Gerettet durch eigene Leistung oder nicht?
Mit diesem Thema würde ich gerne auf einen Widerspruch aufmerksam machen, der mir im Denken einiger Christen hier im Forum (und auch außerhalb) aufgefallen ist. Diesen Christen ist es sehr wichtig immer wieder zu betonen, dass man nicht durch Werke, nicht durch eigene Leistung, gerettet wird. Aber auf der anderen Seite machen sie aus der christlichen Lehre doch wieder eine Leistungsreligion, indem sie tausend Regeln für den richtigen Glauben aufstellen, die angeblich alle heilsrelevant sind. Dadurch wird vom Gläubigen eine geistige Leistung abverlangt, die viel schwieriger ist als alle guten Werke. Denn aus freien Stücken etwas zu glauben, was nicht einleuchtet (vielleicht aufgrund eigener Erfahrung) oder sogar bekannten Tatsachen widerspricht, ist unmöglich. Da bräuchte es schon eine Gehirnwäsche. Zusätzlich wird dann aus dem Christentum noch eine Angstreligion gemacht, indem Warnungen ausgesprochen werden. Warnungen, dass man vielleicht doch nicht gerettet sei, dass man dem falschen Christus hinterlaufen könnte, dass man die Rettung wieder verlieren könne, usw. So wird das Christentum ganz im Gegensatz zu dem, was von ihr behauptet wird, zur Leistungs- und Angstreligion, aus der sich viele nur mühsam wieder befreien können (wenn überhaupt). So einige besorgte Fragen, Erlebnisberichte und Hilfeschreie hier im Forum zeugen davon.
Was denkt ihr darüber?
@suchender_2-0
Danke, dass du das ansprichst! Mich beschäftigt auch schon einige Zeit, wie es kommt, dass die christliche Lehre von vielen Christen und von allen Nichtchristen nur als moralische Lehre wahrgenommen wird. Steckt das moralische Denken so tief in den Menschen drin, dass sie gar nicht mehr anders können, als die Worte Jesu so wahrzunehmen?
Aus meiner Sicht lehrt Jesus, was dem Menschen guttut, nämlich Gott zu lieben, den Nächsten zu lieben wie sich selbst, zu verzeihen. Da verschärft Er sogar scheinbar noch die schweren Gesetze, die den Juden auferlegt waren, z.B. wenn Er darauf hinweist, dass Verfehlungen schon mit den entsprechenden Gedanken anfangen.
Er bietet aber gleichzeitig auch Seine Hilfe an, dieses alles durchzuführen, und das ist das wirklich Neue und Revolutionäre im Christentum und die Gnade der Errettung. Da kommt z.B. der Vater eines kranken Jungen zu Ihm und bittet um die Heilung "wenn du kannst". Jesus antwortet ihm: "Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt." Der Vater des Jungen antwortet Ihm: "Herr ich glaube, hilf meinem Unglauben!" und Jesus heilte den Jungen. (Mk9, 22-24)
Nach meinem Glauben sieht ein Christ einerseits die hohen Ziele, die er erreichen will, und andererseits sein eigenes Unvermögen. Und dann kann er sich an Jesus wenden und Ihn bitten: Herr, ich will lieben aber schaffe es nicht, hilf mir zu lieben. Herr, ich will vergeben, hilf mir zu vergeben. Jesus heilt den Unglauben, das verhärtete Herz, die Angst, den ganzen Menschen.
Danke, dass du das ansprichst! Mich beschäftigt auch schon einige Zeit, wie es kommt, dass die christliche Lehre von vielen Christen und von allen Nichtchristen nur als moralische Lehre wahrgenommen wird. Steckt das moralische Denken so tief in den Menschen drin, dass sie gar nicht mehr anders können, als die Worte Jesu so wahrzunehmen?
Danke für Deinen Beitrag. Von moralischen Regeln habe ich aber gar nicht gesprochen. Sondern von Regeln, was genau geglaubt werden soll, teilweise bis in den genauen Wortlaut. Unzählige Diskussionen hier im Forum belegen das.
@suchender_2-0
Ach so. Ich dachte, du sprichst von den Geboten, was man als Christ alles tun soll.
Die Regeln, was geglaubt werden muss, ergeben sich mMn aus dem Sola Fide kombiniert mit dem Sola Scriptura der Reformation. Dabei wird Fide mit dem einfachen Glauben übersetzt, also dem einfachen Fürwahrhalten. Daraus ergibt sich dann, dass das Fürwahrhalten eines bestimmten Wortlautes und ganz besonders das Fürwahrhalten der ganzen Schrift ausschlaggebend ist für die Errettung.
Fide kann man ja auch mit dem Glauben, der in die Richtung von Vertrauen geht, übersetzen, was mMn mehr Sinn ergibt.
@suchender_2-0
Jede Freiheit im HErrn Jesus Christus lässt sich mit der Zeit mit neuen Regeln überziehen und eine #Regelion draus machen, wenn man nicht aufpasst. #Regelion ist ein Kofferwort aus Regeln und Religion.
Der Weg mit Jesus bewahrt davor auf beiden Seiten (Gesetzlichkeit, Gesetzlosigkeit) vom Pferd zu fallen.
Gal 5,1 So steht nun fest in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasst euch nicht wieder in ein Joch der Knechtschaft spannen!
Mt 11, 28 Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. 29 Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. 30 Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Ergänzung zum Beitrag:
Grundlagen:
NeÜ Epheser 2, 1 Auch euch hat er ‹mit Christus› lebendig gemacht, obwohl ihr durch eure Sünden und Verfehlungen tot wart.
2 Darin habt ihr früher gelebt, abhängig vom Zeitgeist dieser Welt, jener unsichtbaren Geistesmacht, die in den Menschen am Werk ist, die Gott nicht gehorchen.
3 Zu ihnen haben wir früher auch gehört und wurden wie sie von unseren Begierden beherrscht. Wir lebten unsere Triebe und Ideen aus, denn das war unsere Natur. Deshalb hatten wir, wie alle anderen, nichts zu erwarten als Gottes Zorn.
4 Aber Gott ist reich an Erbarmen und hat uns seine ganze große Liebe geschenkt
5 und uns mit dem Christus lebendig gemacht – ja, auch uns, die durch ihre Verfehlungen tot für ihn waren. – Aus reiner Gnade seid ihr gerettet!
6 Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns mit ihm einen Platz in der Himmelswelt gegeben,
7 damit er auch in den kommenden Zeitaltern den unendlichen Reichtum seiner Gnade und Güte in Christus Jesus an uns deutlich machen kann.
8 Denn aus Gnade seid ihr gerettet – durch Glauben. Dazu habt ihr selbst nichts getan, es ist Gottes Geschenk
9 und nicht euer eigenes Werk. Denn niemand soll sich etwas darauf einbilden können.
10 In Christus Jesus sind wir Gottes Meisterstück. Er hat uns geschaffen, dass wir tun, was wirklich gut ist, gute Werke, die er für uns vorbereitet hat, dass wir damit unser Leben gestalten.
Das neue Leben in Christus Jesus durch die Geburt von oben (Heiliger Geist) will sich ausdrücken, so wie ein Baby nach der Geburt beginnt zu atmen und dann zu wachsen, wenn es geliebt und mit allem Förderlichen versorgt wird.
Römer 5, 1 Nachdem wir nun aufgrund des Glaubens für gerecht erklärt wurden, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.
2 Durch ihn haben wir auch freien Zugang zu der Gnade bekommen, in der wir jetzt leben. Das geschah im Glauben. Und die Hoffnung, mit der wir nun der Herrlichkeit Gottes entgegengehen dürfen, erfüllt uns mit Freude und Stolz.
3 Aber nicht nur das: Selbst in Bedrängnissen rühmen wir uns, weil wir wissen, dass wir durch Leiden Geduld lernen;
4 und wer Geduld gelernt hat, ist bewährt, und das wiederum festigt die Hoffnung.
5 Und in dieser Hoffnung werden wir nicht enttäuscht, denn Gott hat uns mit dem Heiligen Geist, den er uns geschenkt hat, auch seine Liebe ins Herz ausgegossen.
In den Gemeindebriefen schreibt Paulus viel Korrektur gegenüber zusätzlichen Regeln, die wieder in die Gemeinde kommen und die Mitglieder verwirren wollten.
Besonders deutlich wird das in Gal 3... wo er sogar von verzaubert, verhext spricht.
1 Ihr törichten Galater! Wer hat euch nur verzaubert? Euch wurde Jesus Christus doch als gekreuzigt vor Augen gemalt!
2 Nur das eine will ich von euch wissen: Habt ihr den Geist empfangen, weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft vom Glauben gehört habt?
3 Begreift ihr das nicht? Wollt ihr wirklich in eigener Kraft zu Ende bringen, was ihr im Geist angefangen habt?
4 Habt ihr so große Dinge vergeblich erfahren? Falls es wirklich vergeblich war!
5 Gab Gott euch denn seinen Geist und wirkt er Wunder unter euch, weil ihr das Gesetz befolgt oder weil ihr die Botschaft vom Glauben gehört habt?
6 Denkt an Abraham: "Er glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet." (1Mo 15,6)
7 Begreift doch: Die aus dem Glauben leben, sind Abrahams Kinder!
940 baskaínō (von baskanos, "einen bösen Zauber aussprechen, jemandem Schaden zufügen; verhexen") - richtig, böse Macht über jemanden ausüben, ihn wie mit einem Bann belegen; (nur in Gal 3,1 verwendet); (bildlich) fesseln ("verzaubern"), an die Eitelkeit und den Egoismus von jemandem appellieren; "durch den bösen Blick verderben, verhexen" (Abbott-Smith).
[Im klassischen Griechisch verwendete Aristoteles 940 (baskaínō) für "durch den Gebrauch einer bösen Macht verzaubern". Das heißt, jemanden unter einen Bann zu stellen, so dass er nicht mehr nach dem Verstand denken (handeln) kann. 940 (baskaínō) wird auch mit Neid in Verbindung gebracht (so Josephus V:425; Demosthenes 20,24; Theocr. 5,13, ala Abbott-Smith)].
Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)
@suchender_2-0 So, wie ich das Evangelium verstehe, hat die Errettung nichts mit Werken zu tun. Es gibt einige Bibelstellen, die sich mit der Thematik auseinandersetzen und darauf wurden dann mindestens ebenso viele theologische Ansätze draufgesetzt. Bei all dem muss man bedenken, dass der christliche Glaube über die Jahrhunderte immer mal wieder mehr oder weniger machtpolitisch missbraucht wurde. Viele Bibelstellen eigneten sich vorzüglich dazu, das Volk kleinzuhalten, ihnen Bürden aufzulegen, gesetzliche Interpretationen zu erstellen etc.
Ich würde immer versuchen, für zentrale Aussagen zunächst Worte Jesu heranzuziehen - also das, was wir in den Evangelien finden. In Bezug auf die Briefe sind viele in ganz bestimmte Situationen hineingeschrieben worden und können so auch nur auf vergleichbare Situationen Anwendung finden. Darüber hinaus gibt es Briefe, die die Christen der ersten Jahrhunderte kritisch betrachteten, weil sie schwierig einzuordnen waren, oft im Konflikt mit Worten Jesu standen und, da sie an keine konkrete Gemeinde gerichtet waren, von ihrer Herkunft und Intention etwas unklar waren. Diese katholischen Briefe (katholisch, weil an die Allgemeinheit gerichtet) bekamen größere Bedeutung, als man den gemeindlich organisierten Christen starrere Führungsstrukturen verpasste und eine Abtrennung einer Geistlichkeit erfolgte, die so schwer mit dem Konzept von Himmelreich vereinbar ist.
Das Christentum wurde unter Kaiser Konstantin Staatsreligion und hatte als solche bestimmte gesellschaftliche Aufgaben zu erfüllen. Augustinus rettete dieses Konzept durch die Zeit des Untergangs des römischen Reichs hindurch und seine Theologie war für das ganze Mittelalter bestimmend. Augustinus war durch eine asketisch lebende Sekte geprägt und ohne deren Lehren unmittelbar in seine Theologie einzubauen, ist sie doch durch den Geist dieser Sekte mitgeprägt.
Das nur, um zu verstehen, wie die Gesetzlichkeit und der Leistungsgedanke wieder in ein Konzept, eine Nachfolge Gottes und Jesu hineinkam, obwohl doch das Gesetz von seiner verdammenden Wirkung am Kreuz befreit wurde. Seit Golgatha haben Verurteilungen und Verdammungen aufgrund von Fehlleistungen keine christliche Grundlage mehr.
Das hat Konstantin und Augustinus nicht daran gehindert, das wieder einzubauen und Theologen späterer Jahre wie z. B. Calvin haben das wieder ausgegraben und zu bestimmenden Lehren gemacht. Bei Calvin kommt noch die Lehre der Prädestination hinzu, nach der von Anfang an klar ist, wer zu den Geretteten gehört und wer nicht. Es gibt Bibelstellen, die auf so einen Zusammenhang hinweisen, aber nun als Mensch auf der Grundlage des beobachteten Verhaltens und Ergehens von Menschen sich ein Urteil erlauben zu können, wer in welche Kategorie gehört, ist dann schon eine dreiste theologische Fehlleistung.
Leider sind viele Gemeinden in Deutschland von eben diesem Geist geprägt. Das hat zur Folge, das da strenge Gesetzlichkeit aufkommt und so ein Bau von Himmelreich, was die Liebe als zentrales Motiv und wichtigste Kraft haben sollte, unmöglich gemacht. So etwas kann dann ganz merkwürdige Folgen haben: Menschen fangen an, das Schauspiel des Superfrommen zu inszenieren. Keiner wagt mehr unordentlich zu sein. Das Haus, das Auto muss schon eine gewisse Größe haben und ist natürlich repräsentativ, da der materiell Gesegnete natürlich den Segen von Gott hat, weil er so ein vorbildlicher Mensch ist.
Als Konsequenz erhältst du eine Gesellschaft, die nach der Hackordnung im Hühnerhof organisiert ist. Keiner gönnt dem anderen - aber niemand würde das je zugeben. Lüge in Bezug auf soziale Stellung und Bedeutung wird akzeptiert, weil letztendlich jeder lügt. Du kommst hinein in eine Fassadenwelt, in der so ziemlich nichts echt ist. Wenn Du das Lügengebäude hinterfragst, bist Du ganz böse und schnell ausgeschlossen. Als Neuling muss Du in der Hackordnung ganz unten anfangen - auch wenn soziales Prestige auf der Grundlage von Vermögen und/oder Bildung oder besonderen beruflichen Erfolg (Manager ...) erlauben dürfte, die unteren Kasten zu überspringen.
Da solche Gemeinden ihren Maßstab für die Taxierung der Menschen braucht, ist es auch wichtig, biblische Gesetze einzuhalten (Feiertag heiligen, verlasst nicht die Gemeinschaft, Zehnten geben, sexuelle Reinheit - wobei biblische Forderungen weit übertroffen werden, ...). Jemand der die geforderte Leistung nicht erbringt, ist da schnell abserviert - und mein Eindruck ist der, dass man sich auch nicht zu schade ist, strauchelnden noch zu schubsen. Schließlich stehen die ja möglicherweise einem Aufstieg in die nächst höhere Kaste im Wege ...
Vielleicht habe ich meine Beschreibung etwas überpointiert - aber das, was ich beschrieben habe, kann dir als gemeindliche Realität in Deutschland begegnen. All das hat Traditionen, die mehr mit der Organisation von Macht in diesem Land zu tun haben, als mit der Nachfolge Christi. Man muss sich überlegen, ob man so ein Spiel mitspielen will.
In Matthäus 6 finden wir:
14 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. 15 Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Das kommt direkt, nachdem Jesus das "Vater-unser" als Gebet gelehrt hat. In der Konsequenz lebt jeder, der so einer Gemeinschaft angehört, in der unmittelbaren Gefahr des Verlustes der Gnade Gottes und damit der Ewigkeit. Richtgeist tötet geistlich und so beseht für all die, die so großes Gewicht auf Gesetzlichkeit legen, die Gefahr, alles zu verlieren, was man doch grade durch solches Verhalten gewinnen wollte. Vielleicht hatte Calvin ja recht und wir können die geistlichen Looser erkennen ...
Nun weist Du, wie die Werksgerechtigkeit und die Gesetzlichkeit theologisch einzuordnen ist.
Als Christ bist Du frei von jeglicher verdammender Wirkung des Gesetzes. Und Du bist es ab dem Moment, wo Du Jesus Christus als Deinen Herrn angenommen hast. Jesus hat alles längst für Dich getan - am Kreuz rief er: Es ist vollbracht!
Joh 19,30 Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht. Und neigte das Haupt und verschied.
Das Vollbringen, von dem Jesus da sprach, ist eine sehr umfassende Sache. Niemand hat mehr auch nur den Hauch von Recht, Dich für irgendetwas, was Du getan oder nicht getan hast, zur Rechenschaft zu ziehen - zumindest, wenn es um geistlich Inhalt geht.
Das ist die Freiheit des Christenmenschen.
Das bedeutet nicht, dass Dir das Gesetz schnuppe sein kann. Es ist das noch immer Gottes Guide für gelingendes Leben. Das, was Du als Christ ohne jüdischen Kontext einhalten solltest, hat die Apostelversammlung formuliert:
Apg 15: 28 Denn es gefällt dem Heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge: 29 dass ihr euch enthaltet vom Götzenopferfleisch und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
Worauf da Bezug genommen wird, findet sich in den mosaischen Gesetzen wie z.B. 3 Mose 18. Das ist eine interessante Lektüre zur Unzucht. Nicht nur in Bezug auf ihre Definition, sondern auch in Bezug auf all das, was heute gerne so eingeordnet wird, dort aber nicht angesprochen ist.
Die Opfergesetze sind ja durch das Opfer Christi eh erfüllt. Alle anderen Gesetze kann man nur wärmstens als heilsame Ausrichtung des Lebens ans Herz legen und aus diesem Grund auch studieren und sich damit beschäftigen - aber nicht mehr mit der drohenden Rute der Verdamnis im Gericht, sondern aus Achtung und Liebe zum Herrn und auch zu sich selbst - denn das Ziel all dieser Gesetze ist doch, uns unnötige Schwierigkeiten zu ersparen.
Was das Tun von Werken angeht, so hat Jesus ja in der Bergpredigt einige Dinge angesprochen. Wenn wir Jesu Wunsch kennen, können wir auch so handeln. Mach was Du machst aus reiner Freude und nicht, weil Du Dich gezwungen fühlst, denn so würdest Du jegliches Gute, was Dein Werk haben könnte, an der Wurzel zerstört. Du wirst, wenn Du es einfach mal versuchst, erfahren, wie die Freude es zu tun ein Lohn ist, wie ihn die Welt sonst nicht kennt. Es kann auch sein, dass der Heilige Geist Dich triggert, etwas zu tun. Dann prüfe, ob das im Sinne des Geistes Gottes ist, den Du in der Bibel kennengelernt hast - sonst noch mal nachfragen oder auch Geschwister im Glauben fragen. Als Christ hast Du Jesus in Dir drin. Du bist seine Augen, seine Ohren, sein Mund, seine Hände, seine Füße. Und da kann es dann sein, dass Jesus Dich auch so benutzen möchte - z.B. in einer Notlage, von der Jesus weiß, zu helfen oder jemanden in sein Leben hineinzusprechen. Das sind dann oft Kleinigkeiten, die aber von der Dimension weit über das hinausgehen, was viele Gemeinden so unter "Werke" verstehen. Und es ist das etwas, von dem nur Jesus und Du wissen und nicht die Herrschaften mit dem Richtgeist.
Noch ein kleiner Tipp, wenn Du von Menschen mit Richtgeist angegangen wirst:
Es kann sein, dass sie Recht haben - dann war ihr Einsatz richtig und dann nimm das an und versuch das Problem aus die Welt zu schaffen.
Es kann aber auch sein, dass Dir oft sogar dreiste Anklagen begegnen. Ich reagiere auf so etwas dann immer gar nicht gegenüber der Person, die die Anklage erhoben hat, sondern bringe es direkt vor Jesus. Hätte ich reagiert, hätte ich mich für etwas rechtfertigen müssen, was es gar nicht gibt. Auf jeden Fall hätte es Streit gegeben. Wenn Du das in Jesu Hände gibst, wirst Du erleben, wie er das Problem löst - und glaub mir: das ist oft total krass!
@goodfruit Danke für Deinen Beitrag. Was Du schreibst, finde ich größtenteils sehr gut und richtig. Aber es trifft nicht ganz die von mir angesprochene Problematik. Mir ging es darum, dass der Leistungsgedanke aus dem Bereich der Werke in den Bereich des Glaubens verlagert wird. In diesem Bereich wird er vielfach zur Unmöglichkeit, und damit zur Frustrationsfalle, noch viel mehr als im Bereich der Werke.
@suchender_2-0 Ich habe so ein wenig die Befürchtung, dass der Leistungsgedanke in der Wirtschaft auch seine Wurzeln im religiösen Leistungsgedanken hat. Wenn ich auf die Calvinisten schaue und Du da Deine Daseinsberechtigung mit Leistung untermauern musst (denn wenn Du keine Erfolge vorweisen kannst, gehörst Du jawohl nicht zu den von Gott auserwählten, die es schaffen ...). Da wird der Leistungsgedanke existentiell. Und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit muss herhalten, um etwas zu untermauern, das doch von Menschen überhaupt nicht bewertet werden darf - selbst wenn es eine Prädestination gäbe. Das höher-schnell-weiter kann so eine Dynamik entfalten, die nicht nur die Beziehung zum Herrn ruiniert, den Bau von Himmelreich unmöglich macht, sondern darüber hinaus noch ein Wirtschaften freisetzt, das ruinös ist für die ganze Erde. Der Calvinismus ist die Zutat, die den Kapitalismus zum zerstörerischen Monster macht.
Aber es gibt auch den im Gemeindeleben integrierten Leistungswahn. Da kann Stress aufkommen, der die Andacht stört. Das Problem der Martha ist allgegenwärtig.
Zum Problem der Martha, die meinte Jesus eine gute Gastgeberin sein wollte und nun versuchte, ihm alle möglichen materiellen Annehmlichkeiten heranschaffen wollte - während Maria sich einfach nur freute, dass Jesus da war und ihm zuhörte, war nicht ihr hauswirtschaftlicher Fleiß, sondern der Fleiß zur falschen Zeit. Es geht ums Prioritäten setzen und wenn die Priorität im Lobpreis in perfekter Performance mit gigantischem Einsatz an Equipment und Einsatz der Musiker liegt, wenn der Kaffeenachtmittag zum Kuchenbattle wird (wer liefert die leckerste Torte), wenn die Gemeindeglieder vor Gemeindeterminen nicht mehr wissen, wann sie noch Zeit mit Gott verbringen sollen, wenn man beim Heilungsgottesdienst mit falschen Heilungen mogeln muss, um eine geistliche Dimension vorgeben zu können, die es nicht gibt - dann ist da etwas gravierend ins Missverhältnis geraten.
Und das Schlimmste daran: es führt zu nichts, weil es meist Menschen sind, die da ein großes Werk bauen wollen und nicht Gott. Ich habe nichts gegen einen guten Lobpreis, ein leckeres Stück Torte, ein interessantes Angebot an Veranstaltungen oder den Empfang der Früchte geistiger Gaben. Aber wenn dafür erwartet wird, dass Menschen Ehre gegeben wird und nicht Gott, dann ist der geistige Zustand der Gemeinde fraglich, ihre Entwicklungsperspektive mau.
Wer im Internet gelegentlich in Gemeinden als Zuschauer zu Gast ist, der kann parallel die Entwicklung verschiedener Gemeinden verfolgen. Da gibt es solche, die im Showgehabe untergehen. Aber es gibt auch Gemeinden, wo man ehrlich mit eigenen Schwächen umgeht, wo man dazu stehen kann, wenn mal was nicht so läuft - aber wo man in allem die Beziehung zum Herrn sucht und hält und dann darüber in ein ganz natürliches Wachstum hineinkommt, bei dem der Lobpreis immer tiefer berührt, die Predigten immer mehr ansprechen und das Zuschauen eine sehr erbauliche Sache ist.
Über so etwas kann man reden - eigentlich überall. Die Chancen gehört zu werden und Veränderung zu wirken halte ich aber für gering. Dazu ist die Bühne der Gemeinde zu einladend für Leute, die ihr Ego aufbürsten wollen.
Wo ich das in der Gemeinde vorfinde, gibt es ja vielleicht zumindest einen Hauskreis, wo ich nicht gemessen werde, wo geistliches Wachstum möglich bleibt, wo Himmelreich gebaut wird.
Die Opfergesetze sind ja durch das Opfer Christi eh erfüllt. Alle anderen Gesetze kann man nur wärmstens als heilsame Ausrichtung des Lebens ans Herz legen und aus diesem Grund auch studieren und sich damit beschäftigen - aber nicht mehr mit der drohenden Rute der Verdamnis im Gericht, sondern aus Achtung und Liebe zum Herrn und auch zu sich selbst - denn das Ziel all dieser Gesetze ist doch, uns unnötige Schwierigkeiten zu ersparen.
Kürzlich hatte ich eine Bezugnahme des Paulus auf die 10 Gebote gefunden... etwas versteckt und leicht zu überlesen und er bringt sie unter dem Thema Nächstenliebe.
Röm 13, 8 Seid niemand irgendetwas schuldig, als nur einander zu lieben! Denn wer den anderen liebt, hat das Gesetz erfüllt.
9 Denn das: »Du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren«, und wenn es ein anderes Gebot ⟨gibt⟩, ist in diesem Wort zusammengefasst: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.«
10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Die Erfüllung des Gesetzes ist also die Liebe.
Noch ein kleiner Tipp, wenn Du von Menschen mit Richtgeist angegangen wirst:
Es kann sein, dass sie Recht haben - dann war ihr Einsatz richtig und dann nimm das an und versuch das Problem aus die Welt zu schaffen.
Es kann aber auch sein, dass Dir oft sogar dreiste Anklagen begegnen.
Das ist gar nicht so selten zu erleben. Ich frage auch immer bei Jesus nach, ob da was dran ist.
@suchender_2-0
Meine Meinung zu deiner Fragen ist diese die aus meiner Erfahrung im Leben kommt. Als Mensch haben wir die Werkzeuge (ich nenne sie so und meine damit die Liebe, die Ehrlichkeit, die Wahrheit, die Freiheit, der Glaube und etliche andere gute Eigenschaften) bei unserer Geburt erhalten. Mit dieser könnte man wenn man im Leben sie gut einsetzt, gut leben. Damit das auch geschieht haben wir zu diesen guten Eigenschaften auch ein Kontrollorgan erhalten der uns kontrolliert ob wir unsere guten Eigenschaften während unseres Lebens einsetzen. Das ist unser Gewissen.
Zusätzlich zu dieser Realen Funktion des menschlichen Körpers - im geistigen Bereich - und um das geht es in deiner Fragen, haben wir verschiedene Hilfswerke (wir Christen haben wir die Heilige Schrift, das Leben von den Heiligen, die Kirchen u.v.a.) in Schrift und Realität erhalten, die uns helfen könnten auf den richtigen Lebensweg zu bleiben. Die könnten wir in Anspruch nehmen, ist aber kein Zwang. Wenn wir in einem Land leben würden wo die Hilfswerke nicht gibt, können wir sie auch nicht in Anspruch nehmen. Das ist kein Nachteil für uns denn sie sind sowieso in unserem Hirn festgespeichert. Wichtig ist dass wir sie benützen.
Die Angst wie du sie richtig erwähnst, ist nicht unter den guten Eigenschaften des Menschen die er von Geburt erhalten hat, sondern ist etwas fremdes der sein innerliche Welt zerstören will. Wer dem anderem Angst machen will, will Ihm nicht gutes tun. So ist die Angst entstanden. Ein Werk von diesen Menschen die die anderen beherrschen wollen. Leider ist die Kirche auch keine Ausnahme gewesen. Leider überall auf der Ganzen Welt. Warum ist es so? Weil der Glaube an Gott, ein Instrument in den Händen von Menschen geworden ist, die das Ziel haben diese Menschen die nach Gott suchen, zu beherrschen. So sind die unzähligen Religionen entstanden alle Werke des Menschen.
Wie du es auch richtig erwähnt hast, sind die Glaubensgewohnheiten unter der gleichen Christen unterschiedlich. Und dieses stimme ich zu, weil jeder den Glauben an Gott anders empfindet.
Auch über die Rettung der Seele spricht man gern als wenn man Hellseher oder besser Gott wäre und den anderen entsprechendes vorschlägt. Die Rettung liegt nur in den Gotteshänden.
Viele sind stolz dass sie die Bibel auswendig kennen. Wenn man so viele Kenntnisse durch das Studium der Bibel erhält sollte man in der Lage sein sie auch in der Tat umzusetzen. Fragen wir die Bibelkenner tuen sie das? Meine Mutter hat die Bibel nicht gelesen, war sie aber eine gute Christin. Sie sagte dass Jesus sie besucht hat und bei Ihr sich bedankt hat, weil sie IHM zum trinken gegeben hat.
@suchender_2-0
Hat er jemals nicht gute Tage? 😉
Johannes Hartl hat da mal eine sehr gute Predigt auf einer Mehr Konferenz zu gehalten. Ich meine, das war die Mehr Konferenz Colors of Hope.
@deborah71 Bibelkenner oder nicht Bibelkenner, Jesus kommt überall hin, wenn man Ihm ruft. Was passiert aber mit diesen Menschen die überall auf der Welt sind die Ihm nicht kennen und die, die Ihm kennen lesen die Bibel nicht oder gehören nicht zu einer Religiösen Gemeinde, oder rufen einfach Jesus nicht, um sie zu besuchen. Ich glaube auch für diese Menschen wird die Gerechtigkeit Gottes geben. Das war das Schwertpunkt meines Beitrages. Wir sollten unser Gewissen Führer in unserem Leben machen, den durch Ihn spricht Jesus zu uns.
Bibelkenner oder nicht Bibelkenner, Jesus kommt überall hin, wenn man Ihm ruft.
Jesus kommt auch, wenn man ihn nicht ruft. Das erlebte der Kranke am Teich Bethesda. Er hatte Jesus nicht gerufen und doch kam Jesus, um ihm Heilung zu bringen.
Jesus kam zu mir, als ich in der Bibel von seiner Kreuzigung las und ER sagte: "Das bin Ich".... und so begann unsere Beziehung und meine Nachfolge.
In islamischen Ländern erscheint Jesus vermehrt moslemischen Menschen und zieht sie zur Bekehrung.
Ein Kennzeichen, wie Jesus sich öfter spät abends bei mir bemerkbar macht, ist Brotduft und eine schemenhafte Wahrnehmung des Tisches der Gegenwart (die Schaubrote). Dann erlebe ich Stärkung durch ihn.
und die, die Ihm kennen lesen die Bibel nicht
Viele lesen nicht und das ist sehr schade. Allerdings gibt es in viele für die Bibel verschlossene Länder hinein evangelistisches Radio.
@suchender_2-0
Veröffentlicht von: @suchender_2-0Was denkt ihr darüber?
Ich denke "darüber", dass es hilfreicher und zielführender wäre, sich mit genau demjenigen auseinanderzusetzen, bei dem du das exakt so erlebst und genau diese Person dann zu befragen. 🙂
@neubaugoere Habe ich schon unzählige male gemacht. Hat zu nichts geführt außer zu noch mehr von dem Verhalten, das ich kritisch angesprochen hatte.
@suchender_2-0
Verstehe. - Mich hat das (Vorgehen) erinnert an Menschen, die ein Problem mit anderen haben, aber eben nicht genau diese ansprechen und darüber reden, sondern mit Dritten darüber reden, wo ich immer denke, wie wenig zielführend kann das sein? Es kann mitunter sogar spaltend wirken, wenn da keine Einigkeit bei Geschwistern ist. Der Feind hängt sich zu gern an sowas ran und forciert. Deshalb dachte ich so ähnlich: mei, frag doch den jenigen (und ich meine fragen). Der Ton macht ja auch immer noch die Musik (wie es in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus).
Mich kannst du also nicht gemeint haben, ich kann mich nicht erinnern, dass du mich auf irgendwas angesprochen hättest. Super. 🙂
@neubaugoere Ich dachte auch, dass es ein Problem ist, das von allgemeinem Interesse ist. Es betrifft ja nicht nur einzelne. Ich würde sogar sagen, das es ein strukturelles Problem ist.
@suchender_2-0
Na ICH hab ja kein Problem. 🙂 😉