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Argumente gegen die Logik; warum Logik nicht annwendbar ist.

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Arcangel
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  • Vorausgesetzt Gott ist allmächtig, zu allem fähig
  • Vorausgesetzt Gott ist gut
  • Böses existiert in dieser Welt
  • Daraus folgt, entweder Gott existiert nicht, ist nicht allmächtig oder gut.

Eine verkürzte Form von JL Mackie Argumentation gegen Gott.

Ein beliebtes Argument dagegen ist Folgendes.

  • Die höchste Priorität für Gott hat die Liebe
  • Wahre Liebe bedingt eine freie Entscheidungsmöglichkeit
  • Aus diesem Grund ist der freie Wille des Menschen das Höchste gut und rechtfertigt jede damit verbundene Konsequenz.

Das Problem mit dieser Argumentation ist, dass sie weder theologisch 100% wasserdicht ist noch logisch standhält. Denn wenn der Mensch einen Freien Willen hat, dann ist Gott nicht zu allem fähig (er kann einen Menschen nicht zwingen zu irgendwas zwingen z.B. sich zu bekehren), respektive wenn Gott zu allem fähig ist, hat der Mensch keinen freien Willen mehr. Es kann nur das eine oder andere sein, denn sonst wird die Logik verletzt. Genauso wie es keinen viereckigen Kreis geben kann.

 

Doch was, wenn Gott die Logik nicht nur verletzten könnte, sondern dies sogar Grundlage unserer Existenz ist. Was, wenn unsere gesamte Welt auf Prinzipien basieren, die die Logik verletzen. Quantensuperposition ist so ein Prinzip, in dem Quanten mehrere Positionen gleichzeitig einnehmen können, und nicht nur das, zwei Quanten können, wenn sie verschränkt sind, an zwei unterschiedlichen physischen Positionen die identische Superposition einnehmen und sich absolut identisch verhalten. So eine Superposition wird erst aufgelöst, wenn das Quant beobachtet wird, erst in diesem Augenblick nimmt ein Quant eine Position ein.

 

Während ein Quant in der Superposition ist, ist es in mehreren Zuständen gleichzeitig, die sich gegenseitig ausschliessen, entweder oben oder unten, links oder rechts und jede Variation dazwischen gleichzeitig.

Die Superposition ist der viereckige Kreis.

  • Es gibt Dinge in der Natürliche Weit die, die die Logik verletzen.
  • Wer von einem Schöpfergott ausgeht, kann deshalb annehmen, dass dieser allmächtig ist, also auch Dinge tun kann, die der Logik widersprechen.
  • Daraus folgt: Die Allmacht Gottes und der freie Wille des Menschen können beide gleichzeitig wahr sein.

Man könnte auch weiter argumentieren, dass Gott absolut gut und allmächtig ist, während er gleichzeitig das Böse zulassen kann.

 

Weitergedacht: Wenn die Grundlage unserer Welt auf einer Quantenmechanik basiert, die unserer Logik widerspricht oder in der unsere Logik versagt. Wieso verwenden wir dann Logik, um Aussagen über Dinge zu machen, die sich unserem Erfahrungsraum entziehen. Parallelen zwischen der newtonschen Physik/Rational und Quantenphysik/Irrational bieten sich. Was, wenn Logik nur in unserer Grössendimension relevant ist, genauso wie newtonsche Physik nur in unserer Grössendimension relevant ist, sie aber in den allerkleinsten Dingen (Atomen) und allergrössten Dingen (Universum) keine Relevanz mehr hat.

Logik, so wie wir sie verstehen, ist offensichtlich nicht universal gültig.

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Veröffentlicht von: @lucan-7

"Gut" und "Böse" sind aber keine Kategorien, die eindeutig definierbar sind, sondern immer im Auge des Betrachters liegen

Stimmt nicht! Gut und Böse ist eindeutig definiert. Es ist sinnvoll sich mit dem Thema "Gut" und "Böse" zu beschäftigen, um Gut und Böse voneinander unterscheiden zu können. Allerdings steht man dann mehr in der Verantwortung - logo.

Jes.7,15 Dickmilch und Wildhonig wird er essen, bis er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen.

Hebr.5,14 Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben, Gutes und Böses zu unterscheiden.

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@mt-24-14 

Stimmt nicht! Gut und Böse ist eindeutig definiert. Es ist sinnvoll sich mit dem Thema "Gut" und "Böse" zu beschäftigen, um Gut und Böse voneinander unterscheiden zu können. Allerdings steht man dann mehr in der Verantwortung - logo.

Es gibt viel zu viele Grenzfälle... man muss sich ja nur mal die verschiedenen Kulturen anschauen, die ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was gut und anständig ist und was nicht. "Gut" und "Böse" sind aber keine objektiven Kategorien und daher auch nicht immer eindeutig bstimmbar.

 

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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Beiträge : 5192

@lucan-7 

Du meinst wohl, was moralisch ist und was nicht moralisch ist in verschiedenen Kulturen unterschiedlich.

Von Gut und Böse kann man nur sprechen, wenn man ein religiöses Rahmenwerk nimmt. Und darin ist Gut und Böse sehr scharf definiert.

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 25083

@arcangel 

Von Gut und Böse kann man nur sprechen, wenn man ein religiöses Rahmenwerk nimmt. Und darin ist Gut und Böse sehr scharf definiert.

Die Begriffe "gut und böse" sind ja nicht auf Religionen beschränkt.

Und selbstverständlich werden die Begriffe auch innerhalb von Religionen nicht "scharf definiert" - es wird aber oft so getan, als gäbe es hier klare Grenzen und als könne man Menschen und Handlungen stets eindeutig einer bestimmten Kategorie zuteilen.

Das ist aber lediglich eine Behauptung zur Schärfung des Profils und Unterstreichung der eigenen Autorität - in der Realität ist das leider nicht so einfach.

 

lucan-7 antworten


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Veröffentlicht von: @lucan-7

Es gibt viel zu viele Grenzfälle... man muss sich ja nur mal die verschiedenen Kulturen anschauen, die ganz unterschiedliche Vorstellungen davon haben, was gut und anständig ist und was nicht. "Gut" und "Böse" sind aber keine objektiven Kategorien und daher auch nicht immer eindeutig bstimmbar.

Das sehe ich anders als du. "Gut" und "Böse" ist von Gott definiert und daher nicht abhängig von Kultur, Prägung, Wahrnehmung oder anderen menschlichen Sichtweisen. Es ist wie bei der Wahrheit. Die Wahrheit ist nicht abhängig von der individuellen menschlichen Sichtweise. Die Wahrheit ist wie sie ist. Wahrheit ist Warheit und Gut ist gut und Böse ist böse.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

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@mt-24-14 

Das sehe ich anders als du. "Gut" und "Böse" ist von Gott definiert und daher nicht abhängig von Kultur, Prägung, Wahrnehmung oder anderen menschlichen Sichtweisen.

Selbst wenn Gott das "klar definiert" haben sollte, dann hat diese "klare Definition" den Menschen jedenfalls nicht mitgeteilt, so dass es uns nicht viel nützt. Selbst die Jünger haben darüber gestritten, was denn nun der richtige Weg ist. Paulus hat vor dem Bösen gewarnt, das sich im Licht verbirgt. Und Christen haben über die Jahrtausende teils übelste Verbrechen begangen, obwohl sie dachten, "das Gute" zu tun. Mit einer "klaren Definition" hätte das wohl kaum passieren dürfen.

Solche Verabsolutionen dienen in erster Linie der Machtausübung: "Ich habe recht, und zwar total, niemand kann widersprechen, weil es nur eine Wahrheit geben kann!"

Dabei gibt es nicht nur "eine Wahrheit", sondern mehrere Ebenen, weil unsere Sprache oft gar nicht eindeutig ist. Würdest du beispielsweise sagen: "Der Himmel ist blau!" sei eine "wahre" Aussage? Wir können ja hinschauen, und dann sehen wir den blauen Himmel. Nur: Der Himmel hat gar nicht die Eigenschaft selbst "blau" zu sein. Er reflektiert lediglich das Licht einer bestimmten Wellenlänge, welche dazu führt, dass in unserem Gehirn der Eindruck "blau" erzeugt wird. Und das auch nur dann, wenn jemand hinschaut. Schaut niemand in den Himmel, dann ist er auch nicht "blau", denn es wird nirgendwo der Eindruck der blauen Farbe erzeugt. Die Behauptung, der Himmel selbst sei "blau" und das sei eine Eigenschaft von ihm ist daher streng genommen unwahr.

Und so ist das mit vielen "Wahrheiten". Eine Aussage, die im Alltag korrekt ist kann auf einer anderen Ebene völlig falsch sein. Dazu reicht es schon, spitzfindig auf die Physik zu verweisen... es gibt aber auch etliche anderer solcher Beispiele.

Erst recht ist das bei "gut" und "böse" der Fall. Zu behaupten, es gäbe hier für uns eine eindeutige Unterscheidung dient in erster Linie dazu, Menschen unter Druck zu setzen - alltagstauglich ist das nicht.

lucan-7 antworten
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Beiträge : 26155

@lucan-7 

Ich verstehe deine Argumentation. Aber du gehst von Menschen aus und nicht von Gott. Der Grund warum wir Menschen die Wahrheit nicht vollständig erkennen können ist der, dass wir Gott dafür nicht den nötigen Raum geben. Gott will uns die ganze Wahrheit zeigen.

Einige deiner Aussagen sind nicht stimmig. Zum Beispiel sprichst du von unterschiedlichen Wahrheiten. Die Wahrheit ist wie sie ist. Sie ändert sich nicht. Jesus Christus bezeugt von sich, dass Er selbst die Wahrheit ist. Er sagt zusätzlich an anderer Stelle, dass die Wahrheit in die Freiheit führt.

Und Freiheit hat nichts mit Druck zu tun. Vielleicht denkst du mal drüber nach.

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@mt-24-14 

Ich verstehe deine Argumentation. Aber du gehst von Menschen aus und nicht von Gott. Der Grund warum wir Menschen die Wahrheit nicht vollständig erkennen können ist der, dass wir Gott dafür nicht den nötigen Raum geben. Gott will uns die ganze Wahrheit zeigen.

Dann hast du meine Argumentation nicht verstanden. Sprache hat ihre Grenzen, und vieles ist eine Frage der Perspektive.

So heisst es von christlicher Seite oft, Gott sei "gut". Das kann ich so nicht bestätigen - der Gott, der im AT geschildert wird, ist für mich kein "guter" Gott.

Und dann heisst es als Antwort: Doch, denn Gott als Schöpfer kann entscheiden, was "gut" ist. Es wird also eine subjektive Perspektive in ein Autoritätsargument verwandelt: "Doch, ist so, basta!". Das funktioniert so nicht. Es muss auch gute Gründe geben, weshalb Gott nun "gut" ist. Ein Autoritätsargument nützt mir nicht - denn aus meiner Perspektive ist Gott immer noch ein "böser" Gott, und eine andere Perspektive habe ich nicht.

Einige deiner Aussagen sind nicht stimmig. Zum Beispiel sprichst du von unterschiedlichen Wahrheiten. Die Wahrheit ist wie sie ist. Sie ändert sich nicht. Jesus Christus bezeugt von sich, dass Er selbst die Wahrheit ist. Er sagt zusätzlich an anderer Stelle, dass die Wahrheit in die Freiheit führt.

"Die Wahrheit" gibt es nicht, und sie ist erst recht keine Person. Es ergibt ja auch keinen Sinn, wenn ich sage: "Dieser Stein ist die Wahrheit!" oder: "Dieses Auto ist die Wahrheit!". Von "Wahrheit" kann nur sinnvoll in Bezug auf eine Aussage gesprochen werden.

Man kann sinnvollerweise sagen: "Jesus spricht die Wahrheit!", das heisst, Jesu Aussagen erweisen sich nach einer Prüfung als zutreffend, also als "wahr". Aber Jesus kann nicht Wahrheit "sein". Das mag vielleicht beeindruckend klingen, ist aber keine sinnvolle - und demnach auch keine wahre - Aussage.

 

 

lucan-7 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
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Beiträge : 17168

@lucan-7 

Veröffentlicht von: @lucan-7

"Die Wahrheit" gibt es nicht, und sie ist erst recht keine Person. Es ergibt ja auch keinen Sinn, wenn ich sage: "Dieser Stein ist die Wahrheit!" oder: "Dieses Auto ist die Wahrheit!". Von "Wahrheit" kann nur sinnvoll in Bezug auf eine Aussage gesprochen werden.

Man kann sinnvollerweise sagen: "Jesus spricht die Wahrheit!", das heisst, Jesu Aussagen erweisen sich nach einer Prüfung als zutreffend, also als "wahr". Aber Jesus kann nicht Wahrheit "sein". Das mag vielleicht beeindruckend klingen, ist aber keine sinnvolle - und demnach auch keine wahre - Aussage.

Weil es alles nicht in dein ureigenes Bild, deine ureigene Vorstellung von ... (Leben, Universum, Wahrheit, Gott/Jesus) passt. Was aber, wenn es nun mal doch Dinge gibt, die eben nicht deinem Bild, deiner Vorstellung entsprechen und da nicht reinpassen in dieses Schema und eben nicht so logisch sind, wie du es gern hättest (damit es in dein Bild, deine Vorstellung passt)? Mir scheint, es ist ein Bestreben, Gott mit menschlichen Maßstäben, Begrifflichkeiten, "Argumenten" be-greifen, er-fassen zu können, damit er hinterher eben ganz menschlich, beschnitten und begradigt (und für jeden beliebig) ist 🤔 , damit du dann sagen kannst, nee, dit kann dann nich Gott sein, dit is ooch nur 'n Mensch ... (zum Anfassen).

Es ist dieser kleine Schritt, sich drauf einzulassen, dass es etwas außerhalb deines Kosmos gibt, außerhalb deiner Vorstellung, außerhalb deines zurechtgezimmerten Bildes (bestehend aus logischen Schlüssen, Argumentationen etc.), was zugegeben dir eine gewisse Sicherheit verleiht, das dir auf eine ganz andere, von dir bisher unvorstellbare Art eine ganz andere Sicherheit geben möchte und vor allem l-e-b-t.

Mein alter Pastor (also er war nicht alt, aber aus meiner alten Gemeinde) sagte immer: Durch Glauben betreten wir sein Reich und er bestätigt uns darin. Du möchtest es gern andersherum. Damit bist du auch seit 2000 Jahren nicht allein mit. Doch die Bibel bestätigt, dass Menschen auch durch Wunder nicht automatisch glauben, durch Spontanheilung nicht automatisch glaubten etc. Es ist die Reihenfolge, die hier (auch) eine Rolle spielt: Nicht sehen und dann glauben. Die Bibel sagt, Glaube (zu glauben) heißt Vertrauen, und im Vertrauen bezeugt sich die Wirklichkeit dessen, worauf wir hoffen. Das, was wir jetzt noch nicht sehen: im Vertrauen beweist es sich selbst. (Hebr. 1,11, Gute Nachricht) Sondern glauben, um dann zu sehen. Glauben, um zu sehen.

Ich bin soooo gespannt darauf, wie deine Geschichte weitergeht. 🙂

Wieder mal meine 3 Groschen ... 

neubaugoere antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 25083

@neubaugoere 

Weil es alles nicht in dein ureigenes Bild, deine ureigene Vorstellung von ... (Leben, Universum, Wahrheit, Gott/Jesus) passt.

Nein, weil es keine sinnvolle Aussage ist. "Wahrheit" ist per Definition keine Eigenschaft eines Wesens - und erst recht nicht mit einem Wesen identisch.

Und mein Eindruck an dieser Stelle ist, dass diese Verknüpfung nur deshalb auf diese Weise erstellt wird, um Jesu Person etwas außergewöhnliches, geheimnisvolles zu verleihen. So nach dem Motto: "Kein Mensch kann Wahrheit sein! - Doch, Jesus kann das! Weil er so besonders ist!"

Nun, man kann natürlich so einen Satz formulieren. Das bedeutet aber nicht, dass er einen Sinn ergibt.

Es ist dieser kleine Schritt, sich drauf einzulassen, dass es etwas außerhalb deines Kosmos gibt, außerhalb deiner Vorstellung, außerhalb deines zurechtgezimmerten Bildes

Ich gehe davon aus, dass praktisch nichts innerhalb meines Bildes und meiner Vorstellung tatsächlich der Realität entspricht. Wenn wir den Dingen methodisch auf den Grund gehen, dann zeigt uns die Physik, dass die Realität ganz anders aussieht, als sie uns erscheint... auch widersprüchlich, weil wir Dinge anders gewohnt sind und etliches außerhalb unserer Vorstellung liegt.

Aber davon wird die Bibel auch nicht wahrer.

 

lucan-7 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
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Beiträge : 17168

@lucan-7 

Veröffentlicht von: @lucan-7

Nein, weil es keine sinnvolle Aussage ist. "Wahrheit" ist per Definition keine Eigenschaft eines Wesens - und erst recht nicht mit einem Wesen identisch.

Sag ich doch 🙂 weil es nicht in deine Vorstellung passt, in das passt, was dir dein Wissen bisher vermittelt hat, was sich angesammelt hat an Informationen ... Du hast eine bestimmte Definition und was da nicht reinpasst, wird entweder passend gemacht oder kann nicht sein, kann es nicht geben.

Es ist unumstößlich. Und das stört viele, dich auch. 🙂 Ist aber nicht schlimm. Gott ist. Ob du das nun für dich so annimmst oder nicht. Er ist. Und du kannst dich noch mal 25 Jahre daran reiben (oder an den Christen selbst), Gott ist. Da führt kein Weg dran vorbei. Und genauso unumstößlich bleibt das Angebot, das er dir macht.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Nun, man kann natürlich so einen Satz formulieren. Das bedeutet aber nicht, dass er einen Sinn ergibt.

Ja, er ergibt in deinem Kosmos keinen Sinn. Das heißt nicht, dass er überhaupt keinen Sinn ergibt. 

Veröffentlicht von: @lucan-7

Ich gehe davon aus, dass praktisch nichts innerhalb meines Bildes und meiner Vorstellung tatsächlich der Realität entspricht. Wenn wir den Dingen methodisch auf den Grund gehen, dann zeigt uns die Physik, dass die Realität ganz anders aussieht, als sie uns erscheint... auch widersprüchlich, weil wir Dinge anders gewohnt sind und etliches außerhalb unserer Vorstellung liegt.

Und da isser wieder. 😉 Zum einen glaube ich dir nicht, dass dies so ist, dafür spricht dein Verhalten seit 25 Jahren oder zumindest in den letzten 10 dagegen. Zum anderen ist da wieder dieses verstandesgemäße "es muss alles logisch sein", es muss alles "Argumenten standhalten", es muss alles in ein Bild passen, ein Schema, wie der Teig in deine Ausstechform. Passt er nicht, ist dat Dingen, was draus werden soll, hinfällig, kaputt, nicht existent am Ende, weil nie zustande gekommen.

Was ist nun aber, Lucan, wenn es dennoch Gott gibt? Wenn er dennoch liebt? Wenn das alles unerklärlich ist für deine Logik, deinen Verstand, dein Fassungsvermögen, deinen Zugang, dein Wissen, deine Schablone, deine Ausstechform?

Die Bibel trägt die Wahrheit in sich. Ob du das nun glaubst oder nicht. Sie tut es. Und Gott ist. Ob du dies nun "anerkennst" oder nicht. Er ist. Und er offeriert immer noch sein Angebot: "Trust me!" Glaube mir, dass ich bin, dass ich der Ich-bin-bei-dir bin, dass ich dich erschaffen habe, dass ich mein Leben für dich gab, dass ich deine Sünden getilgt habe und du nun vor Gott (Vater) frei bist durch meinen Tod am Kreuz. "Trust me!" "Vertraue mir und glaube", dann (nach Hebr 1,11) bezeugt sich die Wirklichkeit, dann beweist sich in diesem Vertrauen das, was du jetzt noch nicht siehst. (erst glauben, dann sehen)

neubaugoere antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 25083

@neubaugoere 

Was ist nun aber, Lucan, wenn es dennoch Gott gibt? Wenn er dennoch liebt? Wenn das alles unerklärlich ist für deine Logik, deinen Verstand, dein Fassungsvermögen, deinen Zugang, dein Wissen, deine Schablone, deine Ausstechform?

Dann hätte Gott darin versagt, sich mir auf eine Weise zu zeigen, die ich verstehen kann.

Denn du übersiehst, dass der christliche Gott ein Gott der Offenbarung ist. Man kann sich den Glauben nicht erarbeiten. Man kann keine Fleisskärtchen sammeln, und wenn das Album voll ist ist man Christ. Es gibt keine Anleitung "Christ werden in 10 Tagen" oder "Glauben für Dummies".

Ich sehe zwar das Bemühen mancher Christen, den schwarzen Peter immer wieder den Menschen zuzuschieben. Weil - an Gott darf es ja nicht liegen, der liebt ja alle Menschen!

Aber zu Jesus findet nur, wem der Vater es offenbaren will... bzw. umgekehrt.

Und das war's dann halt auch.

 

 

lucan-7 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 17168

@lucan-7 

zum Beitrag

*lacht* ja genau ... wenn ich immer wieder vom Fahrrad falle, sind das auf alle Fälle die anderen, die das verbockt haben 😀 

Witzig, mir zu sagen, ich würde was übersehen. *schmunzel* ... der ist wirklich gut 😆 

Glaubst du, dass Er dich vergessen hat? Ist das dein eigentliches Problem? (weil du ihn noch nicht erkannt hast? weil du nicht vertraust?) - Ich hab dir ja gerade das himmlische Prinzip offenbart: erst glauben, dann sehen.

neubaugoere antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 25083

@neubaugoere 

Witzig, mir zu sagen, ich würde was übersehen. *schmunzel* ... der ist wirklich gut

Nun, wenn das so witzig ist... dann beantworte mir doch mal ganz ernsthaft die Frage:

Können wir aus eigenem Willen zu Gott gelangen - können wir uns den Glauben also demnach erarbeiten?

lucan-7 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 6684

@neubaugoere 

"Mir scheint, es ist ein Bestreben, Gott mit menschlichen Maßstäben, Begrifflichkeiten, "Argumenten" be-greifen, er-fassen zu können"

Das ist genau das, was ich im konventionelle religiösen Denkmustern erkenne: Es wird Gott so dargestellt, dass er genauso wirkt wie ein überdimensionaler Mensch mit allen Charakteristika, die man von Menschen kennt.

Was Du Lacan vorwirfst, ist genau mein Vorwurf an diese Religiosität: Gott wird so dargestellt, dass er begreifbar ist und man sogar ein großartiges Gemälde von ihm im Vatikan an die Decke malen kann.

"Nicht sehen und dann glauben" kann ich jedenfalls kaum irgendwo erkennen.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

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@lucan-7 

So heisst es von christlicher Seite oft, Gott sei "gut". Das kann ich so nicht bestätigen - der Gott, der im AT geschildert wird, ist für mich kein "guter" Gott.

Eine kleine Frage, wenn ein Mörder, nach dem ihm die Möglichkeit der Rehabilitation gegeben wurde, diese aber ausgeschlagen hat, von einer höheren Instanz verurteilt und hingerichtet wird, ist das Gut oder Böse?

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 25083

@arcangel 

Eine kleine Frage, wenn ein Mörder, nach dem ihm die Möglichkeit der Rehabilitation gegeben wurde, diese aber ausgeschlagen hat, von einer höheren Instanz verurteilt und hingerichtet wird, ist das Gut oder Böse?

Das ist eine Frage der persönlichen Perpektive. Ich bin gegen die Todesstrafe, kann es also nicht gut heissen. Vielleicht will der Mörder aber die Strafe auch ganz bewusst auf sich nehmen, weil er seine Schuld erkannt hat. Auch wären die Umstände zu berücksichtigen, wie es überhaupt zu dem Mord kam. Ein Mensch kann persönlich weder etwas für seine Veranlagungen, noch für die Umstände, unter denen er aufwuchs - was das ganze Schuldkonzept fraglich macht.

Es sind also viele Einzelaspekte, die hier zu berücksichtigen sind... "gut" und "böse" sind hier ja grob vereinfachende Schubladen, die einen komplexen Vorgang gar nicht ausreichend beschreiben können.

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

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@lucan-7 

Hier ein Video, welches ich zu dem Thema gerade zu Ende geschaut habe, und vieles sehr gut auf den Punkt bringt, und auch einige der Punkte, die du immer wieder einwendendes adressiert.

Es brauch etwas Geduld, aber er geht sehr methodisch vor.

 

 

arcangel antworten
Gelöschtes Profil
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Veröffentlicht von: @lucan-7

So heisst es von christlicher Seite oft, Gott sei "gut". Das kann ich so nicht bestätigen - der Gott, der im AT geschildert wird, ist für mich kein "guter" Gott.

Hier haben wir eine Übereinstimmung. Das sehe ich ebenso.

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Veröffentlicht von: @lucan-7

Es muss auch gute Gründe geben, weshalb Gott nun "gut" ist.

Die gibt es. Und nicht alles was in der Bibel steht ist Gottes heiliges Wort. Man kann Gottes Charaktereigenschaften in Gottes Sohn, Jesus Christus, sehen. Jesus zeigt uns Gott so wie ER wirklich ist. U.a. wie folgt:

Gott ist die Liebe.

Gott ist gerecht.

Gott ist barmherzig.

Gott ist vollkommen.

Gott ist sanftmütig.

Gott ist demütig.

Gott vergibt.

Gott ist gnädig, usw...

All das und noch vieles mehr ist gut, so wie es Jesus bezeugt. Was ist an diesen Eigenschaften schlecht bzw. böse?

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@mt-24-14 

All das und noch vieles mehr ist gut, so wie es Jesus bezeugt. Was ist an diesen Eigenschaften schlecht bzw. böse?

Aus der Bibel gehen Gottes Eigenschaften aufgrund der widersprüchlichen Aussagen nicht wirklich klar hervor.

Und ein brutales und blutiges Opfer zu fordern ist auch nicht gerade etwas, was ich als "gut" bezeichnen würde.

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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Beiträge : 5192

@lucan-7 

Nur es ist nicht entscheidend, was du als gut betrachtest, sondern was Gott als gut betrachtet. Das ist das grundlegende Problem, deine Meinung ist irrelevant. Je früher du erkennst, dass du und deine Sicht nicht wirklich zählen, desto eher erkennst du, was wirklich gut ist.

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 25083

@arcangel 

Nur es ist nicht entscheidend, was du als gut betrachtest, sondern was Gott als gut betrachtet. Das ist das grundlegende Problem, deine Meinung ist irrelevant. Je früher du erkennst, dass du und deine Sicht nicht wirklich zählen, desto eher erkennst du, was wirklich gut ist.

Nein, es ist genau umgekehrt! Für mich ist es völlig irrelevant, was Gott als "gut" definiert. Wenn es mir "schlecht" erscheint, dann ist es für mich schlecht - daran ändert Gottes Definition gar nichts.

Wenn Gott definiert, mal eben tausende von Kinder abzuschlachten sei "gut", dann kann ich nicht einfach sagen: "Ach so, na wenn Gott das sagt, dann ist das wohl so!". Aus meiner Perspektive wird das immer etwas Böses sein.

Das kann man nicht einfach umschalten. Gott kann nicht einfach daherkommen und sagen: "Hey, ewige Höllenqualen sind gut! Meinen Sohn grausam foltern zu lassen war auch eine gute Sache... und das Christentum den meisten Menschen vorzuenthalten und den Kirchen die Sache zu überlassen war ebenfalls gut! Aber Humanismus ist des Teufels! etc, etc...."

Dann kann ich doch nicht einfach sagen: "Ja, wenn du das sagst, dann muss es wohl stimmen! Das denke ich jetzt auch, aus voller Überzeugung und mit vollem Herzen!"

Ne, sorry... funktioniert so nicht.

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@lucan-7 

Nein, es ist genau umgekehrt! Für mich ist es völlig irrelevant, was Gott als "gut" definiert.

Weil du die Existenz des christlichen Gottes abstreitest. Wäre für dich klar, dass es einen christlichen Gott gäbe, wäre es für dich alles andere als irrelevant, was Er als Gut und was als Böse definiert.

Wenn es einen Gott gibt, der dich geschaffen hat, dann ist alleine seine Meinung und seine Sicht der Dinge relevant.

Es gibt vier Ereignisse in denen Gott, Menschen vernichtet, bei Noah, bei Sodom und Gomorrha, bei den Plagen in Ägypten und bei der Landnahme Israels. Bei allen drei nennt Gott die Bosheit der Menschen als Grund für das Gericht, welches über sie kommt und er gibt ihnen die Gelegenheit umzukehren. Es gibt sogar ein Positivbeispiel in der Bibel, die Jona Geschichte. Alle diese Geschichten müssen theologisch interpretiert werden, denn was effektiv geschehen ist, wird nicht in der biblischen Erzählung wiedergegeben. Wir wissen von der Landnahme Israels, welches zu der Zeit unter ägyptischer Verwaltung stand, aus den Armana Briefen, die im britischen Museum ausgestellt sind. Daraus erfahren wir, dass ein Nomadenvolk aus der Wüste, die Habiru (eine transliterierte Version für Hebräer) Kanaan erobert haben. Festzuhalten ist, dass die darin zwar ein Krieg, aber keine Gräueltaten berichtet wird. Das heisst, das, was die Bibel berichtet, fusst auf Tatsachen, ist aber nicht genauso geschehen. Deshalb muss man sämtliche Berichte theologisch einordnen und dann begibt man sich auf ein anderes Gebiet, wo es nicht um Menschen geht, sondern um ganz andere Fragen.

Auf diesem Gebiet machen Atheisten und christliche Fundamentalisten denselben Fehler und nehmen die Bibel wörtlich. Dabei geht es hier um ganz andere Themen und Symbolik, die einem zeitgenössischen Leser sofort klar waren, uns heute aber vollkommen unbekannt sind, respektive viel Forschung und Wissen benötigt, um sie zu nachzuvollziehen.

Die Brutalität, die im AT porträtiert wird, benutzt Menschen als erzählerische Gegenstand, es sind aber geistliche und theologische Themen, die angesprochen werden.

 

Wir als Menschen sind brutal, jeder ist sich selbst am nächsten, wir haben das in unserer Geschichte immer und immer wieder bewiesen, einfache und normale Durchschnittsmenschen sind zu absoluter Grausamkeit fähig und um 5 zu Hause bei Frau und Kinder zum Abendessen.  

Gott benutzt eine brutale Sprache, weil wir diese offensichtlich besser verstehen. Zu Adam hat er gesagt: sobald du vom Baum isst wirst du sterben, offensichtlich ist Adam nicht sofort gestorben, sondern wurde unglaublich alt. Mit sterben ist offensichtlich etwas anderes gemeint.

Gott benutzt brutale Sprache, das bedeutet nicht, dass er diese Brutalität befohlen hat. Die Events, die von diesen Brutalitäten berichten, wurden retrospektiv aufgeschrieben, und wollen weniger Geschichte wieder geben als eine theologische Aussage machen.

Was ist gut? Micha gibt uns da eine Antwort:

Mi 6,8 "Er hat dir kundgetan, Mensch, was gut ist, und was der HERR von dir fordert: Nichts anderes, als Recht zu üben und Güte zu lieben und in Einsicht mit deinem Gott zu gehen."

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 25083

@arcangel 

Weil du die Existenz des christlichen Gottes abstreitest. Wäre für dich klar, dass es einen christlichen Gott gäbe, wäre es für dich alles andere als irrelevant, was Er als Gut und was als Böse definiert.

Ich argumentiere hier grundsätzlich aus der Perspektive heraus, dass Gott existiert, alles andere hätte keinen Sinn, weil dann jede Diskussion über Gott irrelevant wäre.

Wenn es einen Gott gibt, der dich geschaffen hat, dann ist alleine seine Meinung und seine Sicht der Dinge relevant.

"Relevant" wäre für mich dann nur seine Macht. Gott kann tun und lassen, was ihm beliebt. Und wenn ich damit nicht einverstanden bin und es für "böse" halte, dann kann er mich dafür bestrafen. Aber er kann nicht befehlen, das ich die bösen Dinge, die er tut, für "gut" halte - jedenfalls nicht, so lange er mir meinen freien Willen lässt.

Die Brutalität, die im AT porträtiert wird, benutzt Menschen als erzählerische Gegenstand, es sind aber geistliche und theologische Themen, die angesprochen werden.

Das ist eine mögliche Auslegung von vielen. Tatsächlich streichen Christen meiner Erfahrung nach, auch und gerade hier im Forum, die Bibel gerade so weit zusammen bzw. ignorieren große Teile davon, dass es mit ihrem eigenen Gottesbild zusammen passt. Und interpretieren auch die eigenen moralischen Vorstellungen hinein, weshalb das mit "gut" und "böse" am Ende meist gut passt...

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@lucan-7 

Ich argumentiere hier grundsätzlich aus der Perspektive heraus, dass Gott existiert, alles andere hätte keinen Sinn, weil dann jede Diskussion über Gott irrelevant wäre.

Weshalb ich ja christlichen Gott geschrieben habe, mir ist bewusst, dass du dich als Agnostiker verstehst.

Das ist eine mögliche Auslegung von vielen. Tatsächlich streichen Christen meiner Erfahrung nach, auch und gerade hier im Forum, die Bibel gerade so weit zusammen bzw. ignorieren große Teile davon,

Wobei ich weder Teile der Bibel ignoriere, noch zusammenstreiche. Sondern sie so verstehe, wie wohl am wahrscheinlichsten von den Autoren und deren Zeitgenossen verstanden wurden, nämlich als rückwärtsgewandte, mit Symbolen gespickte theologische Betrachtung längst vergangener Geschehnisse.

 

Es gibt eine gute Parallele, die verdeutlicht, was ich meine. Ramasses II, ist bekannt für seine Kriegszüge. Ramasses II lies dann jeweils Stein Stelen, die von seinen Heldentaten berichten, in ganz Ägypten aufstellen. Nun haben wir einige diese Stelen gefunden, das interessante es ist es gibt zwei Versionen vom gleichen Kreuzzug. Die eine Version, die Ramasses II als den übermächtigen Helden darstellt, ist die am weitesten verbreitete Version, theatralisch, überzeichnet, göttlich, gewallt verherrlichend, und die andere Version, ist eher nüchterner verfasst und widerspricht der ersteren Version an nicht wenigen stellen.

Ist es so verwunderlich, dass die grossartigen Taten eines Gottes (die Pharaonen waren ja Götter in den Augen der Ägypter) überzeichnet werden. Für Ramasses II war es anscheinend kein Problem, dass zwei sich widersprechende Versionen seiner Taten "Publiziert" wurden, immerhin sind die Pharaonen dafür bekannt, unliebsame Geschichten und Persönlichkeiten zu "canceln". Es ist deshalb mehr als nur plausibel, dass die biblischen Autoren ähnlich martialisch theatralischen überzeichnet haben. Mit der Absicht, eine theologische Botschaft zu vermitteln.

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@arcangel 

Weshalb ich ja christlichen Gott geschrieben habe, mir ist bewusst, dass du dich als Agnostiker verstehst.

Tue ich nicht. Ich gehe davon aus, dass keiner der von irgendeiner Religion propagierten Götter der Realität entspricht.

Trotzdem reden wir hier natürlich über den christlichen Gott, der in der Bibel beschrieben wird - was auch sonst?

Es ist deshalb mehr als nur plausibel, dass die biblischen Autoren ähnlich martialisch theatralischen überzeichnet haben. Mit der Absicht, eine theologische Botschaft zu vermitteln.

Da es in diesen Botschaften in erster Linie darum geht, das Volk zu einen und zu gemeinsamen Handlungen bzw. einer gemeinsamen Identität anzustiften gehe ich hier von einer politischen und nicht von einer "theologischen" Absicht aus. Jedenfalls nicht im Sinne einer heutigen Theologie.

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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Beiträge : 5192

@lucan-7 

Damals wahr Theologie und Politik ein und dasselbe. Und ja, es ging um Identität stiftende Botschaften, ein Volk von Gott auserwählt, abgesondert von allen anderen Nationen, damit (und das haben die Juden nicht begriffen) sie den Nationen als Priester ein Vorbild sind und dienen können. 

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@arcangel 

Damals wahr Theologie und Politik ein und dasselbe.

Eben. Man hat Politik mit Erzählungen über Gott betrieben und begründet.

Inwiefern sollen sich darin irgendwelche Wahrheiten über Gott offenbaren?

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@lucan-7 

Weil es Gott erklärtes Ziel ist, sich ein Volk zu schaffen, das ihn als Vater und König hat. Welches lable man da anhaftet, Theologie, Politik, Religion oder was auch immer ist nicht von Bedeutung.

Aber wir kommen wieder an den Punkt vom Anfang, es braucht Glaube an eben diesen Jesus um eben dieser Logik zu folgen. Ansonsten ist es nur unbedeutende heisse Luft.

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@arcangel 

Weil es Gott erklärtes Ziel ist, sich ein Volk zu schaffen, das ihn als Vater und König hat. Welches lable man da anhaftet, Theologie, Politik, Religion oder was auch immer ist nicht von Bedeutung.

Dazu muss man allerdings glauben, dass diese Politik, die sich auf Gott beruft, tatsächlich real ist.

Ich für meinen Teil glaube, dass sich die Politik damals auf Gott berufen hat. Das macht für mich aber Gott noch nicht real...

 

 

 

lucan-7 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@lucan-7 

Wie gesagt, es hängt davon ab, ob du an den christlichen Gott glaubst. Und du kannst nicht an ihn glauben, weil er nicht in dein Weltbild passt.

arcangel antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@arcangel 

Wie gesagt, es hängt davon ab, ob du an den christlichen Gott glaubst. Und du kannst nicht an ihn glauben, weil er nicht in dein Weltbild passt.

Wenn damals mit nichtzutreffenden Aussagen über Gott Politik betrieben wurde, dann gibt es da auch theologisch nichts zu gewinnen - unabhängig von seiner Existenz.

 

lucan-7 antworten
Menge
 Menge
(@menge)
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Beiträge : 313

@arcangel 

Wobei ich weder Teile der Bibel ignoriere, noch zusammenstreiche. Sondern sie so verstehe, wie wohl am wahrscheinlichsten von den Autoren und deren Zeitgenossen verstanden wurden, nämlich als rückwärtsgewandte, mit Symbolen gespickte theologische Betrachtung längst vergangener Geschehnisse.

Sehe ich in weiten Teilen des AT auch so, besonders wenn weit zurückliegende Geschichte theologisch gedeutet wurde. Allerdings ist mir nur das zu relativistisch gedacht, denn was die neuere Geschichte des Landes betrifft, wurde der Zeitabstand der Verfasser zu den theologisch gedeuteten Ereignissen immer geringer. Wenn also über das Exil berichtet wird, oder den Bau des zweiten Tempels geht der Zeitabstand gegen null. Von Alexander dem Großen ist in der Jüdischen Bibel schon keine Rede mehr. 

Die Zeit des 2. Tempels vor Alexander war wie eine theologische Verschnaufpause. Alles schien theologisch gut zu sein. Dies Zeit könnte man symbolisch mit dem 7. Tag an dem Gott ruhte in Verbindung bringen. Land und Volk waren monotheistisch, die theologisch gedeutete Ursache für das Exil, fremde Gottheiten im Land, eingeschleppt von ausländischen Ehefrauen, war durch die Auflösung der Mischehen beseitigt, Friedenszeit (wenn auch unter Besatzung).

Aber dann kam der nächste Feind, Alexander. Der vermeintlich ewige Friede in Ruhe war dahin, diese theologische Vision geplatzt - obwohl das Volk so gehorsam war, der Kult wohl geordnet, es fanden sich einfach keine Vergehen des Volkes, die eine Erklärung für das erscheinen dieses Feindes lieferte.

Die Spätschriften deuten dann schon Geschichte und Politik in Echtzeit und eine neue theologische Vision, die Apokalyptik nimmt immer mehr Gestalt an, weil klar wurde, dass dauerhafter Friede auf Erden theologisch nicht mehr plausibel vermittelbar war. Also wurde er in ferne Zukunft, die Endzeit oder sogar ins Jenseits verlagert. So wurden die biblischen Geschichten von der Zeit eingeholt, und später haben die biblischen Geschichten die Geschichte und selbst die Zeit überholt. 

Ergibt das einen Sinn in deinen Augen? 

menge antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

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@menge 

Von Alexander dem Großen ist in der Jüdischen Bibel schon keine Rede mehr.

Wenn man Daniel ausser acht lässt, dann ja.

Allerdings ist mir nur das zu relativistisch gedacht, denn was die neuere Geschichte des Landes betrifft, wurde der Zeitabstand der Verfasser zu den theologisch gedeuteten Ereignissen immer geringer.

Die Urgeschichte, Genesis 1-11, ist sicher anderes zu behandeln, als Genesis 12 - ... Das merkt man nur schon daran, wie Jahre und Altersangaben unterschiedlich verwendet werden. Die Urgeschichte verwendet meist ein 60-Zahlensystem und ab Genesis 12 wird vermehrt mit idealen, symmetrischen Zahlen gearbeitet.

Die Zeit des 2. Tempels vor Alexander war wie eine theologische Verschnaufpause. Alles schien theologisch gut zu sein.

Na ja, in diese Zeit fallen die meisten jüdischen Texte und Kommentare zum alten Testament. Und viele der kultischen Merkmale "des Judentums" entwickelten sich in dieser Zeit, das Pharisäertum entstand z.B. in dieser Zeit aus welchem sich später "das Judentum" entwickelt hat.

Alexander brachte die Hellenisierung und die Makkabäer später die Re"judifizierung" und ja, ich denke, das war mit einer Katalyse, warum eine apokalyptische Erwartungshaltung Fuss faste. Doch der Boden für diese Haltung wurde bereits von Hesekiel, Daniel und anderen Propheten gelegt.

Klar ist und da stimme ich dir zu, wurde viele der alten Texte neu interpretiert und gedeutet. Das kann man aus der Literatur von damals entnehmen.

Die Frage ist aber, welche Quellen hatten die Verfasser der alttestamentlichen Texte und wie verstanden sie diese.

Ich halte zum Beispiel nichts von der Quellentheorie (JPED), der Bücher Mose. Ich glaube das die Dokumente als eine Einheit entstanden sind, das aber bei der Entstehung Quellen verwendet wurden und das es z.t. auch nachträglich Einfügungen gab.

 

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 6684

@arcangel 

"deine Meinung ist irrelevant"

Nein! Gerade wenn man davon ausgeht, dass Gott ein menschenähnliches Wesen ist, das uns in allem, wair sind, erschaffen, hat er uns auch Verstand gegeben, Dinge kritisch hinterfragen und uns eine Meinung bilden zu können.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@queequeg 

Gerade wenn man davon ausgeht, dass Gott ein menschenähnliches Wesen ist,

Wer geht denn davon aus, dass Gott menschenähnlich ist?

hat er uns auch Verstand gegeben, Dinge kritisch hinterfragen und uns eine Meinung bilden zu können.

Ein kritisches Hinterfragen, dass dann hingeht und vernünftige und logische Erklärungen wegwischt, weil es dem eigenen Bauchgefühl widerspricht. (siehe meine Antwort oben an Lucan)

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
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@arcangel 

Ich halte Deine Erklärung an Lucan nur sehr eingeschränkt für vernünftig und logisch. Vor allem setzt sie voraus, was für den bundesdeutschen Normalleser der Bibel nicht vorausgesetzt werden kann - das spezifisch Sprachverständnis und die kulturellen Besonderheiten der Hebräer.

Davon abgesehen - soviel habe ich von der Sprache der Bibel schon mitbekommen - ist es auch bei guter Kenntnis des Hebräischen keineswegs so, dass jeder Text übereinstimmend verstanden wird, sondern sehr viel Raum für Interpretationen liefert.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

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@queequeg 

Vor allem setzt sie voraus, was für den bundesdeutschen Normalleser der Bibel nicht vorausgesetzt werden kann - das spezifisch Sprachverständnis und die kulturellen Besonderheiten der Hebräer.

Das wäre eine soziokulturelle Meisterleistung der deutschen Bildungsinstitutionen, wenn ein Normalleser einen zweitausend Jahre alten Text in seiner damaligen Bedeutung verstehen könnte. 

Das alte Testament muss kommentiert gelesen werden, da wir sonst eben nicht verstehen, was gemeint ist. Nichts Schlimmeres als diejenigen, die das AT einfach wörtlich verstehen.

Und Sprachkenntnisse alleine reichen ebenfalls nicht aus, um einen Text einzuordnen, man muss sich quasi in das Denken der damaligen Zeit hineinversetzen. Dazu hilft zum Beispiel zeitgenössische Literatur, es wurden bereits damals Kommentare und Monografien geschrieben, die uns heute einen Einblick geben, wie die das AT verstanden wurde. Ich kann die martialische und brutale Sprache des AT auch erst so richtig einordnen, seit ich mich ein wenig mit dem befasst habe.

 

Es ist nicht einfach, und deshalb wenig verwunderlich, dass sich viele scheuen sich mit dem AT auseinanderzusetzen. Wenn man sich aber einmal etwas mit dem Paradigma der damaligen Zeit und den grossen Themen, die sich durchs AT ziehen auseinandergesetzt hat, erkennt man, was Gott hier zu sagen hat und kann von Herzen sagen, Gott ist gut.

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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@arcangel 

Das ist soweit gut und schön und ich würde dem auch prinzipiell zustimmen.

Nur - damit würden mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit eine ganze Reine von Textverständnissen dem Rasenmäher zum Opfer fallen und etwas ganz anderes würde der Wiese entsprießen.

Und - welchen Menschen soll denn zugemutet werden, sich derart intensiv damit auseinander zu setzen?

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@queequeg 

Ganz ehrlich, um so manches Textverständnis wäre es nicht schade, wenn es dem Rasenmäher zum Opfer fallen würde.

Und - welchen Menschen soll denn zugemutet werden, sich derart intensiv damit auseinander zu setzen?

Welchen Menschen kann man zumuten, ein Linux Kernel zu kompilieren.

Dafür gibt es Experten und Gelehrte, die dazu Bücher verfassen, die man lesen kann. Nur da beginnt das Problem, welchen Gelehrten und Experten vertraut man.

Hier beginnt dann die persönliche Arbeit, verschiedene Meinungen lesen, Argumente vergleichen, selber daran arbeiten. Leider gibt es viele, die haben eine Meinung, aber keine Ahnung, weil sie schlicht keine Zeit in die Materie gesteckt haben. Bedauerlicherweise gelten heute Meinungen und Überzeugungen mehr als Fakten und Argumente.

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
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@arcangel 

"Wer geht denn davon aus, dass Gott menschenähnlich ist?"

Die Bibel selbst stellt ihn ganz und gar menschlich da.

Eine Userin meinte vor einer Weile ernsthaft, dass Gott Supermann ist.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@queequeg 

Im AT finden sich zwei Gottes Figuren, den Unsichtbaren und den Sichtbaren.

arcangel antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
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@arcangel 

Ich finde, man sollte sich von konkreten Vorstellungen über Gott und die Welt lösen. Gottes Reich umfasst doch eine Ebene, zu der wir in unserem irdischen Körper keinen direkten Zugang haben, zumindest nicht über den Verstand. Darum ist Logik auch nicht anwendbar. Wir sollten demütiger werden und eben manches Nicht-Wissen-Können anerkennen, ohne dass unser Selbstwertgefühl darunter leidet. Wir müssen nicht alles wissen und gerade deswegen können wir stolz darauf sein, zu Gott zu gehören.

Und wenn jemand verlangt, dass wir Gott über den Verstand erklären sollen, dann können wir nichts anderes tun als denjenigen mit seinem Verlangen alleine zu lassen.

mariposa22 antworten
Queequeg
(@queequeg)
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@mariposa22 

Dann sollte man aber vielleicht auch nicht versuchen, Gott jetzt von der anderen Seite mittels biblischer Texte für logisch zu erklären.

queequeg antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 857

@queequeg Als Christ ist man halt immer wieder versucht, es zu versuchen ... 😌

mariposa22 antworten
Arcangel
(@arcangel)
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@mariposa22 

Ich finde, man sollte sich von konkreten Vorstellungen über Gott und die Welt lösen.

Finde ich gar nicht, ganz im Gegenteil Jesus kam, damit wir Gott anfassen und begreifen können. In Jesus sehen und begreifen wir Gott.

Gottes Reich umfasst doch eine Ebene, zu der wir in unserem irdischen Körper keinen direkten Zugang haben,

Menschen haben mit Gott gegessen, gerungen, verhandelt, und geredet, lange bevor Jesus auf die Welt kam. Gottes Reich ist jetzt hier in dieser Welt und wir sind Teil davon, zu behaupten wir hätten keinen Zugang zu diesem Reich, widerspricht dem, was Jesus gepredigt hat.

Wir sollten demütiger werden und eben manches Nicht-Wissen-Können anerkennen, ohne dass unser Selbstwertgefühl darunter leidet. Wir müssen nicht alles wissen und gerade deswegen können wir stolz darauf sein, zu Gott zu gehören.

Du hast richtig geschrieben, dass wir nicht alles wissen, aber das bedeutet eben auch, dass wir einiges wissen. Wozu sonst sollte sich Gott offenbaren, nur damit wir sowieso nichts wissen.

Und wenn jemand verlangt, dass wir Gott über den Verstand erklären sollen, dann können wir nichts anderes tun als denjenigen mit seinem Verlangen alleine zu lassen.

Finde ich extrem sympathisch von dir, dass du diejenigen, die Dinge nicht so sehen und anderes gestrickt sind wie du einfach alleine lässt.

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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@arcangel 

Ich stimme mit Mariposa - soweit ich sie verstanden habe - keineswegs überein. Aber ich kann, glaube ich, ihre Argumentation verstehen. Und da finde ich Deine Kritik an ihren Ausführungen ziemlich unpassend.

queequeg antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
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@queequeg

Wenn selbst zwei Christen verschiedene "Vorstellungen" haben wie sollen wir dann einheitlich unseren Glauben vermitteln können? Das funktioniert so nicht.

mariposa22 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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@mariposa22 

Ich glaube nicht, dass man Glauben vermitteln kann. Der ist ja nicht ein Ding, was ich aus meiner Kiste nehmen und einem anderen geben kann - auch nicht im übertragenen Sinn.

Glaube kann ja immer nur eine höchst individuelle Beziehung sein. Das, was man üblicherweise unter Glauben versteht - das Für-wahr-halten aller möglicher dogmatischer Vorstellungen - ist tote Ideologie.

Die kann man tatsächlich aus der Kiste holen und anderen überstülpen und dann Gehorsam von ihnen verlangen. Aber das hat mit Gott dann rein gar nichts zu tun, sondern nur mit der Selbstversicherung, alles richtig gemacht zu haben und dafür eine Gratifikation verdient zu haben.

Ich denke, das einzige, was man im Dialog vermitteln kann, ist: Mach deine eigenen Erfahrungen.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

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@queequeg 

Ich glaube nicht, dass man Glauben vermitteln kann.

Ich verstehe, was du meinst, aber ich denke, ich kann schon vermitteln, wie mein Glaube aussieht und was ich glaube. Was ich nicht tun kann ist, glaube im Anderen zu produzieren.

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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@arcangel 

"vermitteln, wie mein Glaube aussieht und was ich glaube"

Ja, das ist dann so, als hätte ich Dir gesagt, dass ich mächtig Hunger habe und Du sagst mir, "au ja, da hab ich was" und zeigst mir dann ein Bild von einem Wiener Schnitzel oder wahlweise eine Schnitte Brot mit leuchtend roter Erdbeermarmelade.

Sieht klasse aus, aber satt werde ich nicht davon.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@queequeg 

Um bei deiner Analogie zu bleiben, erlebe ich glauben vermitteln viel mehr so:

- Du hast mächtig hunger? Hier nimm das und iss, dass ist lecker!

- Was das schmeckt, dir nicht, du willst lieber was anderes?

- Was du meinst, dass man davon nicht satt wird, weil es nur leere Kalorien sind und sowieso kein echtes essen?

- Aber ich lebe schon Jahre davon, bin gesund und habe keinerlei Mangelerscheinung?

 

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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@arcangel 

Ja, prima. Du lebst davon, weil es in Dir ist und es erlebst, aber nicht, weil Du auf Papier ein Abbild davon siehst.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@queequeg 

Was genau ist dein Problem?

 

Ich stimme mit dir überein, dass ich glaube nicht in jemand anderen produzieren kann. Aber durch mein Zeugnis meines Glaubens kann der Heilige Geist in der Person wirken.

Wo drückt dir der Schuh?

arcangel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

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@arcangel 

Seit ich nicht mehr im Dunstkreis der Nachbarn lebe, die permanent versucht haben, durch ihre Glaubenszeugnisse eine Türe bei mir zu öffnen, geht es mir ganz gut.

queequeg antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@mariposa22 

Muss der Glaube einheitlich vermittelt werden? Ich dachte immer, das Stichwort wäre Authentisch. Du hast Jesus anderes erlebt als ich und in deinem Leben hat Gott anderes gewirkt als in meinem. Dir sagt der eine Bibelvers etwas und mir ein anderer. Genauso wie du und deine Geschwister (wenn du welche hast) deine Eltern anderes kennen und anderes von ihnen reden, so reden auch wir Christen jeweils sehr unterschiedlich von unserem Vater. Und das ist gut so, solange wir davon reden, was wir kennen.

arcangel antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 857

@arcangel

Ja das sehe ich genau so. Das was du gestern erlebt hast, ist auch heute noch wahr.

Nur kommen im Laufe der Zeit unterschiedliche Vorstellungen zum Erlebten hinzu. Der Verstand fängt an, das Erlebte zu werten, aufwerten, abwerten, verwerten ... . Und hier geht man schon wieder in den Bereich der Vorstellungen.

 

mariposa22 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@queequeg 

Habe ich was verpasst? Ich dachte, wir sind hier in einem Forum, wo Menschen unterschiedliche Meinungen haben und sich darüber austauschen.

Das einzige, was ich kritisiert habe, ist ihr letzter Abschnitt. Und dazu stehe, ich finde es falsch, Menschen, die eine andere Vorstellung haben, einfach stehenzulassen. Denn selbst wenn jemand verlangen sollte, Gott mit dem Verstand erklären zu müssen, halte ich es falsch, so jemanden einfach fallen zu lassen und seines Weges zu ziehen. Oder findest du das in ordnung.

arcangel antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 857

@arcangel 

Denn selbst wenn jemand verlangen sollte, Gott mit dem Verstand erklären zu müssen, halte ich es falsch, so jemanden einfach fallen zu lassen und seines Weges zu ziehen. Oder findest du das in ordnung.

Die Energie, die man hierbei vergeudet, kann man besser nutzen, finde ich ... . Es gibt einige Menschen, die - vielleicht unbewusst - den Missionierungsdrang von uns Christen ausnutzen.

 

mariposa22 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@mariposa22 

Vielleicht ist das für dich Energie raubend, ich empfinde dies nicht so.

arcangel antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 857

@arcangel

Ich habe mir deine Kritik zu Herzen genommen und noch mal darüber nachgedacht und bin zu folgendem Ergebnis gekommen: Es ist nicht so, dass ich die Person an für sich alleine lassen würde, auf keinen Fall. Tatsächlich habe ich oft mit Atheisten zu tun, die im Gespräch mir sagen, dass sie nicht glauben können. Was ich dann tue, ist Mut zum Glauben zu machen, aber ich dringe dann nicht weiter in sie ein und vermeide auf jeden Fall, irgendwelche  Argumente anzuführen. Ich nehme diese Leute auch in ihrem Nicht-Glauben an und frage sie höchstens, ob es nicht einen vergrabenen unbewussten Bereich in ihnen gibt, der vielleicht doch glaubt. Damit ist aber auch gut.

Vielleicht klangen meine Worte gestern zu rigoros.

mariposa22 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@mariposa22 

In dem Fall handeln wir beide ziemlich ähnlich, ich antworte meistens auf spezifische Fragen. Dabei suche ich keine argumentative Debatte, ich scheue mich allerdings auch nicht vor solchen Debatten.

Vielleicht klangen meine Worte gestern zu rigoros.

Manchmal springen Leute (in diesem Fall ich) auf gewisse Aussagen an, die man selbst gar nicht so gewichtet hat.

arcangel antworten
Mariposa22
Beiträge : 857
Veröffentlicht von: @arcangel

Finde ich gar nicht, ganz im Gegenteil Jesus kam, damit wir Gott anfassen und begreifen können. In Jesus sehen und begreifen wir Gott.

Etwas zu begreifen ist etwas anderes als eine Vorstellung von etwas zu haben. Wenn ich das Wort "Vorstellung" mal auseinandernehme, bedeutet das, dass sich eine Idee von etwas vor anderen Ideen stellt und damit die Chance auf neue Einsichten verstellt. Etwas zu begreifen ist keine Idee sondern eine Erfahrung.

Menschen haben mit Gott gegessen, gerungen, verhandelt, und geredet, lange bevor Jesus auf die Welt kam. Gottes Reich ist jetzt hier in dieser Welt und wir sind Teil davon, zu behaupten wir hätten keinen Zugang zu diesem Reich, widerspricht dem, was Jesus gepredigt hat.

Ja, gerade weil wir Teil davon sind, können wir nicht auf das Ganze blicken. 

Du hast richtig geschrieben, dass wir nicht alles wissen, aber das bedeutet eben auch, dass wir einiges wissen. Wozu sonst sollte sich Gott offenbaren, nur damit wir sowieso nichts wissen.

Dieses Wissen kannst du aber niemanden erklären, für den nur der Verstand zählt.

Finde ich extrem sympathisch von dir, dass du diejenigen, die Dinge nicht so sehen und anderes gestrickt sind wie du einfach alleine lässt.

Danke. Niemand sollte Perlen vor die Säue werfen müssen.

 

mariposa22 antworten
1 Antwort
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 5192

@mariposa22 

Danke. Niemand sollte Perlen vor die Säue werfen müssen.

Unabhängig davon, ob das, was du für richtig hältst, nun Perlen sind oder auch nicht. Jemanden stehen lassen, vor allem, wenn es sich um einen Bruder oder Schwester in Jesus handelt, sollte nicht zum Verhalten eines Christen gehören.

Etwas zu begreifen ist etwas anderes als eine Vorstellung von etwas zu haben. Wenn ich das Wort "Vorstellung" mal auseinandernehme, bedeutet das, dass sich eine Idee von etwas vor anderen Ideen stellt und damit die Chance auf neue Einsichten verstellt. Etwas zu begreifen ist keine Idee sondern eine Erfahrung.

Irgendwie entzieht sich mir gerade, wo sich hier eine Perle verstecken sollte. Vorstellungen haben nichts mit Ideen zu tun, die sich vor etwas stellen. Wir machen uns von allem eine Vorstellung, das können wir gar nicht verhindern, so ist unser Hirn nun mal gestrickt. Ein eventuelles Problem entsteht nicht durch Vorstellungen, sondern durch unser Festhalten an eben denselben. Und was das Begreifen betrifft, so benutzt die Bibel zwei andere Wörter, welche besser beschreiben, worum es geht: und das ist erkennen und kennen/wissen. Erkennen beschreibt die Beziehung zu Jesus, und hier hast du recht, hier geht es um Erfahrung, es geht darum Jesus, den Vater und Heiligen Geist zu erkennen und kennenzulernen. Das Kennen und das Wissen aber hat nichts mit Erfahrung zu tun, sondern mit Lernen. Lernen aus dem Wort Gottes, sich auseinandersetzen, studieren, lesen, auf den Geist hören, meditieren.

Dieser Differenzierung zwischen Erkennen und Wissen findet man z.B. in 2.Petrus 1,3-10

Ja, gerade weil wir Teil davon sind, können wir nicht auf das Ganze blicken.

Müssen wir ja auch nicht, lieber das wenige, dass man begriffen hat umsetzen, als alles zu wissen und nichts zu machen.

Dieses Wissen kannst du aber niemanden erklären, für den nur der Verstand zählt.

Dies kann man sehr wohl erklären, ob es demjenigen hilft näher zu Gott zu kommen kannst weder du noch ich beurteilen. Ich arbeite an einem Gymnasium und jedes Mal, wenn ich erzähle, dass ich Prediger bin, ist das Gespräch vorprogrammiert. Oft argumentiere ich gelassen, und stehe Rede und Antwort, was der Geist Gottes daraus in den Leben der Menschen macht, darauf habe ich keinen Einfluss, ich kann einfach nur in diesem Augenblick Zeugnis abgeben für eine Gruppe von Menschen, die den Intellekt meist über alles stellen. Wenn meine Einstellung erst mal öffentlich ist, ergeben sich dann auch das eine oder andere persönliche Gespräch.

Sich nicht darauf einlassen, Leute stehen lassen, weil es sowieso nichts bringt, halte ich für falsch. Ich bin ein Kopfmensch und mich hat der Herr mehr auf der intellektuellen Ebene angesprochen und mein Herz erst später erobert. Menschen über Beziehungen ansprechen und aufs Herz zu zielen ist richtig und wichtig, aber es ist nicht der einzige Weg, dazu sind wir Menschen zu individuell.

 

Und deshalb, Gott hat sich uns offenbart, damit wir Ihn erkennen, und lernen, wer Er ist und was Er will und wie die Welt funktioniert.

 

arcangel antworten


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