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Warum ein russischer Einmarsch in der Ukraine nicht zu verhindern ist

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Ungehorsam
Themenstarter
Beiträge : 3336

Mit großer Sorge verfolge ich das diplomatische Tauziehen um die Ukraine. Putin schafft Fakten und der Westen läßt sich von ihm vorführen.
Die Achillesferse ist unsere Abhängigkeit von russischem Erdgas. Das weiß Putin und spielt den Westen gegeneinander aus.
Symptomatisch dafür ist das Hickhack um Nordstream2. Diese Pipeline war von Anfang an zu Recht umstritten. Der Westen sagt, er steht hinter der Ukraine, mit Nordstream2 wird das Land jedoch ausgebootet. Das Gas droht knapp zu werden und damit teurer. Sanktionen haben ihren Preis... Anscheinend möchte den aber niemand bezahlen. Und dann ist da noch Gas-Gerd, der über ein Säbelrasseln der Ukraine schwadroniert.
Die Ukraine benötigt dringend Verteidigungswaffen. Die deutsche Regierung, die sonst Rüstungsgüter aller Art hemmungslos an Freund und Feind verkauft, gibt sich plötzlich pazifistisch und weigert sich, der Ukraine etwas zu verkaufen. Das ist in höchstem Maße unglaubwürdig.
Irgendwie erinnert das alles an die Jahre 1938/39, als Deutschland zuerst das Sudetenland annektiert (2014 annektiert Rußland die Krim) und dann quasi ohne Gegenwehr in die Tschechoslowakei einmarschiert. Hitler hat auch bis zuletzt beteuert, er wolle keinen Krieg.
Unsere Partei "Die Linke", die sonst immer etwas zu sagen hat, wenn die USA irgendwo militärisch eingreifen, sagt nichts zum russischen Truppenaufmarsch an der ukrainischen Grenze.
Ich bin selbstverständlich dafür, daß Reden besser ist als Schießen. Doch wer mit Putin reden will, muß auch bereit und willens sein, mit einer Stimme zu sprechen und eigene Interessen (sichere Gasversorgung) zurückzustellen. Das sehe ich bei unserer Regierung nicht. Alles nur leere Drohungen. Das ist so dilettantisch, daß es jeder Idiot mitkriegt.
Putin will eine Osterweiterung der NATO verhindern, doch er treibt die Ukraine der NATO geradezu in die Arme.

Ich gebe mich keinen Illusionen hin - der Einmarsch russischen Militärs in die Ukraine ist nur noch eine Frage der Zeit.

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198 Antworten
paramaribo1954
Beiträge : 524

Hallo Ungehorsam,

eingangs stelle ich fest, dass es mit Sicherheit das "kleinere Übel" ist, wenn unserer Regierung standhaft bleibt, und keinerlei Waffen, weder offensiver noch defensiver Art schickt. Weil das Putin kaum beein-drucken würde! Der gelernte und ziemlich zielstrebige Geheimagent
W. Putin setzt vieles auf eine Karte. Und zwar auf die Militärische !
Er wird diese Karte aber unter keinen Umständen spielen. Er weiß nur zu gut, dass dieses zu einer unübersehbaren Katastrophe führen würde!

Der Westen, und da sind sich alle, Europäer wie alle anderen Nato-Staaten, völlig einig, Russland diplomatisch und wirtschalftlich zu iso-lieren. Das hätte für Putin und ganz Russland die weitaus schlimmer
einzuschätzenden Folgen. Die ganze russische Wirtschaft steht auf
äusserst wackeligen Beinnen. Auf der einen Seite hat das größte land der Erde ungeheure Bodenschätze. Nur fehlt den Russen anderer-sets das Kapital, diese Schätze wirtschaftlich abzubauen.
Der Kreml hat große Angst davor, dass Nordstream2 gebremst werden könnte. Die benötigen das geld dringend, was sie damit verdienen können. Und wenn dazu dann noch, im Falle eines Ein-marsches in die Ukraine, die diplomatische und wirtschaftlich Isolation von Amerika, Europa, Canada und Australien eingeleitet würde, könnte man in Moskau sagen : "Wladimir mach das Licht aus, du bist der Letzte...!"

Wladimir Putin spürt, wie in den ehemaligen Sowjet-Republiken
Ukraine, Belarus, Georgien und dem Baltikum der starke Wille im Volk
zu sehen ist, demokratische Verhältnisse wie in Westeuropa zu bekommen. Und so läßt er jetzt mal sehr gerne seine Muskeln spielen. Militärische Aufmärsche, weit mehr als zu Manöverzwecken,
nehmen klar und für die Welt sichtbar ganz dicht bei der Ukraine sowie auch in Belarus, in bedrohlicher Weise Aufstellung.
Ich glaube, der russische Präsident träumt insgeheim von einer wieder erstarkten und mächtigen Sowjet-Union.

Und diese Entwicklung hat eine Vorgeschichte.
Oktober 2001. Der deutsche Bundestag und die Bundesregierung
haben Putin eingeladen und er bekam die Möglichkeit, im Plenum eine viel beachtete Rede zu halten. Putin hatte dem Westen ein, wie heute viele Politiker sagen, überraschend faires Angebot gemacht.
Unter anderem war es sein Wunsch, das die Nato, die schon mit Polen
Beitrittsgespräche geführt hatte, sich nicht weiter nach Osten in Rich-tung Russland ausbreiten sollte. Russland wollte sich wirtschaftlich dem Westen weiter öffnen. Wirtschaftliche Zusammenarbeit, Jugend- und Schüleraustausch und in besinderer Weise Zusammenarbeit im militärischen Bereich. Daraus entstand der NATO-Russland-Rat und eine verstärkte Gaslieferung nach Europa, durch die Ukraine.

Darüberhinaus hat sich da nur wenig getan.
Allerdings begann dann, ohne Rücksicht auf Absprachen mit Riússland
die Nato mit dem Vorantreiben des Nato-Osterweiterung.
Mit Polen und dem Baltikum rückte man Russland ganz schön dicht "auf die Pelle!"
Alles, was im Oktober 2001 in Bonn und dann auch nochmal 2006 bei einem Putin Besuch auf dem Petersberg ins Gespräch und angeboten wurde, hatte schon sehr bald kaum noch Beachtung oder Bedeutung.

Und da kann man doch sicher die bei Putin immer stärker werdende
Endtäuschung nachvollziehen. Und so hatte sich im Laufe der Zeit,
zwischen 2006 und 2018, im Kreml Frust und Konfremtation aufge-baut! Und dann hat der kleine, aber mächtige Mann bei sich gedacht:
"Wartet nur, ich kann auch anders"!
Und schon hatter er unterschwellig daran gearbeitet, die Ukraine zu schädigen, indem er sich die Krim "heimgeholt" hat. Und jetzt ist eben die Ukraine dran!

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Irgendwie erinnert das alles an die Jahre 1938/39, als Deutschland zuerst das Sudetenland annektiert (2014 annektiert Rußland die Krim) und dann quasi ohne Gegenwehr in die Tschechoslowakei einmarschiert. Hitler hat auch bis zuletzt beteuert, er wolle keinen Krieg.

Ich meine, du machst einen Fehler, wenn du Putins heutiges Verhal-ten auch nur in die Nähe dessen bringst, was zwischen 1930 und 1945 in Deutschland geschehen ist. Das sich deutlich 2 Paar Schuhe!

Veröffentlicht von: @ungehorsam

ch bin selbstverständlich dafür, daß Reden besser ist als Schießen. Doch wer mit Putin reden will, muß auch bereit und willens sein, mit einer Stimme zu sprechen und eigene Interessen (sichere Gasversorgung) zurückzustellen. Das sehe ich bei unserer Regierung nicht. Alles nur leere Drohungen. Das ist so dilettantisch, daß es jeder Idiot mitkriegt.
Putin will eine Osterweiterung der NATO verhindern, doch er treibt die Ukraine der NATO geradezu in die Arme.

Schiessen ist gar keine Option!!
Und darum muß und wird auch geredet werden.
Ukraine in der Nato
das ist derzeit überhapt nicht möglich.
Die Nato nimmt keine Staaten auf, die sich wie die Ukraine in einer militärischen Auseinandersetzung befinden! (§ 103)
Die Nato nimmt keine Staaten auf, die, wie die Ukraine offene, um-kämpfte und daher ungesicherte Grenzen hat! (§ 98)

Mein Bauchgefühl sagt mir: Wir sollten, müßten den "befreundeten Ukrainern" Waffen zur Verteidigung liefern und ihnen damit helfen.

Aber wenn ich das Gehirn einschalte: "Waffenlieferung ist keine Option. Weil sie die Russen, sollten die doch Einmarschieren, nicht
besonders aufhalten würden. Es gäbe nur mehr Opfer.

Ein russischer Einmarsch ist zu verhindern!

Nachtrag vom 07.02.2022 1345
verstärkte russische gaslieferung nach Europa via Ukraine

paramaribo1954 antworten
4 Antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Die Nato nimmt keine Staaten auf, die sich wie die Ukraine in einer militärischen Auseinandersetzung befinden! (§ 103)
Die Nato nimmt keine Staaten auf, die, wie die Ukraine offene, um-kämpfte und daher ungesicherte Grenzen hat! (§ 98)

Richtig. Und diesen Status quo wird Putin auf nicht absehbare Zeit aufrecht erhalten.

Und auch ein großer Teil das russischen Volkes möchte wie die Völker der ehem. Sowjetrepbliken, die du aufzähltest, in Freiheit und Demokratie leben. Die sehen die NATO als Garant für Frieden, Freiheit und Demokratie. Es ist eher das "System Putin", also die Eliten, die ihre Macht bedroht sehen. In den baltischen Republiken leben auch sehr viele Russen. Die genießen seit nunmehr dreißig Jahren Freiheit und Demokratie und wollen nicht mehr zurück.

ungehorsam antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

BINGO....

paramaribo1954 antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7435
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Allerdings begann dann, ohne Rücksicht auf Absprachen mit Riússland
die Nato mit dem Vorantreiben des Nato-Osterweiterung.

Das war eine Konsequenz dessen, was Russland tat. Georgien und Moldawien haben zu spüren bekommen, was passiert, wenn man nicht so ist wie Russland will. Da haben etliche Länder Angst bekommen ... und wollten in die NATO.

Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Ich meine, du machst einen Fehler, wenn du Putins heutiges Verhal-ten auch nur in die Nähe dessen bringst, was zwischen 1930 und 1945 in Deutschland geschehen ist.

Ein Vergleich mit dem, was in Deutschland passierte, wäre tatsächlich infam.

Aber Außenpolitisch: Ein Staatschef, der Expansionspläne hat, sich z.T. auf historische Ansprüche berufen kann - und der Westen schaut mehr oder weniger zu, "Appeasement".

Helmut

hkmwk antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

Hallo Helmut,

Veröffentlicht von: @hkmwk

Aber Außenpolitisch: Ein Staatschef, der Expansionspläne hat, sich z.T. auf historische Ansprüche berufen kann - und der Westen schaut mehr oder weniger zu, "Appeasement".

"Appeasement" ich weiß nicht genau was es bedeutet, aber du wirst wahrscheinlich Recht haben!

Hast du gestern abend die "Rede an das russische Volk verfolgen können?
Da war alles drin.
Etwas Baron Münchhausen, Jules Verne, Brüder Grimm,
der Rattenfänger von Hameln, Dostojewsky und Rasputin.
und zu allem Elend auch ein Hauch von A.H. , dem GröFaZ aus Braunau am Inn.
Wenn ich sowaß erzählen würde, bekäme ich aus meinem Umfeld zu hören: "Und was träumst du nachts?"

Selbst wenn man ansatzweise und mit ganz viel Verständnis Putins Wünsche und Vorstellungen so ein ganz klein bischen nachvollziehen könnte, ist das, was Wladimir Putin sich da vorstellt, unrealistisch und und jenseits jeder Realität.

Aber "der Rest der Welt" muß damit jetzt fertig werden und in richtiger Weise darauf reagieren.
Eine in den vergangenen 75 Friedensjahren nie da gewesene Heraus-forderung.

"ora ed abora"

Klaus

paramaribo1954 antworten


ALF.MELMAC
Beiträge : 2157

Das haben sie jetzt davon!

Keine Belohnung da für falsche Friedfertigkeit

Europa sollte daraus seine Lehren ziehen

alf-melmac antworten
9 Antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2985
Veröffentlicht von: @alf-melmac

Keine Belohnung da für falsche Friedfertigkeit

Das war keine Friedfertigkeit. Sie haben damals als Mitglied der GUS die Atomwaffen, die sie aus der Zeit als sie Teil der UDSSR hatten Russland gegeben. Warum? Russland hat bei der UNO die Rechtsnachfolge für die UdSSR. Russland war für die Ukraine damals eine Schutzmacht. Es war ähnlich, wie bei uns die nukleare Teilhabe.

Veröffentlicht von: @alf-melmac

Europa sollte daraus seine Lehren ziehen

Welche Lehre soll Europa daraus ziehen? Mehr Atombomben selber haben, oder was?

orangsaya antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157
Veröffentlicht von: @orangsaya

Welche Lehre soll Europa daraus ziehen? Mehr Atombomben selber haben, oder was?

Was denn sonst?

Eine gemeinsame europäische Atom-Streitmacht zur Abschreckung, auch im Hinblick auf China und Nordkorea...

alf-melmac antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Da lebe ich lieber unter nordkoreanischer Fremdherrschaft als in einer radioaktiv verseuchten Welt. Ist ja praktisch nur eine andere Regierung. Ok, die wurde nicht demokratisch gewählt. Hatte ich ja schon, kann man sich mit arrangieren.

ungehorsam antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt

Wehrlos ist ehrlos

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Da lebe ich lieber unter nordkoreanischer Fremdherrschaft als in einer radioaktiv verseuchten Welt. Ist ja praktisch nur eine andere Regierung. Ok, die wurde nicht demokratisch gewählt. Hatte ich ja schon, kann man sich mit arrangieren.

Genau das wollen die Verbrecher, erpressen, unterwerfen, ausnutzen

alf-melmac antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Es kommt darauf an, wie hoch der Preis ist. Seit der Erfindung der Atombombe und anderer Massenvernichtungswaffen ist der Preis einfach zu hoch.
Ich setze auf ein Aushöhlen von innen.

ungehorsam antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2985
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Da lebe ich lieber unter nordkoreanischer Fremdherrschaft als in einer radioaktiv verseuchten Welt.

Diese Haltung ist nicht neu. Früher ging unter den Friedensbewegten die Parole um: "Lieber rot als tot."
Hätten wir den Folge geleistet, dann würden wir heute unser Brötchen eher in Rubel bezahlen. Eine prophylaktische Kapitulation verhindert keinen Krieg, sondern ermuntert zum Krieg.

orangsaya antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2649
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Da lebe ich lieber unter nordkoreanischer Fremdherrschaft als in einer radioaktiv verseuchten Welt.

Das dürfte von der Lebensqualität her so ziemlich dasselbe sein ...

goodfruit antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2985
Veröffentlicht von: @alf-melmac

Eine gemeinsame europäische Atom-Streitmacht zur Abschreckung, auch im Hinblick auf China und Nordkorea...

Die Nukleare Teilhabe, die in Europa nicht nur wir Deutschen haben, verhindert, dass die Atombomben weniger breitflächig unkontrollierbar sind.
Für eine europäische Streitmacht bin ich auch, aber es muss keinen Atommacht sein. Höchstens, wenn die französischen Atomwaffen in der Entscheidung und Kontrolle breiter gefächert werden. Davon sind wir allerdings leider weit weg.

orangsaya antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

Was bedeutet breiter gefächert in diesem Zusammenhang?

Frankreich hat erst vor einigen Monaten klar gemacht, dass sie die Kontrolle über ihre Atommacht nicht teilen werden mit europäischen Institutionen, von daher muss Europa in seiner Gesamtheit handeln

mit Großbritannien, wenn möglicch

Ohne Atomwaffen und Präzisionsraketen gibt es keine Abschreckung

Sonst wird Europa zum Punching-Ball der anderen

alf-melmac antworten
Orangsaya
Beiträge : 2985
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Mit großer Sorge verfolge ich das diplomatische Tauziehen um die Ukraine.

Sorgen habe ich deswegen auch, aber eins muss man dabei auch sehen. Formal handelt es sich bisher nur um ein großes Manöver. Die NATO hatte Anfang der Achtziger auch mal ein großes Manöver gemacht. So viel schweres Kriegsgerät, wie damals habe ich sonst bist heute nicht gesehen und das nur auf den Straßen. Der Warschauer Pakt war auch sehr höchst besorgt und hatte den Finger etwas näher auf dem Knopf. Zum Ende des Manövers zogen sich die Amerikaner auf ihren alten Zustand zurück.

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Putin schafft Fakten und der Westen läßt sich von ihm vorführen.

Wo schafft Putin den Fakten und wo lässt sich der Westen vorführen. Der Westen macht nichts anderes, als Soldaten und Kriegsgerät an die Grenzen zu schicken. Bislang besteht ein Beistand nur mit Waffenlieferung an die Ukraine. Ich wüsste nicht, das der Westen einen Beistand mit der Ukraine besprochen hat, wie die Tage Russland und China ihren gegenseitige Beistand unverbindlich betonten.

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Die Achillesferse ist unsere Abhängigkeit von russischem Erdgas. Das weiß Putin und spielt den Westen gegeneinander aus.

Eigentlich wollte ich mit einem kurzen Reim hier einfallen lassen, aber auf Schröder fällt mir kein anderer Reim als blöder ein. Deswegen kurz und ohne Poesie: Schröder ist schuld!
Die SPD ist nicht im Stande, sich von Schröder einheitlich zu distanzieren und die Grünen können sich nicht erinnern, dass sie als Koalitionspartner verantwortlich waren. Gas, was heute von ökoistischer ein Feind ist, galt zu diesem Zeitpunkt allerdings als umweltfreundliche Alternative zu sonstigen fossilen Brennstoffen.

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Die Ukraine benötigt dringend Verteidigungswaffen. Die deutsche Regierung, die sonst Rüstungsgüter aller Art hemmungslos an Freund und Feind verkauft, gibt sich plötzlich pazifistisch und weigert sich, der Ukraine etwas zu verkaufen. Das ist in höchstem Maße unglaubwürdig.

Wieso, die Bundesregierung will doch fünftausend Stahlhelme in die Ukraine schicken. Das muss man sich mal vorstellen, in der Stunde der Todesangst der Ukrainer verhöhnt und demütigt unsere Regierung das ukrainische Volk. Fehlt nur noch, dass sie neben jedem Helm noch eine Wasserpistole dazugeben. 🙄

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Irgendwie erinnert das alles an die Jahre 1938/39

Vergleiche zum dritten Reich kommen in mir auch schnell hoch, obwohl ich weiß, wie schnell es falsch und widersprüchlich wird.
Als Deutschland zum ersten Mal nach Hitler Soldaten in einen Krieg schickte, begründete der damalige Außenminister das damit. Wir haben aus unserer Geschichte gelernt. Nie wieder Auschwitz.
Heute begründet die Außenministerin ihre mangelnde Hilfe im militärischen Bereich es damit, wir liefern keine Waffen, weil wir aus der deutschen Geschichte gelernt haben. Beide Haltungen gegenübergestellt sind in sich widersprüchlich.

Vielleicht sollten wir hier von den Ukrainern lernen. Die Ukrainer hatten die Wehrmacht seinerzeit die Wehrmacht begrüßt. Deutsche Soldaten befreien sie von der Sowjetunion. Freiwillig waren sie nicht Bestandteil der Sowjetunion. Stalin ließ die Menschen in dem fruchtbaren Land die Menschen hungern. Die Deutschen hatten die Ukrainer noch schlimmer unterdrückt und gemordet. Die Ukrainer haben trotzdem ein freundliches Vertrauen zu den Deutschen. Die gegenwertige Politik strapaziert gerade das Vertrauen.

Veröffentlicht von: @ungehorsam

Ich gebe mich keinen Illusionen hin - der Einmarsch russischen Militärs in die Ukraine ist nur noch eine Frage der Zeit.

Meine Hoffnung ist, dass das Manöver sein Ende findet, wie die Manöver vorher auch. Politisch hat sich das Manöver so entwickelt, dass Putin das Manöver beenden muss, ohne sein Gesicht zu verlieren.

Das Putin plante in die Ukraine einzumarschieren glaube ich nicht. Es wäre dumm, so langsam Militär aufzubauen und dann einzumarschieren. Die Überraschung für den Überfall ist weg. Das sagen viele hohe Militärs, dass es so ist.

Auf der anderen Seite besteht die Gefahr für die Ukraine über die gegenwärtige Situation hinaus. Es gibt zwei Nationen, die sich von den GUS-Staaten abgenabelt haben. Einmal ist es Georgien, zum anderen ist es dir Ukraine. In Georgien sind sie vorgeblich zum Schutze der russischstämmigen Georgier einmarschiert und Russland hält das Gebiet bis heute besetzt.
In der Ukraine wurde die Krim besetzt und später annektiert. Seitdem gibt es in der Ostukraine einen Bürgerkrieg, der für uns kaum Beachtung findet. Nur als ein westliches Passierflugzeug abgeschossen wurde, schaute man dort hin. Ansonsten wollte man mit den Problemen dort nichts zu tun haben.
Natürlich besteht die Gefahr, aber nicht nur jetzt, dass Russland in die Ukraine einmarschiert und den Russischstämmigen Nothilfe leisten will, wie auch Deutschland in einer westlichen Allianz in den Kosovo völkerrechtswidrig eindrang und Nothilfe leistete. Die russischen Soldaten waren in Serbien stationiert und schauten ohne zu handeln dem Geschehen zu. Kann nicht zum Thema Nothilfe dasselbe machen?

Russland macht kein Geheimnis daraus, dass sie nicht will, dass die Ukraine Mitglied der EU, oder der Nato wird.
Ich frage mich allerdings, wo hat die Nato hier eine Initiative ergriffen? Weiter frage ich mich. Wo hat die EU dahingehend gewirkt?
Ich kann nichts finden.
Nur die Ukraine hat vor ein paar Jahren ihre Verfassung dahingehend geändert, dass in der Präambel steht, dass eine Mitgliedschaft in der NATO und EU das Staatsziel ist. Das Ziel darf die Ukraine als souveräner auch machen und ist auch kein feindlicher Akt gegen die Sowjetunion.

Putin hat die Aufteilung der Sowjetunion nie gewollt. Er hat die GUS-Staaten nie wirklich akzeptiert. Ihm schwebt vor, dass die die GUS wieder zu einem eurasischen Staat zusammenwächst und zur alten Stärke erwacht. Doch das Gegenteil ist der Fall. Belarus will das nicht und ist instabil. Die Menschen dort, scheinen Russland nicht zu wollen und richten dort ihre Fühler Richtung westen aus. Ein Diktator verhindert das und in Kasachstan erlaubte man eine Destabilisierung nicht, indem die russische und kasachische Armee die aufständischen Menschen wie Hasen niedergeschossen haben.
Schön ist es, wenn man Richtung Moskau schaut, wirklich nicht.

orangsaya antworten
1 Antwort
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Wo schafft Putin den Fakten und wo lässt sich der Westen vorführen.

Das hast du im weiteren Verlauf doch selbst beantwortet. Die Fakten sind die Annexion der Krim und die von Rußland unterstützten Separatisten-"Republiken" im Donbass.
Der Westen schaut ratlos zu und baut auch noch eine Pipeline durch die Ostsee, damit die Ukraine umgangen werden kann. Unser Gas-Gerd wird das wohl maßgeblich vorangetrieben haben.
Apropos Gas-Gerd: Ein kluger Schachzug Putins, ihn vor seinen Karren zu spannen.

ungehorsam antworten


ALF.MELMAC
Beiträge : 2157

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wladimir-putins-jacht-warum-verliess-sie-hamburg-so-ploetzlich-a-a7ef183c-24b0-407d-96e6-c160c3c5c95e

Ein bescheidenes knallrotes Gummiboot, oder so ähnlich

"82 Meter lang, rund 2800 Tonnen schwer, Maximalgeschwindigkeit 18 Knoten, geschätzte Baukosten: 87 Millionen Euro"

Gerhard Schröder soll aber nicht an Bord gewesen sein....

alf-melmac antworten
9 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23013

Jedenfalls ist die Graceful auf der Hälfte zwischen Rügen und der Danziger Bucht.

Marinetraffic zeigt sie in Pink. 😉

deborah71 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

Hallo deborah71,

Die Graceful ist mit 10,9 Kn (55 Grad) in Richtung Baltic - Sea
unterwegs.

Bestimmungsort KLD RUS

Vor einer Minute war ihre Position NNW von Gdansk.

Man könnte ja jetzt die verrücktesten Geschichten erfinden und verbreiten.

Holt Wladimir sein Prachtsück aus den Händen der potentiellen Feinde??? Und schickt dann seine Leute nach KIEW?

paramaribo1954 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23013

Hi,

ich kann mit der Seite MarineTraffic gut umgehen. Daher habe ich die Ortsangabe und mir das Schmuckstück auch angeschaut.

Von Spekulatius halte ich nichts in dem Zusammenhang. Das Schiffle wird einfach fertig gewesen sein. Aber wie es so ist : "Bild sprach als erster mit dem Toten" 😉

deborah71 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @deborah71

Von Spekulatius halte ich nichts in dem Zusammenhang. Das Schiffle wird einfach fertig gewesen sein. Aber wie es so ist : "Bild sprach als erster mit dem Toten" 😉

Ich bin da ganz deiner Meinung. Spekulieren , Vermuten und dann auch noch ggf. dummes Zeug verbreiten (wie das Blatt mit den 4 großen Buchstaben!) ist natürlich Blödsinn...

übrigens Spekulatius auf gebuttertem Schwarzbrot ist soooo lecker....

paramaribo1954 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23013
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

übrigens Spekulatius auf gebuttertem Schwarzbrot ist soooo lecker....

Das kannte ich noch nicht. 😊

deborah71 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157
Veröffentlicht von: @deborah71

Marinetraffic zeigt sie in Pink. 😉

Knallrotes Gummiboot - sag ich doch 😊

https://www.youtube.com/watch?v=YJrQiv-FHEg

alf-melmac antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @alf-melmac

Knallrotes Gummiboot - sag ich doch 😊

das einzige was auf Yacht ist aus Gumme ist liegt im Nachttisch der Schlaf-Kajüten......😀😀❤❤

paramaribo1954 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

😀😀😀😀😀😀😀

alf-melmac antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23013

😀😀😀

deborah71 antworten
ALF.MELMAC
Beiträge : 2157
11 Antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

Da hätten die doch auch telefonieen können.....

paramaribo1954 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

oder Brieftauben schicken, als Friedenssymbol...

alf-melmac antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

Wenn man das Ganze mal etwas "aus der Ferne" betrachtet,
könnten es statt Brieftauben Auch Adler und Falken sein....

Aber, auch wenn gerade ein militärischer Riesenaufmarsch mit ungeheuerem Angriffs- und Vernichtungspotential in Belarus stattfindet,
glaube ich weiterhin an eine politische Lösung.
Auch die Russen und Putin wissen, was da für die ganze Welt auf dem Spiel steht.

paramaribo1954 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

https://www.spiegel.de/ausland/wladimir-putin-soll-emmanuel-macron-wegen-fehlendem-test-auf-abstand-gehalten-haben-a-a7f08d57-49b7-4ad6-875e-b923264a6780

Deswegen angeblich der lange Tisch!

Die Russen wollten Macron selbst testen

Mit allen Tricks und Hintergedanken... 😊

alf-melmac antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5083

Interessant, dass sich jetzt alle über den riesigen Tisch mokieren und da alles Mögliche hineininterpretieren. Als Putin vor einigen Tagen Viktor Orban empfangen hat, saßen die auch an dem Tisch, und keinen hat es interessiert.

belu antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

Den Orban würde ich mir auch vom Leibe halten...

alf-melmac antworten
Johannes22
(@johannes22)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2973

Macron hat einen PCR Test abgelehnt weswegen Putin ein bischen auf Abstand wert gelegt hat.

johannes22 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

Macron läßt sich von seinen eigenen Ärzten teste, nicht von russischen...

alf-melmac antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5083

Jetzt durfte Scholz auch an Putins Tiiiiiiiiiiisch sitzen
https://www.n-tv.de/politik/Putins-langer-Tisch-kommt-auch-bei-Scholz-zum-Einsatz-article23129652.html

belu antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

Hoffen wir, das es geholfen hat

alf-melmac antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

aus Nord-Italien

aus Cantù bei Como

ein Herr namens Renato Polagna

Was eine Kopie des durch Putin berühmt gewordenen Konferenztischs heute kosten würde? »Ach, vielleicht 100.000 Euro«, so der Unternehmer

Respekt, Möbel konnten die Italiener schon immer gut

https://www.spiegel.de/panorama/putins-konferenzmodell-dieser-tisch-ist-einer-der-die-kreativitaet-anregt-a-7f74e9d2-de75-4699-928d-8f8c7f31f3d8

alf-melmac antworten


Lucan-7
Beiträge : 21656

Mittwoch geht's los?
Jetzt gibt es auch schon ein konkretes Angriffsdatum. Laut US Berichten ist Mittwoch, der 16.02. ein möglicher Termin.

Diese Einschätzung beruht wohl darauf, dass die russischen Streitkräfte zu diesem Zeitpunkt in der Lage sein werden, die Ukraine tatsächlich anzugreifen. Aber ob sie das dann auch tatsächlich tun werden steht auf einem völlig anderen Blatt.

Schwer zu sagen, ob diese Ankündigung einen Einfluss haben wird. Putin wird sich zumindest schwer damit tun, das ganze als "Verteidigung" zu deklarieren, wenn ein Angriff in der nächsten Woche konkret erwartet wird. Auch aus Putins Sicht kann das kaum vorteilhaft erscheinen... aber was weiß man schon, was in dem Mann vorgeht.

Und genau mit diesen Zweifeln macht er ja seine Politik.

lucan-7 antworten
14 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23013

Wie beurteilst du....
..die Aktivitäten und Begründungen von Biden, die durchaus geeignet sind, in unserem Land Probleme zu generieren?

https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ukraine-biden-us-soldaten-deutschland-osteuropa-100.html

deborah71 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21656
Veröffentlicht von: @deborah71

..die Aktivitäten und Begründungen von Biden, die durchaus geeignet sind, in unserem Land Probleme zu generieren?

Das halte ich für rein symbolisch. Putin will ja weder Länder die Nato angreifen noch hat die Nato vor, in der Ukraine einzugreifen. Biden will halt zeigen, dass er etwas macht. Mehr ist es dann aber auch nicht.

lucan-7 antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23013

Danke für..
..deine Sichtweise 😊

deborah71 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524

hallo Lucan-7,

ich bin da ganz nah bei deiner Einschätzung eine seit Jahren nie mehr dagewesenen "prikären Gemengelage in Osteuropa. Wobei man natürlich beachten sollte, dass Westeuropa und, wenn dann alles aus dem Ruder laufen sollte, "der Rest der Welt" auf vernichtungstechnisch
höchstem Niveau in Mitleidenschaft gezogen werden könnte!
Wenn es nicht tragische wäre, könnte man ganz lapidar sagen:
"Das war' dann!"

In Realität sind wir aber noch sehr weit weg von solchem Szenario!

Ich bin mir sehr sicher, dass (Pokerface) Wladimir Putin mit höchstem
Einsatz spielt. Soll heissen, höchste Bedrohungsstufe mit geballter Militärmacht präsentieren, um am Ende maximale Forderungen an
Nato , Europa und die Vereinigten Staaten stellen zu können.
Er möchte sich als der starke Mann vor seinem Volk präsentieren.
Das braucht er ganz dringend, um den offenen Demokratie-Wünschen
in seinem Land und vielen ehemaligen Sowjet-Republiken etwas ent-gegen zu setzen.
Wirtschaftlich geht es Russland nicht wirklich gut. Und wenn er sein Gas nicht mehr von Europa abgenommen wird, wenn NordstreamII
gestopt wird, würde Russland "die Puste ausgehen!"
Dazu braucht Russeland um zu überleben dringend den großen Wirt-schaftsraum in Europa, Amerika, Australien und Canada!
Wenn er durch seinen unsinnigen Einmarsch in die Ukraine und sehr lange anhaltende Guirilla-Kriege in diesem Land jegliche westliche
Zusammenarbeit verliert, muß er sich in die Hände seine "lieben chinesischen Freunde begeben. Ob Putin das will ???

Darum, so bin ich sicher, wird er wie Chruschtschow in der Kubakriese im Allerletzten Moment seine Soldaten samt ihrem um-fangreichen Waffenarsenal un die Kaseren zurück beordern...

Ich bin das ganz guter Hoffnung....

Liebe Grüße
paramaribo1954

paramaribo1954 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21656

Ein Krieg könnte Putin nützlich erscheinen

Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Ich bin mir sehr sicher, dass (Pokerface) Wladimir Putin mit höchstem
Einsatz spielt. Soll heissen, höchste Bedrohungsstufe mit geballter Militärmacht präsentieren, um am Ende maximale Forderungen an
Nato , Europa und die Vereinigten Staaten stellen zu können.
Er möchte sich als der starke Mann vor seinem Volk präsentieren.

Und genau das gelingt ihm hier halt nicht. Die Krise ist nichts, was das russische Volk zusammenbringen könnte. Jedenfalls nicht ohne Angriff.

Putin geht es ja nicht nur um die Wirtschaft. Es geht ihm auch darum, Russland irgendwie zusammenzuhalten. Und das Problem ist, dass den meisten Russen ihr Land ziemlich egal ist. Also, nicht ihr eigenes Leben, und natürlich gibt es da eine gewisse gefühlte Verbundenheit zur Heimat, die will ich niemandem absprechen.

Aber das hindert die Leute nicht, in erster Linie an sich selbst zu denken. Korruption ist ein Riesenproblem. Niemand tut etwas für den Staat, alle bedienen sich nur selbst. Patriotismus beschränkt sich auf die Glorifizierung der Vergangenheit - aber es gibt kein Konzept für die Gegenwart. Wo bringt Russland denn irgendeinen Fortschritt voran? Wenn überhaupt, dann sind das Initiativen Einzelner, ein staatliches Zukunftsprogramm gibt es praktisch nicht.

In dieser Situation könnte Putin sehr wohl auf die Idee kommen, dass ihm ein Krieg nützlich ist.

lucan-7 antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217
Veröffentlicht von: @lucan-7

Putin geht es ja nicht nur um die Wirtschaft.

Er wird sie allerdings auch nicht vernachlässigen. Schon wegen der Eliten im Land, die ihn und seinen Kurs bislang stützen. Die wollen gern weiter machen wie bisher, sprich: In aller Ruhe das Land plündern.
Nun stünde Putin aber auch nach einem Einmarsch nicht mit leeren Händen da. Deutschland mag Nordstream 2 dann zähneknirschend verwerfen, aber russisches Gas brauchen wir hier trotzdem. Das kann aktuell und mittelfristig durch keinen anderen Erzeuger ersetzt werden. Diese Abhängigkeit macht eine der (noch) größten Volkswirtschaften der Welt daher ausgesprochen verletzlich und - tja, was will Putin? - kompromissbereit.
Meine Glaskugel sagt, daß es ihm um eine Neuauflage des guten alten Denkens in Einflußsphären geht. Statt Bündnisfreiheit einzelner Staaten soll es künftig wieder geordnete Verhältnisse geben, so wie früher halt, als niemand der Sowjetunion vorgeworfen hätte, sie sei nicht mehr als eine Regionalmacht. Russland zu alter Größe geführt zu haben, könnte für Putin ein lohnenswertes Ziel und sein Vermächtnis sein.
Ob er dafür wirklich in die Ukraine einmarschieren muß, weiß ich nicht. Vielleicht der Osten; es wird sich schon ein Vorwand finden lassen, auch wenn ihm die Amerikaner gerade womöglich etwas den Spaß verdorben haben. Mittelfristig hat Putin, wenn ich seine letzten Äußerungen richtig verstanden habe, zur Ukraine eine ähnliche 'Heim ins Reich'-Einstellung, wie sie weiland in Deutschland mit Blick auf Österreich akut war: Ein eigenständiges Land, das schon, aber im Grunde so eng verwandt, das zusammenwachsen sollte, was zusammen gehört.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Korruption ist ein Riesenproblem.

Und die schlechte Wirtschaftslage. Tschetschenien bleibt Dauerbaustelle, Ramsan Kadyrow selbst für Putin unberechenbar und womöglich gefährlich. Nicht zuletzt: Russland leidet schon seit längerem an Bevölkerungsschwund und es ist nicht zu erkennen, wie dieser kompensiert werden könnte.
Es gäbe also genug zu tun, aber Putins System basiert auf der Ausbeutung des Landes. Daß er damit rechnet, man werde ihm trotzdem noch Denkmäler erreichten, dürfte so weltfremd nicht sein: Schließlich findet auch Stalin noch zahlreiche Verehrer und Menschen, die dessen Gräueltaten aufdecken, werden neuerdings wieder schikaniert.

mrorleander antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21656
Veröffentlicht von: @mrorleander

Er wird sie allerdings auch nicht vernachlässigen. Schon wegen der Eliten im Land, die ihn und seinen Kurs bislang stützen. Die wollen gern weiter machen wie bisher, sprich: In aller Ruhe das Land plündern.

Auch diese Leute werden echte und vermeintliche Vor- und Nachteile abwägen und dafür möglicherweise Risiken in Kauf nehmen. Welche sie womöglich ganz anders bewerten, als unsereiner das hier in Europa tut. Denn China dürfte so ein Einmarsch herzlich egal sein, vielleicht macht man sich in dieser Richtung Hoffnung.

Möglicherweise verbunden mit der Illusion, dass man stark genug sei, um sich von China nicht über den Tisch ziehen zu lassen. Auch die Reichen und Mächtigen in Russland mögen sich da Fehleinschätzungen aus ihrer eigenen Blase heraus hingeben.

lucan-7 antworten
paramaribo1954
(@paramaribo1954)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 524
Veröffentlicht von: @lucan-7

In dieser Situation könnte Putin sehr wohl auf die Idee kommen, dass ihm ein Krieg nützlich ist.

Das wird aber nicht geschehen.

Weil er sich die Folgen ersparen möchte......

paramaribo1954 antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21656
Veröffentlicht von: @paramaribo1954

Das wird aber nicht geschehen.

Weil er sich die Folgen ersparen möchte......

Das dürfte wohl allein davon abhängen, wie er selbst die Folgen einschätzt.

Und das wissen wir nicht.

lucan-7 antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157
Veröffentlicht von: @lucan-7

Putin wird sich zumindest schwer damit tun, das ganze als "Verteidigung" zu deklarieren

völlig egal, es geht um Macht, offenbar um jeden Preis...

alf-melmac antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Putins größter Feind dürfte die westlich orientierte Demokratiebewegung sein. Er hat gesehen, daß sich Lukaschenko nur durch Anwendung brutaler Gewalt an der Macht halten konnte. Die Maidan-Proteste in Kiew brachten der Demokratie nach westlichem Muster in der Ukraine den Durchbruch, mit Festschreibung einer NATO-Mitgliedschaft in der Verfassung. Die Ereignise von damals spielen eine große Rolle in der russischen Staats-Propaganda.
Auch ein Großteil der russischen Bevölkerung hat genug vom System Putin mit Korruption und Ausplünderung des Landes. Für diese ist der Feind nicht die NATO, sondern er sitzt im Moskauer Kreml.

ungehorsam antworten
ALF.MELMAC
(@alf-melmac)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 2157

Du hast recht!

Das dürfte in Weissrussland ähnlich sein, aber wenn man erst mal die Macht hat, scheint Unterdrückung kein Problem zu sein...

alf-melmac antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3659
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Auch ein Großteil der russischen Bevölkerung hat genug vom System Putin mit Korruption und Ausplünderung des Landes.

Dass es sich da um ein Großteil handele, wage ich mal stark zu bezweifeln, oder gibt's da neuere statistische Erhebungen, die das belegen?
Du gibst hier nur das Narrativ wieder, dass momentan in den "aktuellen" Diskussionen im TV und anderen Medien hierzulande gepflegt wird: Putins Gebaren sei Zeichen seiner Angst vor der Demokratiebewegung.
Das reden wir uns womöglich einfach bloß ein, weil es uns in unserem So-Sein bestätigt.

Genausogut könnte es aber sein, dass sich Putin umschaut, welche Systeme in der Welt gerade Erfolg haben. Und da sticht nun mal China hervor, das ja auch mit Demokratie nicht viel am Hut hat. Während die "traditionellen Demokratien" eher schwächeln und irgendwie wenig auf die Kette kriegen (Großbritannien, aber auch eine EU, die sich gefühlt immer nur darauf einigen kann, uneinig zu sein) oder an ihrer eigenen Abschaffung (Trump-Amerika, Bolsonaro-Brasilien, Erdogan-Türkei) werkeln.
Es gibt mit China ein neues, positiv verstehbares role model und Putin könnte nicht aus Angst, sondern aus Ehrgeiz motiviert sein. Positiv behaupten will ich das nicht, denn ich kann ja auch nicht in seinen Kopf hineinschauen; aber die neueste Konjunktur, Putin als einen zu zeichnen, der Angst vor den Demokratiebewegungen hätte, erscheint mir denn doch etwas wie das Pfeifen im Walde.

jack-black antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Nun hat der Oberrusse tief in die Trickkiste gegriffen und hat die Separatisten-Territorien im Donbass für souveräne Staaten erklärt. Das bietet ihm nun die Möglichkeit, ganz offiziell dort "Militärhilfe" zu leisten. Als ob dort nicht schon längst russische Soldaten und Militärgerät stehen würden.
Das Minsker Abkommen ist damit Null und Nichtig. Der Donbass bietet Putin nun das Einfallstor in die Ukraine. In seiner Rede gestern abend hat er seine Absicht unverblümt der Welt mitgeteilt. Er ist nicht mehr der selbe Mann, der vor zwanzig Jahren die Rede im Deutschen Bundestag gehalten hat.

ungehorsam antworten
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