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Sagte man im Mittelalter Pest zu Corona?

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OpaStefan
Themenstarter
Beiträge : 968

Martin Luther schrieb, als 1527 die Pest in Wittenberg ausbrach:
„Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren. Dann will ich das Haus räuchern und lüften, [Hände waschen und desinfizieren, Mund-Nasenschutz tragen], Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde. [Ich will auch andere nicht dazu anstiften.]
Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm und dreist ist und Gott nicht versucht.“
(Quelle: Luthers Werke, Band 5, Seite 334f)
[Ergänzungen] in eckigen Klammern von mir, OpaStefan

Antwort
42 Antworten
Jigal
 Jigal
Beiträge : 3834

Korona im Mittelalter
Ne Korona ist im Mittelalter eine heilige die man im Grenzgebiet zu Österreich und Böhmen so wie in Österreich selbst kennt.
Sie soll vor Tierseuchen schützen und für Geld sorgen (Koronoa / Krone / Geld in Österreich).

Was zu Zeiten Luthers übertragbar ist.
Luther blieb als Seelsorger in Wittenberg bei den Leuten.
Damals gab es täglich Beerdigungen von einigen Leuten.
Luther bekam auch eine leichten Anflug von Pest.

jigal antworten


PeterPaletti
Beiträge : 1317

"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen" soll Luther gesagt haben.
Heutzutage heißt es, wenn ich wüsste, dass morgen der Lockdown kommt, lasse ich heute nochmal die „Sau“ raus.

peterpaletti antworten
7 Antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3834

Soll er gesagt haben. Das angebliche Zitat taucht erst grob 200 Jahre nach seinem Tod auf.

jigal antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4409

na ja so ziemlich jedes Zitat von Jesus wurde erst Jahrzehnte später von Dritten aufgeschrieben, wovon wir noch Nichtmal die Originale haben.

arcangel antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

Denkt Jigal und er könnte sich ja auch (gewaltig, leicht...etc.) irren.

M.

Anonymous antworten
Morran
 Morran
(@morran)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 490

Das denkt nicht nur Jigal, das denkt auch die Lutherforschung. Und die könnte sich zwar durchaus auch irren, wahrscheinlich ist das angesichts der Quellenlage aber nicht.

morran antworten
Morran
 Morran
(@morran)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 490

Tatsächlich sind es fast 400 Jahre. Wobei das Wort im ersten schriftlichen Beleg von 1944 offenbar schon als bekannt vorausgesetzt war, es dürte also schon einige Jahre vorher in die Welt gesetzt worden sein.

morran antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3834

Schriftlich taucht sie 17XX auf.

jigal antworten
Morran
 Morran
(@morran)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 490

Wo?

morran antworten
Irrwisch
Beiträge : 3480

Nein!
Bakterium Yersinia pestis war und ist Verursacher der Pest.

Ein Bakterium und kein Virus.

irrwisch antworten
3 Antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo Irrwisch,

LG OpaStefan

opastefan antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480

Da war ich schon längst.
Passt für mich aber nicht.

Die Spanische Grippe wurde auch nicht Pest genannt.

Auch Ebola nannte niemand Pest.

Wohl aber kenne ich die Redewendung

" Hier stinkts wie die Pest"

irrwisch antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4409

Aber nicht alles, was Pest genannt wurde, war auch die Pest.

arcangel antworten


Deborah71
Beiträge : 22985

Die Hygieneanweisungen Luthers...
lesen sich sehr modern und lassen sich aus der Schrift und dem Talmud herleiten 😊

Re: Sagte man im Mittelalter Pest zu Corona?

Nein. Der Oberbegriff ist Seuche (bibl. Plage) für verschiedene ansteckende Erkrankungen, gegen die sie kein Mittel hatten.

deborah71 antworten
Jigal
 Jigal
Beiträge : 3834

Israelischer Impfstoff in der Testphase
Segev Harel hat heute den in Israel entwickelten Covid 19 Impfstoff erhalten.
Das israelische Institut für Biologische Forschung hat ihn jetzt zur Testreife gebracht.

jigal antworten


lhoovpee
Beiträge : 2835

Schönes Zitat und Ergänzungen deinerseits.

Was deine Fragen im Threadtitel soll erschließt mir aber nicht.
Nein im Mittelalter sagte man nicht Pest zu Corona. Die Maßnahmen gegen Infektionen sind aber fast immer die selben.

Nachtrag vom 02.11.2020 2140
Wobei bei der Pest die Maßnahmen schon anders hätten aussehen müssen.

lhoovpee antworten
8 Antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo Ihoovpee,

Veröffentlicht von: @lhoovpee

Was deine Fragen im Threadtitel soll erschließt mir aber nicht.
Nein im Mittelalter sagte man nicht Pest zu Corona. Die Maßnahmen gegen Infektionen sind aber fast immer die selben.

Ist unsere Situation nicht darin mit dem Mittelalter vergleichbar, dass es eine unsichbare Gefahr der Ansteckung gibt und dass die Krankheit bisher kaum heilbar ist? Heute wie damals gibt es nur die eine Möglichkeit sich zu wehren, indem man durch Hygienemaßnahmen versucht, die Ansteckung zu vermeiden.

Wer krank wird kann heute wie damals nur auf einen milden Verlauf hoffen.

Ohnmacht kann zur Ignoranz oder zur Resignation oder zu blinder Wut führen. Das erleben wir doch gerade genau so, wie es Martin Luther erlebte. Ich finde seine sachliche und nüchterne Stellung zu diesem Geschehen im Vertrauen auf Gott sehr hilfreich.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @opastefan

Ist unsere Situation nicht darin mit dem Mittelalter vergleichbar, dass es eine unsichbare Gefahr der Ansteckung gibt und dass die Krankheit bisher kaum heilbar ist?

Veröffentlicht von: @opastefan

Wer krank wird kann heute wie damals nur auf einen milden Verlauf hoffen.

So ist es.

Damals starb man auch nicht unbedingt an Pest und es hinterließ Spuren.

M.

Anonymous antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 8 Jahren

Beiträge : 2835
Veröffentlicht von: @opastefan

Ist unsere Situation nicht darin mit dem Mittelalter vergleichbar

Natürlich sind sie das.
Die Krankheiten selbst weniger, aber der Umgang mit damit.
Deine Frage ist halt in meinen Augen ungünstig gestellt.

lhoovpee antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940

Ich finde es nicht so ganz vergleichbar, denn die Pest war wesentlich tödlicher. Damals brauchte man wirklich einen gottesfürchtigen Glauben, um zu seinem Nächsten zu gehen und ihm zu helfen.

Viele sind aufs Land gezogen, wenn sie die Möglichkeit dazu hatten, um in Sicherheit zu sein. Zu bleiben und zu helfen war damals eine viel größere Herausforderung als jetzt.

Aber grundsätzlich sind das natürlich schon gute Gedanken, die der Luther da geäußert hat.

miss-piggy antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo Miss.Piggy,

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Aber grundsätzlich sind das natürlich schon gute Gedanken, die der Luther da geäußert hat.

Seine Gründe und Motivation, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, waren das Wohl und die Sicherheit der Mitmenschen. Heute stelle ich fest, dass das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt und an erster Stelle steht. Einschränkungen werden erst akzeptiert, wenn sie mir selbst einen Nutzen bringen. Deshalb werden die Maßnahmen auch so hart kritisiert und teilweise ignoriert.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4278
Veröffentlicht von: @opastefan

Seine Gründe und Motivation, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, waren das Wohl und die Sicherheit der Mitmenschen. Heute stelle ich fest, dass das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt und an erster Stelle steht. Einschränkungen werden erst akzeptiert, wenn sie mir selbst einen Nutzen bringen. Deshalb werden die Maßnahmen auch so hart kritisiert und teilweise ignoriert.

Die Menschen, die dazu bereit sind sich selbst hinten anzustellen mit ähnlicher oder gleicher Motivation wie Luthergibt es heute auch noch.
Die große Anzahler derer, die auf ihren eigenen Vorteil aussind, gab es damals auch schon. Nur konnte die große Mehrheit ihre Gedanken nicht so konservieren, wie Luther. Und Luther hätte es vermutlich nicht festgehalten (oder andere für ihn), wenn es die Normalität gewesen wäre. So sehr hat sich der Mensch und die Gesellschaft nicht verändert. Etwas vielleicht schon, weil wir heute sehr viel weniger auf unser direktes Umfeld angewiesen sind um zu überleben wie damals - aber der eigene Vorteil steht und stand schon immer bei den meisten Menschen an erster Stelle.

channuschka antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968

Hallo Channuschka,
da kann ich dir nur zustimmen.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @opastefan

Seine Gründe und Motivation, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, waren das Wohl und die Sicherheit der Mitmenschen. Heute stelle ich fest, dass das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt und an erster Stelle steht.

Ja, kann schon sein, dass es heute noch sehr viel mehr um einen selbst geht. Aber zu Luthers Zeiten war das Individuum auch schon wichtiger als z.B. noch im Mittelalter.

Veröffentlicht von: @opastefan

Einschränkungen werden erst akzeptiert, wenn sie mir selbst einen Nutzen bringen. Deshalb werden die Maßnahmen auch so hart kritisiert und teilweise ignoriert.

Jain. Ich glaube viele machen sich auch Sorgen um die wirtschaftlichen Existenzen anderer und um die sozialen Auswirkungen.

miss-piggy antworten
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