Angst vor Corona: Mein Mann ist krank, aber will nicht zum Arzt
Mein Mann ist krank (Rückenschmerzen, Appetitlosigkeit), aber will nicht zum Arzt aus Angst sich dort mit dem Coronavirus zu infizieren. Was kann ich tun?
Beim Arzt wird darauf geachtet, dass Patienten mit Infekten oder Coronsverdacht nicht mit anderen Patienten in Berührung kommen. Wenn dein Mann unsicher ist, dann soll er beim Hausarzt nachfragen, wie es dort gehandhabt wird. Die Arzthelferinnen (oder neudeutsch MFA) geben gerne Auskunft.
In den Arztpraxen besteht Maskenpflicht und es stehen Desinfektionsmittel bereit. Abstandsregeln werden ebenfalls eingehalten.
Grüßle
Herbstrose
Arzthelferin in einer Hausarztpraxis
Auch mein Hausarzt hat eine Sprechstunde für Leute mit Symptomen, die auf einen Infekt (übrigens nicht nur Corona, auch z.B. Magen-Darm oder so) hinweisen, zu der man sich anmelden muss und wo zumindest grob Termine vergeben werden - wobei denen, die ansatzweise nach Corona klingen, schon am Telefon gesagt wird, sie mögen sich testen lassen bzw. sie mögen zu dieser Sprechstunde ans Fenster kommen um sich die Überweisung zum Test geben zu lassen, die kommen also gar nicht rein.
Alle anderen - wie dein Mann - kommen zu anderen Zeiten. Seitdem ist es da immer leer. Ich habe beide Sprechstunden schon erlebt.
Dein Mann möge halt eine FFP2-Maske tragen und Desinfektionsmittel nutzen, wenn er zum Arzt geht.
Gute Besserung!
Drei Dinge:
Fragen, was der Arzt für ein Hygienekonzept hat. Für gewöhnlich dürfen Patienten, bei denen Verdacht auf eine Infektion, gar nicht das Wartezimmer betreten. Der Test findet separiert von anderen Patienten statt, ohne Kontakt.
Ansonsten würde ich ihm eine FFP2-Maske besorgen. Deren Wirksamkeit ist ja deutlich höher als die einer normalen Stoff-Maske. Sie wird auch vom medizinischen Personal der Praxis getragen, das sollte ihn überzeugen.
Die letzte Variante wäre: Facharzt (in diesem Fall wohl erstmal ein Ortohopäde, wenn die Rückenschmerzen das Hauptproblem sind) kontaktieren. Der hat im Wartezimmer vermutlich wenig Patienten sitzen, die husten und schniefen, sondern haufenweise Hexenschuss-Leute. Aber im schlimmsten Fall wartet man da eben auch ewig.
Oder du drohst ihm, am Wochenende den Bereitschaftsarzt anzurufen und dem zu sagen, dass dein Mann leider, leider zu unvernünftig war, unter der Woche zu gehen, und es ihm jetzt richtig schlecht geht - vielleicht hilft die Aussicht auf so eine Peinlichkeit 😉
Bei meiner Hausärztin ist es inzwischen üblich, nicht einfach so in der Praxis aufzukreuzen, sondern vorher anzurufen. Dann bekommt man gesagt, wann man kommen kann und was zu beachten ist....ich musste bei meinen letzten Terminen auch nicht lange warten und das Wartezimmer war auch fast leer...Abstand halten also kein Problem.
Außerdem könnte ja bei einem Arztbesuch eine FFP2-Maske tragen - die schützt nicht nur die Umgebung, sondern auch den Träger selbst.
DAs ist zwar eine gute Empfehlung, aber ohne Arzt wäre ich da vorsichtig, einfach selbst "rumzudoktern". Erst recht, wenn dadurch der Arztbesuch vermieden werden soll. Schnell ist was übersehen, was wichtig gewesen wäre.
Gruß, Tineli
Kann ich verstehen.
Meine Erfahrung ist genau andersherum.
Ich war vorher ständig bei Ärzten und Physios.
Seit Liebscher & Bracht (also Übungen von ihm) hat sich das erledigt. Mir geht es gut und ich weiß, was ich wann und wie tun muss. - Deshalb auch immer meine Empfehlung.
Etwas so Simples wie eine Dehnungsübung zu probieren, kann - denke ich - nicht wirklich schaden. Sie sind gut beschrieben und Roland beschreibt immer gut, wie es zu welchen Schmerzen kommen kann. Wer sich wiederfindet in der Schmerzbeschreibung, dem empfehle ich die Übungen. Die sind übrigens alle ähnlich den Übungen, die ich bei den verschiedenen Physios bekam oder empfohlen bekam.
Das interessiert mich: Worin unterscheiden sich denn die Übungen von L & B, wenn sie denen deiner vorherigen Physiotherapeuten, die nicht den erwünschten Erfolg brachten, ähneln?
Doch, doch, die Übungen hatten Erfolg. Wenn mann 3 oder 4 Wochen lang 2-3 x die Woche hingeht ... Man muss sie regelmäßig machen, was ich nie tat. Ich Fauli. Deswegen musste ich ja immer wieder hin. - Heute steh ich den Dingen anders gegenüber. Ich hab angefangen, mich damit zu beschäftigen, als immer Therapeuten und meine Familie mir anfingen einreden zu wollen, ich bräuchte früher oder später ne neue Hüfte (weil die Tante hat das ja auch und die Hüftdysplasie und so). Dem ist aber nicht so. Ich bin meine Schmerzen losgeworden. Ich bin zwar immer noch eher Fauli, mache aber die Übungen immer mal wieder, wenn auch nicht regelmäßig.
Die Übungen unterscheiden sich nicht so wesentlich. Beide gehen in die Dehnung rein und halten sie im Grunde. Das eben regelmäßig. Weil sich durch das häufige Sitzen und "im Sitzen schlafen" und wenig Bewegung eben viele Dinge im Körper verkürzen. Das zieht den Körper zusammen und der jeweilige Gegenpart wird überfordert, was zu Schmerzen führt. Das hat mir nur nie ein Therapeut erklärt. Orthopäden erst recht nicht.
Jetzt verstehe ich besser, was du meinst.
Gut, dass du kontinuierliche Bewegung als Grund für den Erfolg erwähnst. Man kann sich dafür Tipps von L&B holen, oder einfach die Übungen des / der behandelnden Physiotherapeuten weiter machen.
Was ich immer wieder (von der Tendenz her) beobachte: Vom Physiotherapeuten oder der Physiotherapeutin wird erwartet, dass er oder sie macht. Man geht da hin und dann soll es gefälligst besser werden. Die Übungen zu Hause werden keinesfalls als Pflichtprogramm angesehen, auch nicht als Hilfe zur Verbesserung der Probleme oder Linderung der Schmerzen, eher als lästiges Plus, um das man sich gern drückt.
Wenn jemand dann später, oft nach Jahren des Leidens, auf die Übungen von Liebscher und Bracht stößt, dann ist sie oder er längst davon überzeugt, dass die Physiotherapie eh nichts bringt, und beispielsweise eine Operation (die auch nicht immer möglich ist) aber eigentlich doch auch nicht oder noch nicht gewollt ist. Bei Liebscher und Bracht bekommen diese Leute bestätigt, dass Arzt und Physiotherapeut*innen (eher) unfähig sind. Dieses Feindbild hilft.
Das trifft nicht auf alle zu, scheint mir aber nicht ganz von der Hand zu weisen zu sein.
Veröffentlicht von: @stundenglasWenn jemand dann später, oft nach Jahren des Leidens, auf die Übungen von Liebscher und Bracht stößt, dann ist sie oder er längst davon überzeugt, dass die Physiotherapie eh nichts bringt
Ich sehe nicht, dass ICH mich irgendwo derart äußerte. Wie also kommst du darauf?
Nur zur Info:
Veröffentlicht von: @stundenglasBei Liebscher und Bracht bekommen diese Leute bestätigt, dass Arzt und Physiotherapeut*innen (eher) unfähig sind.
Frau Dr. Bracht ist Ärztin.
Das trifft auch auf liebgewonnene Essgewohnheiten zu, von denen man ungern ablässt. Mein Lebensgefährte geht auch am liebsten zu den Ärzten, die ihm die Cola nicht verbieten. Erwähnt aber immer wieder die Gemüsesorten, die ihm genau diese Ärzte ausdrücklich verboten haben 😉
Das eine tun und das andere nicht lassen.
Bei unklaren Schmerzen oder anderen unklaren Symptomen würde ich das immer beim Arzt abklären lassen. Es können immer auch schlimmere Erkrankungen dahinterstecken, die tatsächlich eine andere Behandlung brauchen. Ich will hier niemand Angst machen, aber ich hab schon mal mitbekommen, dass hinter Rückenschmerzen ein Tumor steckte. Da hilft dann auch L&B nicht. Und die Appetitlosigkeit hat ja nun gar nichts mit klassischen Rückenschmerzen zu tun. Deswegen der Rat, unbedingt das bei einem Arzt abklären zu lassen.
Dann sollte man sich selbst gut einschätzen, ob man Übungen aus dem Internet sauber ausführen kann. Es gibt Leute, die können das wirklich gut, und es gibt andere, die haben kaum Gespür für den eigenen Körper und brauchen daher unbedingt die Korrektur eines Physiotherapeuten. Dann kann man ja auch mal nach einem Physiotherapeuten suchen, der nach L&B behandelt. Ggf. hat man ja auch ein Rezept für Physio vom Arzt bekommen...
Wie gesagt, ich finde L&B gut. Aber ohne ärztliche Abklärung und Diagnose könnte man etwas Wichtiges übersehen.
Gruß, Tineli
Veröffentlicht von: @tinelidie haben kaum Gespür für den eigenen Körper und brauchen daher unbedingt die Korrektur eines Physiotherapeuten.
Wenn man schon aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona nicht zum Arzt geht, dann wird wohl auch kein Besuch beim Physiotherapeuten erfolgen.
Dann darf man konsequenterweise weder einkaufen gehen, zum Arbeiten gehen oder sonst das Haus verlassen. Auch die Familienmitglieder nicht. Und man darf niemanden herein lassen.
Veröffentlicht von: @herbstroseDann darf man konsequenterweise weder einkaufen gehen, zum Arbeiten gehen oder sonst das Haus verlassen. Auch die Familienmitglieder nicht. Und man darf niemanden herein lassen.
Wieso sollte das so sein? Manches erscheint riskanter als anderes. Manches ist riskanter als anderes. Was riskanter ist als anderes, ist nicht immer bei allen Menschen gleich. Was als riskanter wahrgenommen wird, eh nicht.
L&B sagen immer, dass man alles vorher abklären lassen soll.
Meine Erfahrungen
Also, du kannst vermutlich gar nicht viel tun. Wernicht will, der will nicht.
Allerdings hat dein Mann auch nichts von, wenn er nicht zum Arzt geht und so auf keinen Fall Corona bekommt, dafür aber was anderes ihm dauerhaft auch nach der Pandemie noch Ärger macht und das hätte verhindert werden können, durch einen frühzeitigen Arztbesuch. Länger anhaltende Appettitlosigkeit und Rückenschmerzen können durchaus auch wirklich schwerwiegende Ursachen haben - auch wenn das eher selten der Fall ist.
Ich bin viel bei Ärzten (Zahnarzt, Hausarzt, Orthopäde, Pulmologe, Dermatologe, Neurologe, Gynäkologin, Rheumaambulanz der Uniklinik) und alle haben ein sicheres Hygienekonzept mit Terminvergabe, Maskenpflicht, Desinfektionsmittelspender, teilweise Luftreiniger undsogar Fiebermessen am Eingang. Die Wartezimmer sind inzwischen wieder voller als zu Anfang der Pandemie, aber in jeder Praxis sind die Stühle im Wartebereich entzerrt und es wird die Möglichkeit gegeben im Freien zu warten. Und jede Praxis hat ein großes Schild am Eingang, wo draufhingewiesen wird, dass man die Praxis nicht betreten darf, wenn man in den letzten zwei Wochen Erkältungssymptome hatte oder Fieber oder jemanden getroffen hat der positiv auf Covid getestet wurde. Die meisten Hausärzte haben dafür extra Sprechstunden. Außerdem sind meistens keine Begleitpersonen erlaubt, was auch zu leeren Wartezimmern führt.
Und nicht jedes Niesen und Husten ist gleich Corona. Ich bekomme immer Niesattacken von neuen medizinischen Masken - oder als ich die Stoffmaske mal in der Waschmaschiene mit gewaschen hatte. Sehr unpraktisch in einem Wartezimmer 😊