Glücklicher Single?...
 
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Glücklicher Single? Und das für immer???

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo Ihr, ich werde mir mal das von der Seele schreiben, was mich bewegt (ich habe kein Foto in meinem Profil, also traue ich mich offen zu sein). Ich bin ein 36 Jahre alter Mann. Ich hab zu Jesus gefunden als ich 17 war. Davor hatte ich eine üble Kindheit und Jugend. Jesus hat mich gerettet, also wollte ich mit ihm gehen. Ich wollte schon immer auch eine Frau an meiner Seite. Aus Liebe zu ihm versprach ich ihm, auf die richtige zu warten. Also kein Sex vor der Ehe. Ich vertraute, dass wir uns schon begegnen würden. Ich fing an die Gemeinden zu gehen. Früh merkte ich, dass ich in kein Raster passte. Ich war total anders wie die anderen. Hatte keine christlichen Eltern oder Familie, hatte es sehr schwer Freunde zu finden. Mir wurde Gesetzlichkeit übergestülpt in den Gemeinden, so hatte ich Jesus aber nie kennengelernt. Ich würde in den Gemeinden nie akzeptiert, schon gar nicht von den Frauen. Ich hatte später dann Freunde, aber eigentlich passten die überhaupt nicht zu mir. Ich war total unglücklich, aber nahm es halt so hin. Mit 30 traf ich eine Frau, die mir gefiel, aber sie war nicht gläubig. Ich war damals total verzweifelt, weil ich mit dem Singledasein überhaupt nicht klar kam und mir Nähe und Liebe einfach so wünschte. Ich ließ diese Beziehung also zu nach so langer Zeit. Nun wurde ich von meinen Gemeindeleuten beleidigt und gestalkt. Das würde so schlimm, dass ich untertauchte. Ab da hatte ich bis auf meine damalige Freundin kein Kontakt. Ich weiss dass übel über mich hergezogen wurde danach. Ich zog mit ihr zusammen. Ab jetzt war bei mir natürlich Hopfen und Malz verloren. Was die alle nicht wissen? Ich habe nie mit ihr geschlafen. Weil ich mein Versprechen an Gott einfach nicht brechen konnte. Wir haben uns dann getrennt später. Leider lagen unsere Lebensweisen und Ziele viel zu weit auseinander. Mein schlimmster Alptraum wurde war: Wieder Single. Ohne Freunde. Keine Kontakte. Keine Gemeinde, leider tu ich mir nach allem was ich dort erlebt habe sehr schwer irgendwo hinzugehen. Ich sehne mich noch immer nach einer guten Frau. Aber keine würde mir eine Chance geben, weil ich nicht ins Klischee passe und keine weiss, was für ein Herz ich eigentlich habe. Gläubig, ehrlich, treu, nicht langweilig, verantwortungsbewusst und totaler familienmensch, weil ich das selber nie so hatte. Ich suche Hilfe im Internet und Predigten, aber alles was mir begegnet ist: Sei glücklich als Single, das ist eine Gabe, ein Segen. Wirklich? Bei meinem Lebenslauf? Dann geht's weiter: Entdecke dich selbst, TU was du gerne machst, lebe für Gott. Wie denn ohne irgendwelche Freunde??? Frauen wollen das von einem Mann: Selbstbewusst, stark, positive Lebenseinstellung, wie soll ich das Liefern in meiner Situation? Ja ich mache was aus mir, mache jetzt beruflich weiter usw. Aber komme nach Hause und bin allein. Bin sehr schüchtern geworden, nach allem was in meinem Leben los war. Aber Gott hat uns zugesagt, dass wir heiraten sollen, wenn uns dieses Verlangen danach kaputt macht. Aber wen denn? Er sagt auch in so vielen Bibelstellen, dass es gut ist eine Frau zu haben, nicht nur in erster Mose. Aber ne Chance würde mir keine Einzige geben, weil ich nie ins Klischee passte. Ich muss jetzt wohl für immer alleine bleiben. Hab umsonst gewartet mit einer Frau zu schlafen. Die für die ich gewartet habe ist nie gekommen und auch ich habe sie nie gefunden. Ich hab gesucht und gesucht. Ich komm damit einfach nicht klar. Wie soll ich glücklicher Single werden? Und das will ich auch nicht, weil ich es eigentlich nicht richtig finde. Ich würde mich freuen, wenn irgendjemand sich das durchliest und mir was dazu schreiben kann. Vielen Dank.

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KleineFlamme
Beiträge : 9

Oje,Du setzt Dich aber ganz schön unter Druck.Genieß doch einfach das Singleleben solange es dauert.Ich hab auch immer gedacht daß ich immer Single bleibe und war (auch ohne christlichen Background)über 15 Jahre Single.Ich hab auch immer gedacht ich wäre nicht partnerschaftstauglich und fand das okay.Mein Motto war "Lieber gar keinen Mann als den Falschen"Das war auch gut so denn ich hatte eine Menge Probleme die erstmal weg mußten.Aber als das passiert war schwupps,hab ich (mit 36) meinen Schatz kennengelernt mit dem ich nun 17 Jahre glücklich verheiratet bin.
Wenn Du also noch nicht die richtige getroffen hast könnte das mehrere Gründe haben.Zum einen bereits erwähnter Druck..überlass doch einfach alles Jesus.Was er nicht geschehen lässt sollte auch besser nicht sein.Schau nicht nach Frauen die Dir vom Anblick gefallen(meistens sind das die falschen)sondern gib dem Herrn die Chance Dich zur rechten Zeit auf die richtige Weise mit Deiner zukünftigen zusammen zu bringen.Bei meinem Mann und mir war das auch nicht Liebe auf den Ersten Blick.
Möglicherweise ist Deine Zukünftige auch noch nicht soweit oder Du bist nicht für die Ehe gemacht (was ich aber nicht denke).Das weiß allein Jesus.Ich wünsch Dir das Dein Wunsch sich bald erfüllt bis dahin geh es einfach lockerer an.Das kann ich Dir nur raten.

kleineflamme antworten


Tagesschimmer
Beiträge : 1211

Zuerst: Es ist wunderbar, dass du aus diesen krankmachenden Verhältnissen rausgekommen bis und nun Christ bist. Mir fehlt in deinem Text ein Hinweis darauf, was du seit dem durch deinen neuen Stand als Christ erlebt hast. Wie hast du bereits alte Schwierigkeiten überwunden? Welche Unterstützung hast du dir gesucht?

Du bist in einem Alter Christ geworden, in dem Partnerschaft ein wichtiges Thema ist. Daran mag es liegen, dass du dieses Thema so in den Vordergrund stellst. Mir scheint es nämlich so, dass auch die Schwierigkeiten, Partnerschaft und Freunde zu finden, mit den alten Verhältnissen deiner Kindheit zusammenhängen.

Womöglich geht es bei dir einfach darum, das Leben mit Gott nochmal neu anzupacken und diesmal wirklich zu suchen. Nicht eine Frau zu suchen, sondern Jesus selbst. Es gibt viele Hilfen dabei.

tagesschimmer antworten
2 Antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Ich denke das eine ist eine natürliche Sache, die man auch ohne eine Suche zu Gott haben kann. Deshalb muss es nicht etwas miteinander zu tun haben. Es kann natürlich.

Nachtrag vom 25.10.2020 2043
... Vg Eddie

derneinsager antworten
Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 1211

Was genau meinst du? Ist es eine natürliche Sache, dass man unfreiwillig Single ist, dass man Schwierigkeiten aus der Kindheit mitschleppt ... ? Ja, denke ich auch. Vielleicht meinst du was anderes.

Mir geht es darum, dass diese Dinge sein Leben so schmerzhaft zu überschatten scheinen. Bei mir kommt es nicht so an, als wäre er allgemin glücklich, hat aber den Wunsch nach einer Partnerin, der ihn ab und zu drückt. Ich wünsche mir für ihn deshalb, näher mit der Quelle allen Lebens verbunden zu sein. Mein letzter Satz meint aber alle Hilfen, weltliche und die einem Christen noch zusätzlich zur Verfügung stehen.

tagesschimmer antworten
Seltenhier
Beiträge : 69

Gedanken zu Black-Jacks Post
Oft weiß man nicht, was der Ano gerade braucht: Ermutigung, Trost, Gleichbetroffene, einen A...tritt? Was Black-Jack schreibt, ordne ich mal bei A..tritt ein, und manchmal ist der nötig, um ins Tun zu kommen.

Sein Wort "Selbstverantwortung als erwachsener Mensch" trifft es gut. Gemeinden mit sehr engen Gemeinde-Normen geben ja möglicherweise erstmal viel Orientierung und Halt. Wenn du jetzt ausbrichst, weil innerhalb dieser engen Grenzen dein Leben nicht gelingt, ist das ja schonmal ein gutes Zeichen in Richtung "Selbstverantwortung als erwachsener Mensch", oder?

Und auch der Punkt mit Angst & Scham trifft es gut. Man kann ja sehr Vieles fromm verschleiern. Ich erinnere mich, dass ich als Jugendliche (eigentlich um schlank zu bleiben) äußerlich richtig vorbildlich beim Einhalten der Fastenzeit im Frühjahr rüber kam. So kann das Einhalten der Norm "kein Sex vor..." die Angst vor Bindung und Intimität eine Zeit lang verschleiern.

"Kein Sex vor..." wird immer mal auch in Gemeinden Thema. Ein Gedanke dazu ist das Alter. Diese Regel schützt Jugendliche. Aber was ist mit Erwachsenen, die sehr lange auf Partnersuche sind? Inzwischen erlebe ich christliche Frauen, die ihren Partner erst spät finden, welche bewußt gegen "kein Sex vor..." verstoßen. Hintergrund ist schlicht die wenige fruchtbare Zeit, die ihnen noch zur Familiengründung bleibt. (Thema muss nicht vertieft werden, da du ja ein Mann bist.)

So ist es also - und das predige ich auch mir selbst - immer wieder dran, genau zu klären: Was will Gott wirklich von mir und was verkauft mir mein christliches Umfeld als Gottes Wille?
Gott ist ja lebendig und so kann er Menschen mit dem gleichen Bibelwort unterschiedlich ansprechen. Und dann kommt hoffentlich der Austausch untereinander und das Nachfragen - nicht das blinde Einhalten von vermeintlichen Normen.

Gott möchte mündige Christen. Und das zu werden, ist harte Arbeit.
Dieses ´übernimm endlich Verantwortung für dein Leben´ anstatt blind Normen zu befolgen, lese ich aus Black-Jacks Post raus und schätze ich als hilfreich ein. In die Richtung verstehe auch das Gedicht, was ich in meinem Post angesprochen habe: Situation annehmen, Selbstachtung zurück gewinnen und was aus deiner Situation machen.

Was mir bei dir etwas fehlt, ist die eigene Würdigung deiner bisherigen Lebensleistung. Du bist 36 Jahre auf der Welt und hast sicher bis hierher etwas geschafft: beruflich, sozial,... in deinen anderen Lebensbereichen.

seltenhier antworten
2 Antworten
Ungehorsam
(@ungehorsam)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 3336

"Kein Sex vor..." wird immer mal auch in Gemeinden Thema. Ein Gedanke dazu ist das Alter. Diese Regel schützt Jugendliche. Aber was ist mit Erwachsenen, die sehr lange auf Partnersuche sind?

Einem Freund von mir aus der Landeskirchlichen Gemeinschaft erging es so. Er ist immer noch Single und lernte eine Frau kennen. Gutmeinende Gemeindegeschwister hatten nichts besseres zu tun, als auf "kein Sex vor..." zu pochen und sich einzumischen. Er sagte selber, er wurde behandelt wie ein Teenager. Das zerstörte auch die Beziehung.

ungehorsam antworten
DerNeinsager
(@derneinsager)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 1449

Seh ich auch so. Wenn es mittlerweile mit die Norm ist das Menschen zwei Jahrzehnte lang keinen Partner finden und knapp vor 40 freilich Torschusspanik bekommen, dann läuft doch grundlegend hier was daneben. Dann ist Sexualität ja im Grunde mitunter sogar sehr belastend. Nicht bei den einzelnen Personen in ihren Schwierigen Situationen meine ich das, ich will auch nicht richten, sondern eher im Lande oder der Gesellschaft.

derneinsager antworten


Gospelmusik
Beiträge : 26

Hallo anonym, danke für deinen Beitrag und das Thema. Ich habe dies gelesen. Es ist nicht einfach Single zu sein und den Wunsch nach einem passenden Gegenüber zu haben, mit dem man Freude und Leid teilen kann. Es geht mir auch so. Und ich denke, dass dies noch mehr erleben.
Aus diesem Grund habe ich mal in meiner Gemeinde eine Gruppe für Singles gegründet. Leider können wir uns als Gruppe aufgrund von Corona zur Zeit nicht mehr treffen... Es gibt auch verschiedene christliche Werke, die Freizeiten für Singles anbieten und Partnerschaftsbörsen...

gospelmusik antworten
zuio
 zuio
Beiträge : 31

Hallo anonym 6162ec01d

danke für deinen ehrlichen Beitrag.

Veröffentlicht von: @anonym-6162ec01d

Wie soll ich glücklicher Single werden? Und das will ich auch nicht, weil ich es eigentlich nicht richtig finde.

Du kannst die Fragen auch gerne für dich privat beantworten

Wer erwartet von dir, dass du momentan glücklich bist?

Was passiert mit dir, wenn du mit deinen Gefühlen, deiner Enttäuschung(?); Wut(?); Sehnsucht(?); etc weiter durch dieses und nächstes Jahr gehst?

Wovon hängt dein persönliches Glück (heute und in Zukunft) ab?

Wie hast du deine frühere Beziehung verarbeitet?

Wie stillst du deine Sehnsucht nach einer Partnerin nun?

Fragende Grüße von zuio

zuio antworten


Vigil
 Vigil
Beiträge : 386

"Ewiger" glücklicher Junggeselle - bis Alter 43, dann "ewiger" glücklicher Ehemann - bis heute, 73, kann ich erzählen. Tu' ich aber nicht.
Wie ich gerne "alleine" lebte, mal hier 'ne Beziehung, mal da eine, nix Festes, nix Gescheites, wurde ich "eingefangen" von einer lieben und liebenswerten, vor allem aber hartnäckigen Frau. 23 Jahre jünger als ich, heute meine Pflegerin (Pflegegrad 3) mit immer noch uendlicher Liebe, meiner Gegen-Liebe ebenso, aber auch grenzenloser Dankbarkeit.

Es ging mir immer gut. Das "Single-Leben", früher sagte man "Junggesellen-Leben" hatte seinen Reiz, vermittelte mir Freiheit - gelegentlich aber auch Gefühle der Einsamkeit. Das hielt ich, die hielt ich aus.
Das Ehe-Leben ist/war anstrengender, fordert/e es von mir doch das "Sich-drauf-enlassen" auf alles, was da an Gemeinsamkeiten sein kann und ist.
Heute bin ich eher dankbar "ausgeliefert".

Zusammenfassend:
Es gibt nicht richtig und falsch, gut und böse, gelungen und nicht gelungen - es gibt nur "gelebt".

Also: Lebe!

Alles Gute!

vigil antworten
1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15185

Das ist mir ein ❤ wert ... 😌

neubaugoere antworten
Seite 3 / 3
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