Zur Osterzeit: Waru...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Zur Osterzeit: Warum musste Jesus sterben?

Seite 2 / 5

Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Die Frage, warum Jesus am Kreuz so einen grausigen Tod erleiden musste, hat sich vermutlich jeder Christ schon gestellt. Und jetzt zur Osterzeit stellen sich vermutlich sehr, sehr viele Christen erneut diese Frage. Und oft stößt man dabei auf Antworten ungefähr dieser Art:

Wir haben uns vor Gott schuldig gemacht und können daher keine Gemeinschaft mit ihm haben. Da Gott uns aber liebt, stirbt Jesus stellvertretend für unsere Schuld am Kreuz, sodass die Gemeinschaft mit Gott für uns wieder möglich wird.

Mit dieser Erklärung habe ich und auch viele andere Christen Probleme. Ich z.B. finde, solch eine Interpretation dieses Kreuzestodes, das ist blutrünstiges Vergeltungsstreben und eine grausame Rache, die zu einem liebevollen und barmherzigen Gott so garnicht passt. Ein liebevoller, allmächtiger Gott muss in der Lage sein, vergeben zu können, ohne dass Blut fließt, und ohne, dass jemand leidet. Ich kann vergeben ohne Blut zu vergießen, dann kann Gott das erst recht, denn er ist sicherlich noch viel liebevoller und barmherziger als ich es je sein kann.

In diesem Video werden mehrere alternative Deutungen geboten, die anhand von biblischen Texten begründet werden. Das Video ist lang, aber es lohnt sich, finde ich. Es ist eine Glaubensinformation der Citykirche in Wuppertal aus dem Jahr 2017:

https://www.youtube.com/watch?v=mxYt4TLeHJQ

Antwort
1295 Antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hallo Lachs,
ich möchte meine Gedanken dazu äußern.
Es gibt Grundgesetze. Z.b. chemische Gesetze, physikalische, kosmische, mathematische etc. Ohne diese Gesetze wäre wahrscheinlich nichts so, wie es ist und jetzt existiert.
Dann gibt es ganz klar das Gesetz von Ursache und Wirkung. Wenn ich mit Anschwung gegen eine Wand laufe, werde ich abgebremst und bekomme wohl Kopfschmerzen.
Das sind Dinge, die sich für uns fassen lassen und teilweise nachvollziehen lassen.

Nun gehe ich zu den Gedanken über. Es gibt eine Reihe an Studien, wie sich z.b. negative und positive Gedanken auf uns auswirken. Also existiert auch hier Ursache- Wirkung.
Und so ist es für mich logische Konsequenz, dass dies auch auf unseren geistigen Seelenzustand zu übertragen ist.
Haben wir einen Überblick drüber, wie die tatsächlichen Wirkungen unseres persönlichen Seelenlebens sind und wären, wenn Jesus die Schuld nicht aus Liebe übernommen hätte?

Ich liebe meine Kinder so sehr, ich würde ihnen auch gerne jederzeit die Auswirkung ihrer "Fehltritte " abnehmen. Sie machen die ja automatisch, weil sie es vorher nicht besser wissen. Aber sie müssen draus lernen und so ertrage ich es mit anzusehen, wie sie ihre teilweise schmerzvollen Erfahrungen im Leben machen, weil es ihnen letztenendes zum Guten dient. Aber ich bin immer da, wenn sie mich brauchen. D.h. ( aus meiner Sicht ) Gott hebt nicht seine Gesetze für uns auf. Sie gelten noch und das bekommen wir trotz des Kreuztodes zu erfahren.
Und sterben würde ich übrigens auch für sie, wenn es bewirkt, dass sie ohne alte Last bei null anfangen können.

Lieben Gruß
Amalia

Nachtrag vom 05.04.2020 2150
Mit Rache hat dies für mich nichts zu tun, wie du es formulierst, sondern mit den Gesetzen ( + Ursache- Wirkung), die wohl genauso sein müssen.

Anonymous antworten
2 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Hallo Amalia,

danke auch für deine Meinung zum Thema. Ich muss über das Konzept von Schuld noch nachdenken, um da zu einer gefestigten Überzeugung zu kommen. Was das betrifft, da gefällt mir u.a. der Beitrag von Queepuep übrigens sehr gut.

Einen schönen Abend noch,

LG Basti 😊

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lachs

Ich muss über das Konzept von Schuld noch nachdenken, um da zu einer gefestigten Überzeugung zu kommen.

Schuld ist so ein schweres Wort. Besonders dann, wenn man sich nicht schuldig fühlt sondern einfach nur die Unvollkommenheit ( Fehlerfähigkeit) des Menschseins eher sieht.
Ich hatte da auch lange mit zu kämpfen. Habe viele Jahre immer wieder damit zugebracht darüber nachzudenken, weil ich nie verstanden habe, warum ich mich so schuldig fühlen sollte.
Gott und ich sind uns in Liebe begegnet. Seitdem ist das Thema schuld nicht mehr da. Ich bin ein Mensch voller Fehler. Das reicht auch schon. 😉

Lieben Gruß
Amalia

Anonymous antworten


an.ja
 an.ja
Beiträge : 1756

Auch Menschen, denen vergeben wurde, können mit Gott nicht in Gemeinschft leben. Denn sie bleiben weiterhin Sünder, weil sie nicht so leben können, wie Gott sich das vorstellt. Das hat nur Jesus getan.

Auch die Opfer des Alten Testaments machen den Menschen nicht vollkommen.
Aus diesem Grund erwarteten auch die Juden des AT einen Retter, der dieses Problem lösen sollte und wie Gott Ihn versprochen hatte.

Durch Christi Tod und Auferstehung besteht die Möglichkeit, ein neuer Mensch in Christus zu werden - darum geht es bei dem Tode Jesus. Vergebung ein für alle Mal und Neuwerdung in Christus.

Nur der neue Mensch in Christus ist erwählt, mit Gott in Gemeinschaft zu leben und das Erbe anzutreten, dass Jesus als Sohn zusteht.

Menschen möchten gerne beides: Vergebung der Schuld, aber weiterleben nach dem eigen Gutdünken - das geht bei Gott nicht.

Gruß Andy

an-ja antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hi,

der Tod Jesu stellt zuallererst mal Gott zufrieden. Jesus wusste das. Aber er sagte auch, dass er es nicht nur aus Gehorsam Gott gegenüber tut, sondern auch weil er (selbst als Gott) uns liebt.

Ja, das ist ganz schön kompliziert und ich finde diese Frage völlig legitim und kann Menschen auch verstehen.

Wer mit dem Heiligen Geist in Berührung kommt, kann ganz gut in diese Einsicht kommen.

Bitte geh damit zu Gott. Menschen können viel labern und das starke Kreuz verweichlichen.

M.

Anonymous antworten


jour
 jour
Beiträge : 1904

Auferstehung - Gemeinschaft
Nun, zu deinen Gedanken,

Veröffentlicht von: @lachs

Wir haben uns vor Gott schuldig gemacht und können daher keine Gemeinschaft mit ihm haben

ich bin nicht über 2.000 Jahre alt 😊

Und: Ich habe Gemeinschaft mit ihm.
Beschäftige dich mit der Auferstehung und der Hoffnung.
Ich habe ein Video für dich:

https://www.youtube.com/watch?v=nuBx6I38M8s

Gruß und Gottes Segen.

J😊ur

jour antworten
2 Antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402

Ich habe mir das Video nicht angesehen, aber ein Sternchen gebe ich diesem Beitrag schon mal. Er trifft den Punkt.

tojak antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Danke, das sind super Impulse in dem Video 😊

Anonymous antworten
Tojak
 Tojak
Beiträge : 402

Einfache Antwort

Veröffentlicht von: @lachs

Die Frage, warum Jesus am Kreuz so einen grausigen Tod erleiden musste, hat sich vermutlich jeder Christ schon gestellt.

Ja, ich habe mir diese Frage auch schon gestellt. Meine persönliche Antwort ist sehr einfach:

Jesus ist dem damaligen religiösen Establishment in die Quere gekommen. Die wollten ihre Macht erhalten und haben deshalb eine Intrige gegen ihn eingefädelt, um ihn sich vom Hals zu schaffen.

Den römischen Besatzern kam es auf eine Kreuzigung mehr oder weniger nicht an; Hauptsache, die Provinz blieb unter Kontrolle. Dieses brutale öffentliche Zu-Tode-Foltern war nicht speziell für Jesus erfunden worden, sondern damals durchaus üblich.

Auf theologische Interpretationen dieses Geschehens gebe ich nicht viel. Papier ist da von jeher sehr geduldig.

Interessant finde ich aber die Frage, warum wir heute überhaupt noch von Jesus sprechen. Sieger schreiben Geschichte, aber nicht Leute, die derart unter die Räder kommen.

Irgendwie müssen die Jünger die Erfahrung gemacht haben, dass es weiterging. Mit Jesus, dem Christus. Wir Christen nennen das Auferstehung. Ganz gleich, wie man zu den konkreten Berichten darüber steht; irgendetwas Spektakuläres muss da passiert sein.

So weit meine unmaßgebliche Meinung zu diesem Thema.

Thomas Jakob

tojak antworten
7 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @tojak

Auf theologische Interpretationen dieses Geschehens gebe ich nicht viel. Papier ist da von jeher sehr geduldig.

Veröffentlicht von: @tojak

Interessant finde ich aber die Frage, warum wir heute überhaupt noch von Jesus sprechen. Sieger schreiben Geschichte, aber nicht Leute, die derart unter die Räder kommen.

Veröffentlicht von: @tojak

Irgendwie müssen die Jünger die Erfahrung gemacht haben, dass es weiterging. Mit Jesus, dem Christus. Wir Christen nennen das Auferstehung. Ganz gleich, wie man zu den konkreten Berichten darüber steht; irgendetwas Spektakuläres muss da passiert sein.

Wow, diese Gedanken finde ich ziemlich beeindruckend, danke!
Bestimmte Fragen sind vielleicht auch garnicht so wichtig. Aber wenn man an Jesus Orientierung sucht, und dann die begründete Annahme treffen kann, dass es nach seiner Kreuzigung nicht zu seinem Ende, sondern zu seinem - vielleicht kann man sagen - Aufblühen in der Geschichte gekommen ist, dann ist das schon stark!

Anonymous antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1804

Sehr schöne Antwort.

Ich würde möglicherweise ein kleines Stück weitergehen, vielleicht ist es in dem, was Du sagtest, aber auch impliziert:

Veröffentlicht von: @tojak

Auf theologische Interpretationen dieses Geschehens gebe ich nicht viel. Papier ist da von jeher sehr geduldig.

Interessant finde ich aber die Frage, warum wir heute überhaupt noch von Jesus sprechen.

Findest Du denn den Umstand, dass es schon sehr früh überhaupt zu theologischen Interpretationen seines Todes gekommen ist, völlig uninteressant?

Hätten die Jünger "nur" die Erfahrung gemacht, dass es nach dem Tod Jesu weiterging, dann würde das wohl reichen, um von Auferstehung und ewigem Leben und so zu reden, und wäre das alles, wäre es genug, um noch heute Ostern zu feiern. Sie hätten seinen Tod dann als einen sinnlosen Tod verstehen können, der Jesus aber letztendlich doch nichts anhaben konnte. Das wäre angesichts der historischen Umstände die nächstliegende Deutung gewesen.

Aber aus irgendeinem Grund wurde diese Deutung für sie unmöglich. Sie findet sich in der Christenheit m.W. erst wieder im 20. Jahrhundert in Deutschland.

Was auch immer passiert ist, muss also dazu geführt haben, dass sie nach wirklich guten (und das hieß für sie: theologischen) Gründen suchten, warum er überhaupt gestorben war. Dass muss ein Ereignis gewesen sein, das a) keinen Zweifel daran ließ, dass er wirklich gestorben war, aber b) massiv in Frage stellte, wieso eine todsichere Tötungsmethode ihn überhaupt habe töten können (also in theologischen Kategorien: die auch nur minimale Macht des Todes über ihn in Frage stellte).

Selbst wenn ich kein Wort der Bibel glauben würde, fände ich die Frage, was dazu führte, dass man Jesu Tod theologisch deutete, höchst faszinierend. Vielleicht sogar noch mehr als jetzt. Du nicht?

Lieben Gruß von
Andreas

andreas-wendt antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Findest Du denn den Umstand, dass es schon sehr früh überhaupt zu theologischen Interpretationen seines Todes gekommen ist, völlig uninteressant?

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Selbst wenn ich kein Wort der Bibel glauben würde, fände ich die Frage, was dazu führte, dass man Jesu Tod theologisch deutete, höchst faszinierend. Vielleicht sogar noch mehr als jetzt. Du nicht?

Es interessiert mich psychologisch, soziologisch und kulturhistorisch, ja. Aber wichtiger ist und waren mir dabei wie bei allem anderen auch, die Fragen, ob es wahr ist und ob man es überhaupt wissen kann.

Viele Grüße

Thomas Jakob

tojak antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1804
Veröffentlicht von: @tojak

Aber wichtiger ist und waren mir dabei wie bei allem anderen auch, die Fragen, ob es wahr ist

Klar, so geht's mir auch.

Veröffentlicht von: @tojak

und ob man es überhaupt wissen kann.

Kommt auf die Definition von "Wissen" an. Wenn es bedeutet, intersubjektiv vermittelbare Ergebnisse durch Anwendung der Methoden erzielen, mit denen man normalerweise Wissen schafft (Ha! Hammerwortspiel!) würde ich sagen, nein, kann man nicht.

Veröffentlicht von: @tojak

Es interessiert mich psychologisch, soziologisch und kulturhistorisch, ja.

So meinte ich die Frage auch. Was wäre denn psychologsch, soziologisch und kulturhistorisch Deine Antwort?

Herzlichen Gruß von
Andreas

andreas-wendt antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 402
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

So meinte ich die Frage auch. Was wäre denn psychologsch, soziologisch und kulturhistorisch Deine Antwort?

Boah! Dazu könnte man eine Dissertation verfassen, was ich mir nicht anmaße, zumal ich in keinem dieser Fächer einschlägig qualifiziert bin.

Ein paar Stichworte erlaube ich mir trotzdem:

P: psychologischer Aspekt
S: Soziologischer Aspekt
KH: Kulturhistorischer Aspekt

Die meisten Menschen können es schwer ertragen, den Sinn hinter etwas nicht zu erkennen, gerade in einer so emotional besetzen Angelegenheit. Ich kann es da durchaus bei "Gottes unerforschlichem Ratschluss" belassen, obwohl es auch mir schwerfällt. (P)

Wer in solchen Situation stramm behauptet, etwas zu verstehen, ist im Vorteil gegenüber den Zurückhaltenderen, ganz gleich, ob er nun wirklich durchblickt oder nicht. Das bedeutet Führung und bedeutet Macht (S,P).

Schuldgefühle können eine starke Motivation sein (P). Wem es gelingt, Schuldgefühle anderer für sich zu nutzen, kann damit Macht ausüben (S, P). Wenn man zudem einen Ausweg zeigen kann (Vergebung, Gruppenzugehörigkeit), resultiert auch daraus Macht. Wenn diese Macht erst einmal eine Eigendynamik entfaltet hat, kommt es auch nicht mehr darauf an, dass der Mächtige damit nur ein Problem löst, das der Unterdrückte ohne ihn nicht hätte.

Das Theologie der Deutung des Kreuzestodes ist in einer Zeit entstanden, in der Magie eine größere Rolle in Weltbildern gespielt hat als heute. Es wurde z. B. weithin geglaubt, dass die Sonne sich um die Erde dreht und dass das Schicksal einzelner Menschen mit den Ständen von Sternen und Planeten verknüpft ist. Für die Astrologen/Astronomen hatte das den Vorteil, dass sie es leichter hatten, Sponsoren für ihre Tätigkeit zu finden. Ähnlich kurzzügig humanzentrierte Denkweisen fanden sich auch in der Theologie. (KH)

Für mich ist so etwas sehr menschlich, spielt auch heute noch eine Rolle, aber wenn es für mich ganz persönlich darum geht, was ich wirklich für wahr halten und an was ich glauben kann, gehe ich da nicht mit.

Herzliche Grüße

Tojak

tojak antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

Findest Du denn den Umstand, dass es schon sehr früh überhaupt zu theologischen Interpretationen seines Todes gekommen ist, völlig uninteressant?

Ich finde den Gedanken einerseits sehr spannend, wenn ich diesen Gedankengang aber auf andere Themen übertrage (zB dürfen Frauen predigen?), dann können da Dinge rauskommen die ich ganz und gar schwierig finde..

deleted_profile antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1804

Ich glaube, ich kann Dir da nicht ganz folgen ...

andreas-wendt antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Er musste nicht sterben. Er hat aus Liebe Sein Leben für uns hingegeben. "Niemand nimmt mir mein Leben, ich gebe es denn freiwillig dahin."

Das Gesetz und der Opferkult zeigen ja an, dass der Mensch unvollkommen ist. Und das deutlichste Zeichen, dass wir unvollkommen sind, ist der Tod ("Der Sünde Sold ist der Tod"); dieses Schicksal teilen wir alle. Wir sind eben nicht unsterbliche Götterwesen aus uns heraus, sondern wenn Er uns nicht bewahren würde, würden wir verwehen wie eine Kerze im Wind.
Dieses ganze Menschenschicksal hat er durchlebt ("Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?") und ist für uns gestorben. Mit Seiner Auferweckung offenbart Gott, dass Sein Reich angebrochen ist in dieser Welt; nicht in irgendeinem Paralleluniversum!

Jesu Tod ist keine Notwendigkeit für etwas, das Gott bräuchte, sondern er vollendet in seiner eigenen Person das ganze Menschengeschick. Gott braucht kein Blut. Er sagte Israel ja sogar, dass Er deren Opfer und Räucherwerke nicht mehr sehen könne, weil sie ihm zuwider seien.

Im Hebräerbrief wird aller Tempelkult, aller Dienst und alle Symbole auf Jesus bezogen ("das bessere Opfer"). Damit wird nicht gesagt, dass man nun den Opferkult "vergeistlicht" weiterführt, sondern es wird den Hebräern ausgelegt, dass aller Opferkult vorbei ist (der Brief ist für Hebräer, nicht für Heiden!)

Um zu Gott zu kommen ist es, wie Jesus im Gleichnis erzählt hat: der verlorene Sohn kehrt um und der Vater nimmt ihn an. Fertig. Kein Blut, kein Kultus, kein Tempel, keine Rituale, kein Zappeln, kein Zucken, keine Selbstkasteiung oder Körpergebete, etc.pp.

"Vater, in Deine Hände lege ich mein ganzes Wesen!"

Anonymous antworten
8 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Hallo Simonsson 😊

Veröffentlicht von: @simonsson

Er musste nicht sterben. Er hat aus Liebe Sein Leben für uns hingegeben. "Niemand nimmt mir mein Leben, ich gebe es denn freiwillig dahin."

Ja, darin ist deutlich Freiwilligkeit zu erkennen. Aber er hat andererseits auch vor seiner Verhaftung in einem Garten zu Gott in Todesangst gebetet und gesagt: Nicht wie ich will, sondern wie du willst. So nach gänzlicher Freiwilligkeit klingt mir das irgendwie doch nicht, auch wenn er hätte nein sagen können.

Und der Rest, den du geschrieben hast, den finde ich richtig gut! Das spricht mir total aus der Seele. Besonders das hier:

Veröffentlicht von: @simonsson

Dieses ganze Menschenschicksal hat er durchlebt ("Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?") und ist für uns gestorben. Mit Seiner Auferweckung offenbart Gott, dass Sein Reich angebrochen ist in dieser Welt; nicht in irgendeinem Paralleluniversum!

Veröffentlicht von: @simonsson

Jesu Tod ist keine Notwendigkeit für etwas, das Gott bräuchte, sondern er vollendet in seiner eigenen Person das ganze Menschengeschick. Gott braucht kein Blut. Er sagte Israel ja sogar, dass Er deren Opfer und Räucherwerke nicht mehr sehen könne, weil sie ihm zuwider seien.

Danke dafür!

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lachs

So nach gänzlicher Freiwilligkeit klingt mir das irgendwie doch nicht, auch wenn er hätte nein sagen können.

Hallo Lachs,
man kann auch wissen, etwas tun zu müssen und auch zu wollen, aber gleichsam Angst davor haben, weil es Schmerz und Entbehrung bedeutet.

Wenn Jesus gesagt hätte: "Kein Thema, der Kreuzestod. Ich bin nen Halbgott, mich tastet das nicht an!", was hätte das dann für uns bedeutet?

Natürlich hatte er Angst und wollte, dass dies Leid an ihm vorübergeht. Man muss sich mal klarmachen, was eine Kreuzigung ist. Es ist eine der erbärmlichsten und grausamsten Hinrichtungsarten, die es gibt. Es gab im Mittelalter zwar auch noch einige sehr böse Sachen, aber eine Kreuzigung gehört mit zu dem schrecklichsten, vor allem, weil man unter Umständen sehr lange und langsam starb.
Man soll nun das Leiden nicht glorifizieren, aber vor Augen halten muss man sich das schon mal, denke ich.

Zudem zeigt sich hier etwas sehr Wichtiges: es wird vorkommen, dass Er unsere Gebete nicht erhört. Dass er uns das Leiden nicht erspart. Dass wir bitten "Wende dies von mir ab!" und Seine Antwort ist klar und deutlich "Nein!"
Und dann habe ich mich dem zu fügen. Das macht diese Szene so eindrücklich für mich. Das ist sozusagen die "dunkelste Stunde". Und es ist nicht ohne Bedeutung, dass das (wieder) in einem Garten geschieht! Und später werden sie Jesus nahe eines Gartens in die Grabhöhle legen.

Die Tiefe dieser ganzen Texte fasziniert mich seit eh und je.

Veröffentlicht von: @lachs

Und der Rest, den du geschrieben hast, den finde ich richtig gut! Das spricht mir total aus der Seele.

Das freut mich sehr.

LG
Simon

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @simonsson

Hallo Lachs,
man kann auch wissen, etwas tun zu müssen und auch zu wollen, aber gleichsam Angst davor haben, weil es Schmerz und Entbehrung bedeutet.

Das leuchtet ein. Da könnte niemand, der genau weiß, was auf ihn zukommt sagen, mach ich doch glatt!

Veröffentlicht von: @simonsson

Zudem zeigt sich hier etwas sehr Wichtiges: es wird vorkommen, dass Er unsere Gebete nicht erhört. Dass er uns das Leiden nicht erspart. Dass wir bitten "Wende dies von mir ab!" und Seine Antwort ist klar und deutlich "Nein!"
Und dann habe ich mich dem zu fügen.

Und da hat er uns gezeigt, dass er selbst bereit ist, Gottes Nein zu akzeptieren. Das heißt also, er zeigt uns, dass Gott selbst in Jesus (ich gehe mal davon aus, Gott hat in Jesus selbst den Kreuzestod mit-erlitten) bereit ist, wie wir durch die Hölle zu gehen (durch eine größere Hölle, als wir es i.dR. müssen). So erwartet er nichts von uns, was er nicht auch selbst bereit ist zu erleiden. Und das finde ich stark. Er hätte es nämlich garnicht nötig, sich so zu erniedrigen, aber er zeigt es uns trotzdem, weil er in erster Linie nicht unser Beherrscher, sondern unser Freund sein will. Dies ziehe ich jedenfalls aus dieser Sache.

Veröffentlicht von: @simonsson

Und es ist nicht ohne Bedeutung, dass das (wieder) in einem Garten geschieht! Und später werden sie Jesus nahe eines Gartens in die Grabhöhle legen.

Welche Bedeutung hat dabei der Garten für dich? Verknüpfst du das mit dem Garten Eden aus dem Schöpfungsmythos? Dieser Garten Eden, das Paradies, das uns verwehrt ist, wird jetzt für uns betretbar, oder so ähnlich?

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @lachs

Er hätte es nämlich garnicht nötig, sich so zu erniedrigen, aber er zeigt es uns trotzdem, weil er in erster Linie nicht unser Beherrscher, sondern unser Freund sein will.

Er geht ja sogar noch weiter: als er seinen Jüngern die Füße waschen will, lehnt Petrus dies zunächst ab und sagt "Nein, Herr, Du kannst doch nicht mir die Füße waschen!" Jesus sagt ihm dann: "Wenn du dir nicht dienen lässt von mir, kannst du keinen Teil an mir haben!"

Dort am Kreuz vollenden sich Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis des Menschen. Es gibt keine Gotteserkenntnis ohne Selbsterkenntnis. Wenn ich erkenne, wer Er ist, erkenne ich, wer ich bin. Luther nannte das "das rechte Gnothi seauton (Erkenne Dich selbst)"
Man erkennt, dass man verfehlt vor Gott und an sich selbst und an anderen Menschen. Man erkennt, dass kein religiöser Weg, kein Brauchtum und keine spirituelle Praxis uns jemals zu Gott führen und uns erretten können, sondern dass Gott sich zu uns wendet, oder wir sind verloren.

Veröffentlicht von: @lachs

Welche Bedeutung hat dabei der Garten für dich? Verknüpfst du das mit dem Garten Eden aus dem Schöpfungsmythos? Dieser Garten Eden, das Paradies, das uns verwehrt ist, wird jetzt für uns betretbar, oder so ähnlich?

Ja, der Garten Eden. Auch dort war die dunkelste Stunde, als der Mensch den Garten - die natürliche Gemeinschaft mit Gott - verlassen musste bzw. verlassen hat. Das findet hier in Gethsemane seine Typologie: der, der ohne Sünde war, war in diesen Stunden von seinem Vater verlassen (auch, wenn Gott mit-erlitten hat, wie Du sehr schön gesagt hast).

Es geschieht ja beides: er gibt sich nicht nur uns Menschen hin und zeigt damit, was Gott an uns tut, sondern er gibt sich als Mensch auch Gott hin und ist uns Vorbild, was wir gegenüber Gott tun sollen.

Anonymous antworten
an.ja
 an.ja
(@an-ja)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1756
Veröffentlicht von: @simonsson

Jesu Tod ist keine Notwendigkeit für etwas, das Gott bräuchte, sondern er vollendet in seiner eigenen Person das ganze Menschengeschick. Gott braucht kein Blut.

Wie deutest Du dann:
Mt 26,28 das ist mein Blut des Bundes, das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden.
Röm 5,9 Um wie viel mehr werden wir nun durch ihn gerettet werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind.
Kol 1,20 und durch ihn alles mit sich zu versöhnen - indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes - durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist.

Es ist zwar richtig, dass Gott das Blut nicht braucht. Aber wir brauchen es, um mit Gott versöhnt zu werden.

Gruß Andy

an-ja antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Hallo Andy,

ich sehe darin keinen Widerspruch. Leib und Blut Christi bedeuten ja, dass er uns und für uns Sein Leben gegeben hat, zur Vergebung unserer Sünden.

Veröffentlicht von: @an-ja

Es ist zwar richtig, dass Gott das Blut nicht braucht. Aber wir brauchen es, um mit Gott versöhnt zu werden.

Das nimmst Du ja in Anspruch, wenn Du Ihm glaubst. Du wiederholst ja aber dieses Opfer nicht, sondern es ist einmalig und gilt.

Anonymous antworten
an.ja
 an.ja
(@an-ja)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1756
Veröffentlicht von: @simonsson

ich sehe darin keinen Widerspruch. Leib und Blut Christi bedeuten ja, dass er uns und für uns Sein Leben gegeben hat, zur Vergebung unserer Sünden.

Was dann aber bedeutet, dass das Blut notwendig war.

Deine Aussage: "Jesu Tod ist keine Notwendigkeit für etwas, das Gott bräuchte, sondern er vollendet in seiner eigenen Person das ganze Menschengeschick. Gott braucht kein Blut."

hört sich so an, dass Du den elementaren Grund seines Todes unterschlägst. Vielleicht habe ich Dich da nicht verstanden.

Veröffentlicht von: @###user_nicename###

Es ist zwar richtig, dass Gott das Blut nicht braucht. Aber wir brauchen es, um mit Gott versöhnt zu werden.

Veröffentlicht von: @simonsson

Das nimmst Du ja in Anspruch, wenn Du Ihm glaubst. Du wiederholst ja aber dieses Opfer nicht, sondern es ist einmalig und gilt.

Das sehe ich genauso, aber das Opfer Jesu war dann aber notwendig.

Gruß Andy

an-ja antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @an-ja

Vielleicht habe ich Dich da nicht verstanden.

Ne, da habe ich mich schlecht ausgedrückt. Mir ging es eher darum, dass Er das freiwillig tut.

Anonymous antworten
Seite 2 / 5
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?