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Warum ausgerechnet Freikirche / Freie Gemeinde oder lieber Volkskirche

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Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hi,

ich würde gerne von Euch mal wissen, weshalb man in einer Freikirche / Freie Gemeinde geht oder gar bevorzugt oder eine kath./ evang. Kirche.

Also erst mal meine Geschichte.

Ich war in der EKD, oder eben evangelisch. Aber kein Kirchgänger und wenn, dann gezwungen. Dann Konfirmation und dadurch auch Jungschar. Aber irgendwie doch an Gott glaubend aber nicht an die Kirche.

ich kam da nicht weiter, also vergaß ich das alles mal.

Jahre vergehen!

War im Krankenhaus und hatte eine Sinnkrise / Lebenskrise. Beschäftigte mich mit einem esoterischen Buch. Unterhielt mich mit einer Lernschwester und die erz. mir von ihrem Glauben an Jesus und was er getan hat. Ich wurde erst mal abweisend und dann neugierig. Als ich KH verlies, lud sie mich zu ihrer Gemeinde ein. Ich hörte andere Musik, die Predigten gingen tiefer und berührten mich.

Ein paar Monate sagte ich, in meiner Wohnung, zu Jesus, er möge dich bitte in mein Leben kommen und mir leben schenken.

Das tat er dann auch und ich werde nie vergessen was da abgelaufen ist. Mein ganzes altes Leben rauschte vor meinen Augen vorbei. Ich wusste, ich bin neu geworden. Lies mich dann Taufen.

Ich bin in der Gemeinde, weil ich Menschen dort anders erlebt habe. Veränderte Menschen und auch nicht ganz veränderte. Die Anbetung und die Predigten berühren mein Herz immer wieder. Ich habe ein Heim gefunden.

Vor 2 Jahren bin ich komplett aus der EKD ausgetreten.

Und nun Du 😊

Max

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572 Antworten
Pinia
 Pinia
Beiträge : 1375

Ich bin in einer gläubigen Familie in der evangelische Landeskirche Württembergs getauft und dort auch mit voller Überzeugung konfirmiert worden.
Wir waren immer Glieder der Landeskirche, als Kinder gingen wir zur Jungschar in der Landeskirchlichen Gemeinschaft und dann in Teen- und Jugendkreis des EC. Ich hätte mich damals als landeskirchlich mit pietistischem Einschlag bezeichnet.
Theologische Ausbildung an einer Bibelschule und dann einige Jahre Arbeit als Gemeinschaftsdiakonin in der Landeskirchlichen Gemeinschaft. In der Zeit hatte ich Gespräche mit Gemeindegliedern, die gelinde gesagt verwirrt waren, weil die einen Prediger reformiert lehrten (Kindersegnung / Entscheidungslehre / Abendmahl als Gedächtnismahl und Taufe als Bekenntnishandlung) und andere Prediger im selben Bezirk bzw. auch Nachfolger des einen Predigers lutherisch lehrten (Säuglingstaufe / in Abendmahl und Taufe handelt Gott). Wir hatten dann einige intensive Gespräche unter uns Kollegen, wo wir uns mit der Lehre hinsichtlich der Tauffrage beschäftigten. Allerdings ergebnislos. - Ich war damals auf der Seite der reformiert Lehrenden.

Gott hat mich 2005 bei Predigtvorbereitungen "umgedreht", sodass ich Dinge als biblisch erkennen musste, die ich erst im Nachhinein als lutherisch bezeichnen konnte. - Das war aber Maßarbeit, denn Anfang 2006 lernte ich einen Mann kennen, der Pfarrer in der Ev.-Luth. Freikirche war, einer lutherischen Bekenntniskirche. Natürlich kam im Zuge der Freundschaft die Frage auf, dass ich als seine Ehefrau Glied der Freikirche werden müsste. - Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich nicht ihm zuliebe in wesentlichen Fragen lutherisch geworden bin, sondern durch Gottes Führung. Wobei es mich schon ein Stück Weg gekostet hat, die Notwendigkeit einer luth. Bekenntniskirche/Freikirche zu sehen.

Also:
früher evangelische Landeskirche - pietistische Prägung,
jetzt Evangelisch-Lutherische Freikirche

pinia antworten


OpaStefan
Beiträge : 968

Hallo Meriadoc,
ich bin in der DDR geboren, als Kind in die Ev.-Luth. Landeskirche getauft und geistlich in der Landeskirchlichen Gemeinschaft (LKG) aufgewachsen. Ich wurde also pietistisch geprägt.

Dadurch, dass die LKG am Ort ein eigenes Haus mit eigenen Veranstaltungen hatte war die Trennung zur Landeskirche nach meinem Empfinden ziemlich stark. Obwohl damals alle auch Mitglieder der Landeskirche waren war das Verhältnis zur Kirche distanziert. Heute findet dort 2-3x im Monat parallel zum Gottesdienst am Sonntagvormittag die Hauptveranstaltung statt.

Mit zunehmendem Alter hat mich diese geistliche Schizophrenie immer mehr gestört. Ich führte dann auch ein paralleles Privatleben. Nach meiner Lebenswende hin zu Gott mit 45 Jahren, die ich als sehr befreiend empfinde, wollte ich auch geistlich kein Parallelleben mehr. Ich befasste mich mit den Lehren Martin Luthers. Über unsere Jugendzeit (wir hatten mit den Baptisten eine gemeinsame Band) und viele Kontakte kenne ich auch Freikirchen.

Da mir LKG mMn zu eng und gesetzlich ist und wichtige Elemente einer Gemeinde fehlen, habe ich mich mehr der Lutherischen Landeskirche zugewandt und sehe diese als meine geistliche Heimat an. Ich bin dort musikalisch engagiert und besuche die Gottesdienste regelmäßig.

Es tut mir gut, mein Unvermögen anzuerkennen, mir nicht immer den geistlichen Puls fühlen zu müssen und dabei beobachtet zu werden. Ich kann dort mit anderen zusammen meinen kleinen Eimer mit Dankbarkeit, Lob und Versagen in das große Meer der Güte Gottes schütten.

Ich sehe unter meiner Landeskirche zuerst und mehr die Gemeinde vor Ort und nicht so sehr die Institution (EKG), wo ich mit vielem nicht einverstanden bin. Trotzdem - hier darf ich selber denken, nach meiner Überzeugung leben und auf Augenhöhe Mitglied bleiben. Die LKG besuche ich weiter, lasse mich jedoch nicht mehr vereinnahmen und werde dort wohl als etwas sperrig empfunden.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @meriadoc

Also erst mal meine Geschichte.

Ok... hier ist meine

Geboren im Juli, getauft im November des Jahres meiner Geburt

Bis 18 -19 ein *normales* landeskirchliches Christenleben
Kindergruppen, Kindergodi, Katchumenen-/Konfirmationsunterricht, Konfi mit 14. Jugendgruppen-/Teestubenzeit/arbeit.

Ab 14 mit einen kräfigem Schuss katholischer Sozialisierung. 5 Jahre auf einem kath. Gymnasium, 2 Jahre davon als Halbinterner im angeschlossenen Oblateninternat *

So mit 18 über Freunde bzw geknüfte Freundschaften in Kontakt zu einer charismatischen Freikirche gekommen

Mit 21-22 ein, nennen wir es mal, Glaubenserneuerugnserlebnis auf einer Veranstaltung dort gehabt.

Letztendlich konsequenterweise aus der EKD ausgetreten mit ca. 24

Warum bin ich dort nicht eingetreten?

Weil das was ich im ersten Satz unterstrichen hab von Anfang an Anlass für jede Menge Diskussionen und *in Frage Stellungen* durch Dritte (Älteste usw.) war

Es gab keine Zeit wo ich nicht geglaubt, mich nicht errettet oder verloren gefühlt hab. Für mich war immer klar, so wie es Luther auf seinen Tisch schrieb...

Ich bin getauft

Dies und ein paar andere unschöne, verletzende Erlebnisse haben mich dann diese Gemeinde, die Hauskreise denen ich angehörte, verlassen lassen.

Während der Ausbildung war ich dann in einer Hauszellgruppe (HZG genannt) einer sehr *amerikanischen* Kölner Gemeinde.

Formal bin ich in meinen 30igern, weil mich eine sehr nahestehnde Person gebeten hat Taufpate zu werden, wieder in die ev. Landeskirche eingettreten.**

Nach mehreren gescheiterten Versuchen doch wieder ausserhalb der EKD heimisch zu werden hab ich es erst mal aufgegeben und betrachte mich als out of Church Christ**

Ja... ich hätte sie fast gefunden... eine Gemeinde in der ich sagen konnte

*hier bin ich Christ, hier möcht ich sein*

Allerdings 500 km zu weit nord-östlich für mich. Wo nicht der übliche Fragenkatalog, wenn man den mal überhaupt als neuer wahrgenommen wird, an der Eingangstür abgehakt wurde.

Ja, es wurd irgendwann auch mal gefragt ob ich getauft sei und bei der ersten Nennung des Datums gestutz.
Aber letztendlich hiess es

"Wenn Dú sagst, du bist getauft, dann bist Du es"

Ob ich noch einmal irgendwo heimisch werde... ich hoffe es.
Denn letztendlich ist man ohen feste Gemeinde doch wie ein Schiff ohne Hafen.

*
Oblateninternat

Ja, ich weis, hört sich seltsam an

Wenn mich mein Küchenlatein nicht verlassenhat, kommt das von
Oblation = hingeben
Es handelte sich ursprünglich um ein internat für Jungen, wo elterlicherseits oder eigenentschieden eine geistliche Bestimmungsfindung vorgesehn war

**
Ja, ich weiss, das steht im Wiederspruch zur Aussage das ich mich als Christ ohne (formale) Gemeinde fühle.

Das ich noch in der ev. Kirche Mitglied bin, ist der Tatsache geschuldet, das ich bei einem kirchlichen Arbeitgeber beschäftigt bin.
Da ich zu Beginn der Beschäftigung EKD Kirchenmitglied war, hätte ein Austritt arbeitsrechtliche Konsequenzen.
In einem für mich sehr kritischen Augenblick meines Arbeitslebens *ungünstig*
Ich bin mir der Inkonsequenz aber bewusst

So, das war es erst einmal

Anonymous antworten
2 Antworten
OpaStefan
(@opastefan)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 968
Veröffentlicht von: @scylla

Denn letztendlich ist man ohen feste Gemeinde doch wie ein Schiff ohne Hafen.

Das hast du schön geschrieben.

Ich wünsche dir Erfolg bei der Suche.

LG OpaStefan

opastefan antworten
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984

Einige Fragmente sind mit meiner Vita deckungsgleich.

orangsaya antworten


neubaugoere
Beiträge : 15298
Veröffentlicht von: @meriadoc

Und nun Du 😊

Ich bin "gottlos" aufgewachsen und habe Menschen für "geistig beschränkt" gehalten, die an Götter glaubten und mit oder auf ihnen ihr Leben aufbauten. Mitten in meinem Leben lernte ich dann einen jüngeren Mann kennen, der mir von "seinem Gott" erzählte. Er erzählte auch von Denominationen, er selbst war und ist heute noch Baptist. Da ich ihn mochte, hörte ich zu. - Was auch immer in der Zeit danach passierte, kann ich nicht wirklich beschreiben, das geht von ersten Betversuchen, ohne aus meiner Sicht ein Gegenüber zu haben, bis hin zu übernatürlichen Eindrücken und Erscheinungen. - Ein paar Jahre später griff wohl Gott ein und führte mich in eine Gemeinde. Diese war freikirchlich, gehörte einem amerikanischen Verband an, der auch in Deutschland organisiert war. Dort lernte ich wohl das Einmaleins der Gottesbeziehung, der Frohen Botschaft und des Miteinanders. Als dann diese Gemeinde "starb", führte mich Gott in meine jetzige Gemeinde, die ebenso freikirchlich organisiert ist, die dennoch "innerlich" ganz anders ist als meine erste Gemeinde. In beide Gemeinden hat Gott mich geführt, ich hab sie mir nicht ausgesucht, kenne das aber so, dass Gott die Menschen den Gemeinden zuführt. - Mit den "Volkskirchen" hatte ich nie was am Hut, hab als Kind neben einer gelebt, hatte aber keinen Bezug außer dass das Gebäude bunte Fenster hatte. Und obwohl mein Hauseingang nur ca. 50-80 Meter entfernt von der Kirche war, habe ich nie jemanden kennengelernt. Gegenüber von unserem Haus lag eine Art "Wohnsiedlung" einer Gemeinde. Ich kannte einige von den Kindern, spielte ab und an mit ihnen, tiefere Beziehungen gab es nie. Einer von ihnen ist heute ein "berühmter" Schauspieler, da muss ich heute noch grinsen. 😊

neubaugoere antworten
ichsen
 ichsen
Beiträge : 244

Hallo Meriadoc,

nun ja, wie kam ich zu diesem ganzen Christsein-Thema?
Ostern 1992 nahm mich eine Bekannte mit zum Godi, Landeskirche.
Irgendwann 1993 entstand in mir der Wunsch mich taufen zu lassen.
Im Laufe der Zeit bekam ich Kontakt zu Christen aus dem evangelikalen Bereich (LKG, dann eine Abspaltung von selbiger in Form einer EFG).
Einiges war interessant, anderes verwirrend bis befremdlich.
Nachdem ich meine Frau kennengelernt hatte, versuchte ich dieses Leben selbst immer wieder und stellte immer wieder fest, dass ich es so mit meinem Glaube, meinem Bibelverständnis, dem was mir in diesem Zusammenhang wichtig ist, nicht überein bekomme.
Nach dem Tod meiner Frau lernte ich immer wieder Menschen aus diesem Glaubensspektrum kennen, wirklich zueinander fanden wir nicht, da ich, im Gegensatz zu ihnen, ein mir Widersprechen durch Nichtchristen nicht als Unterdrückung, Verfolgung... empfand.
Im Laufe der inzwischen 8 Jahre seit dem Tod meiner Frau stießen mir bestimmte Dinge, gerade, wenn es um Heilung ging, darum wie oft Gott denjenigen im Leben schon geholfen hatte (nicht wie oft ihnen der Glaube an Gott schon im Leben geholfen hat!), immer bitterer auf.
Ich denke ich werde für den Rest meines Lebens in meiner Landeskirche beheimatet bleiben, falls nicht, muss der "Stupser" schon direkt von Gott kommen, ohne dass Menschen einbezogen sind.

Liebe Grüße

Stefan

ichsen antworten
4 Antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0

Hallo Stefan,
ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass Gott dich von deiner landeskirchlichen Gemeinde weg bringen möchte.
Ich wünsche dir gute Erfahrungen und Begegnungen in deiner Gemeinde.

Liebe Grüße
ChristosFilios
(Klaus aus OB)

Anonymous antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 3 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @ichsen

ein mir Widersprechen durch Nichtchristen nicht als Unterdrückung, Verfolgung... empfand.

Was meinst du damit?

Anonymous antworten
ichsen
 ichsen
(@ichsen)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 244

Hallo abelabels,

genau das, was ich geschrieben hab.
Ich hatte meine Meinung gesagt, mein Gegenüber die seine.

Ich gebe Dir mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich:

Ich bin Fan der Puhdys und von Dieter "Maschine" Birr.
Einer meiner besten Freunde ist ein sehr großer Jazz-Fan, er mag die Puhdys überhaupt nicht.
Wir können damit leben, es tut unserer Freundschaft keinen Abbruch.
Wenn ich auf den Fakt dass dieser Freund die Puhdys nicht mag so reagieren würde, wie bestimmte Christen auf Widerspruch reagieren, müsste ich von "Puhdysfans-Verfolgung", Diskriminierung und davon sprechen, dass ich in diesem Land mein Puhdys-Fansein gar nicht leben kann.
Dabei hat doch dieser Feund nur gesagt, dass er die Puhdys nicht mag.
Er hat nicht gesagt dass ich sie nicht mögen darf.

Liebe Grüße

Stefan

ichsen antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Was du schreibst, passt zu unserem heutigen Predigttext aus Römer 14 und 15. Die Kurzfassung lautet "leben und leben lassen". Es geht darum, den anderen so anzunehmen wie er ist. Mit all den Unterschieden, die nun mal da sind.

herbstrose antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Hi zusammen,

vielen Dank für eure Geschichten.

Ist echt erstaunlich, wie Gott mit Menschen geht und immer einen Platz findet. Aber auch aus Orten herausholt wo man keinen Frieden findet oder sich "daheim" fühlt.

Noch etwas

Meine Überschrift war eventuell missverständlich für mache. Ich mache KEINE Werbung nur für Freikirchen. Das stelle ich mal klar. Es gibt Bereiche, wo Gott Menschen hinbringt. Watchmen Nee war 25 Jahre im Gefängnis und erz. den Menschen von Jesus. Manch Missionar aus der RKK ist ebenso verzweifelt wenn sich nach 15 Jahren nichts tut...kein Mensch für Jesus gewinnt.

Aber hier, lese ich, jeder hat einen Platz gefunden und die Wanderung geht weiter.

Super, Danke an Euch allen 😊

Max

Anonymous antworten
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