Habemus Papissima Juvena Germanica
oder wie heißt eine weibliche junge evangelische Präses auf deutsch?
Anna-Nicole Heinrich, 25 J, "ist die jüngste Präses in der Geschichte der EKD-Synode. Sie wurde von der bayerischen Landeskirche in das Kirchenparlament gewählt, dem sie zuvor als Jugenddelegierte angehörte.
Nach Abschluss ihres Philosophiestudiums belegt Heinrich seit 2019 die Masterstudiengänge Digital Humanities und Menschenbild und Werte in Regensburg. Sie arbeitet als wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität und ist stellvertretende Vorsitzende der evangelischen Jugend in Deutschland."
Eine höchst überraschende Wahl, wie ich finde.
Ob sie wohl jugendliche Frische in die Kirche einbringen und Menschen wieder für Gott begeistern kann?
Was meint ihr?
Veröffentlicht von: @alf-melmacOb sie wohl jugendliche Frische in die Kirche einbringen und Menschen wieder für Gott begeistern kann?
Nein. Liest man sich durch die Seite der Ev. Jugend dann hat man den Eindruck einer sehr linkslastigen Kiste mit politischer Fokussierung. Glauben kommt darin so gut wie nicht vor.
Ein Präses ist außerdem ein eher struktureller Posten, der die Synoden zu leiten, zu verwalten und vorzubereiten hat, ansonsten aber wenig Bedeutung hat ... insofern kann sie dort nicht viel ausrichten. Nichts positives, nichts negatives.
Veröffentlicht von: @banjiEindruck einer sehr linkslastigen Kiste mit politischer Fokussierung. Glauben kommt darin so gut wie nicht vor.
Immer die doofen Christen mit ihren Nächstenliebe und sozialen Engagement. Linkes Gesindel.
Ironie Ende.
Wenn sich das "linke Gesindel" in angeblicher Nächstenliebe und sozialem Engagement erschöpft, dann kann es sich ja bei den Linken und in den Wohlfahrtsverbänden engagieren, die Kirche ist ja dann nicht mehr nötig.
Ich glaube nicht das die Personalie irgend eines Kirchengremiums irgend einen einfluss auf die wahrnehmung des Glaubens hat.
Warten wir es halt mal ab.
Interessant an der Frau ist, dass sie nicht mit dem christlichen Glauben aufgewachsen ist, sondern sich als junge Frau hat taufen lassen. Zumindest ist sie eine überzeugte Glaubende. Was dieser ihr Glauben beinhaltet, werden wir aus ihrem Handeln sehen.
Habemus Papam femininam juvenam Germanicam
Akkusativ!
oder vielleicht "Habemus cacam!" ?
"Da ham wer den den Scheiß!"
Wie bereits vorgeschlagen, warten wir es doch einfach mal ab.
Nachtrag vom 09.05.2021 1233
ein "den" zu viel, sorry
Latein:
"papissima" wäre die Steigerungsform von "papa" = der Papst.
"Papa" ist grammatikalisch weiblich und wird weiblich dekliniert, dewegen ja "Habemus Papam!" = "Wir haben einen Papst!"
Will man sagen "Päpstin", würde ich deswegen vorschlagen:
Papa feminina
Und dann würde eben
"Wir haben eine Päpstin!" heißen: "Habemus Papam femininam!"
analog junge, deutsche Päpstin, immer alles im Akkusativ, weil "haben" den Akkusativ verlangt
Veröffentlicht von: @polyglott"Papa" ist grammatikalisch weiblich
Nein, es ist ein Maskulinum.
Veröffentlicht von: @polyglottund wird weiblich dekliniert
Was heißt "weiblich dekliniert"? Es folgt halt der a-Deklination. Bei Personenbezeichnung gibt es da durchaus auch andere Maskulina, z. B. agricola oder nauta.
"Es folgt der a-Deklination."
Ich glaube, du versuchst um des Kaisers Bart zu streiten.
Es gibt bei den Leuten bei den Leuten, die Grammatiken verfassen, durchaus unterschiedliche Bezeichnungen.
Z.B. ist es oft üblich zu sagen:
papa, agricola, nauta sind natürliche Maskulina, aber grammatikalische Feminina. (so stand es in der Grammatik, mit der ich gelernt habe)
Veröffentlicht von: @pankratiusEs folgt halt der a-Deklination.
Darauf können wir uns absolut einigen, daran gibt es nichts zu rütteln.
Nachtrag vom 09.05.2021 1421
Irgendwas stimmt heute mit der Technik von jesus.de nicht, ich habe ständig Worte oder Beiträge doppelt. Ich hoffe, es ist trotzdem verständlich.
Wie würde man denn "großer Papst" übersetzen? "Magnus Papa" oder "Magna Papa"?
Eben. Das ist die Frage.
"papa" ist ja jetzt kein klassisches Latein und im Spätlatein ist einiges anders.
Deshalb bleiben wir mal bei den traditionellen Beispielen:
Zu "nauta" finde ich z. B. bei Horaz: "parvidus nauta" (Ode 1).
Zu "agricola" finde ich bei Cato d. Ä.: "et virum bonum quom laudabant, ita laudabant: bonum agricolam bonumque colonum" (de agri cultura)
Insofern ist das imho nicht nur eine Frage der Bezeichnung, sondern tatsächlich sind diese Wörter auch grammatisch maskulin, wenngleich in der a-Dekl.
Respekt!
Google ist mein Freund. Ich habe keineswegs die Werke von Cato oder Horaz im Kopf. 😊
Das war die genau die Frage, die dann mein Sohn, Lateinlerner im 2. Jahr, und ich mir gestellt haben.
Ob nämlich das zugeordnete Adjektiv dann auch grammatisch weiblich sein muss oder männlich.
Offenbar muss es doch männlich sein.
Also wäre es bei einem männlichen Papst
papa magnus
bei unserer jungen Präses aber nach wie vor
papa juvena Germanica
(dann könnte ich das feminina weglassen, das wäre aus der Grammatik klar)
Richtig so?
oder muss ich dann etwa mama juvena germanica sagen???
Tatsächlich hatte ich in meinem Leben nur 2 mal 4 Wochen Latein. Dass aber nach "habemus" auf jeden Fall ein Akkusativ kommen muss, das war mir noch klar...
zu lange her
Veröffentlicht von: @pankratiusEben. Das ist die Frage.
Wie gesagt, wir sind hier auch sehr schnell auf diese Frage gekommen.
Danke, dass du es so gut erklärt und mit Beispielen untermauert hast.
Mein Lateinlernen ist offenbar doch schon zu lange her. Ich bin mir trotzdem sicher, dass in meiner damaligen Grammatik das mit dem "natürlichen" und "grammatikalischen" Geschlecht stand. Offenbar hat man das inzwischen besser formuliert (oder ich hatte eine schlechte Lerngrammatik).
Jedenfalls hast du dazu beigetragen, dass ich jetzt wieder ein bisschen mehr von Latein verstehe, trotz nur minimalen Unterrichts darin...
Veröffentlicht von: @pankratius"papa" ist ja jetzt kein klassisches Latein und im Spätlatein ist einiges anders.
Und da es wohl kein Textbeispiel aus dem Mittelalter gibt, in dem von einer Päpstin die rede ist, gibt es wohl nicht allzu viele aussagekräftige Beispiele. Oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
Helmut
Veröffentlicht von: @polyglottanalog junge, deutsche Päpstin, immer alles im Akkusativ, weil "haben" den Akkusativ verlangt
Nun war ja grade die Erfahrung mit dem Papsttum ein Grund für die evangelische Kirche, den Anspruch der damals in dem Raum einzige Kirche "katholisch" - d.h. allgemein - zu sein, hinterfragt und hat ohne einen solchen Papst weitergemacht.
Möge Anna-Nicole Heinrich Ihr Amt mit Gottes reichem Segen, mit gutem Gelingen und reicher Frucht ausführen. Möge sie die Pflanze "eangelische Kirche" neu an den einzigen Kraftstrom, der ihr gutes Wachstum garantiert, dem Evangelium als Bündis, in dem wir mit dem Herrn verbunden sind und der Heilige Geist als die hier wirksame Kraft, die uns in dieses Bündnis hineinführt und darin stärkt, verbinden.
Die evangelische Kirche (wie fast jede andere Kirche auch) braucht neben der integration neuer Möglichkeiten unserer digitalen Zeit vor allem auch die Rückbesinnung auf das, was uns trägt. Beide Aufgaben gemeinsam anzugehen, das braucht wohl wirklich einen jungen Christen bzw. eine junge Christin. Insofern bin ich froh über die Entscheidung und sehe viel Licht und Zuversicht darin.
Jede geistliche Fürhung (wie jede Führung überhaupt) braucht den Rückhalt der Geführten. Bei uns Christen besteht da nicht nur die Möglichkeit, sich sleber aktiv und kreativ mit einzubringen und so die Sache voranzutreiben, sondern auch ein NEtz aus Fürbitte zu spannen, über dem mutig Großes gebaut werden kann ohne in Gefahr zu geraten.
Wenn dabei ein Papsttum herauskäme, dann wäre das Ziel allerdings klar verfehlt.
Können wir das auch gendern?
Habemussin Papampa?
Da bin ich dabei! Juhuuu!
😀