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Christen und Impfungen

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Johannes22
Themenstarter
Beiträge : 2973

Wieder mal hat es einen radikalen Impfgegner erwischt,

"Mehrfach sprach er sich gegen die Coronaimpfung aus – um gesund zu bleiben, solle man lieber beten. Nun ist der Chef des christlichen US-Senders Daystar, Marcus Lamb, nach einer Covid-Erkrankung gestorben."

https://www.spiegel.de/panorama/leute/marcus-lamb-daystar-gruender-stirbt-nach-corona-infektion-a-44b572a2-8217-4b07-997b-b1590971383b

Etwas an der Argumentation verstehe ich nicht:

Das Argument ist ja: Sich impfen lassen ist ein Eingriff in Gottes Schöpfung und lässt auf mangelndes Gottvertrauen schließen.

Aber mit diesem Argument müsste ich ja alle medizinischen Eingriffe ablehnen, meine Rauchmelder abmontieren und auch auf den Blitzableiter verzichten.

Warum ist das ausgerechnet bei der Impfung jetzt ein Argument?

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259 Antworten
Groffin
Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @johannes22

Aber mit diesem Argument müsste ich ja alle medizinischen Eingriffe ablehnen, meine Rauchmelder abmontieren und auch auf den Blitzableiter verzichten.

Ja, das ist unlogisch - ebenso wie Sicherheitsgurt beim Autofahren, Händewaschen nach der Toilette oder die Sicherung herausdrehen sobald man an elektrischen Leitungen rumfummelt.

Glücklicherweise denken wohl auch die meisten Christen anders. Gottvertrauen bedeutet nicht zwangsweise sich unnötig Gefahren auszusetzen, sondern die Hilfe anzunehmen die uns gegeben ist, um diese auch ohne Wunder überstehen zu können.

Zwischen: "All Eure Sorge werft auf ihn, denn er sorgt für Euch" und "Du sollst den Herrn Deinen Gott nicht versuchen" ist es manchmal kein großer Schritt.

Was ich beobachte sind mehrerlei Strömungen in christlichen Kreisen.
Die meisten verhalten sich vernünftig, lassen sich bis auf ein paar Querulanten impfen, nehme Schulmedizinische Hilfe in Anspruch, usw - verhalten sich also wie alle anderen.
Dann gibt es Gruppen, die ihren elitären Status fröhnen und alles was von Außen (spricht Gesellschaft und Politik) vorgeschrieben wird, erstmal kategorisch ablehnen. Denn die Welt ist ja böse und deshalb kann von dort nix gutes kommen. Man schottet sich ab und begehrt gegen alles auf, was den eigenen Machtanspruch gefährden könnte.

Dann gibt es Gruppen, die einen... sagen wir einmal... komplizierten Umgang mit Ängsten haben. Die leugnen zwar nicht Corona, aber weil die Gesamtsituation als Bedrohung wahrgenommen wird, wird auch emotional reagiert. Alles was Angst macht, muss vom Teufel sein und gegen das muss man sich stellen. Beten, singen und meditieren gegen Corona beruhigt die Geister und erweckt den Eindruck, dass damit alles erledigt sei. Generell ist gegen beten, singen und meditieren nichts einzuwenden, aber man sollte es halt nicht dabei belassen.

Tja und dann gibt es noch welche die gerne an Verschwörungstheorien glauben. Da wird die Impfung als Zeichen des Tieres gedeutet, weshalb man sich als guter Christ dagegen wehren müsse. Einschränkungen im Einzelhandel usw. befeuern solche Argumentationen natürlich noch.

groffin antworten


GoodFruit
Beiträge : 2590

Nun, es war seine Entscheidung, sich als Teil einer Riskogruppe (Alter) nicht impfen zu lassen. Das Risiko muss ihm bewußt gewesen sein.

Jetzt ist er bei Gott. Können wir das bewerten, ob es für ihn eine guter oder ein schlechter Weg war? Ich würde mich das nicht trauen.

Christen aber auch Menschen ohne christlichen Bezug haben oft technologische Errungenschaften zunächst einmal abgelehnt - und heute nutzt sie jeder, ohne sich darüber Gedanken zu machen. Man denke nur mal an Auto, Eisenbahn oder Flugzeug.

Veröffentlicht von: @johannes22

Warum ist das ausgerechnet bei der Impfung jetzt ein Argument?

Nun, ich weiß nich, ob er gegen Tetanus oder Hepatitis geimpft war. Ich könnte mir das gut vorstellen, denn das Problem, das viele mit den Impfstoffen gegen Covid 19 haben, ist ja nicht eine generelle Ablehnung von Impfungen sondern dass da komplett neue Technologien zum Einsatz kommen, die in großer Masse noch nie so angewendet wurden und für die es keine Langzeiterfahrungen gibt.

Es bleibt da eine gewisse Unsicherheit, es mag eine Gefahr geben, die wir nicht kennen, weil wir sie nicht kennen können. Aber es ist genauso gut möglich, dass es da keine Gefahr gibt. Diese Frage lässt sich nicht mit letzter Sicherheit beantworten.

Welche Gefahr hätte die Impfung für den Moderator bringen können? Ich sehe, dass die meisten Geimpften ganz normal weiterleben - und das jetzt über Monate. Der Zeitraum, da es einen zu erwartenden direkten Einfluss einer Impfung gibt, beläuft sich auf ca. 2 Monate. Von daher denke ich, dass da nichts mehr kommt.

Was wir aber nicht wissen ist, ob es einen Einfluss in diesem Zeitraum gezeugte Kinder gibt. Das können wir erst beantworten, wenn man sich die ca. ab Juni 2022 geborenen mal genauer ansieht. Aber da ich davon ausgehe, dass Marcus Lamb mit 64 nicht mehr reproduktiv aktiv werden wollte, hätte er sich ruhig impfen lassen können.

Ich bin etwas jünger als Marcus Lamb, aber ich habe mich Impfen lassen. Heute ist der letzte Tag meiner Quarantäne. Ich hatte Covid 19 in einer ganz leichten Form. Aber der PCR Test war klar positiv. Ich bin froh, dass ich mich habe impfen lassen.

Ich hatte mich übrigens für Johnson&Johnson entschieden, obwohl dieser Impfstoff statistisch gesehen mehr Komplikationen mit sich brachte als die RNA Impfstoffe. Auch das Verfahrung von Johnson&Johnson ist ganz neu - aber es simuliert jedenfalls genteschnisch gestützt den klassischen Impfansatz während die mRNA Technik etwas ganz Neues ist. Letzteres hätte ich mir vielleicht gegönnt, wenn es da um Heilungschancen bei einer sonst unheilbaren schweren Erkrankung gehen würde. Aber so war ich froh, einen nahezu klassischen Impfstoff bekommen zu können und habe dafür ein größeres bekanntes Risiko in Kauf genommen um ein unbekanntes und vielleicht gar nicht existentes Risiko auszuschließen.

Ich denke, dass Überlegungen von der Art, wie ich die da angestellt habe, viele vom Impfen abhalten. Das Angebot eines Impfschutzes durch einen Totinpfstoff im klassischen Sinne, den es ja inzwischen gibt (nur nicht bei uns) würde vermutlich Viele zur Impfung treiben, weil sie da dann eine bekannte Technik auf sich loslassen können.

Keiner musste gleich in den Zug einsteigen, als der grad erfunden war. Die Leute konnten beobachten, was mit denen passierte, die eingestiegen sind und dass sie ganz normal wieder ausstiegen. So ist es dann leichter, sich auf das "Wagnis" einer neuen Technologie einzulassen. Beim Impfen ist es ähnlich.

Veröffentlicht von: @johannes22

Das Argument ist ja: Sich impfen lassen ist ein Eingriff in Gottes Schöpfung und lässt auf mangelndes Gottvertrauen schließen.

Es kann auch Gottvertrauen sein, das einen den Mut gibt, sich impfen zu lassen. Sollte Gott kleiner sein als der Impfstoff? Sollte es Gott nicht möglich sein, mich vor möglichen unerwarteten Folgen einer Impfung zu schützen? Auch diese Fragen halte ich für eine Christen für berechtigt. Aber ich möchte auch niemanden verurteilen, der sich nicht traut, diese neue Technologie auf sich loszulassen. Auch dann nicht, wenn diese Entscheidung ihm das Leben gekostet hat.

LG
GoodFruit

goodfruit antworten
3 Antworten
Groffin
(@groffin)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 1873
Veröffentlicht von: @goodfruit

Nun, ich weiß nich, ob er gegen Tetanus oder Hepatitis geimpft war. Ich könnte mir das gut vorstellen, denn das Problem, das viele mit den Impfstoffen gegen Covid 19 haben, ist ja nicht eine generelle Ablehnung von Impfungen sondern dass da komplett neue Technologien zum Einsatz kommen, die in großer Masse noch nie so angewendet wurden und für die es keine Langzeiterfahrungen gibt.

Naja - in einer Sendung argumentiert er, dass das vom Teufel komme und der Teufel ein Interesse daran hat Menschen aus dem Verkehrt zu ziehen, bevor sie ihre Bestimmung erfüllen können.

Ansonsten war er wohl eher auf der Trump-Spur unterwegs und befürwortete andere fragwürdige Medikamente, deren Wirkung nicht erwiesen ist:

On May 10, the couple’s show included a segment in which the Covid vaccine was falsely said to be “killing your immune system.”

“We want to warn you, we want to help you, we want to give you an alternative,” Mr. Lamb said.

Instead of getting vaccinated, “we can pray, we can get ivermectin and budesonide and hydroxychloroquine,” he said, referring to several drugs that have not been approved for Covid treatment by the Food and Drug Administration. He denounced vaccination mandates for schoolchildren.

On the Nov. 18 show, Ms. Lamb said her husband had contracted the virus after she had. He had diabetes, which exacerbated his symptoms, she said.

Übesetzt mit deepl:

Am 10. Mai gab es in der Sendung des Paares einen Beitrag, in dem fälschlicherweise behauptet wurde, der Covid-Impfstoff würde "Ihr Immunsystem töten".

"Wir wollen Sie warnen, wir wollen Ihnen helfen, wir wollen Ihnen eine Alternative bieten", sagte Herr Lamb.

Anstatt sich impfen zu lassen, "können wir beten, wir können Ivermectin und Budesonid und Hydroxychloroquin bekommen", sagte er und bezog sich dabei auf mehrere Medikamente, die von der Food and Drug Administration nicht für die Covid-Behandlung zugelassen wurden. Er prangerte die Impfpflicht für Schulkinder an.

In der Sendung vom 18. November sagte Frau Lamb, ihr Mann habe sich nach ihr mit dem Virus infiziert. Er hatte Diabetes, was seine Symptome verschlimmerte, sagte sie.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

groffin antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Budesonid? Echt jetzt? *vomstuhlfall

herbstrose antworten
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

mRNA ist nicht neu.

"Wirksamkeit und Sicherheit von RNA-Impfstoffen werden bereits seit mehreren Jahren in klinischen Studien am Menschen in anderen Anwendungsgebieten (verschiedene Krebsarten und Infektionskrankheiten) untersucht, ferner ist eine große Zahl präklinischer Daten verfügbar."

So jedenfalls steht es im Wiki-Eintrag zu mRNA-Impfstoffen.

Dass schon länger an mRNA geforscht wurde, aufgrund der Spezifizierung aber bisher nie ausreichend Probanden für eine Phase3-Erprobung zur Verfügung standen, ist bekannt. In diesem Sinne war Corona ein Segen. Denn dadurch war die Nachfrage nach schnell verfügbaren Impfstoffen so riesig, dass die für eine Zulassung nötigen Studien zügig durchgeführt werden konnten. Mehr dazu hier in diesem Artikel: https://www.heise.de/tp/features/Die-Geschichte-der-mRNA-Impfstoffe-6201171.html

herbstrose antworten
Irrwisch
Beiträge : 3480
Veröffentlicht von: @johannes22

Das Argument ist ja: Sich impfen lassen ist ein Eingriff in Gottes Schöpfung und lässt auf mangelndes Gottvertrauen schließen.

Gottes Namen nicht missbrauchen gehört zum1.Gebot.
Für mich ist diese Machtanmassung ein typischer Fall von diesem Missbrauch.

Ich hoffe, die Christenheit der Ungeimpften wacht schnellstens auf!

irrwisch antworten
1 Antwort
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480

Um nicht falschverstanden zu werden:
Nein, ich sehe nicht den Tod des Fernsehmoderators als Strafe Gottes an. So ist Gott nicht.
Sonst müssten wir im Grunde alle sterben an den Folgen unseres Handelns.
Oder lügt hier etwa niemand?
Oder begehrt keines Anderen Frauoder Mann.
oder, oder,oder.......

Möchte lediglich aufzeigen, wie und wo überall der Name Gottes missbräuchlich verwendet wird.

irrwisch antworten


Herbstrose
Beiträge : 14194

Manche Leute denken einfach nur bis zur eigenen Naseenspitze. Ich frage mich, warum die nicht auf ihr Auto verzichten, wo Gott sie doch so wunderbar mit Füßen ausgestattet hat. Elektrizität ist auch so ein Thema.

herbstrose antworten
Aimeric
Beiträge : 167
Veröffentlicht von: @johannes22

"Mehrfach sprach er sich gegen die Coronaimpfung aus – um gesund zu bleiben, solle man lieber beten. Nun ist der Chef des christlichen US-Senders Daystar, Marcus Lamb, nach einer Covid-Erkrankung gestorben."

Ups.

Für den Moment möchte man ja ganz nobel denken: Gott sei dieser armen, verirrten Seele gnädig.
Aber dann denke ich wiederum daran, wie viel Schaden er durch sein schlechtes Vorbild angerichtet haben mag. Wie viele Menschen er zur Unvernunft verleitet und sie dazu gebracht hat, sich nicht impfen zu lassen. Wie viele dadurch vielleicht krank geworden und gestorben sind.
Dann denke ich doch nicht so ganz nobel: Gott hat ihn wohl gerichtet.

aimeric antworten


Suzanne62
Beiträge : 7672
Veröffentlicht von: @johannes22

Etwas an der Argumentation verstehe ich nicht:

Veröffentlicht von: @johannes22

Warum ist das ausgerechnet bei der Impfung jetzt ein Argument?

Ich glaube, da gibt es nichts zu verstehen. Jedenfalls habe ich das schon lange aufgegeben. Auf die Gefahr hin, mir eine GK einzufangen: ich halte das schlicht für komplett ballaballa.

suzanne62 antworten
1 Antwort
Herbstrose
(@herbstrose)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

Beiträge : 14194

Ne Gelbe Karte gibt es dafür noch nicht. Aber du hast vollkommen Recht.

herbstrose antworten
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