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Lebendige Erinnerungen

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Yaeli
 Yaeli
Themenstarter
Beiträge : 411

Eben habe ich mal wieder nachgedacht - über Dinge aus vergangenen Zeiten. Das passiert mir inzwischen fast täglich, dass alte Erinnerungen erst später, im Nachdenken darüber lebendig werden. So dass auch manche Fragen erst entstehen, die mir "damals" noch gar nicht eingefallen waren.

Als ich darüber nachdachte, entstand der Wunsch, meine Erinnerung(en) mit jemandem zu teilen. Und dann kam mir der Gedanke, dass es vielleicht auch noch manche andere Menschen gibt, die Erinnerungen teilen und darüber austauschen möchten. Darum versuche ich es mal mit deisen Thread, in der Hoffnung, dass es hier Menschen gibt, die auch gerne über Erinnerungen aller Art austauschen möchten. 

Die Erinnerung, welche mich heute zu diesem Thread animierte, schreibe ich dann in den nächsten Beitrag, damit es klar ist, dass es hier nicht nur um meine Erinnerungen  gehen soll, sondern hoffentlich viele interessante Geschichten entstehen.

 

Antwort
44 Antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @yaeli

Vor Kurzem habe ich gelesen, dass überlegt wird, die Pflicht wieder einzuführen. Ich habe keine Enkel (bis jetzt) - von daher bin ich froh, dass sich keiner meiner Kinder dafür entscheiden muss, im Krieg gegen Menschen zu kämpfen. 

Ich musste mich damals entscheiden - und das war gut so. Denn dadurch beschäftigte ich mich intensiv mit Politik und Friedensbewegung. Ich gehöre (gerade noch) zu der Generation, die 68 auf den Straßen demonstrierte (in meinem Fall in Frankfurt) und auch mal zu den Pflastersteinen griff. Glücklicherweise aber ohne jegliche Folgen... 

Im Ethikunterricht in der Berufsschule kam mal die Frage auf "Wehrdienst oder Verweigerung". 
Ich war der einzige, der sich für Verweigerung aussprach - alle anderen waren eher der Meinung, es sei einfacher, die 18 Monate hat so abzusitzen, möglichst heimatnah. 
Kurz danach wurden die Musterungskriterien etwas verändert und das Verweigern wurde einfacher. Und als ein halbes Jahr später das Thema nochmals hoch kam, wollten plötzlich fast alle verweigern. Was bei mir dazu führte, dass ich (getreu meinem damaligen Motto "was alle tun ist nicht mein Ding") mich für den Wehrdienst aussprach- Und wenn schon, dann gleich richtig! Also nicht heimatnah und gerne auch als Zeitsoldat. Und so kam's dann auch: Luftwaffe in Bayern, Ausbilder, Reserveoffizier. 

Im Nachhinein muss ich sagen, dass dies die richtige Entscheidung war. Mit meinem Gewissen und meinem Glauben bin ich diesbezüglich im Reinen, für die Entwicklung meiner Persönlichkeit war es ein guter Weg und für meine spätere Karriere der richtige Anschub. Und heute - mit Blick auf Osteuropa - würde ich mich wohl wieder genauso entscheiden.  

Andererseits bin ich froh (und auch ein klein wenig stolz), dass sich mein Sohn vor Jahren nach langen Gesprächen anders (also für den Zivildienst) entschieden hat.

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8 Antworten
Yaeli
 Yaeli
(@yaeli)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 411

@bepe0905 

Ich musste mich damals entscheiden - und das war gut so.

Ich finde es grundsätzlich auch gut, wenn man sich entscheiden kann. Und die Gründe, warum man sich für die eine oder andere Seite entscheidet, ist sicher vielfältig. Als Mutter möchte ich natürlich meine Kinder immer gerne beschützen vor größeren Gefahren. Vielleicht war dieser Beschützerinstinkt auch der hauptsächliche Grund, warum ich froh war, dass meine Söhne sich nicht entscheiden mussten. 

Ich gehöre (gerade noch) zu der Generation, die 68 auf den Straßen demonstrierte (in meinem Fall in Frankfurt) 

In Bezug zu Frankfurt erscheinen bei mir auch Erinnerungen an besonders heftige Demonstrationen. Von 1976-1981 wohnte ich in Bad Homburg und Oberursel. Eine meiner Schwestern wohnte in Frankfurt, und ich ging auch in eine Gemeinde in Ffm-Eschersheim. Von daher war ich öfter mal mit der S- oder U-Bahn in Richtung Ffm unterwegs. Und ich erinnere mich an Tage, an denen gewarnt wurde, dass man möglichst darauf verzichten solle, nach Ffm zu fahren, wegen der heftigen Demonstrationen. Damals gingen die Demo's aber hauptsächlich um die "Startbahn West".

Was bei mir dazu führte, dass ich (getreu meinem damaligen Motto "was alle tun ist nicht mein Ding") mich für den Wehrdienst aussprach- 

Find ich gut, wenn man stark ist, sich gegen den Mainstream zu entscheiden, und das dann auch durchzusetzen.... letztendlich auch zu den eigenen Entscheidungen steht. 

Im Nachhinein muss ich sagen, dass dies die richtige Entscheidung war. 

Das ist toll, wenn man zurückblicken kann, und feststellt, dass es ein guter Weg war, den man gegangen ist. Ich erlebe auch oft, dass Entscheidungen sich erst im Nachhinein als "gut" bestätigen. Entscheidungen werden ja meistens getroffen, wenn man den tatsächlichen Ausgang noch nicht erkennen kann. Es kann ja auch beides an irgendeiner Stelle schief gehen - so dass man vielleicht auch bereut, sich so entschieden zu haben. Ich persönlich neige eher dazu, Wege zu wählen, die mir am sichersten erscheinen. Und das, je älter ich werde, verschärft sich zunehmend. Weil ich eben auch mehr manche Gefahren sehe, die ich vorher nicht gekannt habe.

Andererseits bin ich froh (und auch ein klein wenig stolz), dass sich mein Sohn vor Jahren nach langen Gesprächen anders (also für den Zivildienst) entschieden hat.

Hach ja ... das kenne ich, den Stolz, evtl. auch mal gemischt mit Erleichterung, wenn man erlebt, dass die eigenen Kinder sich anders entscheiden, als man es selbst getan hat oder hätte ... und das Ergebnis daraus toll ist... viel besser, als ich es mir ausmahlen konnte.
 
yaeli antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7430

@yaeli 

als ich es mir ausmahlen konnte.

Da fällt mir glatt ne Kaffeemühle ein 😀 😆 😀 

hkmwk antworten
Yaeli
 Yaeli
(@yaeli)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 411

@hkmwk 

Da fällt mir glatt ne Kaffeemühle ein 😀 😆 😀 

🤣 🤣 🤣

.... das kommt davon, dass du zu viel Kaffee trinkst ... bei mir wurde die Kaffeemühle zur Nussmühle umfunktioniert. Nüsse sind gesunder als Kaffee 😎 

 

yaeli antworten
Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7430

@yaeli 

Nein, ich trinke keinen Kaffee! ich bin Teeist!

hkmwk antworten
Yaeli
 Yaeli
(@yaeli)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 411

 🤔 @hkmwk 

Nein, ich trinke keinen Kaffee! ich bin Teeist!

😀 nadann ...

...lag es daran, dass du zuerst an eine Kaffeemühle gedacht hast ... weil es keine Teemühle gibt 😎 

Aber dann passt das ja auch mit meinem Verschreiber - das falsche "h" in meinem Text kannst du in deinen Tee einbringen - und dann passt es doppelt. 🤓 

....ok ... dann ist wieder ein "e" zuviel beim zweiten Tee ... aber perfekt ist eben nix 😉 

 

yaeli antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23001

@yaeli 

Teemühle von Melitta

wer suchet, der findet 🤣 

deborah71 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@hkmwk 
mühevoll mahlen müde Müller eine Mühle Müsli zu Mehl und mailen dies dem Maler... 
... oder doch dem Mahler?

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Helmut-WK
(@hkmwk)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 7430

@bepe0905 

Dem Horst? Mit dem will ich nix zu tun haben.

hkmwk antworten


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