Wie ernst nehmen christliche Kirchgänger Jesu Bergpredigt?
Konkret stelle ich die Frage hinsichtlich:
*Feindesliebe vs. immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine.
* Die andere Backe hinhalten vs. Sanktionen gegen Russland.
* Jemand nimmt dir den Rock, lass ihm noch zusätzlich den Mantel vs. Kriegsverlängerung noch nach März 2022 hinaus.
Dazu:
Ukrainehilfe... und wer hilft Kursk?
Diese Fragen stehen als Synonym für mich:
"wann ist ein Christ ein Christ"?
Ich freue mich sehr auf Antworten, welche meinen Skeptizismus überwinden helfen.
Ich wäre gerne ein Christ, ohne Heuchler zu sein.
Dieses ist mein erster Beitrag als "Pastorensohn"
Und Ihr wisst ja: "Pastors Söhne, Müllers Vieh..." 😉
Feindesliebe Grüße
Johannes
@johannes Ich glaube daran, dass die Bergpredigt sehr wohl von politischer Relevanz ist. Das kann man nicht einfach vom Privaten trennen, wie es einige hier meinen. Als Christ, der zugleich Demokrat ist, mache ich mich ja mit schuldig, wenn ich eine Politik unterstütze, die gegen Gottes Willen handelt. Ich kann nicht sagen, im Privaten liebe ich meine Feinde aber auf weltpolitischer Ebene sollen sie bitte möglichst zahlreich und effektiv getötet werden, auch mit der Unterstützung durch meine Steuergelder. Wenn ich das tue, liebe ich andere Dinge mehr als Gott, zum Beispiel meinen Staat.
@suchender_2-1
Ich bin überzeugt davon, dass man hier nicht heuchelfrei "auf zwei Hochzeiten tanzen" kann.
Ich finde schon, dass man sich - wenn man wirklich (wirksam wirkend) Jesus nachfolgen will - entscheiden muss.
Aber man kann ja auch sagen: "Ich bin Wohlstandschrist und mache opportun loyal mit, was alle machen".
Darum ja meine Frage:
Was hat Kirchgang und Glockengeläut z.B. für die Ukraine mit Bergpredigt gemein?
@suchender_2-1
im Privaten liebe ich meine Feinde aber auf weltpolitischer Ebene sollen sie bitte möglichst zahlreich und effektiv getötet werden
Also zuschauen, wie "unsere Freunde" vom Feind getötet werden?
Ist die Feindesliebe also wichtiger als die Nächstenliebe?
Es ist in Wahrheit alles wesentlich Komplizierter als ein Freund/Feind-Denken.
@lhoovpee Ich glaube, der Kern der Feindesliebe ist auch die Erkenntnis, dass es gar keine echten Feinde unter den Menschen gibt. Das sind Bilder, die wir uns von anderen Menschen in unserem Kopf machen.
"Zuschauen wie unsere Freunde vom Feind getötet werden" ist eine falsche Alternative, die meiner Ansicht nach aus der Kriegslogik bzw. Kriegspropaganda entspringt. Jesus hat eine andere Alternative vorgelebt.
@suchender_2-1
Ich bin überzeugt, dass allermeist das eigene Kopfkino zu eigenem Verhalten verführt und viel seltener die Realität. 😎
@lhoovpee Auf einer geistlichen Ebene ist es nicht kompliziert. Da gibt es einen Teufel und der will, dass möglichst viele Menschen sterben oder leiden. Politik, Kultur, Menschenrechte, Ideologien, Staatsgrenzen - das ist ihm alles völlig egal. Das interessiert nur uns.
Die Frage, die sich für mich stellt: Was kann ich tun und was sollte ich nicht tun, wenn ich dem Teufel keinen Gefallen tun möchte?
Es ist mir unbegreiflich, warum Christen, wenn es um private Dinge geht, i.d.R. nicht zögern die geistliche Ebene zu bemühen und alles von daher erklären und begründen. Aber wenn es um Kriege geht, sieht man alles plötzlich pragmatisch und rein weltlich, vielleicht mit ein bißchen (parteiischer) Moral dabei. Das ist zumindest mein Eindruck.
@suchender_2-1
Auf einer geistlichen Ebene ist es nicht kompliziert
Die Realität ist es aber. Da bringt es auch nichts das ganze auf eine geistliche Ebene zu bringen, um so der konkreten Realität zu entfliehen.
Was ist für dich "Realität", wo sortierst du sie ein?
a) Es gibt "die Wahrheit", die Mensch aber mit seiner begrenzten Anzahl begrenzter Sinne und beschränktem Verstand zwischen seinen 2 Ohren nicht umfassend erkennen können kann.
b) Es gibt die wirksam wirkende Wirklichkeit (also das Modell der Welt) in dem Mensch sich zurecht finden muss.
Was also ist Realität für dich?
@lhoovpee Warum wird aber die komplizierte Realität auf privater Ebene so häufig ignoriert? Da ist man sich i.d.R. ganz sicher, was (bei anderen) Sünde ist und muss sie auch gleich benennen und vielfach betonen, dass die Bibel in der Sache ganz eindeutig ist und keine andere Interpretationen zulässt. Wenn es aber um Krieg geht, ist man plötzlich großzügig, argumentiert gar nicht mehr mit der Bibel, sondern mit politischen Theorien, Notwendigkeiten und parteiischer Moral. Im Krieg darf man dann auch gegen die Gebote Gottes verstoßen, weil sonst würde das ja nicht funktionieren mit dem Krieg. Und funktionieren muss es ja, weil der Gegner uns keine andere Möglichkeit lässt. Oder was?
@suchender_2-1
Da ist man sich i.d.R. ganz sicher, was (bei anderen) Sünde ist und muss sie auch gleich benennen und vielfach betonen, dass die Bibel in der Sache ganz eindeutig ist und keine andere Interpretationen zulässt
Weil im privaten sich das Handeln meist auf eine Person selbst bezieht und nicht auf eine ganze Nation.
Im Krieg darf man dann auch gegen die Gebote Gottes verstoßen, weil sonst würde das ja nicht funktionieren mit dem Krieg. Und funktionieren muss es ja, weil der Gegner uns keine andere Möglichkeit lässt.
Wenn ein Land sich gegen ein Angriffskrieg wehrt, ist dies für dich Sünde?
Wenn ein Land sich gegen ein Angriffskrieg wehrt, ist dies für dich Sünde?
Ein Land kann keine Sünden begehen. Der einzelne Mensch aber schon. Und wenn man sich ansieht, was in einem Krieg wie diesem geschieht, ist dies ein einziges sündhaftes Treiben. Menschen werden zerfetzt, verbrannt, durchlöchert und zermalmt. Vor allem junge Menschen und auch viele Kinder. Ein Fest für den Teufel. Was spielt es da für eine Rolle, ob das ein Angriffs- oder ein Verteidigungskrieg ist? Den russischen Soldaten geht es größtenteils auch nicht besser. Weder sie noch die sich verteidigenden Ukrainer haben in der Regel eine Chance zu verweigern. Für mich ist die Sache klar: Ich möchte keine der beiden Kriegsparteien im Töten unterstützen. Und wenn es in Deutschland so weit käme, würde ich versuchen rechtzeitig zusammen mit meiner Familie das Land zu verlassen. Denn ein Land ist letztes Endes nur eine Fiktion, etwas was Menschen geschaffen haben. Das sollte ich nicht um jeden Preis verteidigen. Meine Verpflichtung Gott gegenüber hat Vorrang. Aber mein Leben ist ganz real und keine Fiktion.
@suchender_2-1
Ich sehe die Dinge prinzipiell wie du.
Leider glaubst du an den Teufel und ich nicht.
Von Popanzen aber lasse ich mich nicht beeindrucken.
Und ich brauche auch "gut und böse" nicht um zu spüren was gut tut und was schlecht tut.
Krieg tut immer schlecht. Mehr gibt´s da gar nicht zu deuteln. Da braucht man keinen Teufel für, da reicht logischer Menschenverstand. Menschenverstand reicht aber offenbar nicht zu erkennen wer wann die Kriegslunte anzündelt, sondern Menschenverstand merkt offenbar immer erst dann den Krieg, wenn "die erste Bombe" platzt. Und dann weiß Mensch auch plötzlich wer "böse" ist. 😎
@johannes
*Feindesliebe vs. immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine.
Jesus verwirft den Beruf des Soldaten nicht (jedenfalls ist mir keine entsprechende Stelle bekannt). Feindesliebe wird demnach mein Verhalten zu meinen 'Feinden' betreffen, als Nachbarn, im Beruf etc., aber nicht solche Personen, die mir ans Leben wollen. Wenn es Unrecht wäre, sich nicht töten zu lassen, dürfte es keine Soldaten, Polizisten als schützende Staatsmacht geben.
Darf die Ukraine sich also gegen einen 'Feind', der mordet und vergewaltigt und dies mehrfach unter Beweis gestellt hat, wehren? In meinen Augen ohne jeden Zweifel.
Darf ich die Ukraine in diesem Kampf (mit meinen Steuergeldern oder meinem Kreuz auf dem Wahlzettel) unterstützen: Nach meinem Verständnis ja.
Ich verstehe eure Sichtweise.
In diesem Strang geht aber ausdrücklich nicht um Parteinahme, sondern um die Bergpredigt an einem ganz konkreten Beispiel.
Ich kann schon deshalb keine Partei ergreifen, weil ich mir nicht anmaße, alle zur Beurteilung relevanten geostrategischen Umstände zu kennen, um zu wissen, wer hier eigentlich Täter ist.
Ein Beispiel:
Als ich ungefähr 5 war, saßen meine Familie mit Gästen anlässlich einer Feier an einem festlich gedeckten Tisch.
Neben mir mein doppelt so alter Bruder.
Ich neckte ihn unter dem Tisch dauernd damit, dass mein baumelnder Fuß ihn ständig gegen sein Bein trat.
Er versuchte unauffällig sein Bein zu schützen und gleichzeitig Haltung zu bewahren.
Es gelang ihm nicht.
Irgendwann platzte ihm der Kragen und er knallte mir vor aller Augen eine saftige Ohrfeige.
Alle waren entsetzt über diesen "unprovozierten Angriff" und fielen schimpfend über meinen großen Bruder her und verjagten ihn auf sein Zimmer. Niemand interessierte sich für seine Begründung (Propaganda), weil man ja selbst gesehen hatte.
Ich wurde anschließend als "armes Opfer" gehätschelt und getätschelt und - zur ausgleichenden Gerechtigkeit - beschenkt, während man sich weiterhin über die Bosheit meines Bruders das Maul zerriss.
Mein Bruder und ich haben diese Erfahrung zeitlebens nicht vergessen.
Ich bin heute 71 😉
@johannes
Russland hat aber niemanden ein Ohrfeige verpasst, sondern ist völkerrechtswidrig in ein fremdes Land eingefallen und hat dort Menschen getötet, Familien auseinander gerissen, Kinder entführt und Menschen vergewaltigt. Und Russland denkt nicht mal daran, diese Verbrechen aufzuklären, weil es ihnen egal ist.
@johannes
Du kannst gerne die Realität ignorieren.
Ich vertraue im übrigen Wikipedia nicht blind. Die Liste der Einzelnachweise ist einsehbar.
Man kann Realität nur ignorieren, wenn man sie erkennen könnte.
Ich glaube aber, dass du und ich nur wahrnehmen können was uns wahrzunehmen möglich und erlaubt ist. Was hat das mit Realität zu tun?
@lhoovpee Das ist sicherlich alles richtig und es ist abgrundtief böse, was Russen dort tun. Aber wie verhält es sich zur Lehre Christi auf Böses mit Bösem zu reagieren? Das ist meiner Meinung nach die Kernfrage.
Man kann sich das auch klarer machen durch folgendes gedankliches Beispiel: Angenommen, Du kennst einen Obdachlosen, also eine an sich recht hilflose und schutzbedürftige Person. Dieser Obdachlose wird grausam drangsaliert von anderen Obdachlosen. Sie schlagen ihn, sie bestehlen ihn, sie bedrohen sein Leben. Sie haben sogar schon Freunde von ihm getötet. Jetzt bittet Dich Dein Freund, dass Du ihm doch bitte eine Schusswaffe mit Munition leihen sollst, damit er sich dieser schlimmen Feinde entledigen kann. Würdest Du das tun oder alle möglichen anderen Alternativen in Betracht ziehen?
@suchender_2-1
Du kannst den Schutz von Einzelpersonen nicht mit dem Schutz von internationalen Konflikten vergleichen.
Aber wenn wir da mal drin bleiben wollen:
Es wurde bereits versucht mit den Anführer der anderen Obdachlosen zu verhandeln. Diese haben als Bedingung aber den Tod des Opfer gefordert und rücken von dieser Forderung auch nicht zurück. Und solange die anderen Obdachlosen nicht Verhandeln wollen und statt dessen weiter auf das Opfer einschlagen, darf sich das Opfer verteidigen. Und ja, dabei sollte dem Opfer geholfen werden.
Ob Waffenlieferungen nun immer das beste Mittel ist, kann man diskutieren. Aber welche andere Optionen gibt es denn derzeit? Wie sonst sollte sich die Ukraine verteidigen könne?
Feindesliebe oder "die andere Wange hin halten" heißt nicht einfach das Morden zu akzeptieren.
Nun, wenn ich einem Obdachlosen helfen würde wollen, dann würde ich ihm auf eigenes Risiko mit meinen Mitteln beistehen.
Ich würde ihm sicher nicht immer neue Waffen auf Kredit unterschieben und den Angreifern feige zurufen: "ich habe aber nix damit zu tun". 😎
@johannes
Du willst also das die Nato Russland angreift? Du willst also den dritten Weltkrieg?
@johannes
In diesem Strang geht aber ausdrücklich nicht um Parteinahme, sondern um die Bergpredigt an einem ganz konkreten Beispiel.
Und genau darauf habe ich doch geantwortet?
Ich kann schon deshalb keine Partei ergreifen, weil ich mir nicht anmaße, alle zur Beurteilung relevanten geostrategischen Umstände zu kennen, um zu wissen, wer hier eigentlich Täter ist.
Aber warum schreibst Du dann von 'Feindesliebe vs immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine, wenn Du doch gar nichts weißt?
Erst konkret werden und dann auf Nachfrage sich im Ungefähren verlieren zu wollen: Das funktioniert nicht. 😀
Der Titel dieses Stranges nennt das Thema dieses Stranges.
Der Startbeitrag unterfütterte die Überschrift mit einem konkreten Beispiel.
Es geht aber nicht um das Beispiel, sondern um das Thema an sich:
"Was ist die Bergpredigt eigentlich wert, wenn in der Kirche ganz konkret anders gepredigt wird?"
@johannes
Ich habe auf Deinen Startbeitrag geantwortet. Mach damit, was immer Du willst.
@johannes Und Du meinst, die Ukraine hätte Russland unterm Tisch provoziert?
Ich meine konkret, dass Uncle Sam die Ukraine missbraucht.
@johannes Uncle Sam besteht auf Sanktionen welche uns ruinieren werden und gleichzeitig kauft er fleißig Uran vom Russen...
Davon hört man nichts in den Qualitätsmedien.
@johannes Wo siehst Du denn bitte die Provokation der Ukraine? Haben die Ukrainer Grenzübertritte begangen, Land in Russland besetzt, bevor der Krieg losging. Ja, die Ukraine hatte sich dem Erfolg zugewandt und war da auf gutem Weg. Ist es eine Schuld, besser dazustehen als der Nachbar? Das scheint mir die einzige Provokation der Ukraine gewesen zu sein.
Wo ist die Provokation der Ukraine sonst? Sie war nach dem Ende der Sowjetunion ein souveräner Staat und nicht eine russische Provinz. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte.
Den Russen ging es von Anfang an nur darum, die Souveränität der Ukraine zu untergraben. Als deutliches Zeichen, die Ukrainer als Volk zu demütigen, kann man in der Entscheidung sehen, die riesige Antonow A 225 als eines der ersten Kriegsaktionen zu zerstören. Es war von Anfang an klar, dass man den Ukrainern keinen Volksstatus zugestehen wollte - was historisch natürlich großer Unfug ist.
Es gibt ein tatsächliches Opfer eines zu Unrecht angegriffenen Staates - und es gibt hier keinen großen Bruder, der zu Recht sauer wäre. Es ist sicher nicht verkehr, die historische Situation in diesem Sinne kritisch zu hinterfragen. Ich wüsste aber nichts, was diese Annahme stützen könnte.
Ich wiederhole:
Dieser Strang ist nicht dazu da geopolitische Verbrechen zu untersuchen.
Darum hier jetzt eine letzte Antithese zu deiner These:
Meine Meinung ist, dass Uncle Sam seit Jahrzehnten die Ukraine missbraucht um sie - letztlich mit Erfolg - gegen Russland in Stellung zu bringen.
Und voll bewusst und beabsichtigt unter Aufopferung des ukrainischen Bauernopfers, auf Kosten Deutschlands und des Zusammenhalts der EU und zu Lasten Russlands.
Freiheit und Wohlstand und Menschenwürde für die Ukrainer ist da gar nicht auf dem Zettel von Uncle Sam.
@johannes Dann hast Du ja doch eine Meinung.
Meine Meinung muss aber nicht stimmen.
Auch das ist eine meiner Meinungen.
Und die Meinung, dass die Meinung meines Gegenübers ggf. (nicht) stimmt.
Natürlich macht das Entscheidungen "für oder gegen" faktisch unmöglich.
@johannes Denk ich ehrlich gesagt auch.
Wer im Ernst glaubt das ein Staat der Eiskalt seine Familien, Flüchtlinge oder sogar Invaliden- Veteranen im Stich lässt und eine Art KZ in der Karibik betreibt, sich als den personifizierten Kapitalismus versteht, im ernst ohne Hintergedanken ZIG Milliarden in die Ukraine pumpt (und teuer Gas an uns Verkauft) , naja, der kann auch ein Märchenbuch lesen, hören was die Gebrüder Grimm so sagen
Aus dieser Kausalität geht nun unser Staat wirtschaftlich kaputt, wo er auch ohne den Mist alles auf seine wirtschaftliche Entwicklung und den Strukturellen Ausbau stecken müsste. Demografisch insbesondere meine Ethnische Gruppe , als Sahnehaube dazu.
Ich werde das ganze nie vollmundig gutheißen oder mich freuen können. Was für eine Zukunft erwartet unsere Kinder in unserem Land nun noch?
@johannes Supermächte spielen gerne Schach. Ja, es kann sein, dass bestimmte Dinge mit Intention passieren. Das freie Deutschland, in dem ich aufgewachsen bin, das wirtschaftlich gut dastand, eine hohe Bildung vermittelte und rundrum gut funktionierte, durfte ich vielleicht auch deshalb erleben, weil es einen Anreiz gab, hier den scharfen Kontrast zu sozialistischem Wirtschaften deutlich zu machen. Der BRD-DDR Vergleich war schon eine krasse Sache und möglicherweise wurde der Kontrast geschärft, damit noch deutlicher wird, wie ein Land mit gut gebildeten Bürgern, vielen Innovationen und einer guten Infrastruktur im Vergleich zu einem Land dasteht, wo planwirtschaftliche Minimalversorgung ohne jedes Streben nach qualitativem Wachstum aussieht.
Deutschland ist jetzt nicht mehr das Kontrastland - es wäre jetzt die Ukraine gewesen, um diesen Unterschied zu demonstrieren. Wenn der Kommunismus/Sozialismus so klasse ist, dann hätte Putin sich darüber nicht aufregen müssen, dann hätte er dem Brudervolk die günstige Entwicklung von Herzen gönnen können.
Ich weiß auch nicht, warum es ihn stören sollte, wenn die NATO auf einmal vor der Haustür ist. Warum sollte man Russland angreifen? Alarmanlagen brauchen nur die Häuser der Reichen. In die Häuser von armen Krautern dringt keiner ein. So gesehen konnte Putin ganz ruhig schlafen.
Das einzige, was Putin fürchten musste, war die überaus bessere wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung im Nachbarstaat. Aber wenn er mal ehrlich zu sich selber wäre: Müsste er das fürchten? Könnte er nicht auch einfach erkennen, dass es anders besser geht und seinem Volk die günstige Entwicklung auch gönnen - indem er Freiheit, Bildung und Wohlstand ermöglicht. Den ersten Schritt dafür, wäre wohl sein Rücktritt. Aber die Größe hat er nun mal nicht. Er bleibt in seinem höher-schenller-weiter Spiel lieber auf militärischem Gebiet, wo in der Bevölkerung niemand etwas davon hat, aber die vorpubertäre "wer hat den Längeren" Denke leichter befriedigt werden kann.
Freiheit und Wohlstand und Menschenwürde für die Ukrainer ist da gar nicht auf dem Zettel von Uncle Sam.
In den USA gab es mal die Vorstellung, dass Demokratie automatisch zu kulturellem und wirtschaftlichem Aufblühen führen würde. Und an sich ist das ja auch nicht falsch. Freiheit ist die Voraussetzung für all dies.
Dazu muss die Bevölkerung aber zu Freiheit bereit sein. Und wenn die über Jahrzehnte unter einem Deckel aus Lügen gehalten wird und Denken nicht hoch im Kurs steht, dann funktioniert das nicht. Dann kann es sein, dass totalitäre Herren auftauchen, die schlimmer sind als der Diktator zuvor. Siehe IS.
In der Ukraine aber war das Volk so weit und hat den besseren, erfolgreicheren Weg gewählt. Die Ukrainer, die ich bislang kennenlernen durfte, hatten die geistliche Reifung für so einen erfolgreichen Staat. Ich muss fast sagen, dass sie den Deutschen, die immer mehr zum grauen Herdentier verkommen, sogar einiges voraus haben. Die Ukraine war und ist ein Volk in Aufbruchstimmung und wenn die Russen mal vertrieben sind, werden wir absehbar eine Hochkultur aufblühen sehen.
Es mag sein, dass das "Uncle Sam" freut und dass er Dinge getan hat, die das gefördert haben. Aber es ist das die Leistung der Ukrainer und das möchte ich wohlwollend und neidlos anerkennen.
@johannes Ich glaube, als Nicht-Politiker ist es einfacher, sich in einem internationalen Konflikt zu positionieren (wie du es hier tust für Russland, aber es gibt auch andere...) als sich von Luxus zu trennen, den man nicht wirklich braucht oder sich aktiv auf die Seite von sozial schwächeren (wozu ich Putin jetzt erstmal nicht zählen würde) zu stellen, wenn sie von bekannten verleumdet werden. Du machst dir viel Kopfzerbrechen und scheinbar auch einige Feinde darüber... wie ist es denn da mit der Feindesliebe? Es ist einfacher, für Russland (oder auch für die Ukraine) zu streiten als sich seinen Mitmenschen gegenüber anständig, verständnisvoll, bescheiden und freigiebig zu verhalten.
@hubi1980 Das ist ja gerade das komische. Auf der Ebene privater Beziehungen ist es so viel schwerer, sich an die Bergpredigt zu halten als wenn es um die Positionierung in einem internationalen Konflikt geht. Und trotzdem tun letzteres viele Christen nicht, obwohl es sie nichts kosten würde. Oder übersehe ich da irgendetwas?
@suchender_2-1 Deine Frage ist rhetorisch, oder? Was kostet es denn? Ich glaube, bei solchen Fragen wird oft durch Scheinkonflikte das Ego gefüttert. Ich sehe jetzt auch keine konkreten Menschenrechtsverletzungen an Russ*innen, außer vielleicht dass meiner Meinung nach Menschen, die den Kriegsdienst (und zwar egal wo, auch aus der Ukraine) verweigern, einfacher Asyl bekommen sollten. Ich sehe auch keine niedergeknüppelten pro-russischen Demonstrationen in Deutschland, wie das bei Pro-Palästina-Demos oft der Fall ist, bei denen ich ehrlich gesagt viel mehr verstehen kann, warum Menschen sich da engagieren. Und auch da bin ich bei vielen Menschen misstrauisch, ob es ihnen wirklich um die Not leidenden Menschen geht oder darum anzuecken und radikal zu sein. Eine Meinung zu haben, um der Meinung willen.
Deine Frage ist rhetorisch, oder?
Nein, überhaupt nicht. Ich glaube, ich könnte da wirklich etwas übersehen.
Veröffentlicht von: @suchender_2-1Das ist ja gerade das komische. Auf der Ebene privater Beziehungen ist es so viel schwerer, sich an die Bergpredigt zu halten als wenn es um die Positionierung in einem internationalen Konflikt geht. Und trotzdem tun letzteres viele Christen nicht, obwohl es sie nichts kosten würde. Oder übersehe ich da irgendetwas?
Nun, ich denke dass du übersiehst, dass es einen alles kosten kann, sich an die Bergpredigt zu halten.
Ich halte das in unserem Gesellschaftssystem auch schlicht für unmöglich.
Mich stört aber die "so-tun-als-ob"-Haltung.
Die Frage dieses Stranges hätte mit einem einzigen Satz beantwortet werden können, nämlich:
"gar nicht" 😎
@johannes Sich gegen Waffenlieferungen auszusprechen, dagegen zu demonstrieren und entsprechend zu wählen, kostet in diesem Land in aller Regel gar nichts. Da mag es einzelne Ausnahmen geben, besonders unter denen, die in der Öffentlichkeit stehen. Aber auch die kostet es nicht alles, sondern im schlimmsten Fall vielleicht ihren Job oder einen Teil ihrer Reputation.
@johannes Ah, du wusstest die Antwort auf die Frage die du gestellt hast schon, wie praktisch!
Ich kenne keinen gläubigen Christen, dem das Fahrrad gestohlen wird und der dem Dieb auch noch den Autoschlüssel hinterherschmeißt.
...oder dem das Portemonnaie geklaut wird und der dem Dieb noch hinterherruft: "Warte, hier ist noch meine EC-Karte!"
...oder dessen Kind vergewaltigt wird und daraufhin noch das Geschwisterkind anbietet...(gibt es vielleicht doch?)
...und wenn sich alle Christen gar nicht mehr wehren dürfen, wieviele bleiben dann übrig?
...soll man Messerstecher stoppen oder sie gewähren lassen, bis sie sich ausgetobt haben und müde werden?
Ich habe viele Probleme mit der Bergpredigt...
@monifere Ist da ein Beispiel dabei, dass aus Deinem eigenen Leben stammt? Warst Du schon einmal in einer Situation, wo Du über die Feindesliebe nachdenken musstest oder es aus gegebenem Anlass getan hast? Ich will nicht indiskret sein. Ich würde nur gerne verstehen, ob Deine Probleme theoretischer Natur sind oder ganz praktisch und lebensnah.
@suchender_2-1
Ich finde das Beispiel mit dem geklauten Portemonnaie sehr lebensnah.
Und die Überlegung mit dem Messerstecher hat bestimmt auch schon einige Menschen beschäftigt.
Beide Beispiele sind mir persönlich näher als die politischen Überlegungen.
Vielleicht mal zwei Beispiele aus meinem Leben, wo bei mir der Feindesgedanke aufkam und ich damit umgehen musste:
- Ich werde in einem anderen Land entführt, 3 Stunden lang festgehalten und mit einer Schusswaffe bedroht.
- Ich werde von einem Menschen, der mir sehr nahe steht und für den ich viele Opfer gebracht habe (so zumindest mein damaliger Gedanke), bei der Polizei angezeigt für etwas, was ich in diesem Moment für eine Bagatelle halte.
Ich habe in beiden Situationen die Macht und transformierende Wirkung der Feindesliebe erfahren.
@suchender_2-1
Veröffentlicht von: @suchender_2-1Ich würde nur gerne verstehen, ob Deine Probleme theoretischer Natur sind oder ganz praktisch und lebensnah.
Auch wenn ich nicht gemeint war:
Sie sind ganz praktischer Natur. Ich habe meinem Vergewaltiger vergeben und kann ihn heute wie jeden anderen behandeln, höflich und mit Respekt. Das kann ich gewiss nicht von allein. Das ist Gottes Werk. - So. Nun du.
@neubaugoere Ich habe oben schon zwei Beispiele aus meinem Leben gegeben, direkt über Deinem Beitrag.
@suchender_2-1
Kann ich, ehrlich gesagt, nicht finden. Ich mag aber auch nicht akribisch danach suchen. Verlinken wäre immer gut ... *nurmalsosag* 🙂
Vielleicht mal zwei Beispiele aus meinem Leben, wo bei mir der Feindesgedanke aufkam und ich damit umgehen musste:
- Ich werde in einem anderen Land entführt, 3 Stunden lang festgehalten und mit einer Schusswaffe bedroht.
- Ich werde von einem Menschen, der mir sehr nahe steht und für den ich viele Opfer gebracht habe (so zumindest mein damaliger Gedanke), bei der Polizei angezeigt für etwas, was ich in diesem Moment für eine Bagatelle halte.Ich habe in beiden Situationen die Macht und transformierende Wirkung der Feindesliebe erfahren.
@suchender_2-1
ah, Danke. 🙂 Ja, das ist ganz schön hart.
Das mit den Problemen mit der Bergpredigt, dass kenne ich nur zu gut!!!
Ich glaube, dass sie im Wissen "unter´s Volk" gebracht wurde, dass es allein der Glaube ist, der Berge versetzt.
Dass also mehrheitlicher Glaube wirklich Wirklichkeit erzeugt.
Wenn also mit absoluter Mehrheit der Feind geliebt wird, dann macht es zu viel Mühe in diesem Biotop unbedingt ein böser Feind zu sein. Und Mensch ist bekanntermaßen faul.
Wenn mehrheitlich frei und willig gegeben wird: warum sollte man da noch bestehlen oder berauben müssen?
Mensch ist ja bekanntlich faul.
Läuft das ganze Ding aber - trotz Bergpredigtweisheit - in die falsche Richtung, dann klappt´s nicht mehr.
Das ist so, wie ein Rechtsfahrgebot, welches komplett missachtet wird und alle fahren links.
Würde sich jetzt ein Einzelner plötzlich an das Rechtsfahrgebot halten, dann würde er zum sich selbst und Andere gefährdenden Geisterfahrer .
Ich weiß auch nicht, wie man zum Richtigen im Falschen kommen kann.
@monifere In keinem der Beispiele aus der Bergpredigt nimmt das Opfer der ungerechten Behandlung wirklich schwerwiegende Schäden auf sich. Ich denke auch nicht, dass Jesus das von irgendjemanden erwarten würde. Es ist nun mal ein Unterschied, ob mir jemand eine langt, oder ob er drauf und dran ist, mir eine Kugel durch den Kopf zu jagen.
Wer hier ein Hinhalten fordert, scheint mir die Bergpredigt zu missbrauchen. Ich habe schon lange aufgehört zu akzeptieren, dass Christen als Schlachtvieh betrachtet werden. Und ich kann das nur weiterempfehlen.
Jesus aber war ohne Gegenwehr Schlachtopfer...und durch die gesamte Christenheit waren Nachfolger/Gläubige Schlachtopfer und sind es bis heute...
Jesus aber war ohne Gegenwehr Schlachtopfer...
Jesus ist da speziell. Jesus hatte den Weg des Opfers für alle Sünden derer, die ihm nachfolgen würden, zu gehen, weil es Gottes Wille war. Das ist einmalig und kann und muss nicht wiederholt werden.
und durch die gesamte Christenheit waren Nachfolger/Gläubige Schlachtopfer und sind es bis heute...
Ja, es gab und gibt viele Märtyrer. Und das wird vermutlich auch so bleiben. Aber ich sehe keinen Sinn daran, sich danach auszustrecken (wie es teilweise wohl passiert ist). Für mich ist Gewalt gegen Christen (oder generell gegen Andersdenkende) nichts, was ich akzeptieren kann.
Veröffentlicht von: @marthaIch habe auf die erste Frage deines Eingangsbeitrags geantwortet, in der du das Ukrainethema aufgemacht hast.
Das ging ja fast allen Antwortenden so, dass sie nicht den Thementitel beachteten, sondern das unterfütternde Beispiel beackerten.
Mir geht es hier aber nur um den Thementitel.
"Wie ernst nehmen christliche Kirchgänger die Bergpredigt?"
Und die Sache mit dem "Schienbeintreten des Bruders":
Das stimmt insofern, dass ich es noch immer nicht lassen kann.
Allerdings nicht mehr heimlich, sondern inzwischen unheimlich 😉
@johannes
Und die Sache mit dem "Schienbeintreten des Bruders":
Das stimmt insofern, dass ich es noch immer nicht lassen kann.
Allerdings nicht mehr heimlich, sondern inzwischen unheimlich
Natürlich könntest du das lassen, du entscheidest dich aber, es dennoch zu tun. Im selben Atemzug dann der gesammelten Christenheit vorzuwerfen, sie würden die Bergpredigt nicht umsetzen ist schon fast lustig. 😉
Weißt du, ich bin ziemlich überzeugt davon, dass Jesus diese Predigt gehalten hat, damit jeder (nicht nur Christen, die gab es ja damals noch nicht!) herausgefordert wird, seine Worte lebendig werden zu lassen - und zwar dort, wo jeder steht. Und er hat sie bestimmt nicht gehalten, damit wir sie einander um die Ohren hauen, wenn sich jemand nicht dran hält.
Ich bin gern bereit, Kritik ernst zu nehmen, aber bestimmt nicht wenn sie so rüber kommt, wie du es hier machst und dich dann noch damit brüstest, anderen vor die Schienbeine zu treten.
Ich verstehe, dass dir mein Duktus missfällt.
Da bist du nicht allein.
"Es allen Menschen recht getan, ist eine Kunst die keiner kann".
Ich bestreite allerdings, dass ich etwas "vorwerfe".
Ich werfe nicht vor, ich stelle (in) Frage.
Den Vorwurf durch diese provokante Frage, den konstruierst du in deinem eigen Kopf.
Was übrigens stets eine große Gefahr ist:
man reagiert weniger auf das, was das Gegenüber tatsächlich sagte, machte oder schrieb,
man reagiert auf das eigene Gefühl, was das bei einem auslöst.
Beispiel: "ich wurde als Kind missbraucht".
Läuft da dein Kopfkino "sexueller Kindesmissbrauch" oder "Kinderarbeit" oder "Kind zu stehlen schicken"?
@johannes
man reagiert auf das eigene Gefühl, was das bei einem auslöst.
"Gefühle" lösen Deine Beiträge in mir bisher nicht aus, bitte unterstell mir nicht Unsachlichkeit durch Emotionen, das passt nicht. Und dann mit so einem Kindesmissbrauchsbeispiel zu kommen, was hinten und vorn nicht aufgeht ist reichlich merkwürdig.
Ich werfe nicht vor, ich stelle (in) Frage.
Den Vorwurf durch diese provokante Frage, den konstruierst du in deinem eigen Kopf.
*abwinkt* Ich bin ja nicht die Einzige, der Dein Diskussionsstil hier in der Form genauso auffällt. Du hast ja selbst zugegeben, gern Menschen vor die Schienbeine zu treten.
Was übrigens stets eine große Gefahr ist:
Du brauchst Dir um mich keine Sorge zu machen, ich bin mit Sicherheit in der Richtung nicht "gefährdet". Gefährlich ist es übrigens auch, jeden Anflug von Kritik auf den anderen abzuwälzen, anstatt sich damit auseinander zu setzen.
Frag Dich doch bitte einfach mal: "Stelle ich tatsächlich etwas in Frage oder werfe ich schon jemandem was vor?"
Veröffentlicht von: @johannesWas übrigens stets eine große Gefahr ist:
man reagiert weniger auf das, was das Gegenüber tatsächlich sagte, machte oder schrieb,
man reagiert auf das eigene Gefühl, was das bei einem auslöst.
Beispiel: "ich wurde als Kind missbraucht".
Läuft da dein Kopfkino "sexueller Kindesmissbrauch" oder "Kinderarbeit" oder "Kind zu stehlen schicken"?
Nun ja - möglicherweise liegt's dann halt auch Fragensteller, sich so auszudrücken, dass er nicht missverstanden wird.
Veröffentlicht von: @johannesVeröffentlicht von: @marthaIch habe auf die erste Frage deines Eingangsbeitrags geantwortet, in der du das Ukrainethema aufgemacht hast.
Das ging ja fast allen Antwortenden so, dass sie nicht den Thementitel beachteten, sondern das unterfütternde Beispiel beackerten.
Mir geht es hier aber nur um den Thementitel.
"Wie ernst nehmen christliche Kirchgänger die Bergpredigt?"
Dann passen Thementitel und unterfütterndes Beispiel halt nicht so richtig zusammen. Kommt vor.
Nun, man kann sich auch argumentativ die Dinge so zurecht biegen, dass sie einem wieder in den Kram passen.
Das geht gar nicht so wenig Menschen so. 😉
@johannes Ja, ich bin grad im Gespräch mit einem. 😏
@johannes
Hallo Johannes,
Ich möchte dich darauf hinweisen, dass es nicht gerne gesehen ist, wenn man anderen immer wieder Dinge vorwirft, die man bei sich selbst nicht sehen möchte. Hier der Vorwurf sich Dinge zurecht zu biegen, an anderer Stelle, jemand würde sich von Gefühlen leiten lassen oder dich verfolgen, etc.
Wenn du das Gefühl hast, dann andere user dich unfair behandeln, dann kannst du dich jederzeit an die Moderation wenden - über eine Private Nachricht an den Moderator des Themas oder indem du auf das Dreieck mit ! klickst und uns damit einen Beitrag meldest. Vielleicht braucht unsere Antwort eine Weile, da wir hier ehrenamtlich moderieren und noch ein Leben nebenher haben oder/und weil wir unsere Antworten und Reaktionen nicht überstürzen und uns erst im Team austauschen wollen.
Falls du weitere Fragen hast, dann schau dir mal die Links (FAQ, Charta, Nettiquette an) oder melde dich per PN bei einem der Moderatoren.
Viele Grüße,
Channuschka-Mod
Danke für den Hinweis auf Private Nachricht, wenn es keinen öffentlichen Charakter haben soll.
Es hätte mich gefreut, wenn du das hier so gehandhabt hättest.
Es gibt einen netten Spruch in der Gastronomie:
"waren Sie zufrieden: sagen Sie es (vor) Anderen,
waren Sie es nicht: sagen Sie es mir (allein)"
Ich habe deinem Wunsch entsprochen.
Allgemeiner Hinweis:
Für moderatorische Hinweise auf Regeln nutzen wir eigentlich immer den öffentlichen Post, immer hin reagieren wir als Moderator auf eine öffentlich stattfindende Diskussion, die nicht nur eine Person betrifft.
Öffentliche Diskussionen über moderatorische Entscheidungen finden nicht statt.
Veröffentlicht von: @johannesVeröffentlicht von: @marthaIch habe auf die erste Frage deines Eingangsbeitrags geantwortet, in der du das Ukrainethema aufgemacht hast.
Das ging ja fast allen Antwortenden so, dass sie nicht den Thementitel beachteten, sondern das unterfütternde Beispiel beackerten.
Mir geht es hier aber nur um den Thementitel.
"Wie ernst nehmen christliche Kirchgänger die Bergpredigt?"
Und die Sache mit dem "Schienbeintreten des Bruders":
Das stimmt insofern, dass ich es noch immer nicht lassen kann.
Allerdings nicht mehr heimlich, sondern inzwischen unheimlich 😉
Johannes fragt:
Wie ernst nehmen christliche Kirchgänger Jesu Bergpredigt?
Konkret stelle ich die Frage hinsichtlich:
*Feindesliebe vs. immer mehr Waffenlieferungen an die Ukraine.
Um dann später mitzuteilen:
Mir geht es hier aber nur um den Thementitel.
In einer neulichen Morgenandacht warb die Verfasserin, dass wir uns in kpU üben sollen.
KpU = Konsequente positive Unterstellung.
Von diesem Blickwinkel aus stelle ich nun fest, dass der Threadstart nicht ganz durchdacht formuliert war.
Zu "Wie ernst nehmen Kirchgänger die Bergpredigt":
Das kann keiner beantworten. Weil wir nicht in die ❤️ en der Menschen schauen können, die in eine Kirche gehen.
Vllt suchen sie dort Antworten, Trost, Gebet. Einen Ort, wo man seine Unvollkommenheit vor einer Allmacht ausbreiten kann, von der man weiß, dass sie mit dem innerlichen Ankläger besser zurecht kommt, als wir.
Hiobmässig, z.B.
Feindesliebe? Eine Herausforderung, von der ich weiß, wie ich ihr begegnen sollte, sie jedoch im Ernstfall nicht garantieren kann.
Ich bin Menschin.
Wenn du nur selektiv wahr nimmst, dann kommst du auch nur zu unvollständigen Schlussfolgerungen.
1.
Zuerst veröffentlichte ich diesen Beitrag im Bereich in dem keine Diskussionen - sondern nur Antworten - möglich sind.
Ich erhoffte mir dort viele einzelne Antworten, wie es so gehandhabt würde.
2.
Auch im Textbeitrag stand ausdrücklich:
"Diese Fragen (Ukraine) stehen als Synonym" (also nicht als Diskussionsgegenstand.
3.
Als mir nahe gelegt wurde, ich solle doch dieses Thema zur Diskussion stellen, da habe ich das - mit den nun zu erlebenden - Folgen getan.
Übrigens:
Glaubst du "Menschin", dass es eine Tierin gibt?
@johannes
Als mir nahe gelegt wurde, ich solle doch dieses Thema zur Diskussion stellen, da habe ich das - mit den nun zu erlebenden - Folgen getan.
Und daraus gelernt, bestenfalls.
Glaubst du "Menschin", dass es eine Tierin gibt?
Wer weiß?
Andere Fragen hast du zu meinen Antworten nicht?
Veröffentlicht von: @johannesAuch im Textbeitrag stand ausdrücklich:
"Diese Fragen (Ukraine) stehen als Synonym" (also nicht als Diskussionsgegenstand.
Dann sollten wir der Diskussion eine andere Wendung geben.
Gib Du die Richtung vor, in die es gehen soll
Eigentlich hatte ich mich selbst erwischt, wie es mir geht, wenn mein Pastor eifrig Partei für das "arme Opfer" David (die Ukraine) gegen den "bösen" übermächtigen Goliath (Putin) ergreift und zu diesem Zweck Waffenlieferungen und Kriegsverlängerung mit täglichem Kirchengeläut unterstützt.
Ich rief ihn diesbezüglich an - wir trafen uns mehrfach - und ich erfuhr von ihm letztlich, dass er selbst auch zerrissen sei, man nie sicher wisse, was richtig sei, aber "im Stich lassen" sei eindeutig falsch.
Ich drang nicht durch mit meinen Gedanken zu Bergpredigt.
Ich drang nicht durch mit dem Zweifel, ob wir - und unser Hegemon USA - denn sicher die Guten seien und es nicht ggf. Vorgänge gäbe, von denen wir nix wüssten.
Er war sich sicher, dass er auf der "richtigen" Seite Gottes sei und war sich nur der Methoden nicht ganz sicher.
Mich triggerte sofort mein Gedanke an die Zeiten: "Gott mit uns".
Er empfand meine Zweifel als illoyal.
Und damit endete unser diesbezüglicher Austausch und ich blieb allein mit der Diskrepanz:
"Bergpredigt und Glockenbimmeln für Kriegsverlängerung" - wie geht das zusammen?
Und hier hatte ich jetzt gehofft, dass ich viele Antworten von vielen Christen bekäme, wie das für sie zusammen geht.
Ich hatte weder erwartet, noch wollte ich das, dass ich hier unter Rechtfertigungsdruck gegenüber vielleicht 4 oder 5 "Gegnern" gerate und in eine Ecke gedrängt werde, als wäre ich "ein übler Putinversteher".
Da fühle ich mich voll falsch verstanden.
Feindesliebe Grüße
Johannes
@johannes
Manchmal ... manchmal liegt dieses "gefühlte nicht verstanden werden" gar nicht so sehr an den anderen ...
@johannes Ok, danke für die Erklärungen.
Und ich glaube, dass Du mit Deinen jetzt erklärten Gedanken nicht ganz alleine bist.
@johannes
"Bergpredigt und Glockenbimmeln für Kriegsverlängerung" - wie geht das zusammen?
Und hier hatte ich jetzt gehofft, dass ich viele Antworten von vielen Christen bekäme, wie das für sie zusammen geht.
Wir sollten doch nicht auf das Beispiel Bezug nehmen. 😀
fast erwischt,
aber es geht eben nicht UM die Ukraine, sondern um die Haltung der Kirche zur Bergpredigt am Beispiel Krieg. Offenbar scheint es aus der Sicht der Kirche ja "gerechte Kriege" zu geben.
Und wenn ich als Fan von Jesus dann in der Kirche sitze und mir das Gerede von "Waffen sind Hilfen" anhöre, dann komme ich in´s Grübeln und frage mich: "grübeln meine Nächsten hier eigentlich auch oder finden sie Krieg ok, wenn´s den eigenen Gutscheininteressen dient".
* Gutscheininteressen meine ich hier doppeldeutig:
1. Man möchte ja als "gut" erscheinen.
2. Rheinmetallrüstungsaktien sind auch gerade gute Scheine und "Waffen sind Hilfen" 😎 😱
@johannes
Glaubst Du denn tatsächlich, dass andere Menschen sich über diese Thematik keine Gedanken machen?
So ganz ohne ständige Wortakrobatik?
@johannes
aber es geht eben nicht UM die Ukraine, sondern um die Haltung der Kirche zur Bergpredigt am Beispiel Krieg.
Darauf hatte ich Dir geantwortet (Jesus verwirft den Beruf des Soldaten nicht etc.), aber das war ja irgendwie 'falsch'. 😀
"grübeln meine Nächsten hier eigentlich auch oder finden sie Krieg ok, wenn´s den eigenen Gutscheininteressen dient".
Vielleicht finden sie den Krieg auch aus anderen Gründen als das geringere Übel, als Du ihnen mit 'Gutscheininteressen' unterstellst. Frag sie doch mal? Vielleicht klappts im realen Leben ja besser mit der Kommunikation, als hier im Thread.