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Kritik am Christentum - Debattieren auf Niveau und mit Respekt

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Nitak34
Themenstarter
Beiträge : 21

Hallo liebe Community,

ich denke der Name des Threads macht meine Intentionen deutlich, sodass wir zeitnah in die Materie einsteigen können. Bevor ich aber loslege möchte ich noch einige Dinge zu mir sagen, der Höflichkeit halber :).

 

Ich bin ein junger Mann mit türkischen Wurzeln und dementsprechendem religiösen Background. Auch wenn ich nicht der frommste Mensch bin, habe ich durchaus einen Bezug zu meiner Religion. Leider ist die muslimische Ummah zunehmend Anfeindungen, Vorurteilen und menschenverachtenden Aussagen ausgesetzt. Oft wird dabei auf Koranverse zurückgegriffen, welche Gewalt propagieren bzw. legitimieren. Kritiker und Islamhasser benutzen oft die im Koran vorhandene Abrogation dafür, um positive Koranverse zu relativieren und sie durch grausame Verse zu ersetzen. Darüber möge sich bitte am Ende jeder ein eigenes Bild machen, denn ich bin nicht hier um zu missionieren, sondern um mit frommen Christen ein wenig über heikle Bibelverse zu debattieren. Mein Ziel dabei ist es nicht, dass Christentum abzuwerten oder mich für die Anfeindungen gegenüber dem Islam zu rächen. Viel mehr ist es mein Ziel ein tieferes Verständnis auch für euren Glauben zu bekommen, vor allem aber auch um zu sehen wie ihr, liebe Christen, mit Gewaltpropagierenden und antihumanistischen Versen in der Bibel umgeht und gegenargumentiert. 

 

Da das alte Testament vor gewalttätigen, menschenverachtenden und frauenfeindlichen Versen strotzt, möchte ich in diesem Thread hauptsächlich auf heikle Verse des NT eingehen. Ich habe ein paar Stellen rausgesucht, mit der wir eine hitzige aber bitte respektvolle Debatte führen können :).

 

 

Ich zitiere aus dem neuen Testament der Bibelübersetzung nach Hermann Menge.

Zitat lt. Bibel von Jesus aus dem Matthäusevangelium. Kapitel 10, Vers 34-36

"Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen! Nein, ich bin nicht gekommen um Frieden zu bringen, sondern das Schwert (=Krieg). Denn ich bin gekommen , um den Sohn mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter und die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter zu entzweien, und die eigenen Hausgenossen werden feindselig gegenüber stehen".

Steht stark im Gegensatz zur Nächstenliebe, welche lt. Christen von Jesus propagiert wird.

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Zitat lt. Bibel von Paulus aus dem 1.Korinther Brief. Kapitel 11, Vers 3

"Ich möchte euch aber zu bedenken geben, daß das Haupt (=Oberhaupt) jedes Mannes Christus ist, das Haupt der Frau aber ist der Mann, und das Haupt Christi ist Gott"

Ich denke die Rolle der Frau wird hier mehr als deutlich...

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Zitat lt. Bibel von Paulus aus dem 1.Korinther Brief. Kapitel 14, Vers 34-36

"Die Frauen sollen in den Gemeindeversammlungen schweigen, denn es kann ihnen nicht gestattet werden zu reden, sondern sie haben sich unterzuordnen, wie auch das (mosaische) Gesetz es gebietet (1. Mose 3,16). Wünschen sie aber Belehrung über irgend etwas, so mögen sie daheim ihre Ehemänner befragen; denn es steht einer Frau übel an, sich in einer Gemeindeversammlung hören zu lassen. Oder ist etwa das Wort Gottes von euch ausgegangen oder zu euch allein hingekommen?"

Siehe oben...

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Mischzitat lt. Bibel von Jesus, seinen Jüngern, der kanaanäischen Frau und dem Erzähler aus dem Matthäusevangelium. Kapitel 15, Vers 21-24

"Jesus ging dann von dort weg und zog sich in die Gegend von Tyrus und Sidon zurück. Da kam eine kanaanäische Frau aus dem Gebiet her und rief ihn laut an >Erbarme dich meiner, Herr, du Sohn Davids! Meine Tochter wird von einem bösen Geist schlimm geplagt< Er antwortete ihr aber kein Wort. Da traten seine jünger zu ihn: >Fertige sie doch ab! Sie schreit ja uns hinterher< Er (Jesus) aber antwortete >Ich bin nur zu den verlorenen Schafen Israels gesandt<.

Hier könnte man jetzt Kritik üben und sagen, dass der Vers aus dem Kontext gerissen ist, da Jesus ihr ja schlussendlich doch noch geholfen hat. Dennoch könnte man Jesus hier ein Klassendenken unterstellen. Eine Eigenschaft die einem vollkommenen Wesen eigentlich zuwider sein müsste.

 

 

So, ich denke das ist jetzt erstmal genug um die Debatte anzuheizen :).

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171 Antworten
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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @nitak34

Der obige Text beinhaltet also menschlich gesehen rationale Argumente. Argumente, welche ich und sicher auch du mit deinem menschlichen Verstand schlüssig findest. Mein stärkeres Argument aber, ist mein Gefühl was ich im inneren verspüre, wenn ich Abends in der Türkei dem Muezzin-Ruf lausche, in die lichtdurchflutete Moschee eile und das Gebet verrichte. Plötzlich fällt alles von einem ab. Der Imam, welcher den Koran rezitiert, die Menschen vertieft in ihrem Gebet, das leise flüstern, den Gedanken mit meinem Gott verbunden zu sein. Auf einmal, für einen kurzen Moment, versteht man es. Man kommt sich klein vor angesichts einer Macht, welche jegliche Vorstellungskraft eines Menschen übersteigt. Wie die Seele anfängt sich von ihren Fesseln lösen zu wollen, ich kann es nicht anders beschreiben . Das ist Islam und darum kann mir kein Atheist meinen Glauben zerstören, unabhängig von rational oder irrational. 

@nitak34

Es ist gut, dass wir doch gar nicht so weit voneinander entfernt sind wie es vielleicht hie und da den Anschein haben könnte. Sicherlich, die äußeren Erscheinungsformen deines Islam und meines Christentums sind unterschiedlich wie auch die beiden Glaubenslehren (Doktrinen) als solche. Aber all das, was unterscheidet, ist letztendlich - aus meiner Perspektive, die hier sicherlich von der muslimischen Perspektive abweicht - "nur" Menschenwerk.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23001

@stero 

https://forum.jesus.de/community/bibel-bibelstellen/kritik-am-christentum-debattieren-auf-niveau-und-mit-respekt/paged/9/#post-332394

Der wesentlichste Unterschied liegt in der Sichtweise und Beziehung zu Jesus...Isa. Es hat eine Botschaft, ob Isa als Prophet gesehen wird, oder auch als Isa Rab... HErr Jesus.

Ganzhingabe an die höchste Wesenheit ist in beiden Glaubensrichtungen beschrieben.

deborah71 antworten


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Veröffentlicht von: @deborah71

Der wesentlichste Unterschied liegt in der Sichtweise und Beziehung zu Jesus..

@deborah71

Das ist aber nicht der besondere Unterschied zwischen Christentum und Islam, weil es auch innerhalb des Christentums unterschiedlichen Sichtweisen zur Bedeutung von Jesus gibt (siehe die Diversität christlicher Glaubensformen/Traditionen/Gemeinschaften). Man darf nicht den Fehler machen "Christentum" ausschließlich aus der Perspektive der in Deutschland dominanten evangelischen und katholischen Traditionen zu verstehen.

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2 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23001

@stero 

zu post https://forum.jesus.de/community/bibel-bibelstellen/kritik-am-christentum-debattieren-auf-niveau-und-mit-respekt/paged/9/#post-332521

auf den Punkt gebracht: es geht um Christi Werk am Kreuz und seine Auferstehung, die ihn von Gott her beglaubigt.

deborah71 antworten
Arcangel
(@arcangel)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 4424

@stero 

 

Also wenn über eines im Christentum Einigkeit herrscht, dann, dass Jesus Herr und Retter ist. Der Grad seiner Göttlichkeit mag variieren, aber dass Jesus mehr als ein Mensch ist, darüber herrscht Einigkeit.

arcangel antworten
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Beiträge : 18002

Aber all das, was unterscheidet, ist letztendlich - aus meiner Perspektive, die hier sicherlich von der muslimischen Perspektive abweicht - "nur" Menschenwerk.

@nitak34

Hier sollte ich die Bedeutungen von "nur" Menschenwerk erläutern. Es ging um Unterschiede der äußeren Erscheinungsformen (zB Rituale, Kleidungen, Körperhaltungen, äußerlich erkennbares Praktizieren der Gläubigen) und der Glaubenslehren (Doktrinen). Diese können in folgenden Bedeutungen "nur" Menschenwerk sein:

1. das Menschenwerk steht in keinem Zusammenhang mit Gottes Willen

1.1 es ist ledigliches verzichtbares Beiwerk, das weder schadet noch nützt

1.2 es widerspricht sogar Gottes Willen, weil es schadet

2. das Menschenwerk entspricht Gottes Willen

Da nun alle möglichen Referenzen wie z.B. die heiligen Schriften letztendlich "nur" Menschenwerk sind, wie soll man zwischen diesen Kategorien (1,. 1.1, 1.2, 2) unterscheiden können? Ohne Gottes Hilfe scheint dies unmöglich.

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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @deborah71

auf den Punkt gebracht: es geht um Christi Werk am Kreuz und seine Auferstehung, die ihn von Gott her beglaubigt.

@deborah71

Was ist das "Werk am Kreuz"? Jesus hat es erduldet, hingenommen, aber kein "Werk am Kreuz" vollbracht. Und beglaubigt wurde er bereits durch seine Wundertaten (Heilungen, etc.).

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23001

@stero 

Das weißt du  nicht? Das wundert mich jetzt aber.

deborah71 antworten
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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @deborah71

Das weißt du  nicht? Das wundert mich jetzt aber.

@deborah71

Das ist jetzt nicht wirklich eine angemessene Antwort auf meinen letzten Post an dich. Aber ad "wissen": Ich weiß gar nichts, wenn Gott es mir nicht eingibt.

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Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 23001

@stero 

Meine Antwort ist angemessen dem Grad meines Erstaunens 🙂 

deborah71 antworten


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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @deborah71

Meine Antwort ist angemessen dem Grad meines Erstaunens 🙂 

@deborah71

Ich kenne weder dein Erstaunen, noch die Ursache deines Erstaunens, noch den Grad davon. Wenn du es also nicht weiter erläutern willst, dann belassen wir es einfach dabei.

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tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19104

@stero 

Ich kenne weder dein Erstaunen, noch die Ursache deines Erstaunens, noch den Grad davon. Wenn du es also nicht weiter erläutern willst, dann belassen wir es einfach dabei.

So gar nicht neugierig? Na komm, das kann ja nicht sein 😉

tristesse antworten
Seite 9 / 10
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