Das Wort vom Kreuz...
Bei meinen Schwiegereltern hing immer ein Vers im Eingangsbereich "Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren gehen. Uns aber, die wir gerettet sind, ist es eine Kraft Gottes."
Hartes Brot, oder nicht? Eher Grund zur Freude und zum Jubel, wenn man es angenommen hat für sich?
Warum stört die Lehre vom Kreuz? Wen stört sie und warum?
Mein Freund sagt, es sei der Stolz der Menschen. Sich eingestehen zu müssen, dass man nicht gut sei. Sich nicht selber erlösen kann.
Wie seht ihr das? Bin auf eure Meinungen gespannt.
Mein Freund sagt, es sei der Stolz der Menschen. Sich eingestehen zu müssen, dass man nicht gut sei. Sich nicht selber erlösen kann.
Wie seht ihr das? Bin auf eure Meinungen gespannt.
Hi, ich sehe das genauso wie dein Freund. Niemand kann sich aus eigener Kraft am Haarschopf aus dem Sumpf ziehen. Das wollen viele nicht wahrhaben. Dazu kommt viel Angst. Viele Menschen glauben, sie hätten nur eine Existenzberechtigung, wenn sie perfekt seien. Das hat möglicherweise mit der frühkindlichen existenziellen Abhängigkeit von den Eltern zu tun. Um diese Angst nicht spüren zu müssen, errichten sich die Menschen gerne ein Gedankengespinst um sich, um sich selbst zu rechtfertigen. Dazu kommt die Angst, den Boden unter den Füßen zu verlieren, wenn man erkennt, dass fast nichts so ist wie es scheint. Woran kann man sich dann noch festhalten? Die Angst vor dem tiefen Fall, wenn der Boden unter einem zusammenbricht ist enorm.
Veröffentlicht von: @mariposa22Mein Freund sagt, es sei der Stolz der Menschen. Sich eingestehen zu müssen, dass man nicht gut sei. Sich nicht selber erlösen kann.
Wie seht ihr das? Bin auf eure Meinungen gespannt.
Hi, ich sehe das genauso wie dein Freund. Niemand kann sich aus eigener Kraft am Haarschopf aus dem Sumpf ziehen. Das wollen viele nicht wahrhaben. ...
Mir erscheint das so: Man erkennt immer nur das, was man glaubt. Glaubt man, dass man sich nicht selbst erlösen kann, dann erkennt man das so. Glaubt man, dass man sich selbst erlösen kann, dann erkennt man das so. Tatsächlich ist es aber möglich, dass der, der glaubt "nur Gott kann mich erlösen" sich selbst erlöst und der, der glaubt "Ich kann mich selbst erlösen" tatsächlich von Gott erlöst wird.
Und dabei ist noch gar nicht geklärt, was einer sich unter "erlösen" vorstellt.
@stero Deine Gedanken Konstrukte, hm? 🙂
Ziemlich philosophisch.
Dafür
. Tatsächlich ist es aber möglich, dass der, der glaubt "nur Gott kann mich erlösen" sich selbst erlöst und der, der glaubt "Ich kann mich selbst erlösen" tatsächlich von Gott erlöst wird.
hätte ich zum einen gern konkretes Beispiel und zum andern bitte biblische Begründung für die Aussage.
Veröffentlicht von: @goldapfel@stero Deine Gedanken Konstrukte, hm? 🙂
Ziemlich philosophisch.
Dafür
. Tatsächlich ist es aber möglich, dass der, der glaubt "nur Gott kann mich erlösen" sich selbst erlöst und der, der glaubt "Ich kann mich selbst erlösen" tatsächlich von Gott erlöst wird.
hätte ich zum einen gern konkretes Beispiel und zum andern bitte biblische Begründung für die Aussage.
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Bibel lediglich die Gottesvorstellung stützt. Deshalb lässt sich natürlich in der Bibel nichts finden, was den ersten Teil meiner Aussage stützt. Auf welche Art und Weise Gott den Menschen lenkt, darüber gibt es unter Theologen keine Einigkeit.
Unter der Annahme also, dass "die Bibel recht hat" und alles nur durch Gott ist und aufgrund der Tatsache, dass es Menschen gibt, die glauben, sich selbst erlösen zu können, ist es möglich, dass sie erlöst werden (gemäß dem, was sie unter "Erlösung" verstehen), dabei glauben, dass sie selbst das geschafft haben, es tatsächlich aber Gottes Werk war.
@stero
"nicht geklärt, was einer sich unter "erlösen" vorstellt."
Das frage ich mich schon lange.
Veröffentlicht von: @queequeg@stero
"nicht geklärt, was einer sich unter "erlösen" vorstellt."
Das frage ich mich schon lange.
Als Hilfe kann ich dir anbieten: https://de.wikipedia.org/wiki/Erl%C3%B6sung
Wobei das natürlich nicht klären kann, was der Einzelne darunter versteht, wenn er davon spricht.
@stero
Das sagt nicht viel.
"Erlösung bezeichnet in christlicher Tradition primär ein Handeln Gottes zugunsten erlösungsbedürftiger Menschen."
Ich wüsste nicht, wovon anders der Mensch erlöst werden müsste, als von seiner Angst vor Tod und sinnlosem Leben. Dafür bieten die christlichen Vorstellungen ziemlich wenig.
Veröffentlicht von: @queequeg@stero
Das sagt nicht viel.
"Erlösung bezeichnet in christlicher Tradition primär ein Handeln Gottes zugunsten erlösungsbedürftiger Menschen."
Ich wüsste nicht, wovon anders der Mensch erlöst werden müsste, als von seiner Angst vor Tod und sinnlosem Leben. Dafür bieten die christlichen Vorstellungen ziemlich wenig.
Da heißt es auch noch:
"Dieses Thema wird in der christlichen Theologie von der Soteriologie, der Lehre von der Erlösung (oder Rettung), behandelt. Der Begriff wird dort meist als Gegenbegriff zu Sündhaftigkeit und Verlorenheit genannt; Erlösung steht in enger Verbindung mit anderen christlichen Zentralbegriffen wie Rettung, Errettung, Heil, Befreiung, Neuschöpfung, Gnade und Versöhnung."
Daraus lässt sich schon folgern, dass ohne tiefere Beschäftigung man sich wohl nicht einen angemessenen Begriff der christlichen "Erlösung" wird bilden können.
Im Kontext "Heil" könnte ich noch anbieten:
Seligkeit (von idg. salin „Glück, Heil“) bezeichnet einen Zustand der vollendeten Erlösung bzw. des Heils, aber auch des Glücks. Zur Vollendung soll im Christentum die Seligkeit im Himmelreich kommen, doch gilt sie als Verheißung bereits für dieses Leben, wie insbesondere in den Seligpreisungen zu Beginn der Bergpredigt zum Ausdruck kommt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Seligkeit
@stero
Tja, die "tiefere Beschäftigung" hat mich ja gerade gelehrt, dass es keiner Erlösung im christlichen Sinne (einer Schuld) bedarf.
Und was die "Glücksseligkeit betrifft, habe ich selten Menschen gefunden, die danach auf der Suche sind. Viel wichtiger scheint den Menschen zu sein, den Tod zu verstehen und vor allem ein sinnvolles Leben.
Veröffentlicht von: @queequeg@stero
Tja, die "tiefere Beschäftigung" hat mich ja gerade gelehrt, dass es keiner Erlösung im christlichen Sinne (einer Schuld) bedarf.
Und was die "Glücksseligkeit betrifft, habe ich selten Menschen gefunden, die danach auf der Suche sind. Viel wichtiger scheint den Menschen zu sein, den Tod zu verstehen und vor allem ein sinnvolles Leben.
Um die Begriffe einer Doktrin zu verstehen, muss man die Doktrin erforschen. Dabei kann es gar nicht zu deiner Schlussfolgerung kommen, denn persönlicher Glauben oder Nicht-Glauben dürfen dabei keine Rolle spielen. Voreingenommene Ablehnung kann nicht zum Verstehen von Worten führen und das Verstehen von Worten der Doktrin hat erst mal gar nichts mit Glauben zu tun.
@stero
Ich glaube keine Doktrin. Und ein Glaube, der erst einmal 30 intellektuelle salto mortale machen muss, um verstanden zu werden, hat für mich nichts mit Glauben zu tun, sondern einem intellektuellen Kunstobjekt.
Veröffentlicht von: @queequeg@stero
Ich glaube keine Doktrin. Und ein Glaube, der erst einmal 30 intellektuelle salto mortale machen muss, um verstanden zu werden, hat für mich nichts mit Glauben zu tun, sondern einem intellektuellen Kunstobjekt.
Ich habe doch gar nicht von Glauben gesprochen, sondern von sprach-/textwissenschaftlichem Verständnis des Wortes "Erlösung" im Kontext der christlichen Doktrin.
Schau, Du hast unsere Konversation begonnen damit, zu offenbaren, dass du nicht weißt, was "Erlösung" bedeutet und du dir deshalb eine private Ansicht dazu gebildet hast. Daraufhin habe ich versucht dir zu verdeutlichen, dass ein sprach-/textwissenschaftliches Verständnis von "Erlösung" nur zu erlangen ist, wenn man die Doktrin erforscht.
Du scheinst in einer Abwehrhaltung gefangen zu sein, weil du nicht zwischen sprach-/textwissenschaftlichem Verständnis und dem affizierten Verständnis von religiösen Glaubenden unterscheiden kannst. Um ein angemessenses sprach-/textwissenschaftliches Verständnis von "Erlösung" im Kontext der christlichen Doktrin zu erlangen, muss man doch überhaupt nicht an die Wahrheit der Doktrin glauben. man muss sie aber erforschen.
Wie dem auch sei, ich stelle fest, dass du eigentlich kein Interesse an einem wissenschaftlichen Verständnis hast. Unsere Konversation hätten wir uns also auch sparen können.
Veröffentlicht von: @steroDass "frisch Bekehrte" zu Übereifer neigen, ist keine Seltenheit.
Die Leiter eines Kreises haben dann aber die Pflicht auf denjenigen mäßigend einzuwirken. Als ich das Problem in unserem Gebetskreis ansprach, hieß es seitens des Leiters lapidar "Das ist aber so!".
Kontroverse Diskussionen über Bibelverse waren in diesem Kreis nicht erwünscht, gut, das kannte ich schon aus den 90ern, als ich Kontakt in eine, aus der LKG, zu der dieser Kreis gehört, gegründeten efG hatte.
Inzwischen helfe ich mir damit, diesen Kreisen lieber fern zu bleiben, dies gilt leider auch für den Bereich der "normalen" Landeskirche. Predigten, die sich mit meinen Fragen nicht beschäftigen brauche ich nicht, Predigten, in denen es um Dinge geht, die mit mir, mit meinem Leben nichts zu tun haben, ebenfalls nicht.
Veröffentlicht von: @ichsenVeröffentlicht von: @steroDass "frisch Bekehrte" zu Übereifer neigen, ist keine Seltenheit.
Die Leiter eines Kreises haben dann aber die Pflicht auf denjenigen mäßigend einzuwirken. Als ich das Problem in unserem Gebetskreis ansprach, hieß es seitens des Leiters lapidar "Das ist aber so!".
Kontroverse Diskussionen über Bibelverse waren in diesem Kreis nicht erwünscht, gut, das kannte ich schon aus den 90ern, als ich Kontakt in eine, aus der LKG, zu der dieser Kreis gehört, gegründeten efG hatte.
Inzwischen helfe ich mir damit, diesen Kreisen lieber fern zu bleiben, dies gilt leider auch für den Bereich der "normalen" Landeskirche. Predigten, die sich mit meinen Fragen nicht beschäftigen brauche ich nicht, Predigten, in denen es um Dinge geht, die mit mir, mit meinem Leben nichts zu tun haben, ebenfalls nicht.
Ich kenn mich mit solchen Kreisen nicht aus. Mag sein, dass Leiter eine "erzieherische" Pflicht haben, die über die bloße Bibel-Glaubensvermittlung hinausgeht. Tatsächlich hat wohl jeder dieser Kreise, inkl. der Kirchen, eine besondere Agenda, was ich nicht negative meine, denn Bibel-Glaubensvermittlung ist ja das eine, aber die Auslegung der Bibel im Sinne der Kirchen-Dogmen oder privater Dogmen (bei privaten Kreisen) das andere.
Ich denke, es hängt davon an, welche spirituelle Bedeutung "Kreise" oder "Kirchen" für einen selbst haben. Haben sie eine große Bedeutung, dann wird man wohl leichter über Dinge, die einem nicht gefallen hinwegsehen können.
Veröffentlicht von: @goldapfelNur bietet m.W. keine von denen Liebe, Erlösung und ewiges Leben an, ohne dass man dafür irgendetwas "leisten" muss in Form von Arbeit.
Ach komm, die gängige Formulierung lautet "Du muss nichts tun/bezahlen, weil..."
Nur kommen dann die Konsequenzen, da man sich ja als "würdig" erweisen soll...