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Schlimme Bibelstellen

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Suchender
Themenstarter
Beiträge : 6

Hallo Jesus.de forum!

 

Ich bin noch ganz am Anfang was den Glauben betrifft, aber ich habe jetzt schon mit einem gewaltigen Stolperstein zu kämpfen und zwar die Inhalte auf folgender Website:

https://www.philoclopedia.de/2017/08/05/die-dunklen-seiten-der-bibel/

 

Wie soll ich mit dieser offensichtlichen dunklen Seite der Bibel umgehen? Einige der aufgeführten Bibelstellen sind ja nicht so schlimm, aber insgesamt lassen mich die dort gegebenen Informationen an meinem Glauben zweifeln, vor allem an einen guten, liebenden Gott.

 

Wie soll ich jetzt im Glauben weitermachen, angesichts des ganzen Mists, der in der Bibel steht?

Antwort
135 Antworten
Gert47
 Gert47
Beiträge : 7
Veröffentlicht von: @mt-24-14

Gottes Worte sind allesamt wahr, gut, gerecht, nützlich, sinnig (logisch). Findest du in der Bibel Worte die diesem Maßstab nicht entsprechen, dann sind sie auch nicht von Gott.

Wieviel bleibt denn dann noch von der Bibel übrig? Allein die ungerechte Abwertung der Frauen zieht sich doch quer durch das AT und durch viele Briefe im NT.

gert47 antworten


Sutschira
Beiträge : 17
Veröffentlicht von: @suchender

Wie soll ich jetzt im Glauben weitermachen, angesichts des ganzen Mists, der in der Bibel steht?

 

ja gruselige Seite, aber Gott hat ja nicht aus heiterem Himmel so nach Lust und Laune mal ein paar Völker vernichtet.

Zum Beispiel mit den Amoriter gab Gott ihnen 100 Jahre Zeit, um zu bereuen, aber sie taten es nicht.

Noah predigte seiner Generation 120 Jahre vor der großen Flut.

Das Bild Gottes im alten Testaments ist das eines geduldigen Gottes, der diesen Menschenviele Gelegenheiten gegeben hat, zu bereuen und sich mit ihm zu versöhnen.

Z.B. wurden die strengsten Aussagen über Gericht und Zorn von Jesus selbst gemacht.

In Matthäus 23 z.B. führte er einen Schlag gegen die religiösen Führer seiner Zeit, indem er sie als Heuchler und falsche Führer bezeichnete und ihnen sagte, ihr Schicksal werde ewige Verbannung aus der Gegenwart Gottes sein.

In Mt 10,34 sagt Jesus, Ziel seiner Mission sei nicht zu vereinen, sondern zu trennen. »Denkt nicht, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen. Ich bin nicht gekommen, um Frieden zu bringen, sondern das Schwert.«

Er sagt weiter, sein Wort werde den Vater gegen den Sohn, die Mutter gegen ihre Tochter und die Schwiegertochter
gegen ihre Schwiegermutter aufbringen .

Es gibt das Gericht ebenso wie die Liebe im ganzen Neuen Testament und Liebe und Barmherzigkeit,

ebenso wie das Strafgericht im gesamten Alten Testament und so wird auch das ganze Enden, in der Endzeit, mit einem gewaltigen Gericht über die Menschheit.

 

Wie weitermachen, oder Glauben? Mutig Hinsehen.

sutschira antworten
6 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5686

@sutschira 

"Gott hat ja nicht aus heiterem Himmel so nach Lust und Laune mal ein paar Völker vernichtet"

Das haben Leute wie Saddam Hussein, Gaddafi, Stalin u.a. - und jetzt Putin - auch nicht getan. Alle hatten Gründe, die , die ihnen nicht folgen wollten, ihrer "gerechten Strafe" zuzuführen. Da ist dann auch keine Grausamkeit deutlich genug und sowieso nichts als ein Zeichen großer Liebe.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22999

@queequeg 

Sie haben den Nichtnachfolgern nur nicht so viel Zeit gelassen, da sie selbst nicht so viel Zeit hatten/haben. Und über ihre Motive, da schweigt des Dichters Höflichkeit  😉

 

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5686

@deborah71 

Die waren nicht anders als die, die Gott zugeschrieben werden. Immerhin hätte er - der ja auch z.B. das Herz eines Pharao verhärten konnte - das Herz der Feinde Israels und der Israeliten, die sich nicht an seine Geboten halten wollten - erweichen können, so dass diese voller Verständnis für die Israeliten geworden wären. Hat er aber offenkundig nicht.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22999

@queequeg 

Die waren nicht anders als die, die Gott zugeschrieben werden.

Oiwei 😉

Es ging ja nicht von Pharao-Mensch gegen Israeliten-Menschen, sondern selbsternannter in göttlichen Stand erhobener Pharao mit seinem Götterhimmel gegen Gott und sein Volk des Beispiels.

Ich sehe gerade Nachrichten. Was hältst du denn von der Vergiftungswelle an iranischen Mädchenschulen?

 

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5686

@deborah71 

"selbsternannter in göttlichen Stand erhobener Pharao mit seinem Götterhimmel gegen Gott und sein Volk"

Ein Mensch, der sich zum Gott erhebt, sollte doch für einen wirklichen Gott, der der oberste Souverän überhaupt ist, nur lächerlich sein und keine Grund ihn und seine Leute zu vernichten. Entsprechendes auch für alle anderen Strafaktionen, die er ja zumindest teilweise nicht selbst ausgeführt, sondern an die Menschen seines Vertrauens delegiert hat, was ja auch wieder höchst befremdlich und klassisch menschlich ist.

"Ich sehe gerade Nachrichten. Was hältst du denn von der Vergiftungswelle an iranischen Mädchenschulen?"

Ich denke, dass Kräfte dahinter stehen, die den Regierenden sehr nahe stehen, aber nicht, dass die Regierenden selbst dazu eine Order gegeben haben. Aber  ich denke, sie haben eine klammheimliche Freude daran.

queequeg antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3642

@sutschira Das Bild Gottes im alten Testaments ist das eines geduldigen Gottes, der diesen Menschenviele Gelegenheiten gegeben hat, zu bereuen und sich mit ihm zu versöhnen.

Ja. Manchmal. Zu anderen Gelegenheiten war seine Lunte etwas kürzer.

Zum Beispiel mit den Amoriter gab Gott ihnen 100 Jahre Zeit, um zu bereuen, aber sie taten es nicht.

Noah predigte seiner Generation 120 Jahre vor der großen Flut.

 

Fast könnte man zu dem Schluß kommen, da habe, trotz aller sicherlich bewundernswerten Geduld (100 Jahre - das ist ja für den stets unter Zeitdruck stehenden Gott sowas wie eine kleine Ewigkeit, nicht wahr?) eine gewisse pädagogische Inkompetenz vorgelegen. Wie ist das eigentlich - wenn ich jemandem lang genug eine wirklich wichtige Sache predige, und der hat's immer noch nicht kapiert, sondern bleibt halsstarrig bei seiner Position - ist das dann Grund genug für mich, ihn tot zu schlagen oder zu ersäufen? Und was ist mit denen, die bei meinen Predigten nicht anwesend waren - darf ich die dann beim großen Ersäufen als legitimen colateral damage mit einpreisen? Ich frag nur, weil ein Nachhilfeschüler mich dieser Tage echt grad zur Weißglut treibt... 😀

jack-black antworten
Sutschira
Beiträge : 17
Veröffentlicht von: @queequeg

Das haben Leute wie Saddam Hussein, Gaddafi, Stalin u.a. - und jetzt Putin - auch nicht getan. Alle hatten Gründe, die , die ihnen nicht folgen wollten, ihrer "gerechten Strafe" zuzuführen. Da ist dann auch keine Grausamkeit deutlich genug und sowieso nichts als ein Zeichen großer Liebe.

das waren ja auch nicht unsere Schöpfer, sondern handelten aus egoistischen Gründen.

sutschira antworten


Sutschira
Beiträge : 17
Veröffentlicht von: @queequeg

Die waren nicht anders als die, die Gott zugeschrieben werden. Immerhin hätte er - der ja auch z.B. das Herz eines Pharao verhärten konnte - das Herz der Feinde Israels und der Israeliten, die sich nicht an seine Geboten halten wollten - erweichen können, so dass diese voller Verständnis für die Israeliten geworden wären. Hat er aber offenkundig nicht.

Machst du Gott Vorwürfe, er hätte eine bessere Lösung haben können.?

sutschira antworten
Sutschira
Beiträge : 17
Veröffentlicht von: @jack-black

Wie ist das eigentlich - wenn ich jemandem lang genug eine wirklich wichtige Sache predige, und der hat's immer noch nicht kapiert, sondern bleibt halsstarrig bei seiner Position - ist das dann Grund genug für mich, ihn tot zu schlagen oder zu ersäufen?

 

du bist nicht Gott und sollst nicht töten. Der Mensch hat nicht den Weitblick.

Jesaja 55 Er sagt: »Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn wie der Himmel die Erde überragt, so sind auch meine Wege viel höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."

sutschira antworten
1 Antwort
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3642

@sutschira  Der Mensch hat nicht den Weitblick.

Der Mensch hat nicht den Weitblick, schon klar. Aber warum wird dann Gott von Dir oben verteidigt, dass Gott den Leuten so und soviel Zeit gegeben habe? Wenn Deine Position ist, dass Gott das Recht habe, jederzeit zu töten, dann sag das doch, statt irgendwas von Geduld zu schreiben hinsichtlich eines Gottes, für den je nach Ansatz tausend Jahre wie ein Tag sind oder der sogar gleich ganz jenseits der Zeit steht.

Mit "der Mensch hat nicht den Weitblick" läßt sich jeder Einwand dagegen, das biblische Gotteskonzept sei fragwürdig, vom Tisch wischen. Gott befiehlt Völkermord? Du hast nicht den Weitblick. Gott läßt alle Tiere weltweit ersäufen? Du hast nicht den Weitblick. Gott erschlägt alle ägyptische Erstgeburt, weil der Pharao, dessen Herz er sicherheitshalber nochmal verstockte, nicht spurt? Du hast nicht den Weitblick.

 

du bist nicht Gott und sollst nicht töten.

Es geht doch hier im Thread darum, inwiefern Gott ein moralisches Vorbild liefert, an das wir uns zu halten hätten. Entweder, er kann als Vorbild dienen - oder eben nicht. Mal so, mal so - das ist kein tragfähiger moralischer Grund.

Ansonsten sind wir ja nicht weiter als bei den alten Römern, wo es hieß: "Quod licet Iovi, non licet bovi!"

jack-black antworten


suivant
Beiträge : 20

Lieber Suchender,

ich möchte nur mit ein paar knappen Bemerkungen antworten:

  1. Die Ausführungen auf der verlinkten Seite sind keineswegs neutral, sondern höchst polemisch, einseitig und tendenziös. Damit sollte man auf jeden Fall schon mal vorsichtig und kritisch umgehen.
  2. Trotzdem ist natürlich nicht völlig von der Hand zu weisen, dass es schwierige und anstößige Bibeltexte gibt. In einigen Bibeltexten wird Gewalt legitimiert oder ein gewalttätiger Gott präsentiert.
  3. Auf der anderen Seite zeichnen viele Bibeltexte einen Gott voller Güte, Gnade und Barmherzigkeit, predigen ethische Werte wie Nächsten- und Fremdenliebe und präsentieren Visionen vom Ende von Gewalt und Krieg ("Schwerter zu Pflugscharen" u.a.).
  4. Die biblischen Texte sind nicht das vom Himmel gekommene Gotteswort, sondern zeitlich bedingte Zeugnisse menschlicher Gotteserfahrungen. Damit sind sie weder unfehlbar, noch können wir moderne Maßstäbe an sie anlegen (den 1. Petrusbrief als "antifeministisch" zu bezeichnen ist doch ziemlich anachronistisch).
  5. Ich habe keine vollauf befriedigende "Lösung" zu bieten, die den anstößigen und schwierigen Bibeltexten ganz und gar den Stachel zieht. Aber ich meine, dass es weiterführt, wenn wir erstens die Vielfalt der biblischen Gottesbilder und zweitens ihre geschichtliche Bedingtheit immer mitbedenken. Die biblischen Texte sind insofern fremd, als sie aus einer anderen Kultur und aus einer längst vergangenen Zeit stammen. Aber gerade darin liegt auch eine Chance: Gerade durch ihre Fremdheit fordert sie uns heraus. Wir können und sollen uns auch an ihr reiben. Die Worte der Propheten oder von Jesus wurden nicht weiter überliefert, weil diese den Menschen nach dem Mund geredet haben. Was wäre die Bibel wert, wenn sie uns und unsere Überzeugungen immer nur bestätigen würde?
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1 Antwort
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5686

@suivant 

"Die biblischen Texte sind nicht das vom Himmel gekommene Gotteswort, sondern zeitlich bedingte Zeugnisse menschlicher Gotteserfahrungen."

Wenn das durchgehend christliches Verständnis wäre, hätten wir eine Menge Probleme weniger. Aber so ist es nicht. Gerade auch hier in den Foren wird immer wieder behauptet, dass sie eben doch "Gottes eigenes Wort" sind und keineswegs Ausdruck menschlicher Erfahrungen. Da gelingt es dann auch mitunter in einem wahrhaften salto mortale Bibelstellen, in denen Gott ganz eindeutig als gewalttätig gezeichnet wird, so umzudeuten, dass er auch da nur seine Liebe, Güte und Barmherzigkeit zeigt.

Das ist einer der wichtigsten Gründe, der die christliche Position oft so unglaubwürdig macht.

queequeg antworten
Seite 3 / 7
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