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Tatort / Polizeiruf Saison 2022/23

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andreas
Themenstarter
Beiträge : 1808

Willkommen liebe Krimifreunde!

Am Sonntag beginnt die neue Saison, diesmal geht es in Ludwigshafen los.

Hier ist der Ort, wo sich über die Sonntagskrimis ausgetauscht werden kann.

Bewährt hat sich:
Der Thread sollte die ganze Saison umfassen, aber dabei nicht zu unübersichtlich werden. Darum beschränkt er sich auf die Sendungen "Tatort" und "Polizeiruf 110". Sollte es ein interessantes Spin-Off geben (wie damals "Schmimanski"), klar, kein Problem. Aber jedes andere wertvolle Stück aus der Krimilandschaft würde den Rahmen sprengen. Faustregel: Lief es am Sonntagabend im Ersten?

Für die Erstausstrahlungen versuchen wir, jede anzulegen. Bei interessanten Wiederholungen alter Folgen fühlen wir uns frei, aus sie hinzuweisen oder nicht.

Manche von uns sehen den Film sofort im Fernsehen, andere später in der Mediathek. Manche auch nur, wenn sie hier lesen, ob er sehenswert ist. Für all die ist es wichtig: Wenn wir relevante Filminhalte posten, setzen wir ganz oben in unsern Kommentar fettgedruckt das Wort "Spoiler".
Manchmal sind wir unterschiedlicher Meinung, wie relevant ein Inhalt ist. Wenn wir nicht sicher sind, wie andere das empfinden: Lieber einmal zu oft "Spoiler" schreiben.

Mit dem neuen Forensystem müssen wir schauen, dass es nicht zu unübersichtlich wird. Mein Vorschlag dazu wäre:

  • Eine neue Sendung legen wir an, indem wir immer auf diesen Eingangspost hier antworten. Der Post zur neuen Sendung wird fett überschrieben mit dem Datum und dem Namen und Ort des Films.
  • Für weitere Kommentare zu einer neuen Sendung antworten wir nicht auf diesen Post hier, sondern auf den Kommentar, mit dem die Sendung angelegt wurde. Solche Antworten lassen sich "einklappen".
  • Spoilern tun wir sinnvollerweise dann erst in der Antwort auf den Post zur jeweiligen Sendung und nicht in diesem selbst.

Ist das verständlich? Wenn das mal nicht hundertprozentig klappt, sind wir alle barmherzig. Für weniger komplizierte Vorschläge bin ich auch offen.

Gruß von

Andreas

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andreas
Themenstarter
Beiträge : 1808

26.02. Wien "Was ist das für eine Welt?"

Der Tote hatte eine Mikrodosis LSD, um seine Leistung zu steigern. Und auch, wenn ich das im Grundsatz ablehne, hätte irgendwas in der Richtung diesem Film auch gut getan.

Dermoritz und Diebibi und diesmal auch verstärkt Diemeret ermitteln unter IT-High-Performern, der Film wählt aber wahrscheinlich bewusst ein eher bedächtiges Tempo. Das reibt sich ein wenig, fühlt sich für mich nicht stimmig an.

Dazwischen werden einzelne Themen angerissen, etwa das Älterwerden von Moritz und Bibi, die nun wirklich rüberkommen wie ein altes Ehepaar. Mit allem, was daran schön ist, und all dem Anstrengenden.

Als Krimi war es solider Durchschnitt, darunter liegt wahrscheinlich sogar irgendeine große philosophische Frage, für die ich spoilern müsste.

Erzählt wird viel aus der Sicht von Meret, und warum das Sinn hat, wird am Ende klar und ist interessanter als die Auflösung selbst. Zwischendurch wird auch mal die Vierte Wand durchbrochen, aber warum das, wird nicht aufgelöst.

Es war alles ein bisschen zäh, und wohlwollend würde ich sagen, das wollte es wohl auch sein und so den Kontrast zwischen zwei Lebensgeschwindigkeiten erzählerisch verdeutlichen, aber auch das ändert nichts daran, dass es zäh war.

andreas-wendt antworten
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tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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@andreas-wendt 

Lahm

Dermoritz und Diebibi und diesmal auch verstärkt Diemeret ermitteln unter IT-High-Performern, der Film wählt aber wahrscheinlich bewusst ein eher bedächtiges Tempo. Das reibt sich ein wenig, fühlt sich für mich nicht stimmig an.

Ist einem die Meret vorher schon mal aufgefallen? Wir rätselten während des Films, warum wir sie vorher nicht bemerkt hatten, denn sie hat laut Google schon in einigen Wienern mitgemacht. Vielleicht war das ein von langer Hand geplantes Stilmittel, um nicht nur Moritz und Bibi der Ignoranz zu überführen, sondern auch den Zuschauer. Sollte dem so gewesen sein, dann wäre das so ziemlich das einzige in der Wiener Folge, was mir ein wenig Respekt abgenötigt hätte.

Ansonsten fanden wir das alles ziemlich murks. Lahm, zäh, öde... immer wenn man dachte, jetzt kommt man so langsam an, passierte wieder was völlig unerwartetes und man musste sich umstellen. Mag bei manchen Filmen funktionieren, hier nervte es nur. Rückblenden, Monologe in die Kamera (bzw. einen unbeteiligten Dritten), seltsame Musik und noch seltsamere Charaktere. Und während es so dahinschaukelte und man mit den Ermittlern miträtselte, stieg auf einmal 15 Minuten vor Schluss wie von selbst der Täter aus der Torte und übernahm das Ruder. Dann gab es kein Halten mehr und es überschlugen sich die Ereignisse und gipfelte dann in einen Showdown, dessen Intensität vielleicht ne Stunde eher schon vonnöten gewesen wäre. So wirkte es einfach, als sei dem Regisseur nach drei Viertel des Drehbuchs aufgefallen, dass man das ganze ja auch noch irgendwie zu Ende bringen muss.

Bis auf Bibi und Moritz fanden wir alle Darsteller unsympathisch und / oder leblos, es wurden unzählige Themen angerissen und wieder fallen gelassen und diese tristen Farben und die kühle Atmosphäre entfremdeten zusätzlich von dem, was da geschah. Kann bitte endlich einer mal die ARD darüber informieren, dass ein wenig besseres Licht dem Tatort nicht schaden wird?

Die einzige Szene, die mich halbwegs abholte war die von Bibi und Moritz vor dem Pflegeheim auf der Bank, da kam so ein wenig die alte Dynamik zwischen bei den beiden zurück, was ansonsten diesem Fall total abging.

Bekommt von mir diesmal nichts. Keinen Punkt für irgendwas.  

 

 

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tristesse
Beiträge : 19099

Münster - 5. März 2023

Börne und Thiel ermitteln im Influencermilieu, fallen dem Genderismus zum Opfer und lösen nebenher auch noch einen Mord (?)

Eins kann man mit Sicherheit sagen, der Fall an sich gewinnt keinen Blumentopf. Er ist weder spannend, noch finden wir unerwartete Wendungen, die Figuren sind eher farblos geraten und die Auflösung wird dann noch 15 Minuten vor Schluß irgendwie hingeschmiert, weil man ja zum Ende kommen muss.

Spielfreude hat das um die Pathologie erweiterte Ermittlerteam in jedem Fall, es wird gefrozzelt, gegendert, gegessen, getrunken und gemeinsam ermittelt, das war schon nett anzusehen und es reichte, um dranzubleiben. Aber es erinnerte mich aber doch ziemlich an die belanglosen Komödchen aus den öffentlich rechtlichen, die irgendwo in einer Zeitschleife hängen bleiben, wo man versucht, sich dem allgemeinen Trend (LGBTQ, POC, Gendern, Influencern, Legalisierung von Cannabis, etc.) anzupassen, aber so träge und altbacken agiert, dass es schon nicht mehr modern ist, wenn die letzte Szene im Kasten ist. Das war alles zu nett und zu gewollt.

Drangeblieben sind wir wegen der Chemie zwischen Börne und Thiel, weil man ja doch auch wissen wollte, wer es war und weil dieser Fall, anders als die anderen Tatorte in der letzten Zeit, sich selbst nicht so ernst nahm, beschwingt daher kam und man nicht betroffen sein musste, sondern belustigt sein dufte.... auf die eher betuliche Art. Ist auch mal schön, beim nächsten Münsteraner hätte ich aber gern etwas mehr Biss.

Bekommt von mir 3 von 5 legalen Cannabispflanzen ab 18 und ne Babypuppe obendrauf.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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@tristesse 

Kann Dir sehr folgen. Den Münster-Tatort schaut man, um leicht unterhalten zu werden, was zum Lachen zu haben und ein wenig mitzurätseln. Überraschungen und Experimente, gar "Anspruch" erwarte ich hier nicht, brauche ich hier nicht und bekomme ich hier auch nicht.

Alles, was ich wollte, war dabei. Hab gelacht und geraten. Einer der besseren seit Nadeshdas Ausstieg. Und "endlich mal wieder ein ganz normaler Tatort", ja gut, das tat zur Abwechslung auch gut. Mir hat's gefallen.

Was den Biss angeht, frage ich mich schon länger, ob die alten Folgen mehr davon hatten oder es uns so vorkam, weil wir die Machart noch ungewohnt fanden. Ich vermute, beides ein bisschen.

 

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
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@andreas-wendt 

Was den Biss angeht, frage ich mich schon länger, ob die alten Folgen mehr davon hatten oder es uns so vorkam, weil wir die Machart noch ungewohnt fanden. Ich vermute, beides ein bisschen.

Nettes Wortspiel 😉 

Ich meine, so ein wenig mehr Handlung hatten die früheren Münsteraner Tatorte schon bzw. es wurde noch etwas Spannendes oder Skurriles in die Handlung eingebaut. Hier hat man sich mit 3 Verdächtigen und einer einfachen Lösung begnügt und das Ganze dann mit Witzchen und Alltagskram aufgefüllt, wie z.B. die Suche nach einer Putzfrau, das Polizeifest vor der Tür, der ewig kiffende Vater (das nutzt sich auch wirklich ab inzwischen) oder der Großneffe der Staatsanwältin. Zufriedenstellend fand ich das nicht. Aber vielleicht nöle ich auch nur so herum, weil ich Nadesha vermisse, der neue Kollege erinnert mich in seiner Behäbigkeit einfach zu sehr an Thiel. Ich glaub, so ein wenig Frische würde dem Team recht gut tun.

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tristesse
Beiträge : 19099

12.03.23 München "Hackl"

Batic und Leitmayr ermitteln im trostlosen Plattenbaumilieu der Großstadt. 

Düster war es, desillusionierend und schmutzig. 

Einziger kleiner Lichtblick: Joshua Kimmich als Fitnesstrainier mit Youtube-Ambiotionen, aber selbst das konnte die Düsternis nicht wirklich aufhellen.

Auch wenn der Fall an sich gut gemacht und spannend war, hat mich das ganze Setting irgendwie nicht abgeholt.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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@tristesse

Ja, es sparte nicht mit Klischees oder wohlwollender formuliert Zuspitzungen über das Leben in der Hochhaussiedlung. Alle, die dort leben, sind irgendwie verzweifelt und billig angezogen und eingerichtet. Der eine, der es nicht ist, stirbt gleich zu Beginn.

Wenn man das erstmal geschluckt hat, ist es immer noch nicht völlig plausibel gestrickt. Der Umgang mit dem Außenseiter Hackl war auf so vielen Ebenen unprofessionell, dass man nur hoffen kann, es ging dem Film nicht darum.

Diese Schwächen wurden herausgerissen durch das grandiose Spiel von Burghart Klaußner in der Rolle des angsteinflößend-bemitleidenswerten Widerlings Hackl. Wenn es sehenswert war, dann seinetwegen. Wenn es anstrengend war, auch, aber das wollte es wohl.

Dass jetzt auch noch Batic und Leitmayer sich anzicken, war völlig überflüssig.

Mein Gesamteindruck ist trotzdem, dass es einer der besseren der letzten Zeit war. Man mag den Grundansatz "wenn in der Platte ermittelt wird, sind irgendwie alle überfordert mit der Situation" mit Recht kritisieren, aber er wurde konsequent durchgezogen und gerade in den Episodenrollen toll gespielt. Und als Krimi ging es auch noch durch.

Drei von fünf Dackeln oder so.

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
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@andreas-wendt 

Diese Schwächen wurden herausgerissen durch das grandiose Spiel von Burghart Klaußner in der Rolle des angsteinflößend-bemitleidenswerten Widerlings Hackl. Wenn es sehenswert war, dann seinetwegen. Wenn es anstrengend war, auch, aber das wollte es wohl.

Ich fand seine Auftritte zutiefst verstörend und vielleicht hat mich der Tatort deshalb auch diesmal so abgeschreckt. Gerade Batic ist sehr unprofessionell ihm gegenüber aufgetreten und auch wenn er schon ein Hitzkopf ist, fand ich das zu gewollt und zu übertrieben.

Dass jetzt auch noch Batic und Leitmayer sich anzicken, war völlig überflüssig.

Angranteln tun sie sich ja eigentlich immer an irgendeiner Stelle vom Tatort, aber das Gute ist, dass sie sich immer einigen und den Fall dann über das Persönliche stellen. Ich finde auch die Rolle von Kalli super, der macht sich und wird auch mehr und mehr fester Bestandteil mit ziemlich viel Redeanteil.

Alle, die dort leben, sind irgendwie verzweifelt und billig angezogen und eingerichtet. Der eine, der es nicht ist, stirbt gleich zu Beginn.

Ich glaub, ich bin es langsam leid, immer diese Sozial-Betroffenheits-Tatorte zu sehen. Das war einfach zu viele von der Sorte in den letzten Jahren. 

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1808

@tristesse 

Ich fand seine Auftritte zutiefst verstörend und vielleicht hat mich der Tatort deshalb auch diesmal so abgeschreckt. Gerade Batic ist sehr unprofessionell ihm gegenüber aufgetreten und auch wenn er schon ein Hitzkopf ist, fand ich das zu gewollt und zu übertrieben.

Ich glaube, verstörend sollte es sein, und insofern haben er mit seinem Spiel und Du mit Deinem Empfinden alles richtig gemacht.

Der Umgang mit ihm hat mich aber auch extrem genervt. Ich würde gern einmal einen Tatort sehen, in dem der Ermittler (oder die Richterin! Was war das denn??) sagt "Leute, bei dem bin ich befangen, da muss sich jemand anders kümmern!" Das wäre auch gar kein schlechter Move, um die Nachfolge zu installieren.

Ich glaub, ich bin es langsam leid, immer diese Sozial-Betroffenheits-Tatorte zu sehen. Das war einfach zu viele von der Sorte in den letzten Jahren.

Das mag dazukommen. Da ich selbst in so einer Siedlung groß wurde, hat mich schon immer gestört, wie einseitig düster diese Viertel gemalt wurden: Alle 20.000, die da wohnen, sind nur Verlierer, was anderes ist gar nicht vorstellbar. Und ich saß als Beamtensohn ohne Drogenerfahrung und Schulden mit meiner Westerngitarre im 5. Stock und fuhr später mit dem Rad zur Uni, und in jedem Innenhof war ein Spielplatz, und die Kulturen feierten friedlich zusammen etc.

Nicht, dass es das Dargestellte nicht gibt, aber kein Stadtteil ist nur schlimm. Aber das mag dem Genre geschuldet sein, Einfamlienhaussiedlungen kommen da ja auch nur als Abgründe vor.

Vielleicht muss ich noch mal die alten Schimanskis gucken. Da schien das Bild differenzierter zu sein.

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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@andreas-wendt 

Ich glaube, verstörend sollte es sein, und insofern haben er mit seinem Spiel und Du mit Deinem Empfinden alles richtig gemacht.

Ich weiß nicht, ob ich sowas Sonntag abend beim Tatort haben muss, das ist ja kein Psychodrama, sondern nur ein Krimi.

 Ich würde gern einmal einen Tatort sehen, in dem der Ermittler (oder die Richterin! Was war das denn??) sagt "Leute, bei dem bin ich befangen, da muss sich jemand anders kümmern!" Das wäre auch gar kein schlechter Move, um die Nachfolge zu installieren.

Welche Nachfolge?

 

Vielleicht muss ich noch mal die alten Schimanskis gucken. Da schien das Bild differenzierter zu sein.

Da hab ich immer das Problem, dass Götz George mitspielt. 😆 

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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@tristesse 

Welche Nachfolge?

Mein Gedanke war, wenn ein Ermittler / Darsteller mal aufhören sollte, dass man die neue Figur gut einführen könnte, indem sie einspringt, weil der Ermittler die Größe hat, sich selbst für befangen zu erklären.

Wird vermutlich mal in einem parallelen Tatort-Universum passieren.

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

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@andreas-wendt 

Mein Gedanke war, wenn ein Ermittler / Darsteller mal aufhören sollte, dass man die neue Figur gut einführen könnte, indem sie einspringt, weil der Ermittler die Größe hat, sich selbst für befangen zu erklären.

Das klappt aber auch nur auf einen Fall bezogen. Beim nächsten Fall wäre der ausgesetzte Kommissar dann ja wieder da. Bin gespannt wie lange Batic und Leitmayr das noch machen.

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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

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@tristesse 

Bin gespannt wie lange Batic und Leitmayr das noch machen.

Mein persönlicher Tipp, den aber wohl nicht nur ich habe: Dies war ihr 92. Fall. Sie machen die 100 voll und treten dann ab. Das wäre beim derzeitigen Rhythmus ungefähr 2025. Dann ist Nemec 71 Jahre alt, Wachtveitl 67. Wäre ein würdiger Schluss.

andreas-wendt antworten
tristesse
(@tristesse)
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@andreas-wendt 

Von mir aus können die gern noch etwas weiter machen, sie gehören zu meinen Lieblingsteams.

tristesse antworten


tristesse
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Axel Milberg hört auf

In 2 Jahren ist Schluss mit Borowski.

"Axel Milberg nimmt Abschied von seiner Rolle als Kommissar Klaus Borowski im NDR "Tatort" aus Kiel. Bis 2025 ist er gemeinsam mit seiner Kollegin Mila Sahin (Almila Bagriacik) noch mit neuen Folgen im Ersten zu sehen."

Quelle: Axel Milberg verabschiedet sich vom Kieler "Tatort" | NDR.de - Kultur - Film

Er war nicht gerade mein Lieblingskommissar, von dem her werde ich die Kieler mit ihm nicht sehr vermissen. 

 

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andreas
(@andreas-wendt)
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@tristesse 

Ich habe mich an Borowski gewöhnen müssen, und ich glaube, auch die Figur hat sich entwickelt und ist etwas weniger deprimiert / deprimierend als in den Anfangsjahren. Seit ich ihn bewusst verfolge, kann ich mich an keinen wirklich schlechten Fall mit ihm erinnern. Speziell die von Henning Mankell mitverfassten und die Kai-Korthals-Trilogie dürfen als Tatort-Klassiker gelten.

Die Figur selbst freilich macht es einem nicht leicht, Gefühle zu entwickeln, und auch Kiel als Stadt ist nicht mein Favorit in meinem schönen Bundesland. Als Norddeutscher und Wahl-Holsteiner bekomme ich bei diesen dann aber doch mehr Heimatgefühl als bei andern. Kann aber verstehen, wenn das ohne diese lokale Verbundenheit nicht passiert.

andreas-wendt antworten
andreas
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19.03. Polizeiruf Magdeburg "Ronny"

Wenn es um ein mögliches Gewaltverbrechen an einem Kind geht, ist es nie Popcornkino. Man muss sich also anhand seiner persönlichen Triggergrenze entscheiden, ob man sich das antun will.

Wenn man es tut, bekommt man einen ziemlich guten Film zu sehen, der als Sozialdrama funktioniert, aber auch als geradlinig erzählter Ermittlungskrimi.

Als Zuschauende bleiben wir dies auch: Zumindest ging es mir so, dass ich die handelnden Personen beobachten und glaubwürdig finden konnte, aber nicht mit ihnen mitfühlen. Ich hatte nie Angst um den kleinen Ronny, nahm aber denen, die sie im Film hatten, sie vollständig ab. Das finde ich bei der Thematik einen eher gelungenen Ansatz. Sonst hätte der Film mich fertiggemacht.

Brasch ist für mich immer mehr die bessere Lindholm. Nur dass sie zu selten auftritt, um wirklich Zugang zu ihr zu bekommen.

andreas-wendt antworten
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tristesse
(@tristesse)
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@andreas-wendt 

Wenn es um ein mögliches Gewaltverbrechen an einem Kind geht, ist es nie Popcornkino. Man muss sich also anhand seiner persönlichen Triggergrenze entscheiden, ob man sich das antun will.

Ja, wir fanden es inhaltlich auch grenzwertig, aber es ist nun mal inzwischen leider ein "Alltagsthema" und da macht der Tatort auch nicht Halt vor, haben wir ja gerade erst in Freudenberg gesehen. Ich hoffe, das wird nicht auch noch im Fernsehen verwurstet.

Als Zuschauende bleiben wir dies auch: Zumindest ging es mir so, dass ich die handelnden Personen beobachten und glaubwürdig finden konnte, aber nicht mit ihnen mitfühlen. Ich hatte nie Angst um den kleinen Ronny, nahm aber denen, die sie im Film hatten, sie vollständig ab. Das finde ich bei der Thematik einen eher gelungenen Ansatz. Sonst hätte der Film mich fertiggemacht.

Die Balance war wirklich gut. Die Bilder ziemlich düster, dieser ständige Regen... ich würde mir wünschen, dass die Regisseure des Tatorts mal den Mut hätten, auf dieses Stilmittel zu verzichten. Man kann auch ne düstere Storyline mit Sonnenschein glaubhaft rüberbringen. Aber es fasste mich nicht so sehr an, da war ich dankbar für.

Warum Frau Brasch alles so persönlich nahm, hat man versucht zu begründen, aber dieses Betroffensheitskino nervt mich irgendwie. Die handelnden Personen drumherum waren alle durch die Bank seltsam, handelten z.T. jenseits aller Logik und nach Lust und Laune, völlig desinteressiert, ob sie sich nun verdächtig machen oder nicht. Wir hätten gern so den einen oder anderen "normalen" Charakter dabei gehabt.

Ohne Valentin Oppermann als Gordon wäre das Ganze nur halb so sehenswert geworden, der junge Mann spielt einfach beängstigend gut.

Alles in allem ein ordentlicher Film, bekommt von mir 4 von 5 Angelködern und ein schweizer Taschenmesser obendrauf.

tristesse antworten


tristesse
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Köln -26.03.23

Täusche ich mich oder ist Köln recht häufig dran? 

Wildwest in Lützerath lässt grüßen. Das kleine Dorf, in das Freddy und Max gerufen werden, ist vom Abriss bedroht, es wimmelt nur so von schrägen Typen und wunderlichen Verdächtigen, die alle irgendwie nicht unsympathisch sind. Die Sonne (!!!) scheint, es gibt ne Leiche (ist ja auch nicht mehr selbstverständlich beim Tatort) und die Musik, das Setting und Freddys Oldtimerprobleme ließen uns diesen Fall nicht besonders  ernst nehmen. Hätte auch Weimar oder Frankfurt sein können.

Das störte uns aber nicht. Im Gegenteil, wir fanden das sehr erfrischend und unterhaltsam, zumal die Auflösung ein wenig an Agatha Christie erinnerte. 

Man könnte noch so einiges anmerken, aber ich lasse Andreas auch was übrig und empfehle diesen Kölner, ohne weiter zu Spoilern.

Bekommt 5 von 5 Doppelkorn und ein schiefes Gemälde oben drauf.

tristesse antworten
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andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1808

@tristesse Es ist, als hätte die Produktion vorausschauend Deine Bitte von letzter Woche erhört, traurige Atmosphäre auch mal ohne Regen zu inszenieren.

Für mich war es einer der besten Tatorte dieser Saison. Er brachte mich zum Lachen, zum Weinen, zum Nachdenken, und auch die wie selbstverständlich integrierten Bezüge auf Bibel, Glaube, Kirche gefielen mir sehr gut. Selbst Max' persönliche Themen passten hier rein. (Fast alles, was eine gute Predigt auch braucht.) Es wurde, erholsam gegenüber anderen Köln-Tatorten, wenig auf der Metaebene geredet, sondern gezeigt und der Wirkung der Bilder, Erzählung und Klänge vertraut.

Die Frage nach der Täterschaft wurde mir beim Zuschauen mit der Zeit unwichtiger, der Film blieb aber auch da sehenswert. Und bei der Fast-Schluss-Szene dachte ich auch "Ach, Poirot!"

andreas-wendt antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

Seidenlaubenvogels 3-Worte dazu: 

ruhig

orange

vertraut

seidenlaubenvogel antworten
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