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Tempel und Bundeslade

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petrus6
Themenstarter
Beiträge : 33

Nach dem Zelt war die Bundeslade nur noch im ersten Tempel Salomos vorhanden.

Der zweite Tempel, erbaut nach dem Babyl. Exil war ja dann leer. weil die Lade verschwunden war - und bis Heute verschwunden bleibt.

Ebenso leer war der Dritte und Grosse Tempel von Herodes der von den Römern zerstört wurde.

Ich frage mich daher: Was genau haben die Juden in diesen beiden letzten Tempeln denn verehrt? Da war ja nix mehr drinn das es zu verehren gab..

Kurios wird es da es über Zacharais bei Lk 1,9 heisst ......" fiel ihm durch das Los, das nach der Ordnung der Priesterschaft geworfen wurde, die Aufgabe zu, im Tempel des Herrn das Rauchopfer darzubringen"

Rauchopfer für wen oder was im Tempel?
Für die Thora alleine machen das die Juden heute doch nicht, wo sie seit dem Verlust des Tempels in den Synagogen im Schrein eine Platzhalterrolle für diese verlorene Bundeslade einnimmt....

Also nochmals: Was haben die Juden in den beiden leeren Tempeln verehrt/angebetet?

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64 Antworten
andreas
Beiträge : 1807

Beim ersten Lesen dachte ich auch: Was soll denn die Frage? Ist doch klar, Gott.
Aber je länger ich drauf rumkaue, desto mehr finde ich, es ist eine sehr gute Frage, zumindest unter religionsgeschichtlichen Gesichtspunkten. Denn da hatte sich etwas getan.

Natürlich haben die Israeliten und ihre Vorfahren nie etwas oder jemand Anderen als ihren Gott verehren ... sollen. Die Frage war nur: Wo?

Bis zurück ins erste Mosebuch hält es zwei Erinnerungen fest:
Gott ist überall mit seinen Leuten (1Mo26,24 u.a.)
Es gibt Orte, an denen er in besonderer Weise wohnt (28,17f) und wo er darum auch besondere Verehrung erfahren soll, etwa durch einen Altar.

Nach dem Bau der Lade war die Anweisung an Israel:
Der eine Gott soll dort verehrt werden, wo die Lade ist.
Sie ist das Heiligtum, an dem Gott wohnt.

2. Mose 25:
8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne.
9 Genau nach dem Bild, das ich dir von der Wohnung und ihrem ganzen Gerät zeige, sollt ihr's machen.
10 Macht eine Lade aus Akazienholz; ...

21 Und du sollst den Gnadenthron oben auf die Lade tun und in die Lade das Gesetz legen, das ich dir geben werde.
22 Dort will ich dir begegnen, und vom Gnadenthron aus, der auf der Lade mit dem Gesetz ist, zwischen den beiden Cherubim will ich mit dir alles reden

Die Vorstellung war, dass Gott dort in besonderer Weise gegenwärtig ist, wo die Lade steht. Zwar ist Gott überall, aber dort verspricht er zu reden, und dort will er verehrt werden. Das vermutlich Innovative war, dass dies ein mobiles Heiligtum war.

Die in den Königebüchern erwähnten "Höhenopfer" müssen darum gar nicht unbedingt immer fremden Göttern gegolten haben oder mit Menschenopfern verbunden gewesen sein (was manche vermuten, aber nirgendwo steht), sondern könnten schlicht an Orten gewesen sein, an denen Gott es nicht wollte. (Und ja, man kann die Texte auch machtpolitisch lesen, ich lese sie jetzt so, wie sie aus Jerusalemer Sicht geschrieben wurden.)

Und dann war ab dem Exil schon die Frage: Wie sollen wir Gott verehren, wenn die Lade weg ist?

Mir scheint, diese Frage wurde auch in den hebräischen Schriften selbst verarbeitet.
Der Priester und Prophet Ezechiel erzählt im Exil von Visionen davon, wie die Herrlichkeit des Herrn von sich aus wieder mobil wird, sich aufmacht aus dem Tempel, ihm am Fluss in Babylonien begegnet und wieder den Tempel füllt. Er schreibt dies ja bereits nach der Erfahrung, dass die Lade weg ist.

Ez 43:
5 Da hob mich der Geist auf und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
6 Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, während der Mann neben mir stand.
7 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier will ich für immer wohnen unter den Israeliten.

Das Buch Esra erzählt davon, dass der Neubau des Tempels Erlaubnis, evtl. aber auch Anordnung des Königs Kyros war, der religionspolitisch etwas anders vorging als die Babylonier vor ihm.

Aber in den Prophetenbüchern jener Zeit wird auch vom Tempel ohne Lade gesprochen:
So fordert der Prophet Haggai im Namen Gottes, dass das Haus des Herrn gebaut würde, und verbindet es mit der Verheißung:

Haggai 2:
3 Wer ist unter euch noch übrig, der dies Haus in seiner früheren Herrlichkeit gesehen hat? Und wie seht ihr's nun? Sieht es nicht wie nichts aus?
4 Aber nun, Serubbabel, sei getrost, spricht der HERR, sei getrost, Jeschua, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester! Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth,
5 nach dem Wort, das ich euch zusagte, als ihr aus Ägypten zogt; und mein Geist soll unter euch bleiben.
Fürchtet euch nicht!
6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist nur noch eine kleine Weile, so werde ich Himmel und Erde, das Meer und das Trockene erschüttern.
7 Ja, alle Heiden will ich erschüttern. Da sollen dann kommen aller Völker Kostbarkeiten, und ich will dies Haus voll Herrlichkeit machen, spricht der HERR Zebaoth.
8 Denn mein ist das Silber, und mein ist das Gold, spricht der HERR Zebaoth.
9 Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses größer werden, als die des ersten gewesen ist, spricht der HERR Zebaoth; und ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.

Israel hält also in seinen nachexilischen Texten die Verheißung fest, dass Gottes Herrlichkeit weiterhin in dem Tempel wohnen will, auch ohne Lade. Darum konnte im Tempel weiterhin geopfert werden, aber nur dort.

Dieser Schritt von einem Gott ohne Bild, aber mit Ort, hin zu einem Gott, der zwar einen Raum, aber dort keinen lokalisierbaren Platz hat, ist religionsgeschichtlich gar nicht revolutionär genug vorstellbar.

Weiterführend in unsere Zeit könnte man unterscheiden zwischen den Fragen "Wo ist Gott?" und "Wo will Gott sich finden lassen?" Aber das nur so als spontaner Gedanke.

andreas-wendt antworten
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petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33

Verbindung zum NT

Das ist eine schlüssige Antwort mit den dazugelieferten Stellen. Danke Andreas 😊

Dieser Kompromiss aus Haggai 2, 3-9, den das ist er im Vergleich zu einem echten und "vollen" Tempel erklärt auch warum die Juden zur Zeit Jesu sich mit der Situation arrangiert hatten und ihn nicht verstanden haben, als Jesus einen neuen Tempel ankündete....

Joh 2,19-21 …"Reisst diesen Tempel nieder, und ich will ihn in drei Tagen wieder aufbauen."
Da sagten die Juden: "Sechsundvierzig Jahre hat man an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufbauen?„ Er aber meinte mit dem Tempel seinen Leib

Mit "seinem Leib" führt er automatisch die Lade des Neuen Bundes , respektive den Inhalt wieder mit ein,
denn ER ist:
- das fleischgewordenes Wort Gottes (Gesetzestafeln) der alten Lade)
- Brot ewigen Lebens (Manna der alten Lade))
- Hoher, ewige Priester (Stab Arons als Zeichen des Levitentums in der alten Lade)

Darum hat es die Judenchristen ja auch aus den Socken gehauen als sie dies erkannt hatten und noch vielmehr als sie in der Offenbarung des Johannes den in EZ 43 5-7 prophezeiten Tempel MIT Bundeslade wiederentdeckten....
Off 11,19 Da öffnete sich im Himmel der Tempel Gottes, und SICHTBAR wurde in seinem Tempe die Lade seines Bundes..

Daher kam auch meine Frage weil ich dachte, die müssten ja über Jahrhunderte einen riesen Mangel gehabt haben....aber wie geschrieben, deine Antwort hilft sehr das einzuordnen...

petrus6 antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

(Und ja, man kann die Texte auch machtpolitisch lesen, ich lese sie jetzt so, wie sie aus Jerusalemer Sicht geschrieben wurden.)

Aber ist nicht bereits die Jerusalemer Sicht eine machtpolitische Sichtweise? Denn sie polemisieren gegen andere JHWH-Kultstätten und -Tempel, weil sie den Anspruch auf Vorrang oder Monopol hatten.

Dieser Schritt von einem Gott ohne Bild, aber mit Ort, hin zu einem Gott, der zwar einen Raum, aber dort keinen lokalisierbaren Platz hat, ist religionsgeschichtlich gar nicht revolutionär genug vorstellbar.

Ja, total! In dieselbe Phase fällt auch der Schritt von „Du sollst keine Götter neben mir haben“ zu „außer mir gibt es keinen Gott“ (Jes 44,6).

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @billy-shears

Aber ist nicht bereits die Jerusalemer Sicht eine machtpolitische Sichtweise?

Auf jeden Fall hatte es handfeste machtpolitische Folgen, wenn man Kult abseits des Tempels verbot.
Aber die Texte selbst argumentieren eben nicht machtpolitisch, also nicht mit dem Willen des Königs, der ein Gesetz erlässt, sondern mit dem Willen Gottes, der nur in diesem Tempel verehrt werden will.

Solche Texte jetzt wieder machtpolitisch zu lesen, hieße zu hinterfragen, ob das wirklich Gottes Wille war oder ob nicht möglicherweise die Jerusalemer Verbindung von Thron und Altar, aus Angst, gegenüber dem viel größeren Nordreich abgehängt zu werden, sich so ein Gotteswort ausgedacht hätte, um auf diese Weise weiterhin alle an sich zu binden und die Deutungshoheit über die Politik auf der syropalästinischen Landbrücke zu behalten.

Und das tue ich hier aus verschiedenen Gründen nicht. Zum einen, weil ich die Texte auch im Bewusstsein ihrer politischen Folgen nicht für ausgedacht halte, zum andern, weil es hier ja vor allem um die Wirkungsgeschichte dieser Texte in nachexilischer Zeit geht. Dafür reicht es, mit ihrem Wortlaut zu arbeiten.

andreas-wendt antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

zum andern, weil es hier ja vor allem um die Wirkungsgeschichte dieser Texte in nachexilischer Zeit geht. Dafür reicht es, mit ihrem Wortlaut zu arbeiten.

Ja, da hast Du recht. Trotzdem kann ich mir den einen Kommentar nicht verkneifen:

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Solche Texte jetzt wieder machtpolitisch zu lesen, hieße zu hinterfragen, ob das wirklich Gottes Wille war oder ob nicht möglicherweise die Jerusalemer Verbindung von Thron und Altar, aus Angst, gegenüber dem viel größeren Nordreich abgehängt zu werden, sich so ein Gotteswort ausgedacht hätte

Wir wissen beide, dass es zwischen "Gottes Wille" und "nur ausgedacht" noch eine ganze Bandbreite an Facetten gibt. Ich halte den Anspruch des Jerusalemer Tempels (bzw seiner Priester) religionsgeschichtlich für einen beinahe ebenso wichtigen Schritt wie die Bilderlosigkeit Gottes oder den Monotheismus und ich sehe daher keinen Grund diesen Schritt nicht auch als Gottes Wille zu betrachten.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @billy-shears

Wir wissen beide, dass es zwischen "Gottes Wille" und "nur ausgedacht" noch eine ganze Bandbreite an Facetten gibt.

Naja, zwischen "Gottes Wille" und "nur ausgedacht" nicht. Aber sonst, natürlich ja. Mir war halt dieser Aspekt für das Verständnis der nachexilischen Tempeltheologie schlicht egal.

andreas-wendt antworten


Jigal
 Jigal
Beiträge : 3835

So mal nebenbei.
Wenn der Raum leer gewesen wäre, warum hat Gott beim letzten Atemzug von Jesus den Vorhang reissen lassen.
Der Vorhang trennte das Allerheiligste und durfte nur vom Priester betreten werden, das auch nicht immer.

Durch Jesus gibt es jetzt den direkten Zugang.
Um noch etwas von der Heiligkeit zu sprüren sind in Kirchen die Stufen zum Altarraum, auch wenn es manchmal nur ein oder zwei sind.

jigal antworten
Miss.Piggy
Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @petrus6

Ich frage mich daher: Was genau haben die Juden in diesen beiden letzten Tempeln denn verehrt? Da war ja nix mehr drinn das es zu verehren gab..

Ich finde deine Frage auch interessant, aber schwer zu beantworten. Im Grunde müssten die Juden uns die Antwort geben oder jüdische Schriften aus der damaligen Zeit.

Ich habe mal eine jüdische Meinung gefunden (keine Ahnung, wie repräsentativ die ist):

Auch später im Tempel zu Jerusalem war die Schechina bis zur seiner Zerstörung, allerdings in abstrakterer Form, stets anwesend. Dies ist auch der Grund, warum bis heute viele Rabbiner den Juden davon abraten, den heiligen Berg zu betreten, bis der Tempel wieder aufgerichtet ist. Denn niemand weiß mehr, wo genau sich das Allerheiligste im Tempel befand, das nur der Hohepriester, nach etlichen Reinheitsritualen, betreten durfte. Man will vermeiden, dass Menschen in einem »unreinen« Zustand versehentlich auf »heiligen Boden« treten, der sich auch nach der Zerstörung zum Teil immer noch dort befindet.

Übrigens finde ich es ein bisschen irritierend, dass du vom 2. und 3. Tempel schreibst. Gemeinhin geht man davon aus, dass es bisher zwei Tempel gab und der 3. Tempel noch in der Zukunft liegt. Auch wenn Herodes den 2. Tempel renoviert und umgestaltet hat, gilt dieser immer noch als der 2. Tempel.

miss-piggy antworten
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petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Übrigens finde ich es ein bisschen irritierend, dass du vom 2. und 3. Tempel schreibst. Gemeinhin geht man davon aus, dass es bisher zwei Tempel gab und der 3. Tempel noch in der Zukunft liegt. Auch wenn Herodes den 2. Tempel renoviert und umgestaltet hat, gilt dieser immer noch als der 2. Tempel.

Schau dir bitte meine Antwort bei Channuka(?) an....

petrus6 antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940

Ich halte mich lieber an die allgemein übliche Zählweise.

Und an das, was die Bibel über den zukünftigen Tempel sagt, z.B. in Hesekiel ab Kapitel 40. Oder glaubst du, dass das dort beschriebene in der Vergangenheit liegt? Oder nur symbolisch gemeint ist?

miss-piggy antworten


Channuschka
Beiträge : 4278

Der 3.Tempel muss noch gebaut werden
Also,
a) Redet man gemein hin vom 1. und 2. Tempel. Der 3.Tempel muss noch gebaut werden.
Der herodianische Tempel war eine "Aufhübschung", ein Ausbau des 2. Tempels und kein neuer Tempel.

b) zu deiner eigentlichen Fragen.
Die Opfer wurden Gott, bzw. der Herrlichkeit Gottes dargebracht. Dazu braucht es keine Lade. Zwar kam man nach der Zerstörung des 1. Tempels zu dem Schluß, dass Gott keinen Tempel braucht um darin zu wohnen und auch keine Lade auf der er, bzw. seine Herrlichkeit sitzt, was religionsgeschichtlich ein Novum war, (wie auch die Tatsache, dass es ein Gott war von dem es kein Bildnis (mehr) gab trotzallem baute man den Tempel als Wohnsitz Gottes wieder auf.
Sprich im Allerheiligsten wohnte Gottes Herrlichkeit auch ohne Lade einfach so. Und die Opfer waren immer für Gott und nie für die Lade.
Und so wird es auch im 3. Tempel sein, wenn er denn mal gebaut wird.

channuschka antworten
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petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33
Veröffentlicht von: @channuschka

a) Redet man gemein hin vom 1. und 2. Tempel. Der 3.Tempel muss noch gebaut werden.
Der herodianische Tempel war eine "Aufhübschung", ein Ausbau des 2. Tempels und kein neuer Tempel.

Nun ja, "Aufhübschung" finde ich masslos untertrieben. Der 2. Tempel war eine grosse Enttäuschung weil er in keinerelei Weise dem ersten nahe kam. Klein und leer. Zumindest galt dies für diejeniegen die den 1. noch gekannt hatten und nach dem Exil den neuen sahen..
Diese Enttäuschung steht auch irgendwo in der Schrift, weiss aber nicht grad wo.. evtl. Jeremia....

Von daher wenn aus einem Schrebberhäuschen ein stattlicher Palast wird würde niemand vom gleichen Gebäude reden...
Ich weiss auch nicht was das "Zählkriterium" für Tempel ist.
Kriegerische Zerstörung des vorherigen?
Das ist wohl das einzige (aber kaum für Gott relevante Zählkriterium) das berechtigt, dass ein allfällig neuer Tempel der 3. sein sollte...

Denn auch der von Jesus angekündigte NEUE Tempel könnte ja bereits der 3. Tempel gewesen sein....Jesus hat ja als Jude gesprochen udn nicht als Christ...
Joh 2,19-21 …"Reisst diesen Tempel nieder, und ich will ihn in drei Tagen wieder aufbauen." Da sagten die Juden: "Sechsundvierzig Jahre hat man an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufbauen?„ Er aber meinte mit dem Tempel seinen Leib

Somit wäre dann ein weiterer jüdischer Tempel dann der 4. (oder nach meiner Zählweise sogar der 5. Tempel)..

Aber als Christ glaube ich, dass der 3. Tempel (nach jüdischer Zählart) der von Jesus angekündigte ist und die Juden Heute vergeblich auf einen Neuen warten...

Aber eine unabhängige jüdische und christliche "Tempelzählung" geht in der EINEN Heilsgeschichte Gottes mit den Menschen wohl nicht.....

Veröffentlicht von: @channuschka

Dazu braucht es keine Lade.

Im AT steht was anderes: Auf jedenfall wird nirgend ein solche harte Trennung gemacht ziwschen Gott und dem "Göttlichen", sprich physischen Bundeslade gemacht ...dieser "Götzenbilderreflex" dem du erliegst, ist dem jüdischen in diesem Zusammenhang fremd...

Schau dir für mehr Details aus der Schrift mal meine Antwort bei Andreas Wendt an

petrus6 antworten
Tatokala
(@tatokala)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 2623
Veröffentlicht von: @channuschka

wenn er denn mal gebaut wird.

Naja, die Welt hat genug Tempel. Bzw. sakrale Orte.

Das wäre dann auch gar nix besonderes mehr.

tatokala antworten
petrus6
Themenstarter
Beiträge : 33

3. Tempel - Zweigdiskussion
Nachdem ich für meine Zählung der Tempel von Einigen korrigiert wurde möchte ich zu diesem Thema separat hier etwas eröffnen und im ersten Beitrag meine Ansicht dazu offenlegen.
Wer dann meint mich noch einmal korrigieren zu müssen - nur zu...

Dazu werde ich auch ein Kommentar von Andreas-Wendt reinpasten der mir wirklich inhaltlich fundiert geantwortet hat.

1. Für mir stand hinter der Durchnummerierung phyisch unterschiedlicher Tempel eine reine Unterscheidungsabsicht.

Hingegen bei den anderen die glaubten mich korrigieren zu müssen bis zur Behauptung, dass im herod. Tempel noch die Lade stand und heute noch irgendwo rumsteht, scheint es eher eine theologisch begründete Glaubensangelegenheit zu sein...aber mit Glaubensverständnis hat das mal gar nichts zu tun... im Gegenteil.

2.) Diese Nummerierung der Tempel ist genauso Menschenwerk wie die Kapitel und Verseeinteilung der Hl. Schrift die von Mönchen in den Klöstern durchgeführt wurde! Sie dienen einzig der Orientierung!
Die Hl Schrift v.a. in diesem Fall das AT, kennt diese Nummerierung der Tempel nicht!

3.) Die Juden zur Zeit Christi hatte angesichts des prachtvollen herodianischen Tempels nicht "die Erwartung eines "3. Tempels".

4.) (von Andreas:) Der Priester und Prophet Ezechiel erzählt im Exil von Visionen davon, wie die Herrlichkeit des Herrn von sich aus wieder mobil wird, sich aufmacht aus dem Tempel, ihm am Fluss in Babylonien begegnet und wieder den Tempel füllt.
Er schreibt dies ja bereits nach der Erfahrung, dass die Lade weg ist.
Ez 43: 5 Da hob mich der Geist auf und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
6 Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, während der Mann neben mir stand.
7 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier will ich für immer wohnen unter den Israeliten.

5.) Die Juden zur Zeit Jesu hatten sich mit der Situation, zwar einen Tempel aber keine Lade zu haben, arrangiert, und Jesus nicht verstanden haben, als ER einen neuen Tempel ankündete....
Joh 2,19-21 …"Reisst diesen Tempel nieder, und ich will ihn in drei Tagen wieder aufbauen."
Da sagten die Juden: "Sechsundvierzig Jahre hat man an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufbauen?„ Er aber meinte mit dem Tempel seinen Leib.

Mit "seinem Leib" führt er automatisch die Lade des Neuen Bundes , respektive den Inhalt wieder mit ein, denn ER ist:
- das fleischgewordenes Wort Gottes (Gesetzestafeln) der alten Lade)
- Brot ewigen Lebens (Manna der alten Lade))
- Hoher, ewige Priester (Stab Arons als Zeichen des Levitentums in der alten Lade)

Darum hat es die Judenchristen ja auch aus den Socken gehauen als sie dies erkannt hatten und noch vielmehr als sie in der Offenbarung des Johannes den in EZ 43 5-7 prophezeiten Tempel MIT Bundeslade wiederentdeckten....
Off 11,19 Da öffnete sich im Himmel der Tempel Gottes, und SICHTBAR wurde in seinem Tempe die Lade seines Bundes..

6.) Der Jude Jesus redet in Joh 2 zu anderen Juden als er den Neuen Tempel ankündigt. Er steht somit voll in der jüdischen Tradition der Tempel der damiligen Zeit. Das Problem einen "3." Tempel zu ERWARTEN ist nur für Juden ab der Zerstörung des herodianischen Tempels relevant. Zur Zeit Jesu war das keins!
Schon von daher kann es nicht eine Prophezeuiung aus dem AT sein, denn das AT war zumindest was die Septuaginta betrifft, ja schon abgeschlossen vor der Zerstörung.

7.) ABER - was Jesus in Joh 2 - ganz in der jüdischen Erwartung ankündigt ist, dass die Zeit gekommen ist für den von Ezechiel prophezeiten Tempels
Das haben die Juden, wie so manch anderes über den Messias, aber nicht verstanden ..aber wir Christen sollten das schon verstehen - oder nicht?

8.) Daraus folgt, dass ich als Christ glaube dass der 3. Tempel (nach jüdischer Zählart) der von Jesus angekündigte und bereits realisierte ist am Kreuz in seinem Leib und durch sein Opfer.

9.) Das heisst: Entweder Jesus irrt (sein Tempel, siehe Offb. ist nicht der letzte) oder die Juden. Aus christlichem Glauben muss man sagen, dass wenn Jesus recht hat die Juden vergeblich auf einen "3. Tempel" warten...

Befremdlich scheint mir jedenfalls, dass eine grosse Anzahl Christen glauben dem 3. Tempel der Juden herbeisehnen zu müssen. Ja geradezu hysterisch sind und dafür z.T Geld sammeln nach Israel schicken oder sonst so verworrenes Zeug....
Sie stellen sich in die Reihen der Juden die nicht an Jesu Worte glaubten. Wo ist da der Unterschied zu den Juden ?

Für die Juden heute ist es VÖLLIG legitim den "3. Tempel" zu erhoffen in ihrem jüdischen Glauben.
Aber für Christen? Was ist das für ein Glauben?

petrus6 antworten
12 Antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @petrus6

Das Problem einen "3." Tempel zu ERWARTEN ist nur für Juden ab der Zerstörung des herodianischen Tempels relevant. Zur Zeit Jesu war das keins!
Schon von daher kann es nicht eine Prophezeuiung aus dem AT sein, denn das AT war zumindest was die Septuaginta betrifft, ja schon abgeschlossen vor der Zerstörung.

Was ist denn das für eine Logik? Das AT kann doch Dinge vorhersagen, die weit in der Zukunft liegen. Auch wenn der Tempel damals noch stand, kann es schon die Vorausschau auf eine Zeit geben, in der ein neuer Tempel gebaut wird.

Ein anderes Beispiel: Die Juden waren damals noch nicht in alle Welt zerstreut und trotzdem ist ihre Rückkehr aus allen Enden der Erde in ihr Land im AT schon vorhergesagt. Obwohl das AT schon abgeschlossen war und das Problem der Zerstreuung noch gar nicht existierte.

Veröffentlicht von: @petrus6

Für die Juden heute ist es VÖLLIG legitim den "3. Tempel" zu erhoffen in ihrem jüdischen Glauben.
Aber für Christen? Was ist das für ein Glauben?

Also erstens erhoffe oder ersehne ich nicht den 3. Tempel, sondern glaube einfach, was geschrieben steht: dass es einen Tempel geben wird, von dem ein Wasserstrom bis zum Toten Meer fließen und dieses beleben wird. Das ist bis heute nicht eingetroffen, die Erfüllung der Vorhersage steht also noch aus.

Und zweitens noch mal die Frage an dich: Wie verstehst du Hes 40–48? Ist das alles symbolisch gemeint und auf Jesus zu beziehen?

miss-piggy antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4278
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Ein anderes Beispiel: Die Juden waren damals noch nicht in alle Welt zerstreut und trotzdem ist ihre Rückkehr aus allen Enden der Erde in ihr Land im AT schon vorhergesagt. Obwohl das AT schon abgeschlossen war und das Problem der Zerstreuung noch gar nicht existierte.

Aus damaliger Sicht waren die Juden in alle Welt zertreut - in alle Teile der damals bekannten Welt. Von Europa bis an den Euphrat.

channuschka antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @channuschka

Aus damaliger Sicht waren die Juden in alle Welt zertreut - in alle Teile der damals bekannten Welt. Von Europa bis an den Euphrat.

Ja stimmt, zum Pfingstfest kamen sie ja auch aus aller Herren Länder angereist.

miss-piggy antworten
petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Das AT kann doch Dinge vorhersagen, die weit in der Zukunft liegen. Auch wenn der Tempel damals noch stand, kann es schon die Vorausschau auf eine Zeit geben, in der ein neuer Tempel gebaut wird

Habe ich dem Widersprochen? Lies bitte was ich umfassend geschrieben habe...

petrus6 antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @petrus6

Habe ich dem Widersprochen? Lies bitte was ich umfassend geschrieben habe...

Du hast geschrieben, dass die Juden zur damaligen Zeit nicht in der Erwartungshaltung auf einen zukünftigen Tempel waren, weil sie ja einen prächtigen Tempel hatten. Das ist soweit logisch.

Aber das schließt doch nicht aus, dass im AT trotzdem ein zukünftiger Tempel vorhergesagt ist. Denn Gott weiß im Gegensatz zu uns Menschen, was in der Zukunft passieren wird, z.B. dass der prächtige Tempel irgendwann zerstört werden würde. Er wusste das schon, bevor der prächtige Tempel gebaut wurde.

Zu Hes 40–48 magst du nichts schreiben, oder?

miss-piggy antworten
petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33

Ich weiss nicht warum du mir immer mit dem gleichen kommst...

Veröffentlicht von: @miss-piggy

as schließt doch nicht aus, dass im AT trotzdem ein zukünftiger Tempel vorhergesagt ist.

und

Veröffentlicht von: @miss-piggy

Zu Hes 40–48 magst du nichts schreiben, oder?

Ich habe wiederholt Ezechiel zitiert - nur für den Fall - das ist die gleiche Person wie Hesekiel...

Vielleicht schaust du am falschen Ort (wird langsam unübersichtlich)
aber halte dich an meine Antworten an Andreas-Wendt, dort findest du das...

z.B hier...auch im Zusammenhang mit Haggai:
https://community.jesus.de/forum/ansicht/thread.html?ctrl [post_uid]=12844404

petrus6 antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1940
Veröffentlicht von: @petrus6

aber halte dich an meine Antworten an Andreas-Wendt, dort findest du das...

Nö, dort finde ich nicht die Antwort auf meine Frage.

Aber sei´s drum, ich habe jetzt auch genug von deinem "interessanten" Kommunikationsstil.

miss-piggy antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Was ist das eigentlich für ein Kommunikationsstil? Was hindert dich, eine an dich gerichtete Frage direkt zu beantworten?

Oder lief das in der Schule so ab: petrus6 wendet sich an den Lehrer. Der Lehrer sagt: " Genau diese Frage hab ich vor zwei Stunden in Klasse elfunddrölfzig schon beantwortet. Geh da hin"

herbstrose antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @petrus6

4.) (von Andreas:) Der Priester und Prophet Ezechiel erzählt im Exil von Visionen davon, wie die Herrlichkeit des Herrn von sich aus wieder mobil wird, sich aufmacht aus dem Tempel, ihm am Fluss in Babylonien begegnet und wieder den Tempel füllt.
Er schreibt dies ja bereits nach der Erfahrung, dass die Lade weg ist.
Ez 43: 5 Da hob mich der Geist auf und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
6 Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, während der Mann neben mir stand.
7 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier will ich für immer wohnen unter den Israeliten.

Nach meinem Verständnis hat Israel diese Verheißung im Zweiten Tempel erfüllt gesehen. Ich weiß nicht, ob Du mich auch so verstanden hast.

andreas-wendt antworten
petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Nach meinem Verständnis hat Israel diese Verheißung im Zweiten Tempel erfüllt gesehen. Ich weiß nicht, ob Du mich auch so verstanden hast.

Tut mir leid, aber in diesem Fall dann wohl eher nicht, aber geholfen hat das "falsche Verständnis" trotzdem. Lass mich das erklären:

Ez spricht von der ...

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus

Und das sagt er angesichts eines kleinen, mickrigen 2. Tempels ohne Lade wo "Ex 25,22,... ich mit dir zusammenkommen, von der Sühnestätte aus inmitten der beiden Kerubim, die auf der Gesetzeslade sind, will ich dir alles mitteilen, was ich dir an die Israeliten aufzutragen habe

In diese Situation hinein, wo diese Herrlichkeit eben nicht da ist kommt die Vision des Ez. Dass er das tut zeigt, dass der Tempel der da war, nicht das Gelbe vom Ei ist, so wie es die Juden von Zelt und TEmpel Salomos her gewohnt waren. Daher ist die Vision oder Prophetie ein Trostwort in die Zukunft hinein....

Und nun kommt noch Haggai, ins Spiel, einige Zeit später nachdem man sich vermutlich mit der Leere des Tempels arangiert hatte und tröstet die Juden mit den Worten, dass Gott überall ist

Hag 2.4 Aber nun, Serubbabel, sei getrost, spricht der HERR, sei getrost, Jeschua, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester! Sei getrost, alles Volk im Lande, spricht der HERR, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der HERR Zebaoth,
5 nach dem Wort, das ich euch zusagte, als ihr aus Ägypten zogt; und mein Geist soll unter euch bleiben. Fürchtet euch nicht!

Jedoch schon einen Satz später bekräftigt er die Vison Ez. den ursprünglichen ZUstand wieder herstellen zu wollen...
6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Es ist nur noch eine kleine Weile, so werde ich Himmel und Erde, das Meer und das Trockene erschüttern.
7 Ja, alle Heiden will ich erschüttern. Da sollen dann kommen aller Völker Kostbarkeiten, und ich will dies Haus voll Herrlichkeit machen, spricht der HERR Zebaoth.
..9 Es soll die Herrlichkeit dieses neuen Hauses größer werden, als die des ersten gewesen ist, spricht der HERR Zebaoth; und ich will Frieden geben an dieser Stätte, spricht der HERR Zebaoth.

Salopp ausgedrückt: Also Ich bin bei euch auch ohne Lade, aber es kommt noch was besseres...

Damit komme ich zur Konklusion und paste nur noch rein was ich im Eingang zum "3. Tempel"- Teil geschrieben hatte - basierend auf dem "falschen Verständnis" deines Beitrags 😊 ...

5.) Die Juden zur Zeit Jesu hatten sich mit der Situation, zwar einen Tempel aber keine Lade zu haben, arrangiert, und Jesus nicht verstanden, als ER einen neuen Tempel ankündete....
Joh 2,19-21 …"Reisst diesen Tempel nieder, und ich will ihn in drei Tagen wieder aufbauen."
Da sagten die Juden: "Sechsundvierzig Jahre hat man an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufbauen?„ Er aber meinte mit dem Tempel seinen Leib.
Mit "seinem Leib" führt er automatisch die Lade des Neuen Bundes , respektive den Inhalt wieder mit ein, denn ER ist:
- das fleischgewordenes Wort Gottes (Gesetzestafeln) der alten Lade)
- Brot ewigen Lebens (Manna der alten Lade))
- Hoher, ewige Priester (Stab Arons als Zeichen des Levitentums in der alten Lade)
Darum hat es die Judenchristen ja auch aus den Socken gehauen als sie dies erkannt hatten und noch vielmehr als sie in der Offenbarung des Johannes den in EZ 43 5-7 prophezeiten Tempel MIT Bundeslade wiederentdeckten....
Off 11,19 Da öffnete sich im Himmel der Tempel Gottes, und SICHTBAR wurde in seinem Tempe die Lade seines Bundes..
6.) Der Jude Jesus redet in Joh 2 zu anderen Juden als er den Neuen Tempel ankündigt. Er steht somit voll in der jüdischen Tradition der Tempel der damiligen Zeit. Das Problem einen "3." Tempel zu ERWARTEN ist nur für Juden ab der Zerstörung des herodianischen Tempels relevant. Zur Zeit Jesu war das keins!
Schon von daher kann es nicht eine Prophezeuiung aus dem AT sein, denn das AT war zumindest was die Septuaginta betrifft, ja schon abgeschlossen vor der Zerstörung.
7.) ABER - was Jesus in Joh 2 - ganz in der jüdischen Erwartung ankündigt ist, dass die Zeit gekommen ist für den von Ezechiel prophezeiten Tempels
Das haben die Juden, wie so manch anderes über den Messias, aber nicht verstanden ..aber wir Christen sollten das schon verstehen - oder nicht?
8.) Daraus folgt, dass ich als Christ glaube dass der 3. Tempel (nach jüdischer Zählart) der von Jesus angekündigte und bereits realisierte ist am Kreuz in seinem Leib und durch sein Opfer.

Sorry, dass ich dich falsch verstanden habe, aber deine Hinweise haben mir doch geholfen verschiedene Zeiten und Situationen in EX, Ez, Hag, Joh und Offg zu Tempel und Bundeslade in einen Kontext zu bringen...

Natürlich kann man den Tempel nicht isoliert betrachten er dient ja einem bestimmten Zweck, denn damit sind auch Opferkult und Dienst (Levitentum) verbunden. Aber auch da sehe ich in dieser Konstellation den Roten Faden durch die Schriften hindurch...

petrus6 antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1807
Veröffentlicht von: @petrus6

Tut mir leid, aber in diesem Fall dann wohl eher nicht, aber geholfen hat das "falsche Verständnis" trotzdem. Lass mich das erklären:

Du darfst natürlich auch von da aus weiterdenken und die Stelle anders verstehen als ich. Ich werde auch oft von Leuten auf Bibelstellen gestoßen, die für mich etwas erhellen, aber wie die betreffenden Leute es verstehen, leuchtet mir weniger ein. Insofern: Nimm die Stelle gern. Mich als Kronzeugen brauchst Du nicht.
Du meinst zu Ezechiels Vision:

Veröffentlicht von: @petrus6

Und das sagt er angesichts eines kleinen, mickrigen 2. Tempels ohne Lade

Wenn ich es recht erinnere, sagt Ezechiel das in einer Zeit, in der es den 2. Tempel noch nicht gab, nämlich im Exil in Babylonien, also angesichts eines gar nicht vorhandenen Tempels.
Aus dem Grund nehme ich an, dass nach dem Bau des 2. Tempels sich Israel auch dieser Verheißung erinnerte und sich auch auf ihrer Grundlage darauf verließ, dass Gottes Herrlichkeit hier anwesend sei. Hätten sie dies nicht geglaubt, wäre der 2. Tempel wohl kaum ein Heiligtum für sie geworden.

Ob sie die Verheißung damit "richtig" verstanden haben, kann man separat diskutieren. Ich meine, für ihre Zeit ja.

Aber dass Gott seine Verheißungen gerne auch mehrfach erfüllt und beim nächsten Mal übererfüllt, kennen wir freilich auch sonst.

andreas-wendt antworten
petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33
Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Wenn ich es recht erinnere, sagt Ezechiel das in einer Zeit, in der es den 2. Tempel noch nicht gab, nämlich im Exil in Babylonien, also angesichts eines gar nicht vorhandenen Tempels.

Du hast natürlich Recht. Ezechiel wurde mitverschleppt. Er hat das Ende des Salomonischen Tempels miterlebt und schreibt aus dem Exil.

Von da her kann ich auch deine Erklärung, dass der 2. Tempel dann die Erfüllung ist, verstehen.

Jedoch, hier nun meine Sicht, hat er seine Vision unter dem Eindruck des salomnischen Tempels geschrieben. Will heissen, dass war der Standard den er kannte - also alle Pracht und mit der Bundeslade - deren Existenz mit der Zerstörung des Tempels endet, während alle anderen Geräteschaften aus Babylon zurückgebracht wurden...
Von daher wird auch klar, dass Ez die Vision die er erhält, dem "von Gott gewünschten Tempel Salomons" entspricht.

Die Rückversetzung Ez in die Zeit des Exils bedeutet auch, dass ihm die Enttäuschung "des 2. Tempels erspart blieb. Seine hoffnungsvolle Vision betraf daher den ursprünglichen "Prachtstempel" mit Bundeslade "irgendwann mal wiederzubekommen", was ja auch die entsprechende Beschreibung zeigt.

D.h, dass die Ez- Vision durch Jesus mit der Ankündigung des Neuen Tempels in seinem Leib, zur Erfüllung kommt und nichts von der Aussage, weil die Vision im Exil entstand, einbüsst. Nur ER kann die volle Pracht des Tempels wiederherstellen.

Hag hingegen, gleicht mit seiner Tröstung wie ich schrieb, die fehlende Lade als , Ort der Gegenwart Gottes, aus und vertröstet das Volk, dass Gott ja eh überall gegenwärtig ist.

Als Umkehrschluss sind für Juden nach wie vor beide Visionen hochaktuell.
Hag - ist die Basis für die bis heutige Tempel/Ladelose Zeit
Ez - ist dann die Grundlage für das Prachtvolle - den 3. Tempel in der Zukunft.

Damit habe ich alle Sichten versöhnt. Die Christliche die den NEuen Tempel von Ez in Christus erfüllt sieht und die Jüdische mit den beiden Aussagen von vorhin

Veröffentlicht von: @andreas-wendt

Aber dass Gott seine Verheißungen gerne auch mehrfach erfüllt und beim nächsten Mal übererfüllt, kennen wir freilich auch sonst.

Absolut, Ich denke wir können uns keine wirkliche Vorstellung davon machen was diese Realität bedeutet:
Off 11,19 Da öffnete sich im Himmel der Tempel Gottes, und SICHTBAR wurde in seinem Tempel die Lade seines Bundes..

petrus6 antworten


alexs-692001
Beiträge : 111

Über der Lade zwischen den Flügeln der Cherubim befand sich die Präsenz G-ttes. Das verehrten die Juden. Diese Stätte wurde Zion bezeichnet. Später war Zion der gesamte Tempel, später ganz Jerusalem und noch später die gesamte Welt.

alexs-692001 antworten
1 Antwort
petrus6
(@petrus6)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 33
Veröffentlicht von: @alexs-692001

....später ganz Jerusalem und noch später die gesamte Welt....

Na ja eine etwas steile These. Gibts Belege für die Ausdehnung?
Wenn das letztere der Fall wäre, müssten ja Juden heute auf der Welt - New York, Hawaii, Australien, Timpurku, etc. nicht mehr aus dem Verbeugen herauskommen, da ja dann jede Stelle/Ort der Lade entsrechen würde...

Aber lies doch bei Andreas-Wendt der hat mir eine sehr diferenzierte Antwort geliefert die die verschiedenen Phasen berücksichtigt...

petrus6 antworten
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