Begriffsbedeutungen Glaube, Wissen, Meinung
Hallo,
in manchen Threads ist (mir) oder scheint nicht immer klar zu sein, ob es sich um eine
- Behauptung
- Meinung
- Begründung
- Wissen
- Glauben
handelt.
Ähnlich geht es mit den Begriffen
- Vertrauen auf
- Wissen
- Annahme
- Vermutung
- Hypothese
- Theorie
Geht es euch auch so?
Auf Wikipedia hab ich einige dieser Begriffe nachgegoogelt (z.B. Meinung).
Würdet ihr - falls ihr auch Lust dazu habt nachzugooglen oder andere Quellen zu verwenden - den Definitionen dort übereinstimmen oder die evtl. die Begriffe anders sehen?
Bspw. Meinung
Nach einer verbreiteten philosophischen Begriffsverwendung ist das Meinen ein Fürwahrhalten, dem sowohl subjektiv als auch objektiv eine hinreichende Begründung fehlt.
Oder Glauben:
Von Glauben spricht man, wenn jemand eine Aussage für wahr hält, ihre Wahrheit also subjektiv als gesichert erscheint, obwohl der Glaubende keine objektiv zureichende Begründung dafür angeben kann.
Oder Wissen:
Der Unterschied zum Wissen besteht darin, dass der Wissende nicht nur von der Wahrheit der Aussage überzeugt ist, sondern auch über eine objektiv zureichende Begründung dafür verfügt.
Wie dann aber auch steht:
Diese Abgrenzung der drei Begriffe ist allerdings in der Philosophie nicht allgemein anerkannt
Was ist eure "Meinung" dazu ?
Ich behaupte meine Meinung ist begründetes Wissen daraum Glaube ich es.
cooooool 😊
Die Begründung einer Behauptung liegt in der subjektiven Wahrheitsempfindung, diese kann aber muss keiner objektiven Wahrheitsprüfung standhalten. Für das Subjekt ist im Falle einer objektiven Wahrheitsprüfung, die der eigenen subjektiven Wahrheitsempfinden widerspricht, eben diese objektive Prüfung, entweder falsch, unvollständig oder verschwörungstheoretisch manipuliert.
Begründung
Veröffentlicht von: @arcangelDie Begründung einer Behauptung liegt in der subjektiven Wahrheitsempfindung
Über den Begriff Begründung könnte man auch diskutieren.
Danke für deine Auffassung des Begriffs "Begründung".
Ich sehe, dass du hier es vor allem als ausreichend empfindest (richtig?), wenn man selbst eine Behauptung für wahr hält.
Aber ist diese Begründung dann eine gute Begründung?
Ich meine, es gäbe bspw. die Möglichkeit, dass man mehrere "Subjekte" heranzieht und schaut, ob sie die gleiche "Wahrheitsempfindung" besitzen (wobei ich den Begriff "Wahrheit" auch nicht so einfach verwenden würde).
Aber auch wenn, mehrere Subjekte (oder die Mehrzahl) eine Behauptung für wahr oder richtig halten, ist damit nicht gesichert, ob es so ist.
Veröffentlicht von: @lombard3Ich sehe, dass du hier es vor allem als ausreichend empfindest (richtig?), wenn man selbst eine Behauptung für wahr hält.
Über die Qualität oder den Wahrheitsgehalt einer Behauptung habe ich nichts geschrieben da es für eine Definition auch nicht wichtig ist. Zumal das ganze Thema der bewussten falsch Behauptung ganz ausgeklammert ist.
Veröffentlicht von: @lombard3Ich meine, es gäbe bspw. die Möglichkeit, dass man mehrere "Subjekte" heranzieht und schaut, ob sie die gleiche "Wahrheitsempfindung" besitzen (wobei ich den Begriff "Wahrheit" auch nicht so einfach verwenden würde).
Veröffentlicht von: @lombard3Aber auch wenn, mehrere Subjekte (oder die Mehrzahl) eine Behauptung für wahr oder richtig halten, ist damit nicht gesichert, ob es so ist.
Genau
Behauptung
Tut mir leid, ich hatte nicht verstanden, ob du etwas zu dem Begriff "Begründung" oder zu dem Begriff "Behauptung" geschrieben hattest.
Veröffentlicht von: @arcangelÜber die Qualität oder den Wahrheitsgehalt einer Behauptung habe ich nichts geschrieben da es für eine Definition auch nicht wichtig ist.
Für mich ist es auch so, dass eine Behauptung wahr oder falsch sein kann.
Sie kann auf Fakten, Meinungen, Ansichten, Vermutungen, ... beruhen.
Sie kann sogar absichtlich falsch sein, um bspw. zu manipulieren oder eine Tatsache vorzutäuschen.
Eine Behauptung kann überprüfbar oder nicht überprüfbar sein.
Kann man es ggf. so sagen?
Es scheint als, ob ich mich mehr auf die Motivation hinter einer Behauptung konzentriert habe. Denn mit deiner Definition liegst du ja mMn. sehr gut.
Du stellst die Frage was ist eine Behauptung.
Ich stelle die Frage wieso behauptet jemand etwas.
Veröffentlicht von: @arcangelDu stellst die Frage was ist eine Behauptung.
Ich stelle die Frage wieso behauptet jemand etwas.
Hat das etwas mit be--Haupt--ung zu tun?
sich be-Haupt-en in einer Situation?
Was löst eine Be-Haupt-und aus bei demjenigen und seinem Gegenüber?
Wozu kann jemand nie eine Be-Haupt-ung stehen lassen und bei sich bleiben?
Habt ihr da Gedanken dazu?
Aussage wird zur Behauptung, wenn die Begründung fehlt (?)
Veröffentlicht von: @deborah71Habt ihr da Gedanken dazu?
Ja, wie du schreibst, sehe ich in der Behauptung ein dominantes Element.
Weniger ein überzeugendes Element.
Es ist natürlich so, wie man eine Behauptung definiert.
Für mich wird eine Aussage zu einer Behauptung, wenn die Person, die die Aussage macht, erwartet, dass andere sie als richtig anerkennen, ohne dass die Person selbst gute, nachvollziehbare Gründe dafür liefert.
Aber das ist nur mein Versuch einer Definition.
Veröffentlicht von: @lombard3Für mich wird eine Aussage zu einer Behauptung, wenn die Person, die die Aussage macht, erwartet, dass andere sie als richtig anerkennen, ohne dass die Person selbst gute, nachvollziehbare Gründe dafür liefert.
Demzufolge wäre also "Der Rhein fließt von Rotterdam nach Basel" keine Behauptung, weil ja niemand ernsthaft erwarten kann, dass das irgendwer glaubt?
Veröffentlicht von: @morranDemzufolge wäre also "Der Rhein fließt von Rotterdam nach Basel" keine Behauptung, weil ja niemand ernsthaft erwarten kann, dass das irgendwer glaubt?
Doch die Aussage "Der Rhein fließt von Rotterdam nach Basel" wäre eine "reine" Behauptung - es sei denn es würde eine gute, nachvollziehbare Begründung geliefert.
Du schriebst doch oben:
Für mich wird eine Aussage zu einer Behauptung, wenn die Person, die die Aussage macht, erwartet, dass andere sie als richtig anerkennen, ohne dass die Person selbst gute, nachvollziehbare Gründe dafür liefert.
Wenn ich also nicht erwarte, dass jemand die Aussage, der Rhein fließe bergauf, als richtig anerkennt, kann sie nach deiner Definition auch keine Behauptung sein.
Veröffentlicht von: @morranWenn ich also nicht erwarte, dass jemand die Aussage, der Rhein fließe bergauf, als richtig anerkennt, kann sie nach deiner Definition auch keine Behauptung sein.
Stimmt.
Allerdings müssten es die anderen aber auch mitbekommen, dass ich es eigentlich nicht erwarte, dass die Behauptung stimmt.
Nachtrag vom 09.01.2020 1822
PS: In einer Spaßsendung kann ja auch jemand eine Behauptung machen, ohne dass er tatsächlich meint, die Behauptung würde stimmen.
Es gibt sicherlich unterschiedliche Anwendungen für den Begriff.
Veröffentlicht von: @lombard3Allerdings müssten es die anderen aber auch mitbekommen, dass ich es eigentlich nicht erwarte, dass die Behauptung stimmt.
Du solltest vielleicht, statt zusätzliche Sonderbedingungen zu formulieren, besser der Stoßrichtung von Morrans Einwand folgen und zu dem Schluß gelangen, dass Deine Definition für "Behauptung" untauglich war.
Erläuterung
Veröffentlicht von: @blackjackDu solltest vielleicht, statt zusätzliche Sonderbedingungen zu formulieren, besser der Stoßrichtung von Morrans Einwand folgen und zu dem Schluß gelangen, dass Deine Definition für "Behauptung" untauglich war.
Was mich auf den Begriff der "Erläuterung" bringt.
Könntest du oder Morran mir bitte erläutern, von welcher Stoßrichtung hier die Rede ist?
Ich steh auf dem Schlauch.
Veröffentlicht von: @lombard3Könntest du oder Morran mir bitte erläutern, von welcher Stoßrichtung hier die Rede ist?
Die Stoßrichtung von Morrans war jene, Dich dazu zu bringen, die Untauglichkeit Deines Definitionsversuchs selbst zu erkennen. Indem er ein Beispiel brachte, bei welchem die Definition versagte.
Es braucht nur ein Anwendungsbeispiel, bei welchem eine Definition nicht taugt, um die Definition als untauglich zu belegen.
Veröffentlicht von: @blackjackEs braucht nur ein Anwendungsbeispiel, bei welchem eine Definition nicht taugt, um die Definition als untauglich zu belegen.
Echt?
Morran schrieb:
Demzufolge wäre also "Der Rhein fließt von Rotterdam nach Basel" keine Behauptung, weil ja niemand ernsthaft erwarten kann, dass das irgendwer glaubt?
Hat er jeden gefragt, dass er diese Aussage überhaupt machen kann?
😊
Mich überzeugt das nicht.
Wenn ich es als Witz sage oder sarkastisch: "Und ich kann fliegen." Dann ist es eben keine Behauptung.
Vielleicht hat Morran ja noch ein besseres Beispiel, denn in dem Beispiel ga es einen Argumentationsfehler.
Evtl. erkennst du die Stoßrichtung, worin der Fehler in dem Beispiel lag.
Nachtrag vom 10.01.2020 1440
PS: Ich geb die Stoßrichtung gleich an:
In seinem Beispiel machte er den Fehler, meine Definition davon abhängig zu machen, ob ein dritter Personenkreis die Behauptung glaubt.
In meiner Definition kam diese Abhängigkeit gar nicht vor.
Veröffentlicht von: @lombard3Wenn ich es als Witz sage oder sarkastisch: "Und ich kann fliegen." Dann ist es eben keine Behauptung.
Egal, ob ironisch oder nicht - eine Behauptung ist immer eine Behauptung. Entsprechend Deinem Sprachverständnis sind also manche Behauptungen keine Behauptungen.
Wir kommen nun Deinem Sprachverständnis vielleicht näher, aber welchen Sinn ergäbe es, dieses zur Grundlage einer Begriffsdefinition zu machen und dabei das ansonsten übliche Sprachverständnis zu ignorieren?
Aussagen und Behauptung
Veröffentlicht von: @blackjackEgal, ob ironisch oder nicht - eine Behauptung ist immer eine Behauptung. Entsprechend Deinem Sprachverständnis sind also manche Behauptungen keine Behauptungen.
Dann eine andere Frage:
Was ist der Unterschied zwischen einer Aussage und einer Behauptung?
... mal wieder 'rein geschneit...
Der Satz, "Im Winter schneit es in Paderborn." ist eine Aussage. Ich würde jedoch nicht behaupten, dass die wahr sei.
Eine Behauptung ist doch wohl ein Begriff, den wir für eine Aussage verwenden, deren Wahrheitsgehalt wir geringer einschätzen, als derjenige, der sie trifft. Wenn wir jedoch erklären, "Ich behaupte mal..." drücken wir selbst keine Behauptung, sondern eine Hypothese aus.
Wir verwenden den Begriff also eigentlich nur, um eine Geringschätzung gegenüber der Aussage und möglicherweise auch ihrem Verfechter auszudrücken. Ich verwende den Begriff daher eher ungerne.
Gruß!
Veröffentlicht von: @deborah71Habt ihr da Gedanken dazu?
Nö, das sind so etymologische Spekulationen, die man vielleicht als gedankliche Tändelei bezeichnen könnte. Eigentlich ist's einfach: es gibt einen weniger vieldeutigen, und weder negativ noch positiv konnotierten Ausdruck für das Gemeinte: These.
Nicht nur...... es hat manchmal auch mit einer Gefühlsebene zu tun....
Behauptungen werden nicht immer nur auf der Sachebene aufgestellt.
Der Aspekt wird gerne vernachlässigt...
Ich verstehe nicht recht, was Du meinst.
Behauptungen sind Aussagen über Tatsachen, mit dem inhärenten Anspruch, wahr, bzw. zutreffend zu sein.
Ich kann da weit und breit keine Gefühlsebene erkennen.
Freilich wird der Behauptende irgendwelche Motive für seinen Sprechakt (die Behauptung) haben. Vermutlich hat er die Intention, die Adressaten von dem Inhalt des Behaupteten zu überzeugen.
Aber welche Relevanz hat das? Über die Motive des Behauptenden kann man endlos spekulieren, nur haben all diese Spekulationen keine Relevanz bezüglich des Behaupteten. Das Behauptete bleibt, falls es der Wahrheit entspricht, wahr, egal mit welcher versteckten Agenda es behauptet wurde. Und es bleibt, so es denn unzutreffend ist, unwahr, auch wenn es in allerehrlichster Absicht behauptet wurde.
Veröffentlicht von: @blackjackIch verstehe nicht recht, was Du meinst.
Behauptungen sind Aussagen über Tatsachen, mit dem inhärenten Anspruch, wahr, bzw. zutreffend zu sein.
Ich kann da weit und breit keine Gefühlsebene erkennen.
Das sehe ich anders und Wikipedia hilft mir:
Eine Behauptung ist ein Sprechakt, bei dem eine Aussage in Form einer Assertion mit dem Anspruch auf Zustimmung gemacht wird.
Ich kann da eine Gefühlsebene erkennen - freilich kann man den Begriff "Behauptung" in unterschiedlichen Kontexten (Plural richtig?) wählen.
Überspitzt formuliert sehe ich bei
Man behauptet etass und damit will Zustimmung, schert sich nicht, eine (gute) Begründung zu geben.
Im Bereich ohne Gefühlsebene dem wissenschaftlichen wird dann der Begriff Behauptung verwendet, um klar zu machen, dass es nur eine Behauptung ist, der Belege für das Zutreffen der Aussage fehlen.
Veröffentlicht von: @lombard3Überspitzt formuliert sehe ich bei
Man behauptet etass und damit will Zustimmung, schert sich nicht, eine (gute) Begründung zu geben.
Wer nichts weiss, sucht nach einer Begründung um zu wissen, was er nicht weiss, damit beschafft er sich ein Wissen, über das er zuvor nichts wusste.
Wer aus Unwissenheit zu einem Wissen vordringen will, bedient sich seiner Phantasie und entwickelt Gedankenstützpunkte, aus denen er dann Wissensmerkmale ableitet, so entsteht aus Unwissenheit phantastisches Wissen, und der zuvor Unwissende hat in sich selbst die Bestätigung erlangt, etwas zu wissen, was er zuvor nicht wusste.
Nun kommt er zu der Überzeugung, das für wahr zu halten, was er sich in seiner Phantasie erarbeitet hat. Also bewegt er sich in einem variablen Kreis, in dem er sich jedwedes Wissen aneignen kann, und die Begründung findet er in sich selbst, woraus er dann seine Meinung bildet, ,,er wird zum Wissenden" ...die Überzeugung liefert er sich selbst,... das für wahr zu halten, was ihm vorher durch Unwissenheit verborgen war 🙄
Hieraus lässt sich ableiten, wie es gelingt, das der Mensch sich mit Freuden selbst belügt.
Wissen und Vorhersagekraft
Veröffentlicht von: @lulisaNun kommt er zu der Überzeugung, das für wahr zu halten, was er sich in seiner Phantasie erarbeitet hat.
Wissen ist ein anderer Begriff.
Ich persönlich verbinde mit Wissen, oder etwas dann als "Wissen" an, wenn sich aus dem Wissen nachprüfbare Vorhersagen machen lassen.
Es muss dann nicht mal "absolutes Wissen" sein, aber wenigsten (im Rahmen einer Restunsicherheit) halbwegs zuverlässiges Wissen.
Die Vorhersagekraft finde ich also wesentlich.
Ja..du hast die Gefühlsebene gut erkannt...
das Verlangen nach Zustimmung, Bestätigung, so in der Art....
...aber oft auch aus Schutz werden Behauptungen aufgestellt und greift man sie an, wird gemauert und betoniert, um nicht ent-schützt zu werden... d.h. beschämt....obwohl genau das dann passiert, in Diskussionen, in denen es um Recht haben geht und nicht um Wachsen an der Betrachtung des diskutierten Gegenstandes oder um Miteinander und Lesen zwischen den Zeilen.
Das ist im Internet so eine Sache, weil man sein Gegenüber nicht sieht und dann den Menschen aus dem Blick verliert.
Veröffentlicht von: @deborah71das Verlangen nach Zustimmung, Bestätigung, so in der Art....
Ja, wobei bei mir in der (bloßen) Behauptung noch mitschwingt, dass man sich nicht die Mühe macht, etwas zu erläutern oder zu begründen.
Natürlich hängt es auch vom Zusammenhang ab, in dem man den Begriff "Behauptung" verwendet.
Veröffentlicht von: @lombard3Eine Behauptung ist ein Sprechakt, bei dem eine Aussage in Form einer Assertion mit dem Anspruch auf Zustimmung gemacht wird.
Ich schrieb:
Behauptungen sind Aussagen über Tatsachen, mit dem inhärenten Anspruch, wahr, bzw. zutreffend zu sein.
Das meint dasselbe. Die Bedeutungseingrenzung auf bloße Sprechakte kann ich nicht mitvollziehen, denn dies würde ausschließen, dass es auch schriftliche Formen von Behauptungen gibt.
Übrigens ist die Wikipedia-Definition so tautologisch wie zirkulär, wenn sie von der Form einer Assertion spricht.
Denn wenn wir nach diesem Begriff suchen, finden wir im entsprechenden Wiki-Artikel unter Assertiondieses:
Assertion (von lat. assertio, Behauptung) ist ein Terminus der Sprachwissenschaft und der Logik. Er steht für eine bestimmte Behauptung, Versicherung, Feststellung. Das zugehörige Adjektiv lautet assertorisch, also feststellend oder behauptend.
Eine Assertion ist also eine bestimmte Behauptung. Und eine Behauptung ist eine Aussage in Form einer Assertion.
Setzen wir das eine für das andere ein, dann ist also gemäß der von Dir angeführten Wiki-Definition eine Behauptung ein Sprechakt in Form einer Behauptung mit Anspruch auf Zustimmung...
Inwiefern da irgendetwas zweckdienlich im philosophischen Sinne definiert sein soll, kann ich zwar nicht erkennen, aber wenn man freihändig so runde Kreise zeichnen kann, ist man - so meine kühne Behauptung - ein Künstler! 😀
Nachtrag vom 10.01.2020 1241
Und wenn Du meinen letzten Satz ernst nimmst, wirst Du erkennen, dass er ein Beispiel für eine Behauptung darstellt, die keineswegs Anspruch auf Zustimmung erhebt...
Veröffentlicht von: @blackjackAssertion (von lat. assertio, Behauptung) ist ein Terminus der Sprachwissenschaft und der Logik. Er steht für eine bestimmte Behauptung, Versicherung, Feststellung. Das zugehörige Adjektiv lautet assertorisch, also feststellend oder behauptend.
Diese Definition finde ich gut.
Gerade auch im Zusammenhang mit "Feststellung".
Im Gegensatz zur Feststellung denke ich, schwingt bei der Behauptung mit (je nach Kontext - nicht allgemeingültig), dass sie gemacht werden kann, ohne dass sie durch einen Prozess zu stande kommt.
"Das behauptest du nur."
Während "Das stellst du fest anhand ...."
Richtigkeit einer Behauptung / Wahrheitsliebe
Veröffentlicht von: @arcangelDu stellst die Frage was ist eine Behauptung.
Ich stelle die Frage wieso behauptet jemand etwas.
Die Behauptung finde ich gar nicht so schlimm, sondern nur eine fehlende Begründung für die Richtigkeit einer Behauptung.
Und ja, ich finde auch, die Frage interessant, warum jemand etwas behauptet.
Wer die "Wahrheit" liebt (obwohl ich nicht davon ausgehe, dass wir etwas absolut gesichert als Wahrheit bezeichnen können), der wird bei seiner Behauptung auch immer an einer guten, nachvollziehbaren Begründung interessiert sein.
(Meine "Meinung" 😉 )
😎
Alles drin! Super.
Überzeugung und Glaube
Was ist für euch der Unterschied zwischen einer Überzeugung und einem Glauben.
So wie ich es verstehe ist Glaube ein Fürwahrhalten.
Glauben (Verb) kann fürwahrhalten meinen oder auch nur für wahrscheinlich halten, vermuten.
Überzeugt-sein klingt für mich danach, dass man seine Ansicht durch einen Prozess gebildet hat (in welchem man durch gute / oder schlechte Begründungen überzeugt wurde).
Veröffentlicht von: @lombard3So wie ich es verstehe ist Glaube ein Fürwahrhalten.
Nein , erst Fürwahrhalten dann glauben.....so ist die Reihenfolge.
Veröffentlicht von: @lombard3Glauben (Verb) kann fürwahrhalten meinen oder auch nur für wahrscheinlich halten, vermuten.
Ne, auch nicht, so ein Allerweltsglaube glaubt heute dies und morgen jenes. Und übermorgen gibt's wieder was Neues....zu glauben.
Veröffentlicht von: @lombard3Überzeugt-sein klingt für mich danach, dass man seine Ansicht durch einen Prozess gebildet hat (in welchem man durch gute / oder schlechte Begründungen überzeugt wurde).
Auch nicht, niemand kann sich selbst von der Wahrheit überzeugen, sie muss von aussen kommen.
---Der Geist selbst gibt Zeugnis unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind. Römer 8.16---
Unterschiede im Gebrauch des Verbs "glauben"
Veröffentlicht von: @lulisaNein , erst Fürwahrhalten dann glauben.....so ist die Reihenfolge.
Eine Frage: Siehst einen Unterschied
zwischen dem alltäglich Gebrauch des Wortes "glauben" , zum Beispiel "Ich glaube, dass der Bus heute etwas später kommt."
und dem Gebrauch im religiösen (Kontext), d.h.
"Ich glaube an Gott"
?
Nachtrag vom 15.01.2020 1645
Siehst du
Veröffentlicht von: @lombard3Eine Frage: Siehst einen Unterschied
zwischen dem alltäglich Gebrauch des Wortes "glauben" , zum Beispiel "Ich glaube, dass der Bus heute etwas später kommt."
und dem Gebrauch im religiösen (Kontext), d.h.
"Ich glaube an Gott"
An etwas glaubt man immer, wenn man daran glaubt das der Bus später kommt, vertraut man der Verkehrsgesellschaft, (auf dem Plan steht es ja schwarz auf weiss), ob er dann kommt ist trotzdem ungewiss.
,,Ich glaube an Gott" kann man sich zuvor in der Bibel informieren, und es glauben.... da erlangt man dann Gewissheit.
Also der Unterschied besteht darin, ,,in der Welt wirst du oft belogen"
Bei Gott NIE!
Veröffentlicht von: @lulisa,,Ich glaube an Gott" kann man sich zuvor in der Bibel informieren, und es glauben.... da erlangt man dann Gewissheit.
Genau das ist die Frage, die ich habe.
Beim Glauben an Gott ("Ich glaube an Gott.") handelt es sich um Gewissheit.
Beim Glauben daran dass der Bus heute 5 min. später kommt, ist es eine Vermutung, bei der man sich nicht sicher ist (ausnahmsweise könnte ja der Bus heute einmal auch pünktlich sein).
Richtig verstanden?
Veröffentlicht von: @lombard3Beim Glauben daran dass der Bus heute 5 min. später kommt, ist es eine Vermutung, bei der man sich nicht sicher ist (ausnahmsweise könnte ja der Bus heute einmal auch pünktlich sein).
Ich würde eher sagen, .....wenn du an der Bushaltestelle stehst, und dir ein eisiger Wind um die Ohren weht, dann hast du die ,,Hoffnung" das der Bus pünktlich kommt, ist die Zeit aber verstrichen, dann ,,vermutest" du das der Bus auf der Strecke aus irgendwelchen Gründen aufghalten wurde. Oder du hast es versäumt dir die Nachrichten anzusehen/hören und hast nicht mitbekommen das gerade heute die Gewerkschaft zum Streik aufgerufen hat. 😉
Und lag ich mit meinem Verständnis richtig, dass das Verb "glauben" unterschiedlich gehandhabt wird?
Veröffentlicht von: @lombard3Und lag ich mit meinem Verständnis richtig, dass das Verb "glauben" unterschiedlich gehandhabt wird?
Ich würde sagen......es wird nicht unterschiedlich gehandhabt,....sondern es ruft in uns unterschiedliche Erwartungshaltungen hervor.
Der Bus kann sich schon mal verspäten, ....das planen wir mit ein.
Da hilft es nicht zu glauben,...er käme immer pünktlich.
Wenn ich an Gott ,,glaube" dann ist das ein Schritt der meine gesamte Existenz betrifft, da muss ich mich fallen lassen, ,,loslassen"und den Fahrplan (Bibel) für wahr halten.
Ja, ist also ein Unterschied, mit unterschiedlichen Erwartungen.
Wenn der Bus nicht kommt, kann ich mich bei der Bus und Bahn Gesellschaft beschweren.
Wenn ich an Gott glauben will, und er ist nicht existent, dann hab ich ein Problem, den eine höhere Instanz wird es nicht geben.
Veröffentlicht von: @lulisaIch würde sagen......es wird nicht unterschiedlich gehandhabt,....sondern es ruft in uns unterschiedliche Erwartungshaltungen hervor.
Ok, danke.
Aus deiner Sicht ist es also mit "glauben" immer das gleiche gemeint.
Für mich ist es anders:
Ich verwende / handhabe im Alltagstagsgebrauch das Verb "glauben" bspw. wenn ich mir nicht sicher bin "Ich glaube, es ist 10 Uhr."
Im religiösen Gebrauch "Ich glaube an Gott." drückt es aus, dass ich das fürwahrhalte (was ich glaube).
Veröffentlicht von: @lombard3Ich verwende / handhabe im Alltagstagsgebrauch das Verb "glauben" bspw. wenn ich mir nicht sicher bin "Ich glaube, es ist 10 Uhr."
Im religiösen Gebrauch "Ich glaube an Gott." drückt es aus, dass ich das fürwahrhalte (was ich glaube).
Vielleicht hilft dir das weiter....
Re-definition
Danke für den Link.
Ok, im religiösen Kontext ist "glauben" anders definiert.
Für mich ist im Alltaggebrauch das Wort "glauben" eben eher ein "vermuten", "nicht sicher sein, aber für wahrscheinlich halten dass es ist/eintrifft/ .. "
Veröffentlicht von: @lombard3Eine Frage: Siehst einen Unterschied
zwischen dem alltäglich Gebrauch des Wortes "glauben" , zum Beispiel "Ich glaube, dass der Bus heute etwas später kommt."
und dem Gebrauch im religiösen (Kontext), d.h.
"Ich glaube an Gott"
?
Das ist kein guter Vergleich. Eher: ich glaube das es 10:52 ist weil mir die Uhr das anzeigt. Ich vertraue halt darauf das die Uhr richtig geht.
Veröffentlicht von: @johannes22Eher: ich glaube das es 10:52 ist weil mir die Uhr das anzeigt. Ich vertraue halt darauf das die Uhr richtig geht.
Guter Satz.
Aber könnte man dann nicht auch sagen:
"Nach meiner Uhr ist es 10:52 Uhr" ?
Oder: "Ich weiß, dass es nach meiner Uhr 10:52 Uhr ist?"
Ab wann verwendest du das Wort wissen und wann glauben?
Veröffentlicht von: @lombard3"Nach meiner Uhr ist es 10:52 Uhr" ?
Das wurde früher immer gesagt weil die Handys noch nicht mit dem Internet synchronisiert wurden 😊
Veröffentlicht von: @lombard3Ab wann verwendest du das Wort wissen und wann glauben?
Wenn ich mir ziemlich sicher bin meinen Wahrnehmungen trauen zu können.
Ich weiß was ich im letzten Urlaub gemacht habe obwohl mich meine Erinnerungen vermutlich etwas täuschen, vielleicht haben sich ja Erinnerungen an den gleichen Urlaubsort mit letzem jahr überlagert. Ich denke so eine Unsicherheit ist bei "wissen" noch akzeptabel.
Glauben ist viel Unsicherer, das berühmt berüchtigte "ich glaube ich hab die Kaffeemaschine abgeschaltet"
Unterschied wissen und glauben
Veröffentlicht von: @johannes22Glauben ist viel Unsicherer, das berühmt berüchtigte "ich glaube ich hab die Kaffeemaschine abgeschaltet"
Richtig, ich verwende die Worte ähnlich.
Wobei es bestimmt auch auf den Anwendungsfall ankommt.
Ich merke gerade, dass man da fast ein Buch schreiben könnte.
Danke und sorry
Hallo,
vielen Dank für die Beiträge.
Ich habe den Thread gestartet, weil ich gedacht habe, dass es ggf. einfach ist, hier schnell eine einfache Definition oder Beschreibung der Begriffe zu finden.
Ich habe auf manche Beiträge nicht geantwortet, weil mir plötzlich auffiel:
Das ist ein unglaublich komplexes Thema.
Während ich oft die Wikipedia Definitionen ganz hilfreich finde, decken sie wohl hier auch nicht alle Anwendungsfälle ab.
Die Begriffe "Glauben, Wissen, Meinung" etc. und deren Verben werden im Alltag (privat, beruflich, ...) aber auch in wissenschaftlichen Disziplinen (Philosophie, Naturwissenschaft, Geisteswissenschaft) und im religiösen Bereich in unterschiedlichen Szenarien verwendet.
Es ist gar nicht möglich, denke, ich, dies in einem einzelnen Thread abzudecken.
Es wären vermutlich ganze Abhandlungen nötig.
Sorry, ich glaube, diese Thread kann gar nicht das liefern, für was ich ihn gedacht hatte.
Und sorry, wenn ich mich zu wenig eingebracht hatte.
Veröffentlicht von: @lombard3Sorry, ich glaube, diese Thread kann gar nicht das liefern, für was ich ihn gedacht hatte.
Die Tatsache, dass das nicht so einfach ist wie man denkt ist ja auch schon eine wertvolle Erkenntnis...