Ewigkeit noch ein T...
 
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Ewigkeit noch ein Thema für Christen?

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Goldapfel
Themenstarter
Beiträge : 1986

Nach Beobachtung dieses Threads

möchte ich für die hier vertretenen Christen das Thema Ewigkeit zur Diskussion stellen.

Was bedeutet Ewigkeit für euch? Freut ihr euch (noch) darauf?

Glaubt ihr überhaupt noch an das Leben nach dem Tod? Oder geht es nur noch darum, dieses Leben hier, von dem niemand weiß, wie lange es dauert, unter Bedingungen, die sich so häufig den eigenen Einflussmöglichkeiten entziehen, so gut wie möglich zu gestalten? Für sich und andere?

Ist Christsein nur noch etwas fürs Diesseits? 

Leben nach dem Tod = ein billiger Trost?

Oder hofft ihr auf eine Zeit, wenn wirklich alles gut sein wird, wir ganz befriedet sind, die Seele und der Leib nie mehr hungern und dürsten werden und es keine Finsternis mehr gibt, weil das Licht Gottes alles erhellt? Ist das das Ziel auf das ihr hin lebt?

Und wenn ihr auf etwas ähnlich wie letzteres hofft, wer glaubt ihr, wird das so erleben? Alle Menschen? Wer 'gut' gelebt hat? Oder wer Jesus in sein Herz gelassen hat?

Antwort
27 Antworten
Evana2
 Evana2
Beiträge : 435

@goldapfel 

Endlich ganz beim Herrn Jesus, beim Vater zuhause sein, im Himmlischen Jerusalem, meine Sehnsucht geht schon dahin.
Besonders dann, wenn es hier mal wieder schwieriger wird. Ich den Mangel spüre.

Aber bis dahin habe ich ja hier auch noch meine Aufgaben zu erfüllen. Menschen einladen, dass sie an der 
größten Hochzeit aller Zeiten dabei sein können. Wird das schön sein. Geradezu himmlisch.

Und ich denke, dass alle, die bei dieser Feier dabei sein wollen, auch dabei sein werden.
Da aber Jesus schon gesagt hat, dass es auch Menschen gibt, die ihn ablehnen, werden diese wohl auch nicht
mit uns die Ewigkeit verbringen.

evana2 antworten


Queequeg
Beiträge : 5665

@goldapfel 

"Glaubt ihr überhaupt noch an das Leben nach dem Tod?"

Das ist für mich überhaupt kein Thema. Ich erlebe das Leben als derart erfüllend, dass sich mir diese Frage gar nicht stellt.

"Zeit, wenn wirklich alles gut sein wird, wir ganz befriedet sind"

Das ist ja nicht erst im Jenseits so, das kann ich auch hier erleben - trotz aller Verletzungen und sonstigen bösen Dinge, die man erlebt.

"das Licht Gottes alles erhellt"

Das findet doch auch nicht erst statt, wenn wir gestorben sind, sondern hier und jetzt. Ich formuliere es so, dass er überall durchscheint. D.h., man sieht die Dinge, so, wie sie sind, und dann werden sie quasi transparent und dann wird etwas nicht visuell sichtbar, aber erkennbar, was dahinter ist - und das ist u.a. ein ungemein weiter friedlicher Raum.

queequeg antworten
7 Antworten
Lachmöwe
(@seidenlaubenvogel)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1527

@queequeg … klingt schön, wie du das beschreibst und lässt sich für mich einbetten in mein Verständnis von Ewigkeit; erklärt auch sehr gut, dass es bei dieser eben nicht um Jenseitsvertröstung geht. Ewig ist, was jetzt schon „gut“ (Reich Gottes) ist.

seidenlaubenvogel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@seidenlaubenvogel 

"Ewig ist, was jetzt schon „gut“ (Reich Gottes) ist."

Das ist genau der Punkt.

 
 
 
queequeg antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@queequeg 

Er scheint zwar überall durch, aber die Schatten der Sünde sind noch da. Mit ihren Auswirkungen für Mensch und Tier. 

Denn wir wissen, daß die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlinge des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst, erwartend die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes.

Römer 8:22‭-‬23 ELB71

 

https://bible.com/de/bible/58/rom.8.22-23.ELB71

goldapfel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@goldapfel 

Und was willst Du mir damit sagen?

queequeg antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@queequeg 

Ich bezog mich darauf

Du hast mich zitiert

"das Licht Gottes alles erhellt"

Du schriebst 

 Das findet doch auch nicht erst statt, wenn wir gestorben sind, sondern hier und jetzt. Ich formuliere es so, dass er überall durchscheint. D.h., man sieht die Dinge, so, wie sie sind, und dann werden sie quasi transparent und dann wird etwas nicht visuell sichtbar, aber erkennbar, was dahinter ist - und das ist u.a. ein ungemein weiter friedlicher Raum.

Wir haben alle immer noch mit den Folgen der Sünde zu leben. Im zukünftigen Leben wird das dann nicht mehr so sein. Was wir hier von Gott erkennen und wahrnehmen können in unserer Welt ist nur ein Abglanz. Und dieses Wissen und die Sehnsucht nach Gottes Alleinherrschaft trägt die ganze Schöpfung laut Bibel in sich.

Diese Sache mit dem weiten friedlichen Raum, das ist ja das, was sich manche Menschen mit Todessehnsucht wünschen. Friedlich schlafen. Ruhe haben. Klingt für mich zumindest so. 

Erst wenn Jesus wiederkommt, wird alles vollkommen sein. Keine Schatten mehr, die verdunkeln. In denen man friert. Keine Vergänglichkeit mehr. Und das ist eben noch nicht der Fall. Und das hat nichts mit Todessehnsucht zu tun. Eben weil man trotz Neugeburt eben auch noch alter Mensch ist. Und man mit unvollkommenen Menschen zu tun hat. Die nicht nur lieben können, sondern eben auch verletzen. Teilweise grausam und brutal. Genau so wie man selbst. Oder dass man krank werden kann, leiden kann. Und das kann sehr einengend sein. Es gibt Krankheiten, die werden im Laufe der Jahre nicht besser, eher im Gegenteil. Und es gibt Zeiten, kenne ich zumindest von mir und auch von anderen, da findet man keinen wirklichen Draht zu Gott. Wüstenzeiten. Und man leidet. Eben noch 'Zwischenzeit', zwischen Himmel und Erde.

Das heißt nicht, dass man damit nicht leben könnte. Oder auch gut leben könnte. Immer wieder. Aber bei allem 'gut', es wird noch ein 'am besten' geben. Das lese ich zumindest in der Bibel. Und ich glaube tatsächlich auch, dass das Leben dann erst so richtig 'abgeht'.😉 Das hier ist nur eine Art Trainingslager oder so. 

goldapfel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@goldapfel 

"Keine Schatten mehr, die verdunkeln. In denen man friert. Keine Vergänglichkeit mehr."

Ja, das ist eine große Sehnsucht vieler Menschen, vielleicht uneingestanden aller. In diese Richtung geht der wunderschöne, aber wenn man genau darüber nachdenkt auch schreckliche, Song "Forever Young" von Alphaville.

"Und das ist eben noch nicht der Fall."

Das glaube ich eben nicht. Es gibt keine Schatten, es gibt keine Verdunklung und Vergänglichkeit mehr. Jedenfalls erlebe ich das so. Ich muss da dem unerträglich frommen Lied "I saw the light" recht geben, unvergleichlich gut gesungen von Johnny Cash in der Folge "Schwanengesang" aus der Serie Inspektor Columbo (sehenswert!).

Manche Menschen erleben so etwas wie den Rocksaum des Ewigkeit und merken, dass sie den nicht festhalten können. Aus lauter Frust darüber gestalten sie dann alle möglichen Lehrsätze, und Katechismen und Dogmen über das Ewige und Rituale und Traditionen, mit denen man sie doch noch fangen und einsperren kann, damit sie immer da ist.

Aber ein freier Vogel, den man in einen Käfig sperrt, verlernt seinen Gesang und verendet. Man hat ihn, in dem Willen, ihn zu bewahren, vernichtet.

Wie traurig, wo er doch völlig von selbst kommt, wenn man ihn lässt und nicht schon die Schlinge in der Hand hat, ihn zu fangen.

queequeg antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@queequeg 

Ach, du schneidest dich nicht mal versehentlich in den Finger und hast dann Schmerzen? Interessant...

Zu behaupten, man 'leide' nicht hin und wieder an der gefallenen Welt, im kleinen wie auch im großen, halte ich für etwas gewagt. Denn so verstehe ich deine Aussage. Daran leiden bedeutet für mich als Christ nicht (mehr), mich davon gefangen nehmen zu lassen.

Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Ewigkeit nach Jesu wiederkommen kann nicht schön oder gut sein, wenn kein Leid da ist, oder was? 

Eine Zeit, ohne Schmerzen, Leid und Geschrei, davon spricht die Bibel. Und soweit ist es noch nicht ganz. Und wenn Gottes Wort das so sagt, glaube ich es tatsächlich auch als Versprechen, dass das gut sein wird. Weil ich Gott vertraue, dass er gut ist. Wenn es vielleicht auch meinen begrenzten Horizont übersteigt. Dafür brauche ich keine Rituale oder Traditionen.

Das Lied von Alphaville hat mir noch nie groß was gesagt. Auch schon früher nicht, als ich vom Gott der Bibel nichts wissen wollte, weil ich dachte, ich wüsste mehr, als die Bibel, dachte meine eigene Moral sei besser...

Die haben ein paar eher platte Klischees und Andeutungen mit einer sentimentalen Melodie gemixt, was die Gefühle triggern sollte. Ist ihnen ja erfolgreich geglückt und kam gut an...

 

goldapfel antworten
Mariposa22
Beiträge : 472

@goldapfel

Also ich glaube an ein ewiges Leben. Ich denke, wenn man aus der Perspektive der Ewigkeit auf das irdische Leben schaut, dann ist das so, wie als ob man auf ein Sandkorn in einer wunderschönen Landschaft schaut oder so ähnlich 😏 . Neulich hatte ich beim Auto fahren, meine Tochter saß neben mir, plötzlich ein überwältigendes Gefühl des Friedens und der Ruhe, und das hatte etwas mit der Ewigkeit zu tun. Leider kann ich es nicht mehr richtig nachvollziehen und beschreiben, es war aber definitiv da.

mariposa22 antworten
6 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@mariposa22 

"Leider kann ich es nicht mehr richtig nachvollziehen und beschreiben"

Das ist das Problem. Und wenn man es doch versucht, wird es falsch, weil es dafür einfach keine Worte gibt. Aber ich denke, es ist das, was ich mit dem Transparent-werden meine: man verlässt nicht die Welt, die wir kennen, aber ist, als ob eine Türe aufgemacht wurde. Es ist etwas, was man nur selbst erleben kann und ein Begleiter, der neben einem geht oder steht oder sitzt merkt nichts davon.

In diesem schrecklich - guten - Film 1984 ist eine Szene, in der der Protagonist, der in einer wirklich schrecklichen grauen Welt lebt, aber er kennt keine andere, eine große Türe aufmacht und er sieht vor sich eine weite Landschaft mit grünen Wiesen und Bäumen. Diese Szene, wie er plötzlich vor dem satten Leben steht, zeigt gut, was ich meine.

queequeg antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@mariposa22 

Klar ist die Ewigkeit schon da. Ich habe erst im Laufe der ersten Antworten gemerkt, dass ich missverständlich formuliert habe.😉🙈

Es gibt eine Realität hinter der, mit den Augen sofort sichtbaren, hinaus. Manchmal ist der Schleier durchlässiger.

Ich hatte das mal vor ein paar Jahren, als ich mit dem Rad unterwegs war. Bekannte Strecke im Sommer. Plötzlich hatte ich ganz stark den Eindruck, dass 'dahinter' noch etwas perfektes und vollkommenes Wunderschönes war. Und das hat tatsächlich meine Sehnsucht nach Gottes vollkommener Königsherrschaft erst richtig geweckt. Weil ich eben auch vorher Aspekte der gefallenen Welt gesehen hatte. Obwohl ich eigentlich immer, zumindest seit ich Christ bin, versuche das Gute und Schöne zu sehen. Aber da habe ich eine enorme Diskrepanz empfunden. Zwischen dem was ist und dem wie es sein sollte.

 

goldapfel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@goldapfel 

"enorme Diskrepanz"

Das kann ich nachvollziehen, aber diese Formulierung:

"Zwischen dem was ist und dem wie es sein sollte."

halte ich für sehr unglücklich. Es suggeriert, dass wir sozusagen auf einer Baustelle sind, die noch mitten im Bau und noch lange nicht fertig ist. Also spucken wir in die Hände und packen wir es an - notfalls mit der Hilfe Gottes, aber dann klappt es sicherlich.

So ist es aber nicht. Ich denke nicht, dass es zwei Reiche gibt, wobei das eine untergehen muss, damit das andere dann in seinem Glanz strahlen kann.

 

queequeg antworten
Goldapfel
(@goldapfel)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 1986

@queequeg 

'Sein sollte' ist der Urzustand. Das wieder hinzukriegen ist uns nicht möglich. 

Wir können das nicht packen. Müssen wir auch nicht. Die Welt existiert ja bereits. 

goldapfel antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 5665

@goldapfel 

Es ist so merkwürdig mit der Sprache. Sie soll erhellen und klären, aber sie macht oft alles nur noch dunkler und erklärt dann gar nichts.

Ich verstehe, was Du meinst mit "sein sollte". Das ist ja auch keine ungewöhnliche Vorstellung - im Lebensalltag. Aber ich glaube im Raum religiösen Glaubens ist sie nicht angebracht.

Du schreibst ja zu recht, "Wir können das nicht packen. Müssen wir auch nicht. Die Welt existiert ja bereits.". Nur heißt das für mich dann auch, dass es auf nichts mehr zu warten gibt, weil alles schon da ist. Banal ausgedrückt: Wir müssen nicht in den Himmel kommen, wir sind ja mitten drin - oder auch nicht.

queequeg antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 472

@goldapfel 😍 😍 😍

mariposa22 antworten


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