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Christus - das Ende des Gesetzes

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PeterPaletti
Themenstarter
Beiträge : 1317

Angeregt durch den Thread "Sei gesetzlich", mir aber in weiten Teilen zu unverständlich ist, möchte ich die folgenden Punkte zur Diskussion stellen:

„Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt“ (Röm 10,4)

Was heißt das?
Hat Christus dem Gesetz ein Ende bereitet? Ist das Gesetz abgeschafft?

In der Bergpredigt lesen wir, :
17 Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen. 18 Amen, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird kein Jota und kein Häkchen des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. 19 Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich. 20 Darum sage ich euch: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. (Mt 5,17ff.)

Was denn nun?
Gilt das Gesetz nun und sind alle Christen aufgerufen, das Gesetz zu halten – oder nicht?
Habt Ihr darauf eine allgemeinverständliche Antwort?

Viele Grüße
Peter

Antwort
169 Antworten
Tineli
 Tineli
Beiträge : 1380

drin oder draußen?
Ich will an einem Beispiel erklären, wie ich das sehe:

Da ist eine wunderschöne Wohnung. In die würde ich gerne rein. Leider steht da ein Türsteher davor, und der guckt mich an, sieht, dass ich nur ein ausgefranstes T-shirt und Badeshorts trage und sagt: "Hier kommt man nur mit Anzug und Krawatte rein, Damen bitte kleines Schwarzes." Mist. Hab ich nicht. Ich kann jetzt versuchen, mein T-Shirt und die Shorts schwarz zu färben und so zu binden, dass der Türsteher vielleicht meint, es sei ein kleines Schwarzes - aber der Typ lässt sich nicht täuschen.

Wohnung = Himmel/bei Gott
Kleidervorschrift = Gesetz
Mein Versuch, schwarz zu färben = Heuchelei.

Das ist der Zustand des Alten Testaments. Das Gesetz macht mich vor Gott rein/gerecht/ok. Nur so kann ich zu ihm kommen. Das Gesetz ist dafür da, dass ich den Zugang zu Gott bekomme.

Zustand im Neuen Testament: Jesus Christus hat mir das "kleine Schwarze" geschenkt, und ich bin in der schönen Wohnung. Es ist wirklich eine schöne Wohnung, alles gemütlich und schön eingerichtet, aber auch neu und sauber. Egal, was ich mache: Schnell ist was unordentlich, es gibt einen Fleck. Aber Gott sei Dank! Jesus kommt immer wieder und bringt Ordnung rein und macht sauber.

Der große Unterschied: Ich *bin* in der Wohnung. Das Gesetz, das dafür da war, wer überhaupt rein kommt, ist erfüllt, weil Jesus mir das kleine Schwarze (oder den Anzug nebst Krawatte) gegeben hat. Jetzt möchte ich mich auch so verhalten, wie es zu der neuen Wohnung passt: Es gibt durchaus Gebote. Die orientieren sich allgemein an der Liebe. Es geht nicht darum, dass ich damit die Daseinsberechtigung in der Wohnung erfülle, sondern darum, dass sich alle in der Wohnung wohlfühlen! Eine völlig andere Dimension.

Gruß, Tineli

tineli antworten
5 Antworten
PeterPaletti
(@peterpaletti)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 1317

Hallo Tinelli,

vielen lieben Dank für dein Post, deine Erklärung. Das habe ich verstanden.

Sehr schön auch der Schluss.

Veröffentlicht von: @tineli

Es gibt durchaus Gebote. Die orientieren sich allgemein an der Liebe. Es geht nicht darum, dass ich damit die Daseinsberechtigung in der Wohnung erfülle, sondern darum, dass sich alle in der Wohnung wohlfühlen! Eine völlig andere Dimension.

Es gelten Regeln, damit sich alle in der Wohnung wohlfühlen.

Sehr stark geschrieben.

peterpaletti antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Hallo Tineli,
dein Beispiel ist nicht schlecht.
Was ist mit Noah, Abraham, Jakob, Moses, Samuel, David, Josef, Simson und viele mehr? Sind sie nicht in die Wohnung gekommen. ?

Anonymous antworten
Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380

Du meinst, weil es noch Altes Testament war? Ich glaube, dass Gott zu allen Zeiten gnädig war, aber im AT konnte man sich nie so 100% sicher sein. In Jesus hat Gott uns seine Gnade geschenkt, darauf können wir uns heute verlassen. Und ich glaube, dass auch viel Veränderung in uns
geschieht, wenn wir das tun. Gottes Geist selbst bewirkt diese in uns.

Gruß, Tineli

tineli antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tineli

Du meinst, weil es noch Altes Testament war? Ich glaube, dass Gott zu allen Zeiten gnädig war, aber im AT konnte man sich nie so 100% sicher sein. In Jesus hat Gott uns seine Gnade geschenkt, darauf können wir uns heute verlassen. Und ich glaube, dass auch viel Veränderung in uns
geschieht, wenn wir das tun. Gottes Geist selbst bewirkt diese in uns.

Jein
Ich denke an Abraham, an Mose und David, waren die sich nicht sicher, gerettet zu sein?
Abraham ist sogar der Vater aller Gläubigen.

Gruß Elli

Anonymous antworten
Tineli
 Tineli
(@tineli)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1380

Vermutlich waren die sich sicher. Aber es bleibt ein ganz anderer Zugang, den ich mir eher erarbeiten muss. Nicht das irgendetwas ausgereicht hätte, aber zumindest versuchen, ein kleines Schwarzes oder einen Anzug aufzutreiben, das sollte es schon sein im AT.

Letztlich ist es nicht wichtig, was Abraham oder Mose gedacht haben und wie Gott mit ihnen umgegangen ist. Wichtig ist doch vor allem für mich heute, dass Gott in Jesus ein ganz neues Angebot macht!

Gruß, Tineli

tineli antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Gesetz und Evangelium
Es fielen hier schon in einigen Beiträgen die Schlüsselworte: das Gesetz ist ein Zuchtmeister, es führt zur Erkenntnis der Sünde, es bezähmt die Natur des Menschen und offenbart ihn.

Das ist wichtig, das Gesetz nicht alleine zu sehen (Gesetze haben alle Kulturen, Religionen und Völker), sondern es in den Gesamtzusammenhang der Offenbarung zu stellen: das Evangelium, also die Botschaft des wahren Gottes und was dieser Gott will.

Das Gesetz offenbart unsere Natur, ambivalent, destruktiv, disharmonisch, dunkel. Gleichsam ist dem Menschen diese Ethik eingestiftet (Rö 2). Er erkennt Gut und Böse, kann darüber aber nicht regieren. So müht sich alle Religion, alle spirituellen Wege durch Ritus, Kultus und Selbstvervollkommnung heil zu werden und mit einer Gottheit oder dem Wahren in Verbindung zu kommen (religio).
Der Mensch lechzt danach und die Hirten, Priester oder Gurus weisen ihm geistliche Wege, auf denen er sich strebend bemühen muss, um Erlösung zu erlangen, sofern er sich nicht schon damit abgefunden hat einfach nur für sich selbst zu leben, das eigene zu besorgen und dann zu sterben.

Ich aber kann dort nichts erlangen. Ich bin doch ohne den, der die Quelle allen Lebens ist, tot. Er entzündet dieses Licht im Herzen. "Ich habe dich je und je geliebt. Darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte".

Das Evangelium, dass Gott - der Schöpfer aller Dinge - uns begehrt, in uns leben will und wir aus ihm, und wir damit frei sind von allem, was uns hier fesselt. Dafür hat Jesus sein ganzes Leben hingegeben, dass "sie, die bei mir sind, bei dir seien". Das Kreuz offenbart sowohl Gott wie auch den Menschen. Es gibt keine Gotteserkenntnis ohne Selbsterkenntnis, und keine Selbsterkenntnis ohne Gotteserkenntnis.

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1 Antwort
neubaugoere
(@neubaugoere)
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neubaugoere antworten
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