Mai-Kneipe

Oh, sind Nachtigallen inzwischen bei Dir selten geworden? Was zeigt die App denn sonst so an?

Einmal bei Schwiegervater gewesen, der hatte auch so ´ne App und sein Handy in den Wind gehalten. Die zeigte ihm gleich ein Dutzend Vogelstimmen an, obwohl eigentlich nur zwei Tauben gurrten. Wähnte mich von unsichtbaren Feinden umringt. Wie bei Hitchcock...

😀

Ich schliesse mich der Frage von Plueschmors an: Wie funktioniert die App denn genau und welches genau sind die

Veröffentlicht von: @distelnick

üblichen Mätzen

Wie heisst die App

Ich mag es, wenn die Vögel zwitschern, wenn ich morgens aufwache.

Aber als vor ein paar Jahren eine Nachtigall in der Nachbarschaft ihre Arien im Fortissimo geschmettert hat, als ich spät abends einschlafen wollte, habe ich mir im Stillen gewünscht, dass da eine Katze hingeht und für Ruhe sorgt.

A Star is born
Nicht nur einer. Heute waren hier jede Menge junge Stare an der Vogeltränke und am Futterplatz - zum Teil noch mit ihren Eltern.
Sehr schöne Vögel, auch wenn sie nicht schön singen - letzteres haben sie mit mir gemeinsam.

Semias! Alles Liebe zum Geburtstag!
Wo ist eigentlich der gute Semias abgeblieben? Weiß da jemand was?

Veröffentlicht von: @plueschmors

Hat er recht?

Ich schlage einen kurzen Vergleich zwischen
"heutiger, humanistisch geprägten Welt, in der die katholische Kirche nicht mehr viel zu melden hat" mit
"Früherer Zeit, als die katholische Kirche wesentlich Politik und Gesellschaft bestimmte" vor.

Und dann das Ganze betrachten in Bezug auf christliche Ideale wie Nächstenliebe oder Art der Mission etc....

Schaut man sich das dann genauer an, dann sind solche Aussagen eigentlich schon eine ziemliche Frechheit.

Veröffentlicht von: @plueschmors

Hat er recht?

Ja.

Veröffentlicht von: @benedikt-xvi

"Nach seiner Ansicht liegt "die eigentliche Bedrohung der Kirche" in einer "weltweiten Diktatur von scheinbar humanistischen Ideologien".

Es gibt keine weltweite Diktatur von scheinbar humanistischen Ideologien. In Europa erst recht nicht. Wir haben stattdessen einen Markt mit völlig unterschiedlichen Weltanschauungen, was für eine Demokratie auch nichts Ungewöhnliches sein sollte.

Statt sich vor einer solchen weltweiten Diktatur zu fürchten, sollten sich die christlichen Kirchen vielmehr auf ihre eigenen Stärken besinnen und diese zur Geltung bringen. In einer Demokratie, einem freien Markt, sollte am Schluss immer das Produkt mit den bessere Argumenten gewinnen.

Nachtrag vom 04.05.2020 1802
Korrektur: Sollte heissen "ausserhalb von Europa" erst recht nicht.

Nicht anti-christlich, aber durchaus nicht christlich

Veröffentlicht von: @plueschmors

Hat er recht?

Aus seiner Sicht hat er jedenfalls recht. 😀 😉

Ich höre gerade mal wieder als Audiobook "Homo deus" von Yuval NoahHariri. Darin verwendet er manche Begriffe anders, als sie üblicherweise verwendet werden, was zu manchem Mißverständnis auch seitens der Buch-Kritiker führte. Einer dieser Begriffe lautet: humanistische Ideologien. Oder auch humanistische Religionen.
Zu diesen humanistischen Ideologien zählt er sowohl den Faschismus, als auch den Kommunismus/Sozialismus und den Liberalismus.

Hariri nimmt gern eine Perspektive von recht weit über den Dingen schwebend ein, will sagen: Er scheint sich erstmal nicht auf die Seite einer der Parteien zu schlagen, sondern einfach nur das zu beschreiben, was (aus seiner Sicht) der Fall ist.
Aus seiner Sicht ist Gott tot, die Gottes-Religionen wie das Christentum, der Hinduismus oder der Islam spielen nur noch als Leichname eine Rolle: Von ihnen gehen keine neuen Impulse für die Zukunft aus, ihre Verdienste liegen samt und sonders in der Vergangenheit. Während im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert die humanistischen Religionen (ich nenne sie jetzt mal so, weil auch er sie so nennt, obwohl ich persönlich doch lieber zwischen Religion und Ideologie differenzieren würde) um die Deutungshoheit kämpften und - neben den Naturwissenschaften - wichtige Akzente setzten, Ereignisse in's Rollen brachten. Alle diese "humanistischen Ideologien" eint, so Hariri, eine Art neue Autorität. Waren bei den Gottesreligionen die jeweiligen Götter die höchsten Autoritäten, ist es bei den humanistischen Religionen das "Gefühl" der Menschen. Dieses Gefühl ist in ethischer Hinsicht die höchste Instanz. (Beispiel Ehebruch: Heutzutage fragt eine Frau, die ausserehelichen Sex hatte, nicht mehr den Pastor, was sie nun tun solle - welcher ihr dann erzählt, was Gottes Meinung zur Sache sei und was Gott daher erwartet, dass sie es zu tun habe - sondern sie fragt vermutlich ihre beste Freundin, wie sie mit der Situation umgehen solle, oder sie geht, weil sie ihr Seitensprung so schwer beschäftigt, damit zu einem Psychotherapeuten. Ihre beste Freundin oder der Therapeut werden dann nicht sagen: "Alice Schwarzer/Siegmund Freud haben dazu folgende Meinung und daher mußt du dies oder jenes tun!" Sondern sie werden sagen: "Höre darauf, was Dein Bauchgefühl dir sagt. Vertraue Deinem Empfinden, das liegt vermutlich richtig, denn nur du selbst kennst dich gut genug, um zu wissen, was das Beste für dich ist.")

Wenn nun also der Ex-Papst sagt, die "moderne Gesellschaft" sei dabei, ein "antichristliches Credo" zu formulieren, so ist das sicherlich seinem Egozentrismus geschuldet insofern, als sich das heutige moderne "Credo" wenig um das Christentum schert (dessen ideologisches Zentrum, der christliche Gott, ist für die moderne Gesellschaft schlicht irrelevant geworden - sie orientiert sich weder in positiver, noch in negativer Hinsicht an ihm). Aber er hat durchaus recht, dass ein neues gesellschaftliches Credo formuliert werden kann, dass den Menschen, noch genauer: die Empfindungen des Menschen, in's Zentrum stellt als alleinigen Orientierungspunkt sämtlicher ethischer Erwägungen. Dass nun Sozialismus, Faschismus und Liberalismus untereinander sich bis auf's Blut bekämpfen, vergleicht Hariri mit den Religionsstreitigkeiten in früheren Zeiten: Dass die oberste Autorität bei Gott liege, bestritten weder die Protestanten, noch die Katholiken, weder die Hinduisten, noch die Muslime: Es ging allein um die Frage, welche korrekten Folgerungen daraus zu ziehen seien.
Dass allein der Mensch, bzw. seine innersten Empfindungen, der Maßstab seien - daran zweifeln weder die Faschisten noch die Sozialisten noch die Liberalen. Sondern sie streiten sich darum, welche Konsequenzen sich aus diesem "höchsten Wert" ableiten lassen.

Aus Hariris Perspektive (die ich in weiten Teilen recht plausibel finde) liegt der Ex-Papst also gar nicht soweit von der Wahrheit entfernt; mit zwei Einschränkungen: Erstens sind die Ideologien nicht bloß scheinbar, sondern tatsächlich humanistische Ideologien, insofern sie den Menschen und dessen Gefühle als oberste Instanz verstehen. Und zweitens kümmert sich der global herrschende Humanismus nicht großartig um die Kirche, er ist so wenig anti-christlich, wie er anti-hinduistisch, anti-islamisch oder anti-buddhistisch ist.

Der Papst leidet also an den Tatsachen: dass nicht mehr seinesgleichen, rekurrierend auf Gott, die oberste ethische Autorität verkörpert und sagen kann, wo's langzugehen habe, sondern dass er und seinesgleichen (Kleriker aller Religionen) inzwischen schlicht irrelevant sind und nicht mehr viel mitzureden haben, wenn darüber gefragt wird, wohin die Reise gehen soll.

Vielleicht - na gut, ich bezweifle es, aber ich hab einfach Lust auf diesen rhethorischen Salto rückwärts - findet der Ex-Papst ja Trost darin, dass laut Hariri auch die globale Herrschaft der humanistischen Ideologien ihrem Ende entgegengeht und dereinst, wenn digital- und biotechnologische Entwicklungen dazu geführt haben, dass die Menschheit sich aufspaltet in Irrelevante (Sapiens, bei denen noch nicht so genau feststeht, ob sie überhaupt noch weiter "durchgefüttert" werden) und Übermenschen, abgelöst werden wird von der des Transhumanismus, also das Wertesystem von götterähnlichen Wesen, dessen Struktur wir Heutigen so wenig erahnen können, wie unsere gemeinsamen Vorfahren mit den Fettschwanzmakis es hinsichtlich unserer heutigen menschlichen Wertesysteme vermochten.

Na, da ist man doch nicht mal so traurig drum, dass die Fussballer heute nicht mehr singen müssen, oder 😀

Veröffentlicht von: @plueschmors

. Grund genug, das Wochenende mit seinen schönsten "Songs" - oder wie man den Nonsens nennen soll - einzuläuten.

Der schönste Helge Schneider Song ist für mich der, den er nicht singt 😊

Helge ist heilig. Unter seinen Songs, Filmen, Bühnenauftritten einen als Favoriten auszuwählen hätte etwas davon, aus seinen Kindern ein Lieblingskind auszuwählen. Kann ja sein, dass eins besonders toll ist. Aber während man das dann hervorhebt, werden ja alle anderen automatisch zurückgesetzt. Geht nicht.

Ein Freund von mir, professioneller Jazztrompeter, durfte vor Jahren mal für eine Show zusammen mit Helge auf die Bühne. Noch heute schwärmt er davon, wie saumäßig genial und virtuos der als Musiker sei.

Damit Dir das Wochenende nicht zu lang wird, zieh Dir doch einfach Helges Abschiedskonzert rein, das kann man auch mehrfach hintereinander angucken...