Der Mensch als Gottes Ebenbild - was sagt das über Gott aus?
Nur mal angenommen wir Menschen als Gottes Ebenbilder sagten etwas über Gott aus und wir nehmen uns so wie wir sind und gehen nicht davon aus, wir seien eben einfach nur „verzerrt“. Dann ist Gott zum Beispiel gut, aber nicht nur. Im Detail will ich das gar nicht weiter ausführen. Insgesamt stelle ich fest, macht dieser Gedanke mein Gottesbild nicht-unangenehm „sperriger“ und ich frage mich in dieser Vorstellung, ob Sterben eine ganz natürliche Form von Überwindung ist und ich wundere mich weniger, dass stets alles so kompliziert und schwierig erscheint.
Ich will nicht behaupten, dass diese Gedanken meinem Glauben entsprechen - teilen und zur Diskussion möchte ich sie gerne. Und ich freue mich, dass mir mein Glaube kein „das-darfst-du-nicht-denken“ auferlegt. Ob eine Vertiefung Sinn macht, ist eine andere Frage. Andere Gedanken, Impulse sind da sicherlich vielversprechender und wertvoller - den Eindruck hab ich jetzt schon. 😉😌
Dennoch - was meint ihr so zu meiner Vorstellung?
Liebe Grüße in die Runde von Seidenlaubenvogel

Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelNur mal angenommen wir Menschen als Gottes Ebenbilder sagten etwas über Gott aus und wir nehmen uns so wie wir sind und gehen nicht davon aus, wir seien eben einfach nur „verzerrt“. Dann ist Gott zum Beispiel gut, aber nicht nur. Im Detail will ich das gar nicht weiter ausführen. Insgesamt stelle ich fest, macht dieser Gedanke mein Gottesbild nicht-unangenehm „sperriger“ und ich frage mich in dieser Vorstellung, ob Sterben eine ganz natürliche Form von Überwindung ist und ich wundere mich weniger, dass stets alles so kompliziert und schwierig erscheint.
Ich will nicht behaupten, dass diese Gedanken meinem Glauben entsprechen - teilen und zur Diskussion möchte ich sie gerne. Und ich freue mich, dass mir mein Glaube kein „das-darfst-du-nicht-denken“ auferlegt. Ob eine Vertiefung Sinn macht, ist eine andere Frage. Andere Gedanken, Impulse sind da sicherlich vielversprechender und wertvoller - den Eindruck hab ich jetzt schon. 😉😌
Dennoch - was meint ihr so zu meiner Vorstellung?
Liebe Grüße in die Runde von Seidenlaubenvogel
Wenn der Mensch als Ebenbild Gottes bezeichnet wird, was für Rückschlüsse gäbe es für unser Verständnis von Gott ?. Habe ich die Frage richtig verstanden ?
Menschen können denken fühlen wollen, schöpferisch tätig sein, haben ein Gefühl für Form und Farbe, auch musikalische Harmonie, das Gott ähnlich ist. Menschen können rechnen, logische Zusammenhänge begreifen usw. Da gibt es sicher viele Dinge, die wir ähnlich haben wie Gott, nur daß unsere Möglichkeiten beschränkt sind, weil unser von Gott eingehauchter Geist in Verbindung mit unseren körperlichen Fähigkeiten eben Grenzen zeigt. Trotzdem ist es erstaunlich, was Menschen seit ihrer Erschaffung so alles geleistet und geschaffen haben.
Was hat sich der Sprecher gedacht, als er die Schöpfungsworte gesprochen hat: "Lasset uns Menschen machen, ein Bild das uns gleich sei." 1 Mo 1,26 Wer war der Sprecher und wer war sonst noch anwesend ? Ich gehe davon aus, daß der Herr Jesus die Worte besprochen hat, "das Wort", wie Joh 1,3 nennt. Nicht der Mensch, sondern der Geist, der in ihm war und Präexistenz gehabt haben muß, wie z.Bsp. Joh 17,5 aussagt. Kol 1,15-17 nennt ihn den Erstgeborenen aller Schöpfung und ihm wird dort nachgesagt, daß er vor aller Schöpfung gewesen ist und außerdem wird ihm eine gewisse Mittlerrolle im Schöpfungsgeschehen eingeräumt.
Anwesend waren weiterhin die Gottessöhne des Himmels die damals existiert haben, Hiob 38,1-7 nennt sie Morgensterne. Sie jauchzten, als der göttliche Vater die Welt gegründet und gestaltet hat. Vielleicht kann man sich das vorstellen, wie als wenn Kinder dieser Welt sich über eine Spielzeugeisenbahn freuen. Und am Schluß sollten eben noch mit Geist versehene Menschen da sein, die sich nur mit ihrem, auf die irdischen Verhältnisse angepaßten Leib von den Söhnen des Himmels unterscheiden.
Mit diesen Menschen konnte man in Kontakt treten, an ihrem Leben teilhaben, und das ging auch so lange gut, bis Satan auf die Idee kam, mit Hilfe der Schlange, die Menschen dazu zu bewegen, vom Baum der Erkenntnis über Gut und Böse zu essen. 1 Mo 3
Aber jetzt begann das Geschick der Menschheit erst richtig und die Notwendigkeit eines Planes wird deutlich, um den Menschen von Tod und Sünde zu befreien. Hierfür brauchten wir einen Menschen von dem Format eines Herrn Jesus Christus, der auch als Ebenbild Gottes bezeichnet wird Kol 1,15 Auch der Abglanz buw. die Ausstrahlung seiner Herrlichkeit, Hebr 1,3, weil Gott der Vater so einen gewaltigen Raum in diesem Menschen bekommen hat. Joh 14,9-10 Dieser Mensch war ohne Sünde und kann als zweiter Adam bezeichnet werden, so wie er vor dem Sündenfall gewesen ist. 1 Kor 15,45
1) Gott liebt aufrichtige Beziehungen.
2) Gott liebt die Freiheit.
Punkte 1 und 2 gehören mehr oder weniger zusammen, denn nur darüber, dass Gott uns die Freiheit gewährt, werden aufrichtige Beziehungen, ehrliche Liebe, erst möglich. Und dies ist Gott offenbar superwichtig und fundamentaler Bestandteil des Menschseins. Gott riskiert dabei, dass nur ein Bruchteil es schafft, seine Kinder zu werden, weil die Option zur Freiheit viele auf alternative Wege entlässt. Aber es ist die Freiheit die einzige Chance, aufrichtige Beziehungen zu ermöglichen und Marionetten zu verhindern.
3) Gott liebt Vielfalt. Alle Menschen sind verschieden. Und selbst bei eineiigen Zwillingen gibt es Merkmale, an denen sie unterscheiden sind - und mit zunehmendem Alter dürften es mehr werden, denn nicht allein der Genotyp bestimmt den Phänotyp, sondern auch die persönliche Geschichte.
4) Gott liebt alle Menschen, denn er ist der Schöpfer von jedem einzelnen! Und es tut Ihm vermutlich sehr weh, wenn ein Mensch den Weg zu ihm versäumt und auch wenn ein Kind von ihm bedrängt wird, durch vom Antichristen manipulierte Entitäten in Gefahr gerät.
5) Gott hat viel in uns hineingelegt - so viel, dass wir die Aufgaben, die er uns gegeben hat, auch bewältigen können.
6) Wir sind Gottes Gegenüber und nicht Gott. Das bedeutet, dass unsere Aufgaben und Befugnisse Grenzen haben. Wir sind eingesetzt als Verwalter der Welt und nicht als Neuschöpfer. Ohne Kontakt zum Vater können wir den Bauplan nicht kennen und werden so immer mehr Schaden als Nutzen in die Welt bringen. Mit Kontakt zum Schöpfer können wir Himmelreich bauen, eine bessere Welt, eine menschlichere Welt, eine göttlichere Welt.
Aus 4) und 6) ergibt sich, dass Mission eine sehr wichtige Aufgabe ist. Nur wer in die Beziehung mit dem Herrn kommt, kann in seine Bestimmung kommen, kann sinnvoll auf Erden agieren.
Aus 3) und 5) und 6) ergibt sich, dass Gott sich Teams wünscht, Menschen, die zusammenarbeiten, die sich ergänzen. Jeder ist anders und jeder kann etwas besonders gut, was jemand anders nicht so drauf hat. Gott möchte, dass wir uns ergänzen, dass wir erkennen, dass wir nur in der Gemeinschaft die Aufgaben bewältigen.
7) Gott hat uns bedürftig gemacht. Wir sind zur Beziehung gezwungen, wenn das Leben nicht ganz schwierig werden soll. Darin sehe ich auch das Wesen Gottes als Beziehungswesen, das Liebe, Barmherzigkeit und Gnade liebt.
8) Gott sieht das Herz an. Das bedeutet, dass Gott unser Wesen wichtiger ist als unsere Leistungen. Wir dürfen scheitern - immer und immer wieder. Dafür hat Gott uns den Messias und sein ewiges und alle Schuld auslöschendes Opfer geschenkt. Aber wir dürfen (daraus folgend) nicht Scheitern verurteilen, um nicht selber verurteilt zu werden. Gnädig sein ist - wenn es geistliches "Suvival of the fittest" Kriterium gibt - wohl das mit Abstand wichtigste!
9) Gott hat uns sterblich gemacht und er schenkt uns Kinder. Das bedeutet, dass Gott Entwicklung will, Geschichte mit den Menschen schreiben will. Es geht nicht darum, alles starr in die Perfektion zu treiben, sondern es geht darum, die Welt am Leben zu erhalten, immer wieder neue und vielleicht sogar "wilde" Impulse durch junge Menschen zu ermöglichen.
10) Gott lässt uns persönlich reifen. Wir verändern uns mit den Jahren, was als Teil der Vielfalt Gottes betrachtet werden kann. Ein alter Mensch kann Dinge gut, die einem jungen Menschen fehlen. Nur gemeinsam kann die richtige Ausrichtung gewahrt bleiben, wird Vision und Innovation nicht komplett ziellos. Weisheit und junger Spirit führen gemeinsam in eine gute Zukunft. Und gegenseitige Achtung und Interesse füreinander ist der Schlüssel dazu.
11) Gott hat uns ein ewiges Ziel geschenkt. Ein Leben in Beziehung mit dem Herrn wird niemals enden. Es erhält sein großes Ziel im Neuen Jerusalem.

@goodfruit Danke dir für deine Sicht
Gott riskiert dabei, dass nur ein Bruchteil es schafft, seine Kinder zu werden, weil die Option zur Freiheit viele auf alternative Wege entlässt.
Das teile ich so nicht mit dir. Ja, wir gehen alle auf alternativen Wegen durchs Leben. Ja, durch Glauben erfahren wir uns als Gottes Kinder und dürfen unser Leben davon bestimmen lassen und ausrichten. Warum wer nicht an Gott glaubt, nicht auch Sein Kind ist, erschließt sich mir nicht. Im Bild Gott ist Vater, ist Er Vater von allen. Es liegt nicht am Kind, eine Vaterschaft zu generieren. Wir alle sind Kinder - wir erkennen und leben nur unterschiedlich. Allenfalls kann man sich als Kind lossagen, das Herz vom Bösen überwältigt sein, … Das ist eine Sache zwischen Gott und Mensch, wo es mir (uns) nicht zusteht festzustellen, an welchem Punkt jemand im Leben oder Sterben steht. Ob und wer jemand verloren ist - nicht meine Baustelle; so gern ich meinen Glauben teile (wenn es passt) und dem anderen einen Impuls zum Glauben weitergebe, wenn dieser bereit dafür ist. Mir darf es vorrangig wichtig sein, dem anderen ein Nächster zu sein, in aller Unterschiedlichkeit, was das bedeuten darf.
Sehen wir Christen uns im Vorteil, so wünsche ich uns, dass wir uns dessen würdig erweisen und dass wir uns nicht (auch wenn wir das so nicht meinen) über die Nicht-Christen oder gar die nicht-so-wie-wir-Christen erheben.
Ein Leben in Beziehung mit dem Herrn wird niemals enden. Es erhält sein großes Ziel im Neuen Jerusalem.
Auf die Ewigkeit freu ich mich bzw in der sehe ich mich bereits. ❤️😊 Mit dem neuen Jerusalem tue ich mich schwer, insbesondere seit ich das aktuelle Jerusalem kennengelernt habe.

Warum wer nicht an Gott glaubt, nicht auch Sein Kind ist, erschließt sich mir nicht.
Jesus selbst macht einen Unterschied zwischen menschlichen Kindern und aus dem Geist/von oben geborenen Kindern des Reiches Gottes und Paulus vertieft das erklärend:
Joh 1, 11 Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;
12 so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
13 die nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Joh 3, 3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von Neuem[3 von oben] geboren wird, kann er das Reich[4 die Königsherrschaft] Gottes nicht sehen.
4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?
5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich[5 die Königsherrschaft] Gottes hineingehen.
6 Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.
Kol 1, Mit Freuden
12 sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
13 Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes,
14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.
Röm 3, 22 Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus für alle, die glauben. Denn es ist kein Unterschied,
23 denn alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes
24 und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist.
25 Ihn hat Gott hingestellt als einen Sühneort durch den Glauben an sein Blut zum Erweis seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden
26 unter der Nachsicht Gottes; zum Erweis seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht ist und den rechtfertigt, der des Glaubens an Jesus ist.
Alle Menschen sind durch Adam und Eva Schöpfung Gottes. Sie werden natürlich geboren. Genausgenommen müsste man sie Adamskinder nennen.
Im Glauben an Christus und sein stellvertretendes Werk am Kreuz werden Glaubende zu Kindern des Reiches/der Königsherrschaft.

@deborah71 … es hat meine Antwort gelöscht als ich „für alle“ fett markieren wollte. Ich „erwidere“ später und sag schon mal danke. ❤️ Die Bibelstellen kenne ich. Und ja, sie sind eindeutig und dennoch überzeugen sie mich nicht bzw. (besser formuliert) lassen mir einen - aus meiner Sicht - gesunden, fairen, offen- und barmherzigen Spielraum offen. Bis später!

@deborah71 Ich wollte ja noch auf darauf eingehen.
Ich zitiere dich…
Jesus selbst macht einen Unterschied zwischen menschlichen Kindern und aus dem Geist/von oben geborenen Kindern des Reiches Gottes und Paulus vertieft das erklärend
Ich zitiere mich …
Die Bibelstellen kenne ich. Und ja, sie sind eindeutig und dennoch überzeugen sie mich nicht bzw. (besser formuliert) lassen mir einen - aus meiner Sicht - gesunden, fairen, offen- und barmherzigen Spielraum offen.
Als Geschöpfe Gottes sehe ich uns alle auch als Seine Kinder. Ja, diese Benennung ist mit dem verbunden, was auch als „Lebensübergabe“ bezeichnet wird. Ja, mir ist bewusst, dass unser Glaube als Erwiderung gefragt ist. Entscheidend ist doch aber, dass Gott Herr ist und des Menschen Gotteskindschaft in Seiner(!) Hand ist. Was wir noch nicht sind, aber sein werden (können) - in diesem Sinne will ich meinem Nächsten als Kind Gottes begegnen. Ich sehe uns alle als Menschen, als einander Nächste, als Sünder, als Kinder Gottes, als auf-dem-Weg-Seiende. Vielleicht sollte ich die Verwendung dieser Formulierung überdenken… Ich sehe, es kann Verwirrung stiften.

Vielleicht sollte ich die Formulierung überdenken… Ich sehe, es kann Verwirrung stiften.
Ja, das könnte entwirren 🙂
@seidenlaubenvogel Dennoch - was meint ihr so zu meiner Vorstellung?
Ich muss da immer an etwas denken, das meines Erinnerns Bertrand Russell so formulierte: "Der Gott der Esel ist grau und hat lange Ohren."