Gebet
Soll man Gott auch für Krankheit danken, ich meine für Krankheit im Sinne eines Stachels im Fleisch, so wie bei Paulus.
Krankheit kann ja auch zu etwas Gutem dienen.
Liest du die Schrift so, dass wir das sollen?
@neubaugoere Hallo Neubaugöre. Wie verstehst du Epheser 5,20?
@neubaugoere Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Bevor ich über so eine explizite Frage nachdenke, schaue ich mir an, ob ich diese - ich nenne sie mal - "Kultur" des Dankens überhaupt in meinem Leben habe, wie dankbar ich also generell bin. Denn Dankbarkeit, sagt Bonhoeffer schon, sucht über der Gabe den Geber ...
Ich schau mal in Epheser ... er ist ja ein schöner Brief, finde ich ... (die) Luther(übersetzung) nennt diesen Abschnitt (8-20/21): "Das Leben im Licht". Ja, löse nie einen Vers aus seinem Kontext heraus ... so wie Menschen in eine Familie eingebettet sind, sind auch Verse in ihre Umgebung, in die Situation eingebettet. Auch Gott redet heute in Situationen hinein, in das Leben hinein. - Ich zitiere mal "Das Leben im Licht":
8 Früher gehörtet ihr zwar zur Finsternis, aber jetzt gehört ihr durch den Herrn zum Licht. Lebt nun auch als Menschen des Lichts!
9 Ein solches Leben bringt als Frucht jede Art von Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.
10 Fragt euch deshalb immer, was dem Herrn gefällt,
11 und beteiligt euch nicht an den nutzlosen Dingen, die aus der Finsternis kommen, sondern stellt sie vielmehr bloß.
12 Denn was manche heimlich tun, ist schon auszusprechen unanständig.
13 Wird es aber bloßgestellt, dann wird es durch Gottes Licht offenbar;
14 denn alles, was ans Licht kommt, kann selbst Licht werden. Deshalb heißt es: "Wach auf, du Schläfer, steh auf vom Tod! Und Christus, der Messias, wird dein Licht sein."Lasst euch vom Geist Gottes erfüllen!
15 Achtet also genau darauf, wie ihr euer Leben führt – nicht als törichte, sondern als weise Menschen!
16 Nutzt die Gelegenheiten, die Gott euch gibt, denn wir leben in einer bösen Zeit.
17 Seid also nicht leichtsinnig und gedankenlos, sondern begreift, was der Herr von euch will!
18 Und betrinkt euch nicht, denn das führt zu einem zügellosen und verschwenderischen Leben, sondern lasst euch vom Geist Gottes erfüllen!
19 Das geschieht, indem ihr euch gegenseitig mit Psalmen, Lobliedern und anderen geistlichen Liedern ermutigt;[1] indem ihr aus vollem Herzen dem Herrn singt und musiziert;
20 indem ihr Gott, unserem Vater, im Namen unseres Herrn Jesus Christus allezeit und für alles dankt;
21 indem ihr euch in der Ehrfurcht vor Christus einander unterordnet.(Neue evangelistische Übersetzung)
Vers 20 ist gehört irgendwie zu den anderen dazu, die näher beschreiben, wie dieses "lasst euch vom Geist erfüllen" geht. Ich sehe mein altes Leben vor mir - ohne Gott (ich kann mich noch gut erinnern, auch wenn das nun schon 20 Jahre her ist) und ich kann quasi mein neues Leben - mit Gott - danebenstellen und "ansehen". Ich sehe die Unterschiede sehr deutlich.
Die neue evangelistische Übersetzung verweist so schön auf den Geist Gottes, von dem wir uns füllen lassen sollen. Warum? Weil es gut für uns ist. Es ist gut für uns, zu hören, was Gott zu sagen hat und welchen Weg uns Gott weist. Er spricht ja wie gesagt auch heute noch in Situationen, in Leben hinein. Früher (AT) durch die auserwählten Propheten, heute durch seinen Geist, den er ausgegossen hat auf alles Fleisch.
Und diese Übersetzung sagt sogar noch, WIE das geht, nämlich "indem ihr euch gegenseitig mit Psalmen, Lobliedern und anderen geistlichen Liedern ermutigt - Wow, geistliche Lieder sind noch mal was anders als Loblieder und Psalmen! - und indem ihr aus vollem Herzen dem Herrn singt und musiziert. Wow! Klasse, ich liebe es. 😀 Weiter: indem ihr Gott, unserem Vater, im Namen unsere Herrn Jesus Christus allezeit und für alle dankt und auch noch indem ihr euch in der Ehrfurcht vor Christus einander unterordnet. Dies findet sich an anderer Stelle in der Schrift auch wieder, diese Unterordnung unter Christus.
Es geht nicht so sehr darum, dass wir diesen einzelnen Vers - für alles danken - herauspicken und in einen anderen Kontext stellen, vielleicht sogar in ein Leben, das geprägt ist von Leid, von Krankheit, von Not etc. Dann wird so ein Vers schnell zu einem Hammer: Hilfe, ich muss Gott jetzt auch noch für mein Leiden danken. Das geht ein wenig schräg. So ist kein gütiger und souveräner Gott. Da kann also was nicht stimmen. Deshalb: in den Kontext schauen und verstehen lernen, wie Gott es meint. Das kann auf unterschiedliche Weise geschehen, du kannst Gott direkt fragen, du kannst dich mit Geschwistern (im Geist, die geistgeleitet sind) austauschen, das Brot - die Nahrung - gründlich kauen, also eine Weile darüber nachdenken, sinnieren, immer wieder lesen, wirken lassen ... Gott fragen, gut hinhören und so ... 🙂
Ich selbst bin mittlerweile ein sehr dankbarer Mensch geworden. Dank Christus. Ich habe diverse Zipperlein und Leiden (von Zahngeschichten bis Arthrose, Hüftdysplasie und Zysten, Knochenwucherungen und und und), doch ich bin mitten in diesen Leiden sehr dankbar. Ich denke gerade auch an das "ich bin mitten unter euch" (alle Zeit) oder das Vater-Unser ... "und führe uns nicht in Versuchung", das im Original eher 'führe uns durch die Versuchung' oder 'führe uns um die Versuchung herum' bedeutet, denn auch im Leid ist Gott mit mir/uns. Die Bibel sagt nicht, dass wir nicht leiden oder schlimme Dinge erleben werden, aber sie sagt sehr deutlich, dass Gott immer mitten in diesen Dingen bei uns ist. Und dafür bin ich dankbar. Ich muss als Mensch, der ich nicht perfekt bin, die Konsequenzen meines Handelns tragen, erst recht in den Situationen, wo ich ohne ihn unterwegs war und bin. Ich bin sehr dankbar, dass er mir immer wieder weiterhilft oder heraushilft aus den mir eingebrockten Situationen, wenn ich ihn danach frage, wenn ich ihn um Hilfe bitte und ihm vertraue und mich eben auch führen lasse.
Ganz sicher hab ich, vielleicht wie du, so meine Schwierigkeiten, ihm für meine Krankheit zu danken. Ich glaube, genau so hat er es nicht wirklich gemeint. Dieser Gedanke ist schon eingebettet in etwas ... in eben dieses "Paket" der Dankbarkeit überhaupt. Ich bin dankbar, dass er mich durch meine Krankheit führt, trägt (ich denke gerade an die "Spuren im Sand"). Er führt durch Leiden hindurch, durch schwere Situationen, trägt mich hindurch, sodass sie mir nichts anhaben können und meine Seele keinen Schaden nimmt. Ich glaube, darum geht es insgesamt, dass wir - unsere Seele - geschützt sind.
Chai hat auch was Gutes angesprochen - "im Rückblick" ... ja *sosagt*, im Rückblick bin ich noch viel dankbarer für so vieles.
Vielleicht gibt das ein wenig Denkstoff. Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten mit irgendwas, dann verzeih. Ich kann ja nur von mir Zeugnis geben und von dem, was Gott in meinem Leben getan hat und welches Verständnis ich bisher habe.
Segen dir!
@neubaugoere Oh, bei so viel Text, da brauche ich nochmal wann anders eine ruhige Minute zum lesen. Bitte hab Nachsicht.
Soll man Gott auch für Krankheit danken, ich meine für Krankheit im Sinne eines Stachels im Fleisch, so wie bei Paulus.
Was spricht dagegen? Ich persönlich betrachte Krankheit oft als Aufgabe. Und sie kann uns bei Jesus halten.
@adjutante Das ist aber schon eine gewagte Aussage. Dankst du da wirklich Gott dafür? Und wie sieht es bei schweren Krankheiten aus?
Das ist aber schon eine gewagte Aussage. Dankst du da wirklich Gott dafür? Und wie sieht es bei schweren Krankheiten aus?
Mag sein, dass du das für eine gewagte Aussage hältst. Vielleicht ist das so.
Und ja, es sind meine ganz persönlichen Erfahrungen.
hallo learner,
danke für dieses nicht einfache Thema.....Mir selbst hilft Dankbarkeit, gerade auch in schweren Zeiten,
Zeiten der Krankheit. "das denen die Gott lieben, alle Dinge zu ihrem Besten dienen." (Römer 8 Vers 28)
Für mich ist das entspannend. Das alle was mir im Leben begegnet, gut für mich ist.
Vielleicht erst nur im Rückblick, wie Chai es schreibt.
Wir dürfen Gott danken, aber auch wie Hiob, weinen, schreien, klagen.....
Im Vertrauen auf Gott, IHM danken. Das Gott immer noch im Werke ist. Und das sich im Vertrauen
auf Seine Macht, unsere Krankheiten, Leiden, zum Besseren wenden lassen.
Auch wenn wir wissen, das Gottes Macht nicht verhinderte, das Sein Sohn Christus von
Menschen getötet wurde. Freiwillig.....durch die Macht der Liebe.
Paradox....Gottes Macht erweist sich dadurch, das Er schwach wird.............
Gott kennt Leid, ER hat es selbst durchlebt, bis zum bitteren Ende. Es gibt keine Tiefe, an der
ER nicht an unserer Seite ist. Egal was wir erleben müssen, Gott ist da.....
Geht mit uns in unsere Krankheiten, und kann uns aber auch wieder heraus heben...
Indem ich versuche, wie ein Kind Gott vertraue, das es so ist, das Er uns nahe ist.
Und auch Gott durch Menschen nahe sein kann. Das kann unsere Beziehung zu Gott stärken,
aber auch unsere Beziehung zu Menschen, Tieren..
liebe Grüße,
@hundemann Lieber Hundemann. Da steckt viel Tiefe in deinem Post!