Mir geht es seit vielen Jahren so: ich bin single, eher unfreiwillig, und komme mit der Situation mal mehr mal weniger zurecht. Ich hätte mir gewünscht einen Partner zu haben der zu mir passt und zu mir hält, aber gefunden habe ich nur Männer die mir die große Liebe zu einem bestimmten Zweck vorgetäuscht haben. Inzwischen bin ich der Überzeugung daß Gottes Plan für mein Leben keine Partnerschaft beinhaltet, und meistens geht es mir auch gut damit, ich bin auch ohne zufrieden. Allerdings ist das aber auch meine Schwachstelle, die der Gegner anzugreifen weiß und mir immer wieder den Kopf verdreht. Kennt das jemand, wie gehen andere Singles damit um?
Ahoi in die Runde und danke für das Thema!
Nach knapp 20 Jahren Single~Leben weiß ich jetzt, wie's geht :o)
Das ist nicht nur humorig gemeint, sondern: Ja, ich kenne jetzt auch die Vorzüge und weiß sie zu schätzen,
auch wo ich sie nicht immer nur genießen kann.
Während dieser Zeit gab es 2 Beziehungsversuche ... u.a. einen mit meinem Ex.
Das ging zwar so gar nicht mehr ... aber - und das ist der Grund, warum ich mich hier einklinke -
das hat mir gezeigt, wie viel Gefühlspower da eben trotz Single~Friedens in mir LEBT.
Deshalb bin ich keine Befürworterin der Idee, Gefühle grundsätzlich bzw. schnellstmöglich beherrschen zu wollen.
Weil - ja, warum denn? Sonst - was?
Sonst müssten wir uns eingestehen, dass wir sie eben nicht immer beherrschen können?
Können wir ja auch nicht.
*
Vielleicht sind mir ein paar konkretere Zeilen dazu erlaubt:
Als mein Ex wieder in mein Leben trat, war ich "platonische Witwe". D.h. ich hatte ein paar Jahre zuvor einen sehr, sehr lieben und mir treuen, wichtigen Freund verloren. Gerade frisch aufgerappelt, war ich, könnte man sagen, unvorsichtig genug, das Risiko der Begegnung mit einem Mann einzugehen, von dem ich wusste, dass er sehr viel weniger Wert auf Fürsorge, Verantwortungsgefühl etc. legt als ich. Und als mir wichtig ist.
Ich war aber nun mal nicht in der Position, mich gegen alles zu wehren, was mir irgendwie vermeintlich schaden könnte. Ich war einsam, nähebedürftig. Um mich zwar "nette" Menschen, mit denen mich jedoch kaum mehr als oberflächliches "Nettsein" verband.
Mein Ex löste für mich völlig unerwartet ein Band, von dem ich (als leidlich überreflektierter Mensch) gar nicht wusste, wie viel es bis dahin zusammengehalten hatte!
Das hat mich zuerst überfordert. Ich habe in den ersten Wochen sehr viel mehr Weißwein, Schokolade, Gespräche, Tagebuchschreiben, Gebet, Spaziergänge, verheulte Stunden, mich-in-Luftschlösser-hineinträumen etc. gebraucht, als in den Jahren davor. Zuerst habe ich mir auch vorgeworfen, unvorsichtig gewesen zu sein. Würde mich dieser Mensch in den Abgrund reißen?
An ihm hing (für mich) so viel ... Früheres. Die Erinnerung an eine Stadt, die ich verlassen hatte. (Er spricht immer noch den Dialekt, und sehr bezaubernd!) An Unerfülltes ... das mir hier doch eine zweite Chance zu geben verlockte, oder?! oder???
So war es zwar nicht. Und das ahnte ich auch. Aber - zwei Dinge, um es kurz, oder für euch zumindest nicht zu lang zu machen:
1 - Ich habe von Anfang an regelmäßig Rücksprache "nach oben" gehalten. Ich war mit meiner Entscheidung bestätigt und angenommen. Begleitet. Und auch wenn ich das zwischendrin mal vergessen ... durfte ... nie allein.
2 - HEUTE (und das möchte ich denen sagen, die sich zu großer Emotionalität und der damit verbundenen Verantwortung berufen fühlen) ... Heute macht mich das überglücklich! Ich habe meine Gefühle bewusst NICHT selbst kontrolliert - sondern die Zügel Gott überlassen. Und er hat sich ein paar Jahre lang dieses Weges sehr genau angenommen. So dass ich HEUTE erkennen darf, wie viel da wirklich in mich gelegt ist. Und wie wundervoll ich das - mit seiner Hilfe - nicht einfach nur bewältigen, sondern auch mir und anderen nutzbar machen klingt so blöd ... besser, vielleicht: zum Gelingen emotionaler Prozesse, auch: tiefer Heilungsprozesse, btw., annehmen darf. Und KANN.
Ich bin, fühle mich heute deutlich glücklicher, befreiter. Wärmer. Liebessatt.
Habe sehr viel mehr zu geben. Kann auch (noch...) mehr aushalten, weil ich es nicht mehr mit zusammengebissenen Zähnen ertragen, sondern vertrauensvoll geschehen lassen kann. (Vorsicht: es war ein jahrelanger Weg und ist nur Stand heute - auch das kann morgen schon wieder anders aussehen. Die Dankbarkeit bleibt.)
... auch dafür, dass ihr mir bis hierher eure Aufmerksamkeit geschenkt habt.
Bin eben ein opulentes Wesen ... auch zeilen~opulent.
Liebe Singles, obwohl ich seit 26 Jahren vh bin, kurz ein paar Worte: Bevor ich meinen Mann kennenlernte, war ich sehr lange Single, denn die Beziehung davor war nahezu toxisch. Ich hatte mich mit 30 Jahren als Single eingerichtet, da lief mir diese tolle Mann über den Weg, mit dem ich nicht mehr gerechnet hatte und nach 4 Monaten wurden wir ein Paar. Also: Aufgeben ist keine Option! 😌
Allerdings schrauben viele Menschen ihre Ansprüche so hoch, das kein/e Mann/Frau diesen genügen kann. Den perfekten Partner gibt es nicht und man sich genauso selber reflektieren: Was habe ich zu bieten? Was kann ich geben? Ich wollte nie heiraten, weil die Ehe meiner Eltern nicht gut lief, aber man kann durchaus Dinge besser machen als seine Eltern und das tut gut.
Kürzlich hat sich ein alter Junggeselle (wie man so sagt, er ist erst 40) nach vielen Jahren Singledasein total verliebt und ist mit seiner Freundin sehr glücklich. Kein Internet, sondern Supermarktkasse 😍 Also, nicht aufgeben...
Hallo Millie,
nach 4 Monaten wurden wir ein Paar. Also: Aufgeben ist keine Option!
Erzähl das mal den Singles, die 50+ sind.
Ich hatte mich mit 30 Jahren als Single eingerichtet,
Warum sagst Du, dass wir nicht aufgeben sollen, wenn Du es selbst getan hast?
Allerdings schrauben viele Menschen ihre Ansprüche so hoch, das kein/e Mann/Frau diesen genügen kann. Den perfekten Partner gibt es nicht und man sich genauso selber reflektieren: Was habe ich zu bieten? Was kann ich geben? Ich wollte nie heiraten, weil die Ehe meiner Eltern nicht gut lief, aber man kann durchaus Dinge besser machen als seine Eltern und das tut gut.
Ehrlich gesagt hab ich ein Problem damit, wenn verheiratete User mir als Single erzählen wollen, wie man es richtig oder falsch macht.
Kürzlich hat sich ein alter Junggeselle (wie man so sagt, er ist erst 40) nach vielen Jahren Singledasein total verliebt und ist mit seiner Freundin sehr glücklich. Kein Internet, sondern Supermarktkasse
Also, nicht aufgeben...
@napolitana76 Guten Morgen,
Danke für die Offenheit. Mir ging es vor meiner Ehe ähnlich und naja , derzeit nicht viel anders da wir getrennt sind auch wenn noch verheiratet.
Es fällt mir auch schwer damit umzugehen. Schön ganz profan, man geht jeden Abend zu spät ins Bett . So geht's mir, ich beschäftigte mich dann alleine mit irgendeinem Kram und bin morgens Platt. Also ich kann's verstehen wie es dir geht, für mich waren diese Zeiten immer schwer im Leben. Ich kann auch gar nicht damit irgendwie abschließen. Man wird nunmal immer irgendwie konfrontiert.