Consubstantiation/T...
 
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Consubstantiation/Transsubstantiation

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Georg Heinrich
Themenstarter
Beiträge : 258

Die Consubstantiationslehre besagt, dass Brot und Wein beim Mahl des Herrn tatsächlich Fleisch und Blut Christi sind.

Zur Begründung dieser Auffassung werden folgende Bibelstellen herangezogen:

Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag; denn mein Fleisch ist wahre Speise, und mein Blut ist wahrer Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm. Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so auch, wer mich isst, der wird auch leben um meinetwillen. Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Wer also unwürdig das Brot isst oder den Kelch des Herrn trinkt, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein.

Die Einsetzungworte Jesu in den Evangelien werden auch angeführt, aber das ist kein eindeutiges Argument. Zwar sagt Jesus: "Dies ist mein Leib" und "Dies ist mein Blut" aber zu diesem Zeitpunkt war sein Leib noch Heil und sein Blut noch nicht vergossen. Man kann hier also auch eine symbolische Bedeutung unterstellen.
Die Consubstantiation war, soviel ich weiß, die traditionelle Lehre der RKK und auch der Reformatoren.

Die Transsubstantiationslehre kam, soviel ich weiß, später als Antwort auf die Frage, ab wann denn genau Brot und Wein zu Fleisch und Blut Christi werden. Um das Klarzustellen hat die RKK die Wandlung in die Eucharistiefeier eingeführt. Wenn das Glöckchen klingelt ist die Wandlung vollzogen und Brot und Wein sind nun tatsächliches Fleisch und Blut Christi und werden auch so behandelt. Zum Beispiel werden Überbleibsel nicht einfach entsorgt.

Meine Fragen:
- Hab ich das soweit korrekt dargestellt?
- Was lehrt die orthodoxe Kirche zum Thema?
- Wann haben die protestantischen Kirchen die Consubstantiationslehre aufgegeben, und wie wird das - am besten biblisch - begründet?

Mein Standpunkt ist zum einen, dass ich die Argumente für die Consubstantiation für sehr stark halte angesichts der genannten Bibelstellen.
Andererseits hab ich Schwierigkeiten mit Ritualen, die mehr als nur symbolisch sind. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Gott sich an ein Ritual bindet und damit Menschen macht über sich gibt. (off topic - das ist auch der Grund für meine Schwierigkeit mit dem traditionellen Taufverständnis, das die RKK bis heute vertritt).

Bin gespannt auf Eure Antworten.

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Anonymous
 Anonymous
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die probleme fangen immer dann an...
wenn menschen mit ihrem begrenzten verstand versuchen, göttliche geheimnisse zu verstehen und ihr begrenztes menschliches verständnis davon dann zum dogma erheben.

ich würde es begrüßen wenn die unterschiedlichen konfessionen es schaffen würden zu sagen: wir verstehen das abendmahl aus bestimmten gründen so, sind uns aber dessen bewusst, dass auch diese erkenntnis nur stückwerk ist weswegen wir es respektieren, wenn andere konfessionen zu anderen auffassungen kommen.

das totschlagargument gegen diesen zugang ist dann natürlich immer "du relativierst gottes wort". ich sehe das nicht so. ich sehe es als wesentlich problematischer, wenn menschen versuchen, göttliche geheimnisse in menschliche schubladen zu stopfen, und ihre persönliche schublade dann verabsolutieren. ich sehe mich wesentlich näher an gottes wort, wenn ich ein göttliches geheimnis, das sich dem menschlichen verständnis entzieht, als solches stehen lasse anstatt es auf etwas zurechtzustutzen, die mein begrenzter verstand begreifen kann.

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andreas
(@andreas-wendt)
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Das finde ich einen guten Ansatz. Er führt allerdings nicht ganz aus der konfessionellen Zwickmühle heraus, denn genau der Versuch,

Veröffentlicht von: @helm-helm

göttliche geheimnisse in menschliche schubladen zu stopfen, und ihre persönliche schublade dann verabsolutieren

, ist es, was die lutherische Theologie sowohl an der Reformierten als auch an der Römisch-Katholischen kritisiert: Beide können philosophisch schlüssig belegen, warum ihre Sicht die richtige sein muss, während die lutherische Position sagt, wir können es nicht erklären, wie es zu verstehen ist, wir wissen nur, dass mit "ist" auch "ist" gemeint sein muss, aber wie es gehen soll, ist ein göttliches Geheimnis, das wir mit unserem begrenzten Verstand nicht ergründen können. Es geht nicht darum, es zu verstehen, wie Zwingli oder Thomas es wollen, sondern es im Glauben zu empfangen und zu genießen.

Diese Erklärungsverweigerung ist für mich eins der stärksten Argumente für die lutherische Position, gerade aus den von Dir genannten Gründen. Man mag ihr vorwerfen, sie wäre unlogisch oder inkonsequent, aber gerade das ist ja die Demut vor dem Geheimnis, dass es größer ist als unsere Logik und Konsequenz.

andreas-wendt antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Diese Erklärungsverweigerung ist für mich eins der stärksten Argumente für die lutherische Position, gerade aus den von Dir genannten Gründen. Man mag ihr vorwerfen, sie wäre unlogisch oder inkonsequent, aber gerade das ist ja die Demut vor dem Geheimnis, dass es größer ist als unsere Logik und Konsequenz.

ich bin schon vor vielen jahren zu der erkenntnis gekommen, dass ich näher an gottes wort dran bin, wenn ich dinge, die dem menschlichen verstand paradox, unlogisch oder widersprüchlich erscheinen, in genau diesem sinne zu akzeptieren: als etwas, das ein göttliches geheimnis ist, vor dem der menschliche verstand kapitulieren muss, weil jeder menschliche erklärungsversuch per definition unzulänglich und verzerrt sein muss.

mir hat nicht luther, sondern george ladd mit seiner "reich-gottes-theologie" den weg dorthin geebnet, die sehr kurz gefasst sagt, dass wir von der auferstehung bis zur widerkunft christi in einer art "zwischenstadium" leben, wo das reich gottes zwar schon mit kraft hereinbricht, aber noch nicht in vollem umfang, weswegen wir zwar sehr wohl wunder erleben, aber eben nicht immer. für mich ist das der königsweg, der weder auf der seite der cessationisten, noch auf der seite der glaubensbewegung vom pferd fällt, sondern eine gesunde mitte darstellt. aber das ist ein ganz anderes thema...

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @helm-helm

dinge, die dem menschlichen verstand paradox, unlogisch oder widersprüchlich erscheinen, in genau diesem sinne zu akzeptieren: als etwas, das ein göttliches geheimnis ist, vor dem der menschliche verstand kapitulieren muss, weil jeder menschliche erklärungsversuch per definition unzulänglich und verzerrt sein muss.

Im Blick auf das "ist" beim Abendmahl ist das ziemlich genau die Linie Luthers.

In anderen Bereichen mögen andere Theologen da hilfreicher sein.

andreas-wendt antworten
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Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Diese Erklärungsverweigerung ist für mich eins der stärksten Argumente für die lutherische Position, gerade aus den von Dir genannten Gründen. Man mag ihr vorwerfen, sie wäre unlogisch oder inkonsequent, aber gerade das ist ja die Demut vor dem Geheimnis, dass es größer ist als unsere Logik und Konsequenz.

Seit Luther ist viel Zeit verstrichen: Jesu (Einsetzungs-)Worte fielen im Rahmen einer Passahfeier. Da war es üblich gewisse Ritualelemente zu deuten.
Den Juden damals musste man nicht erklären, dass dies eine Deutung ist (waren die Worte "dies tut zu meinem Gedächtnis!" vllt an Nichtjuden gerichtet?). Heute muss ich dazu erst Bücher wälzen (hier insbesondere "Die Abendmahlsworte Jesu" von J.Jeremias) um sowas zu verstehen. Ob Luther die Passahfeier in diesem Sinn kannte weiß ich allerdings nicht.

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andreas
(@andreas-wendt)
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Veröffentlicht von: @billy-shears

Ob Luther die Passahfeier in diesem Sinn kannte weiß ich allerdings nicht.

Sehr wahrscheinlich so nicht. Es war ihm eher wichtig, dass Jesus das, was er damals sagte, uns heute genau so sagt. Sonst hätte es ja gar keinen Sinn, es überhaupt wieder zu feiern.
Das Wort "Deutung" ist mir zu ungenau. Natürlich deutet Jesus die Elemente, aber heißt das, dass wir sagen könnten "Nein, es ist nicht genau so, wie er sagt, es ist ja bloß eine Deutung"? Im Grunde müsste man erst das Wort "Deutung" deuten, um zu sagen, was man damit sagen will.

andreas-wendt antworten
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Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Das Wort "Deutung" ist mir zu ungenau. Natürlich deutet Jesus die Elemente, aber heißt das, dass wir sagen könnten "Nein, es ist nicht genau so, wie er sagt, es ist ja bloß eine Deutung"? Im Grunde müsste man erst das Wort "Deutung" deuten, um zu sagen, was man damit sagen will.

Wie wär's da mit seinem Lieblingsthema basileia tou theou, dem Reich Gottes?

"Mit dem Reich Gottes ist es so, wie..."
Ist es wie - oder ist es wie

Oder: Ist Jesus ein Eckstein oder ist es Jesus nur im übertragenen Sinn? Welche Bedeutung kommt in Bauten der Landeskirche dann den Ecksteinen zu?

Er hat eben gerne Himmlisches mit Irdischem erklärt, und Irdisches himmlisch gedeutet.

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andreas
(@andreas-wendt)
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Veröffentlicht von: @billy-shears

"Mit dem Reich Gottes ist es so, wie..."
Ist es wie - oder ist es wie

Aber beim Abendmahl sagt er ja nun gerade nicht "mit meinem Leib ist es so wie mit diesem Brot", sondern "dieses Brot ist mein Leib", also umgekehrt und zugespitzt.
Das ist mindestens eine völlig andere Art von Deutung.

andreas-wendt antworten
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Veröffentlicht von: @andreas-wendt
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

"Mit dem Reich Gottes ist es so, wie..."
Ist es wie - oder ist es wie

Aber beim Abendmahl sagt er ja nun gerade nicht "mit meinem Leib ist es so wie mit diesem Brot", sondern "dieses Brot ist mein Leib", also umgekehrt und zugespitzt.
Das ist mindestens eine völlig andere Art von Deutung.

Ist Jesus jetzt Eckstein? Ist Jesus jetzt Tür? Ist Jesus jetzt Weinstock?

Die Gleichnisrede war neu. Die Deutung der Passahrituale nicht.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Und das heißt jetzt, dass es sich um denselben Modus von Deutung handelt?
Sorry, ich stehe gerade auf dem Schlauch, worauf Du damit hinaus willst. Das Wort "Deutung" bleibt mir zu unkonkrtet.

Um mal den Versuch zu machen, es mit Beispielen zu erklären:

Wenn ich zwei Menschen sehe, die sich küssen, dann ist der Satz "Die beiden lieben sich" eine Deutung - die aller Wahrscheinlichkeit nach stimmt.
Wenn ich den Herrn der Ringe interpretiere, dann ist der Satz "Aragorn steht für Jesus" eine Deutung - die als meine subjektive Deutung richtig sein kann und in Bezug auf die Intention des Autors auch grundfalsch. Was weiß ich?
Wenn wir beiden ein abstraktes Gemälde betrachten, dann sind mein Satz "Ich erkenne darin aufgeklärten Absolutismus" und Dein Satz "Ich erkenne darin schlechtes Wetter" beides Deutungen, die nebeneinander stehen können, ohne zu konkurrieren.

Es sind aber drei völlig verschiedene Arten von "Deutung". Im ersten Fall versuche ich zu erkennen, was da ist. Im zweiten Fall sehe ich eine Parallele. Im dritten Fall ist die Deutung selbst ein kreativer Akt.

Wenn Jesus zu dem Brot sagt "Das ist mein Leib", kann man das natürlich als Deutung bezeichnen. Aber die Frage, ob er das jetzt metaphorisch oder allegorisch oder real gemeint hat, ist allein mit diesem Wort "Deutung" noch lange nicht beantwortet. Das Wort kann all dies bedeuten, je nach Kontext.

andreas-wendt antworten
Anonymous
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Hallo helm.helm

Veröffentlicht von: @helm-helm

wenn menschen mit ihrem begrenzten verstand versuchen, göttliche geheimnisse zu verstehen und ihr begrenztes menschliches verständnis davon dann zum dogma erheben.

Die Bibel drückt das so aus :
"Der natürliche Mensch beurteilt alles natürlich , der geistliche Mensch alles geistlich .."
Oder : "Ein natürlicher Mensch aber nimmt nicht an , was Gottes Geist ist , denn es ist ihm eine Torheit , und er kann es nicht erkennen weil es geistlich beurteilt wird ." 1. Kor. 2 ; 14 ) .

Im Prinzip sagt es das gleiche aus , was Du auch sagst .

Nur wird auch im 15. Vers gesagt , wie wir dei Wahrheit erkennen können .
Gruß

Lebendiger

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Anonymous
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Ich will Dir einfach sagen, wie ich das halte.

Für mich ist Brot und Wein wirklich Leib Christi und Blut Christi im Moment des Abendmahls.

Und da muss kein Glöckchen dafür bimmeln oder sonst was gemacht werden (Ritual) sondern da wird allein durch den Kontext, indem ich es zu mir nehmen aus dem einfach Brot Leib Christi und aus dem einfachen Wein das Blut meines Herrn und Heilands.

Neulich habe ich an einem Abendmahl teilgenommen, wo mir Brot und Wein als "Brot des Lebens" und "Saft des Lebens" gegeben wurde. War mir an der Stelle dann egal - für mich waren das Blut und Leib meines Herrn und in diesem Sinne hbe ich das Abendmahl gefeiert.

Liebe Grüße
Ecc

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Arcangel
Beiträge : 4409

War dann Jesus auch ein Stück Brot?
Deiner Logik nach müsste Jesus ja nicht nur Mensch und Gott, sondern auch gleichzeitig ein Laib Brot gewesen sein.

Johannes 6,33 Denn dies ist das Brot Gottes, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.

arcangel antworten
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Anonymous
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(@Anonymous)
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Mt 26:
26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach's und gab's den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib.
27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus;
28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.

Hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bethlehem
... finden wir:
Die Bedeutung des Namens Bethlehem ist bisher ungeklärt. Während beth das Wort für „Haus“ ist, steht im Hebräischen lechem für „Brot“, Speise oder Nahrung,[1] im Arabischen laḥm dagegen für „Fleisch“, in manchen südarabischen Dialekten für „Fisch“. Die Wurzel bezeichnet somit ursprünglich das Grundnahrungsmittel. In den modernen Sprachen hat Bethlehem die Bedeutung von Haus des Brotes oder Haus des Fleisches.

Jesus wurde also im Haus des Brotes (bzw. des Grundnahrungsmittels) geboren. Interessant finde ich hier, dass es in den Sprachen der Region wohl eine Paralleilität von Brot, Fleisch und Fisch gibt.

Ich bete den Vers "unser täglich Brot gib uns heute " übrigens nicht nur in Hinblick auf das Nahrungsmittel Brot sondern sehe auch die geistliche Dimenison dahinter ...

Du zitierst Johannes 6,33 - aber schau nur ein paar Verse weiter - da wird es deutlich konkreter:

50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon isst, nicht sterbe.
51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch – für das Leben der Welt.
52 Da stritten die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?
53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht esst das Fleisch des Menschensohns und trinkt sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.
54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.
55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.
56 Wer mein Fleisch isst und trinkt mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.
57 Wie mich gesandt hat der lebendige Vater und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich isst, leben um meinetwillen.
58 Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den Vätern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot isst, der wird leben in Ewigkeit.
59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.

Jesus war nie ein Stück Brot - aber Brot, das Du im Rahmen des Abendmahls zu Dir nimmst wird zum Leib Christi. Da finde ich es wichtig, die Perspektive nicht zu verdrehen. Jesus wird nicht zum Brot sondern es ist anders herum.

LG
Ecc

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Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Das heisst auf die eine Seite soll man es wörtlich verstehen, das Brot des Abendmahls wird zum Leib Jesu, aber das andere mal muss man es Symbolisch verstehen, Jesus ist kein Brot.

Erkennst du darin keine Inkonsistenz?

arcangel antworten
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Veröffentlicht von: @arcangel

Erkennst du darin keine Inkonsistenz?

Nein, erkenne ich nicht, wenn das Brot in dem Moment des Abendmahls für mich Leib Christi wird, dann ist es kein Brot mehr sondern Leib Christi. So einfach ist das - und nicht inkonsistent. Das gleiche gilt für Wein und Blut.

Anonymous antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4409

Ich spreche aber nicht über deine Wahrnehmung in diesem Zusammenhang, sondern darüber warum man im einen Fall die Bibel wörtlich nimmt und im anderen Fall die Bibel symbolisch.

arcangel antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Veröffentlicht von: @arcangel

Ich spreche aber nicht über deine Wahrnehmung in diesem Zusammenhang, sondern darüber warum man im einen Fall die Bibel wörtlich nimmt und im anderen Fall die Bibel symbolisch.

Genau das tue ich auc - für mich ist in dem Moment das Brot nicht Brot sondern Leib Christi. Das ist eine geistliche Sache und sollte daher auch nur aus geistlicher PErspektive betrachtet werden. In dem Moment das Brto nur für Bort zu halten, wäre für mich problematisch.

Anonymous antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @ecclesiaja

In dem Moment das Brto nur für Bort zu halten, wäre für mich problematisch.

Das "nur" scheint mir ein Schlüssel, um den Unterschied zu verstehen:
Das Brot als "Leib Christi" ist natürlich auch Brot, aber es ist mehr als nur Brot. Es ist nicht "noch etwas anderes", sondern mehr. Das Brot ist da, aber es ist mehr als das Brot da.

Wenn Jesus über sich sagt, er sei das Brot des Lebens, meint er hingegen nicht, dass er "mehr" ist als "nur Jesus", oder dass in, mit und unter ihm noch etwas anderes ist als "nur Jesus". Mehr als Jesus geht ja gar nicht. Mehr als Brot geht schon.

andreas-wendt antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Es spricht tatsächlich philologisch ein bisschen was dafür, die "Ich-bin"-Worte Jesu aus dem Johannesevangelium etwas metaphorischer zu verstehen als die "Das-ist"-Worte aus der Abendmahlstradition. Aber was würde passieren, wenn man das nicht tut? Doch vermutlich folgendes:

Wenn ich diese Worte über Jesus als Brot wörtlich nehme, müssten sich für die Hörenden damals ganz logisch verschiedene Fragen angeschlossen haben, etwa:
Wie kann ich diesen Jesus - ganz wörtlich verstaden - essen?
Wie soll das Brot, das er ist, für alle Menschen reichen? Der Leib eines Menschen ist ja irgendwann aufgebraucht.

Die Antwort darauf würde sich dann in dem Brot finden, von dem Jesus sagt "Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird." Natürlich nur, wenn ich das dann genauso wörtlich verstehe.

Ich kann natürlich auch beides irgendwie bildhaft verstehen. Dann würden sich eher die Fragen anschließen: Warum sagt Jesus solche Sachen überhaupt? Und warum setzt er ausgerechnet eine Mahlzeit als etwas ein, was seine Leute zu seiner Vergegenwärtigung wiederholen sollen? Die Antwort darauf wüsste ich nicht.

andreas-wendt antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Und warum setzt er ausgerechnet eine Mahlzeit als etwas ein, was seine Leute zu seiner Vergegenwärtigung wiederholen sollen? Die Antwort darauf wüsste ich nicht.

Die Antwort darauf ist doch ganz einfach, die weiß sogar ich:
Jesus wollte haben, dass wir allezeit an Ihn denken und Ihn nicht vergessen, so wie ein Bräutigam seine Braut nicht vergessen sollte.
Wie ginge das noch besser als mit Essen und Trinken?
Nach drei Tagen ohne Wasser stirbt der Mensch, nach 6 Wochen ohne Essen auch. Jesus wollte daran erinnern, dass es ohne Ihn kein Leben gibt.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @draeggsagg

Jesus wollte haben, dass wir allezeit an Ihn denken und Ihn nicht vergessen, so wie ein Bräutigam seine Braut nicht vergessen sollte.

Also als ich verlobt war, half es mir mehr, an meine Braut zu denken, wenn ich ihre Briefe las. Und um an Jesus zu denken, haben wir sogar ein ganzes Buch. Dieses Buch ist , bei allem Interpretationsspielraum, viel eindeutiger verständlich als das Essen, darum auch viel hilfreicher, um allezeit an ihn zu denken.

Entsprechend ist es auch naheliegend, dass die Gemeinden, für die das Abendmahl dem "Denken an Jesus" dient, es viel seltener feiern als die, die meinen, in ihm wirklich Jesus zu empfangen.
Wenn das "Denken an" wirklich nicht besser ginge als mit Essen und Trinken, müssten sie es auch mindestens jeden Sonntag feiern. Tun sie aber nicht, weil sie selbst merken, dass man es dafür nicht braucht.

andreas-wendt antworten
Anonymous
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(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

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Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Dieses Buch ist , bei allem Interpretationsspielraum, viel eindeutiger verständlich als das Essen, darum auch viel hilfreicher, um allezeit an ihn zu denken.

Es gibt ja auch Länder, wo Bibeln verboten sind und nur heimlich gelesen werden dürfen, da ist das Abendmahl schon eine gute Hilfe zum Gedenken an Jesus Christus.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Entsprechend ist es auch naheliegend, dass die Gemeinden, für die das Abendmahl dem "Denken an Jesus" dient, es viel seltener feiern als die, die meinen, in ihm wirklich Jesus zu empfangen.
Wenn das "Denken an" wirklich nicht besser ginge als mit Essen und Trinken, müssten sie es auch mindestens jeden Sonntag feiern. Tun sie aber nicht, weil sie selbst merken, dass man es dafür nicht braucht.

Du meinst zum Beispiel die römisch katholische Kirche im Vergleich zu den Zeugen Jehovas?
Meine Gemeinde macht da einen guten Kompromiss, wie ich finde, wir feiern das heilige Abendmahl alle 4 Wochen.

Anonymous antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @draeggsagg

Es gibt ja auch Länder, wo Bibeln verboten sind und nur heimlich gelesen werden dürfen, da ist das Abendmahl schon eine gute Hilfe zum Gedenken an Jesus Christus.

Klar, als zweite Wahl kann es hilfreich sein. Neben Tauferinnerung, singen, beten, sich gegenseitig erzählen etc.
Aber mal unabhängig von der Frage, was stimmt - würdest Du nicht auch sagen, dass das Abendmahl eine noch größere Bedeutung hätte, wenn es etwas könnte, was Bibellesen, singen, beten etc. nicht könnten?

Veröffentlicht von: @draeggsagg

Du meinst zum Beispiel die römisch katholische Kirche im Vergleich zu den Zeugen Jehovas?

Ich dachte nur an Konservativ-Lutherisch und Reformiert.

Veröffentlicht von: @draeggsagg

Meine Gemeinde macht da einen guten Kompromiss, wie ich finde, wir feiern das heilige Abendmahl alle 4 Wochen.

Wenn das Gedenken wirklich "nicht besser geht" als mit dem Abendmahl, dann ist doch die Suche nach "Kompromissen" ein falscher Ansatz.

andreas-wendt antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Aber mal unabhängig von der Frage, was stimmt - würdest Du nicht auch sagen, dass das Abendmahl eine noch größere Bedeutung hätte, wenn es etwas könnte, was Bibellesen, singen, beten etc. nicht könnten?

Nichts gegen Bibellesen, Singen und Beten, aber wenn schon Jesus laut Bibel das Abendmahl vorgegeben hat, -in welcher Form auch immer, darüber kann man sich ja streiten- wäre es doch ein Frevel, bewusst darauf zu verzichten.

Anonymous antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Zweifellos, aber das war nicht meine Frage!

andreas-wendt antworten


adelfos3
Beiträge : 177

Hilfsverb
Nun das Ganze hängt an dem kleinen und klaren Wort "ist".
Mt 26,26-28

Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: Nehmt und esst; das ist mein Leib.
Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet, gab ihn den Jüngern und sagte: Trinkt alle daraus;
das ist mein Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.

So hat die Urkirche das Brotbrechen verstanden und dasselbe Geheimnis feiern Katholiken und Orthodoxe in der Eucharistie.

Hat Jesus sich vielleicht verbal nicht klar verständlich gemacht? Von ihm stammt doch auch

Eure Rede sei: Ja ja, nein nein; was darüber hinausgeht, stammt vom Bösen.

adelfos3 antworten
26 Antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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Veröffentlicht von: @adelfos3

So hat die Urkirche das Brotbrechen verstanden und dasselbe Geheimnis feiern Katholiken und Orthodoxe in der Eucharistie.

Und Lutheraner!

andreas-wendt antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Und Lutheraner!

. war mir gar nicht so bewußt, dss ich an ganz entscheidender Stelle derart "Lutheraner" bin ...

Anonymous antworten
Vigil
 Vigil
(@vigil)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 386

Ja, Luther definiert die Realpräsenz Christi, also die Gegenwart Jesu in den gestalten Brot und Wein während des Abendmahls, eine für ihn unabdingbare Lehre (zum Untewrschied von Calvinisten und Zwinglianern.
Neudeutsch müsste man vielleicht sagen, dass Christus in der Gemeinschaft des Abendmahls mit allen Feiernden in den Gestalten Brot und Wein gegenwärtig ist (Communio) und damit sein Leiden und Sterben und Erlösungswerk - oder anders ausgedrückt: Mit dem Empfang von Brot und Wein haben die Menschen Anteil an Jesus selbst.
Luther geht aber noch weiter und sieht die Gegenwart Gottes auch im Wort, d.h. in den Texten der heiligen Schrift im Gottesdienst, knüpft damit letztlich an das Johannesevangelium an "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort".
Das erkannte übrigens sehr gut das Zweite Vatikanische Konzil, das damit der Hl. Schrift die hervorgehobene Bedeutung bestätigt.

Geheimnis des Glaubens...

vigil antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @vigil

Geheimnis des Glaubens...

Ja, das ist es - und mein Eindruck ist der, dass da viel mehr Kraft drin steckt und dass das viel wichtiger ist, als wie wir alle das für möglich halten.

Anonymous antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @vigil

Neudeutsch müsste man vielleicht sagen, dass Christus in der Gemeinschaft des Abendmahls mit allen Feiernden in den Gestalten Brot und Wein gegenwärtig ist (Communio) und damit sein Leiden und Sterben und Erlösungswerk - oder anders ausgedrückt: Mit dem Empfang von Brot und Wein haben die Menschen Anteil an Jesus selbst.

Das ist weniger "neudeutsch" (meinen Konfis wäre es zu geschwurbelt) als "neutheologisch".
Es ist so eine Formulierung, der alle drei westlichen Konfessionen (und vermutlich die Ostkirche auch) irgendwie zustimmen könnten, weil sie nicht zu konkret wird. Das ist ihr ökumenischer Vorteil, aber ihr seelsorgerlicher Nachteil.

Luther war aber nicht zuletzt aus seelsorgerlichen Gründen wichtig, so konkret wie möglich auf die Frage zu antworten: "Wo finde ich Jesus?"
Und so wie Jesus nicht bloß irgendwo in Bethlehem lag, sondern genau lokalisierbar in der Krippe, so ist er nicht bloß in er Gemeinschaft der Feiernden, sondern in diesem Brot, das ich esse, und in diesem Kelch, aus dem ich trinke.

andreas-wendt antworten
Vigil
 Vigil
(@vigil)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 386
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Das ist weniger "neudeutsch" (meinen Konfis wäre es zu geschwurbelt) als "neutheologisch".

O.k., nehm' ich so hin.
Der niederländische Priester, Psychologe und Schriftsteller Henry Nouwen (1932 - 1996) gab als Denk-/Glaubensansatz:

... "Das große Geheimnis der göttlichen Offenbarung besteht darin, dass Gott nicht nur durch das Kommen Christi mit uns in eine persönliche Beziehung eintrat, sondern auch durch sein Weggehen. Tatsächlich geschieht die Vertiefung unserer persönlichen Beziehung zu Christus gerade in seiner Abwesenheit so sehr, dass wir sagen können, er wohne in uns, dass wir ihn unsere Speise und unseren Trank nennen können und dass wir ihn als die Mitte unseres Seins erfahren können."

Vielleicht auch nix für Konfis (zumindest nicht unsere hier), aber für uns?

vigil antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Das ist nun freilich ein ganz wunderbarer Satz, den man aber auch ganz unabhängig vom Abendmahl wunderbar finden kann.

Interessant finde ich die Rede vom "Geheimnis der göttlichen Offenbarung". Geheimnis und Offenbarung sind ja eigentlich Gegensätze. Aber genauso ist es im Abendmahl: Es ist uns offenbart worden, dass wir in dieser Oblate und diesem Kelch Jesus empfangen. Wie das gehen soll, ist ein Geheimnis.
Diese Spannung zwischen Offenbarung und Geheimnis sollte nicht in eine der beiden Richtungen ("Man weiß es ja sowieso nie genau" oder "Ich kann es alles genau erklären") aufgelöst werden.

andreas-wendt antworten
Vigil
 Vigil
(@vigil)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 386

Drum wird ja auch die Akklamation gebetet "Geheimnis des Glaubens: Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir bis du kommst in Herrlichkeit" schon in der griechischsprachigen ersten Liturgie μυςτήριον τῆς πίστεως (mystērion tēs písteōs) - in der griechischen Orthodoxie bis heute -, in der lateinischen Kirche ab dem 5. Jhdt. mysterium fidei, seit dem Vaticanum II in Deutsch, auch bei den Altkatholiken und in vielen lutherischen Gemeinden - immer nach den Einsetzungs-/Wandlungsworten.
Das ist 'ne Tradition!

vigil antworten
an.ja
 an.ja
(@an-ja)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1756
Veröffentlicht von: @adelfos3

das ist mein Leib.

Veröffentlicht von: @adelfos3

das ist mein Blut

Veröffentlicht von: @adelfos3

Nun das Ganze hängt an dem kleinen und klaren Wort "ist".

So klar ist das doch aber nicht.

Schließlich stand ja Jesus leibhaftig vor ihnen, incl. Blut.
Entweder ist er Leib und Blut oder Brot und Wein, beides zur gleichen Zeit, wie soll das gehen?

an-ja antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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Veröffentlicht von: @an-ja

Schließlich stand ja Jesus leibhaftig vor ihnen, incl. Blut.
Entweder ist er Leib und Blut oder Brot und Wein, beides zur gleichen Zeit, wie soll das gehen?

Stimmt, sowas kann kein Mensch. Dafür müsste er schon Gott sein oder so.

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
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Schau mal auf das Wort Adam in Bezug zum Abendmahl

A- aleph Gott, Chef, Erster...

dam - Blut

Gott wurde Mensch zu unserer Rettung, in seinem vergossenen Blut am Kreuz ist das Leben, das im Glauben empfangen wird.

Leib - Brot... aus vielen Körnern gemahlen zu unzählbaren Partikeln und vereint zu einem Leib.... gegeben für die Gemeinde und Erbauung der Gemeinde, als Leib Christi, der seinen natürlichen Leib am Kreuz für uns gegeben hat.
Psalm 81, 17 der beste Weizen 😊

Wein zu Pessach ist ja üblich und bedeutete das Blut des PassahLammes.

Blut des Lammes Jesu... der ewige Tod geht an uns vorüber.

deborah71 antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
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Beiträge : 15295

da soll noch'ma eena sagen, hier lernt ma'nüscht 😀
*Beitraggemerkt*

neubaugoere antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Das ist sprachwissenschaftlich - um es höflich zu sagen - höchst phantasievoll.

Das Wort "Adam" leitet sich von "Adamah", was Erdboden bedeutet. Das ganze Kapitel 1. Mose 2 spielt mit diesen Worten, dass noch kein Adám da ist, der die Adamáh bearbeitet und dass Gott dann aus der Adamáh den Adám macht. Mensch und Boden sind von Anfang an aufeinander bezogen.

Der Buchstabe Aleph steht in der Bibel nirgendwo für den Anfang / den Ersten / Gott oder so.
Die Ähnlichkeit von "adam" und "dam" ist zwar Anlass für hübsche Wortspiele, aber interessanterweise werden die im ganzen AT, soweit ich sehe, nicht gemacht. Vermutlich, weil die Menschen damals wussten, dass die beiden Wörter nicht das Geringste miteinander zu tun haben.
Aber ich lassse mich gern durch Belegstellen aus der Hebräischen Bibel eines Besseren belehren.

Abgesehen davon hat das, was Du schreibst, mit den vorangehenden Posts nichts zu tun. Bist Du nun der Meinung, dass Jesus in den Gaben des Mahls präsent ist oder nicht, und warum?

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

Der erste Satz in 1. Mose beginnt mit einem B... das Aleph-Tav bzw Alpha und Omega ist vergeben (siehe Offenbarung) an Gott.

Adam und Adamah hängen mit Edom rot, rötlich und dam Blut zusammen.

Das hat mit den Wortwurzeln der Konsonantensprache zu tun, wo Bedeutungscluster entstehen.

Das Aleph ist im Protosemitischen ein Stierkopf und symbolisiert einen Leiter, einen Ersten.

דָּם dam blood, of man, an animal, the juice of the grape, bloodshed
Notes Strongs #1818: Noun Masculine;
from דָּמַם [damam ] (compare אָדָם ['adam ]);
Meaning: 1) blood
1a) of wine (fig.)
AV translations: blood(-y, -guiltiness, (-thirsty), [phrase] innocent.

www.2letterlookup.com

Ein Wortspiel zu Blut und Erdboden ist z.B. in 1. Mose 4,10
10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.

Für Erde steht hier nicht eretz, sondern adamah.

Was ich schreibe hat damit zu tun: wenn man Bilder oder Symboliken nachforschen will, ist es hilfreich an die Anfänge zu gehen, denn Jesus hat sich auf das bezogen, was bekannt war und wo er anknüpfte und zur Vollendung brachte.

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Bist Du nun der Meinung, dass Jesus in den Gaben des Mahls präsent ist oder nicht, und warum?

Ich habe ein Gedächtnismahl gelernt und dieses Verständnis hat sich noch nicht geändert.
Daher lese ich mit Interesse mit.

deborah71 antworten
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Beiträge : 18002

Es wird sogar noch phantasievoller 😀

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Deborah71
(@deborah71)
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Wie war das noch mit dem Wasserträger im Essenerviertel? Konntest du auch nicht nachvollziehen als Texthinweis. Da ging es noch nicht mal um Buchstabenbilder aus dem Protosemitischen. 😉

deborah71 antworten
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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @deborah71

Da ging es noch nicht mal um Buchstabenbilder aus dem Protosemitischen

Eben drum. Und weil das Sinn ergab ist noch lange nicht jede Phantasterei gleich kein bullshit 😉

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Deborah71
(@deborah71)
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Charmant wie immer 😀

deborah71 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
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Veröffentlicht von: @deborah71

Ein Wortspiel zu Blut und Erdboden ist z.B. in 1. Mose 4,10
10 Er aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.

Danke!

Veröffentlicht von: @deborah71

Ich habe ein Gedächtnismahl gelernt und dieses Verständnis hat sich noch nicht geändert.
Daher lese ich mit Interesse mit.

Den Zusammenhang mit den alttestamentlichen Stellen erkenne ich trotzdem noch nicht.

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Den Zusammenhang mit den alttestamentlichen Stellen erkenne ich trotzdem noch nicht.

Es ist wie eine Wortwolke...

Wenn du von dem Wort Blut(dam) ausgehst... dann kommst du in verschiedene biblische Geschichten.

z.B.
1) 1. Mose 4,10 unrecht vergossenes Blut(dam) ruft nach Gericht und Wiedergutmachung und Heilung des Bodens (der Gott gehört). Dazu ist ein Löser notwendig,.
Das Blut(dam) Jesu hat die Botschaft Gnade und Leben, und Jesus ist der ultimative Löser.

2) Adam ( ein von Gott geschaffener Mensch aus Fleisch und Blut(dam), das Leben sitzt im Blut) hat den Karren vor die Wand gefahren. und die Menschen unter die Herrschaft der Sünde und den Tod gebracht. Der Sünde Sold ist der Tod.

Jesus, der neue Adam, Gott und Mensch zugleich, befreit die Menschen aus der Herrschaft der Sünde zum Leben und ewigen Leben durch sein vergossenes Blut(dam).

3) Auszug aus Ägypten, das Blut(dam) des Lammes an den Torpfosten lässt den Todesengel vorübergehen

Jesu Blut(dam) am Kreuz nimmt den ewigen Tod von uns und bringt uns neues Leben und ewiges Leben.

4) Menschenfurcht/Abfall: Fürchtet euch nicht vor denen die den Leib töten können... =Blut vergiessen... Mt 10,28; Lk 12,4

mehr als Überwinder:
Offb 7,14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind's, die aus der großen Trübsal kommen und haben ihre Kleider gewaschen und haben sie hell gemacht im Blut des Lammes.
Offb 12,11 Und sie haben ihn überwunden durch des Lammes Blut und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht geliebt bis hin zum Tod.

Und nun kommen die Abendmahlsworte:
Deinen Tod, oh HErr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir.... und haben das Brot für den Auferstehunsleib (Gnade und Ziel) und den Wein für das überwindende Leben im Blut (Gnade und Ziel) durch Christus, das Wort. (Wort und Brot ist auch nochmal eine Verknüpfung.

Mein Hebräischlehrer hat dann auf eine Nachfrage zu einer Praxis der Sederfeier ein video gedreht und erklärte u.a. das Sprenkeln des Weines mit dem kleinen Finger auf den Boden, wenn die 10 Plagen vorgelesen werden, und dabei wird bei der Nennung jeder Plage das Wort dam(Blut) gesagt, das Leben und die Freiheit geehrt und gefeiert.

deborah71 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Das alles lässt sich m.E. sehr gut daraufhin verstehen, dass wir im Abendmahl tatsächlich Jesu Leib und sein Blut empfangen.

Oder halt auch nicht.

Wenn ich es recht verstehe, trägt diese ganze interessante Wortwolke durchaus etwas zum tieferen Verständnis des Abendmahls bei. Aber zu der Frage, um die es hier eigentlich geht, nämlich ob wir Jesus leibhaftig in den Gaben empfangen oder nicht, hilft sie nicht wirklich weiter.

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Wenn ich es recht verstehe, trägt diese ganze interessante Wortwolke durchaus etwas zum tieferen Verständnis des Abendmahls bei. Aber zu der Frage, um die es hier eigentlich geht, nämlich ob wir Jesus leibhaftig in den Gaben empfangen oder nicht, hilft sie nicht wirklich weiter.

Das ist richtig. Es ist keine ultimative Antwort. Das ist dem Hebräischen Denken auch nicht unbedingt eigen.
Die Wortwolke kann anregen, sich in die Texte zu Blut und dem damaligen Umgang und Bedeutungsinhalt zu nähern und dem einen oder anderen eine Hilfe sein, sein eigenes Verständnis zu finden, so dass er von Herzen hinter seinem Blickwinkel stehen und daraus empfangen kann.
Und es kann auch bedeuten, ein sowohl - als auch zu erkennen und den anderen in seiner Überzeugung stehen zu lassen.

deborah71 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807

Es könnte auch heißen, dass die Antwort auf einem anderen Weg als über die hebräischen Hintergründe gefunden werden muss.

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

Jesus sprach auf diesem Hintergrund.... aber ohne die Offenbarung durch Gottes Geist, wird es kein Ganzes und bleibt Stückwerk. 😊

deborah71 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @deborah71

Jesus sprach auf diesem Hintergrund.

Und alles, was sich aufgrund dieses Hintergrunds beantworten lässt, ist auch unstrittig. Aber er ging mit dem, was er sagte, ja eben auch auch über diesen Hintergrund hinaus. Und die hier verhandelte Frage gehört dazu.

Veröffentlicht von: @deborah71

aber ohne die Offenbarung durch Gottes Geist, wird es kein Ganzes und bleibt Stückwerk. 😊

Das sowieso!

andreas-wendt antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22985

Wenn du jetzt als Parallele Jesu Gespräch mit der Frau am Brunnen über Wasser betrachtest im Blick auf Brot und Wein, wo bringt einen das hin?

Jesus hat nicht den Heiligen Geist in dem Brunnenwasser, das die Frau ihm gab, manifestieren lassen, sondern hat auf die geistliche Bedeutung reflektiert: ewiges Leben.

In der Entsprechung dazu wäre mir logisch, dass Jesus nicht in Brot und Wein hineinmanifestiert, sondern wir die geistliche Bedeutung anschauen müssen: das, was beide Elemente für eine Botschaft tragen und zwar nicht nur für jetzt, sondern auch auf ein Ziel hin.

Welche Botschaften würden dir dazu spontan einfallen?

(Nein, ich habe noch keine fertige Antwort)

deborah71 antworten
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