Sagte man im Mittelalter Pest zu Corona?
Martin Luther schrieb, als 1527 die Pest in Wittenberg ausbrach:
„Wenn Gott tödliche Seuchen schickt, will ich Gott bitten, gnädig zu sein und der Seuche zu wehren. Dann will ich das Haus räuchern und lüften, [Hände waschen und desinfizieren, Mund-Nasenschutz tragen], Arznei geben und nehmen, Orte meiden, wo man mich nicht braucht, damit ich nicht andere vergifte und anstecke und ihnen durch meine Nachlässigkeit eine Ursache zum Tode werde. [Ich will auch andere nicht dazu anstiften.]
Wenn mein Nächster mich aber braucht, so will ich weder Ort noch Person meiden, sondern frei zu ihm gehen und helfen. Siehe, das ist ein gottesfürchtiger Glaube, der nicht tollkühn und dumm und dreist ist und Gott nicht versucht.“
(Quelle: Luthers Werke, Band 5, Seite 334f)
[Ergänzungen] in eckigen Klammern von mir, OpaStefan
Korona im Mittelalter
Ne Korona ist im Mittelalter eine heilige die man im Grenzgebiet zu Österreich und Böhmen so wie in Österreich selbst kennt.
Sie soll vor Tierseuchen schützen und für Geld sorgen (Koronoa / Krone / Geld in Österreich).
Was zu Zeiten Luthers übertragbar ist.
Luther blieb als Seelsorger in Wittenberg bei den Leuten.
Damals gab es täglich Beerdigungen von einigen Leuten.
Luther bekam auch eine leichten Anflug von Pest.
"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch mein Apfelbäumchen pflanzen" soll Luther gesagt haben.
Heutzutage heißt es, wenn ich wüsste, dass morgen der Lockdown kommt, lasse ich heute nochmal die „Sau“ raus.
Soll er gesagt haben. Das angebliche Zitat taucht erst grob 200 Jahre nach seinem Tod auf.
na ja so ziemlich jedes Zitat von Jesus wurde erst Jahrzehnte später von Dritten aufgeschrieben, wovon wir noch Nichtmal die Originale haben.
Denkt Jigal und er könnte sich ja auch (gewaltig, leicht...etc.) irren.
M.
Das denkt nicht nur Jigal, das denkt auch die Lutherforschung. Und die könnte sich zwar durchaus auch irren, wahrscheinlich ist das angesichts der Quellenlage aber nicht.
Tatsächlich sind es fast 400 Jahre. Wobei das Wort im ersten schriftlichen Beleg von 1944 offenbar schon als bekannt vorausgesetzt war, es dürte also schon einige Jahre vorher in die Welt gesetzt worden sein.
Nein!
Bakterium Yersinia pestis war und ist Verursacher der Pest.
Ein Bakterium und kein Virus.
Hallo Irrwisch,
LG OpaStefan
Da war ich schon längst.
Passt für mich aber nicht.
Die Spanische Grippe wurde auch nicht Pest genannt.
Auch Ebola nannte niemand Pest.
Wohl aber kenne ich die Redewendung
" Hier stinkts wie die Pest"
Aber nicht alles, was Pest genannt wurde, war auch die Pest.
Die Hygieneanweisungen Luthers...
lesen sich sehr modern und lassen sich aus der Schrift und dem Talmud herleiten 😊
Re: Sagte man im Mittelalter Pest zu Corona?
Nein. Der Oberbegriff ist Seuche (bibl. Plage) für verschiedene ansteckende Erkrankungen, gegen die sie kein Mittel hatten.
Israelischer Impfstoff in der Testphase
Segev Harel hat heute den in Israel entwickelten Covid 19 Impfstoff erhalten.
Das israelische Institut für Biologische Forschung hat ihn jetzt zur Testreife gebracht.
Schönes Zitat und Ergänzungen deinerseits.
Was deine Fragen im Threadtitel soll erschließt mir aber nicht.
Nein im Mittelalter sagte man nicht Pest zu Corona. Die Maßnahmen gegen Infektionen sind aber fast immer die selben.
Nachtrag vom 02.11.2020 2140
Wobei bei der Pest die Maßnahmen schon anders hätten aussehen müssen.
Hallo Ihoovpee,
Veröffentlicht von: @lhoovpeeWas deine Fragen im Threadtitel soll erschließt mir aber nicht.
Nein im Mittelalter sagte man nicht Pest zu Corona. Die Maßnahmen gegen Infektionen sind aber fast immer die selben.
Ist unsere Situation nicht darin mit dem Mittelalter vergleichbar, dass es eine unsichbare Gefahr der Ansteckung gibt und dass die Krankheit bisher kaum heilbar ist? Heute wie damals gibt es nur die eine Möglichkeit sich zu wehren, indem man durch Hygienemaßnahmen versucht, die Ansteckung zu vermeiden.
Wer krank wird kann heute wie damals nur auf einen milden Verlauf hoffen.
Ohnmacht kann zur Ignoranz oder zur Resignation oder zu blinder Wut führen. Das erleben wir doch gerade genau so, wie es Martin Luther erlebte. Ich finde seine sachliche und nüchterne Stellung zu diesem Geschehen im Vertrauen auf Gott sehr hilfreich.
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanIst unsere Situation nicht darin mit dem Mittelalter vergleichbar, dass es eine unsichbare Gefahr der Ansteckung gibt und dass die Krankheit bisher kaum heilbar ist?
Veröffentlicht von: @opastefanWer krank wird kann heute wie damals nur auf einen milden Verlauf hoffen.
So ist es.
Damals starb man auch nicht unbedingt an Pest und es hinterließ Spuren.
M.
Veröffentlicht von: @opastefanIst unsere Situation nicht darin mit dem Mittelalter vergleichbar
Natürlich sind sie das.
Die Krankheiten selbst weniger, aber der Umgang mit damit.
Deine Frage ist halt in meinen Augen ungünstig gestellt.
Ich finde es nicht so ganz vergleichbar, denn die Pest war wesentlich tödlicher. Damals brauchte man wirklich einen gottesfürchtigen Glauben, um zu seinem Nächsten zu gehen und ihm zu helfen.
Viele sind aufs Land gezogen, wenn sie die Möglichkeit dazu hatten, um in Sicherheit zu sein. Zu bleiben und zu helfen war damals eine viel größere Herausforderung als jetzt.
Aber grundsätzlich sind das natürlich schon gute Gedanken, die der Luther da geäußert hat.
Hallo Miss.Piggy,
Veröffentlicht von: @miss-piggyAber grundsätzlich sind das natürlich schon gute Gedanken, die der Luther da geäußert hat.
Seine Gründe und Motivation, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, waren das Wohl und die Sicherheit der Mitmenschen. Heute stelle ich fest, dass das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt und an erster Stelle steht. Einschränkungen werden erst akzeptiert, wenn sie mir selbst einen Nutzen bringen. Deshalb werden die Maßnahmen auch so hart kritisiert und teilweise ignoriert.
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanSeine Gründe und Motivation, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, waren das Wohl und die Sicherheit der Mitmenschen. Heute stelle ich fest, dass das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt und an erster Stelle steht. Einschränkungen werden erst akzeptiert, wenn sie mir selbst einen Nutzen bringen. Deshalb werden die Maßnahmen auch so hart kritisiert und teilweise ignoriert.
Die Menschen, die dazu bereit sind sich selbst hinten anzustellen mit ähnlicher oder gleicher Motivation wie Luthergibt es heute auch noch.
Die große Anzahler derer, die auf ihren eigenen Vorteil aussind, gab es damals auch schon. Nur konnte die große Mehrheit ihre Gedanken nicht so konservieren, wie Luther. Und Luther hätte es vermutlich nicht festgehalten (oder andere für ihn), wenn es die Normalität gewesen wäre. So sehr hat sich der Mensch und die Gesellschaft nicht verändert. Etwas vielleicht schon, weil wir heute sehr viel weniger auf unser direktes Umfeld angewiesen sind um zu überleben wie damals - aber der eigene Vorteil steht und stand schon immer bei den meisten Menschen an erster Stelle.
Hallo Channuschka,
da kann ich dir nur zustimmen.
LG OpaStefan
Veröffentlicht von: @opastefanSeine Gründe und Motivation, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, waren das Wohl und die Sicherheit der Mitmenschen. Heute stelle ich fest, dass das eigene Wohlergehen im Mittelpunkt und an erster Stelle steht.
Ja, kann schon sein, dass es heute noch sehr viel mehr um einen selbst geht. Aber zu Luthers Zeiten war das Individuum auch schon wichtiger als z.B. noch im Mittelalter.
Veröffentlicht von: @opastefanEinschränkungen werden erst akzeptiert, wenn sie mir selbst einen Nutzen bringen. Deshalb werden die Maßnahmen auch so hart kritisiert und teilweise ignoriert.
Jain. Ich glaube viele machen sich auch Sorgen um die wirtschaftlichen Existenzen anderer und um die sozialen Auswirkungen.