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Zusammenrottung vor dem Haus der Ministerin

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Ungehorsam
Themenstarter
Beiträge : 3336

Gestern Abend versammelten sich vor dem Wohnhaus der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping zwei bis drei Handvoll Menschen mit Fackeln in der Hand, um ihren Protest gegen die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu artikulieren. So behaupten es jedenfalls die Teilnehmer.
Die Empörung ist groß, weckt diese Veranstaltung doch eher Erinnerungen an Aktionen der SA vor 90 Jahren, die auf diese Weise die so "besuchten" Menschen einschüchterten. Winfried Kretschmann hat es auch so artikuliert.
Hat Herr Kretschmann recht oder übertreibt er?

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23 Antworten
Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @ungehorsam

Hat Herr Kretschmann recht oder übertreibt er?

Nein, ich finde nicht, dass er übertreibt.
Protest gegen einzelne Maßnahmen oder gegen die Corona-Politik der Regierung insgesamt ist völlig legitim und muss in einer Demokratie grundsätzlich möglich sein. Ich habe auch Demos der Initiative "Kinder brauchen Schule" und von "Alarmstufe Rot" teilgenommen.
Aber die fanden auf großen öffentlichen Plätzen statt, nicht vor den Privathäusern einzelner Politiker. Die haben tabu zu sein, finde ich.

suzanne62 antworten


Gelöschtes Profil
Beiträge : 17470

Ich habe das nicht so richtig mitgekriegt: woran war zu erkennen, dass diese Handvoll Demonstranten rechter Natur warten? Nur wegen der Fackeln, die man im Fernsehen ja sehen konnte?

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6 Antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

Es spielt ja keine Rolle, ob die Fackelträger rechts waren oder nicht. Auch Politiker haben eine Privatsphäre, und die gehört respektiert. Hier wurden eindeutig Grenzen überschritten.
Der Aufbau einer Drohkulisse vor dem Privathaus von Verantwortungsträgern ist genau so zu verurteilen wie des Versenden von Droh- und Haßmails. Nur daß die Teilnehmer in diesem Fall aus ihrer Anonymität herauskommen.

ungehorsam antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2983
Veröffentlicht von: @banji

Nur wegen der Fackeln, die man im Fernsehen ja sehen konnte?

Politische Fackelzüge zeigen keine politische Richtung an, sondern kommen aus einer anderen Epoche. Damals waren die Laternen nicht so gut und wir hatten weniger Lichtverschmutzung. Man brauchte die Fackel, wie man zu Sankt Martin die Laterne braucht. Heute sind solche Dinge eher Nostalgie.

Veröffentlicht von: @banji

Ich habe das nicht so richtig mitgekriegt: woran war zu erkennen, dass diese Handvoll Demonstranten rechter Natur warten?

Das sehe ich ähnlich. Es ist im Moment schon so, dass es eine Neigung gibt Hintergründe als rechtsextremistisch abzustempeln. In NRW, als die "Fackelträger" vor dem Haus des Innenminister standen, war das auch eines der ersten Gedanken. Zwischenzeitlich hat man wenige Täter dingfest gemacht. Sie waren zuvor in linken Spektrum auffällig. Trotzdem sagt man heute, man kann es politisch nicht zuordnen. Es ist von mir Spekulation. Wären sie politisch rechts auffällig gewesen, dann hätte man sie politisch zugeordnet. Ob nun politisch rechts, oder links, ober religiös, oder allgemein ethisch, es gibt Verhaltensweisen, die haben nichts mit unserer freiheitlichen Grundordnung zu tun und so sollte man es bewerten und nicht aus der Perspektive einer Parteilichkeit.

orangsaya antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 17470

Im Eingangsposting erwähnte Ungehorsam das Votum von Kretschmann, der sich an die SA-Aufmärsche von vor 90 Jahren erinnerte.
Daher kam meine Frage, ob denn wirklich definitiv diese Protestler dem Spektrum "rechts" zuzuordnen seien. Ich werde bei Fackelträgern eher an die FDJ der DDR-Zeit erinnert, die haben auch mit Fackeln agiert.

Natürlich ist es wurscht, ob links oder rechts - es ist und bleibt ein NO GO Politiker in ihren Häusern aufzulauern, egal ob sie die Gesundheitsministerin sind, der SPD, den Grünen, der CDU oder der AfD angehören.

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Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2983
Veröffentlicht von: @banji

Natürlich ist es wurscht, ob links oder rechts - es ist und bleibt ein NO GO Politiker in ihren Häusern aufzulauern, egal ob sie die Gesundheitsministerin sind, der SPD, den Grünen, der CDU oder der AfD angehören.

Das ist der wesentliche Punkt.

Veröffentlicht von: @banji

Im Eingangsposting erwähnte Ungehorsam das Votum von Kretschmann, der sich an die SA-Aufmärsche von vor 90 Jahren erinnerte.
Daher kam meine Frage, ob denn wirklich definitiv diese Protestler dem Spektrum "rechts" zuzuordnen seien. Ich werde bei Fackelträgern eher an die FDJ der DDR-Zeit erinnert, die haben auch mit Fackeln agiert.

Wie gesagt, Fackeln sind eher Nostalgie. Es wurde aus vergangenen Zeiten mitgenommen. Ich selbst habe als Jugendlicher auch freiwillig als Fackelträger gedient. Heute würde ich es nicht machen, denn die Frau, die uns bevor wir die Fackeln anmachten inspizierte, war die Witwe eines SS- und Polizeiführer. Er wurde nach dem Krieg zu lebenslanger Haft verurteilt. Als Jugendlicher wusste ich nichts davon. Die Veranstaltung selbst, war eigentlich unpolitisch.

orangsaya antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4221

Es geht nicht darum, ob die Täter rechts oder links sind, sondern dass die Geste an die Bilder und Handlungen aus den Anfängen der NS-Bewegung erinnern und wir wissen, was aus diesen Anfängen wurde.
Es geht um die damit verbundene martialische Drohung. Aus welcher Richtung die kommt, spielt die kleinere Rolle.
So hab ich das zumindest Verstanden.

channuschka antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

So hab ich das zumindest Verstanden.

Ich auch.

ungehorsam antworten
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