wie weiter, wenn Vertrautheit in der Ehe fehlt?

Mit Absicht schreibe ich in Miteinander-Füreinander. Bitte seid behutsam.
Mir geht es darum zu erfahren, ob jemand in seiner Ehe ähnliche Probleme hat und sie lösen konnte. Es wäre mir sehr daran gelegen, einen Lösungsansatz zu entwickeln.
Oder wenigstens eine Möglichkeit, damit leben zu können.
Was ich nämlich nicht möchte, ist Chaos und unnötig zerschlagenes Porzellan.
Also: ich habe einen wunderbaren und interessanten Mann, der immer zu mir gehalten hat. Schon seit vielen Jahren, Kinder haben wir auch, ja, so im Teenie-Alter.
Aber: Und das ist die ganze Wahrheit: ich habe diesem Mann nicht (nur) um seiner selbst willen geheiratet. Sondern unter anderem wegen meines wirtschaftlichen Überlebens. Das wäre eine lange Geschichte, die ich hier nicht erzählen möchte.
Für ihn allerdings war/bin ich, so weit ich weiß, schon eine große Liebe.
Es hätte mehrere andere Männer gegeben, an denen mein Herz mehr hing, wo mehr Seelenverwandtschaft war, wo ich mich leicht und frei fühlte und mehr ich selbst. Aus den verschiedensten Gründen kam es aber mit keinem von diesem zur Eheschließung (trotz z.T. Liebe und auch Beziehung. Die Gründe waren meistens äußerer Art, nur bei einem bin ich heute froh, dass das nichts geworden ist...)
Außerdem ist mein Mann ein großer Schweiger. Leider muss er schon auf der Arbeit schon täglich so viel und so lange reden, dass es ihn dann wirklich große Mühe kostet, sich auch noch auf ein Reden mit mir einzulassen.
Ich bin da schon total ausgehungert. Und was schlimmer ist, ich habe durchaus versucht, ihm die Tragweite des Problems zu erklären. Ich hatte ihn sogar schon mal angeschrien, dass wir jetzt reden - genau jetzt! Da war ich kurz davor zu gehen. Es geht dann immer wieder ein paar Wochen oder Monate lang. Dann ist er mal wieder längere Zeit so gestresst, dass er sarkastisch reagiert: Dann ist jeder Zeitpunkt und jedes Thema falsch, ihn anzusprechen. Ja, ich bin falsch... weil ich Dinge über Reden kläre. Das geht mir an den Lebensnerv.
Dazu muss ich sagen: Ja, ich rede auch gern mal beim Denken. Mein Denken funktioniert durch Reden. Aber: Ich habe schon gelernt, im Freundeskreis mehr zu reden, das hilft sehr. Und ich plappere nicht, es geht nicht um Kochrezepte und Einkauf und Urlaub, es geht um Dinge, die mich wirklich bewegen.
Ich stelle auch über Kommunikation Nähe her und Vertrautheit. Und genau das gelingt mir eben in meiner Ehe nicht mehr.
Mir ist es jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb 5 Jahren passiert, dass ich mich heftigst in einen anderen verliebt habe. Und zwar keineswegs, weil ich es darauf anlege. (der andere Mann jeweils vielleicht schon. Ich bin auch weder hässlich noch uninteressant noch ununterhaltsam…)
Meine Zielrichtung ist klar: Ich möchte diese Ehe verbessern, ich möchte, dass es richtig gut wird.
Einen guten Rat habe ich schon gefunden: in mir selber die spielerischen, fröhlichen, leichten Seiten mehr fördern, die ich auch so vermisse.
Und einen zweiten: mein Kommunikationsbedürfnis auch anders ausleben. Das löst aber nicht das Problem, dass ich zu wenig Vertrautheit mit meinem Mann herstellen kann.
Tja, kommt irgendjemandem das bekannt vor??
Hat jemand eine solche Krise bewältigt? und hat mir noch einen Rat?
Oder ernte ich jetzt das, was ich gesät habe - dass ich nicht nach der Wahrheit entschieden habe bei meiner Ehe, sondern - auch in großen Teilen - nach der Notwendigkeit?
Aber kann es wirklich sein, dass ich trotz meines aufrichtigen Kämpfens um diese Ehe und trotz der Tatsache, dass ich meinem Mann Gutes tun möchte und ihn froh und glücklich sehen möchte - dass diese Wunde immer bleibt? Diese Riesen-Sehnsucht nach inniger Vertrautheit - nach viel mehr, als in dieser Beziehung möglich ist?
Kann es denn wirklich sein, dass ich quasi für meinen fehlenden Mut an anderer Stelle jetzt bis auf weiteres "bestraft" werde?
Kann es denn nicht ein Wunder geben? und wie kann das aussehen?
Ich höre mich vielleicht ein bisschen verzweifelt an, und ich bin es auch. Alles, was ich wollte, war eine liebevolle Ehe zu führen und dass wir beide glücklich sind - und das Meine dazu tun.
Aber es wird doch nie wirklich gut....
Was ich an den Fremdverliebtheiten merke - die absolut heftig sind.
Und nun - was mache ich denn jetzt???

@ anonyma b8893345d (die zweite "Anonyma")
Da bin ich ja froh, dass ich den Beitrag noch gelesen hatte, bevor es nicht mehr möglich war.
Ich ahne ohnehin, wer du bist. Man kennt hier (leider, was mich auch erkennbar macht) die Schreibstile.
Alle, die deinem Beitrag widersprochen hatten, hatten, fürchte ich, recht. Ich sehe auch nicht, wohin das führen sollte.
Trotzdem bitte ich dich, falls du dich mir gegenüber outen willst, mir eine persönliche Nachricht zu schicken. Ich hätte da mal noch Fragen...

Hej Anonyma,
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dDa bin ich ja froh, dass ich den Beitrag noch gelesen hatte, bevor es nicht mehr möglich war.
Dann habe ich das ja gut getimed... 😌
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dTrotzdem bitte ich dich, falls du dich mir gegenüber outen willst, mir eine persönliche Nachricht zu schicken. Ich hätte da mal noch Fragen...
Gerne kann ich dir auch eine PM an Ano2 weiterleiten.
Liebe Grüße
fr😊sch

Nachricht an den zweiten Anonymen
Hallo Frosch, dürfte ich dich bitten, eine PM an Ano2 weiterzuleiten?
Ich gehe davon aus, dass die Mods PMs nicht lesen können oder eben einfach nicht lesen?
Schreib mir mal bitte, wie das geht, also wie ich das machen kann über dich. Danke.

Hej Anonyma,
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dHallo Frosch, dürfte ich dich bitten, eine PM an Ano2 weiterzuleiten?
Klar. Hatte ich ja bereits angeboten.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch gehe davon aus, dass die Mods PMs nicht lesen können oder eben einfach nicht lesen?
Doch, die kann ich lesen. Ich kann das so gut es geht bleiben lassen, aber ich muss die Mail öffnen, bevor ich sie weiterleite. Dabei nehme ich vermutlich einzelne Wörter wahr.
Was ich machen kann - da hätte ich dann keinerlei Einblick -: ich kann Ano2 fragen, ob ich dir ihren Nick nennen darf. Dann kannst du ihr direkt schreiben. Aber das geht natürlich nur mit ihrer Genehmigung.
Vielleicht gibt es auch noch andere Möglichkeiten, aber das war das, was mir dazu jetzt eingefallen ist.
Liebe Grüße
fr😊sch

Ja, danke, Frosch.
Frag doch bitte mal den zweiten Anonymen, ob du mir ihre(n) Nicknamen nennen darfst.
(Ich nehme an, eher nein, denn ich hatte ja hier den Anonymen schon gefragt, ob er mir eine Nachricht schreiben würde. Vielleicht weiß derjenige aber auch nur einfach nicht, dass man hier auch einem Anonymen eine Nachricht schreiben kann, und wie das geht.)
Aber, wenn nicht, dann nicht, das macht dann auch nichts.
Wäre nett, wenn du einfach mal nachfragen würdest.

Veröffentlicht von: @frosch80-modich kann Ano2 fragen, ob ich dir ihren Nick nennen darf. Dann kannst du ihr direkt schreiben. Aber das geht natürlich nur mit ihrer Genehmigung.
Direkt schreiben geht auch ohne Genehmigung. Dann ist die erste Ano gegenüber der zweiten aber nicht mehr anonym.

Hej stundenglas,
Veröffentlicht von: @stundenglasDirekt schreiben geht auch ohne Genehmigung.
Richtig.
Veröffentlicht von: @stundenglasDann ist die erste Ano gegenüber der zweiten aber nicht mehr anonym.
Exakt. Und wenn die erste Ano das nicht will, wird es halt ein wenig kompliziert.
Liebe Grüße
fr😊sch

Veröffentlicht von: @frosch80-modExakt. Und wenn die erste Ano das nicht will, wird es halt ein wenig kompliziert.
Äh, nein. Die andere Anonyma hätte schon wissen dürfen, wer ich bin.
Ich habe mich nur bissel dumm angestellt.
Ich hatte nämlich angenommen, dass durch die Streichung des Beitrags ich auch der Möglichkeit beraubt bin, den Beitragsersteller zu kontaktieren. und habe erst nach der Bemerkung von Stundenglas nachgesehen und festgestellt, dass ich diese Möglichkeit durchaus gehabt hätte.
Aber nachdem ich nun gehört habe, dass seitens der anderen Anonyma nicht unbedingt ein gesteigertes Interesse besteht, sich zum Thema weiter auszutauschen, muss es ja auch nicht sein.
Ja, das Leben ist manchmal wirklich etwas kompliziert, wenn man sich ein bisschen trottelig anstellt 😀

Danke.
Ich bin einfach verzweifelt genug, um inzwischen über alles zu reden (nur vielleicht lieber nicht mit jedem...)
Hej Anonyma,
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dMit Absicht schreibe ich in Miteinander-Füreinander. Bitte seid behutsam.
Wenn du jemanden als nicht behutsam empfindest, darfst du dich gerne an den Moderator wenden 😊.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dAlso: ich habe einen wunderbaren und interessanten Mann, der immer zu mir gehalten hat. Schon seit vielen Jahren, Kinder haben wir auch
Wenn dein Posting hier enden würde, wäre ja alles in bester Ordnung. Das klingt eigentlich richtig gut. Aber das Posting geht ja weiter, und manches konkurriert da ein wenig mit dem "wunderbar und interessant".
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dAber: Und das ist die ganze Wahrheit: ich habe diesem Mann nicht (nur) um seiner selbst willen geheiratet. Sondern unter anderem wegen meines wirtschaftlichen Überlebens.
Ok. Das liegt also jetzt mindestens Teenie-Alter-lang zurück, ist relativ ferne Vergangenheit. Das mag nicht die weiseste Entscheidung in deinem Leben gewesen sein, aber mich interessiert eigentlich nicht so sehr, wie falsch oder richtig das nun war, Tatsache ist, du HAST dich damals so entschieden. Das hat vermutlich durchaus den aktuellen Status Quo mit beeinflusst, aber diese Entscheidung lässt sich ja nun nicht rückgängig machen.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dFür ihn allerdings war/bin ich, so weit ich weiß, schon eine große Liebe.
Klingt wieder ziemlich gut. Und deutet darauf hin, dass dein Mann an einer guten gemeinsamen Lösung interessiert sein müsste.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dEs hätte mehrere andere Männer gegeben, an denen mein Herz mehr hing, wo mehr Seelenverwandtschaft war, wo ich mich leicht und frei fühlte und mehr ich selbst. Aus den verschiedensten Gründen kam es aber mit keinem von diesem zur Eheschließung (trotz z.T. Liebe und auch Beziehung. Die Gründe waren meistens äußerer Art, nur bei einem bin ich heute froh, dass das nichts geworden ist...)
Nu ja... das ist ja nun auch alles Vergangenheit. Es ja vermutlich keine Option, dass du jetzt sagst: also, ich hab mir das überlegt, ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich ab jetzt doch lieber mit Rolf-Rainer verheiratet sein möchte (und wehe, einer von denen heißt jetzt wirklich Rolf-Rainer).
Mir ist nicht so ganz klar, warum du auf diese früheren Beziehungen hinweist. Die meisten hatten wohl auch andere Beziehungen, bevor sie irgendwann geheiratet, also eine langfristige Entscheidung getroffen haben. Natürlich können Ehen auch scheitern. Dann mag man sich vielleicht nach einem neuen Partner umsehen. Das liegt aber dann in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dAußerdem ist mein Mann ein großer Schweiger. Leider muss er schon auf der Arbeit schon täglich so viel und so lange reden, dass es ihn dann wirklich große Mühe kostet, sich auch noch auf ein Reden mit mir einzulassen.
Jaja... die Männer...
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch bin da schon total ausgehungert. Und was schlimmer ist, ich habe durchaus versucht, ihm die Tragweite des Problems zu erklären.
Ja. Das ist ja auch gut, dass du das Problem ansprichst.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch hatte ihn sogar schon mal angeschrien, dass wir jetzt reden - genau jetzt!
Argss....
Also ich will gar nicht sagen, dass das immer falsch sein muss. Aber von mir persönlich kann ich da sagen, dass ich damit gar nicht umgehen kann. Wenn mich eine Frau erst sprachlos macht und dann fordert, dass ich rede. Hier rede ich von mir. Und auch von meinen Schwächen. Aber vielleicht ist das bei deinem Mann ähnlich. Von daher mag diese Rückmeldung für dich ja auch hilfreich sein.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dDann ist jeder Zeitpunkt und jedes Thema falsch, ihn anzusprechen.
Hmm. Versteh ich ja. Das kann eine Frau zur Verweiflung bringen. Und dann schreit sie und will JETZT reden, und dann... siehe oben... das ist ein schwieriges Dilemma.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dDazu muss ich sagen: Ja, ich rede auch gern mal beim Denken. Mein Denken funktioniert durch Reden.
Ja, du bist eindeutig eine Frau...
Also das ist jetzt vielleicht etwas kabarettistisch und zugespitzt, vermutlich auch ein wenig zu klischeehaft, aber doch absolut seriös gemeint:
Frauen ticken so: "Wie soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?"
Männer ticken so: "Wie soll ich was sagen, bevor ich weiß, was ich denke?"
Daraus können sich alle möglichen Katastrophen entwickeln. Das kann ich auf Wunsch gerne auch näher ausführen, aber vermutlich verstehst du auch so, was ich sagen will.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch stelle auch über Kommunikation Nähe her und Vertrautheit. Und genau das gelingt mir eben in meiner Ehe nicht mehr.
"Kommunikation" ist ein komplexer Begriff... es gibt nicht nur verbale Kommunikation... vielleicht lohnt es sich, da näher hinzugucken.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dMir ist es jetzt schon zum zweiten Mal innerhalb 5 Jahren passiert, dass ich mich heftigst in einen anderen verliebt habe. Und zwar keineswegs, weil ich es darauf anlege. (der andere Mann jeweils vielleicht schon. Ich bin auch weder hässlich noch uninteressant noch ununterhaltsam…)
Ok. Das ist nun etwas anderes als die diversen Beziehungen vor der Heirat. Das macht dein Unglücklichsein schon deutlich. Wer in seiner Ehe glücklich ist, verliebt sich nicht; jedenfalls nicht "heftigst".
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dMeine Zielrichtung ist klar: Ich möchte diese Ehe verbessern, ich möchte, dass es richtig gut wird.
Gut. Da gehe ich mal davon aus, dass deine Zielrichtung wirklich klar ist. Mit dem "Ich möchte diese Ehe verbessern" habe ich aber ein leichtes Problem. Ich befürchte, dass das nur gemeinsam geht.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dUnd einen zweiten: mein Kommunikationsbedürfnis auch anders ausleben. Das löst aber nicht das Problem, dass ich zu wenig Vertrautheit mit meinem Mann herstellen kann.
Grundsätzlich gilt: niemand kann alle Bedürfnisse seines Partners bedienen. Und es spricht auch nichts dagegen, wenn manche Bedürfnisse anderweitig bedient werden. Wenn das freilich zu viele Bedürfnisse sind, wird es irgendwann schwierig.
So. Und jetzt gehe ich erstmal was kochen.
Liebe Grüße
fr😊sch

Veröffentlicht von: @frosch80Wenn du jemanden als nicht behutsam empfindest, darfst du dich gerne an den Moderator wenden 😊.
Danke.
Frosch, ich glaube, du unterschätzt das Problem.
Veröffentlicht von: @frosch80Ok. Das ist nun etwas anderes als die diversen Beziehungen vor der Heirat. Das macht dein Unglücklichsein schon deutlich. Wer in seiner Ehe glücklich ist, verliebt sich nicht; jedenfalls nicht "heftigst".
Ja, genau.
Veröffentlicht von: @frosch80Grundsätzlich gilt: niemand kann alle Bedürfnisse seines Partners bedienen. Und es spricht auch nichts dagegen, wenn manche Bedürfnisse anderweitig bedient werden. Wenn das freilich zu viele Bedürfnisse sind, wird es irgendwann schwierig.
und auch, genau.
Ich bin wirklich ganz schön verzweifelt. Nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht die Energie habe, einzugehen auf dein Schreiben.
Ich hab mir da Vieles schon selbst gesagt und auch schon gewusst. Irgendwie hab ich das dunkelgrüne Gefühl, ich muss mit jemandem reden, der ganz persönlich die Situation nachvollziehen kann, weil er sie auch schon erlebt hat. Ich verlier nämlich gerade den Mut.
Die berechtigte Hoffnung besteht aber, dass zumindest das morgen früh um 7:00 Uhr wieder besser aussieht.

Hej Anonyma,
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dFrosch, ich glaube, du unterschätzt das Problem.
Das bezweifle ich.
Natürlich kann es sein, dass du recht hast, aber ich halte das Problem für äußerst schwierig, für sehr komplex, und ich nehme dich als ungeheuer zerrissen und an einigen Stellen als widersprüchlich wahr. Das ist alles andere als ein Vorwurf, es ist meine Wahrnehmung der Situation.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch bin wirklich ganz schön verzweifelt. Nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht die Energie habe, einzugehen auf dein Schreiben.
An deiner Verzweiflung habe ich keinerlei Zweifel. Und ich habe auch keinerlei Erwartungen an dich. Deshalb ist es völlig ok, wenn du nicht auf alles eingehst.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch hab mir da Vieles schon selbst gesagt und auch schon gewusst.
Davon bin ich immer ausgegangen. 😊
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIrgendwie hab ich das dunkelgrüne Gefühl, ich muss mit jemandem reden, der ganz persönlich die Situation nachvollziehen kann, weil er sie auch schon erlebt hat.
Du bist du. Und genau das, was du erlebt hast, hat sonst niemand erlebt. Klar, man kann versuchen, da möglichst nah ranzukommen, aber genau kommst du da nicht hin.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch verlier nämlich gerade den Mut.
Das ist schade, aber keine Katastrophe. Verlorenen Mut kann man auch wieder finden.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dDie berechtigte Hoffnung besteht aber, dass zumindest das morgen früh um 7:00 Uhr wieder besser aussieht.
Du machst mich neugierig 😊.
Liebe Grüße
fr😊sch
Demand and whitdrawal
Also Butter bei die Fische. 😉
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dFür ihn allerdings war/bin ich, so weit ich weiß, schon eine große Liebe.
WIE zeigt er Dir gegenüber seine Liebe? Unterscheide zwischen dem, was Du wahrnimmst, dem was du möchtest, und dem wie er es sieht.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dDann ist jeder Zeitpunkt und jedes Thema falsch, ihn anzusprechen. Ja, ich bin falsch... weil ich Dinge über Reden kläre.
Die Mechanismen dahinter sind bekannt.
Was seit ein paar Jahren herumgeistert ist, dass Frauen ca. 20000 Wörter pro Tag sprechen und Männer nur 7000 Wörter. Das ist inzwischen widerlegt. Fakt ist, dass Männer eine große Bandbreite haben. Es gibt mehr Schweiger aber auch einige Vielredner. Von 7000 bis 20000 ist also alles dabei.
Du bist nicht falsch, weil du über Dinge redest. Die Mehrheit der Frauen braucht das Gespräch, um Gedanken zu ordnen, sich auf ein Problem zu fixieren und zu einer Entscheidung zu kommen. Durch das Gespräch selbst lösen sie das Problem. Es ist also ein Prozess . das Gespräch ist der Weg zum Ziel zu kommen.
Frauen sind generell bei Gesprächen eher beziehungsorientiert (siehe Schulz von Thun "Beziehungsohr"), während Männer in Gesprächen eher sachorientiert sind. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das von Dir aufgezeigte Verhalten ist eine typische Demand/Whitdrawal-Situation. Du forderst das Gespräch, er weicht aus oder zurück. Hier ein erläuternder Text (leider auf englisch):
https://www.psychologytoday.com/us/blog/tech-support/201412/the-most-toxic-pattern-in-any-relationship
Für Dich ist hier erst einmal wichtig, den Mechanismus zu begreifen.
Zwietens, dass Du hier von Deinem Mann in einer fordernden Rolle wahrgenommen wirst.
Drittens, dass ihr beide durch Eure Vergangenheit sozialisiert seid. D.h. ihr habt unterschiedliche Erfahrungen mit Gesprächen. Für Dich sind sie ein Zeichen von Zuneigung, für ihn vermutlich die Anbahnung von Problemen und Stress.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dJa, ich rede auch gern mal beim Denken. Mein Denken funktioniert durch Reden.
Nix schlimmes. Nur wenn es gar nicht mehr anders geht, solltest Du daran etwas ändern.
ABER: Respektiere auch, dass andere Menschen das anders handhaben. Wer zum Beispiel in einer Familie aufgewachsen ist, bei der Gespräche zumeist Streit bedeuteten, wird sich hier eher verschließen. Es lohnt sich also einmal nachzuforschen, wie wir das früher in der eigenen Familie erlebt haben.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch stelle auch über Kommunikation Nähe her und Vertrautheit. Und genau das gelingt mir eben in meiner Ehe nicht mehr.
Deine Sprache der Liebe ist demnach Zweisamkeit - die Zeit nur für Euch.
Dein Partner hat vermutlich eine andere Sprache. Welche?
Ein paar weitere Hinweise:
Dass Dein Partner sich aus dem Gespräch zurückzieht, muss nicht bedeuten, dass er kein Interesse hat.
Der Rückzug kann auch Vorsicht sein - auch wenn es eher klischeehaft ist: Männer reden viel: vorrangig um Probleme zu lösen. D.h. Dein Partner sitzt Dir gegenüber und versucht erstmal krampfhaft das eigentliche Problem zu verstehen. 😉
Da Du das in Deinem Redefluss erst einmal einkreist, um Dich dadurch besser zu fühlen, verwirrt ihn und er zieht sich aus Angst zurück, etwas falsch zu verstehen oder womöglich das Problem noch schlimmer zu machen.
Gleichzeitig fahren wir Männer in Stressistuationen unser Gehirn runter (lach nicht - das ist halt so). Kurz: wir machen dicht, werden passiv, schalten sozusagen auf Durchzug. Längere Zeit unserer Partnerin aufmerksam zu folgen kostet uns Energie und stresst. Wir möchten das Problem packen und in eine Schublade stecken!
Da kommt der Jäger raus: ein Problem? Wir killen es, werden dafür gelobt und ziehen uns erschöpft in unsere Höhle zurück. 😀
Was macht Dein Mann, wenn er vor Problemen flieht? Wie zieht er sich zurück? Wo ist seine Wohlfühlzone (Höhle)?
Das kann durchaus ein konkreter Ort sein (vor dem Fernseher, im eigenen Zimmer, im Arbeitsraum, im Bett). Hier kann ein Ortswechsel durchaus hilfreich sein.
Weitere Ansätze:
- für eine Hilfestellung, um den Draw/Whitdrawal-Effekt zu lösen ist eine Paartherapie nicht verkehrt. Du kannst es zwar im Gespräch (hrhr) mit ihm versuchen, aber oft sind das über längere Zeit gewachsene Verhaltensweisen, die man erst einmal wieder mühsam lösen muss.
- Ortswechsel: nicht gerade das Gespräch im Bett suchen, wenn er schlafen will.
- ihn um konkrete Termine bitten und nicht überfallen: "Ich möchte einfach Zeit mit Dir verbringen und mit dir reden. Du fehlst mir. Wann hättest Du für mich Zeit?"
- sucht Euch Aktivitäten außerhalb Eurer Wohnung, wo ihr Zeit miteinander verbringt und miteinander reden könnt. Das kann ein leckeres Abendessen sein oder auch auf der Fahrt zu einem Hotel oder Konzert. Vielleicht hat er auch Spaß zu Wandern oder zu Bummeln? D.h. das Gespräch läuft nebenher und ist nicht im Zentrum. Dein Mann ist noch nicht im Ruhemodus (daheim) und auch nicht gleich in Rückzugshaltung.
- Generell ist es nicht falsch, wenn Du auch Freundinnen hast, mit denen Du einfach so quatschen kannst. Damit entlastest Du Deinen Mann und kannst gleichzeitig einen Teil Deiner Gefühle abladen (Frauen brauchen das Gespräch viel eher als Männer, um negative Gefühle abzubauen).
- Respektiere, dass Dein Mann anders kommuniziert als Du. Uns Männern hilft es nur bedingt über Gefühle zu sprechen. Die meisten sehen da eher wenig nutzen drin. Das hat nichts damit zu tun, dass wir uns unserer Partnerin nicht verbunden fühlen.
Hoffe, es ist was brauchbares dabei.
Groffin

Veröffentlicht von: @groffinDeine Sprache der Liebe ist demnach Zweisamkeit - die Zeit nur für Euch.
Dein Partner hat vermutlich eine andere Sprache. Welche?
An das Buch, die fünf Sprachen der Liebe habe ich auch gedacht.
Vertrautheit eine Folge von...........
...............Annahme?!
Liebe Anonyma,
sehr ausführlich und offen hast du geschrieben, was deine Ehe sehr belastet.
Oder genauer, was dich in deiner Ehe belastet.
Für mich ist in meiner Ehe sehr wichtig geworden, meinen Partner so zu akzeptieren, wie er ist.
Mit all seinen Stärken, auch mit seinen Schwächen.
Das bedeutet für mich ein "Ja brutto".
Letztendlich möchte auch ich so geliebt werden.
Nicht als die, die ich idealer Weise sei könnte, sondern als ie, die ich bin.
Das macht unseren Umgang sehr viel entspannter.
Das könnte ein Lösungsansatz für dich sein.
Es gibt aber bestimmt mehr als nur einen , die alle zsammen ein Gesamtpaket zu neuem Glück sein könnte.
Ein weiterer Lösungsansatz für mich ist die Erkenntnis, das Liebe nicht nur ein Kribbeln im Bauch ist oder eine gesicherte wirtschaftliche Existenz.
Nur darauf eine Ehe aufzubauen kann irgendwann böse scheitern.
Liebe ist die Entscheidung für den Anderen.
Liebe braucht Arbeit.
Beziehung ist Arbeit.
Gute Beziehung ist oft viel Arbeit.
Beziehungen zu Anderen kann oft Flucht sein.
Nicht aufgearbeitete Beziehung aus vorhergehenden Beziehungen kann oft neue Beziehungen über kurz oder lang killen.
Bewusst machen solltest du dir, dass es weder Mr Perfekt noh Miss Perfekt gibt.
Weswegen es sich immer lohnt, in eine bestehende Beziehung zu investieren.
Dein Kommunikationsbedarf im Blick auf deinen Mann hat dir Groffin schon sehr fein erläutert.
Ein gutes Buch zum Thema Beziehungsgespräche findest du in den Buch von Marcus Lucas Möller
" Liebe ist ein Kind der Freiheit"
Seine drin aufgezeigten Gespräche finde ich sehr gut als Anleitung zu guten Gesprächen zwischen euch beiden.
Diese Anleitung ist gut strukturiert und im Hinblick auf Botschaften fein erläutert.
Noch ein weiterer Gedanke ist die Dankbarkeit.
Überlege dir, wofür du in eurer Ehe alles dankbar sein kannst.
Sprich diese Dankbarkeit laut aus.
Für dich alleine, vor Gott, besser noch an deinen Mann gerichtet.
Besinne dich auf seine Stärken.
Schreibe sie auf.
Reduziere ihn nicht auf seine Kommunikation.
Er ist mehr und hat dir einmal ganz viel mehr bedeutet.
Hol dir fachliche Hilfe nur für dich.
Das sind keine Appelle an dich, aber liebevolle Gedanken für euch von mir.
Seid beide behütet auf eurem Weg
Inge

Annahme
Ja.
Er nimmt mich nicht an, so wie ich bin. Das geht seit Jahren so, und er ist im allgemeinen nicht bereit, mir auch nur einen Schritt entgegenzukommen.
Und wenn er es tut, mach er spätestens nach ein paar Wochen den Schritt wieder zurück, und es ist alles wie zuvor.
Wir waren dieses Jahr zu ersten Mal bei einer Veranstaltung unserer Kirchgemeinde, die diese jedes Jahr für Ehepaare anbietet. Vieles, was gesagt wurde, wusste ich. Denn ich habe mich ja schon jahrelang damit beschäftigt. Z.B. die Sprachen der Liebe oder Einsichten in Kommunikationsstrukturen.
Es war trotzdem ein sehr guter Abend für uns. Ungefähr alle 2 Jahre erfahre ich dann auch mal, dass mein Mann sich mir öffnet. Ich erfahre etwas, das ich vorher nicht ahnte. Das gibt mir dann durchaus Hoffnung.
Nur, nach ein paar Wochen spätestens, ist es wie vorher.
Ihm fehlt nichts, offenbar. Ihm reicht es, dass er mich in seine Höhle geschleppt hat. Er ist zufrieden mit dem Status quo.
Vielleicht ist er eben einfach, wie er ist. Und ich bin wie ich bin. und es passt nicht wirklich gut zusammen. Und es wird eher schlimmer, während wir älter werden, weil sich naturgemäß die Eigenheiten stärker ausprägen.
Versteh mich richtig: Mir geht es nicht um Schuldzuweisungen. Ich bin jederzeit bereit, meinen Anteil zu sehen.
Ich bin allerdings auch nur ein Mensch und habe meine blinden Flecken.
Er macht es mir aber sehr schwer mit seiner Verschlossenheit. Ich weiß, ich kann nicht mehr mit diesem Tempo leben, dass ich vielleicht alle 2 Jahre einen Lichtblick habe, ansonsten, wenn es nach ihm geht, am besten alles so bleibt, wie es ist.
Und er will nicht wirklich etwas ändern. Für ihn ist es nicht dringlich und steht überhaupt nicht im Vordergrund. Das merke ich an fast allen seinen Reaktionen. Bei anderen Themen ist er sofort in der Spur und kann sich stundenlang mit dem Kauf eines neuen Autos (kein wirklich passendes Beispiel, ich suchte nur schnell eins) beschäftigen. Er kann aber keine 2 Minuten mir zuhören. Selbst, wenn ich ihn inständig bitte und ihm auch sage, wie sehr wichtig es für mich ist.
Selbst, wenn ich ihn frage: Ich möchte gern mit dir reden. Es ist mir ungeheuer wichtig. Wann hättest du denn Zeit für mich? Wann wärest du ausgeruht?
Ja, dann redet er eine Stunde mit mir. Es ist auch gut, für beide.
Aber ich merke ihm die Erleichterung förmlich an, dass er meint, jetzt hat er sein Pensum fürs nächste Jahr erfüllt...
Trotzdem kann ich mit manchen deiner Anregungen etwas anfangen, und ich werde es ausprobieren.
Denn: Man hat immer eine Wahl. Wir sind frei, uns zu entscheiden. Und diese Wahl wird von sehr vielen Gegebenheiten und Einstellungen beeinflusst.
Ich bin 51, ich halte mich für in keiner Weise naiv, und alle, die mich fragen, würden mich als einen sehr vernünftigen Menschen beschreiben, eher zu vernünftig.
Also, ich werde ein paar Ansätze von dir ausprobieren. Wahrscheinlich brauche ich auch tatsächlich Hilfe von außen.
Es ist nur einfach so: ich bin auch nur ein Mensch. Ich habe es schon jahrelang probiert. Ich bin am Rand meiner "Leidensfähigkeit".
Vielleicht ist es verständlich, dass ich mir, nun nach Jahren, auch die Frage stelle: Vielleicht muss, bei allem guten Willen, die Lösung auch anders (und z.B. gar nicht "gut christlich") aussehen.

Liebe Anonyma,
vielleicht hilft dir genau solch einGespräch weitr, wie du es ier mit mir gerade führst.
Wichtig dabei ist aus meiner Sicht:
" Ich " Botschaften, wie du sie auch in deinemPosting hier verwendest.
" Du bist" ist in den allermeisten Fällen sehr kontraproduktiv, weil festlegend.
Ich möchte dir Mut machen, dieses von mir genannte Buch einmal zu lesen.
Der leider sehr viel zu jung verstorbene Autor was Ehetherapeut und hat auch in diesem Thema geforscht.

Kurze Frage...
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dJa, dann redet er eine Stunde mit mir. Es ist auch gut, für beide.
Geht es Dir vorrangig darum, dass er Dir zuhört, oder dass er auch von sich erzählt?
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dAber ich merke ihm die Erleichterung förmlich an, dass er meint, jetzt hat er sein Pensum fürs nächste Jahr erfüllt...
😀 Ich merke, wie Dich das belastet, nicht falsch verstehen. Auf der anderen Seite sehe ich hier auch ein typisch männliches Verhalten.
Und: ich will Dir nicht allzu viele Hoffnungen machen, dass es mit einem anderen Mann früher oder später ähnlich läuft.
Wenn Du seine Sprache der Liebe kennst, ist es hilfreich, diese Gespräche mit seiner Liebessprache zu verknüpfen. Ein Geben und Nehmen in der Beziehung: er gibt Dir etwas, Du gibst ihm etwas. Damit kannst Du ihm helfen, in längeren Gesprächen etwas positives zu sehen und seine Einstellung zu ändern.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dUnd er will nicht wirklich etwas ändern.
Und hier ist genau der Knackpunkt. Du befindest Dich in einer Position der Forderung (Demand / Whitdrawal), während er mit dem Status-Quo zufrieden ist.
Diese Situation wird in einer Paarbeziehung "Enttäuschungsphase" genannt. Hier ist oft nicht mehr die gegenseitige Liebe das tragende Element, sondern die Routine. Früher oder später bemerkt einer der Partner, dass ihm das nicht mehr genug ist und sucht nach Erklärungen.
Einige dieser Erklärungen hast Du hier aufgeführt:
- Persönlichkeitszuschreibung (er ist eben ein Schweiger)
- problematische Umstände (er hat viel Stress, redet auf der Arbeit schon viel)
- Matching-Problem (wir passen nicht wirklich zusammen)
- usw.
Die Erklärungen müssen nicht zwangsläufig falsch sein, sind aber schon Flucht orientiert. Sie kommen aus einem Gefühl der Resignation heraus - oder eben der Enttäuschung, dass die Situation nicht so gut ist, wie sie sein könnte.
Wichtig ist, dass diese Phase auf jede längere Paarbeziehung zukommt - mal mehr mal weniger stark. Oft ist es ein Partner, der mit der Situation unzufrieden ist, zum Forderer wird und den anderen konfrontiert. Du hast vollkommen recht: bei allem Verständnis für ihn, müsst ihr gemeinsam an Eurer Beziehung arbeiten, damit sie intensiver werden kann.
Das bedeutet aber auch, eingefahrene Verhaltensmuster zu überdenken und zu ändern. Wenn dies nicht geschieht, werden die Konflikte stärker und die Enttäuschungsspirale setzt sich fort.
In der Enttäuschungsphase geht es nicht vorrangig darum, ein früher dagewesenes oder erhofftes Gefühl der Verbundenheit wieder zurückzuzwingen.
Hier bilden sich wieder die eigenen Persönlichkeiten der Partner stärker heraus: Abgrenzung, Eigenständigkeit und Selbständigkeit gewinnen an Gewicht. Gleichzeitig ist die Motivation nicht mehr so hoch, wie zu Beginn einer Beziehung - also das eigene Ego zugunsten des Partners zurückzustecken.
Sprich: die Beziehung und Liebe erfordert Arbeit.
Daher liegt in einer Enttäuschungsphase immer die Chance verborgen, dass die Beziehung am Ende stärker aus ihr hervorgeht.
Und hier bin ich an dem Punkt, wo eine Paartherapie hilfreich sein kann: einerseits, damit ihr beide versteht, in welcher Phase ihr Euch jeweils befindet und zweitens, damit ihr Eure jeweiligen Entwicklungsschritte wieder in Gleichklang bekommt.

Veröffentlicht von: @groffinAuf der anderen Seite sehe ich hier auch ein typisch männliches Verhalten.
"auch" - ich finde das, was Ano da beschreibt, schon sehr extrem.
Veröffentlicht von: @groffinWenn Du seine Sprache der Liebe kennst, ist es hilfreich, diese Gespräche mit seiner Liebessprache zu verknüpfen. Ein Geben und Nehmen in der Beziehung: er gibt Dir etwas, Du gibst ihm etwas. Damit kannst Du ihm helfen, in längeren Gesprächen etwas positives zu sehen und seine Einstellung zu ändern.
Mit anderen Worten: ein Tauschhandel. (Ich halte es persönlich für alles andere als klar, dass sich jemand verändert und mehr "liefert", nur weil er oder sie auf einmal mehr von dem bekommt, was er oder sie gern hat.)
Veröffentlicht von: @groffinDu hast vollkommen recht: bei allem Verständnis für ihn, müsst ihr gemeinsam an Eurer Beziehung arbeiten, damit sie intensiver werden kann.
Und das scheint er nicht zu wollen.
Veröffentlicht von: @groffinGleichzeitig ist die Motivation nicht mehr so hoch, wie zu Beginn einer Beziehung - also das eigene Ego zugunsten des Partners zurückzustecken.
Das macht Ano doch seit Jahren. Jetzt geht es halt gar nicht mehr.

Veröffentlicht von: @stundenglas"auch" - ich finde das, was Ano da beschreibt, schon sehr extrem.
Allerdings kennen wir nur eine Sicht der Dinge. Er wird das vermutlich etwas anders sehen.
Veröffentlicht von: @stundenglasMit anderen Worten: ein Tauschhandel
Mehr als das. Wenn Gespräche für ihn - aus diversen Gründen negativ besetzt sind - dann kann man entweder davon laufen, oder es zu ändern versuchen.
Ich sehe es daher eher als Ermutigung und Unterstützung, was für beide bestensfalls eine win-win-Situation wird.
Veröffentlicht von: @stundenglasDas macht Ano doch seit Jahren. Jetzt geht es halt gar nicht mehr.
Weil sie diejenige ist, die den Mangel empfindet. Zu Beginn einer Beziehung fallen die unterschiedlichen Charakterzüge nicht so sehr ins Gewicht. Meist sind beide motiviert, erst einmal zusammen zu wachsen - alles ist noch neu und man geht eher auf den Partner ein. Mit der Zeit lässt das nach und der Alltag wird zur Routine.

Veröffentlicht von: @groffinAllerdings kennen wir nur eine Sicht der Dinge. Er wird das vermutlich etwas anders sehen.
Ja, aber das liegt in der Natur eines Forum. Lässt sich also hier nicht großartig ändern.
Veröffentlicht von: @groffinWeil sie diejenige ist, die den Mangel empfindet. Zu Beginn einer Beziehung fallen die unterschiedlichen Charakterzüge nicht so sehr ins Gewicht. Meist sind beide motiviert, erst einmal zusammen zu wachsen - alles ist noch neu und man geht eher auf den Partner ein. Mit der Zeit lässt das nach und der Alltag wird zur Routine.
Weil sie den Mangel empfindet, geht es für sie nicht mehr. Warum aber sollte er sein Verhalten ändern, wenn für ihn alles gut ist? Wie es seiner Frau damit geht ist ihm doch - mir ist bewusst, nur in der hier lediglich von einer Seite dargestellten Version - egal. Das ist für mich nicht mit Alltag oder Routine zu erklären.

Veröffentlicht von: @stundenglasDas ist für mich nicht mit Alltag oder Routine zu erklären.
Leider doch. Das sind die Merkmale einer Enttäuschungsphase, die in eine Demand / Whitdrawal-Situation münden.
Einer wird unzufrieden, während für den anderen alles in Ordnung ist.
Ersterer fordert, der zweite weicht aus oder verweigert.
Dabei ist keiner von beiden schuldig.
Vieles davon ist angelerntes Verhalten - die Fähigkeit mit Konflikten umzugehen.
Idealerweise sprechen beide Partner miteinander, lösen das Problem und gut ist. Hier ist das nicht der Fall.
Wenn ein Partner - so wie hier beschrieben - sich dem Gespräch entzieht - dann werden die Probleme schlimmer.
Ändern lässt sich das nur durch ein paar wenige Maßnahmen, deren Erfolg von der Einsicht und Kooperationsbereitschaft beider Partner abhängt.
Ob Anos Mann die Probleme einsieht? Vermutlich nur, wenn er nicht in die Position desjenigen gedrängt wird, dessen Verhalten die Probleme verursachen.
Eine Paarberatung ist daher sinnvoll - um den Demand/Whitdrawal-Kreis zu durchbrechen.
Es kann allerdings trotzdem nicht schaden, die gemeinsamen Gespräche bewusst positiv für den Partner zu gestalten. (der Rat wird früher oder später ohnehin in der Paarberatung fallen)

Veröffentlicht von: @groffinLeider doch. Das sind die Merkmale einer Enttäuschungsphase, die in eine Demand / Whitdrawal-Situation münden.
Ich bin davon nicht so sehr überzeugt wie du.
Veröffentlicht von: @groffinOb Anos Mann die Probleme einsieht? Vermutlich nur, wenn er nicht in die Position desjenigen gedrängt wird, dessen Verhalten die Probleme verursachen.
Ach, auf Arbeit kann er es doch auch. Oder nicht...? Da fragt auch keiner nach erlernten Strukturen, da spurt er dann eben? Und zu Hause kann er sich halt leisten, was er will, weil die Frau mitspielt.
Veröffentlicht von: @groffinÄndern lässt sich das nur durch ein paar wenige Maßnahmen, deren Erfolg von der Einsicht und Kooperationsbereitschaft beider Partner abhängt.
Wie gesagt, da sehe ich kein Interesse seinerseits.
Die Anschaffung eines Boxsacks halte ich momentan für den besten Rat.

demand/ withdrawl, 5 Sprachen der Liebe
Veröffentlicht von: @stundenglasDie Anschaffung eines Boxsacks halte ich momentan für den besten Rat.
Danke, Stundenglas, du hast für einen meiner ersten Lacher des Tages gesorgt.
Veröffentlicht von: @stundenglasAch, auf Arbeit kann er es doch auch. Oder nicht...? Da fragt auch keiner nach erlernten Strukturen, da spurt er dann eben? Und zu Hause kann er sich halt leisten, was er will, weil die Frau mitspielt.
Ja. Ich denke auch, dass das eine Frage der Prioritäten ist. Denn der Mann ist hochintelligent, und er ist auch durchaus in der Lage, soziale Intelligenz einzusetzen (ungern, geht aber, wenn er muss).
Mir scheint die Einsicht zu wenig verbreitet zu sein, dass "jemanden lieben" eine Aktivität ist und dass man sich seinen Ehepartner nicht mit dem Ring am Finger gekauft hat.
Allerdings: und da hat Groffin mit allen seinen Aussagen recht, ich prüfe mich gerade auch um so mehr, ob ich ihn eigentlich in der Weise liebevoll behandele, wie er es sich wünscht. (damit habe ich aber auch nicht erst seit gestern angefangen...Auch die 5 Sprachen der Liebe sind mir schon länger bekannt.)
Übrigens danke für den Artikel zu demand/withdrawal. Was mich daran nicht gerade beruhigt ist, dass wohl oftmals demand/wihtdrawal-Verhalten letzten Endes dann nur noch das Symptom der Zerrüttung ist. Trotzdem konnte ich noch 2, 3 Ansätze draus entnehmen.
Auch der Wikipedia-Artikel zu den 5 Sprachen der Liebe ist hilfreich, da nochmals gut erklärt.
Trotzdem muss von beiden Seiten (!) eine Bereitschaft da sein, die Bedürfnisse des anderen zur Kenntnis zu nehmen. Manche sind irgendwie existenziell, da kann ja keiner aus seiner Haut.
Und wenn es wirklich so sein sollte, dass er von meiner Bitte, etwas mehr auf die Art geliebt zu werden, wie ich es verstehe, total überfordert ist - dann sehe ich keine Lösung, außer dass wir beiden Menschen vielleicht einfach nicht als Ehepartner zusammengehört hätten.
Bin aber mit meinen Gedanken und Taten noch nicht am Ende. Es ist wohl mindestens noch einen Versuch wert. Jemand hatte mir hier auch schon per PN einen Paartherapeuten empfohlen, falls es noch jemanden gibt, der eine Empfehlung in Süddeutschland machen kann?
Vielen Dank! Auch das Buch von Herrn Moeller werde ich mir bestellen. Hatte es längere Zeit ignoriert, da ich Psycho-Bestsellern meist misstraue. Klingt aber bei dem großen Internetbuchhändler dann doch ganz gut.

Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dMir scheint die Einsicht zu wenig verbreitet zu sein, dass "jemanden lieben" eine Aktivität ist und dass man sich seinen Ehepartner nicht mit dem Ring am Finger gekauft hat.
Wenn Aktivität bedeutet, dass man seinen Charakter ändern muss, dann wird es schwierig.
Ich bin der Ansicht, dass man in einer Ehe das Recht hat so angenommen zu werden wie man ist.
Wenn das nicht möglich ist, bleibt eben nur die Trennung und das Eingeständnis, dass man den falschen Partner gewählt hat.
Was ich nicht so gut finde ist es, dem Partner den schwarzen Peter zuzuschieben, um eine Trennung zu rechtfertigen.

Veröffentlicht von: @qdspielerIch bin der Ansicht, dass man in einer Ehe das Recht hat so angenommen zu werden wie man ist.
Das sehe ich prinzipiell genauso wie du.
Veröffentlicht von: @qdspielerWas ich nicht so gut finde ist es, dem Partner den schwarzen Peter zuzuschieben, um eine Trennung zu rechtfertigen.
Hattest du den Eindruck, dass das in diesem Diskussionsthema hier oder generell meine Absicht ist?
Ich behaupte, da kennst du mich ziemlich schlecht. Naja, du kennst mich gar nicht.
Trotzdem danke, immer wieder, für alle klaren Worte. Sie sind hilfreicher als alles "Drumherumgeschwurbel".
Du glaubst nicht, wie sehr ich mir wünsche, dass alles (oder das Wesentliche) passen würde. Wirklich. Ich bin eine sehr ehrliche Haut. Und wenn es schiefgeht, ist es zu einem sehr sehr großen Anteil meine Schuld. Weil ich es nicht hätte anfangen dürfen.

Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dHattest du den Eindruck, dass das in diesem Diskussionsthema hier oder generell meine Absicht ist?
So kommt es für mich rüber. Ob das nun Absicht ist oder nicht ist auch zweitrangig. Nun fühlst du dich ja auch noch von Stundenglas bestens verstanden, die deinem Mann schlicht Faulheit und Unwillen unterstellt.

Veröffentlicht von: @qdspielerSo kommt es für mich rüber.
Keine Ahnung, was dir diesen Eindruck vermittelt.
Bist du sicher, dass du da nicht irgendwas auf mich projizierst (was mit mir nichts zu tun hat, sondern eher mit dir?)
Ich hab es verstanden, was du sagen willst, schon beim ersten Mal. Und ich nehme das ernst, was du da sagst.
(du musst das also bitte kein drittes Mal vorbringen)

Einen kleinen Tipp habe ich noch für Euch.
Vielleicht wäre mal ein ganzer Tag in einer Therme/Sauna was für Euch.
Da gibt es kein Handy, kein TV oder sonst was, das ablenkt. In solch einen Tag passen dann jede Menge ungestörte Gespräche über Gott und die Welt.

Bist'n feiner Kerl, qdspieler, wenn ich mal so sagen darf. Deine Frau hat Glück.
Ja, warum nicht, klar. Vielleicht muss man die Sache auch einfach mal bisschen runtertransformieren, dann sieht sie schon gar nicht mehr so dramatisch aus ?

Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dBist'n feiner Kerl, qdspieler, wenn ich mal so sagen darf. Deine Frau hat Glück.
Und ich habe Glück gehabt die Richtige zu treffen. Ich glaube ich kann mich ziemlich gut mit deinem Mann identifizieren. Ich gehöre auch eher zu den verschlossenen...
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dJa, warum nicht, klar. Vielleicht muss man die Sache auch einfach mal bisschen runtertransformieren, dann sieht sie schon gar nicht mehr so dramatisch aus ?
Mach das einfach mal. Ich glaube dir ist gar nicht bewusst was das bringen kann.

noch ein P.S.
Das hier glaube ich wirklich (auch wenn Viele mein Gottesbild und meine Liberalität dabei nicht nachvollziehen können, aber es gibt ein festes Fundament, wie gesagt, das hier, das glaube ich wirklich):
"HERR, du erforschst mich und kennst mich! 2 Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es;
du verstehst meine Gedanken von ferne. 3 Du beobachtest mich, ob ich gehe oder liege,
und bist vertraut mit allen meinen Wegen; 4 ja, es ist kein Wort auf meiner Zunge,
das du, HERR, nicht völlig wüsstest. 5 Von allen Seiten umgibst du mich
und hältst deine Hand über mir. 6 Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar,
zu hoch, als dass ich sie fassen könnte! 7 Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist,
und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht? 8 Stiege ich hinauf zum Himmel,
so bist du da;
machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da! 9 Nähme ich Flügel der Morgenröte
und ließe mich nieder am äußersten Ende des Meeres, 10 so würde auch dort deine Hand
mich führen
und deine Rechte mich halten! "
und weiter im Text...
Warum sollte ich hier oder anderswo um die gute Meinung von Menschen über mich besorgt sein? Warum sollte ich versuchen, Fehler und Verantwortung von mir zu weisen? ER kennt mich, das ist genug. Mir kann bei diesem Thema hier nichts Angst machen (andere Dinge machen mir allerdings leider durchaus noch ganz schön Angst) weil, wenn ich IHM irgendwann begegnen darf, Jesus da sein wird. Und da halte ich es dann ganz mit gutem altem Luther. sola gratia - allein aus Gnade

Ich kann dir den Tipp geben, ein BidE Wochenende mit deinem Mann zu machen. Das nennt sich Begegnung in der Ehe und ist von Christen gemacht, aber sehr feinfühlig und nicht nur für Christen.
Google mal, was das ist. Das hat schon so manche Ehe gerettet, wenn auch meine nur sehr kurz.
Versuch alles und entscheide dann. Dann kannst du auch beruhigt gehen.
Aber ich glaube, dass dieses Wochenende euch beide wachrütteln könnte und danach arbeitet man anhand von mitgegebenen intensiven Fragen aneinander.
Da wird dann deinem Mann Einiges deutlich werden, wenn er kein Holzkopf ist.
Alles Gute euch!

Danke,
das ist auch noch mal ein Tipp. 😊
Tut mir leid, dass ihr gescheitert seid.

Hi Stundenglas,
Veröffentlicht von: @stundenglasAch, auf Arbeit kann er es doch auch. Oder nicht...? Da fragt auch keiner nach erlernten Strukturen, da spurt er dann eben? Und zu Hause kann er sich halt leisten, was er will, weil die Frau mitspielt.
Was mir hier nicht passt, ist die pauschale Schuldzuweisung.
Ich weiß nicht, was für einen Beruf Anos Mann ausübt. Es ist aber etwas anders, ob jemand z.B. als Lehrer den ganzen Tag fachlich sprechen muss, oder ob man daheim - im eigenen Rückzugsort - mit zusätzlichen Problemen konfrontiert wird.
Du hast insofern recht, dass man hoffen darf, dass der Partner auch seinen inneren Schweinehund aus Liebe zum Partner überwindet.
Die Frage nach seiner Liebessprache finde ich daher wichtig. Er muss kein liebloses A*** sein, nur weil er seine Liebe auf eine andere Weise ausdrückt, als Ano sie braucht. Das verliert man allzu schnell aus dem Blick, wenn man sich in der Mangel-Position wiederfindet.
Daher ist mein Ansatz nicht mit weiterem Druck zu arbeiten, sondern - und ich verstehe Ano so, dass sie die Beziehung noch nicht aufgegeben hat - auf zwei Ebenen zu arbeiten:
1. Für die Einsicht des Partners zu werben, dass die Beziehung so nicht weiter laufen kann.
2. Die unterschiedlichen Gründe, warum ihm das Gespräch mit seiner Frau so schwer fällt zu untersuchen und Vorbehalte, Gewohnheiten, Ängste, etc. abzubauen. Das ist aber keine Einbahnstraße, sondern beide Partner müssen sich verändern.
Veröffentlicht von: @stundenglasDie Anschaffung eines Boxsacks halte ich momentan für den besten Rat.
Oder anfangen Marathon zu laufen. Tatsächlich ist das aber nur ein Frustventil, was das eigentliche Problem nicht behebt.

Deine Beiträge klingen manchmal als wärst du ein Therapeut 😊
Aber ein guter!!

Veröffentlicht von: @tristesseAber ein guter!!
Nein.
Ich vermisse das Einfühlungsvermögen und fühle mich in meinem Problem von dem User auch nicht angenommen. Vielmehr vermittelt er mir den Eindruck, als wenn er prinzipiell alles im Griff hat und die Weisheit mit Löffeln gefressen. Der Knabe ist aber 10 Jahre jünger als ich...
Und aber auch: ja.
Denn ich habe aus den verlinkten Texten viel entnehmen können. Vielen Dank dafür!
Dass wir uns beide verändern müssen, ist mir schon länger klar. Ich versuche es auch, wirklich. Da kann ich mich noch 10 mal rauf und runter prüfen: Das Ergebnis ist immer: ich habe bestimmt Fehler gemacht. Aber ich wollte, ganz aufrichtig, meinen Mann lieben, und dass es ihm guttut und so wie es IHM guttut.
Ich bin eine ehrliche Haut. Hab in den meisten Fällen nur wenig Talent, mich selbst zu belügen. Was würde es denn auch bringen...
Ich bin nun mal bei meinem Mann etwas dringender geworden, und ich hoffe, dass wir uns irgendwie einander verständlich machen können. Jedenfalls sind wir diesbezüglich (ein weiteres Mal...) für das Wochenende verabredet.

Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch vermisse das Einfühlungsvermögen und fühle mich in meinem Problem von dem User auch nicht angenommen.
Das tut mir Leid für Dich, dass es so herzlos bei Dir ankommt. Es mag auf Dich empathielos wirken, weil ich das Ganze auf eine sachliche Ebene runterziehe, bei denen es eben nicht um Schuldzuweisungen geht.
Dass Du leidest merke ich. Und ich bewundere, dass Du trotz allem hier immer noch nicht aufgibst. Ich weiß nicht, ob ich nach so vielen Jahren noch Kraft dazu hätte.
Bei mir kommt es allerdings ein bißchen so an, dass Du Dir selbst zu viel Schuld auflädst.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dVielmehr vermittelt er mir den Eindruck, als wenn er prinzipiell alles im Griff hat und die Weisheit mit Löffeln gefressen.
Wie nett. Nein - ich habe weder die Weisheit mit Löffeln gefressen noch habe ich prinzipiell alles im Griff. Dass Du selbst schon viel weißt und Dir Gedanken gemacht hast, davon bin ich ausgegangen - daher mein erstes Post in diesem Thread.
Und ja - auch ich bin ein Mann der sich immer wieder bewusst machen muss, dass meine Frau in den Arm genommen werden will oder einfach Anerkennung braucht für das was sie jeden Tag tut.
So sehr wünsche ich Dir, dass Dein Mann einsichtig wird, sich schnell Dir zur Liebe ändert und Dir das gibt, was Du brauchst - ebenso wie Du ihn im Blick hast.
Ich wünsche Dir, dass Du Kraft und Klarheit dafür bekommst, was für Euch dran ist.
Sorry, wenn es vorher zu psychologisch war.
Groffin

Hallo.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch vermisse das Einfühlungsvermögen und fühle mich in meinem Problem von dem User auch nicht angenommen. Vielmehr vermittelt er mir den Eindruck, als wenn er prinzipiell alles im Griff hat und die Weisheit mit Löffeln gefressen. Der Knabe ist aber 10 Jahre jünger als ich...
Mancher User sind halt eher sach- und lösungsorientiert und halten sich nicht viel mit Händchenhalten und Bedauern auf, schmeckt mir auch manchmal nicht 😊 Das ist jetzt nicht despektierlich gemeint.
Als unsensibel und nicht einfühlsam hab ich Groffin eigentlich jetzt nicht kennengelernt.
Über jemanden Anwesenden in der dritten Person zu reden und ihn als "Knabe" zu bezeichnen finde ich übrigens auch nicht wirklich feinfühlig, ebenso hätte Du das mit der "Weisheit mit Löffeln gefressen" auch höflicher formulieren können.
Die User hier geben sich, wie ich das hier sehe, wirklich Mühe, Dir zu helfen und sich einzubringen.
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dIch bin nun mal bei meinem Mann etwas dringender geworden, und ich hoffe, dass wir uns irgendwie einander verständlich machen können. Jedenfalls sind wir diesbezüglich (ein weiteres Mal...) für das Wochenende verabredet.
Ich bin gespannt, wie es da für Dich weitergeht und wünsche Dir alles Gute für das Wochenende.

Hej Anonyma,
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dDer Knabe
hmm... bitte auch mit den Antwortenden behutsam sein...
Liebe Grüße
fr😌sch

@tristesse und Mod
Ihr habt beide recht, ich kann mich auch mal zügeln.
Wobei "Händchen halten" vs. "sachlich" die Sache vielleicht auch haarscharf verfehlt - zumal bei Themen, wo wohl jeder mal ein bisschen Händchenhalten (oder auch schwarzen Humor) brauchen könnte...

Ich werde mit Sicherheit kein Wettstreit darum beginnen, wer hier mehr und weniger sachlich ist.
Dazu ist das Thema zu wichtig.

Veröffentlicht von: @tristesseDazu ist das Thema zu wichtig.
Tristesse, halt doch mal einen Augenblick inne.
Was ich sagen wollte: Ich habe hier auch Zuspruch gebraucht. Ich bin doch auch nur ein Mensch. Manchmal brauche ich auch jemanden, der mir virtuell ein bisschen "das Händchen hält". Und es hat mir gutgetan, wenn Mancher das hier auch tat.
Manchmal muss es damit beginnen, dass sich dir jemand zuwendet und dich einfach nur annimmt. Auch, wenn die Art des anderen dir vielleicht auf den Keks geht (mir gehen auch Viele auf den Keks...)
Darum habe ich aber hier im Mi-FÜ geschrieben, weil ich mir das erhofft habe: Annahme, einfach, weil ich ein Mitmensch bin (auch, wenn mich manche vielleicht als einen nervigen Mitmenschen empfinden mögen...), erst mal Annahme, und dann: "Erzähl doch mal. Ich hör dir zu, ohne dir sofort meine (!) - vermeintliche - Lösung um die Ohren zu hauen. Ich sitze einfach nur mal da und hoffe mit dir, dass du einen Weg finden kannst."
Wenn du den Eindruck gewonnen haben solltest, dass es um einen Wettstreit geht, habe ich mich vielleicht auch irgendwo falsch ausgedrückt (und ja, ich habe manchmal auch Haare auf den Zähnen.) Aber es ging mir wirklich um nichts weniger als um einen Wettbewerb.
Veröffentlicht von: @tristesseDazu ist das Thema zu wichtig.
Es ist gut, dass du Thema wichtig findest. in allererster Linie ist es aber mein (!) Thema.
Und ab und an ist man auch einfach verzweifelt genug, um sich nicht mehr mit allzu viel Höflichkeiten aufzuhalten.
Vielleicht kennst du das ja von dir selten mal auch. Danke für dein Verständnis.

P.S. @tristesse und Mod
Übrigens habe ich mich an anderer Stelle schon in aller Form bei Groffin für meine Ausdrucksweise entschuldigt.

Frage:
Liebe Anonyma,
was brauchst du wirklich von uns?
Ein Boxsack hat dir schon geholfen.
Eine Entscheidung unsererseits, oder auch eine Erlaubnis in eine bestimmte Richtung, die du gehen kannst, kann und darf dir niemand von uns abnehmen.
Aber Hilfe in welcher Form wäre für dich gutund wichtig?
Wo willst du wirklich hin?
Denn für mich klingst du sehr zerrissen.
Lieben Groß
Inge

Antwort: Ich habe es schon. und: Zeit
Hallo Irrwisch,
ich hab schon von jedem von euch etwas bekommen, was mir weitergeholfen hat. Auch wenn ich manche Aussagen schon als ziemlich hart empfunden habe, manche sogar als übergriffig und manche einfach als nicht passend.
Aber ich habe gebraucht: Zuspruch. Den Eindruck, dass ich nicht die einzige "Verrückte" bin mit so einem Problem. Den Eindruck, dass mich jemand versteht. Ich war nämlich schon total demoralisiert, ich hab überhaupt kein Land mehr gesehen.
Danke, Stundenglas. Danke, qdspieler, auch wenn du vielleicht ein bisschen zu hart warst - aber herzlich warst du auch. Und vor allem lebenspraktisch... Das hat mir geholfen, ein bisschen von der selbst empfundenen Dramatik rauszunehmen.
Veröffentlicht von: @irrwischDenn für mich klingst du sehr zerrissen.
Nein, ich bin nicht mehr so zerrissen.
Wozu im übrigen der Mann beigetragen hat, in den ich aktuell verliebt war. Er hat meiner Bitte entsprochen, und sich mal selbst in den Hintern getreten. Da also erst mal wieder etwas Ruhe.
Ich weiß nicht, woher ihr den Eindruck nehmt, ich würde nach einer Erlaubnis oder nach der Abnahme einer Entscheidung suchen. Das tue ich nicht.
Ich übernehme für mich selbst die Verantwortung, ich bin erwachsen genug.
Ich habe den eher den Eindruck, dass mancher das gern hätte, dass ich genau seine Anschauung übernehme und genau nach seinem Rat handele. Damit kann ich aber nicht dienen. Das ist nämlich genau das, was ich als stark übergriffig empfinde und wo ich säuerlich reagiere.
Bitte ab und zu jeder auch mal selbst fragen, ob er nicht Sachverhalte und Emotionen aus seinem eigenen Erleben auf mich projiziert. Und ob nicht er es ist, der mir gerne die Entscheidung abnehmen und mich mit sanfter Gewalt gern in seine Richtung lenken würde. Dem kann ich, wie gesagt, nicht entsprechen. Und ich will es auch nicht. Denn jede Lösung, die nicht wirklich meine eigene ist, würde auf die Dauer nicht tragen.
Ich habe genau das bekommen, was ich wollte: ein paar Ansichten, ein paar Anstöße, auch den Tipp für eine Paartherapie, allerdings zu weit weg, um praktikabel zu sein. Vielleicht kommt ja noch ein Tipp in Süddeutschland. Team F möchte ich nicht, das passt nicht. Es ist mir, sorry zu "evangelikal". Deren Ansätze kenne ich wirklich alle - auch, ja ich weiß, wenn die Mehrheit hier mir das nicht glaubt.
Ich denke nämlich, genau so wie Stundenglas, nicht, dass die "5 Sprachen der Liebe" als ein Tauschhandel funktionieren können. Das habe ich nämlich schon festgestellt, dass das nicht geht. Sondern, wie bei jeder anderen Sprache auch, kann ich auch tagelang, jahrelang reden und produziere immer nur wieder neue Missverständnisse. Ein Tauschhandel allein ist es also nicht, da fehlt noch irgendwas.
und was ich jetzt noch brauche, ist: Zeit. Um alles zu verdauen und die neuen Ansätze auszuprobieren. Einfach Zeit.
Allen hier vielen Dank für ihr Nachdenken und ihren Rat.
und an manche hier die Bitte, sich selbst zu prüfen, ob sie nicht in ihren Ratschlägen auch eine sanfte Gewalt ausüben bzw. bei ihrem Rat ganz andere Motive - auch - haben, als den anderen zu unterstützen.
und bitte, niemand von uns ist davon frei, selbstverständlich auch ich nicht.
Drum schließe ich lieber mit: Danke!!! Seid gesegnet. Ein schönes Wochenende.

Laufen tu ich schon.
und ja, es hilft
Allerdings, Marathon fände ich dann doch übertrieben. Für mich reicht's auch ne Nummer kleiner.

P.S. an stundenglas
Übrigens passiert es mir in diesem Thread zum ersten Mal, seit ich auf Jesus.de bin,
dass ich mich von Stundenglas voll und ganz verstanden fühle!
Vielen Dank, liebe Stundenglas, dafür, dass du hier so liebevoll mit mir umgegangen bist. Das hat mir sehr viel gegeben, und das gibt mir Kraft. ✝
Dankeschön, von Herzen.
(Allein dieses Erlebnis mit Stundenglas hier war schon ein mittleres Kommunikationswunder, denn wir haben uns eigentlich noch nie verstanden, und ich bin schon seeeehr lange hier. 😎 )
Soll einer noch sagen, kein Wunder... man muss ja klein anfangen!

Veröffentlicht von: @groffinOder anfangen Marathon zu laufen. Tatsächlich ist das aber nur ein Frustventil, was das eigentliche Problem nicht behebt.
Jein, wenn das Problem auch im Umgang mit dem "Macken"/Eigenheiten des anderen liegen, dann ist es mehr als nur ein Frustventil, wenn körperliche Auslastung und eigene Grenzerfahrung einem da helfen (können).
Veröffentlicht von: @groffinDu hast insofern recht, dass man hoffen darf, dass der Partner auch seinen inneren Schweinehund aus Liebe zum Partner überwindet.
Die Frage nach seiner Liebessprache finde ich daher wichtig. Er muss kein liebloses A*** sein, nur weil er seine Liebe auf eine andere Weise ausdrückt, als Ano sie braucht. Das verliert man allzu schnell aus dem Blick, wenn man sich in der Mangel-Position wiederfindet.
o.t. da hier nicht wirklich Thema: Ich halte nichts von diesen Liebessprachen. Gibt es, bei all der Begeisterung, die hier im Forum immer wieder aufgebracht wird, eigentlich einen wissenschaftlichen Hinweis darauf, dass Paare, die sich entsprechend dieses Konzepts verhalten, glücklicher sind?
Das finde ich eine sehr schwierige Situation. Teils kenne ich das aus einer vergangenen Partnerschaft, wobei der Mann nicht wie deiner wunderbar war. Aber dieses Problem, dass Kommunikation unerwünscht war - ja, das kenne ich.
Im Freundeskreis mehr reden ist definitiv gut, da kann man manche Bedürfnisse auch "auslagern". Nur wenn es ein Bedürfnis ist, das man dem Partner gegenüber hat, kann man es ja nicht völlig auf andere verschieben...
Veröffentlicht von: @anonyma-ee0b8c47dKann es denn wirklich sein, dass ich quasi für meinen fehlenden Mut an anderer Stelle jetzt bis auf weiteres "bestraft" werde?
Du stellst das ja schon in Anführungszeichen, und das ist auch gut so. Ich halte nichts davon, hier in Kategorien von "Bestrafung", "Belohnung" etc. zu denken, das stellt die Entscheidungen, die man (vielleicht aus der Not heraus, vielleicht weil man es nicht besser konnte/wusste) in der Vergangenheit getroffen hat, in so ein be- oder gar verurteilendes Licht. Es kann natürlich sein, dass das jetzt die Konsequenzen deiner Entscheidung sind.
Allerdings frage ich mich, inwieweit dein Mann wirklich versteht, wie sehr du unter diesem Mangel leidest. Oft ist es ja so, dass man einen Mangel bei einem anderen nicht richtig begreift, weil man selbst ihn nicht empfindet. Und es ist ein ganzes Stück Arbeit, diesen Mangel als solchen anzuerkennen, wenn er für einen selbst absolut nicht existiert.
Das ist ein bisschen so, als würden zwei Leute vor einem Tisch sitzen. Der eine sieht einen Haufen tolles, leckeres Essen, der andere sieht drei Kekskrümel. Beide essen das, was da ist, der eine ist natürlich pappsatt, der andere hat Hunger. Und keiner kann wirklich begreifen, dass sie gerade genau dasselbe gegessen haben und wieso denn der andere so satt ist/noch so viel Hunger hat.
Du sagst, du hast versucht, ihm die Tragweite des Problems zu vermitteln. Ich habe festgestellt, dass manche Menschen es nicht verstehen, wenn es "nur" die eigene Partnerin ist, die ihr Problem darlegt. Damals hatten mein Partner und ich ein Problem, das wir allein nicht lösen konnten. Er hat es einfach nicht wirklich so ernst nehmen wollen oder können, wie es war, wenn ich ihn darauf angesprochen habe. Erst, als unser Gemeindeältester ein Gespräch mit ihm hatte, hat er verstanden, dass da wirklich etwas im Argen liegt und er daran mitarbeiten muss. Wäre das evtl. eine Idee für euch, dass eine außenstehende, aber bekannte Person, der er vertraut/die er respektiert, da mit ihm bzw. mit euch einmal redet? Natürlich wäre das nur ein Anfang...
(Übrigens, falls du dabei an mich gedacht hattest: die zweite Anonyma war nicht ich - ich hatte den Beitrag noch gelesen, und so etwas würde ich hier sicher nicht vorschlagen.)

Veröffentlicht von: @invar_vigandunDu sagst, du hast versucht, ihm die Tragweite des Problems zu vermitteln. Ich habe festgestellt, dass manche Menschen es nicht verstehen, wenn es "nur" die eigene Partnerin ist, die ihr Problem darlegt. Damals hatten mein Partner und ich ein Problem, das wir allein nicht lösen konnten. Er hat es einfach nicht wirklich so ernst nehmen wollen oder können, wie es war, wenn ich ihn darauf angesprochen habe. Erst, als unser Gemeindeältester ein Gespräch mit ihm hatte, hat er verstanden, dass da wirklich etwas im Argen liegt und er daran mitarbeiten muss. Wäre das evtl. eine Idee für euch, dass eine außenstehende, aber bekannte Person, der er vertraut/die er respektiert, da mit ihm bzw. mit euch einmal redet? Natürlich wäre das nur ein Anfang...
Das ist mal noch eine gute Idee. Danke dir dafür!
Ich werde mal nachdenken, ob mir da jemand einfällt.

Aufräumen
Liebe Anonyma,
mich juckt es in den Fingern dir zu antworten und gleichzeitig zweifele ich daran, ob ich dieses Posting überhaupt abschicken werde. Werden wir ja dann am Ende sehen...
Wenn du kein Interesse an dem Geschreibsel von jemandem hast, der zwanzig Jahre jünger ist als du, dann brauchst du nicht weiter lesen.
In meiner Ehe mit meinem Mann läuft es was Kommunikation angeht an vielen Punkten ähnlich, aber gleichzeitig auch etwas anderes, da unsere Ehe eine andere Grundlage hat und ich meinen Mann definitiv liebe.
Ich schreibe hier aus der Position der "Schweigenden" - wenn das auch nicht so ganz korrekt ist, da ich sehr sehr viel rede, aber eher Belanglosigkeiten, Terminabsprachen, Erlebnisse des Tages, Angelegenheiten, die unser Kind betreffen. Das sind aber alles Dinge, die meinen Mann nicht so richtig interessieren, bzw. bei denen ich mich am besten kurz fassen soll.
Die großen wichtigen Themen für unsere Beziehung, die fallen mir aber verdammt schwer und da habe ich im normalen Arbeitsalltag absolut keinen Nerv für.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Die folgenden Punkte sind die zwei Hauptgründe:
- Tatsächlich rede ich in meinem Job auch sehr viel wie dein Mann. Das variiert zwar über den Tag hinweg und ist abhängig vom Termin, aber mein Tag besteht überwiegend aus Reden und Zuhören, Nachdenken, Reflektieren und die Themen sind überwiegend keine Sachthemen, sondern ganz klar emotionale Themen. Da geht dann abends noch das belanglose Geplaudere, aber alles was irgendwie emotional aufgeladen ist und dann noch mit MIR als Person zu tun hat, das ist dann häufig echt zu viel.
- Ich erlebe meinen Mann in seiner Art Gespräche einzufordern häufig sehr fordernd und ich erlebe auch seine Art Gespräche zu führen für mich nicht hilfreich bzw. ich erlebe seine Art als angreifend, was natürlich der Gesprächsführung nicht hilft. Dann ist es mir natürlich erst recht zu viel mit ihm zu reden.
Da es in unsere Ehe deshalb schon häufiger gekriselt hat, arbeiten wir da schon dran, dass es besser wird und wir haben zwar noch nicht die "perfekte" Lösung, aber unsere Lösungsstrategien sehen wie folgt aus:
- Jeder darf Gesprächsbedarf anmelden. Wenn es jetzt gerade nicht geht, muss der andere einen Termin benennen und einhalten, wann es geht.
- Vor dem eigentlichen Gespräch werden die Erwartungen geklärt - das ist bei uns der Hauptknackpunkt. Mein Mann möchte in Gesprächen hauptsächlich verstanden werden und emotionale Unterstützung haben "Ja, ich verstehe, dass es dir damit schlecht geht. Ja, ich sehe, dass du unter xy leidest.". Wohingegen ich sehr pragmatisch und lösungsorientiert vorgehen möchte "Was ist das Problem?" "Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es?" "Wie machen wir jetzt weiter?" - Wie man unschwer erkennen kann, prallen da zwei ganz verschiedene Ansätze aufeinander und deshalb klären wir VOR dem Gespräch, was denn jetzt gerade der Wunsch des anderen ist, damit wir nicht aneinander vorbei reden.
- Die Bedürfnisse des anderen wahrnehmen und ihm annehmen, wie er ist. Wir können uns beide gegenseitig viel besser annehmen, seitdem wir aufgehört haben den anderen ändern zu wollen. Und wir haben auch beide festgestellt, dass wir nur dann, wenn wir mit uns selbst unzufrieden sind, das auch auf den anderen projezieren. Wenn wir mit uns selbst im Reinen sind, dann bieten wir selbst keine Angriffsfläche und es ergibt sich auch nicht die Notwendigkeit den anderen "klein" zu machen oder ändern zu wollen. Ein Problem mit dem anderen ist immer in erster Linie auch ein Problem mit sich selbst.
Liebe Ano,
falls du bis hier gekommen bist und meine persönliche Geschichte gelesen hast, mag ich dir noch meine Gedanken zu deinen Postings mit auf den Weg geben.
Ich bemühe mich behutsam zu sein. Bitte behalte im Kopf, dass ich nur das "sehe", was du hier schreibst und dies nur einen Teil deiner Wahrheit beinhaltet. Was hier natürlich gänzlich fehlt ist die tatsächliche Perspektive deines Mannes. Darüber hinaus ist alles was ich schreibe, mein persönlicher Eindruck, der definitiv falsch sein kann.
Ich erlebe deine Postings als hadernd, widersprüchlich und verzweifelt. Auf mich wirkst du nicht so, als wärst du mit dir im Reinen. Du schreibst im Eingangsposting auch viel von deiner Vergangenheit, von früheren Beziehungen, von "Strafe" für eine falsche Entscheidung. Ich persönlich glaube, dass du erst mal mit dir ins Reine kommen musst, bevor du an deiner Ehe wirklich was drehen kannst. Wenn du dich nicht annimmst und liebst so wie du bist mit allen Fehlern und Schwächen und vielleicht auch "falschen" Entscheidungen, wirst du m.E. nach deinem Mann keine Liebe entgegen bringen können. Und das ist die Grundlage für Vertrautheit, für Annehmen können und Angenommen sein. Das ist die Grundlage für JEDE Beziehung.
Ich erlebe dich aber auch in deinen Postings als jemand, der ein "Ja-Aber" Kandidat ist. Ich lese immer wieder raus "Hab ich schon probiert.", "Kenn ich schon.", "Hab ich schon gemacht.", "Hat alles nichts gebracht."... das sind häufig die Menschen, die auch in einer Therapie zu allem sagen "Hab ich probiert, hat nix gebracht." und wenn man dann genauer hinschaut, ist entweder das Problem ein ganz anderes wie dargestellt oder es wurde nur halbherzig versucht.
Ich möchte dir mit auf den Weg geben, dass du mit Gottes Hilfe bei dir ganz gut hinschauen lernst. Vielleicht auch im Rahmen einer Therapie oder Seelsorge, falls du das nicht hast. Mein Lieblingstherapeut aus meiner Ausbildung hat bei Beziehungsproblemen immer gesagt "Du musst erst mal bei dir aufräumen, damit du Platz für dein Gegenüber hast."
Liebe Grüße
Ano

Finde mich in deinem Beitrag nicht wieder.
Nein, kein ja-aber-Kandidat
Und ich habe tatsächlich Vieles von dem schon ausprobiert, was hier vorgeschlagen wurde.
übrigens hat mein Mann keinen Sprechberuf und keinen sozialen Beruf. Vielmehr einen Büroberuf, allerdings mit stark überdurchschnittlichem Anteil an Kommunikation und Meetings (IT-Beratung).
Du sagst ja selbst, dass du deinen Mann "definitiv liebst". Wohl jedem, der die äußere Freiheit hat, sich für einen solchen Menschen zu entscheiden und denjenigen noch dazu rechtzeitig findet.
Es ist doch einfach so: Wenn du jahrelang versuchst, auch an dir arbeitest, dich auch schon verändert hast. Das habe ich - und so furchtbar verdreht bin ich nun auch wieder nicht...
Dann ist doch die Frage: Wie lange muss ich mich eigentlich (vor allem in den Augen anderer...) noch therapieren, bis ich einfach mal leben darf???
Mir scheint die Lösung anderswo zu liegen: Eher mal mit meinem Mann zu schauen, was für den jeweiligen jeweils die Beziehung ausmachen soll. Was unverzichtbar ist, und wo es vielleicht einen Plan B gibt.
und vielleicht findet man sogar auch ein bisschen Humor wieder 😊