich nicht erinnern, das ist mir völlig unbekannt.

hkmwk antworten


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