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Taufen lassen, obwohl schon als Baby getauft?

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Flutterby
Themenstarter
Beiträge : 164

Hallo zusammen,

ich wurde zwar schon als Baby in einer katholischen Kirche getauft, würde mich aber gerne jetzt (51 Jahre später) nach einigen Jahrzehnten ohne Gott und meiner Bekehrung vor einem halben Jahr noch einmal in einer pfingstkirchlichen Gemeinde taufen lassen. Ich habe ein bisschen gegoogelt und bin dabei auf folgende Aussage gestoßen:

Bei den Pfingstgemeinden ist es so, dass diese prinzipiell die Taufe, die jemand in der frühen Kindheit empfangen hat, als ungültig betrachten. Pfingstlerinnen und Pfingstler glauben (meistens), dass die Taufe lediglich ein äußerliches Bekenntnis sei, mit dem jemand seine Bekehrung vor der Gemeinde bekräftigt. Da sich ein Kleinkind noch zu nichts bekehren kann, ist jede an ein Kind gespendete Taufe aus pentekostaler Sicht ungültig.

Von daher kannst Du sicherlich in der Pfingstgemeinde getauft werden. Aus pentekostaler Sicht bist Du ja ungetauft. Aus evangelisch-lutherischer Sicht bist Du bereits gültig getauft - eine Wiederholung der Taufe wäre somit eine Verleugnung der Gnade, die Gott Dir bereits geschenkt hat. Von daher solltest Du Dir genug Zeit nehmen, um Dir zu überlegen, für welchen Glauben Du Dich entscheidest.

(Quelle) (Unterstreichungen von mir)

Was haltet Ihr von der unterstrichenen Aussage?

Ich persönlich sehe das so: Meine Babytaufe ist für mich nicht "ungültig", daher "verleugne" ich auch nichts, wenn ich mich als Erwachsener noch einmal taufen lasse. Ich möchte damit lediglich - diesmal aber als eine bewusste und freie Willensentscheidung - meine Zugehörigkeit zu Gott noch einmal bekräftigen. Man könnte das vielleicht ein wenig mit der Tradition bei Ehepaaren vergleichen, die später ihr Eheversprechen noch einmal erneuern wollen. Genauso möchte ich Gott gegenüber meine neu gefundene Liebe zu ihm noch einmal bestätigen.

Bei den Pfingstgemeinden ist es glaube ich so, dass diese mit der Taufe noch andere Aspekte verbinden, aber das spielt hierbei für mich eine untergeordnete Rolle.

LG
Stefan

Antwort
452 Antworten
OpaStefan
Beiträge : 968

Einseitige Kündigung
Hallo Flutterby,
wird bei den Katholiken dem Täufling ein Taufspruch zugesprochen? Dann wäre sicher für dich interessant, diesen zu erforschen. Ich habe das bei mir mit ca. 45 Jahren gemacht und war erstaunt, wie dieser in meinem bisherigen Leben sichtbar war.

Kann es sein, dass deine Hinwendung zu Gott auch mit dem Segen zusammenhängt, der dir bei der Taufe mitgegeben wurde?

Ich würde dir raten, dir Zeit damit zu lassen und nicht auf ein Drängen der Gemeinde einzugehen. Frage Gott und dein Gewissen.

Ich bin der Meinung, dass die Taufe nicht nur reines Bekenntnis und von mir abhängig ist. Sonst könnte man sich auch selbst taufen. Es passiert von Gott her etwas.

Die Taufe kann man wie einen Vertrag (Bund) sehen, den Gott mit mir schließt. Geht dieser einseitig zu kündigen?

Veröffentlicht von: @flutterby

Man könnte das vielleicht ein wenig mit der Tradition bei Ehepaaren vergleichen, die später ihr Eheversprechen noch einmal erneuern wollen. Genauso möchte ich Gott gegenüber meine neu gefundene Liebe zu ihm noch einmal bestätigen.

Das passt aber gerade auf das Gegenteil. Keiner der Eheleute wird damit seine damalige Eheschließung für ungültig erklären. Die Bestätigung kann man auch durch eine Segnung erhalten.

LG OpaStefan

opastefan antworten


andreas
Beiträge : 1804

Hi!

Der unterstrichenen Aussage würde ich so zustimmen. Bin ja auch Lutheraner. Als solcher rufe ich Dir ein ehrliches "In Jesu Namen, tu's nicht!" zu.

Wäre ich Pfingstler, würde ich der Aussage naturgemäß widersprechen. Ich würde Dich aber trotzdem nicht taufen. Denn Du schreibst ja selbst, dass Du Deine Taufe als Säugling nicht für ungültig erachtest. Du würdest also das Taufverständnis derer, bei denen Du Dich taufen lassen willst, gar nicht teilen. Das fände ich gegenüber der Pfingstgemeinde, um die es geht, ziemlich unfair. Eine Gemeinde, deren Taufverständnis Du nicht teilst, wäre der falsche Ort, um sich dort taufen zu lassen. Als Pfingstler würde ich mir vorkommen, als wolltest Du mich für ein persönliches Glaubensthema missbrauchen.

Den Vergleich mit Wiederholungen des Eheversprechens und -segens finde ich problematisch, wobei ich auch da meine Anfragen habe. Wiederholen muss man doch nur, was nicht mehr gilt.

Die Frage, die Du für Dich klären müsstest, wäre: Meinst Du, dass Deine Taufe gilt? Oder gilt sie nicht mehr? Oder hat sie nie gegolten?

Im Theologieforum würde ich jetzt sagen: Selbstverständlich gilt sie, Gott hat sein Wort gegeben, das nimmt er nie nie nie zurück, egal was für Wege Du zwischendurch gegangen bist. Entweder Du glaubst ihm oder Du glaubst ihm nicht. Wenn Du Gott glaubst, ist eine zweite Taufe unnötig. Nur wenn Du ihm nicht glaubst, hat sie eine Grundlage.

Aber ich sehe bei Dir gerade kein in sich stimmiges Taufverständnis, weder ein biblisch-reformatorisches, noch ein pfingstlerisches oder baptistisches. Darum sehe ich auch keine Position, der ich jetzt argumentativ begegnen könnte.

Ich bitte darum nur: Sei gegenüber den Geschwistern in der Pfingstgemeinde so fair und kläre erstmal Dein eigenes Taufverständnis. Wenn das die Gemeinde ist, zu der Du Dich zurgehörig fühlst, dann ist sie auch der Ort, wo Du genau diese Fragen loswerden solltest.

Gottes Segen Dir!

Andreas

andreas-wendt antworten
3 Antworten
Flutterby
(@flutterby)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 164

Danke auch für Deine Antwort, und ja klar, natürlich werde ich alle offenen Fragen ansprechen und auch mein "Taufverständnis" darlegen, und dann werden wir ja sehen, wie "kompatibel" das mit dem der Gemeinde ist.

Aber ich merke gerade, dass ich mich an dieser Stelle vielleicht besser erst mal aus diesem Thread mit den vielen verschiedenen Ansichten ausklinken sollte, denn eigentlich ist das für mich keine Kopf-, sondern eine ❤-Sache.

flutterby antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0

liebe Flutterby,

Glaube an Gott ist Herzenssache, Ja, aber auch Kopfsache...

Das kannst du meiner Meinung nach gar nicht trennen.

Glaubst du nur mit deinem Herzen, fehlt dir der Verstand.

Glaubst du nur mit dem Verstand, fehlt dir das Herz.

So wünsche ich dir für deine Entscheidungen, einen Glauben mit Herz und Verstand.

Jeder meint, nur so wie er persönlich glaubt, so ist es richtig.
Deshalb musst und darfst du deinen ganz persönlichen Glauben finden. Deshalb darfst du schon schauen, wie andere glauben und leben.

Letztendlich musst du aber so leben und glauben, wie es zu dir und deinem Wesen passt, und wo du Frieden mit Gott findest.

liebe Grüße an dich,

Anonymous antworten
andreas
(@andreas-wendt)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 1804

Solange Du Herzenssache nicht mit Gefühlssache verwechselst, bin ich voll Deiner Meinung.

Aber der Glaube ist eine ganzheitliche Sache. Sie betrifft Kopf und Herz, Leib und Seele. Darum, wenn es Dich nicht zerreißen soll, nimm sie alle mit.

andreas-wendt antworten
Pinia
 Pinia
Beiträge : 1375

Hallo Flutterby,

im Blick auf die Taufe gibt es zwei unterschiedliche Haltungen, die aus unterschiedlichem Schriftverständnis resultieren:

für reformiert geprägte Gemeinden (Baptisten, Pfingstkirchen, freie Christengemeinden, ...) ist die Taufe das öffentliche Bekenntnis des Getauften zu Gott - also eine menschliche Handlung.

nach lutherischem Verständnis ist die Taufe ein Sakrament*, in der Taufe handelt Gott am Täufling - er wäscht ihm die (Erb-)Sünde ab und macht ihn zu seinem Kind. Der Täufling ist Empfangender. - Deshalb gilt eine Wiederholung der Taufe auch als Verleugnung der Gnade Gottes, man macht Gott damit zum Lügner. - Für Lutheraner ist die Taufe Gottes Handeln am Täufling.

*Sakrament - ist von Gott eingesetzt, zum Wort kommt ein Element (Wasser bzw. Brot und Wein) - es ist eine heilige Handlung

pinia antworten
14 Antworten
StarTracker7
(@startracker7)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 441

für reformiert geprägte Gemeinden (Baptisten, Pfingstkirchen, freie Christengemeinden, ...) ist die Taufe das öffentliche Bekenntnis des Getauften zu Gott - also eine menschliche Handlung.

Alle reformierten Kirchen, die ich kenne, praktizieren die Säuglingstaufe. Erwachsenentaufe dürfte da die sehr grosse Ausnahme sein. Nun gut, ich würde Baptisten etc. auch nicht als reformiert bezeichnen 😊

startracker7 antworten
Pinia
 Pinia
(@pinia)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1375

du hast recht, ich muss mich korrigieren - habe Baptisten und Reformierte in einen Topf geworfen.

pinia antworten
rainer412
(@rainer412)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 158
Veröffentlicht von: @startracker7

für reformiert geprägte Gemeinden (Baptisten, Pfingstkirchen, freie Christengemeinden, ...) ist die Taufe das öffentliche Bekenntnis des Getauften zu Gott - also eine menschliche Handlung.

Alle reformierten Kirchen, die ich kenne, praktizieren die Säuglingstaufe. Erwachsenentaufe dürfte da die sehr grosse Ausnahme sein. Nun gut, ich würde Baptisten etc. auch nicht als reformiert bezeichnen 😊

Fast alle Freikirchen, die ich kennengelernt habe, praktizieren keine Säuglingstaufe.

rainer412 antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @rainer412

Fast alle Freikirchen, die ich kennengelernt habe, praktizieren keine Säuglingstaufe.

Wenn du mit "Freikirche" staatsunabhängige christliche Gemeinden, die keine Kirchensteuern erheben, meinst, stimmt das so nicht.
Die SELK, die evangelisch-methodistische Kirche sowie die altkatholische Kirche praktizieren die Kindertaufe.

suzanne62 antworten
Pinia
 Pinia
(@pinia)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1375
Veröffentlicht von: @suzanne62

Wenn du mit "Freikirche" staatsunabhängige christliche Gemeinden, die keine Kirchensteuern erheben, meinst, stimmt das so nicht.
Die SELK, die evangelisch-methodistische Kirche sowie die altkatholische Kirche praktizieren die Kindertaufe.

DANKE!
(Die ELFK übrigens auch - allerdings sind wir so klein, dass wir gerne durchs Raster fallen)
Ich habe mich schon so daran gewöhnt, dass als "Freikirchen" in der Regel nur die baptistischen oder pfingstlichen Freikirchen wahrgenommen werden und die vielen freien Christengemeinden, da tut so ein Hinweis regelrecht gut. 😊

pinia antworten
StarTracker7
(@startracker7)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 441

Dann wären da noch alle presbyterianische Kirchen, alle reformierten Kirchen, Anglikaner, Missionsgemeinden.
Ich denke die absolute Mehrheit der christlichen Konfessionen praktizieren Säuglingstaufe.

startracker7 antworten
rainer412
(@rainer412)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 158
Veröffentlicht von: @suzanne62
Veröffentlicht von: @suzanne62

Fast alle Freikirchen, die ich kennengelernt habe, praktizieren keine Säuglingstaufe.

Wenn du mit "Freikirche" staatsunabhängige christliche Gemeinden, die keine Kirchensteuern erheben, meinst, stimmt das so nicht.
Die SELK, die evangelisch-methodistische Kirche sowie die altkatholische Kirche praktizieren die Kindertaufe.

Zugegeben, diese Gemeinderichtungen (i. d. R. basierend auf die Reformation von Luther) habe ich nicht kennengelernt, sondern eher die großen, die aus der Täuferbewegung entstanden sind, also Baptisten, Pfingsteler, FeG, etc.

Nach meinem Bibelverständnis hat Luther hier einen großen Fehler gemacht, ohne sein Werk zu schmälern.

rainer412 antworten
StarTracker7
(@startracker7)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 441

Reformiert
1. Die Freikirchen, von denen du sprichst sind in dem Fall nicht reformiert und leiten sich auch nicht direkt von der Reformation ab (Zwingli, Calvin, Luther). Die Täuferbewegungen waren von Anfang an eher eine sich absondernde Bewegung (ohne das Schlecht machen zu wollen). Ich weiss wovon ich spreche, da ich Mitglied der ev.-reformierten Kirche bin 😉
2. in der Schweiz gelten übrigens Lutheraner auch als "Freikirchler".
3. Auch die meisten anderen Freikirchen praktizieren Säuglingstaufe (Methodisten, Heilsarmee, Apostolische Kirchen, Presbyterianer, ev. Missionsgemeinden und viele mehr).

startracker7 antworten
Pinia
 Pinia
(@pinia)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1375
Veröffentlicht von: @startracker7

Auch die meisten anderen Freikirchen praktizieren Säuglingstaufe

Alle Freikirchen in meinem Umfeld in den vergangenen 40 Jahren praktizieren die Mündigentaufe. - Das waren Brüdergemeinden, FeG, freie Christengemeinde, christliche Gemeinde, Baptisten, Volksmission, Pfingstgemeinden.
Und es sind gleichzeitig alles Gemeinden, die der reformierten Lehre folgen was Abendmahl und Taufe sowie Bekehrung angeht. (reformiert im Gegensatz zu lutherisch verstanden)

Veröffentlicht von: @startracker7

in der Schweiz gelten übrigens Lutheraner auch als "Freikirchler".

😊 - es gibt auch hierzulande Lutheraner, die Freikirchler sind.

Nachtrag vom 08.06.2019 2326
Ich lese gerade, dass die reformierten Kirchen tatsächlich die Säuglingstaufe praktizieren, demnach sind die Freikirchen in meinem Umfeld tatsächlich eine Mischform ... da muss ich bei Gelegenheit näher nachforschen.

pinia antworten
StarTracker7
(@startracker7)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 441

Definition Begriff "Reformiert"

Ich lese gerade, dass die reformierten Kirchen tatsächlich die Säuglingstaufe praktizieren

Wie gesagt, ich bin reformiert und ich finde es sehr verwirrlich - und für mich ist es auch eindeutig falsch- den Begriff "reformiert" auf jegliche evangelische Freikirchen anzuwenden, die nicht lutherisch sind.

Der Begriff "reformiert" bezeichnet die Kirchen, die in der direkten Tradition der zwinglianischen und Calvinistischen Reformation stehen. Diese Kirchen bezeichnen sich in der Regel auch als "Evangelisch-reformiert". Hier gibt es so viel ich weiss nur Säuglingstaufen.
In angelsächsischen Regionen finden sich dafür neben "reformed" auch häufig die Bezeichnung "Presbyterian" soviel ich weiss. Der theologische Kurs ist hier meistens eher liberal, mit wenigen Ausnahmen, in denen sich die Gemeinden dann meist vor allem in der "calvinistischen" Tradition sehen.

FEG etc sind nicht reformiert, sehen sich aber wohl in der evangelischen Tradition (wie der Name ja schon sagt). Diese dürften sich aber eher von den Täuferbewegungen ableiten (da kenne ich mich nicht so gut aus).
Und wie gesagt gibt es eben viele evangelische Freikirchen (Methodisten und alle anderen, die ich genannt habe) die eben auch Säuglingstaufen vollziehen.

Nachtrag vom 11.06.2019 1409
Hier noch Wiki Artikel zum Begriff "reformierte Kirche" 😊

startracker7 antworten
Flutterby
(@flutterby)
Beigetreten : Vor 5 Jahren

Beiträge : 164

Hallo Pinia,

gerade kam mir der Gedanke, dass das, was beide "Lager" Taufe nennen, vielleicht zwei Seiten ein und derselben Medaille sind, die nicht gegeneinander stehen ("entweder, oder"), sondern zusammengehören. So gesehen wäre es dann auch kein Widerspruch, sich "zweimal" taufen zu lassen: Einmal nach dem luterischen/katholischen Verständnis, nach dem Gott es ist, der am Täufling wirkt, und zusätzlich (komplementär) nach reformiertem Verständnis als öffentliches Bekenntnis des Getauften zu Gott. Beides kann sich doch ergänzen. Was ich dagegen nicht machen würde, ist, mich zweimal nach lutherischem/katholischen Verständnis taufen zu lassen, denn das wäre dann in der Tat so, als ob man damit sagen würde, dass die erste Taufe ungültig oder unwirksam ist.

flutterby antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 1 Sekunde

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @flutterby

Einmal nach dem luterischen/katholischen Verständnis, nach dem Gott es ist, der am Täufling wirkt, und zusätzlich (komplementär) nach reformiertem Verständnis als öffentliches Bekenntnis des Getauften zu Gott. Beides kann sich doch ergänzen. Was ich dagegen nicht machen würde, ist, mich zweimal nach lutherischem/katholischen Verständnis taufen zu lassen, denn das wäre dann in der Tat so, als ob man damit sagen würde, dass die erste Taufe ungültig oder unwirksam ist.

In der katholischen Kirche ist die Erneuerung des Taufversprechens üblich, z.B. bei der Firmung oder in der Osternacht. Das ist das öffentliche Bekenntnis des Getauften zu Gott.

Anonymous antworten
Pinia
 Pinia
(@pinia)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 1375

Hallo Flutterby,

natürlich kann sich jemand so oft im Wasser untertauchen lassen wie er möchte. Aber ich denke nicht, dass das nach lutherischem oder baptistischem Verständnis dann wirklich noch eine Taufe ist.

Die Taufe ist etwas Einmaliges - entweder nach lutherischem und katholischem Schriftverständnis bereits beim Säugling gültig möglich, da Gott handelt,
oder als Mündigentaufe nach baptistischem Schriftverständnis. Aber auch hier ist es das einmalige öffentliche Bekenntnis des Getauften zu Gott und wird nicht wiederholt.

Ich denke, du wirst dich entscheiden müssen wie du die entsprechenden Schriftstellen verstehst. (Das gilt übrigens auch im Blick aufs Abendmahl und die Bekehrungslehre.) Entweder handelt Gott in der Taufe am Täufling oder ist es ein rein menschlicher Akt.

Es wurde ja schon öfter geschrieben, dass jemand, der als Säugling getauft wurde, sich aber erst später zum Glauben bekennt, eine Tauferinnerung feiern kann oder eine Erwachsenen-Konfirmation, oder "einfach so" sich im Gottesdienst zum Glauben bekennen kann, da würde ich das Gespräch mit dem Ortspastor suchen, es finden sich sicher Möglichkeiten.

Wenn du dich nach baptistischem / pfingstkirchlichem Verständnis taufen lässt, ist darin eingeschlossen die Annahme, dass du noch nicht gültig getauft bist, also deine Taufe als Säugling keine Taufe im biblischen Sinne war. Du würdest damit quasi nonverbal deine Säuglingstaufe leugnen.

Im Blick auf eine zweite Taufe gilt für mich (und viele Kirchen) die Epheserstelle "ein Glaube, eine Taufe, ...". Das heißt z.B. auch, wer in der rkK getauft wurde, wird in der ev. Kirche nicht mehr getauft, oder wer eine Nottaufe empfangen hat, wird nicht mehr vom Pfarrer getauft.

pinia antworten
Buecherwand
(@buecherwand)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 151

Das geht nicht.

Die Kirchen haben einfach ein unterschiedliches Verständnis von Taufe. Mit so einem Pseudokompromiss verärgerst du beide.

Ein eindeutiges Richtig oder Falsch gibt es in diesem Zusammenhang ohnehin nicht.

buecherwand antworten


lubov
 lubov
Beiträge : 2684

Tauferinnerung / Tauferneuerung
Hallo.

Ähnlich wie Tineli würde ich dir, wenn du deine Taufe selbst als gültig betrachtest, empfehlen, eine Tauferinnerung bzw. Tauferneuerung in Betracht zu ziehen. Da wird die Taufhandlung an sich nicht erneut vollzogen, aber man kann in der Regel ein Bekenntnis ablegen, seine Zugehörigkeit zu Gott noch einmal bekräftigen, genau so wie bei den Gottesdiensten anlässlich der Silbernen/Goldenen Hochzeit. Ob das aber eine Pfingstkirche mitzumachen bereit ist, weiß ich nicht.

Gruß und Segen
lubov

lubov antworten
StarTracker7
Beiträge : 441

Was haltet Ihr von der unterstrichenen Aussage?

Ich als reformierter befürworte die Säuglingstaufe, weil es ein Zeichem der Gnade Gottes ist und zeigt, dass man schon von klein an fest in der Hand Gottes liegt und unter seinem Schutz steht. Von daher würde ich mich - ob zwischenzeitlich vom Glauben abgekommen hin oder her - für nichts und niemanden ein zweites mal taufen lassen und lasse auch meine Kinder taufen. Ich halte also die Aussage für wahr. Ich würde es als ein Zeichen sehen, dass du gar nicht anders konntest, als erneut in Gottes Hände zu fallen.

Als öffentliches Bekenntnis könntest du eine Tauferneuerung oder eine Segnung machen lassen, wenn du das denn möchtest.
Ja Täufer und Pingstler etc. haben natürlich ein anderes Taufverständnis und ich kenne auch deinen persönlichen Hintergrund auch nicht im Detail. 😊

startracker7 antworten


Adjutante
Beiträge : 2603

Ich selbst wurde im Alter von 6 Wochen in unserer Küche getauft. Für mich ist sie gültig und betrachte sie als Zeichen dafür, dass Gott mich zuerst geliebt hat. In der Bibel steht, dass eine Taufe genügt. Zeugnis geben, mich zu Jesus bekennen, das kann ich innerhalb und außerhalb der Gemeinde auch ohne eine weitere Taufe.

adjutante antworten
13 Antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1551

in der Küche?

murphyline antworten
Pankratius
(@pankratius)
Beigetreten : Vor 10 Jahren

Beiträge : 1336

Warum nicht, manche lassen sich ja auch in Flüssen oder Seen taufen.

pankratius antworten
Suzanne62
(@suzanne62)
Beigetreten : Vor 6 Jahren

Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @murphyline

in der Küche?

Wenn es sich um eine Nottaufe gehandelt hat, ist das doch möglich.

suzanne62 antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2603

Ja, das war kein Schreibfehler.

adjutante antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1551

nu bin ich neugierig: warum in der Küche?

murphyline antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2603

Das weiß ich nicht. Leider gibt es niemanden mehr, wo ich nachfragen könnte.
Eine Möglichkeit könnte gewesen sein, dass es in unserem Wohnort nur eine katholische Kirche gab (in der jedoch alle 14 Tage evangelische Gottesdienste gehalten wurden). Vielleicht aber lag es daran, dass mein Vater katholisch war und meine Mutter evangelisch. Zu der Zeit war das nicht leicht ...

adjutante antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1551

hmmm das ist ja geheimnisvoll

murphyline antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2603

Solange ich fragen hätte können, da war mir das nicht wichtig. Bisher wurde ich nie wirklich von anderen Leuten nach dem Grund gefragt.

adjutante antworten
Murphyline
(@murphyline)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 1551

Ich finde es spannend. Ist doch was Besonderes, in einer Küche getauft zu sein.

murphyline antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2603

Ja, finde ich auch. 😊
Doch wichtiger ist für mich das Wissen: Gott hat mich von Anfang an geliebt und gewollt.

adjutante antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15276
Veröffentlicht von: @adjutante

Gott hat mich von Anfang an geliebt und gewollt.

Hallelujah!
That's so true! ❤

neubaugoere antworten
Miss.Piggy
(@miss-piggy)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 1934
Veröffentlicht von: @adjutante

Doch wichtiger ist für mich das Wissen: Gott hat mich von Anfang an geliebt und gewollt.

Das gilt für jeden Menschen, egal ob getauft oder nicht. 😊

miss-piggy antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 2603
Veröffentlicht von: @miss-piggy

Das gilt für jeden Menschen, egal ob getauft oder nicht. 😊

Ja, das ist gewiss!

adjutante antworten
Seite 3 / 5
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