Das apokryphe Thomasevangelium

Liebe Forenmitglieder!
Vielleicht habt ihr schonmal etwas von den apokryphen Evangelien über Jesus gehört, die nicht in der Bibel stehen. Ich möchte hier in diesem Post die Inhalte des Thomasevangeliums zur Verfügung stellen, weil ich finde, dass die darin enthaltenen Jesusworte zum Einen die Botschaft der Evangelien in der Bibel unterstreichen und zu einem großen Teil in ähnlichen Worten wiederholen, und zum Anderen ergänzen sie die Evangelien noch.
Vieles von der Spruchsammlung im Thomasevangelium verstehe ich nicht, aber es berührt mich stark, und vielleicht ist das Thomasevangelium ja auch für den einen oder anderen, der hier mitliest, eine Bereicherung.
-----------------------------------------------------------------------------------------
Was ich besonders interessant finde, ist Vers 22: Wird darin deutlich, dass Jesus an die Gleichberechtigung von Männern und Frauen appeliert? Wenn er sich so ausdrückt, klingt das wie: Es spielt keine Rolle, ob hinter einem Menschen die Männlichkeit oder Weiblichkeit steht: Das, was ihr von Frauen erwartet, erwartet auch von Männern; Den Maßstab, den ihr an Männern anlegt, solltet ihr auch an Frauen anlegen. So in etwa würde ich den Vers interpretieren.
Oder Vers3: Den interpretiere ich so, dass jeder Mensch ein Kind Gottes ist, und keiner außen vor bleibt.
--------------------------------------------------------------------------------------
Ich habe das Thomasevangelium folgendem Link entnommen:
https://www.diegutebotschaft.de/thomasevangelium/
Und das steht drin:
(0) Dies sind die geheimnisvollen Worte, die der lebendige Jesus sprach und Didymos Judas Thomas schrieb sie auf.
(1) Und er sprach: Wer die Deutung dieser Worte findet, wird den Tod nicht schmecken.
(2) Jesus sprach: Lass den Suchenden nicht aufhören zu suchen, bis er findet; und wenn er findet, wird er erschrecken; und wenn er erschrickt, wird er staunen; und er wird über alles herrschen.
(3) Jesus sprach: Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, die Herrschaft ist im Himmel, so werden euch die Vögel des Himmels zuvorkommen; wenn sie euch sagen: sie ist im Meer, so werden euch die Fische zuvorkommen. Aber die Herrschaft ist in euch, und sie ist außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennt, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen, dass ihr die Kinder des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch nicht erkennt, dann existiert ihr in Armut, und ihr seid die Armut.
(4) Jesus sprach: Der Mensch in seinen alten Tagen wird nicht zögern, ein kleines Kind von sieben Tagen zu befragen über den Ort des Lebens, und er wird leben; denn viele Erste werden Letzte sein, und sie werden ein Einziger sein.
(5) Jesus sprach: Erkenne das, was sich vor dir befindet, und das, was vor dir verborgen ist, wird sich dir enthüllen; denn es gibt nichts Verborgenes, was sich nicht offenbaren wird.
(6) Seine Schüler fragten ihn, sie sagten zu ihm: Willst du, dass wir fasten? Und wie sollen wir beten und Almosen geben? Und auf welche Speisen sollen wir achtgeben? Jesus sprach: Lügt nicht und, was ihr hasst, das tut nicht; denn alles ist offenbar im Angesicht der Wahrheit; denn es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar werden wird, und es gibt nichts Verhülltes, das unaufgedeckt bleiben wird.
(7) Jesus sprach: Glücklich ist der Löwe, den der Mensch essen wird, und der Löwe wird Mensch; und verflucht ist der Mensch, den der Löwe essen wird, und der Löwe wird Mensch werden.
(8) Und er sprach: Der Mensch gleicht einem weisen Fischer, der sein Netz ins Meer warf; er zog es aus dem Meer voll von kleinen Fischen; unter ihnen fand er einen großen, schönen Fisch, der weise Fischer. Er warf alle kleinen Fische ins Meer und wählte den großen Fisch ohne Mühe. Wer Ohren hat zu hören, der höre!
(9) Jesus sprach: Siehe, da ging ein Sämann hinaus, füllte seine Hand und warf. Einige fielen auf den Weg, die Vögel kamen und pickten sie auf. Andere fielen auf den Felsen, und sie schlugen keine Wurzel in der Erde und brachten keine Ähre hervor zum Himmel. Und andere fielen auf die Dornen; sie erstickten die Saat und der Wurm fraß sie. Und andere fielen auf die gute Erde, und sie gab eine gute Frucht zum Himmel; sie erbrachte einen sechzigfachen und hundertzwanzigfachen Erlös.
(10) Jesus sprach: Ich habe ein Feuer auf die Welt geworfen, und siehe, ich bewache es, bis es lodert.
(11) Jesus sprach: Dieser Himmel wird vergehen und derjenige darüber wird vergehen; und die Toten sind nicht lebendig, und die Lebenden werden nicht sterben. In den Tagen, in denen ihr von dem gegessen habt, was tot ist, macht ihr daraus, was lebendig ist. Wenn ihr im Licht sein werdet, was werdet ihr tun? An dem Tag, an dem ihr eins wart, seid ihr zwei geworden. Aber wenn ihr zwei geworden seid, was werdet ihr tun?
(12) Die Schüler sagten zu Jesus: Wir wissen, dass du uns verlassen wirst. Wer ist es, der groß über uns werden wird? Jesus sprach zu ihnen: Der Ort, zu dem ihr gekommen seid, wenn ihr zu Jakobus dem Gerechten geht, ist derjenige, für den Himmel und Erde entstanden sind.
(13) Jesus sprach zu seinen Schülern: Vergleicht mich, sagt mir, wem ich gleiche. Simon Petrus sprach zu ihm: Du gleichst einem gerechten Boten. Matthäus sprach zu ihm: Du gleichst einem weisen Philosophen. Thomas sprach zu ihm: Lehrer, mein Mund wird es absolut nicht zulassen, dass ich sage, wem du gleichst. Jesus sprach: Ich bin nicht dein Lehrer, denn du hast getrunken und dich berauscht an der sprudelnden Quelle, die ich ausgegraben habe. Und er nahm ihn und zog sich zurück und sagte ihm drei Dinge. Als Thomas aber zu seinen Gefährten zurückgekehrt war, fragten sie ihn: Was hat dir Jesus gesagt? Thomas sprach zu ihnen: Wenn ich euch eines der Dinge sage, die er mir gesagt hat, werdet ihr Steine nehmen und sie auf mich werfen, und Feuer wird aus den Steinen hervorkommen und euch verbrennen.
(14) Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet, werdet ihr gegen euch eine Sünde begehen; und wenn ihr betet, werdet ihr verdammt werden; und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geist Böses antun.
Wenn ihr in irgendein Land eintreten werdet und in den Gegenden wandert, wenn man euch empfängt, dann esst, was auch vorgesetzt wird; kümmert euch um die unter ihnen, die krank sind. Denn das, was in euren Mund hineingeht, wird euch nicht beflecken; aber das, was euren Mund verlässt, das ist es, was euch beflecken wird.
(15) Jesus sprach: Wenn ihr jemanden seht, der nicht aus der Frau geboren ist, werft euch mit dem Gesicht zur Erde und betet ihn an. Das ist euer Vater.
(16) Jesus sprach: Vielleicht denken die Menschen, dass ich gekommen bin, um Frieden auf die Welt zu werfen. Und sie wissen nicht, dass ich gekommen bin, Streit auf die Erde zu werfen, Feuer, Schwert, Krieg. Denn es werden fünf in einem Haus sein: drei werden gegen zwei und zwei werden gegen drei sein, der Vater gegen den Sohn, der Sohn gegen den Vater, und sie werden für sich allein dastehen.
(17) Jesus sprach: Ich werde euch geben, was kein Auge gesehen und was kein Ohr gehört und was keine Hand berührt hat und was nie in das Bewusstsein der Menschen gekommen ist.
(18) Die Schüler sagten zu Jesus: Sage uns, wie unser Ende sein wird. Jesus sprach: Habt ihr den Anfang denn entdeckt, dass ihr das Ende sucht? Denn da, wo der Anfang ist, da wird das Ende sein. Glücklich ist der, der am Anfang stehen und das Ende erkennen und den Tod nicht schmecken wird.
(19) Jesus sprach: Glücklich ist der, der existiert hat, bevor er existierte. Wenn ihr meine Schüler werdet und wenn ihr auf meine Worte hört, werden euch diese Steine dienen. Denn ihr besitzt fünf Bäume im Paradies, die sich nicht verändern, weder im Sommer noch im Winter, und deren Blätter nicht abfallen. Derjenige, der sie kennt, wird den Tod nicht schmecken.
(20) Die Schüler sagten zu Jesus: Sage uns, wem das Himmelreich gleicht. Er sprach zu ihnen: Es gleicht einem Senfkorn, das kleiner ist als alle Samen; aber wenn es auf die Erde fällt, die bearbeitet wird, bringt sie einen großen Zweig hervor und er wird zum Schutz für die Vögel des Himmels.
(21) Mariham sprach zu Jesus: Wem gleichen deine Schüler?
Er sprach: Sie gleichen kleinen Kindern, die sich auf einem Feld niedergelassen haben, das ihnen nicht gehört. Wenn die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: „Gebt uns unser Feld heraus.“ Sie entblößen sich vor ihnen, damit sie es ihnen lassen und sie geben ihnen ihr Feld.
Darum sage ich: Wenn der Herr des Hauses weiß, dass der Dieb kommt, wird er wachen, bevor er kommt; und er wird ihn nicht in das Haus und sein Reich eindringen lassen, um seine Dinge mitzunehmen. Ihr aber, seit wachsam gegenüber der Welt; gürtet eure Lenden mit einer großen Kraft, dass die Räuber keinen Weg finden, um zu euch zu kommen. Denn der wertvolle Besitz, auf den ihr wartet, sie werden ihn finden. Unter euch möge doch ein intelligenter Mensch sein! Sobald die Frucht gereift ist, ist er sofort gekommen, seine Sichel in der Hand, und hat sie geerntet. Wer Ohren hat, zu hören, der höre.
(22) Jesus sah Kleine, die Milch bekamen. Er sprach zu seinen Schülern: Diese Kleinen, die Milch bekommen, gleichen denen, die in die Herrschaft eingehen. Sie sagten zu ihm: Wenn wir also Kleine werden, werden wir in die Herrschaft eingehen? Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr aus zwei eins macht und wenn ihr das Innere wie das Äußere macht und das Äußere wie das Innere und das Obere wie das Untere und wenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist und wenn ihr Augen macht statt eines Auges und eine Hand statt einer Hand und einen Fuß statt eines Fußes, ein Bild statt eines Bildes, dann werdet ihr in die Herrschaft eingehen.
(23) Jesus sprach: Ich werde euch auswählen, einen unter tausend und zwei unter zehntausend, und sie werden dastehen indem sie zu einem Einzigen geworden sind.
(24) Seine Schüler sagten: Belehre uns über den Ort, an dem du bist, denn es ist notwendig für uns, dass wir ihn suchen. Er sprach zu ihnen: Wer Ohren hat, der höre! Licht ist entstanden im Inneren eines Lichtmenschen, und er erleuchtet die ganze Welt. Wenn er nicht leuchtet, ist er Finsternis.
(25) Jesus sprach: Liebe deinen Bruder wie dein Leben; wache über ihn wie über die Pupille deines Auges.
(26) Jesus sprach: Den Splitter, der im Auge deines Bruders ist, den siehst du; den Balken aber, der in deinem Auge ist, den siehst du nicht. Wenn du den Balken aus deinem Auge entfernst, dann wirst du klar sehen, so dass du den Splitter aus dem Auge deines Bruders entfernst.
(27) Jesus sprach: Wenn ihr euch nicht der Welt enthaltet, werdet ihr die Herrschaft nicht finden; wenn ihr nicht die Woche zum Sabbat macht, werdet ihr den Vater nicht sehen.
(28) Jesus sprach: Ich stand in der Mitte der Welt, und ich habe mich ihnen im Fleisch offenbart. Ich habe sie alle betrunken gefunden; ich habe niemanden unter ihnen durstig gefunden, und meine Seele wurde betrübt über die Kinder der Menschen, denn sie sind blind in ihrem Herzen. Und sie sehen nicht, dass sie leer in die Welt gekommen sind und dass sie versuchen die Welt auch leer zu verlassen. Auch wenn sie jetzt betrunken sind, werden sie umdenken sobald sie ihren Weinrausch abschütteln.
(29) Jesus sprach: Wenn das Fleisch wegen der Seele entstand, so ist das ein Wunder. Aber wenn die Seele wegen des Leibes entstanden ist, so ist das ein Wunder der Wunder. Aber ich, ich wundere mich darüber, wie sich dieser große Reichtum in dieser Armut niedergelassen hat.
(30) Jesus sprach: Wo drei Götter sind, da sind es Götter; wo zwei oder einer ist, da bin ich mit ihm.
(vermutlich fehlerhafte Kopie. In pOxy 1, 23ff heißt es:
“Jesus sprach: Wo drei sind sind sie gottlos. Und wo einer allein ist – ich sage: Ich bin mit ihm“)
(31) Jesus sprach: Kein Prophet ist in seinem Dorf willkommen, kein Arzt behandelt die, die ihn kennen.
(32) Jesus sprach: Eine Stadt, die auf einem hohen Berg erbaut und befestigt ist, kann nicht fallen, noch kann sie verborgen werden.
(33) Jesus sprach: Das, was du mit deinem Ohr hörst, in das andere Ohr verkünde es auf euren Dächern. Denn niemand zündet eine Lampe an und stellt sie unter einen Scheffel, oder stellt sie an einen verborgenen Ort. Aber man stellt sie auf einen Leuchter, damit jeder, der eintritt und hinausgeht, ihr Licht sieht.
(34) Jesus sprach: Wenn ein Blinder einen Blinden führt, fallen sie beide in eine Grube hinein.
(35) Jesus sprach: Es ist nicht möglich, dass jemand in das Haus des Mächtigen eintritt und es mit Gewalt nimmt, es sei denn, er fesselt ihm die Hände; dann wird er in sein Haus übersiedeln.
(36) Jesus sprach: Sorgt euch nicht vom Morgen bis zum Abend und vom Abend bis zum Morgen, was ihr anziehen werdet.
(pOxy 655: Jesus spricht: Sorgt euch nicht vom Morgen bis zum Abend und von der Abendzeit bis zum Morgen, weder um eure Nahrung, nämlich was ihr essen sollt, noch um eure Kleidung, nämlich was ihr anziehen sollt. Ihr seid doch viel besser als die Lilien, die keine Wolle krempeln und auch nicht spinnen. Und wenn ihr ein Gewand habt, ... ihr ...? Wer könnte eurer Größe etwas hinzufügen? Er selbst wird euch euer Gewand geben!)
(37) Seine Schüler sagten: An welchem Tag wirst du dich uns offenbaren, und an welchem Tag werden wir dich sehen? Jesus sprach: Wenn ihr euch eurer Scham entledigt, wenn ihr eure Kleider nehmt und unter eure Füße legt wie kleine Kinder und darauf trampelt, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten.
(38) Jesus sprach: Viele Male habt ihr gewünscht, diese Worte zu hören, die ich euch sage, und ihr habt keinen anderen, von dem ihr sie hören könnt. Tage werden kommen, an denen ihr mich suchen werdet. Ihr werdet mich nicht finden.
(39) Jesus sprach: Die Pharisäer und die Schriftgelehrten haben die Schlüssel zur Erkenntnis erhalten. Sie haben sie versteckt. Weder sind sie eingetreten, noch haben sie die gelassen, die eintreten wollten. Aber ihr, seid klug wie die Schlangen und rein wie die Tauben.
(40) Jesus sprach: Ein Weinstock ist gepflanzt worden außerhalb des Gebiets des Vaters; und da er nicht befestigt ist, wird er ausgerissen werden mit seiner Wurzel, und er wird verderben.
(41) Jesus sprach: Wer etwas in seiner Hand hat, dem wird gegeben werden; und wer nichts hat, dem wird das Wenige, das er hat, genommen.
(42) Jesus sprach: Seid Vorübergehende!
(43) Seine Schüler sagten zu ihm: Wer bist du, dass du uns dies sagst? Jesus sprach zu ihnen: Aus dem, was ich euch sage, versteht ihr nicht, wer ich bin? Doch ihr seid wie die Juden geworden: Sie lieben den Baum und hassen seine Frucht, und sie lieben die Frucht und hassen den Baum.
(44) Jesus sprach: Wer den Vater beleidigt, dem wird man verzeihen, und wer den Sohn beleidigt, dem wird man verzeihen; aber dem, der den heiligen Geist beleidigt, dem wird man nicht verzeihen, weder auf der Erde noch im Himmel.
(45) Jesus sprach: Man erntet nicht Trauben von Dornensträuchern, noch pflückt man Feigen von Kameldorn, sie geben keine Frucht. Denn ein guter Mensch bringt Gutes aus seinem Schatz hervor; ein böser Mensch bringt böse Dinge aus seinem bösen Schatz hervor, der in seinem Herz ist, und er sagt böse Dinge, denn aus dem Überfluss des Herzens bringt er böse Dinge hervor.
(46) Jesus sprach: Von Adam bis Johannes dem Täufer ist unter den Kindern der Frauen keiner, der Johannes den Täufer übertrifft, so dass seine Augen nicht feucht werden müssten. Aber ich habe gesagt: Wer unter euch zu einem Kleinen wird, wird die Herrschaft erkennen und wird Johannes übertreffen.
(47) Jesus sprach: Es ist unmöglich, dass ein Mensch zwei Pferde besteigt und dass er zwei Bogen spannt; und es ist nicht möglich, dass ein Diener zwei Herren dient, es sei denn, er wird den einen verehren und den anderen verhöhnt er. Niemand trinkt alten Wein und wünscht sofort, neuen Wein zu trinken. Und man gießt nicht neuen Wein in alte Schläuche, damit sie nicht zerreißen; und man gießt nicht alten Wein in einen neuen Schlauch, damit er ihn nicht verdirbt. Man näht nicht einen alten Flicken auf ein neues Gewand, denn es würde ein Riss entstehen.
(48) Jesus sprach: Wenn zwei Frieden schließen untereinander in demselben Haus, werden sie zum Berg sagen: Versetze dich, und er wird sich versetzen.
(49) Jesus sprach: Glücklich sind die Einsamen und Auserwählten, denn ihr werdet die Herrschaft finden, ihr seid ja aus ihr gekommen, und und ihr werdet dahin zurückkehren.
(50) Jesus sprach: Wenn sie zu euch sagen: ‚Woher stammt ihr?', dann sagt zu ihnen: 'Wir kommen aus dem Licht, daher, wo das Licht aus sich selbst heraus entstanden ist. Es hat sich manifestiert und in unserem Bild offenbart.' Wenn sie zu euch sagen: 'Ihr seid das?', dann sagt: 'Wir sind seine Kinder, und wir sind die Auserwählten des lebendigen Vaters.' Wenn sie euch fragen: 'Welches ist das Zeichen eures Vaters in euch?', sagt zu ihnen: 'Es ist Veränderung und Ruhe.'
(51) Seine Schüler sagten zu ihm: An welchem Tag wird die Auferstehung der Toten eintreten, und an welchem Tag wird die neue Welt kommen? Er sprach zu ihnen: Jene, die ihr erwartet, ist gekommen, aber ihr erkennt sie nicht.
(52) Seine Schüler sagten zu ihm: Vierundzwanzig Propheten haben in Israel gesprochen, und sie haben alle durch dich gesprochen. Er sprach zu ihnen: Ihr habt den Lebendigen vor euch übergangen und von den Toten gesprochen.
(53) Seine Schüler sagten zu ihm: Ist die Beschneidung nützlich oder nicht? Er sprach zu ihnen: Wenn sie nützlich wäre, würde ihr Vater sie beschnitten in ihrer Mutter erschaffen. Aber die wahre Beschneidung im Geist hat den vollen Nutzen erbracht.
(54) Jesus sprach: Glücklich sind die Armen, denn euch gehört die Herrschaft der Himmel.
(55) Jesus sprach: Wer seinen Vater und seine Mutter nicht hasst, kann nicht mein Schüler werden. Und wer nicht seine Brüder und seine Schwestern hasst und nicht sein Kreuz trägt wie ich, wird meiner nicht würdig sein.
(56) Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat eine Leiche gefunden; und wer die Leiche gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig.
(57) Jesus sprach: Die Herrschaft des Vaters gleicht einem Mann, der eine gute Saat besaß. Sein Feind kam in der Nacht. Er warf Taumellolchsamen auf die gute Saat. Der Mann erlaubte ihnen nicht, den Lolch auszureißen. Er sprach zu ihnen: Dass ihr nicht geht, den Lolch auszureißen und dabei den Weizen mit ausreißt. Am Tag der Ernte wird der Lolch erkennbar werden; er wird ausgerissen und verbrannt.
(58) Jesus sprach: Glücklich ist der Mensch, der sich abgemüht hat; er hat das Leben gefunden.
(59) Jesus sprach: Sucht nach dem Lebendigen, solange ihr lebt, damit ihr nicht sterbt und dann versucht, es zu sehen. Ihr werdet nicht sehen können.
(60) Sie sahen einen Samaritaner, der ein Lamm trug und nach Judäa ging. Jesus sprach zu seinen Schülern: Der da ist mit dem Lamm auf der Reise. Sie sagten zu ihm: Um es zu töten und zu essen. Er sprach zu ihnen: Während es lebt, wird er es nicht essen, sondern nur, wenn er es tötet und wenn es ein Leichnam wird. Sie sagten: Anders wird er es nicht tun können. Er sprach zu ihnen: Sucht auch ihr euch einen Ort der Ruhe, damit ihr nicht ein Leichnam werdet und gegessen werdet.
(61) Jesus sprach: Zwei werden ruhen auf einem Bett, einer wird sterben, der andere wird leben. Salome sprach: Wer bist du, Mann? Als Gast bist du auf mein Bett gestiegen und hast von meinem Tisch gegessen. Jesus sprach zu ihr: Ich bin der, der aus dem hervorkommt, der ausgebreitet ist; mir wurde von dem, was meinem Vater gehört, gegeben. „Ich bin deine Schülerin.“ Darum sage ich: Wer ausgebreitet ist, wird voller Licht, wer aber gespalten ist, wird voller Dunkelheit sein.
(62) Jesus sprach: Ich sage meine Geheimnisse denen, die meiner Geheimnisse würdig sind. Lass deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tun wird.
(63) Jesus sprach: Es war einmal ein reicher Mann, der viel besaß. Er sprach: „Ich werde mein Vermögen benutzen, um zu säen, zu ernten, zu pflanzen, meine Speicher mit Früchten zu füllen, auf dass es mir an nichts fehle.“ Das waren seine Gedanken in seinem Herzen; und in dieser Nacht ist er gestorben. Wer Ohren hat, der höre.
(64) Jesus sprach: Ein Mann hatte Gäste; und nachdem er das Mahl zubereitet hatte, schickte er seinen Diener, um die Gäste einzuladen. Er ging zum ersten und sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der sprach: Ich habe Forderungen gegenüber Kaufleuten; sie werden heute Abend zu mir kommen, ich werde gehen und ihnen Aufträge geben. Ich entschuldige mich für das Mahl. Er ging zu einem anderen und sprach zu ihm: Mein Herr hat dich eingeladen. Dieser sprach zu ihm: Ich habe ein Haus gekauft und man braucht mich für einen Tag. Ich werde keine Zeit haben. Er ging zu einem anderen und sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Der sprach zu ihm: Mein Freund wird sich verheiraten, und ich bin der, der das Essen bereitet. Ich kann nicht kommen. Ich entschuldige mich für das Mahl. Er ging zu einem anderen, er sprach zu ihm: Mein Herr lädt dich ein. Er sprach zu ihm: Ich habe ein Dorf gekauft; ich werde gehen, um die Abgaben zu erhalten. Ich kann nicht kommen. Ich entschuldige mich. Der Diener kam und sprach zu seinem Herrn: Die, die du zum Mahl eingeladen hast, lassen sich entschuldigen. Der Herr sprach zu seinem Diener: Geh hinaus auf die Wege, bring die mit, die du finden wirst, damit sie essen. Die Aufkäufer und Händler werden nicht eingehen in die Orte meines Vaters.
(65) Er sprach: Ein gutmütiger Mann hatte einen Weinberg. Er gab ihn Bauern, damit sie ihn bearbeiteten und er die Früchte von ihnen bekäme. Er schickte seinen Diener, damit die Bauern ihm die Frucht des Weinbergs gäben. Die Bauern ergriffen seinen Diener, schlugen ihn, und sie hätten ihn beinahe getötet. Der Diener ging davon und sagte es seinem Herrn. Sein Herr sprach: Vielleicht haben sie ihn nicht erkannt. Er schickte einen anderen Diener und die Bauern schlugen auch diesen. Nun schickte der Herr seinen Sohn. Er sprach: Vielleicht werden sie Respekt haben vor meinem Sohn. Diese Bauern, als sie erfuhren, dass er der Erbe des Weinbergs war, packten ihn und töteten ihn. Wer Ohren hat, der höre.
(66) Jesus sprach: Zeigt mir den Stein, den die Bauleute verworfen haben: Er ist der Eckstein.
(67) Jesus sprach: Wer alles kennt außer sich selbst, dem fehlt alles.
(68) Jesus sprach: Glücklich seid ihr, wenn sie euch hassen und euch verfolgen, denn sie werden keinen Platz finden dort, wo sie euch verfolgt haben.
(69) Jesus sprach: Glücklich sind die, die in ihrem Herz verfolgt werden; diese sind es, die den Vater in Wahrheit erkannt haben. Glücklich sind die Hungernden, so dass der Leib des Suchenden gesättigt wird.
(70) Jesus sprach: Wenn ihr jenes in euch hervorgebracht habt, wird euch das, was ihr habt, retten. Wenn ihr jenes nicht in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch umbringen.
(71) Jesus sprach: Ich werde dieses Haus zerstören, und niemand wird es wieder aufbauen können ....
(72) Ein Mann sprach zu ihm: Sage meinen Brüdern, dass sie die Güter meines Vaters mit mir teilen sollen. Er sprach zu ihm: Oh Mann, wer hat mich zu einem Teiler gemacht? Er wandte sich seinen Schülern zu. Er sprach zu ihnen: Bin ich denn ein Teiler geworden?
(73) Jesus sprach: Die Ernte ist zwar groß, aber es gibt wenig Arbeiter. Bitte aber den Herrn, dass er Arbeiter für die Ernte schickt.
(74) Er sprach: Herr, es sind viele um den Brunnen, aber keiner ist in dem Brunnen.
(75) Jesus sprach: Es gibt viele, die an der Tür warten, aber es sind die Einsamen, die in das Brautgemach eintreten werden.
(76) Jesus sprach: Die Herrschaft des Vaters gleicht einem Kaufmann, der Ware hatte und der eine Perle fand. Dieser Kaufmann ist weise. Er verkaufte die Ware und er kaufte einzig diese Perle. Sucht auch ihr seinen Schatz, der nicht vergeht, der dauerhaft ist, wo keine Motte hinkommt, um zu fressen, und wo auch kein Wurm zerstört.
(77) Jesus sprach: Ich bin das Licht, das über allen ist. Ich bin alles; aus mir ist alles hervorgegangen, und zu mir ist alles gelangt. Spaltet ein Stück Holz, ich bin da. Hebt den Stein auf und ihr werdet mich dort finden.
(78) Jesus sprach: Warum seid ihr ausgezogen auf das Feld? Um ein Schilfrohr im Winde schwanken zu sehen? Und um einen Menschen zu sehen, der weiche Kleider anhat, wie diese eure Könige und Mächtigen, die weiche Kleider tragen. Aber sie werden die Wahrheit nicht erkennen können.
(79) Eine Frau aus der Menge sprach zu ihm: Gelobt sei der Leib, der dich getragen hat, und die Brüste, die dich genährt haben. Er sprach zu ihr: Gelobt seien die, die das Wort des Vaters gehört haben und es wirklich bewahrt haben. Denn es werden Tage kommen, da ihr zu euch sagen werdet: Gelobt sei der Leib, der nicht empfangen hat, und die Brüste, die keine Milch gegeben haben.
(80) Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat den Körper gefunden; aber wer den Körper gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig.
(81) Jesus sprach: Wer reich geworden ist, soll herrschen, und wer Einfluss besitzt, soll „nein“ sagen.
(82) Jesus sprach: Wer mir nah ist, ist dem Feuer nah, und wer mir fern ist, ist der Herrschaft fern.
(83) Jesus sprach: Die Bilder sind für den Menschen offenbar, aber das Licht, das in ihnen ist, ist verborgen im Bild. Das Licht des Vaters wird sich offenbaren, aber sein Bild ist durch sein Licht verborgen.
(84) Jesus sprach: An den Tagen, an denen ihr Euresgleichen seht, freut ihr euch. Aber wenn ihr eure Bilder seht, die vor euch existierten, die weder sterben noch sich offenbaren, wie viel werdet ihr ertragen?
(85) Jesus sprach: Adam ist aus einer großen Kraft entstanden und aus einem großen Reichtum, aber er war eurer nicht würdig; denn wenn er würdig gewesen wäre, hätte er den Tod nicht geschmeckt.
(86) Jesus sprach: Die Füchse haben Höhlen und die Vögel haben ihr Nest, aber der Sohn des Menschen hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen und sich ausruhen kann.
(87) Jesus sprach: Unglücklich ist der Leib, der an einem Leib hängt, und unglücklich ist die Seele, die an diesen beiden hängt.
(88) Jesus sprach: Die Boten und die Propheten kommen zu euch, und sie werden euch geben, was euch gehört. Und auch ihr selbst, was in euren eigenen Händen ist, gebt es ihnen und sagt euch: An welchem Tag werden sie kommen und nehmen, was ihnen gehört?
(89) Jesus sprach: Warum wascht ihr das Äußere des Bechers? Versteht ihr nicht, dass der, der das Innere gemacht hat, auch der ist, der das Äußere gemacht hat?
(90) Jesus sprach: Kommt zu mir, denn mein Joch ist leicht, und meine Regentschaft ist mild, und ihr werdet Ruhe für euch finden.
(91) Sie sagten zu ihm: Sage uns, wer du bist, damit wir an dich glauben. Er sprach zu ihnen: Ihr erforscht das Aussehen des Himmels und der Erde, und das, was vor euch ist, habt ihr nicht erkannt, und diese Gelegenheit könnt ihr nicht erforschen?
(92) Jesus sprach: Sucht, und ihr werdet finden; aber was ihr mich in jenen Tagen gefragt habt und was ich euch nicht gesagt habe, an diesem Tag, jetzt möchte ich es sagen aber ihr sucht nicht danach.
(93) Jesus sprach: Gebt nicht, was rein ist, den Hunden, damit sie es nicht auf den Misthaufen werfen. Werft die Perlen nicht vor die Schweine, damit sie sie nicht zu ... machen.
(94) Jesus sprach: Wer sucht, der wird finden, wer anklopft, dem wird geöffnet werden.
(95) Jesus sprach: Wenn ihr Geld habt, gebt nicht gegen Zinsen, sondern gebt es dem, von dem ihr es nicht wiederbekommen werdet.
(96) Jesus sprach: Die Herrschaft des Vaters ist gleich einer Frau. Sie nahm ein wenig Sauerteig, sie verbarg ihn im Teig und machte davon große Brote. Wer Ohren hat, der höre.
(97) Jesus sprach: Die Herrschaft des Vaters ist gleich einer Frau, die einen Krug voller Mehl trug. Als sie auf einem langen Weg ging, brach der Henkel des Kruges, das Mehl verstreute sich hinter ihr auf den Weg. Sie wusste es nicht, sie hatte kein Unheil bemerkt. Als sie in ihr Haus kam, stellte sie den Krug auf den Boden und fand ihn leer.
(98) Jesus sprach: Die Herrschaft des Vaters ist gleich einem Mann, der einen mächtigen Mann töten wollte. Er zog das Schwert in seinem Haus und stach es in die Wand, um herauszufinden, ob er sich auf seine Hand verlassen könne. Dann tötete er den Mächtigen.
(99) Die Schüler sagten zu ihm: Deine Brüder und deine Mutter warten draußen. Er sprach zu ihnen: Die hier, die den Willen meines Vaters tun, die sind meine Brüder und meine Mutter. Sie sind die, die in die Herrschaft meines Vaters eingehen werden.
(100) Sie zeigten Jesus ein Goldstück und sagten zu ihm: Die Leute des Kaisers verlangen von uns Steuern. Er sprach zu ihnen: Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, gebt Gott, was Gott gehört und was mir gehört, das gebt mir.
(101) Jesus sprach: Wer nicht wie ich seinen Vater und seine Mutter hasst, kann nicht mein Schüler werden. Und wer seinen Vater und seine Mutter nicht liebt wie ich, kann nicht mein Schüler werden. Denn meine Mutter hat mir ... gegeben, aber meine wahre Mutter, sie gab mir das Leben.
(102) Jesus sprach: Wehe den Pharisäern, denn sie gleichen einem Hund, der auf dem Futtertrog der Rinder schläft: er frisst nicht, noch lässt er die Rinder fressen.
(103) Jesus sprach: Glücklich ist der Mensch, der weiß, wann in der Nacht die Diebe hereinkommen, damit er aufstehe, seinen Besitz sammle und sich die Lenden gürte, bevor sie eingedrungen sind.
(104) Sie sagten zu ihm: Komm, lass uns heute beten und fasten. Jesus sprach: Welches ist denn die Sünde, die ich begangen habe, oder worin ist man mir überlegen? Aber wenn der Bräutigam aus der Brautkammer herauskommt, dann soll man fasten und man soll beten.
(105) Jesus sprach: Den, der den Vater und die Mutter kennt, wird man Hurensohn nennen.
(106) Jesus sprach: Wenn ihr aus zwei eins macht, werdet ihr die Kinder des Menschen werden; und wenn ihr sagt: ‚Berg, versetze dich‘, wird er sich versetzen.
(107) Jesus sprach: Die Herrschaft ist gleich einem Hirten, der hundert Schafe hatte. Eines, das größte, verirrte sich; er verließ die neunundneunzig und suchte dieses eine, bis er es gefunden hatte. Nachdem er sich so viel Mühe gemacht hatte, sprach er zu dem Schaf: ich liebe dich mehr als die neunundneunzig.
(108) Jesus sprach: Wer aus meinem Mund trinkt, wird werden wie ich, und ich selbst werde zu ihm, und die verborgenen Dinge werden sich ihm offenbaren.
(109) Jesus sprach: Die Herrschaft gleicht einem Mann, der in seinem Acker einen versteckten Schatz hatte, und er war sich dessen nicht bewusst. Und nachdem er gestorben war, hinterließ er ihn seinem Sohn. Der Sohn wusste nichts; er nahm dieses Feld und verkaufte es. Und der, der es gekauft hatte, fing an zu pflügen und fand den Schatz. Er begann, wem er wollte, Geld gegen Zinsen zu verleihen.
(110) Jesus sprach: Wer die Welt gefunden hat indem er reich geworden ist, soll der Welt entsagen.
(111) Jesus sprach: Die Himmel werden sich umwenden und die Erde in eurer Gegenwart, und der, der aus dem Lebendigen lebt, wird den Tod nicht sehen.
Sagt Jesus nicht: Wer sich selbst gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig?
(112) Jesus sprach: Wehe dem Fleisch, das an der Seele hängt; wehe der Seele, die am Fleisch hängt.
(113) Seine Schüler sagten zu ihm: Die Herrschaft, an welchem Tage wird sie kommen? Jesus sprach: Sie wird nicht kommen, indem man darauf wartet. Man wird nicht sagen: Seht, hier ist sie, oder: Seht, dort ist sie. Sondern die Herrschaft des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen sehen sie nicht.
(114) Simon Petrus sprach zu ihnen: Mariham soll aus unserer Mitte fortgehen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Seht, ich werde sie führen, um sie männlich zu machen, damit auch sie ein lebendiger Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen.
Frauenfeindlich
(114) Simon Petrus sprach zu ihnen: Mariham soll aus unserer Mitte fortgehen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Seht, ich werde sie führen, um sie männlich zu machen, damit auch sie ein lebendiger Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen.
Auch dies ist ein Zeichen der Gnosis, die das weibliche als das verdorbene in der Schöpfung betrachtete.

Ja!
Tertullian hat auch so geschrieben in De Cultu Feminarum, dass Frauen das Einfallstor des Teufel sind durch die dann Satan die Kirche vergiftet. Und es gibt noch mehr von diesen gnosischen Gehirnen die so sagen, dass Frauen eine Bedrohung des Hauses und Feindin der Freundschaft und so sind. Ich glaub einer hieß noch Chrystomos.
🙄🙄🙄🙄

Veröffentlicht von: @arcangelAuch dies ist ein Zeichen der Gnosis, die das weibliche als das verdorbene in der Schöpfung betrachtete.
Wenn der sog. "gnostische Jesus" das weibliche verachtet, warum sagt er dann weiter oben, dass das männliche auch weiblich werden soll? Deine Interpretation als frauenfeindlich ist also unlogisch.

Veröffentlicht von: @wildbillhickokwarum sagt er dann weiter oben, dass das männliche auch weiblich werden soll?
Sagt er ja überhaupt nicht. Er sagt:
"wenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist"
Ist das Deine Vorstellung von Gleichberechtigung? Dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist?
Aber versuch doch einmal den ganzen Vers zu deuten, viel Glück!
Nachtrag vom 08.04.2019 2004
Noch als Zusatz:
Die Gnostiker waren sehr leibfeindlich. Also für sie galt eine Frau nichts (vor allem, weil sie Kinder gebar). Und daher musste alles vergeistigt werden.
Aus #dieser# Sicht muss man den Vers lesen.

Veröffentlicht von: @didimusSagt er ja überhaupt nicht. Er sagt:
Veröffentlicht von: @didimus"wenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist"
Tatsächlich. Hatte ich irgendwie falsch im Hinterkopf. Aber was diese Textstelle zeigt, ist aus meiner Sicht: Wir sollen uns weder über Männlichkeit, noch über Weiblichkeit bewerten. Für Gott spielt das Geschlecht keine Rolle.
Veröffentlicht von: @didimusIst das Deine Vorstellung von Gleichberechtigung? Dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist?
Es ist meine Vorstellung von Gleichberechtigung, wenn wir aufhören, uns gegenseitig in Geschlechterrollen zu pressen, so nach der Art: Du bist eine Frau, du musst schön, liebevoll, etwas zurückhaltend sein und dich dem Mann als deinem Beschützer unterordnen. Oder so: Du bist ein Mann, also musst du mutig und stark sein, den Ton angeben, immer dein Ziel vor Augen haben.
Und wenn dann im Thomasevangelium steht, wir sollen aus zwei eins machen, dann heißt das für mich nichts anderes, als Gemeinsamkeiten zu betonen, statt Unterschiede. Uns zu einen anstatt uns zu entzweien.
Veröffentlicht von: @didimusAber versuch doch einmal den ganzen Vers zu deuten, viel Glück!
Das war meine Deutung 😊 Vielleicht ist sie ja falsch, wer weiß, aber eine schlüssigere Deutung ist mir noch nicht eingefallen, und ich habe hier auch noch keine andere gelesen, die ich dieser Deutung bevorzugen würde.

Hallo Bill
Veröffentlicht von: @wildbillhickokEs ist meine Vorstellung von Gleichberechtigung, wenn wir aufhören, uns gegenseitig in Geschlechterrollen zu pressen, so nach der Art: Du bist eine Frau, du musst schön, liebevoll, etwas zurückhaltend sein und dich dem Mann als deinem Beschützer unterordnen. Oder so: Du bist ein Mann, also musst du mutig und stark sein, den Ton angeben, immer dein Ziel vor Augen haben.
Genau, Männer dürfen auch liebe- und gefühlvoll sein und Frauen auch mutig und stark. Also wünscht sich Gott Menschen die Beides in sich vereinen. Da passt wieder die Sicht von Franz Alt dazu.
"Ich nenne Jesus den ersten neuen Mann, weil er beispielhaft das Weibliche in sich nicht verdrängt und unterdrückt sondern entwickelt und integriert hat"
Veröffentlicht von: @wildbillhickokUnd wenn dann im Thomasevangelium steht, wir sollen aus zwei eins machen, dann heißt das für mich nichts anderes, als Gemeinsamkeiten zu betonen, statt Unterschiede. Uns zu einen anstatt uns zu entzweien.
Also mit meinen Worten :das Weibliche und Männliche in sich zu einen = Idealzustand?
lg lulute

Hallo Lulute,
Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisAlso mit meinen Worten :das Weibliche und Männliche in sich zu einen = Idealzustand?
Ja, entweder so, oder man kann es auch anders formulieren: Eigenschaften von Menschen nicht mehr einer bestimmten geschlechtlichen Rolle zuordnen, z.B. nicht mehr sagen:
Mutig sein ist eine männliche Eigenschaft, und sensibel zu sein eine weibliche. Sondern sagen, diese Eigenschaften sind menschliche Eigenschaften, unabhängig vom Geschlecht.

Hallo Bill
Veröffentlicht von: @wildbillhickokVeröffentlicht von: @wildbillhickokAlso mit meinen Worten :das Weibliche und Männliche in sich zu einen = Idealzustand?
Veröffentlicht von: @wildbillhickokJa, entweder so, oder man kann es auch anders formulieren: Eigenschaften von Menschen nicht mehr einer bestimmten geschlechtlichen Rolle zuordnen, z.B. nicht mehr sagen:
Mutig sein ist eine männliche Eigenschaft, und sensibel zu sein eine weibliche. Sondern sagen, diese Eigenschaften sind menschliche Eigenschaften, unabhängig vom Geschlecht.
Das wäre längst wünschenswert. 😊 würde das Leben für einige Mitmenschen vereinfachen.
lg lulute

Veröffentlicht von: @wildbillhickokAber was diese Textstelle zeigt, ist aus meiner Sicht: Wir sollen uns weder über Männlichkeit, noch über Weiblichkeit bewerten.
Nein, das steht da nicht.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokUnd wenn dann im Thomasevangelium steht, wir sollen aus zwei eins machen, dann heißt das für mich nichts anderes, als Gemeinsamkeiten zu betonen, statt Unterschiede. Uns zu einen anstatt uns zu entzweien.
Also so steht's da nicht.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokEs ist meine Vorstellung von Gleichberechtigung, wenn wir aufhören, uns gegenseitig in Geschlechterrollen zu pressen, so nach der Art [...]
Ah, aber meinst Du wirklich, dass diese Gedanken irgendwer im 1. Jahrhundert hatte? Du bist doch sonst auch so für eine historische Analyse, nicht wahr? Das war schon rein gesellschaftlich total unmöglich und sicher das geringste Problem der Frauen damals.
Das ist sogar auch heute eine recht umstrittene Position, denn es negiert die tatsächlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Es gibt biologische Unterschiede, die natürlich nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf das Verhalten Auswirkung haben.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokDas war meine Deutung 😊
Ich meinte den ganzen Vers, also auch die anderen Teile.
"und wenn ihr Augen macht statt eines Auges" zum Beispiel.
Für mich ist das typischer Gnostiker-Mystizismus. Einfach etwas daherbrabbeln, das niemand versteht, und dann kann der Gnostiker so tun, als hätte er die Weisheiten der Welt erkannt.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokund ich habe hier auch noch keine andere gelesen, die ich dieser Deutung bevorzugen würde.
Aus obigen Grund glaube ich auch nicht, dass Du irgendwo eine sinnvolle Deutung des Verses wirst lesen können.

Veröffentlicht von: @didimusNein, das steht da nicht.
Natürlich steht es da nicht. Es ist meine Interpretation dessen, was da steht.
Veröffentlicht von: @didimusAh, aber meinst Du wirklich, dass diese Gedanken irgendwer im 1. Jahrhundert hatte?
Ja, das meine ich. Schau dir doch an, wie Jesus zu Frauen eingestellt war (nehmen wir jetzt mal die Evangelien in der Bibel). Ich gehe so weit zu sagen, dass Jesus Feminist war, weil er den Frauen weit mehr Wert und weit mehr Rechte zusprach, als es damals üblich war.
Veröffentlicht von: @didimusDas ist sogar auch heute eine recht umstrittene Position, denn es negiert die tatsächlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Es gibt biologische Unterschiede, die natürlich nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf das Verhalten Auswirkung haben.
Ich sage nicht, dass die biologischen Unterschiede zwischen Männern und Fauen ignoriert oder überwunden werden sollen, sondern die unterschiedlichen Maßstäbe, mit denen man sie beurteilt, bzw. die unterschiedlichen Erwartungen, denen man sie aussetzt:
Stell dir mal vor, es kommt ein emotionaler Film im Kino. Einigen Frauen kommen die Tränen. Ganz normal, denken alle, Frauen weinen öfter, wenn sie Filme gucken. Und jetzt weint da auf einmal ein Mann. Er soll das genauso dürfen wie Frauen. Und wenn ein Mann viele Freundinnen hatte und deshalb als Weiberheld gilt, dann sollte man auch einer Frau gestatten, viele Freunde zu haben, ohne dass man sie als Nutte beschimpft. Das hat nichts mit Biologie zu tun.
Veröffentlicht von: @didimusFür mich ist das typischer Gnostiker-Mystizismus. Einfach etwas daherbrabbeln, das niemand versteht, und dann kann der Gnostiker so tun, als hätte er die Weisheiten der Welt erkannt.
Mir wäre es auch lieber, wenn dabei stünde, wie es denn nun gemeint sei. Aber ich kann mir vorstellen, dass es deswegen nicht dazugeschrieben wurde, weil damals, als der Text verfasst wurde, klar war, was damit gemeint ist, oder wen man fragen kann.
Veröffentlicht von: @didimusAus obigen Grund glaube ich auch nicht, dass Du irgendwo eine sinnvolle Deutung des Verses wirst lesen können.
Ich gebe zu, es ist auch ein kleines Ratespiel. Aber ein spannendes, ich sehe das nicht negativ.
Zu dieser Stelle:
Veröffentlicht von: @didimus"und wenn ihr Augen macht statt eines Auges" zum Beispiel.
Tunnelblick vermeiden, andere Sichtweisen hinzunehmen, andere Sichtweisen akzeptieren, nicht nur das, was die eigenen Augen sehen 😊

Veröffentlicht von: @wildbillhickokNatürlich steht es da nicht. Es ist meine Interpretation dessen, was da steht.
Aber eine Interpretation muss auch irgendeinen Beweggrund haben. Dein aktuelles, eigenes Weltbild gilt nicht als Beweggrund für die Deutung eines extrem alten Textes.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokSchau dir doch an, wie Jesus zu Frauen eingestellt war (nehmen wir jetzt mal die Evangelien in der Bibel). Ich gehe so weit zu sagen, dass Jesus Feminist war, weil er den Frauen weit mehr Wert und weit mehr Rechte zusprach, als es damals üblich war.
Sicher tat er das. Aber wenn zwischen dem damaligen und dem heutigen Frauenbild 100 Schritte sind, dann ging Jesus davon 25, Deine Deutung aber 105. Diese Frage nach den "unterschiedlichen Beurteilungs-Maßstäben", die Du unten erwähnst, ist eine Frage der letzten 20 Jahre. Das hat nicht einmal etwas mit dem ursprünglichen Feminismus zu tun, das hätte vor 100 Jahren noch keiner verstanden, vor 2.000 Jahren wäre das ähnlich gewesen, wie wenn man von U-Bahnen erzählt hätte.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokUnd jetzt weint da auf einmal ein Mann. Er soll das genauso dürfen wie Frauen.
Ich weine im Kino. Durfte das immer schon.
(Wenn Du oder die geneigten Leser übrigens eine Szene sehen wollen, bei der mir immer die Tränen kommen und die zu diesem Forum passt:
https://www.youtube.com/watch?v=mwA3u941trA - leider nur italienisch, bzw. englisch gefunden.)
Veröffentlicht von: @wildbillhickokUnd wenn ein Mann viele Freundinnen hatte und deshalb als Weiberheld gilt, dann sollte man auch einer Frau gestatten, viele Freunde zu haben, ohne dass man sie als Nutte beschimpft.
Ich hätte es ja umgekehrt formuliert (also viele Freunde ist für beide Seiten negativ), aber bitte. Nur ist das auch schon lange vorbei, auch dahingehend werden Mann und Frau schon lange nicht unterschiedlich beurteilt.
(Und das ist gut, abgesehen davon, dass ich glaube, dass das gegen die Biologie ist. Denn die will natürlich, dass ein Mann möglichst viele Kinder zeugt, die Frau sich aber möglichst gut um den Nachwuchs kümmert.)
Aber soweit verstehe ich auch das Anliegen, das ist allerdings weit von einer Gleichheit entfernt. Denn Gleichheit wäre, dass Männer im Kino weinen müssen und Frauen dafür an Autos herumschrauben müssen.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokMir wäre es auch lieber, wenn dabei stünde, wie es denn nun gemeint sei. Aber ich kann mir vorstellen, dass es deswegen nicht dazugeschrieben wurde, weil damals, als der Text verfasst wurde, klar war, was damit gemeint ist, oder wen man fragen kann.
Nun, ich habe ja noch ein paar andere Stellen aufgelistet. Und ich kenne noch einige andere gnostische Texte. Ich bezweifle wirklich sehr, dass das damals jemand deuten konnte.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokTunnelblick vermeiden, andere Sichtweisen hinzunehmen, andere Sichtweisen akzeptieren, nicht nur das, was die eigenen Augen sehen 😊
Auch hier würde ich mir irgendeine Begründung für diese Deutung wünschen, die aus dem Text erwächst.
Ein positives weises Wort mit "Auge" finde ich selbst auch, und wahrscheinlich auch für Fuß und Bild. Nur ist das nicht im Text enthalten.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokIch gebe zu, es ist auch ein kleines Ratespiel. Aber ein spannendes, ich sehe das nicht negativ.
Ha, ich finde das auch recht spaßig, aber mich irritiert schon, dass Du aufgrund Deiner eigenen Deutung, die (sagen wir mal so) den zugrundeliegenden Text nur etwas schrammt, das Evangelium so positiv einordnest.

Veröffentlicht von: @didimusAuch hier würde ich mir irgendeine Begründung für diese Deutung wünschen, die aus dem Text erwächst.
Für mich liest sich dieser Abschnitt wie gesagt so, dass Jesus wünscht, dass wir gemeinschaftsbetont in jeder Hinsicht leben. Er spricht ja davon, dass aus Zweiheit Einheit werden soll. Und wenn dann von Augen gesprochen wird: Zweiheit entsteht dadurch, dass man nur seinen eigenen Blick gelten lässt, das ist meine Idee.
Veröffentlicht von: @didimusHa, ich finde das auch recht spaßig, aber mich irritiert schon, dass Du aufgrund Deiner eigenen Deutung, die (sagen wir mal so) den zugrundeliegenden Text nur etwas schrammt, das Evangelium so positiv einordnest.
Es ist ja nicht alles so rätselhaft. Ich könnte jetzt zu jedem einzelnen Vers schreiben, was ich davon halte, aber das wäre zu mühselig. Ich sage daher lieber: In den meisten Versen sehe ich Botschaften, die mich positiv berühren: Göttlicher Ursprung des menschlichen Daseins, Selbsterkenntnis, Gerechtigkeit, Liebe.

Veröffentlicht von: @wildbillhickokFür mich liest sich dieser Abschnitt wie gesagt so, dass Jesus wünscht, dass wir gemeinschaftsbetont in jeder Hinsicht leben.
Nun, wie gesagt, ich sehe dafür keine Begründung. Das steht da einfach nicht.
Und das sehe ich eben als gnostisches Problem und auch Plan: Möglichst wenig konkret aussagen, damit andere möglichst viel hineininterpretieren können.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokEs ist ja nicht alles so rätselhaft. Ich könnte jetzt zu jedem einzelnen Vers schreiben, was ich davon halte, aber das wäre zu mühselig.
Nein, eh nicht. Aber die meisten guten Dinge sind Aussagen aus den kanonischen Evangelien. Gibt sogar einige Verse, die Kopien sind, aber weniger verständlich werden, weil Teile (und Kontext) weggelassen wurden.

Veröffentlicht von: @didimusNoch als Zusatz:
Die Gnostiker waren sehr leibfeindlich. Also für sie galt eine Frau nichts (vor allem, weil sie Kinder gebar). Und daher musste alles vergeistigt werden.
Leibfeindliche Inhalte kann man aber auch der Bibel entnehmen. Wie oft wird da zwischen dem "sündhaften" Fleisch und dem Geist unterschieden?

Veröffentlicht von: @wildbillhickokLeibfeindliche Inhalte kann man aber auch der Bibel entnehmen. Wie oft wird da zwischen dem "sündhaften" Fleisch und dem Geist unterschieden?
Das "Fleisch" bei Paulus ist aber nicht der menschliche Körper, sondern das, was #nur# irdisch gesinnt ist. Also der nicht nach Gott suchende Teil des Menschen. Paulus ist zum Beispiel nicht für Askese oder für das Quälen des Körpers. Es ist auch die menschliche Existenz an sich für Paulus nicht negativ.
Aber die Gnostiker gehen noch massiv weiter.
Ein Beispiel:
1. Johannes 4:2 Daran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der bekennt, Jesus Christus sei im Fleisch gekommen, ist aus Gott.
Johannes spricht in diesem Kapitel über falsche Propheten. Aber warum betont er so, dass Christus im Fleisch gekommen ist, also menschlich war? Heute haben wir doch eher das gegenteilige Problem, also dass die göttliche Natur von Jesus geleugnet wird, dass Jesus ein Mensch war, glaubt eh jeder.
Aber damals meinten die Gnostiker, dass Jesus nur Geist war, denn leiblich kann er ja nicht gewesen sein, da Leib=böse.
Ebenso ihre Lehre vom Demiurg, dem bösen Schöpfergott. Der wahre Gott kann ja - ihrer Meinung nach - nicht Schöpfer dieser Welt sein, denn nur das Geistige ist das Wahre und alles Leibliche ist schlecht und so ist auch diese ganze Welt schlecht.
Noch ein Beispiel:
1. Timotheus 2:15 "[Die Frau] wird aber dadurch gerettet werden, daß sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie in Glaube, Liebe und Heiligkeit ein besonnenes Leben führt."
Dieser Vers bereitet vielen Schwierigkeiten, aber man nimmt an, dass auch das eine Antwort auf Gnostiker ist, die meinten, dass eine Frau, die Kinder zur Welt bringt (ein sehr leiblicher Akt ...), nicht geistig genug ist und damit auch nicht gerettet werden kann.

Die Frage, die ich mir jetzt aber stelle, ist folgende:
In wie weit teilt denn das Thomasevangelium die hier aufgeführten gnostischen Standpunkte? Wenn Frauen wirklich so minderwertig galten, hat Jesus sie trotzdem in seine Mitte genommen. Das ist eher eine Kritik an solchen gnostischen Positionen.
Veröffentlicht von: @didimusAber damals meinten die Gnostiker, dass Jesus nur Geist war, denn leiblich kann er ja nicht gewesen sein, da Leib=böse.
Das mag eine gnostische Position sein, aber wo wird das im Thomasevangelium deutlich? Ich kann keine Textstelle finden, aus der hervorgeht, dass Jesus darin nur als Geist wahrgenommen wird. Vielleicht kritisiert das Thomasevangelium ja gar solche gnostische Ideen. Jedenfalls kann ich in diesem Text keine nichtmenschlichen Eigenschaften an Jesus entdecken, im Gegenteil.
Ich stelle gerade fest: Je mehr hier beschrieben wird, was Gnosis alles ist (Frauenfeindlichkeit, Leibfeindlichkeit), desto weniger kann ich die Gnosis im Thomasevangelium wiederfinden.

Veröffentlicht von: @wildbillhickokWenn Frauen wirklich so minderwertig galten, hat Jesus sie trotzdem in seine Mitte genommen.
Aber nur, wenn sie "männlich" werden. Der Thomas-Evangelium-Petrus lehnt ja sogar Frauen ab, es gibt keinen Hinweis darauf, dass der kanonische Petrus etwas gegen die Frauen hatte, die Jesus begleitet haben.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokDas mag eine gnostische Position sein, aber wo wird das im Thomasevangelium deutlich?
Das Thomasevangelium vertritt nicht die Extrem-Gnostik-Position, das stimmt schon. Es gibt ja auch durchaus orthodoxe Tendenzen, die über den Text der Evangelien hinausgehen, zB eine klare Anspielung auf die Dreieinigkeit:
(44) Jesus sprach: Wer den Vater beleidigt, dem wird man verzeihen, und wer den Sohn beleidigt, dem wird man verzeihen; aber dem, der den heiligen Geist beleidigt, dem wird man nicht verzeihen, weder auf der Erde noch im Himmel.
Und vieles ist natürlich ein Zitat aus den bekannten Evangelien - oder vielleicht aus der Spruchquelle.
Die Leibfeindlichkeit lese ich aber aus solchen Versen:
(105) Jesus sprach: Den, der den Vater und die Mutter kennt, wird man Hurensohn nennen.
(56) Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat eine Leiche gefunden; und wer die Leiche gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig.
(87) Jesus sprach: Unglücklich ist der Leib, der an einem Leib hängt, und unglücklich ist die Seele, die an diesen beiden hängt.
(37) Seine Schüler sagten: An welchem Tag wirst du dich uns offenbaren, und an welchem Tag werden wir dich sehen? Jesus sprach: Wenn ihr euch eurer Scham entledigt, wenn ihr eure Kleider nehmt und unter eure Füße legt wie kleine Kinder und darauf trampelt, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten.
(14) Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet, werdet ihr gegen euch eine Sünde begehen; und wenn ihr betet, werdet ihr verdammt werden; und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geist Böses antun.
Der letzte Vers vielleicht nicht so, aber das klingt jetzt nicht sehr nach Jesus, oder?
Veröffentlicht von: @wildbillhickokIch stelle gerade fest: Je mehr hier beschrieben wird, was Gnosis alles ist (Frauenfeindlichkeit, Leibfeindlichkeit)
Für mich sind die von Dir erwähnten Verse beide frauenfeindlich. Dass Du eine positive Deutung gefunden hast, mag ja sein, aber die erscheint mir sowohl historisch, als auch innertextuell sehr unwahrscheinlich.

Danke dass du gegen Sexismus bist

Veröffentlicht von: @didimusAber nur, wenn sie "männlich" werden
Wörtlich kann man das ja schlecht nehmen, meine ich. Deshalb plädiere ich hier für folgende Interpretation:
Männlich werden im Sinne von: Man schreibt ihnen den selben Wert zu, wie dem männlichen Geschlecht. Man gibt also die eigene Vorstellung von Weiblichkeit=Minderwertigkeit auf.
Veröffentlicht von: @didimusDer Thomas-Evangelium-Petrus lehnt ja sogar Frauen ab, es gibt keinen Hinweis darauf, dass der kanonische Petrus etwas gegen die Frauen hatte, die Jesus begleitet haben.
Das ist richtig. Deshalb sollte auch bezweifelt werden, dass es sich so zugetragen hat. Was aber aus meiner Sicht wichtiger ist als historische Übereinstimmung ist die Lehre, die daraus gezogen werden soll: Frauen sind nicht weniger wert als Männer.
Veröffentlicht von: @didimusDie Leibfeindlichkeit lese ich aber aus solchen Versen:
Veröffentlicht von: @didimusJesus sprach: Den, der den Vater und die Mutter kennt, wird man Hurensohn nennen.
Keine Ahnung, wie man das interpretieren kann, aber eine Leibfeindlichkeit kann ich da nicht herauslesen.
Veröffentlicht von: @didimus(56) Jesus sprach: Wer die Welt erkannt hat, hat eine Leiche gefunden; und wer die Leiche gefunden hat, dessen ist die Welt nicht würdig.
Auch in der Bibel wird sehr negativ von der "Welt" berichtet. Das unterstreicht doch nur die Gemeinsamkeit mit biblischen Botschaften.
Veröffentlicht von: @didimus(37) Seine Schüler sagten: An welchem Tag wirst du dich uns offenbaren, und an welchem Tag werden wir dich sehen? Jesus sprach: Wenn ihr euch eurer Scham entledigt, wenn ihr eure Kleider nehmt und unter eure Füße legt wie kleine Kinder und darauf trampelt, dann werdet ihr den Sohn des Lebendigen sehen und ihr werdet euch nicht fürchten.
Auch diese Stelle ist aus meiner Sicht keine Leibfeindlichkeit, sondern beschreibt Freiheit von Sünde: Als Adam und Eva sich versündigt hatten, schämten sie sich, nackt zu sein. Wer diese Scham nun verliert, und deshalb sich seiner Kleider entledigt, tut das, weil er frei von Sünde geworden ist. Und dann gibt es keinen Grund mehr, sich vor Gott oder vor Jesus zu fürchten und sich zu verstecken.
Veröffentlicht von: @didimusesus sprach zu ihnen: Wenn ihr fastet, werdet ihr gegen euch eine Sünde begehen; und wenn ihr betet, werdet ihr verdammt werden; und wenn ihr Almosen gebt, werdet ihr eurem Geist Böses antun.
Dieser Vers ist aus meiner Sicht bedeutungsgleich mit Matth. 6,1-4: Es soll darum gehen, dass das nicht zur Schau nach Außen hin getragen wird. Man soll es für eine gute Beziehung für Gott tun, nicht um vor den Menschen mit der vermeintlichen Frömmigkeit angeben.

Veröffentlicht von: @wildbillhickokMännlich werden im Sinne von: Man schreibt ihnen den selben Wert zu, wie dem männlichen Geschlecht. Man gibt also die eigene Vorstellung von Weiblichkeit=Minderwertigkeit auf.
Also ich würde meinen, dass Fake-Jesus da dem Fake-Petrus genau die falsche Anleitung gibt. Würde man heute die Frage des Petrus stellen, wäre die Antwort wohl: "Du Koffer, Männer und Frauen haben die gleichen Möglichkeiten, eine Frau kann eine Frau bleiben und trotzdem meine Nachfolgerin sein."
Dass der Fake-Jesus aber die Fake-Maria männlich machen will, zeigt genau, dass er #nicht# Dein Anliegen hat, heute würde seine Formulierung einen Riesen Shitstorm generieren.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokWas aber aus meiner Sicht wichtiger ist als historische Übereinstimmung ist die Lehre, die daraus gezogen werden soll: Frauen sind nicht weniger wert als Männer.
Nun, ich glaube nicht, dass wir anachronistische Lehren aus Texten ziehen dürfen.
Nur, weil Deine Aussage grundsätzlich richtig ist, heißt das noch lange nicht, dass der Text davon redet.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokKeine Ahnung, wie man das interpretieren kann, aber eine Leibfeindlichkeit kann ich da nicht herauslesen.
Das ist doch klar: Familienbande sind böse.
(Nein, natürlich ist es nicht klar, aber that's my point.)
Veröffentlicht von: @wildbillhickokAuch in der Bibel wird sehr negativ von der "Welt" berichtet.
Als Leiche?
Veröffentlicht von: @wildbillhickokDieser Vers ist aus meiner Sicht bedeutungsgleich mit Matth. 6,1-4: Es soll darum gehen, dass das nicht zur Schau nach Außen hin getragen wird.
Und warum? In Matthäus 6 sagt Jesus ganz genau, worum es geht. Und er sagt sogar "Wenn du Almosen gibst, dann ...".
Fake-Jesus sagt nur, dass alle diese Dinge schlecht sind. Wenn das Thomasevangelium relevant sein soll, dann müsste es älter als unsere Evangelien sein, und dann müsste man den Text auch ohne Matthäus verstehen können.
Tut man aber nicht.

Veröffentlicht von: @didimusAls Leiche?
Als Leiche in dem Sinne, dass sie vergänglich ist. Gott schafft für uns eine neue, unvergängliche Welt, sein Reich, dass ewig Bestand hat.
Veröffentlicht von: @didimusUnd warum? In Matthäus 6 sagt Jesus ganz genau, worum es geht. Und er sagt sogar "Wenn du Almosen gibst, dann ...".
Ja, aber die Stelle im Thomasevangelium meint den Fall, dass man sich selbst dadurch profilieren will.
Ich mach für heute mal Schluss, mir fallen die Augen zu, bis dann ... 😊

Veröffentlicht von: @wildbillhickokJa, aber die Stelle im Thomasevangelium meint den Fall, dass man sich selbst dadurch profilieren will.
Wieso meint er das? Es steht genau nichts davon da.
Deine Deutungen stehen alle nicht im Text, und das bestätigt wieder mein Argument, dass das Absicht der Gnostiker ist. Ich finde zum Beispiel die Frauen-Männer-Verse verstörend (und andere Verse auch), aber weil sie nicht klar sagen, was sie meinen, kann man alles mögliche reinlegen, auch eine positive Deutung.

Veröffentlicht von: @didimusWieso meint er das? Es steht genau nichts davon da.
In Matthäus 6,2 wird ein Fall beschrieben, in dem Almosen zu geben etwas negatives ist. Wenn nun im Thomasevangelium so etwas als negativ gilt, dann kann ich mir dafür keinen anderen Grund vorstellen.
Veröffentlicht von: @didimusDeine Deutungen stehen alle nicht im Text
Das haben alle Deutungen so an sich, deswegen nennen wir sie "Deutungen".
Veröffentlicht von: @didimusaber weil sie nicht klar sagen, was sie meinen, kann man alles mögliche reinlegen, auch eine positive Deutung.
Die positive Deutung bevorzuge ich, weil Jesus ja auch im Thomasevangelium sehr für Nächstenliebe wirbt. Wie würde eine negative Deutung also damit zusammenpassen?

Veröffentlicht von: @wildbillhickokIn Matthäus 6,2 wird ein Fall beschrieben, in dem Almosen zu geben etwas negatives ist.
Ja, und wie ich schon schrieb, wird zur gleichen Zeit gesagt, #warum#. Und es wird auch gesagt, dass man durchaus Almosen geben soll.
All das fehlt bei Fake-Jesus.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokDas haben alle Deutungen so an sich, deswegen nennen wir sie "Deutungen".
Deutungen dürfen aber nicht im luftleeren Raum entstehen. Sicher, wenn man ein abstraktes Kunstwerk sieht, ohne Titel, dann steht es einem frei, zu deuten was man will. Aber doch nicht bei Texten.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokDie positive Deutung bevorzuge ich, weil Jesus ja auch im Thomasevangelium sehr für Nächstenliebe wirbt. Wie würde eine negative Deutung also damit zusammenpassen?
Nun, weil es schon unwahrscheinlich ist, dass der echte Jesus eine 21.Jhdt-Ethik vertrat, aber noch unwahrscheinlicher ist es, dass eine nicht anerkannte Schrift das tut.
Und, wie gesagt, es riecht sehr gnostisch, und die Gnostiker vertraten durchaus Positionen, da stellt es einem die Zehennägel auf, also ist es wahrscheinlicher, hier auch so etwas anzunehmen.

Hallo Bill
Veröffentlicht von: @wildbillhickokLeibfeindliche Inhalte kann man aber auch der Bibel entnehmen. Wie oft wird da zwischen dem "sündhaften" Fleisch und dem Geist unterschieden?
Wieso gottferne Denk- und Handelsweisen, Eigenschaften mit "fleischlicher" Gesinnung bezeichnet und in moderneren Übersetzungen gar beibehalten wurden ist für mich unverständlich.
Fleischlich gesinnt sein ist das Gegenteil von geistlich gesinnt sein. Die Christus angehören haben ihr Fleisch gekreuzigt, lehrte Paulus. So auch forderte er auf, nurmehr im Geiste zu wandeln.
Im Römer- als auch Galaterbrief wäre es wohl allgemein verständlicher , denke ich, wenn "fleischlich" mit gottfern und "geistlich" gottnah/gottgefällig wiedergegeben würde.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokVeröffentlicht von: @###user_nicename###Noch als Zusatz:
Die Gnostiker waren sehr leibfeindlich. Also für sie galt eine Frau nichts (vor allem, weil sie Kinder gebar). Und daher musste alles vergeistigt werden.
Dass Gnostiker von Frauen - wegen dem Kinder gebären- nichts gehalten haben sollen, habe ich noch nie gelesen. Auch Gnostiker wurden von Frauen geboren 😉 Werde mal recherchieren.
Von Paulus wissen wir, dass er Frauen verboten hat zu lehren, was ja bis in die heutige Zeit getragen wurde.
Waren es nicht die Kirchenoberen, die das Patriarchat einführten und daran festhielten? Wurden nicht glaubenskundige, lehrende Frauen als Hexen bezeichnet und verbrannt?

Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisWaren es nicht die Kirchenoberen, die das Patriarchat einführten und daran festhielten?
Nun, dafür hätte ich gerne einen Beleg. Du kannst nicht alles, was Dir nicht gefällt, auf irgendeine Kirchenstruktur schieben.
Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisWurden nicht glaubenskundige, lehrende Frauen als Hexen bezeichnet und verbrannt?
Nein, nicht einmal annähernd, wie kommst Du darauf?
Die Hexenverbrennungen waren ein weltliches Problem des Aberglaubens, kein kirchliches.
Du bastelst schon immer gerne Deinen eigenen Opfermythos, nicht wahr?

Veröffentlicht von: @didimusNun, dafür hätte ich gerne einen Beleg. Du kannst nicht alles, was Dir nicht gefällt, auf irgendeine Kirchenstruktur schieben.
😀😀😀😀
Lies halt mal was dieser Tertullian, Clemens von Alexandria, Augustinus, Thomas von Aquin, Martin Luther und Chrystomos über Frauen geschrieben haben. Und so viele andere!

Veröffentlicht von: @cookiesutraLies halt mal was dieser Tertullian, Clemens von Alexandria, Augustinus, Thomas von Aquin, Martin Luther und Chrystomos über Frauen geschrieben haben. Und so viele andere!
Ja, kann ich mir schon vorstellen. Aber Lulute hat behauptet, die haben das eingeführt, und das stimmt nicht. Das war damals so die Gesellschaft.

Veröffentlicht von: @didimusJa, kann ich mir schon vorstellen. Aber Lulute hat behauptet, die haben das eingeführt, und das stimmt nicht. Das war damals so die Gesellschaft.
Nö die haben schon echt so spezielle Sachen eingeführt weil es ja gar nicht die Bibel vorher gab. Das war damals so ist auch echt eine krasse Aussage. Was ist dann so gut an einer Kirche?

Veröffentlicht von: @cookiesutraNö die haben schon echt so spezielle Sachen eingeführt weil es ja gar nicht die Bibel vorher gab.
Zum Beispiel?

Das die Frau so das Einfallstor für den Teufel ist. Das die Frau so eine krass miese Natur hat. Das man denken soll es ist der Teufel wenn man eine Frau sieht. Das sie eine Art Hölle ist. Das die ein minderwertiges Wesen ist die nicht nach Gottes Bild ist und es natürlich ist das die den Männern dienen. Das Frauen schwach und leichtsinnig sind und nur das Heil finden wenn die Kinder bekommen.
Nachtrag vom 09.04.2019 0933
Also mal ehrlich. Was für kranke Gehirne denken sich so einen Kack aus?

Veröffentlicht von: @cookiesutraAlso mal ehrlich. Was für kranke Gehirne denken sich so einen Kack aus?
Nun, ich nehme einmal an, dass durchaus einige Aussagen aus dem Kontext gerissen sind. Zum Beispiel das mit den Frauen, die nur das Heil finden, wenn sie Kinder bekommen, habe ich in diesem Thread bereits erklärt.
Es gibt leider eine Art Empörungsindustrie, die Leuten ein paar Halbsätze auflistet, damit die auf die Empörung mitanspringen.
Das heißt aber nicht, dass alles für Fehlwiedergaben halten würde, ich glaube schon, dass einige Leute in gewissen Punkten schräge Ansichten hatten.
Sonst aber ging es bei Lulute um die Einführung von Lehren und nicht die verschrobenen Einzelmeinungen irgendwelcher Schreiber. Und dem habe ich widersprochen.

Hallo didmus, ich kenne das Thomas Evangelium nicht vollkommen, nur was hier jeweils gepostet wird.
Veröffentlicht von: @didimusVeröffentlicht von: @didimuswarum sagt er dann weiter oben, dass das männliche auch weiblich werden soll?
Veröffentlicht von: @didimusSagt er ja überhaupt nicht. Er sagt:
Veröffentlicht von: @didimus"wenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist"
Hier geht es meines Erachtens darum, dass ein wahrer gottgefälliger Mensch sowohl weibliche (dienende) als auch männliche (herrschende) Attribute in sich vereinen sollte, alsoin sich ausgewogen natürlich.
lg lulute

Hallo Lulute,
Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisich kenne das Thomas Evangelium nicht vollkommen, nur was hier jeweils gepostet wird.
Der gesamte Text ist im ersten Beitrag.
Veröffentlicht von: @luxlucetintenebrisHier geht es meines Erachtens darum, dass ein wahrer gottgefälliger Mensch sowohl weibliche (dienende) als auch männliche (herrschende) Attribute in sich vereinen sollte, alsoin sich ausgewogen natürlich.
Das steht aber nicht einmal annähernd da. Sicher kann man das irgendwie hineininterpretieren, aber aus welchem Grund sollte man? Es muss für eine Interpretation schon auch immer einen Anhaltspunkt im Text geben.
Gruß,
Didimus.

Nein es sagt lediglich aus das der Text inkonsistent ist.

Ich korrigiere mich
wenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist [...] dann werdet ihr in die Herrschaft eingehen.
Also ich lese hier nichts von Gleichberechtigung und das der Mann wie eine Frau werden muss und umgekehrt.
Ich lese hier vielmehr etwas von Selbstverleugnung und es geht hier um die entstofflichgung der realität, im kontext des verses.

Veröffentlicht von: @arcangelwenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist [...] dann werdet ihr in die Herrschaft eingehen.
Was ist denn eine einzige Sache? Doch nur die Gemeinsamkeit, die Männer und Frauen haben können: Dass sie Menschen sind, von Gott geschaffen und gewollt.
Veröffentlicht von: @arcangelIch lese hier vielmehr etwas von Selbstverleugnung und es geht hier um die entstofflichgung der realität, im kontext des verses.
Das ist deine Interpretation, es steht dir selbstverständlich zu, das so zu deuten, aber ich deute es anders.

Hallo Arcangel
Veröffentlicht von: @arcangelAlso ich lese hier nichts von Gleichberechtigung und das der Mann wie eine Frau werden muss und umgekehrt.
Veröffentlicht von: @arcangelwenn ihr aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht, so dass das Männliche nicht männlich und das Weibliche nicht weiblich ist [...] dann werdet ihr in die Herrschaft eingehen.
Eigentlich erscheint es mir klar, dass ein wahrer Mensch im idealfall, weibliche und männliche Attribute in sich vereint.
Ich wiederhole: Wenn ih aus dem Männlichen und dem Weiblichen eine einzige Sache macht....also nicht physisch 😉 sondern psychisch in der Geisteshaltung.
lg lulute

Veröffentlicht von: @arcangel(114) Simon Petrus sprach zu ihnen: Mariham soll aus unserer Mitte fortgehen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Seht, ich werde sie führen, um sie männlich zu machen, damit auch sie ein lebendiger Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen.
da erkennt man doch schon das einiges in bibel sehr komisch wirkt? warum sollte ne frau männlich werden in welcher hinsicht?
also kommen nur männliche frauen in den himmel?
ich denke es wird zeit das da oben mal wer die bibel richtig stellt was nun los ist,
sonst wäre in der tat ne frau hier nichts wert,
und in einigen anderen stellen ist es wieder anders?
dann soll gott nur männer gebären lassen wo ist das problem,
und wenn frauen nur zum gebären da wären, hat gott ein problem nicht wir ^^
Veröffentlicht von: @arcangelAuch dies ist ein Zeichen der Gnosis, die das weibliche als das verdorbene in der Schöpfung betrachtete.
die ganze bibel wirkt etwas fraglich, das ist niemals ein wort gottes, so hin und her arbeitet doch kein gott, und er liebt doch alle wesen, also ist ganz klar die bibel sind von vielen verfasst die einfach das schrieben was sie gut fanden, im einklang sein wäre etwas anderes für mich, das ist in bibel nicht der fall ^^

Veröffentlicht von: @reineswasserda erkennt man doch schon das einiges in bibel sehr komisch wirkt?
Das ist kein Zitat aus der Bibel, sondern aus dem Thomas-Evangelium.

Veröffentlicht von: @didimusDas ist kein Zitat aus der Bibel, sondern aus dem Thomas-Evangelium.
wenn er aber sagt das jesus es so sagte, und es stimmt gar nicht? was soll man dann überhaupt noch glauben können?

Veröffentlicht von: @reineswasserwenn er aber sagt das jesus es so sagte, und es stimmt gar nicht? was soll man dann überhaupt noch glauben können?
Hat Dich noch nie jemand von Deinen Freunden oder Bekannten angelogen und Du hast danach #trotzdem# anderen Freunden geglaubt, wenn sie etwas gesagt haben?
Das Thomas-Evangelium ist wahrscheinlich um 200 n. Chr. entstanden, zu der Zeit und später entstanden viele Pseudo-Evangelien mit fragwürdigem Inhalt.

Veröffentlicht von: @didimusHat Dich noch nie jemand von Deinen Freunden oder Bekannten angelogen und Du hast danach #trotzdem# anderen Freunden geglaubt, wenn sie etwas gesagt haben?
ich prüfe das vorher, wenn wer sagt der oder die geht auf den strich, rede ich erst mit dieser person ob das was dran ist, oft ist vieles nur rufmord, und nichts davon ist wahr ^^
Veröffentlicht von: @didimusDas Thomas-Evangelium ist wahrscheinlich um 200 n. Chr. entstanden, zu der Zeit und später entstanden viele Pseudo-Evangelien mit fragwürdigem Inhalt.
die ganze bibel ist im grunde fragwürdig, geht schon bei der schöpfer geschichte los finde ich ^^
aber trozdem muss doch jeder mal peilen das böses tun nicht gut ist für diesen oder andere?
wer ne frau von jemand anderen begehrt, sollte sich sein auge rausreissen, und das sollte jeder tun der andern ihr eigentum wegnehmen möchte, aber das tut keiner, haben fast alle noch ihre körperteile,
alles dreck dieser welt die auf sachen anderer scharf waren, die diese dinge oft hart und gerecht erarbeitet haben
und somit zu recht ihnen gehört, nehmen diese einfach so weg, und glauben noch es gehört nun ihnen, falsch gedacht, was ihnen gehört, paar jahre in einer wunderschönen zelle zum nachdenken zum thema, was ist meins und was nicht ^^

Veröffentlicht von: @reineswasserich prüfe das vorher, wenn wer sagt der oder die geht auf den strich, rede ich erst mit dieser person ob das was dran ist, oft ist vieles nur rufmord, und nichts davon ist wah
Das war nicht die Frage. Die Frage war: Wenn Du einmal von irgendjemanden belogen wurdest, glaubst Du auch Deinen Freunden dann nie wieder?
Veröffentlicht von: @reineswasseraber trozdem muss doch jeder mal peilen das böses tun nicht gut ist für diesen oder andere?
Warum? Wenn ich der Stärkere bin, dann ist es für mich kein Problem, wenn ich anderen Böses tue. Es ist ja dann sogar mein Recht, dass ich mir das nehme, was mir zusteht. Solange kein noch Stärkerer kommt, fahre ich damit sehr gut.

Veröffentlicht von: @didimusDas war nicht die Frage. Die Frage war: Wenn Du einmal von irgendjemanden belogen wurdest, glaubst Du auch Deinen Freunden dann nie wieder?
wer einmal lügt, lügt öfter, ich wäre zumindest immer auf der hut wenn wer etwas sagt ^^
Veröffentlicht von: @didimusWarum? Wenn ich der Stärkere bin, dann ist es für mich kein Problem, wenn ich anderen Böses tue. Es ist ja dann sogar mein Recht, dass ich mir das nehme, was mir zusteht. Solange kein noch Stärkerer kommt, fahre ich damit sehr gut.
egal ob stärker oder nicht was einem nicht gehört und somit auch nicht zusteht, hat ah keine rechte auf dessen besitz, es geht nicht um stärker oder schwächer, es geht um den besitz der einem gehört, und wenn ein stärkerer diesen besitz an sich nimmt der ihm gar nicht gehört ist das böse.
>> dass ich mir das nehme, was mir zusteht<< darum geht es nicht es geht ums nehmen das einem nicht zusteht ^^

Veröffentlicht von: @reineswasserwer einmal lügt, lügt öfter, ich wäre zumindest immer auf der hut wenn wer etwas sagt ^^
Die Frage war aber eine andere:
"Wenn Du einmal von irgendjemanden belogen wurdest, glaubst Du auch Deinen Freunden dann nie wieder?"
Veröffentlicht von: @reineswasseregal ob stärker oder nicht was einem nicht gehört und somit auch nicht zusteht, hat ah keine rechte auf dessen besitz
Wieso denn? Nur, weil Du das sagst?

Veröffentlicht von: @reineswasserdie bibel sind von vielen verfasst die einfach das schrieben was sie gut fanden,
Nein, die Bibel enthält das, was von Gott her dem Menschen zum Schreiben befohlen wurde, nicht was die Menschen gut fanden!

Veröffentlicht von: @helleNein, die Bibel enthält das, was von Gott her dem Menschen zum Schreiben befohlen wurde, nicht was die Menschen gut fanden!
es sind schriften von xxx personen, der mensch beschloss was in bibel kommt nicht gott ^^
und gott sah das die bibel so gut war, und unterschrieb sie am schluss ^^
gott gab die 10 gebote? dann auch seine unterschrift für die bibel, da er es nicht tat, ist sie halt zu bezweifeln ^^

Veröffentlicht von: @arcangel(114) Simon Petrus sprach zu ihnen: Mariham soll aus unserer Mitte fortgehen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig. Jesus sprach: Seht, ich werde sie führen, um sie männlich zu machen, damit auch sie ein lebendiger Geist wird, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, die sich männlich macht, wird in das Himmelreich gelangen.
Könnte es nicht auch "mannhaft" geheißen haben im Urtext? Mir kam gerade so ein Gedanke, mal gelesen zu haben, dass "mannhaft" etwas anderes bedeutet als "männlich" ... und damit verstehe ich Jesu Hinweis, dass er Frauen stärken wollte, nicht sie "ausrotten", weil sie nix wert waren ...
Es gibt ja zig apokryphe Schriften. Diese in einem christlichen Forum abzubilden bereichert tatsächlich: den Teufel und seine Anhänger.

Veröffentlicht von: @uri-kulmEs gibt ja zig apokryphe Schriften. Diese in einem christlichen Forum abzubilden bereichert tatsächlich: den Teufel und seine Anhänger.
Wenn das so ist, wird mir der Teufel direkt sympathisch.

Hallo Bill
Veröffentlicht von: @wildbillhickokVeröffentlicht von: @wildbillhickokEs gibt ja zig apokryphe Schriften. Diese in einem christlichen Forum abzubilden bereichert tatsächlich: den Teufel und seine Anhänger.
Veröffentlicht von: @wildbillhickokWenn das so ist, wird mir der Teufel direkt sympathisch.
ich verstehe die Reaktion Uri.Kulm nicht. Zu bemerken ist ja, dass es keine Anhänger Jesus Christus waren, welche bestimmten, welche Schriften man in den Kanon aufnehmen zu gedenke und welche man als apokryph verwerfe.
Man soll ja auch gemäss Paulus alles prüfen, und das Gute (das beispielsweise zweckdienlich für die von Jesus Christus gelehrte und vorgelebte bleibende innige Gottverbundenheit sein kann) behalten (besser noch ins eigene Glaubensleben integrieren. Denn es gibt nichts Gutes ausser man tut es 😉 )
Ich las kürzlich im Buch : Die verbotenen Evangelien. War sehr aufschlussreich. Ebenso faszinierte mich das weisheitsvolle Buch Jesus Sirach, dass vor Christi Geburt von einem jüdischen Weisheitslehrer verfasst worden sei. (sehr empfehlenswert und unter www.bibleserver.com online lesba
Es enthält wirklich sehr viele weise Worte im Sinne Jesus Christus. Würde also meiner Ansicht nach besser in einen biblischen Kanon passen, als Bücher die vorwiegend Kriegsgeschichten enthalten.
lg lulute

Veröffentlicht von: @uri-kulmEs gibt ja zig apokryphe Schriften. Diese in einem christlichen Forum abzubilden bereichert tatsächlich: den Teufel und seine Anhänger.
der Weg des teufels ist ja auch breiter und voller, so schlimm kann sein Weg ja nicht sein, oder warum ist er so voll?
im grunde ist alles was menschen spass macht sündig? was ist eigentlich vor gott noch ok? kein sex vor der ehe? wer hält sich daran und warum sollte man es?
sex gleicher geschlechter ist gott ein greul, warum dürfen diese in kirchen oft heiraten? weil wir so tolerant sind, und gott ist es nicht?
im grunde spuckt man doch auf das was gott gefällt oder nicht, aber dann soll man auch nicht die bibel predigen, oder was würde ein pastor hierzu sagen *hi warum lässt du die in deiner kirche heiraten, gott will sowas nicht, nur mann und frau gehört ne ehe*
was könnte der pastor darauf antworten? ach egal wir leben in einer zeit da ist sowas nun in? und gott findet es nun auch super?
hier macht doch eh jeder was er will, und bibel wird so hingebogen bis es auf alles passt ^^
Vieles von der Spruchsammlung im Thomasevangelium verstehe ich nicht, aber es berührt mich stark, und vielleicht ist das Thomasevangelium ja auch für den einen oder anderen, der hier mitliest, eine Bereicherung.
Das überrascht nicht, denn die 114 Logien stehen völlig zusammenhangslos in scheinbar willkürlicher Reihenfolge isoliert voneinander aufgereiht da. Man kann nichts aus einem Zusammenhang erschließen.
Beispiel Logion 42: „Werdet Vorübergehende!“
Mal angenommen dieser Ausspruch stammt von Jesus selbst (warum auch nicht?), so isoliert wie er dort steht, was soll er bedeuten? An wen ist dieser Satz in welche Situation gerichtet? In welchem Zusammenhang oder Gegensatz steht er mit dem Gleichnis vom Barmherzigen Samariter?
Ginge man mal davon aus dieser Spruch hätte so in der strukturell ähnlich angenommenen Logienquelle Q gestanden, man kann sehr gut verstehen warum das kein kanonisches Evangelium übernommen hat, denn wo soll hier eine Bereicherung sein?
Und trotzdem kann das Thomasevangelium berreichernd sein. Es erzählt uns etwas zur Überlieferung von und über Jesus, es hat vermutlich echte, vorher unbekannte Jesusworte (über dessen „Berreicherung“ man streiten kann und muss) und es zeigt uns, dass es Spruchsammlungen gegeben hat, wie man es (bevor das EvThom wiederentdeckt wurde) über „Q“ angenommen hat.