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Queequeg
Themenstarter
Beiträge : 5587

Ein bemerkenswerter Videovortrag vom 15.09. von Eugen Drewermann. Sehr sehenswert.

https://youtu.be/wRdC80-u4qg

Nachtrag vom 18.09.2020 1043
Drewermann zeigt in unterschiedlichen Lebensräumen, dass es ein Irrtum ist, alle möglichen anderen Menschen - Bösewichter - für böse=schuldig zu halten, sich selbst aber nicht. Und da ist schon bemerkenswert, wie er zeigt, dass wir eben tatsächlich auch da schuldig sind, wo wir objektiv gar nix Böses getan haben.

Vor allem da, wo wir Böses bekämpfen wollen, wenden wir Methoden an, die noch böser sind als das, was wir bekämpfen wollen.

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17 Antworten
Groffin
Beiträge : 1873

So - habe ich jetzt angeschaut.

Sehr gut und empfehlenswert. Vielen Dank für den Link.

Ein großes Appell zur Gnade und Vergebung.

groffin antworten
3 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Befreiung

Veröffentlicht von: @groffin

Sehr gut und empfehlenswert. Vielen Dank für den Link.

Gerne.

Veröffentlicht von: @groffin

Ein großes Appell zur Gnade und Vergebung.

Ja, aber so wie ich Drewermann hier und auch sonst verstehe, nicht als moralischer Appel, doch bitteschön ein guter Mensch zu sein. Dass das nicht funktioniert, hat er ja gerade auch mit seinen Beispielen gezeigt.

Er sagt wesentlich nicht, wie ein Mensch sein soll, sondern wie ein Mensch ist, bzw. wo man seinen ontologischen Standort bestimmen kann. Und der ist nach seiner Meinung der Raum des Ausgeliefert-seins an Angst und Abhängigkeit. Das Verbleiben in diesem Raum, das ist dann Sünde und daraus gilt die Befreiung.

queequeg antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @queequeg

Ja, aber so wie ich Drewermann hier und auch sonst verstehe, nicht als moralischer Appel, doch bitteschön ein guter Mensch zu sein. Dass das nicht funktioniert, hat er ja gerade auch mit seinen Beispielen gezeigt.

Nicht als moralischer Appell. Wobei bei mir schon ankommt, dass wir nicht richten sollen und erkennen sollen, warum andere Menschen so handeln wie sie es tun und dabei auf uns selbst reflektieren, warum wir nicht besser sind.

Veröffentlicht von: @queequeg

Und der ist nach seiner Meinung der Raum des Ausgeliefert-seins an Angst und Abhängigkeit. Das Verbleiben in diesem Raum, das ist dann Sünde und daraus gilt die Befreiung.

Bei mir ist angekommen, dass alles Unrecht und alles Böse letztlich auf einen Mangel an Liebe und einer daraus resultierenden Angst (nicht geliebt zu werden) zurückgeht.
Und er spannt den Bogen, wo diese Liebe zu finden ist, bzw. die Befähigung, andere Menschen mit Liebe zu betrachten.
Bei mir kommt eine positive motiviernde Botschaft an.

groffin antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

Verzweiflung
Ja, ich denke, Du hast ihn ganz richtig verstanden.

Der Kern von allem ist Liebe oder Nicht-Liebe.

Es ist die Angst davor, nicht geliebt - und damit nicht angenommen zu sein und damit wiederum, keine Existenzberechtigung zu haben - die Kain in den Brudermord trieb. Und dann ist die Logik ganz bestechend: Wenn es niemanden mehr gibt, den Gott an meiner Stelle lieben kann, dann bleibt ihm ja nix anderes, als mich zu lieben.

Aber - das ist eben nicht Bösartigkeit, das ist existenzielle Verzweiflung. Und ein Mensch, der so verzweifelt ist, kann nicht lieben. Und wenn er erst einmal an dem Punkt angekommen ist, kann ihm nur eine Liebe helfen, die unendlich ist.

Ja, es ist eine positive Botschaft, die Drewermann uns zeigt.

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