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Glaube an sich

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Geo
 Geo
Themenstarter
Beiträge : 263

Hallo,

welche Frage mich schon immer beschäftigt: Wo doch alle Religionen behaupten, sie selber wären die Wahrheit, dann gibt es doch gar keine Wahrheit an sich. Ich meine, wenn ich mit dem Buddhismus oder Islam oder anderen Religionen glücklich lebe, wieso sagen die dann alle, dass ich dann aber später geleutert werde, weil ich an was falsches geglaubt habe. Woher nehmen die verschiedenen Religionen ihren Anspruch die einzig wahre und richtige zu sein?

Grüsse gehen raus...

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Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469
Veröffentlicht von: @geo

Hallo,

 Ich meine, wenn ich mit dem Buddhismus oder Islam oder anderen Religionen glücklich lebe, wieso sagen die dann alle, dass ich dann aber später geleutert werde, weil ich an was falsches geglaubt habe.

Nachtrag: ich denke, im Grunde meinen die Leute mit Läuterung die Läuterung von destruktiven Einflüssen des jeweiligen Glaubens. Auch im Christentum gibt es ja Strömungen die solche destruktiven Gedanken verteilen, z.B. wenn bestimmte Gruppen andauernd mit der ewigen Verdamnis drohen. Da passiert es leicht, dass ein Gläubiger das gesamte Christentum abschüttelt und sich einer anderen Religion zuwendet. Oder anders herum, jemand der ein buddhistischer Mönch ist und Angst hat, als Hund wieder auf die Welt zu kommen, weil er nicht keusch war, kann es als Befreiung erleben, wenn er zum Christentum konvertiert. 

mariposa22 antworten
Geo
 Geo
(@geo)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 263

@mariposa22 Nichts desto trotz stimmt aber das alles nicht... denn es gibt kein Paradies, Himmel, Chakra und an was da sonst noch alles geglaubt wird. Wieso soll ich also vor was Angst haben, das es für mich garnicht gibt. Und nicht nur für mich, denn dies alles gibt es ja überhaupt nicht. Ich vergleiche das so: Sollte ein Goldbarren vor mir liegen, dann ist das so. Sollte ich mir meinen Arm gebrochen haben, dann ist das so. Was aber sein könnte oder ich glaube an irgendwas, dann ist das nicht so. Ob es mir gefällt oder nicht.

geo antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@geo 

Dass es kein "Paradies" und keinen "Himmel" gibt, dem stimme ich zu. Das sind Worte, die eine treue Kopie dessen sind, was man hier im irdischen Leben erleben kann - nur eben um Dimensionen besser. Als geografische Bezeichnung für eine Wirklichkeit außerhalb unserer sind sie absurd.

Aber wenn man sie so versteht, dass sie zum einen die menschliche Sehnsucht nach einem "Paradies" oder "Himmel" zum Ausdruck bringen und in diesem übertragenen Sinn auch die Hoffnung oder den Glauben daran, dass es so sein wird, ist das eine andere Sache.

Zum einen gibt es ganz einfach diese Sehnsucht, seit die Menschen von den Bäumen gekommen sind und gemerkt haben, dass das Leben arg tödlich ist. Zum anderen denke ich durchaus, dass es in diesem Sinne etwas wie einen Himmel gibt - nur eben nicht als eine Art göttlichen Staat, der irgendwo ein geografisches Areal hat.

queequeg antworten
Geo
 Geo
(@geo)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 263

@queequeg Also sowas wie Zion z.B. "Siehe, der Himmel ist schon mitten unter euch" soll Jesus mal gesagt haben. Nur gilt das eben im strengen Sinn wieder nur für die hier zuständige oder relevante Gruppe (Zielgruppe). Ich kann eben mit diesen ganzen Gespinsten nichts mehr anfangen. Entweder man verständigt sich hier in der modernen Welt oder man schweigt.

geo antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@geo 

Appellplatz

Nun, das ist ja einer der Gründe dafür, warum man von mir viel von dem erfahren kann, was ich nicht glaube, aber kaum etwas von dem, was ich glaube. Es würde sowieso niemand wirklich verstehen und nichts mit anfangen können.

Unlängst noch hat mich jemand engagiert dazu eingeladen, den Arum Gottes zu betreten, wie er in siehst und versteht. Der Mensch konnte schlicht und einfach nicht nachvollziehen, dass ich da ja längst schon drin bin, nur eben mit anderen Bildern als er.

Es erklärt nicht wirklich etwas, aber ist vielleicht ein Beispiel, wie es verstanden werden kann: Der französische Journalist, der beim Appel auf dem Hof eines KZ - der für jeden jede Sekunde den Tod bedeuten kann - freut sich über ein Gänseblümchen, das zwischen den Steinen hervorkommt, und über sein Leben. Dieser Mann, das denke ich, war im Himmel - mitten auf dem Appellplatz

queequeg antworten
Geo
 Geo
(@geo)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 263

@queequeg Das ist schön. Ich meinte das auch mit meiner Vorstellung, dass mein Paradies eine grüne Wiese sein soll. Diesen Glauben hatten auch schon die alten Ägypter mit ihrem Schilfmeer oder die alten Griechen mit ihrem (jetzt fällt mir doch glatt der Name daztu nicht ein). Dies kann man doch gleichsetzen mit Eden oder Zion oder eben auch einem Gänseblümchen, das den menschlichen Grausamkeiten trotzt. Also die Hoffnung der Menschen auf eine gerechtere Welt. Wenn man sich von den Schrecken der Welt distanzieren kann anstatt sich einfangen zu lassen, dann ist man schonmal auf einem richtigen Weg (Erbsünde usw.), mMn.

geo antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@geo 

Erbsünde

Das ist der Kern- und Angelpunkt der christlichen Religion überhaupt. Oder besser gesagt, nicht "Erbsünde", wie es vor allem in der kath. Kirche verstanden wird, aber der "Sündenfall, der die Erbsünde ja begründet haben soll.

Ich halte die Genesis für einen Mythos und dementsprechend auch die Geschichte des Sündenfalls, den es in der Realität nie gegeben hat. Damit entfällt die ganze "Sündentheologie" i.S. einer Auflehnung gegen Gott oder eines Ungehorsams ihm gegenüber komplett. Dann gibt es natürlich auch keinen Grund dafür, den Menschen zu bestrafen.

queequeg antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469
Veröffentlicht von: @geo

.. denn es gibt kein Paradies, Himmel, Chakra und an was da sonst noch alles geglaubt wird. Wieso soll ich also vor was Angst haben, das es für mich garnicht gibt. Und nicht nur für mich, denn dies alles gibt es ja überhaupt nicht. Ich vergleiche das so: Sollte ein Goldbarren vor mir liegen, dann ist das so. Sollte ich mir meinen Arm gebrochen haben, dann ist das so. Was aber sein könnte oder ich glaube an irgendwas, dann ist das nicht so. Ob es mir gefällt oder nicht.

Hi Geo,

das ist doch gut. Du lässt dir nicht so leicht etwas vormachen und bewahrst dir deinen kritischen gesunden Menschenverstand. Aber bitte vergiss nicht, dass es viele Dinge gibt, von denen du überhaupt nichts weißt bzw. nie erfahren hast. 

Deine Frage zielte aber daraufhin ab, warum viele Menschen von einem Glauben abwenden und einem anderen zuwenden. Viele Menschen lassen sich eben leicht manipulieren und steigern sich dann solange in eine fixe Idee hinein bis sie seelischen Schaden erleiden.

mariposa22 antworten
Geo
 Geo
Themenstarter
Beiträge : 263
Veröffentlicht von: @mariposa22

Da gibt es nichts, woran wir uns festhalten können, außer an Gott.

Da kann ich jetzt genauso fragen: Woher willst du wissen oder wegen mir auch glauben, dass wir nichts haben ausser an Gott? Welcher Gott? Welche Religion? Welcher Weg oder welche Kultur? Das ist noch schwammiger... 

geo antworten
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Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

@geo Wenn ich deine Postings so lese, dann habe ich das Gefühl, dass du an gar keinen Gott glauben magst. Auch gut: lieber gar kein Gottesbild, als ein falsches. Man soll sich ja laut erstem Gebot ohnehin kein Bildnis machen.

mariposa22 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@mariposa22 

"Man soll sich ja von Gott kein Bildnis machen" und "ich bin, der ich bin" oder "ich werde sein, der ich sein werde" sind die vermutlich weisesten Worte der ganzen Bibel.

Leider hält sie sich selbst überhaupt nicht an diesen Standard, weil sie ganz im Gegensatz dazu ein sehr lebhaftes und widersprüchliches Bild von Gott macht. Das greifen dann natürlich die Menschen auf und glauben förmlich "aufs Wort", dass er so ist.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782

@queequeg Kein Bildnis machen bezieht sich auf ein Standbild aus Holz, Metall  oder Stein oder sogar geweihten Baum, das als Ersatz für die persönliche Beziehung herhalten soll.

Die heidnische Anbetung solcher  Gebilde beinhaltete den Glauben, dass der jeweilige Gott in dieses Gebilde hineinfahren würde und er von dort aus wirken würde.

Beziehungsbilder wie Vater, Friedefürst, wunderbarer Ratgeber, Gott der Gerechtigkeit, Gott der Versorgung, usw... das sind alles Ehrentitel und Botschaften des IchBin auch im Sinne von : DAS will ich für dich sein...

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@deborah71 

Das "kein Bildnis machen bezieht sich auf ein Standbild" ist mir bekannt. 

Wenn die "Beziehungsbilder wirklich Beziehungs"bilder" wären, wäre ja alles gut. So habe ich aber es sehr weitläufig im christlichen Glaubensraum nicht erlebt, sondern sehr konkret. Er wird dann eben von einen einzelnen Menschen nicht als Vater, Friedefürst usw. erlebt, sondern er ist es. 

Inwieweit das schon hebräischen Text so verstanden wird kann ich nicht wirklich beurteilen, aber da ihm ja durchaus sehr militante Eingriffe in die physische Wirklichkeit der Welt- und Menschheitsgeschichte zugeschrieben werden, fürchte ich, dass er schon da sehr buchstäblich so gemeint ist.

queequeg antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 22782

@queequeg Hier ist ein ausführlicher Artikel bei wiki zum Bilderverbot.. ich hatte gerade im Abschnitt Christentum geschaut.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bilderverbot#Fr%C3%BChes_Christentum

deborah71 antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5587

@deborah71 

Ja, interessant. Aber dieses Ziel, "mit der Auffassung Gottes jenseits von Form und Bild vermied die Priesterschaft nicht nur Aberglauben, sondern auch jede darstellende Form von Anthropomorphismus" hat die Priesterschaft vielleicht die anthropomorphe "darstellende Form" verhindert, aber leider den Anthropomorphismus selbst in keiner Weise.

queequeg antworten
Geo
 Geo
(@geo)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 263

@mariposa22 Ganz genau. Solange ein Wunschdenken herrscht, kann keine Evidenz oder auch Wahrheit durchkommen.

geo antworten


Geo
 Geo
Themenstarter
Beiträge : 263

Oh ja, Deutsche Sprache, schwere...

geo antworten
Geo
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Themenstarter
Beiträge : 263
Veröffentlicht von: @mariposa22

dass es uns Menschen gar nicht zusteht, DIE Wahrheit zu kennen

Wieso soll uns das nicht zustehen?

geo antworten
3 Antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

@geo Weil wir Menschen soviel Wissen gar nicht verkraften können. Lies mal die Geschichte von Adam und Eva und dem Baum der Erkenntnis.

mariposa22 antworten
Geo
 Geo
(@geo)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 263

@mariposa22 Ja, da ist wieder dieses "wenn du die Herrlichkeit Gottes schauen würdest, würdest du verbrennen oder zerstrahlt werden oder so". Nein, was ich nicht erkenn, spüren oder glauben kann, das ist nicht für meinen Nachteil, weil ich erst garnichts erkenne oder abwägen kann. Ich weis davon einfach nichts. Das macht mich aber nicht minderwertiger als einen Gott. Denn ich behaupte: Nicht mal iregerndein Gott, auch nicht der aller aller allmächtigste ist in der Lage das komplette Sein zu verstehen (denn sonst gäbe es ja garkeine verschiedenen Religionen).

geo antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

@geo Gott ist kein alter Mann mit weißem Bart auf einem Thron im Himmel, der auch noch Wertigkeiten vergleicht.

mariposa22 antworten


Geo
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Themenstarter
Beiträge : 263
Veröffentlicht von: @mariposa22

Aber bitte vergiss nicht, dass es viele Dinge gibt, von denen du überhaupt nichts weißt bzw. nie erfahren hast. 

OK. Das ist aber das gleiche als wie wenn kein Mensch mehr da ist, um 2+2 Dinge vor sich hinzulegen. In dem Fall gilt für mich "was ich nicht weis, macht mich nicht heiss. Und was andere dann glauben zu wissen, müssen die erstmal vertändlich darlegen können.

geo antworten
Geo
 Geo
Themenstarter
Beiträge : 263
Veröffentlicht von: @lucan-7

Es ist daher eine spannende Frage, ob und wo möglicherweise auch die Mathematik ihre Grenzen hat, wenn es darum geht die Realität zu beschreiben...

Natürlich ist die Mathematik auch nur eine beschreibende Sprache. Es gibt noch zich mathematische Probleme, die sich bis heute nicht lösen haben lassen. Aber das ist ja gar nicht mein Anspruch. Mein Anspruch ist, dass es abgesehen von den wissenschaftlichen Problemen erst mal um ein Zusammenleben geht, das eben nicht von kulturellen oder religiösen... Mächten abhängig ist, sondern vom gegenseitigen Respekt, der von jeder religiösen- oder auch Glaubensströmung abhängig ist. Ich denke, dass solche Anschauungen die Menschen nur vonein ander entfernt und nicht zusammenbringt. Dieses zusammenbringen der Menschen, egal welcher Konfession oder Glaubens ist aber für mich das wichtigste überhaupt. Es wäre soz. die uralte Entzweiung der Menschen wegen irgendeines Glaubens nicht mehr 1.rangig sondern nur noch 2.rangig. Und ich finde es spricht nichts dagegen, um sämtliche Menschen mitein ander zusammenleben zu lassen. Wo brauche ich dann noch irgend ein Paradies jenseits des Jammertal, wenn es dieses Jammertal garnicht mehr gibt?

geo antworten
1 Antwort
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 469

zusammenbringt. Dieses zusammenbringen der Menschen, egal welcher Konfession oder Glaubens ist aber für mich das wichtigste überhaupt. Es wäre soz. die uralte Entzweiung der Menschen wegen irgendeines Glaubens nicht mehr 1.rangig sondern nur noch 2.rangig. Und ich finde es spricht nichts dagegen, um sämtliche Menschen mitein ander zusammenleben zu lassen. Wo brauche ich dann noch irgend ein Paradies jenseits des Jammertal, wenn es dieses Jammertal garnicht mehr gibt?

Wie kommst du denn auf die Idee, dass es den Menschen gelänge, friedlich und sozial verträglich zusammenzuleben, sobald es keine Religionen mehr gäbe? Die Streitigkeiten der Menschen beruht doch nicht auf unterschiedliche Vorstellungen, sondern auf solche Sachen wie Hab- und Machtgier, Hochmut, Neid, Rachsucht und und und. DAS sind die uralten Ursachen für das Elend und nicht, dass man unterschiedliche Vorstellungen hat. Toleranz wäre hier hilfreich, und das Zurückfahren des eigenen Egos, egal ob es um Religion oder Wissenschaft geht. 

Tatsächlich habe ich das Gefühl, die dominierende Religion ist schon immer der Hedonismus, wobei das hemmungslose Ausleben von allen Begierden gefeiert wird, kommt verharmlost als Kapitalismus daher. Wenn du hier bestehen willst, ohne deine Integrität zu verlieren, dann bezweifele ich sehr, dass du das aus eigener Kraft schaffen kannst. Entweder du wirfst alle deine moralischen Vorstellungen über Bord oder du verzweifelst.

mariposa22 antworten


Geo
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Beiträge : 263
Veröffentlicht von: @jack-black

der mathematischen Axiome und Gesetze.

Mathematische Axiome hin oder her. Wir kommen um diese logischen Bewandnisse nicht herum. Das macht eben den analytischen Verstand der Menschen aus. Wohingegen so einige Glaubensinhalte doch sehr zu wünschen übrig lassen. Ein Axiom ist eben kein Wunder aber ein Beweis auch nicht. Von daher kann ich sagen, dass erstmal was bewiesen sein muss um als eine anerkannte Wahrheit zu gelten. Und da man in den ganzen Glaubensinhalten, egal von welchen Religionen so eine Flut von Wundern und was weis ich noch alles bekommt, ohne irgendeine Aufarbeitung dessen, also diese auf nur Glauben und Angstmacherei beruhen, kann ich die nicht für voll nehmen. Sollen die alle sich erst mal der modernen Welt stellen mit ihren Ansichten und diese nicht immer nur verabsolutieren. So nach der Art: "Wenn du nicht so und sowas tust, wirst du in der ewigen Feuerhölle brennen." Oder was ich noch für Aufgaben, die die jeweilige Religion ihren Gläubigen stellt. Was für ein wünsch-dir-was! Ich wünsche mir auch dauernd das alles beste aber ernüchternderweise kann das nicht dauernd kommen. Wieso wünschen sich jetzt Menschen, dass sie immer nur irgendwas bestes bekommen? Und wenn nicht auf Erden dann halt im Himmel. Wieso? Wieso wollen alle Menschen immer nur das Beste für sich, obwohl das ja garnicht sein kann. Es kann ja nicht sein, dass alle Menschen ihr geglaubtes auch erreichen werden. OK, alle werden je nach ihrer Religion gerettet. Diese Errettung: Von was, wieso, warum, wozu? Wieso wollen alle Menschen von irgenwas errettet werden? Von der Sünde? Vom Bösen? Ich denke, dass man hier Hand anlegen muss. So einfach kann das nicht sein, dass ein jeder Mensch durch was weis ich Sühne, beichten, Einsicht, Leuterung, sich schuldig finden usw. befreien kann. Das ist viel zu einfach! Ich behaupte, dass wenn einer zur Beichte geht, er sich sein Wohl nur erschleicht. Normalerweise müsste er sich seiner Verfehlungen stellen. Aber beim Pastor oder Priester ist das ja viel einfacher, seine Schlechtigkeiten loszuwerden. Was ist das für eine kranke Gesellschaft oder Gemeinde? Wer will jetzt behaupten, dass der christliche Glaube der einzig wahre ist? Der David hatte dereinst seinen guten Krieger an die Front geschickt, um ihn loszuwerden. Gott hat uns an Jesus verwiesen, um uns loszuwerden. Ist es nicht so?

 

geo antworten
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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21304

@geo 

Mathematische Axiome hin oder her. Wir kommen um diese logischen Bewandnisse nicht herum.

Das ist sicher richtig. Unabhängig davon, was ich anderweitig von einer "alternativen Mathematik" schrieb müssen wir hier und jetzt mit dem arbeiten, was wir haben. Und es geht um die Frage, was hier und jetzt sinnvoll ist - und was nicht.

Ein Axiom ist eben kein Wunder aber ein Beweis auch nicht. Von daher kann ich sagen, dass erstmal was bewiesen sein muss um als eine anerkannte Wahrheit zu gelten.

Ich glaube, da bringst du gerade etwas durcheinander... "Beweise" im strengen Sinn gibt es nur in der Mathematik. Ansonsten gibt es allenfalls "Belege".

Und da man in den ganzen Glaubensinhalten, egal von welchen Religionen so eine Flut von Wundern und was weis ich noch alles bekommt, ohne irgendeine Aufarbeitung dessen, also diese auf nur Glauben und Angstmacherei beruhen, kann ich die nicht für voll nehmen. Sollen die alle sich erst mal der modernen Welt stellen mit ihren Ansichten und diese nicht immer nur verabsolutieren. So nach der Art: "Wenn du nicht so und sowas tust, wirst du in der ewigen Feuerhölle brennen."

Ja, gut, das wäre natürlich etwas wenig...

Aber Religionen erfüllen ja auch einen Zweck. Sie formen und stärken die Gemeinschaft, und sie stellen Regeln für das soziale Miteinander auf. Und weil sie sich auf eine "höhere Wesenheit" berufen, können diese Regeln nicht einfach so in Frage gestellt werden. Was durchaus Vorteile hat - denn sonst könnte ja jeder einfach weiter machen, was er will. Und am Ende könnte das die Gemeinschaft zerstören.

Historisch gesehen kann also religiöser Glaube zwar inhaltlich nicht umfassend belegt werden... er erfüllt aber auch gesellschaftlich einen Zweck. Zudem gibt es ja auch ein Bedürfnis nach Glauben und einem Sinn im Leben, das sollte man hier auch nicht völlig ignorieren.

Ich stimme dir zu, dass man solche Lehren kritisch hinterfragen sollte. Aber man sollte trotzdem nicht nur einen einzigen Aspekt betrachten.

Denn die Frage wäre ja auch: Was willst du den gläubigen Menschen denn als Ersatz anbieten, nachdem du ihre Lehre in Frage gestellt hast...? Das ist gar nicht so einfach...

 

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 3517

@geo Mathematische Axiome hin oder her. Wir kommen um diese logischen Bewandnisse nicht herum.

Richtig. Aber mir ging es erstmal darum, zwischen Aussagen innerhalb formaler widerspruchsfreier Systeme und Aussagen über die empirische Welt zu unterscheiden. Wenn Ihr die hier weiter bunt durcheinanderwürfelt, vernachlässigt Ihr die logischen Bewandtnisse insofern, als Ihr dann weiterhin Kategorienfehler begeht.

Von daher kann ich sagen, dass erstmal was bewiesen sein muss um als eine anerkannte Wahrheit zu gelten.

Ob ein Satz (eine Behauptung) wahr ist oder nicht, hängt nicht davon ab, ob er bewiesen wurde. Er muß noch nicht einmal notwendigerweise beweisbar sein, siehe Gödels Unvollständigkeitssatz. Und ein Satz ist dann eine anerkannte Wahrheit, wenn er von hinreichend vielen Menschen als wahr betrachtet wird. Eine anerkannte Wahrheit muß also nicht zwingenderweise auch zutreffend (wahr) sein - sie muß nur als wahr betrachtet werden.

In dem Bereich, den wir als "Realität" oder auch als "die Welt" betrachten: die Gesamtheit aller Tatsachen (was physikalische Tatsachen mit einschließt), läßt sich streng logisch kaum etwas als wahr beweisen, weswegen z.B. für naturwissenschaftliche Hypothesen oder gar Theorien auch keine Beweise, sondern nur ausreichend Belege und das Fehlen von Gegenbeweisen gefordert wird.

Wenn wir also mal annehmen, dass Religionen Behauptungen über Gott und über die empirisch erfahrbare Welt enthalten, können solche Behauptungen rein logisch betrachtet nie bewiesen werden. Aber auch Aussagen über das Mischverhältnis von Zement und Sand können streng logisch nicht bewiesen werden - dennoch fährst Du vermutlich öfter mal über Brücken aus Beton und demonstrierst damit, dass Du bestimmte Tatsachenbehauptungen im Bauwesen als wahr anerkennst. Du glaubst daran, dass sie wahr sind, obwohl sie nicht einmal bewiesen werden können.

 

Wer will jetzt behaupten, dass der christliche Glaube der einzig wahre ist?

 

Ich ganz gewiß nicht. 😀 Mir kommt es nur darauf an, Religion mit validen Argumenten zu kritisieren. Und wer im Rahmen von Religionskritik Kategorienfehler begeht, erzeugt oder bestärkt bei Apologeten möglicherweise den Eindruck, dass religionskritische Argumente nicht stringent seien.

Zu Deinen anderen Fragen habe ich nicht viel zu sagen, sie erwecken in mir in ihrer (absatzlosen... 😉 ) Aneinanderreihung den Eindruck, nicht sonderlich focussiert zu sein. Aber da ich selbst ja von allen mir bekannten Religionen wenig halte, bin ich für sie ohnehin der falsche Adressat.

jack-black antworten
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