Jonathan Edwards - ...
 
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Jonathan Edwards - Antijudaismus

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Ich habe mir eine Predigt von Jonathan Edwards angehört. Sie wird als die bedeutenste seiner Predigten vorgestellt. Er selbst wird als Mann Gottes beschrieben, der für Amerika war, was Martin Luther für den alten Kontinent gewesen sei.

Und dann beginnt seine Predigt gleich mit Antijudaismus. Danach folgen ausführliche Schilderungen, wie es den Bösen ergehen wird und das Gott die Bösen am liebsten sofort von der Erde tilgen und sie in das Maul der teuflischen Hölle werfen würde.

Offensichtlich hat Jonathan Edwards dabei nicht im Sinn, dass Antijudaismus etwas Böses sei. Und er scheint auch nicht das Gefühl zu haben, dass Gott ihn in den Schlund der Hölle werfen wolle, als jemand, der Teilnehmer des Sklavenhandels war und diesen sogar rechtfertigte.

Wieso werden solche Menschen nicht einhellig geächtet?

Wenn Menschen in die Hölle kommen, weil sie nicht an Gott glauben, aber durchaus etwas Gutes im Leben getan haben. Wieso sollen dann Menschen, die aktive Teilhaber menschlichen Grauens sind, von der Hölle verschont bleiben, nur weil sie an Gott glauben und ihre Taten vor aller Welt im Namen Gottes rechtfertigen.

Teufel oder Heiliger Geist?

Was spricht aus solchen Menschen?

Nachtrag vom 04.07.2019 1957
Falls sich sich jemand für die Predigt interessiert:
https://www.youtube.com/watch?v=mHEQHsvTKjU

Antwort
249 Antworten
adelfos3
Beiträge : 177

Nicht neu, hat leider Tradition.

Ich erinnere an Luthers Schrift 1543 „Von den Juden und ihren Lügen". Für Luther stellte die Absage der Juden an Christus das Hauptärgernis dar.

Luther forderte darin von der Obrigkeit (dem damaligen Zeitgeist des Mittelalters entsprechend):
*Vernichtung aller Synagogen („mit Feuer, Schwefel und Pech")
*Zerstörung aller Privathäuser der Juden
*Entwendung aller liturgischen Bücher und der Bibel
*Untersagung des Besuchs öffentlicher Gottesdienste und jeder Lehrveranstaltung der Rabbiner (ansonsten Todesstrafe)
*Verbot, Gottes Namen auszusprechen
*Juden nicht mehr als Händler wirken lassen; Verbot, sich frei auf der Straße zu bewegen
*Verbot des Wuchers; Geld und Wertsachen wegnehmen
*Zwangsarbeit für alle jungen Juden beiderlei Geschlechts

adelfos3 antworten
7 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19928

Hallo,
hier geht es aber nicht um Luther.
Gruß

tristesse antworten
adelfos3
(@adelfos3)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 177

auch nicht um Antijudaismus ??
😊
Lieben Gruß

adelfos3 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19928

Überschrift:
"Jonathan Edwards - Antijudaismus"
Das ist das Thema.
Aber Lutherbashing ist ja sehr beliebt gewordne hier und da hast Du ja nicht lang gefackelt, um die Chance wahr zu nehmen.
Mehr muss ich dazu nicht sagen.

tristesse antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16101

nur den von Edwards

neubaugoere antworten
adelfos3
(@adelfos3)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 177
Veröffentlicht von: @neubaugoere

nur den von Edwards

😊
Wäre der Titel - "Antijudaismus von Jonathan Edwards" wäre die Sache klar.

adelfos3 antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19928

Echt jetzt?!

tristesse antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16101

jaaaa, man muss die Ecken nur rundlutschen und sich die Welt zurechtbiegen ... 😀

neubaugoere antworten


neubaugoere
Beiträge : 16101

Ich schlage vor, dass wir hier in dem Thread wirklich bei Edwards bleiben. Wie wäre das für Dich?

neubaugoere antworten
xangor
 xangor
Beiträge : 672

Dogmatisierte Einseitigkeit

Veröffentlicht von: @lavoisine

Luther ist ganz groß in dieser Tradition. Allerdings haben die katholischen Kirchenväter auf ihren Synoden antijudaistische Regelwerke veröffentlicht, die letztendlich in den Nürnberger Gesetzen um rassentheoretische Aussagen ergänzt, eingang fanden.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Du kannst Dich also entscheiden, ob Du Luther oder christlichen Antijudaismus anprangern willst.

Ich entscheide mich dafür bei deinem Ansatz nicht mitzudiskutieren, sondern einfach zu widersprechen.

Es geht doch erneut wieder nur darum an Beispielen wie Edwards/Luther letztlich das ganze Christentum als antijudaistisch/antisemitisch zu verunglimpfen und als direkten Vorläufer der Nazis darzustellen.

Diese Diskussionen hatten wir schon in der Vergangenheit und jede Differenzierung (die du bei anderen Themen vehement einforderst) wurde von dir zurückgewiesen.

Du willst die Christen/das Christum einseitig darstellen und beurteilen:

Veröffentlicht von: @lavoisine

Meine Aussage über Luther ist nicht falsch. Mir ist es relativ egal welche positiven Aussagen oder Errungenschaften ein Antijudaist oder Antisemit so geleistet hat. "Es war ja nicht alles schlecht" kenne ich zu Genüge. Die Frage ist einfach welche Prioritäten man bei der Bewertung setzt. Selbst eine Einseitigkeit meiner Betrachtung macht meine Aussagen zu keinen falschen Aussagen.

Gegen diese dogmatisierte Einseitigkeit helfen auch keine (eigentlich notwendigen) kirchgeschichtlichen Differenzierungen.

Dein Urteil über das Christentum allgemein und diverse Christen im Speziellen (Luther/Edwards etc.) steht felsenfest.

Da machen Diskussionen wirklich keinen Sinn. Widerspruch ist allerdings angebracht.

xangor antworten


adelfos3
Beiträge : 177

Europas Geschichte ist voll mit Verfolgungen Andersgläubiger, der europäische Antijudaismus des Mittelalters ist ein trauriger Teil davon.
Hassvolle Gedankenwelten dieser Art existieren bis heute und organisieren sich wieder in politischen Parteien die angeblich christlich sind wie z.B. die "Morgenröte" in Griechenland.
Sicher ist das ein anderes Thema, deswegen mache ich hier mal Schluss.

adelfos3 antworten
OpaStefan
Beiträge : 968

Warum ächten?
Hallo lavoisine,
ich halte Martin Luthers und auch Jonathan Edwards Ansichten zu den Juden nicht für richtig und auch nicht für biblisch. Paulus hat davor gewarnt, überheblich gegenüber seinem Volk zu sein.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Wieso werden solche Menschen nicht einhellig geächtet?

Andereseits forderst du mit diesem Satz gleiches zu tun und machst es selbst nicht anders als die beiden, was ich ebenfalls für falsch halte.

Warum sollten Menschen, welche, und aus welchem Grund auch immer, geächtet werden, ihnen also die Menschenrechte aberkannt werden? Warum sollte mit einem Irrtum ihr ganzes Leben nichts mehr wert sein?

Die beiden waren jeweils Kinder ihrer Zeit, in der es gesellschaftlich "normal" war, gegen Juden, Gruppen oder Völker Hass zu äußern. Wir sollten vorsichtig damit sein, aus unserer ganz anderen Situation rückblickend zu urteilen.

Ihre Äußerungen gegen die Juden sollten uns eine Warnung sein. Schnell sind wir dabei, uns einem Lager anzuschließen, einfach weil es scheinbar alle tun und uns die einfachen Antworten sympathisch sind. Wir prüfen nicht mehr und haben Pauschalurteile parat.

Wie schnell sprechen sich Befürworter und Gegner einer Richtung (die Themen sind bekannt) gegenseitig verschiedene Menschenrechte ab.

LG OpaStefan

opastefan antworten
11 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @opastefan

Andereseits forderst du mit diesem Satz gleiches zu tun und machst es selbst nicht anders als die beiden, was ich ebenfalls für falsch halte.

Ich ächte diese Menschen und nicht alle Christen. Nein, ich mache also nicht das Gleiche.

Veröffentlicht von: @opastefan

Die beiden waren jeweils Kinder ihrer Zeit

Nur das sie den Zeitgeist selbst geprägt haben.

Veröffentlicht von: @opastefan

Wie schnell sprechen sich Befürworter und Gegner einer Richtung (die Themen sind bekannt) gegenseitig verschiedene Menschenrechte ab.

So schnell passiert das nicht. Ich habe zum Beispiel niemandem das Menschenrecht abgesprochen. Auch wenn ich gar nicht so genau weiß, was dieses Menschenrecht eigentlich sein soll.

Anonymous antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 968

Ich verstehe unter ächten, dass die betreffenden Menschen ausgegrenzt werden. Sie werden nicht mehr als ernstzunehmendes gleichberechtigtes Mitglied der Menschheit betrachtet. Ihre Leistungen werden herabgesetzt oder ignoriert.
Was verstehst du darunter?

Veröffentlicht von: @lavoisine

Ich ächte diese Menschen und nicht alle Christen. Nein, ich mache also nicht das Gleiche.

Ob Einzelne oder Gruppen, Ächten heißt ausgrenzen. Außerdem forderst du es indirekt von uns.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Nur das sie den Zeitgeist selbst geprägt haben.

Das lässt sich rückblickend (zu) leicht behaupten. Jeder Mensch ist Kind seiner Zeit gewesen. Überliefert sind nur die Äußerungen einiger weniger exponierter Personen. Haben sie geprägt oder wurden sie geprägt?

Martin Luther hat mit seiner Reformation wohl den Zeitgeist der nachfolgenden Generationen geprägt, aber nicht den, seiner Zeit. Sein Antijudaismus wurde nicht von ihm erst aufgebracht sondern wurde selbst davon geprägt. Diese Haltung wurde jedoch nachfolgend im Zusammenhang mit seiner Person als reformatorische Autorität von antisemitischen Bewegungen (Nazis) zur Rechtfertigung genutzt.

Das, meine ich, ist die Warnung an uns. Auch wir sind geprägt und sollten aus der Geschichte lernen.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @opastefan

Ob Einzelne oder Gruppen, Ächten heißt ausgrenzen. Außerdem forderst du es indirekt von uns.

Ich lese von Christen immer wieder dass diverse Sünden ein Gräuel seien. Das Gerichte Gottes ausgelöst werden, wenn diese Sünden durch staatliche Gesetze legitimiert würden. Nehmen wir mal die Homo-Ehe. Ich lese immer wieder, dass Sünde anzuprangern, für Christen legitim sei. Gott liebe den Sünder aber nicht die Sünde.

Dann einigen wir uns darauf, dass ich den Menschen Edwards nicht ächte aber seine Aussagen und sein Verhalten ächte. Und zwar deswegen, weil er Sklavenhandel rechtfertigte anstatt seine Position als Erweckungsprediger zu nutzen und die Menschen in diesem Punkt zu erwecken. Und dass ich in ihm keinen Mann Gottes sehe, weil ich von einem Mann Gottes erwarte, dass er Sklavenhandel zumindest nicht rechtfertigt. Genauso, wie ich kaum glaube, dass ein Mann, der vom Heiligen Geist beseelt ist, darauf käme, in einer Weise gegen Juden zu hetzen, die in die Geschichte des Antisemitismus einging.

Veröffentlicht von: @opastefan

Haben sie geprägt oder wurden sie geprägt?

Die Frage ist: Hat der Heilige Geist den Sklavenhandel gesegnet, geprägt und gerechtfertigt? Oder die Hetze gegen Juden und andere Menschengruppe? Wie viel davon ist mit dem Doppelgebot der Liebe vereinbar. Und wieso werden Menschen, die als Kinder Gottes gelten wollen und gelten sollen, auf einmal zu Kindern ihrer Zeit, wenn es extrem kritisches in ihren Aussagen oder in ihrem Handeln auftaucht, das, wie schon gesagt, nicht nur sie selbst und Angehörige, sondern Millionen Menschen in Leid und Elend gestürzt hat.

Wozu braucht jemand die Leitung des Heiligen Geistes, wenn es bei derart heftig dimensionierten Fehlritten heißt, dass sie eben als Kinder ihrer Zeit durch den damaligen Zeitgeist geprägt waren.

Und natürlich ist beides wahr. Sie wurden geprägt und sie prägten. Und durch ihr Kaliber prägten sie in einer enormen Weise das Denken der Menschen.

Und heute sitzen hier Menschen und sinnieren darüber, ob die Sklaven des Edwards nicht gerne bei ihm gelebt haben. Ja, vermutlich haben sie tatsächlich eher Predigten am Kamin gehört, als bei einem anderen Master ausgepeitscht oder nach ihrer "Freilassung" von Fanatikern verbrannt oder an den nächsten Baum geknüpft zu werden.

Und wo richtet sich Edwards in seinen großen Erweckungspredigten dagegen? Gar nicht. Er rechtfertigt den Sklavenhandel. Und das bedeutet, dass er es rechtfertigte, dass jeder auf den Markt gehen und Menschen einkaufen können sollte. Und zwar auch jene, die ihre Sklaven schlechter als Tiere behandelten.

Kann doch nicht ernsthaft sein, dass wir sowas hier wirklich noch besprechen müssen wie viel Heiliger Geist in so etwas steckt wenn die ganze Bibel voll damit ist Sünden klar und deutlich zu benennen und das regelmäßig in Anspruch genommen wird. Außer bei einem selbst und bei den großen Idolen der jeweils eigenen Konfession.

Anonymous antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @lavoisine

Und wieso werden Menschen, die als Kinder Gottes gelten wollen und gelten sollen, auf einmal zu Kindern ihrer Zeit, wenn es extrem kritisches in ihren Aussagen oder in ihrem Handeln auftaucht,

Menschen sind immer Kinder ihrer Zeit, auch Christen. Durch den Glauben an Jesus als Erlöser werden sie zu Kindern Gottes, bleiben aber fehlbare Menschen. Es gibt hier kein entweder oder. Auch die Autoren der Bibel waren waren sündhafte Menschen. Xangor hatte dir das in dem gelöschten Ast anschaulich erläutert.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Die Frage ist: Hat der Heilige Geist den Sklavenhandel gesegnet, geprägt und gerechtfertigt? Oder die Hetze gegen Juden und andere Menschengruppe?

.Also geht es dir doch nicht nur um Edwards und seine Äußerungen. Du stellst die Existenz und Wirkungen des Heiligen Geistes in Frage und zielst damit auf viele Christen.

William Wilberforce, auch ein bekennender Christ mit heiligem Geist, hat 18 Jahre (um 1800) gegen den Sklavenhandel und gegen die Sklaverei gekämpft.

LG OpaStefan

Nachtrag vom 07.07.2019 2104
18 Jahre hat er als britischer Parlamentarier für das Verbot des Sklavenhandels gekämpft.

opastefan antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @opastefan

Auch die Autoren der Bibel waren waren sündhafte Menschen. Xangor hatte dir das in dem gelöschten Ast anschaulich erläutert.

Nein, hat er nicht. Denn es ist eine Sache - und das habe ich dort auch schon entgegnet - mit dem alten Menschen zu ringen und fleischlichen Versuchungen zu erliegen und eine andere Sache Hetzschriften zu verfassen oder Sklavenhandel zu rechtfertigen.

Ich erwarte von Christen nicht, das sie perfekte Menschen sind. Jesus hingegen fordert die Christen auf, so vollkommen zu sein, wie der Vater im Himmel. Aus meiner Sicht setzt die Bibel selbst die Maßstäbe so hoch an den Menschen, dass eben nur die Einsicht bleiben kann, dass der Mensch aus sich selbst heraus scheitern muss und deswegen auf die Gnade angewiesen ist. Das Ergebnis wäre eine tiefe Demut.

Und nicht das Besteigen der Kanzel, von der aus man dann in den schauerlichsten Ausführungen gegen die Sünden der Menschen tobt, während man auf dem Kaufbeleg für den Erwerb der Sklaven eine Rechtfertigung für den Sklavenhandel zu kritzeln.

Veröffentlicht von: @opastefan

Also geht es dir doch nicht nur um Edwards und seine Äußerungen. Du stellst die Existenz und Wirkungen des Heiligen Geistes in Frage und zielst damit auf viele Christen.

Natürlich geht es nicht nur um eine einzelne Person, sondern um die grundsätzliche Frage nach dem Wirken des Heiligen Geistes durch ihn aber auch generell in anderen Menschen.

Ich stelle nicht das Wirken des Heiligen Geistes grundsätzlich in Frage. Ich versuche aber zu verstehen, wo dieser Geist wirkt. Und bei Menschen, die sich regelmäßig zu lieblosen Aussagen hinreißen lassen, bin ich da skeptisch worin eigentlich die Christusbeziehung existiert. Denn Jesus hat ja schon die gesetzlichen Phariäser ob ihrer Lieblosigkeit und Gesetzlichkeit angeprangert. Und was ist da bei Christen dann zu sagen?

Veröffentlicht von: @opastefan

William Wilberforce, auch ein bekennender Christ mit heiligem Geist, hat 18 Jahre (um 1800) gegen den Sklavenhandel und gegen die Sklaverei gekämpft.

Genau. So geht es nämlich auch. Und er hat sogar etwas bewirkt.

Und da hätte man doch einen Mann, dem man möglicherweise eher den Stempel "Mann Gottes" anhaften könnte. Jedenfalls eher als bei Edwards, der mir doch sehr einfach ein Mann seiner Zeit zu sein scheint.

Denn noch etwas ist ja wichtig: Es gibt und gab immer Menschen, die keine Christen sind, und durch Barmherzigkeit und Liebe zu Mitmenschen aufgefallen sind.

Eine Theologie in der jetzt ausgerechnet jene in die Hölle kommen sollen aber so ein Edwards oder Luther in den Himmel kommen, einfach weil sie eben irgendwie Gerechte und Sünder zugleich sein sollen, finde ich kurios.

Wozu brauche ich dann den christlichen Glauben? Einfach, um in den Himmel zu kommen?

Denn so sehr darum gebeten wird doch bitte bei einem Luther oder Edwards zu differenzieren und auch mal zu sehen, dass die ja nicht nur schlechte Dinge gesagt oder getan haben, so wenig differenziert geht es ja am Ende dieser Theologie zu: Da kann ich noch so sehr darauf verzichtet haben Sklaven zu kaufen oder Hetzsschriften zu verfassen, die zu unermesslichen Leid an Millionen Menschen beigetragen haben. Ich komme dann einfach in die Hölle, weil ich mein Knie nicht vor Gott gebeugt habe.

Letztendlich wäre ich ja dafür, dass irgendwann alle in den Himmel kommen. Aber ich habe da ja nichts zu melden.

Und mal ehrlich. Solche "Männer Gottes" laden mich trotz ihrer Angstmanipulation nicht ein meine Knie zu beugen. Auch keine Gläubigen, die stolz auf ihren Fundamentalismus und ihre harten Worte sind.

Viel eher bringen mich Menschen zum Nachdenken, die etwas ausstrahlen, das ich sonst nicht erleben kann. Und das ist meist eine Form der Demut und eine Liebe, die ich textlich nur in 1. Korinther 13 beschrieben finde. Und das sind auch keine perfekten Menschen, sondern Menschen mit Wunden und daraus resultierenden Schwächen. Aber die Liebe, die ist da. Und das ist das einzige, was in irgendeiner Form ansprechend ist.

Disclaimer: An keiner einzigen Stelle meine ich direkt oder indirekt alle Christen oder jeden Christen im Einzelnen, noch spiele ich auf konkrete und lebende Personen an. Mir ist durchaus bewusst, dass das Christentum keine homogene Masse ist und dass Menschen viele verschiedene Eigenschaften haben. Vergleiche mit irgendwelchen politischen Gruppen sind weder indirekt noch direkt gewollt. Ich möchte niemandem sein Menschenrecht absprechen noch möchte ich, dass Christen nicht mehr wählen oder ihre Meinung nicht mehr äußern dürfen. Bei möglichen Missverständnissen bitte einfach mal nachfragen.

Anonymous antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @lavoisine

Aus meiner Sicht setzt die Bibel selbst die Maßstäbe so hoch an den Menschen, dass eben nur die Einsicht bleiben kann, dass der Mensch aus sich selbst heraus scheitern muss und deswegen auf die Gnade angewiesen ist. Das Ergebnis wäre eine tiefe Demut.

Es ist Gott der Schöpfer selbst, der die Regeln gemacht hat. Was wäre denn die Alternative? Dass er seine Anforderungen zurückschraubt? Auf welches Niveau? Sollte er Unterschiede machen? Ich denke, das würde niemand helfen, er würde nicht mehr ernst genommen, was jetzt ohnehin schon passiert.

Deinen Schlussfolgerungen mit Gnade und Demut kann ich nur zustimmen.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Natürlich geht es nicht nur um eine einzelne Person, sondern um die grundsätzliche Frage nach dem Wirken des Heiligen Geistes durch ihn aber auch generell in anderen Menschen.
Ich stelle nicht das Wirken des Heiligen Geistes grundsätzlich in Frage. Ich versuche aber zu verstehen, wo dieser Geist wirkt.

Es steht schon geschrieben, dass der Geist weht wo er will und niemand weiß woher und wohin. Wie du siehst waren Edwards und Wilberforce beide Christen mit dem heiligen Geist und doch vertraten sie gegensätzliche Standpunkte. Das ist auch ein Grund, warum ich dafür plädiere, historische Menschen nicht mit den Maßstäben von heute zu verurteilen. Die Zeit bei Edwards war einfach noch nicht reif für die Veränderungen.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Denn noch etwas ist ja wichtig: Es gibt und gab immer Menschen, die keine Christen sind, und durch Barmherzigkeit und Liebe zu Mitmenschen aufgefallen sind.
Eine Theologie in der jetzt ausgerechnet jene in die Hölle kommen sollen aber so ein Edwards oder Luther in den Himmel kommen, einfach weil sie eben irgendwie Gerechte und Sünder zugleich sein sollen, finde ich kurios.
Wozu brauche ich dann den christlichen Glauben? Einfach, um in den Himmel zu kommen?

Was bedeutet christl. Glaube und damit die Anerkennung, dass Jesus für meine Sünden starb und damit mein Urteil trug? Das heißt zum Einen die Anerkennung des Urteils Gottes über mich. Jeder Mensch ist ein Sünder, egal was er offensichtlich Gutes oder Böses getan hat. Er braucht Erlösung.

Zum Zweiten, dass niemand sich durch gute Werke den Himmel verdienen kann.

Die Entscheidung in der Frage Himmel/Hölle zwischen Edwards, Luther... auf der einen und offensichtlich guten Menschen, Christen und Nichtchristen, auf der anderen Seite, fällt nicht auf Grund von jeweiligen Gedanken, Worten und Werken. Entscheidend ist hier die Stellung zu Jesus Christus allein. Wer bekennt, dass er nicht gut genug für den Himmel ist und Jesus als Erlöser annimmt, kann damit rechnen, dass auch die schlimmsten Sünden vergeben sind. Wer Jesus als Erlöser ablehnt, wird nach seinem gesamten Leben gerichtet.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Viel eher bringen mich Menschen zum Nachdenken, die etwas ausstrahlen, das ich sonst nicht erleben kann. Und das ist meist eine Form der Demut und eine Liebe, die ich textlich nur in 1. Korinther 13 beschrieben finde. Und das sind auch keine perfekten Menschen, sondern Menschen mit Wunden und daraus resultierenden Schwächen. Aber die Liebe, die ist da. Und das ist das einzige, was in irgendeiner Form ansprechend ist.

Ich hoffe, dass du Jesus auch dazu zählst.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Quasi-MOD-ogeniti
(@quasi-mod-ogeniti)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 91
Veröffentlicht von: @lavoisine

Ich ächte diese Menschen und nicht alle Christen. Nein, ich mache also nicht das Gleiche.

Ja, aber Du schaust bei Christen doppelt und dreifach hin. Das mag ja eine gewisse Berechtigung haben, dass man Menschen, die hohe Maßstäbe aufstellen, an diesen auch misst. Aber irgendwann gilt das dann natürlich auch für uns selbst, die wir hier schreiben.

quasi-mod-ogeniti antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @quasi-mod-ogeniti

Ja, aber Du schaust bei Christen doppelt und dreifach hin

Nur wenn sie mit einem Finger auf andere zeigen und drei Finger auf sie zurückzeigen. Ich spreche hier an keiner Stelle alle Christen an. Und wenn man sich andere Threads zum Thema Umweltschutz anschaut, wo die Glaubwürdigkeit von Menschen auseinandergenommen wird, finde ich, dass ich im akzeptablen Rahmen agiere.

Es ist die Bibel selbst, die betont, dass man sie an den Früchten erkennt. Das sie ein Licht in der Welt sein sollen, damit der Name des Herrn verherrlicht würde.

Und hier geht es um einen Mann, der wirklich drastische Predigten hielt in denen er den Sündern die grausamsten Konsequenzen ankündigte. Dessen Härte hier von einigen gefeiert aber von vielen anderen Christen kritisiert wird.

Und aus meinen Texten abzuleiten, ich würde irgendwann dann doch alle Christen meinen, ist nicht fair. Denn das ist weder das, was ich sage, noch das, was ich meine. Unterstellungen helfen hier nicht weiter. Missverständnisse kann man im Dialog klären.

Und ich biete meine Dialogbereitschaft allen an. Ein "Lavoisine gegen die Christen" gibt es nicht. Und ich lasse mir das auch nicht andichten.

Anonymous antworten
Quasi-MOD-ogeniti
(@quasi-mod-ogeniti)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 91
Veröffentlicht von: @lavoisine

Nur wenn sie mit einem Finger auf andere zeigen und drei Finger auf sie zurückzeigen.

Ja, aber wenn Du selbst wiederum mit drei Fingern auf eine Personengruppe zeigst, sollten nach Adam Riese wiederum 9 Finger auf Dich selbst zeigen. Und so geht die Spirale munter weiter...

Es ist genauso wie mit dem Satz "Wer Wind sät wird Sturm ernten". Der legitimiert nämlich auch nicht zwangsläufig, die Rolle dieses Sturms selbst zu übernehmen...

Veröffentlicht von: @lavoisine

Es ist die Bibel selbst, die betont, dass man sie an den Früchten erkennt. Das sie ein Licht in der Welt sein sollen, damit der Name des Herrn verherrlicht würde.

Völlig d'accord. Aber auch Du bist, wenn Du doch diese Erkenntnis hast, berufen, Licht in dieser Welt zu sein.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Und hier geht es um einen Mann, der wirklich drastische Predigten hielt in denen er den Sündern die grausamsten Konsequenzen ankündigte. Dessen Härte hier von einigen gefeiert aber von vielen anderen Christen kritisiert wird.

Das darf man auf Jesus.de auch durchaus kritisieren. Fairerweise muss man aber sagen, dass JE nicht mit Gewalt gegen Andersgläubige vorgegangen ist, was man in früheren Zeiten auch, aber nicht nur, manchen Christen vorwerfen kann. Vermutlich wurde auch niemand gezwungen, sich dieser Predigt auszusetzen.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Und ich biete meine Dialogbereitschaft allen an.

Dafür verwendest Du, so fürchte ich, die falschen Stilmittel.

quasi-mod-ogeniti antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @quasi-mod-ogeniti

Ja, aber wenn Du selbst wiederum mit drei Fingern auf eine Personengruppe zeigst, sollten nach Adam Riese wiederum 9 Finger auf Dich selbst zeigen. Und so geht die Spirale munter weiter

Ich bin damit aufgewachsen, dass fremde Finger auf mich zeigen und Kritik daran mit einem Sturm beantwortet wird. Da wären antisemitische Ressentiment, Homophobie und Argwohn gegen die Hermetik zu nennen, um es vorsichtig auszudrücken.

Nun ist es ja so, dass ich nicht die Christin bin, die das Doppelgebot der Liebe als Grundlage ihres Glaubens hat. Und es ist doch gerade der christliche Glaube, der sich zum Ziel gesetz hat diese Spirale zu durchbrechen in dem die Feinde geliebt, gesegnet und ihnen Gutes getan wird.

Davon abgesehen bin ich bereit mich dem Sturm zu stellen. Ich stehe ohnehin mittendrin. Wenn hier einige davon reden, dass man so etwas wie Edwards nicht mehr sagen könne, ohne verfolgt zu werden, dann lese ich das in dem Bewusstsein, dass meine körperliche Unversehrtheit und mein Leben durch das gefährdet werden, was ich bin. Meine Herkunft und sexuelle Orientierung.

Veröffentlicht von: @quasi-mod-ogeniti

Völlig d'accord. Aber auch Du bist, wenn Du doch diese Erkenntnis hast, berufen, Licht in dieser Welt zu sein.

Und das bin ich gerne. Nur das es immer noch so ist, dass Edwards ein ganz massives Problem mit dem Enlightenment hatte.

Ich verstehe gerade wirklich das Problem nicht. Das ganze Forum ist voller Zeigefinger, die auf Links, Recht, Mitte, harte Christen, zu weiche Christen, Atheisten, Wissenschaftler und selbst Ernährungsgewohnheiten zeigen.

Und ich habe hier an keiner einzigen Stelle allen Christen irgendwas angedichtet.

Veröffentlicht von: @quasi-mod-ogeniti

Das darf man auf Jesus.de auch durchaus kritisieren. Fairerweise muss man aber sagen, dass JE nicht mit Gewalt gegen Andersgläubige vorgegangen ist, was man in früheren Zeiten auch, aber nicht nur, manchen Christen vorwerfen kann. Vermutlich wurde auch niemand gezwungen, sich dieser Predigt auszusetzen.

Ich habe übrigens Jesus als ein Vorbild in diesem und in anderen Threads erwähnt. Es war ein Christ, der mir sagte, ich müsse auch Jesus kritisieren, wenn ich Edwards kritisiere. Ich habe dem energisch und anhand von Bibelstellen widersprochen.

Veröffentlicht von: @quasi-mod-ogeniti

Dafür verwendest Du, so fürchte ich, die falschen Stilmittel.

Welche Stilmittel wären denn angebracht?

Anonymous antworten
Quasi-MOD-ogeniti
(@quasi-mod-ogeniti)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 91
Veröffentlicht von: @lavoisine

Und ich habe hier an keiner einzigen Stelle allen Christen irgendwas angedichtet.

Das habe ich Dir auch nicht explizit vorgeworfen

Veröffentlicht von: @lavoisine

Es war ein Christ, der mir sagte, ich müsse auch Jesus kritisieren, wenn ich Edwards kritisiere. Ich habe dem energisch und anhand von Bibelstellen widersprochen.

So pauschal kann man das sicher nicht sagen. Aber ganz falsch ist es auch nicht. Von Johannes dem Täufer und auch von Jesus selbst sind auch Aussagen zur Hölle etc. bekannt, die denen von JE ähneln. Die Predigt von JE ist freilich auch deutlich länger als die in der Bibel "wörtlich" überlieferten Predigten. Letztlich weiß ich aber auch nicht genau, ob JE immer so einseitig gepredigt hat oder zu anderen Anlässen auch anders, wie Jesus z. B. auch.

Veröffentlicht von: @lavoisine

Welche Stilmittel wären denn angebracht?

Da musst Du letztlich Deinen eigenen Stil finden, denn niemand verlangt von Dir, Dich zu verbiegen. Hilfreich ist es auf jeden Fall immer, sich in Andersdenkende hineinzuversetzen.

quasi-mod-ogeniti antworten


Arcangel
Beiträge : 4818

Ich vermag keine Antijüdische Haltung erkennen
Jedenfalls keine die über das Hinausgeht was die Bibel selbst zu den Juden sagt. Und auch keine die der Jude Jesus selbst an seine Lansleute gerichtet hat.

Bennenung von Sünde ist keine innherenter hass gegenüber einer Person oder ein Volk.

Ein umstand den du nicht zu differnzieren scheinst.

arcangel antworten
1 Antwort
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @arcangel

Bennenung von Sünde ist keine innherenter hass gegenüber einer Person oder ein Volk.

Vielleicht hilft [url= https://community.jesus.de/forum/ansicht/thread.html?tx_scmforum_pi1 [post_uid]=12664633&tx_scmforum_pi1[disablepreset]=0]das[/url] weiter.

Anonymous antworten
Seite 2 / 3
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