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Quo vadis*, Olaf Scholz?

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tristesse
Themenstarter
BeitrÀge : 20302

Mich wundert, dass es noch keinen Thread dazu gibt 😉 

Gestern Abend hat unser Kanzler Olaf Scholz mit einem Paukenschlag die Ampel-Regierung "zu Grabe getragen", indem er Christian Lindner als Finanzminister entlassen hat.

"Die Wahl von Donald Trump hĂ€tte schon gereicht, um diesen 6. November zu einem denkwĂŒrdigen Tag zu machen. Doch dann folgt am Abend in Berlin noch das Ende der Ampelkoalition. Und das mit einem Paukenschlag: Bundeskanzler Olaf Scholz tritt vor die Presse und Ă€ußert sich mit einer Leidenschaft, die oft an ihm vermisst wurde. Seinem bisherigen Koalitionspartner Christian Lindner wirft er Vertrauensbruch vor. Lindner habe keinerlei Bereitschaft gezeigt, VorschlĂ€ge zum Wohle des Landes umzusetzen. "Ein solches Verhalten will ich unserem Land nicht lĂ€nger zumuten."

Quelle und mehr dazu: Bruch der Ampelkoalition: Ende mit einem lauten Knall | tagesschau.de

Das bleibt natĂŒrlich nicht ohne Folgen fĂŒr die FDP und den Bundestag. 

Scholz wird am 15.12. die Vertrauensfrage stellen und will so den Weg fĂŒr Neuwahlen spĂ€testens im MĂ€rz freimachen, GesprĂ€che mit der CDU werden aufgenommen. Dieses hat Lindner ebenso angekĂŒndigt.

Wer sich noch besser informieren will: interessant dazu die Rechtfertigung Scholzes zu diesem drastischen Schritt und Lindners Sicht der Dinge:

Kanzler Olaf Scholz: "Es gibt keine Vertrauensbasis fĂŒr die weitere Zusammenarbeit" | tagesschau.de

Lindner: Scholz schuld an Scheitern der "Ampel" - ZDFheute

 

Des weiteren schreibt die Tagesschau:

"UnabhĂ€ngig davon, wann tatsĂ€chlich neu gewĂ€hlt wird: FĂŒr die Parteien stehen in den kommenden Wochen wichtige Entscheidungen an. Bei der SPD dĂŒrfte nach dem heutigen Tag kein Zweifel mehr daran bestehen, dass sie mit Scholz in den Wahlkampf zieht - so viel FĂŒhrungsstĂ€rke war selten. Die GrĂŒnen wiederum dĂŒrften spĂ€testens bei ihrem Bundesparteitag in gut einer Woche Habeck offiziell zum Kanzlerkandidaten ausrufen. FĂŒhrende Liberale schließlich lassen keinen Zweifel daran, dass Lindner auch nach diesem Abend die unangefochtene Nummer eins der Partei ist und dass man mit ihm in den nĂ€chsten Wahlkampf ziehen wird."

Ich bin jetzt keine Politik-Expertin, aber meine BefĂŒrchtung ist, dass der Zerbruch der Ampel - Koalition sowohl die AfD, als auch Sahra Wagenknecht stĂ€rken und ihre Position als zukĂŒnftige Mitregierer stĂ€rken wird. Dabei ist es ja das, was alle auf jeden Fall vermeiden wollten. 

Wie seht ihr das? 

*quo vadis (lat.) = wohin wird das fĂŒhren?; wer weiß, wie das noch werden wird?

 

Antwort
126 Antworten
Martha
 Martha
BeitrÀge : 745

@tristesse 

Wie seht ihr das? 

Ich sehe, dass auf Jesus.de dem Thread "Quo vadis, Olaf Scholz" der Thread "Gehhilfe gesucht" folgt und finde, das trifft's ganz gut.

👣 

martha antworten
1 Antwort
Martha
 Martha
(@martha)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

BeitrÀge : 745

Nachtrag: oh, jetzt nicht mehr. 

martha antworten


Jack-Black
BeitrÀge : 4591

@tristesse *quo vadis (lat.) = wohin wird das fĂŒhren?; wer weiß, wie das noch werden wird?

Oberlehrermodus: Quo vadis? ist der Titel eines Romans von Sienkiewicz, der im alten Rom zur Zeit der Christenverfolgungen unter Nero spielt. Die Übersetzung aus dem Lateinischen lautet: "Wohin gehst du?"

"Quo vadis, domine?" - fragt da der aus Rom fliehende Petrus, als ihm auf der Straße Jesus (als Erscheinung?) engegenkommt. Der antwortet ihm (sinngemĂ€ĂŸ, es ist seeeehr lange her, dass ich das Buch las): "Ich gehe nach Rom, um mich an deiner Stelle noch einmal kreuzigen zu lassen." Was Petrus so beschĂ€mt, dass er umkehrt, um dann pĂ€ter auf die bekannte Art und Weise (Kreuzigung ĂŒber Kopf) hingerichtet zu werden.

Hat zwar mit dem Threadthema wenig zu tun, aber ist vielleicht fĂŒr Christen interessant zu wissen, bzw. wieder daran erinnert zu werden. 😉

jack-black antworten
2 Antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

BeitrÀge : 25438

@jack-black 

Vielen Dank! Das Buch steht in meinem Regal, und darum las sich die "falsche Übersetzung"  von tristesse sehr "hoperig".

deleted_profile antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

BeitrÀge : 20302

@schwesting

Meine "Übersetzung" ist weder "falsch" , noch "holprig" . Ich hab es lediglich in den umgangssprachlichen Zusammenhang gebracht, was 2000 j Jahre nach Christus mit Sicherheit angebracht sein dĂŒrfte 😉

 

tristesse antworten
Kappa
 Kappa
BeitrÀge : 874

@tristesse 

Obwohl ich nicht Links bin, fĂŒrchte ich das der Soziale Kahlschlag auf breiter Ebene noch schneller kommt sollte die CDU bzw. Herr Merz dominieren...

Da muss man tatsĂ€chlich auf starke soziale Partner in der Koalition hoffen. FDP sicher nicht, den GrĂŒnen traue ich auch nicht. 

Ich bin eher Rechtskonservativ aber Deutschland ohne einen wirklich guten Sozialstaat, das ist nicht mehr Deutschland....ne USA fĂŒr Arme braucht kein Mensch.

 

kappa antworten
2 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@kappa 

Obwohl ich nicht Links bin, fĂŒrchte ich das der Soziale Kahlschlag auf breiter Ebene noch schneller kommt sollte die CDU bzw. Herr Merz dominieren...

Ich habe gerade gelesen, dass Merz sich vorstellen könnte, Linder wieder als Finanzminister einzusetzen...

FĂŒr mich mich (fast) das ĂŒbelste Szenario... wenn auch Merz eisern an der Schuldenbremse festhĂ€lt, wo wir jetzt so dringend Investionen und Hilfe fĂŒr die Ukraine brauchen... dann gute Nacht!

Dann hat die so gern bemĂŒhte "schwĂ€bische Hausfrau" dem Faschismus das Bett bereitet.

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@lucan-7 

Ach, sobald CDU/FDP an der Macht wĂ€ren (wobei sie ja dann noch eine dritte Partei brĂ€uchten), wĂŒrden sie die Schuldenbremse abschaffen/reformieren und sich als die großen Investoren und Retter profilieren. 

Die gesamte Oppositionsarbeit von CDU besteht derzeit nur daraus Dinge zu kritisieren, die sie selbst mit beschlossen haben. Daher werden die, wenn sie an der Macht sind, sicherlich auch Dinge tun, die sie derzeit der Regierung vorwerfen.

Ich hoffe allerdings, dass es die FDP gar nicht in Bundestag schafft.

lhoovpee antworten


ichsen
 ichsen
BeitrÀge : 266
Veröffentlicht von: @lhoovpee

Die gesamte Oppositionsarbeit von CDU besteht derzeit nur daraus Dinge zu kritisieren, die sie selbst mit beschlossen haben.

Verwechsle bitte nicht die CDU unter A. Merkel mit der heutigen CDU unter F. Merz.

ichsen antworten
56 Antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@ichsen 

Verwechsle bitte nicht die CDU unter A. Merkel mit der heutigen CDU unter F. Merz.

Nee, stimmt schon... von den Leuten damals unter Merkel ist ja auch niemand mehr in der Politik und die Verantwortlichen sind lÀngst alle in Rente... schon klar.

lucan-7 antworten
ichsen
 ichsen
(@ichsen)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

BeitrÀge : 266

@lucan-7 NatĂŒrlich nicht. Aber dass die lieber Merz zustimmen, ist auch nicht auszuschließen, denn im Grunde steht

F. Merz eher fĂŒr das, was man von der CDU gewohnt ist.

ichsen antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@ichsen 

NatĂŒrlich nicht. Aber dass die lieber Merz zustimmen, ist auch nicht auszuschließen, denn im Grunde steht

F. Merz eher fĂŒr das, was man von der CDU gewohnt ist.

Die Tatsache, dass er drei AnlĂ€ufe gebraucht hat, um da hinzukommen wo er jetzt ist, spricht nicht unbedingt dafĂŒr dass man seine Politik so sehr herbeigesehnt hat.

Er hat sicher seine Fans, sonst wÀre er ja nicht gewÀhlt worden. Aber dass die Partei jetzt eine völlig andere ist... das bezweifle ich dann doch.

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@lucan-7 

Die Tatsache, dass er drei AnlĂ€ufe gebraucht hat, um da hinzukommen wo er jetzt ist, spricht nicht unbedingt dafĂŒr dass man seine Politik so sehr herbeigesehnt hat.

Ich finde es fĂŒr die CDU so oder so sehr seltsam, dass sie Merz gewĂ€hlt haben. Die haben wesentlich bessere, kompetentere und beliebtere Politiker in den Reihen. Man muss scheinbar nur alles aussitzen, um an die Spitze der CDU zu kommen. 

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@lhoovpee 

Ich finde es fĂŒr die CDU so oder so sehr seltsam, dass sie Merz gewĂ€hlt haben. Die haben wesentlich bessere, kompetentere und beliebtere Politiker in den Reihen. Man muss scheinbar nur alles aussitzen, um an die Spitze der CDU zu kommen. 

Vielleicht ist es auch eine Art Nostalgie... ich war ja auch mal ein großer Fan von Merz, weil er es verstand, Dinge klar und direkt auf den Punkt zu bringen. Damit unterschied er sich von anderen DummschwĂ€tzern in der Politik.

Leider ist davon nicht mehr viel ĂŒbrig... ganz im Gegenteil gibt er sich jetzt auch dem Populismus hin, was wohl das Schlechteste ist, was man jetzt tun kann.

In der jetzigen Situation halte ich eine Regierung unter Merz fĂŒr besser als die bisherige Ampelkatastrophe... was ja nicht viel heisst.

Und schiefgehen kann das auch... dass Merz wirklich besser ist, das wird er erst noch beweisen mĂŒssen.

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@lucan-7 

Vielleicht ist es auch eine Art Nostalgie...

Leider blendet Nostalgie die RealitÀt aus.

In der jetzigen Situation halte ich eine Regierung unter Merz fĂŒr besser als die bisherige Ampelkatastrophe... was ja nicht viel heisst.

Ja gut. Wenn die Messlatte so niedrig liegt 😀 

Dabei fand ich der Start der Ampelregierung gar nicht so schlecht. Ohne die FDP wĂ€re Rot GrĂŒn wahrscheinlich wesentlich HandlungsfĂ€higer gewesen. Aber dafĂŒr gabs keine Mehrheit.

Und schiefgehen kann das auch... dass Merz wirklich besser ist, das wird er erst noch beweisen mĂŒssen.

Ich hoffe sein populistisches Gerede bleibt Gerede. Leider kommt das ja gut an. Siehe die Atomstromdiskussion. Seit den 60ern versprechen die sauberen sicheren Strom. Eingelöst wurde das nicht. DafĂŒr gibt es Sicherheitskritische Atomwerke, sanierungsfĂ€llige Atomkraftwerke und Milliarden schulden (sieh Frankreich). Oder die unsinnige RĂŒcknahme der Canabis-Entkriminalisierung... wĂ€hrend man Zeitgleich nen Liter Bier in der Hand hat.

Mein einzige Hoffnung bei einer CDU Regierung wĂ€re, dass die GrĂŒnen mit drin sind. In NRW und BW scheint das ja eine gute Kombination zu sein (Die Hoffnung habe ich auch 2017 schon mal geĂ€ußert). Aber irgendwie bezweifle ich das so etwas jemals auf Bundesebene kommt. Die ganzen Kampagnen von Springer-Verlag gegen die GrĂŒnen wirken ja sehr gut. Alle denken "DiE gRĂŒnEn" sind an allem schuld ohne irgend eine BegrĂŒndung zu nennen.

Nach der nĂ€chsten Wahl wird es entweder eine "GroKo" falls es ausreicht oder wieder eine neue Dreikombi. Beides wĂŒrde die Populisten der AfD natĂŒrlich gefallen. Sie können sich dann wieder ein StĂŒck besser als die einzige Alternative prĂ€sentieren. 

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@lhoovpee 

Siehe die Atomstromdiskussion. Seit den 60ern versprechen die sauberen sicheren Strom. Eingelöst wurde das nicht. DafĂŒr gibt es Sicherheitskritische Atomwerke, sanierungsfĂ€llige Atomkraftwerke und Milliarden schulden (sieh Frankreich). Oder die unsinnige RĂŒcknahme der Canabis-Entkriminalisierung... wĂ€hrend man Zeitgleich nen Liter Bier in der Hand hat.

Ja, da ist dann halt immer sehr viel GefĂŒhl dabei und nicht der nĂŒchterne Blick auf die RealitĂ€t.

 

Mein einzige Hoffnung bei einer CDU Regierung wĂ€re, dass die GrĂŒnen mit drin sind.

Das könnte gut sein, aber dafĂŒr fehlen die Voraussetzungen. Die CDU wĂŒrde wohl nicht viel anders agieren als die FDP jetzt und Opposition gegen die eigenen Koalitionspartner machen... das war ja schon damals bei Merkel und der FDP so, das wird erst recht unter Merz mit den GrĂŒnen passieren.

Dann lieber die SPD, die zumindest mit der CDU arbeiten kann und vielleicht zumindest die dĂŒmmsten VorschlĂ€ge ausbremsen kann....

lucan-7 antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lhoovpee 

Ich finde es fĂŒr die CDU so oder so sehr seltsam, dass sie Merz gewĂ€hlt haben. Die haben wesentlich bessere, kompetentere und beliebtere Politiker in den Reihen.

Du bist doch gar kein CDU-WĂ€hler, wie willst du beurteilen, was CDU-WĂ€hler lieben? 😜 

Die Sachlage ist relativ simpel. Die CDU sucht ihre WĂ€hlerschaft deutlich Rechts der Mitte und potentiellen AFD-WĂ€hlern muss man schon ein bisschen was bieten.

derelch antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@derelch 

Die Sachlage ist relativ simpel. Die CDU sucht ihre WĂ€hlerschaft deutlich Rechts der Mitte und potentiellen AFD-WĂ€hlern muss man schon ein bisschen was bieten.

Klar. Ein wenig Fremdenfeindlichkeit, ein wenig Populismus... und die BestÀtigung, dass die AfD ja doch irgendwie recht hat.

Dann werden diese Leute sicher mit Begeisterung kĂŒnftig CDU wĂ€hlen...

lucan-7 antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lucan-7

Es sind Leute, die auch schon frĂŒher CDU gewĂ€hlt haben. Der Weg ist nicht sehr weit. 

Um die Mitte kÀmpft die CDU mit einem Kanzlerkandidat Merz jedenfalls nicht. 

derelch antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@derelch 

Es sind Leute, die auch schon frĂŒher CDU gewĂ€hlt haben. Der Weg ist nicht sehr weit. 

Um die Mitte kÀmpft die CDU mit einem Kanzlerkandidat Merz jedenfalls nicht. 

Und welche Partei reprÀsentiert deiner Ansicht nach die "Mitte" inzwischen...?

 

 

lucan-7 antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lucan-7 

Und welche Partei reprÀsentiert deiner Ansicht nach die "Mitte" inzwischen...?

Das ist die falsche Frage. 

derelch antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

BeitrÀge : 901

@derelch Das ist aber keine unwichtige Frage.

chai antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@chai 

Nö eigentlich nicht. Es gibt in Deutschland keine Partei, die die Mitte reprÀsentiert. Das sollte Lucan eigentlich wissen. 

Die Frage ist eher, welche Partei betrachtet die Mitte aktuell als WÀhlerklientel. Da es die CDU unter Merz nicht ist, kann man nur hoffen, dass die SPD begreift, dass sie dort Potential abfassen kann. 

derelch antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@derelch 

Nö eigentlich nicht. Es gibt in Deutschland keine Partei, die die Mitte reprÀsentiert. Das sollte Lucan eigentlich wissen. 

Die "Mitte" ist das, was die Mehrheit will. Das war vor einigen Jahren mal eher links, weil unter Merkel Linke, SPD und GrĂŒne im Parlament zusammen eine Mehrheit hatten.

Heute ist es eher konservativ, zwischen CDU und AfD, wobei die CDU wohl am ehesten die "Mitte" reprÀsentiert.

lucan-7 antworten
Kappa
 Kappa
(@kappa)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

BeitrÀge : 874

@lucan-7 

Ich persönlich denke das die Mitte nicht immer das richtige ist.

Wenn man in einer Linkskurve fÀhrt muss man nach Links lenken, umgekehrt in Rechtskurven. Gibt's keine Kurve sollte man in der Mitte bleiben:). 

Platt, ich weiß.

kappa antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lucan-7 

Die "Mitte" ist das, was die Mehrheit will.

Dann war 33 wohl die NSDAP auch eine Mitte-Partei. Die politische Mitte definiert sich selbstverstÀndlich nicht durch WÀhleranteile.

Eins muss man dir lassen ... du schaffst es immer wieder mich negativ zu ĂŒberraschen.  

derelch antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@derelch 

Die Mitte wovon ĂŒberhaupt? 

lhoovpee antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lhoovpee 

Die Mitte wovon ĂŒberhaupt? 

Vom politischen Spektrum. 

derelch antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@derelch 

Als ob Politik in ein simples Spektrum eingeteilt werden könnte, wo es dann eine Partei gÀbe, die die Mitte reprÀsentiert. Das ist Wunschdenken. Das gibt es nicht.

lhoovpee antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lhoovpee 

Als ob Politik in ein simples Spektrum eingeteilt werden könnte,

SelbstverstĂ€ndlich kann man das. Es gibt verschiedene Modelle dafĂŒr, von simpel bis relativ komplex. In jedem dieser Modelle gibt es eine ausgewogene Position (Mitte) und in jedem dieser Modelle kann man vorhandene Parteien verorten und keins dieser Modelle verknĂŒpft Positionen mit WĂ€hleranteilen.

wo es dann eine Partei gÀbe, die die Mitte reprÀsentiert.

Ich hatte bereits an Lucan geschrieben, dass es in Deutschland derzeit keine Partei gibt, die sich explizit der Politischen Mitte verschrieben hat. Je nachdem, wer bei den Parteien gerade am Ruder ist, können es verschiedene Parteien, von der sich die Politische Mitte reprĂ€sentiert fĂŒhlt. 

Das ist Wunschdenken.

Das sind absolute Basics. Wenn du das in Frage stellen möchtest, such dir bitte jemand anderes fĂŒr diese Diskussion.

derelch antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@derelch 

Es gibt verschiedene Modelle dafĂŒr,

Und all diese Modelle bilden die RealitÀt nicht voll ab.

Wir versuchen immer alles in zwei Lager zu teilen. Das sieht man z.B. am BSW derzeit sehr schön. Die einen beschimpfen das BSW als Rechts, die anderen als Links. Es gibt aber eben mehr Dimensionen als links und rechts. Vor allem kann eine Partei auch in einem Punkt rechts sein und in einem anderen links. 

Das sind absolute Basics. Wenn du das in Frage stellen möchtest, such dir bitte jemand anderes fĂŒr diese Diskussion.

Oh, Verzeihung Mein Herr. Ich wusste nicht das Sie die Weisheit in Person sind. Keine sorge; bei solchen eingebildeten Antworten verliere ich auch das Interesse an einer Diskussion.

lhoovpee antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@lhoovpee 

Und all diese Modelle bilden die RealitÀt nicht voll ab.

Das ist auch nicht deren Aufgabe. Es gibt detailliertere und einfache. Jede Partei kann in jedem Modell poistioniert werden.

Wir versuchen immer alles in zwei Lager zu teilen.

Tun wir nicht. Ich weiss nicht, was dich qualifiziert fĂŒr andere zu sprechen.

Das sieht man z.B. am BSW derzeit sehr schön. Die einen beschimpfen das BSW als Rechts, die anderen als Links.

Politische Inkompetenz der Bevölkerung stellt die Modelle ansich nicht in Frage.

Es gibt aber eben mehr Dimensionen als links und rechts.

Ja deswegen gibt es ja auch reichlich Modelle mit mehr als einer Dimension.

Keine sorge; bei solchen eingebildeten Antworten verliere ich auch das Interesse an einer Diskussion.

Wenn jemand mit dir Diskutieren will, ob ein achteckiges Rad genauso gut rollt, wie ein rundes kannst du das gern machen. Ich hab fĂŒr sowas keine Zeit. Wenn du das eingebildet findest, dann halt.

derelch antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@derelch 

Dann war 33 wohl die NSDAP auch eine Mitte-Partei. Die politische Mitte definiert sich selbstverstÀndlich nicht durch WÀhleranteile.

Sicher kann man die NSDAP in diesem Sinne als "Partei der Mitte" sehen. Aber eben nicht aus heutiger, sondern aus damaliger Perspektive. Kommunisten und Demokraten bildeten damals dann den "extremen Rand".

Wer weiß denn schon, wie spĂ€tere Generationen einmal auf unsere Zeit schauen... vielleicht werden da Scholz und Merz als radikale Extremisten betrachtet, weil sie nur zögerlich gegen den Klimawandel vorgegangen sind und der Wirtschaft große Bedeutung beimaßen.

Es kann doch wohl kaum erwartet werden, dass unsere Vorstellung von "Mitte" generationsĂŒbergreifend auch fĂŒr die nĂ€chsten hundert Jahre gĂŒltig sein wird.

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@derelch Wenn Du Dir das Parteiprogramm der NSDAP anschaust, dann war das ganz klar eine Sozialistische Partei, die im Vergleich zu anderen sozialistischen Parteien noch den nationalen Gedanken mit drin hatten. Sie verband also quasi links und rechts - war an der Position eines Hufeisens, dessen Enden so weit zusammengebogen waren, dass sie sich trafen.

Und wenn ich mir die Ausrichtung von Sara Wagenknechtspartei und der AfD anschaue, dann gibt es da auch sehr wohl Gemeinsamkeiten. Man schaue nur darauf, wie sie Putin sehen.

Das ist dann so etwas wie die Anti-Mitte.

Ich wĂŒrde MĂ€rz leicht rechts von der Mitte einordnen.

Unter Angela Merkel war die CDU im Grunde genommen politisch nicht verortbar. Ich war ja auch lange "Fan" von Merkel. Aber im RĂŒckblick und in Anbetracht des Zustands unseres Landes heute war sie mehr so wie Honecker. Nicht eben innovationsfördernd und der Zukunft zugewandt, nicht erhaltend in Bezug auf die Infrastruktur, sondern vor sich hinmuckelnd und von den FrĂŒchten der Agenda 2000 gemĂŒtlich lebend und regierend.

Ich erwarte von Friedrich MĂ€rz ĂŒbrigens keinen sozialen Kahlschlag. Jedenfalls weniger soziale Belastung als das, was uns heute GrĂŒne mit Heizungsgesetz und anderen grĂŒnen SchĂŒsse aus der HĂŒfte so an finanziellen Belastungen zumuten.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@goodfruit 

Ich erwarte von Friedrich MĂ€rz ĂŒbrigens keinen sozialen Kahlschlag. Jedenfalls weniger soziale Belastung als das, was uns heute GrĂŒne mit Heizungsgesetz und anderen grĂŒnen SchĂŒsse aus der HĂŒfte so an finanziellen Belastungen zumuten.

Genau... Merz wird hier selbstverstĂ€ndlich verantwortungsvoll agieren und die notwendigen Kosten der Energiewende in erster Linie den Reichen und Wohlhabenden aufbĂŒrden, wĂ€hrend er die schwĂ€chsten Glieder der Gesellschaft, also solche, die unverschuldet in Not geraten, mit großzĂŒgigen Zuwendungen bedenken wird...

Ach nee, warte mal... ich glaube, der hat das ganz anders erzĂ€hlt... fĂŒr Merz sind reiche Leute (Also etwa solche, die von Aktien und MieteinkĂŒnften leben können) nĂ€mlich "LeistungstrĂ€ger", von denen darf man nichts wegnehmen. WĂ€hrend SozialhilfeempfĂ€nger sich ja in erster Linie auf der sozialen HĂ€ngematte ausruhen, weil arbeiten gehen nicht mehr so angesagt ist.

Tja. Aber wird schon werden...

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@lucan-7 Genau... Merz wird hier selbstverstĂ€ndlich verantwortungsvoll agieren und die notwendigen Kosten der Energiewende in erster Linie den Reichen und Wohlhabenden aufbĂŒrden, wĂ€hrend er die schwĂ€chsten Glieder der Gesellschaft, also solche, die unverschuldet in Not geraten, mit großzĂŒgigen Zuwendungen bedenken wird...

Meine Erwartung wĂ€re die, dass die Energiewende marktwirtschaftlich vollzogen wird. Das bedeutet: alte Energieformenbestrafen, neue fördern, sodass es immer interessanter wird, sich den neuen Energieformen zuzuwenden. Die alten bestrafen - das machen wir heute ja schon. Allerdings klappt es irgendwie nicht mit der Förderung. So ein System muss bilateral harmonisiert sein - das bedeutet, dass die Strafen fĂŒrs Alte direkt in Förderungen fĂŒr das Neue fließen.

Ich habe eine große Bereitschaft in der Gesellschaft festgestellt, die Energiewende zu vollziehen. Als dann aber klar wurde, dass das ganz totalitĂ€r vollzogen werden sollte, haben die meisten zugemacht. Da war die Energiewende erst einmal gestorben.

Die Reichen und Wohlhabenden haben das Geld, sich diese Technologie zu leisten, mein Eindruck ist der, dass es da auch eine Bereitschaft gab, das zu tun. Und wir brauchen die Reichen und Wohlhabenden genau dafĂŒr: denn jede neue Technologie ist zunĂ€chst einmal teuer und es braucht Menschen mit der Bereitschaft und zugleich dem Kapital, darin zu investieren. Es ist ziemlich dumm, diese Menschen davon abzuschrecken, wie es dumm ist, allen gleichermaßen diese Technik aufzuzwingen - denn da wird echte Not bei denen generiert, die sich das ĂŒberhaupt nicht leisten können.

Und eine Belastung Ă€rmer Bevölkerungsschichten, wie das in dem Kontext passiert ist, wĂŒrde ich von Friedrich Merz niemals erwarten.

Ich weiß allerdings nicht, wie Merz die Situation in Deutschland wieder drehen will, wenn er zurĂŒck ins Schlaraffenland will, dann dĂŒrfte das Scheitern (wobei es sein könnte, dass er versucht Zeit zu gewinnen, damit die deutsche Industrie RĂŒckstĂ€nde aufholen kann).

Ein Versuch, Rezession abzuwenden oder herauszukommen, ist in konservativen Kreisen oft die Steuersenkung. Das treibt auf jeden Fall mal die Börsen, aber ich wĂŒrde nicht wirklich etwas Konstruktives daraus erwarten. Da war die Strategie von Franklin D. Roosevelt in den USA der 30iger Jahre schon innovativer und wirkungsvoller: Er erhob gigantisch hohe Steuern und mit dem Geld förderte er massiv Innovationen und Erneuerung der Industrie. Wenn es einen PrĂ€sidenten gab, der je sein Land "great" gemacht hat, dann war das Roosevelt. Den Mumm dĂŒrfte heute kaum mehr jemand haben.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@goodfruit 

Das bedeutet: alte Energieformenbestrafen, neue fördern, sodass es immer interessanter wird, sich den neuen Energieformen zuzuwenden. Die alten bestrafen - das machen wir heute ja schon. Allerdings klappt es irgendwie nicht mit der Förderung. So ein System muss bilateral harmonisiert sein - das bedeutet, dass die Strafen fĂŒrs Alte direkt in Förderungen fĂŒr das Neue fließen.

Ich habe eine große Bereitschaft in der Gesellschaft festgestellt, die Energiewende zu vollziehen. Als dann aber klar wurde, dass das ganz totalitĂ€r vollzogen werden sollte, haben die meisten zugemacht. Da war die Energiewende erst einmal gestorben.

Wenn der Staat eingreift, indem er alte Technologie teurer macht - also das, was die GrĂŒnen machen wollten - , dann ist das nicht "marktwirtschaftlich", sondern ein Eingriff in den Markt.

Aber wenn die GrĂŒnen das machen, dann ist es "totalitĂ€r"... wenn Friedrich Merz genau dasselbe macht, dann ist es "marktwirtschaftlich"?

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@lucan-7 Aber wenn die GrĂŒnen das machen, dann ist es "totalitĂ€r"... wenn Friedrich Merz genau dasselbe macht, dann ist es "marktwirtschaftlich"?

Meine Erwartung wĂ€re nicht, dass auch Friedrich MĂ€rz primitiv-sozialistischen Konzepten folgen wĂŒrde. Aber vielleicht habe ich mich auch da getĂ€uscht.

Marktwirtschaft heißt, Freiheit zu gewĂ€hren - aber dieser Freiheit Grenzen oder Vorgaben mitzugeben, so dass sich innerhalb der Grenzen ĂŒberwiegend eine bestimmtes Gleichgewicht einstellt. Marktwirtschaft ist mehr als Raubtierkapitalismus mit dem Gesetz des StĂ€rkeren. In der Marktwirtschaft gibt es Grenzen, die, geschickt gesetzt, soziale und ökologische Gesichtspunkte berĂŒcksichtigen ohne dabei planwirtschaftlich sich auf bestimmte Ziele oder Wege festzulegen. So hat Innovation ihren Raum, wir behalten die Freiheit der Entscheidung, aber derjenige, der das Optimum in so einem System findet, hat nicht nur die fĂŒr sich perfekte Nische, sondern unterstĂŒtzt die sozialen und ökologischen Ziele gleich noch mit.

Dabei kann dieses Optimum fĂŒr jeden woanders liegen. FĂŒr den einen ist die WĂ€rmepumpe wirklich der beste Weg, weil er so viel Energie sparen kann. FĂŒr mich, der ich kaum Gasverbrauch habe, ist der Gaspreis relativ egal. Ich kann dafĂŒr besser ein e-Auto kaufen und so dienen wir beide auf unsere Weise dem gemeinsamen Ziel optimal. FĂŒr mich wĂ€re die WĂ€rmepumpe eine komplette Fehlinvestition, weil sie sich auch ökologisch erst weit jenseits der Lebenserwartung fĂŒr das GerĂ€t amortisieren wĂŒrde. DafĂŒr unterstĂŒtze ich mit meinem e-Auto den Aufbau einer e-Infrastruktur. Mein Geld wĂ€re als auch hier wieder am sinnvollsten eingesetzt. Das ist Marktwirtschaft, die differenzierte passgenaue Lösungen ermöglicht, statt nur jedem irgendwelches Zeugs vorzuschreiben, das hinten und vorne nicht passt.

Das wĂŒrde ich von einem CDU Politiker erwarten. Nun hat Friedrich MĂ€rz ja Blackstone Vergangenheit und so kann es sein, dass er da im Sinne von Raubtierkapitalismus denkt. Dann wĂ€re es schön, wenn sich noch ein anderer Kanzler-Kandidat bei der CDU finden wĂŒrde. Schließlich soll die Politik ja den Menschen und der Volkswirtschaft dienen und nicht irgendwelchen Unternehmen, die hier maximalen Reibach machen wollen.

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@goodfruit 

Meine Erwartung wĂ€re nicht, dass auch Friedrich MĂ€rz primitiv-sozialistischen Konzepten folgen wĂŒrde. Aber vielleicht habe ich mich auch da getĂ€uscht.

Das höre ich jetzt nicht zum ersten Mal.

Welche "primitiv-sozialistischen" Konzepte wĂ€ren das denn, denen die GrĂŒnen nachweislich folgen?

Ich kenne da eine Menge Unterstellungen, aber wenig Konkretes.

 

Marktwirtschaft heißt, Freiheit zu gewĂ€hren - aber dieser Freiheit Grenzen oder Vorgaben mitzugeben, so dass sich innerhalb der Grenzen ĂŒberwiegend eine bestimmtes Gleichgewicht einstellt.

"Marktwirtschaft" heißt, dass der Markt diese Grenzen regelt.

"Vorgaben und Grenzen" zu setzen ist das, was man den GrĂŒnen als "Planwirtschaft" unterstellt hat.

Aber wenn Merz das macht... dann ist das natĂŒrlich was Anderes?

 

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@goodfruit 

Und eine Belastung Ă€rmer Bevölkerungsschichten, wie das in dem Kontext passiert ist, wĂŒrde ich von Friedrich Merz niemals erwarten.

Merz will WinderrĂ€der wieder abbauen, weil die ja so hĂ€sslich sind (Tagebau und Atommeiler sind dagegen wunderhĂŒbsch). Er brabbelt von Kernfusion und Miniatommeiler, die noch weit von der Marktreife entfernt sind. Und eine Lösung fĂŒr den AtommĂŒll gibt es bis heute nicht. 

Aber klar, der Markt will, dass Atom weiter gefördert und staatlich abgesichert wird. Denn niemand sonst wird ein Atomkraftwerk versichern. Ohne den Staat wĂŒrde der Markt das gar nicht in ErwĂ€gung ziehen. Der französische Atomkonzern EdF ist mit 64,5 Milliarden Euro verschuldet (Stand 2023). Die neuen Atommeiler verspĂ€ten sich und die Baukosten steigen stetig; sieht in England nicht groß anders aus. Scheint ja ein super GeschĂ€ft. Super Marktwirtschaftlich. 

lhoovpee antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@lhoovpee

Aber klar, der Markt will, dass Atom weiter gefördert und staatlich abgesichert wird. Denn niemand sonst wird ein Atomkraftwerk versichern. Ohne den Staat wĂŒrde der Markt das gar nicht in ErwĂ€gung ziehen. Der französische Atomkonzern EdF ist mit 64,5 Milliarden Euro verschuldet (Stand 2023). Die neuen Atommeiler verspĂ€ten sich und die Baukosten steigen stetig; sieht in England nicht groß anders aus. Scheint ja ein super GeschĂ€ft. Super Marktwirtschaftlich. 

 
Mit anderen Worten: Er wird den Strompreis in Deutschland noch einmal um Dimensionen nach oben treiben, auf das die letzten Unternehmen das Land verlassen. Der Mann ist ja echt clever. Nur was hat er davon?
 
goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

Immerhin schein Friedrich MÀrz lernfÀhig zu sein, was ein gutes Zeichen ist:

https://www.merkur.de/wirtschaft/energien-ampel-aus-unionsparteien-kanzlerkandidat-friedrich-merz-energiewende-atomkraft-erneuerbare-93401708.html

 

goodfruit antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 4591

@goodfruit Hihi, der Witz mit der Kernfusion im Zusammenhang mit dem Ziel, "mehr Energie zu produzieren" ist echt klasse. Ja dann soll er mal machen. Und wenn Merz so eine Art Merkel 2.0 wird und sieben oder acht Legislaturperioden in Teutonien regiert, dann liefern womöglich die ersten Kernfusionsreaktoren genug Strom, um die Kaffeecke im Bundeskanzleramt zu beleuchten.

 

 

 

Anekdote am Rande: Als in den Achtzigern die Anti-Brockdorf-Bewegung in unserer Gegend die Schlagzeilen bestimmte und die "Atomkraft?-Nein Danke!"-Buttons jede zweite BW-Jacke von den MĂŒslis in unserer SchĂŒlervertretung zierten, hatten wir bei unserem Schulleiter, einem strammen CDU-Mann, Physikunterricht. Der erklĂ€rte uns, dass es allein schon deswegen dumm sei, auf AKWs zu verzichten, da man sonst den technologischen Vorsprung verliere und dem Russen* in die Karten spiele, der dann zuerst die Kernfusionsreaktoren entwickeln und - O-Ton: "Dadurch die freie Welt abhĂ€ngen" wĂŒrden. Ein oder zwei Jahre spĂ€ter Tschernobyl happened, aber ich dachte immer noch so bei mir: naja, wenn die Russen jetzt da ihre Probleme haben - umso besser fĂŒr uns, dann kriegen wir zuerst die Kernfusion und dann machen wir sie wirtschaftlich platt mit der praktisch kostenlosen Energie aus Wasser...

Und jetzt kommt also dieser Energieproblemlösungszombie wieder um die Ecke geschluft....

 

 

 

 

*Der Russe, der stĂ€ndig damit drohte, demnĂ€chst vor der TĂŒr zu stehen, erinnert Ihr Euch noch?

jack-black antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@goodfruit 

Meinst du mit "Er" jetzt Merz? Oder den "Markt"?

Merz: Stimmen fangen? Gegen WindrĂ€der zu sein, ist voll im Trend. Das GrĂŒnen-Bashing von Söder kommt ja auch sehr gut an. Das Niveau von politischen Diskussionen sinkt stetig. Fehlt nur noch Ă€hnliche persönliche Beleidigungen gegen Politiker wie in der USA. Aber keine sorge; das wird kommen. 

Markt: Gewinne einfahren und den Staat fĂŒr die Verluste aufkommen lassen.

lhoovpee antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@lhoovpee Markt: Gewinne einfahren und den Staat fĂŒr die Verluste aufkommen lassen.

Das muss ja nicht so sein. Ich denke, dass der WĂ€hler schon irgendwann mal wieder ein GespĂŒr fĂŒr politischen Anstand entwickeln wird.

Was den Wahlkampf angeht, so lĂ€uft der ja bereits und da dĂŒrften wir uns auch bald auf dem Niveau der USA bewegen.

Alles, was ich im Moment weiß ist, wie es nicht geht. Und das dĂŒrfte inzwischen so ziemlich jeder begriffen haben - und von daher ist das "Bashing", wie Du es nennst, ja durchaus auch gerechtfertigt. Und so wie es aussieht, haben wir demnĂ€chst in den USA eine Regierung, die unsere Regierung nicht Ernst nimmt. Das ist eine ganz schwere Hypothek auf unser aller Zukunft, die wir schnell loswerden sollten.

Nun ist die unsere Regierung ja durchaus mit ehrenwerten Zielen an den Start gegangen, die sie halt nur auf Grund einer falschen Methodik nicht zum Ziel frĂŒhen könnten (Sozialismus funktioniert halt nicht ...).

Ich fĂ€nde es schön, wenn die gute Ausrichtung aber erhalten bliebe und wir hier was Energie und Rohstoffe angeht in eine Position kommen wĂŒrden, dass Europa nicht mehr so abhĂ€ngig ist von Staaten mit denen man besser nicht abhĂ€ngig ist.

Es wurde und es wird da ja sehr viel entwickelt und ich denke, dass viele Dinge kurz vor der Marktreife stehen. Das muss jetzt einfach raus in den Markt und die VerÀnderung vorantreiben.

Ich weiß, dass die letzten Schritte vor einer ProdukteinfĂŒhrung noch mal genauso anspruchsvoll sein können wie alles, was man zuvor investiert hat. Hier zu helfen, dass in dieser Phase die Luft nicht ausgeht, hielte ich fĂŒr eine wichtige Aufgabe der Politik - grade auch in Zeiten, wo das Gelingen der Neuorientierung ĂŒberlebenswichtig ist.

goodfruit antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@goodfruit 

Das muss ja nicht so sein.

So ist es defacto, u.a. bei Atomkraft. Niemand wĂŒrde auf die Idee kommen ein AKW zu bauen, wenn er selbst die Risiken und die MĂŒllentsorgung zahlen mĂŒsste. 

Auch sonst ist es so. Die Unternehmen machen riesige Gewinne und versuchen zeitgleich jeden Cent an Steuern zu sparen mit teils sehr grenzwertigen Tricks; aber wenn es mal schlecht lÀuft wird auf kosten des Steuerzahler Kurzarbeit gemacht.

(Sozialismus funktioniert halt nicht ...).

Klar, die Ampel ist am Sozialismus zerbrochen ... nicht etwa an der FDP, die jede zweite Woche damit gedroht hat die Ampel zu verlassen. /s

dass Europa nicht mehr so abhÀngig ist von Staaten mit denen man besser nicht abhÀngig ist.

Ja, das geht mit EE sehr gut. Da braucht man weder Uran aus dem Ausland, noch Gas aus Russland oder den USA. DafĂŒr mĂŒssen wir auch keine weiteren 30 Jahre auf eine angebliche Marktreife warten.

lhoovpee antworten
Kappa
 Kappa
(@kappa)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

BeitrÀge : 874

@lhoovpee 

Welche Erneuerbare Energien haben wir im Winter?

Wenn Sonne und Wind im Optimum sind wird es vermutlich - nach heutigem Bedarf- reichen.

Da der Bedarf an Strom bezĂŒglich E Autos und WPs eher steigen wird, kommt die Frage in das Spiel was passiert wenn es ist wie derzeit - Flaute.

Wenn man rechnerisch ein Risiko ermittelt das nur 1 Tag im Jahr das Stromdefizit von D nicht vom Ausland - dort auch als EE - erzeugt und importiert werden kann, brauchen wir BackUp Kraftwerke.

Zwar Verbraucht man fĂŒr Backups nicht mehr die Menge an Gas- aber die Nebenkosten und Wartungskosten Fallen genau so an und werden die Preise der Erzeugung Vermutlich nicht zur Ruhe kommen lassen. 

Ich zweifle an das es ein Nachhaltiges Konzept gibt Deutschland komplett mit EE zu versorgen - außer das man uns Deindustrialisiert und aus "der ersten Welt" Kickt.

kappa antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@kappa 

Zum einen haben wir ein europÀischen Strommarkt. Wir können Strom importieren. Daher sind Trassen auch ein wichtiger Punkt, damit Strom flexibler verteilt werden kann.

Zum anderen mĂŒssen wir natĂŒrlich Energie in irgend einer Art fĂŒr solche Szenarien speichern. Derzeit nutzen wir dafĂŒr Gasspeicher. Diese könnten z.B. in Zukunft zu Wasserstoffspeicher umfunktioniert werden.

Am 6.11 hatten wir im ĂŒbrigen genau dieses Dunkelflauten Szenario.

lhoovpee antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@goodfruit 

Das muss ja nicht so sein. Ich denke, dass der WĂ€hler schon irgendwann mal wieder ein GespĂŒr fĂŒr politischen Anstand entwickeln wird.

Weiss ich nicht... hatten wir das denn jemals?

Ich finde, das oft wegen jeder Kleinigkeit ein Aufstand gemacht wird und RĂŒcktritte gefordert werden. Es ist halt schwer, ĂŒber all die gleichen MaßstĂ€be anzusetzen, nicht nur bei politischen Gegner.

 

Was den Wahlkampf angeht, so lĂ€uft der ja bereits und da dĂŒrften wir uns auch bald auf dem Niveau der USA bewegen.

Glaube ich nicht. Zwar gibt es auch hier Möchtegern-Trumps, aber die werben doch etwas subtiler.

 

Nun ist die unsere Regierung ja durchaus mit ehrenwerten Zielen an den Start gegangen, die sie halt nur auf Grund einer falschen Methodik nicht zum Ziel frĂŒhen könnten (Sozialismus funktioniert halt nicht ...).

Es ist sicher viel falsch gelaufen... Sozialismus war es sicher nicht. Das gehört zu den Dingen, die immer mal wieder unterstellt wurden. So wie ja immer wieder das GerĂŒcht aufkommt, die GrĂŒnen wollten die Menschen hier enteignen und was da nicht alles kommt...

 

lucan-7 antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@lucan-7

So wie ja immer wieder das GerĂŒcht aufkommt, die GrĂŒnen wollten die Menschen hier enteignen und was da nicht alles kommt...

Ich weiß nicht, ob die GrĂŒnen das wollten. Aber sie haben es effektiv getan bzw. vorbereitet. Menschen, die ihr Haus nicht halten konnten, weil sie die plötzlich anfallende Totalsanierung finanziell nicht stemmen können. Menschen, die ihren Job verloren haben, weil das ehemalige Erfolgsmodel plötzlich per Definition zur unverkĂ€uflichen Ware erklĂ€rt wurde.

Deindustrialisierung fĂŒhrt in die Armut.

Hier eine Literaturkritik zu „Hillbilly-Elegie“, der Autobiografie von J. D. Vance, der inzwischen Vize von Donald Trump ist. Vance wuchs in einer lĂ€ndlichen deindustrialisierten Gegend auf. Er erlebte den Zerfall der lokalen Wirtschaft, das Aufkommen von Arbeitslosigkeit auf der einen und Drogenmissbrauch auf der anderen Seite. Das Buch feiert die, die dem allen mit großen Anstrengungen und guten Leistungen entkommen - also Vance selber auch:

https://www.youtube.com/watch?v=PNNkYdNhwL4

Die Literaturkritik ist im Rahmen des Podcasts "Wohlstand fĂŒr alle" veröffentlicht.

Wir können hier an einem Beispiel in der jĂŒngeren Vergangenheit sehen, wie sich Deindustrialisierung, "Great Reset" also, wirtschaftlich, gesellschaftlich und sozial auswirkt. Glaubt mir - das wollt Ihr nicht! Es gibt aber die KrĂ€fte, die sich um eine Entwicklung in diese Richtung bemĂŒht haben. Sie waren nicht selten bei den GrĂŒnen. Oft klebten sie auch einfach so auf der Straße ...

 

 

goodfruit antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@goodfruit 

Ich weiß nicht, ob die GrĂŒnen das wollten. Aber sie haben es effektiv getan bzw. vorbereitet. Menschen, die ihr Haus nicht halten konnten, weil sie die plötzlich anfallende Totalsanierung finanziell nicht stemmen können. Menschen, die ihren Job verloren haben, weil das ehemalige Erfolgsmodel plötzlich per Definition zur unverkĂ€uflichen Ware erklĂ€rt wurde.

Deindustrialisierung fĂŒhrt in die Armut.

Das ist jetzt aber 1:1 aus der konservativen GerĂŒchtekĂŒche ĂŒbernommen...

Die GrĂŒnen haben keine "plötzlich anfallende Totalsanierung" beschlossen, und der Ausstieg aus Öl und Gas ist lĂ€ngst beschlossene Sache. NatĂŒrlich werden Ölheizungen demnĂ€chst unverkĂ€uflich sein, sollen sie ja auch - die sollen ĂŒberhaupt nicht mehr hergestellt werden!

DafĂŒr entstehen dann massenhaft ArbeitsplĂ€tze im Zuge der notwendigen Umbauten... nur dass halt heutzutage niemand mehr Bock auf Handwerk hat, aber das ist ein anderes Thema.

 

Deindustrialisierung fĂŒhrt in die Armut.

Die "Deindustrisalisierung" erfolgt nicht durch die GrĂŒnen, sondern durch den Klimawandel.

In wenigen Jahren wird es sich nicht mehr rentieren, Immobilien in potentiellen Hochwassergebieten zu halten. Und von diesen Gebieten wird es immer mehr geben. Die jÀhrlichen Kosten werden weiter in die Milliarden gehen, Tendenz steigend.

Der einzige Ausweg ist die Energiewende - und die GrĂŒnen sind die einzige Partei hierzlande, die erkannt hat, dass diese Wende schnell kommen muss, sehr schnell.

Denn das +1,5° C Ziel ist bereits Geschichte, 2° sind auch dann nicht zu halten, wenn alle geplanten Maßnahmen tatsĂ€chlich umgesetzt werden.

Wir marschieren stramm auf +3° zu, und dieser Wert gilt bereits als Katastrophe... und der Klimawandel macht da ja nicht halt, das geht immer weiter.

Und was nĂŒtzt das Haus, wenn es samt Bewohnern in den kommenden Fluten untergeht... zusammen mit der Industrie?

Das Potential fĂŒr den weltweiten Meeresspiegelanstieg liegt bei +60 Metern.

Und da steuern wir gerade hin, wenn wirklich noch alles an Öl und Gas verbrannt wird, so wie Trump und seine Freunde es vorhaben.

Aber hey... alles nur Panikmache. Lass uns noch ein paar weitere Jahrzehnte abwarten, es wird schon nicht so schlimm werden. Hauptsache uns geht's noch gut...

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 4591

@goodfruit Nun ist die unsere Regierung ja durchaus mit ehrenwerten Zielen an den Start gegangen, die sie halt nur auf Grund einer falschen Methodik nicht zum Ziel frĂŒhen könnten (Sozialismus funktioniert halt nicht ...)

Sozialismus?! Hahaha. Dass es gerade mit Deutschland "bergab" geht, hat damit zu tun, dass das Credo, nach welchem der "freie Markt" schon alles richten werde, in den vergangenen zwanzig, dreissig Jahren verhindert hat, rechtzeitig wichtige staatliche Vorgaben durchzusetzen, die absehbare Entwicklungen antizipierten. Ich empfehle dazu mal wieder "Wohlstand fĂŒr alle", wo Wolfgang und Ole sich zu dem VW-Desaster und Lindners Thesenpapier positionieren. Und die beiden sind meiner Ansicht nach sogar noch zu wenig radikal ehrlich in ihrer Analyse...

Mit "Sozialismus" hatten die Projekte der Ampel (das Heizungsgesetz wird ja stets als Beispiel genannt) wenig zu tun, was da als Sozialismus gelabled wird, soll mir mal jemand als Sozialismus demonstrieren. Dass wir jetzt volkswirtschaftlich tatsĂ€chlich in einer unguten Richtung unterwegs sind, hat damit zu tun, dass man seitens der "freien Wirtschaft" sowohl die Energiewirtschafts-Transformation (Solaranlagen...) als auch die Verkehrswirtschafts-Transformation hin zur E-MobilitĂ€t* verpennte. Obwohl man doch - Exportweltmeister und so.... - tĂ€glich die Zahlen auf den Schreibtisch bekam: China, der zentrale Absatzmarkt fĂŒr die deutschen Autos stellte seit fĂŒnfzehn Jahren auf ElektromobilitĂ€t um. Und wer ein bißchen weiter in die Zukunft schaut, als es die beiden Jungs von WfA in ihrem Beitrag tun, wird auch erkennen können, dass die ElektromobilitĂ€t auf lĂ€ngere Sicht nicht dazu fĂŒhren wird, dass haufenweise private Unterhaltungscenter autonom durch die Gegend fahren werden, sondern dass die nĂ€chste Transformationsstufe darin bestehen wird, den Verkehr zu integrieren - weg vom viel zu teuren und viel zu ressorcenhungrigen (egal ob Verbrenner oder E-Mobil) Privatwagen hin zu intelligenten Sharing-Systemen. Beide Technologiebereiche wurden hierzulande nicht staatlich nennenswert gefördert - und da sitzen wir nun, wir Exportweltmeister mit unseren Bestsellern des letzten Jahrhunderts, weil unsere Politiker sich von den Konzerncheffen einspannen ließen, da ja der freie Markt es schon regeln werde. Und nun kommt die super schlaue Idee, die billigen E-Autos aus China mit so hohen Import-Zöllen zu belegen, dass unsere mittelalterlichen Verbrenner noch ein bisserl konkurrieren können. Weil die staatliche Förderung der Chinesen ja sooooooo unfair wider die heiligen freien "Marktregeln" stattfand...

Die "sozialistische Planwirtschaft" Chinas, also die staatliche Lenkung der Wirtschaft in die gewĂŒnschte und vermutlich auch (unter ökologischen Gesichtspunkten) einzig das Überleben sichernde Richtung funktioniert (hoffentlich... - aber sie ist jedenfalls momentan schon mal erfolgreicher als der neoliberale Kapitalismus). Funktioniert jedenfalls offenbar besser als das Freier-Markt-Prinzip, welches uns daran hinderte, die sich seit Jahrzehnten abzeichnenden Entwicklungen konzertiert als Staat anzugehen.

WĂ€hrend das "marktwirtschaftlich" orientierte Deutschland die Förderung von Solartechnologie schon beendete, bevor der Fördereffekt sich richtig auswirken konnte, und somit seinen einstigen technologischen Vorsprung verlor und in ein hoffnungsloses AbgehĂ€ngtsein eintauschte, zog das planwirtschaftliche China die Sache in großem Stil durch. Und dominiert nun diesen Teil des Weltmarkts. Das wiederholt sich nun hinsichtlich der E-MobilitĂ€t. Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass Deutschland ja auf dem Solarenergie-Markt damals noch keine so riesigen UmsĂ€tze machte, als dass der Untergang unserer heimischen PV-Produktion richtig spĂŒrbar hĂ€tte sein können. WĂ€hrend es sich bei der E-MobilitĂ€t deutlich anders verhĂ€lt: die Autoproduktion war und ist ja immer noch das RĂŒckgrat unserer Volkswirtschaft und insbesondere auch unseres Exports. Das wird nun brechen und zwar, weil "die Wirtschaft", also die großen Auto-Konzerne aus Profitinteressen die rechtzeitige Transformation vom Verbrenner zum E-Auto mit ihrer Lobbyarbeit verhinderten.

Freie (d.h. von staatlicher Lenkung unbehinderte) Marktwirtschaft funktioniert also nicht, und jede einzelne Werkschließung von VW, BMW und Co, die wir in den nĂ€chsten Monaten und Jahren hierzulande erleben werden, ist empirischer Beleg dafĂŒr.

By the way: Die Entwicklung zum integrierten, auf Fahrzeugsharing basierenden Verkehr wird Deutschland umso sicherer auch verschlafen, je lÀnger versucht wird, vorzugsweise mit dem Bau von Fahrzeugen zu verdienen, statt mit der Schaffung der benötigten (digitalen) Infrastruktur.

Solche integrativen, auf Jahrzehnte hin ausgelegten Projekte "den Privaten" zu ĂŒberlassen, die stets nur die nĂ€chsten zwei Quartalsergebnisse im Fokus haben, kann m.A.n. kaum gut gehen, eine solche Infrastruktur zu schaffen wĂ€re eigentlich Staatsaufgabe.

Aber was weiß ich schon. ^^

 

 

 

 

 

 

Im ĂŒbrigen bin ich der Ansicht, dass das Alignmentproblem gelöst werden muss.

 

 

 

 

*Private Anekdote dazu: Ich konnte meine Mutter vor zwei, drei Jahren davon ĂŒberzeugen, aus ihrem Eigenheim die Ölheizung rauszuschmeissen, sich eine PV-Anlage auf's Dach und eine WĂ€rmepumpe installieren zu lassen. Die entsprechenden KostenvoranschlĂ€ge wurden vom Betrieb unseres Vertrauens zugeschickt, da erfuhr ich aus den Nachrichten, dass es wohl fĂŒr Leute, die sich fĂŒr die Anschaffung einer von PV-Anlagen und einer Ladestation entschieden, eine Förderpauschale von ~ 10.000 Euro gĂ€be. Voraussetzung: man weise nach, dass man ein E-Auto fĂŒhre oder eines bestellt habe. Da meine Mutter ohnehin befĂŒrchtete, mit ihrem alten Verbrenner die nĂ€chste TÜV-PrĂŒfung nicht mehr zu ĂŒberstehen, schlug ich ihr vor, doch die Neuanschaffung eines Autos jetzt ein paar Monate vorzuziehen und im Rahmen der energetischen Sanierung ihres Hauses einfach noch ein paar zusĂ€tzliche PV-Panels und die Einrichtung einer Ladestation mitzubestellen - die Mehrkosten dafĂŒr wĂŒrden so gut wie komplett durch die Förderpauschale gedeckt und... Es hĂ€tte sich wirklich gerechnet und meine Mutter hĂ€tte vermutlich sogar ein E-Modell von VW bestellt... Doch wie Ă€ltere Damen so sind - die wĂ€gen ein bißchen ab und fragen erstmal bei anderen Ă€lteren Damen nach, ob die ihnen ein bestimmtes E-Mobil empfehlen könnten, und diese Ă€lteren Damen habe natĂŒrlich keine Ahnung, versprechen aber, nĂ€chstes Wochenende mal ihren Schwiegersohn zu fragen, der sich damit besser auskennt... Als sie sich - fĂŒr ihre VerhĂ€ltnisse rasend schnell - entschieden hatte und ich mit ihr dann zu dem Betrieb fuhr, wo die ganzen Umbaumaßnahmen besprochen werden sollten und wir die Version mit den zusĂ€tzlichen Panels und der Ladestation in Auftrag geben wollten, erfuhren wir, dass die in Rede stehende staatliche Förderung schon nicht mehr aktuell sei - der entsprechend "Finanzierungs-Topf" wurde innerhalb zweier Tage ausgeschöpft, die drei Tage, die meine Mutter fĂŒr ihre Entscheidung brauchte, waren zu lang gewesen.

Also fĂ€hrt sie nun weiter ihren alten Verbrenner (den sie jetzt doch nochmal ĂŒber'n TÜV brachte) und in ihrem Haus befindet sich keine Ladestation an welcher - das hatte sie eigentlich schon so abgesprochen - auch ihr Nachbar sein E-Auto hĂ€tte laden können. Dies fiel mir jetzt wieder ein, als ich das WfA-Video sah, in welchem darauf Bezug genommen wird, um wieviel besser China mit Ladestationen ausgestattet ist, welche ja die Voraussetzung dafĂŒr sind, dass die Wende hin zur ElektromobilitĂ€t funktionieren kann.

 

jack-black antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 2319

@jack-black 

WĂ€hrend das "marktwirtschaftlich" orientierte Deutschland die Förderung von Solartechnologie schon beendete, bevor der Fördereffekt sich richtig auswirken konnte, und somit seinen einstigen technologischen Vorsprung verlor und in ein hoffnungsloses AbgehĂ€ngtsein eintauschte, zog das planwirtschaftliche China die Sache in großem Stil durch.

Wobei Deutschland auch mit einer weiteren Förderung seine Solarindustrie vermutlich nicht hÀtte retten können: Sie so zu fördern, wie China es tat, wÀre am EU-Recht gescheitert. Und selbst, wenn dieses nicht im Wege gestanden hÀtte, bliebe das viel niedrigere Lohnniveau.

'Geholfen' hĂ€tten nur Zölle, aber das hĂ€tte sich ungĂŒnstig auf die Automobilindustrie ausgewirkt. 

Es ist schon so: Wenn sich China etwas vornimmt, kann es das mit ungleich geringerem Widerstand im Inneren durchsetzen, als es in Deutschland möglich wĂ€re. Da muckt niemand auf, wenn Stromtrassen durchs Land gezogen werden, wĂ€hrend hierzulande kostenintensive und umstĂ€ndlich zu verlegende unterirdische Kabel die klagefreudigen Anwohner besĂ€nftigen sollen. FĂŒr den Kampf gegen den Klimawandel ist die chinesische Diktatur durchaus von Vorteil.

mrorleander antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@mrorleander 

Es ist schon so: Wenn sich China etwas vornimmt, kann es das mit ungleich geringerem Widerstand im Inneren durchsetzen, als es in Deutschland möglich wĂ€re. Da muckt niemand auf, wenn Stromtrassen durchs Land gezogen werden, wĂ€hrend hierzulande kostenintensive und umstĂ€ndlich zu verlegende unterirdische Kabel die klagefreudigen Anwohner besĂ€nftigen sollen. FĂŒr den Kampf gegen den Klimawandel ist die chinesische Diktatur durchaus von Vorteil.

Der Nachteil ist, dass es keine Kontrollen und keine Selbstregulierung gibt. Deshalb bricht ja die Wirtschaft aufgrund des völlig ĂŒberzogenen Immobilienmarktes dort gerade zusammen.

China verfĂŒgt ĂŒber mehr WohnraumkapazitĂ€ten als es dort Einwohner gibt. So etwas wĂ€re in einer Marktwirtschaft nie passiert, weil niemand mehr investiert hĂ€tte.

Und dass eine Diktatur auch ins Gegenteil umschlagen kann sehen wir in den USA: Da wird der Klimaschutz grade wieder zurĂŒckgefahren und die Zerstörung der Welt weiter vorangetrieben.

lucan-7 antworten
staffan
(@staffan)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

BeitrÀge : 471

@mrorleander 

Wobei Deutschland auch mit einer weiteren Förderung seine Solarindustrie vermutlich nicht hÀtte retten können: Sie so zu fördern, wie China es tat, wÀre am EU-Recht gescheitert. Und selbst, wenn dieses nicht im Wege gestanden hÀtte, bliebe das viel niedrigere Lohnniveau.

Gut, die deutsche Solartechnik ist weg und in der Batterietechnik hat uns China auch abgehĂ€ngt, aber ich wĂŒrd das trotzdem nicht so negativ sehen.

Immerhin sind wir doch bestimmt Weltmeister im Streiken, HĂŒpfen und Auf-dieStraße-Kleben fĂŒr das Klima und das ist doch auch ein schöner Erfolg. 🙂

staffan antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@jack-black Die "sozialistische Planwirtschaft" Chinas, also die staatliche Lenkung der Wirtschaft in die gewĂŒnschte und vermutlich auch (unter ökologischen Gesichtspunkten) einzig das Überleben sichernde Richtung funktioniert (hoffentlich... - aber sie ist jedenfalls momentan schon mal erfolgreicher als der neoliberale Kapitalismus). Funktioniert jedenfalls offenbar besser als das Freier-Markt-Prinzip, welches uns daran hinderte, die sich seit Jahrzehnten abzeichnenden Entwicklungen konzertiert als Staat anzugehen.

ZunĂ€chst einmal kann ich feststellen, dass China sehr weise regiert wurde und wird. Das Land ist fĂŒr die Zukunft bestmöglich aufgestellt.

Allerdings dĂŒrfen wir nicht vergessen, woher China den Impetus dafĂŒr genommen hat. China hat einen Zeitraum krassen mit krassem Kapitalismus hinter sich. Da wurden viele Grundlagen gelegt und das System hat man dann ausgebremst, als es zu ĂŒberhitzen drohte. Aber viele Unternehmen waren gegrĂŒndet, viele GebĂ€ude errichtet oder geplant, viele Menschen ausgebildet (auch international) und viele Menschen haben dort ihre Lust am Schaffen entdeckt und ihre KreativitĂ€t entwickelt.

So wie Mutti uns im Erfolgsrausch eingelullt hat und versĂ€umte, uns fĂŒr eine Ausrichtung auf die Zukunft anzutreiben, so dass wir in Bezug auf Innovationen mau aufgestellt sind und wir von allen Seiten ĂŒberholt werden, so hat China eben mit diesem deutlich anderen Schwung heute eine bessere Position. Man hat das Geld eingesetzt, um wichtige Infrastrukturmaßnahmen voranzutreiben. WĂ€hrend bei uns die BrĂŒcken national verrotten, baute China international neue Seidenstraßen auf. China hat vielen Staaten Geld geliehen, die ĂŒber reichhaltige BodenschĂ€tze verfĂŒgen - das Geld ist also nie weg und notfalls kommt es in Form von Rohstoffen zurĂŒck. China schafft auch Lager fĂŒr Rohstoffe, Energie und Nahrungsmittel im Land - Ă€hnlich wie das mal Josef in biblischen Zeiten in Ägypten getan hat. Man verfĂŒgt auch ĂŒber eine noch im Aufbau befindliche Armee, die all das auch verteidigen kann.

WÀre das System China jetzt auch noch marktwirtschaftlich optimiert, könnten wir einpacken - deren Niveau könnten wir auf Jahrzehnte nicht erreichen.

So aber wird der Schwung aus der kapitalistischen Ära irgendwann verblassen und das sozialistische Grau wird den heutigen Glanz vernebeln. Das ist fĂŒr uns die Chance aufzuholen. Seien wir also froh. Und seine wir Weise China als wirtschaftlichen Partner nicht zu verachten. Man lernt am Besten von denen, die besser sind als man selber. China hat einmal von uns gelernt. Nun können wir auf eine Umkehr des BildungsverhĂ€ltnisses hoffen.

Planwirtschaft hat den entscheidenden Nachteil, dass die lokale und temporĂ€re Feinabstimmung der BedĂŒrfnisse mit großem Aufwand zentral erfolgen muss. Hier arbeitet die Marktwirtschaft automatisch. Und automatisch bringt sie auch die Innovation, wenn denn die Unternehmen nicht in den Zustand einer brĂ€sigen Selbstsicherheit geraten und ĂŒberhaupt nicht mehr wahrnehmen, dass die Stars von gestern lĂ€ngst auf dem Weg zu den "poor dogs" sind.

 

goodfruit antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@jack-black Das Heizungsgesetz ist ein schönes Beispiel fĂŒr eine sozialistischen Ansatz. Es wird den Leute eine Technologie aufgezwungen, die in vielen FĂ€llen komplett unpassend ist. Dann wird die Energiewende maximal ineffektiv. Geld, das woanders deutlich besser angelegt wird, wird in eine unpassende Technologie festgelegt, die Menschen werden verĂ€rgert - letztendlich mit der Konsequenz, dass sie mit all dem nichts mehr zu tun haben wollen und die zukunftsweisenden Dinge schon auch Prinzip ablehnen.

Anreiz und Zwang fĂŒhren oft in die Irre statt voranzubringen. Das ist ein großes Problem, wenn man Dinge effektiv und schnell voranbringen will.

goodfruit antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@goodfruit 

Wenn Du Dir das Parteiprogramm der NSDAP anschaust, dann war das ganz klar eine Sozialistische Partei,

Ich nehme an du meinst die 25 Punkte-Programm von 1920?! Dass es Historiker gibt, die die Ansicht vertreten die Wirtschaftspolitik sei ein sozialitisch, ist mir bekannt. Allerdings ist das weder Konsens unter den Historikern, noch teile ich diese Auffassung.
Die NSDAP hat weder an der praktischen Umsetzung der im 25 Punkte Programm beschriebenen Wirtschafts-Massnahmen gearbeitet, noch war sie je eine sozialistische Partei. 

derelch antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@derelch Ja, das Programm meine ich:

http://www.documentarchiv.de/wr/1920/nsdap-programm.html

Davon dann eher Punkte aus der zweiten HĂ€lfte der 25 Punkte:

12. Im Hinblick auf die ungeheuren Opfer an Gut und Blut, die jeder Krieg vom Volke fordert, muß die persönliche Bereicherung durch den Krieg als Verbrechen am Volke bezeichnet werden. Wir fordern daher restlose Einziehung aller Kriegsgewinne.

13. Wir fordern die Verstaatlichung aller (bisher) bereits vergesellschafteten (Trust) Betriebe.

14. Wir fordern die Gewinnbeteiligung an Großbetrieben.

15. Wir fordern einen großzĂŒgigen Ausbau der Alters-Versorgung.

16. Wir fordern die Schaffung eines gesunden Mittelstandes und seiner Erhaltung, sofortige Kommunalisierung der Groß-WarenhĂ€user und ihre Vermietung zu billigen Preisen an kleine Gewerbetreibende, schĂ€rfste BerĂŒcksichtigung aller kleinen Gewerbetreibenden bei Lieferung an den Staat, die LĂ€nder oder Gemeinden.

17. Wir fordern eine unseren nationalen BedĂŒrfnissen angepaßte Bodenreform, Schaffung eines Gesetzes zur unentgeltlichen Enteignung von Boden fĂŒr gemeinnĂŒtzige Zwecke. Abschaffung des Bodenzinses und Verhinderung jeder Bodenspekulation.

18. Wir fordern den rĂŒcksichtslosen Kampf gegen diejenigen, die durch ihre TĂ€tigkeit das Gemein-Interesse schĂ€digen. Gemeine Volksverbrecher, Wucherer, Schieber usw. sind mit dem Tode zu bestrafen, ohne RĂŒcksichtnahme auf Konfession und Rasse.

19. Wir fordern Ersatz fĂŒr das der materialistischen Weltordnung dienende römische Recht durch ein deutsches Gemein-Recht.

20. Um jeden fĂ€higen und fleißigen Deutschen das Erreichen höherer Bildung und damit das EinrĂŒcken in fĂŒhrende Stellungen zu ermöglichen, hat der Staat fĂŒr einen grĂŒndlichen Ausbau unseres gesamten Volksbildungswesens Sorge zu tragen. Die LehrplĂ€ne aller Bildungsanstalten sind den Erfordernissen des praktischen Lebens anzupassen. Das Erfassen des Staatsgedankens muß bereits mit dem Beginn des VerstĂ€ndnisses durch die Schule (StaatsbĂŒrgerkunde) erzielt werden. Wir fordern die Ausbildung geistig besonders veranlagter Kinder armer Eltern ohne RĂŒcksicht auf deren Stand oder Beruf auf Staatskosten.

21. Der Staat hat fĂŒr die Hebung der Volksgesundheit zu sorgen und durch den Schutz der Mutter und des Kindes, durch Verbot der Jugendarbeit, durch HerbeifĂŒhrung der körperlichen ErtĂŒchtigung mittels gesetzlicher Festlegung einer Turn- und Sportpflicht durch grĂ¶ĂŸte UnterstĂŒtzung aller sich mit körperlicher Jugend-Ausbildung beschĂ€ftigenden Vereine.

Insgesamt ist das ganze Programm stark von nationalen/ völkischen Zielen geprĂ€gt - und hier sind die ersten Punkte fast ausschließlich in diese Richtung geprĂ€gt. Aber diese Denke findet sich natĂŒrlich auch in den oben angefĂŒhrten Punkten. Das macht die Nationalsozialisten halt nationalsozialistisch.

Aber ich sehe in den Punkten auch ganz klar eine sozialistische Ausrichtung. Ich bin mir sicher, dass viele, denen man die Punkte als Text zu lesen und mit der Aufgabe einer politischen Zuordnung geben wĂŒrde, das als sozialistisches Programm erkennen wĂŒrden. Der nationalsozialistische Kontext wĂ€re fĂŒr viele da sicher eine wirkliche Überraschung.

goodfruit antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

BeitrÀge : 1071

@goodfruit 

Aber ich sehe in den Punkten auch ganz klar eine sozialistische Ausrichtung.

Du siehst auch sonst ganz schön viel Sozialismus, wenn der Tag lang ist. Ich habe mich dazu eigentlich bereits umfassend geÀussert.

derelch antworten
ichsen
 ichsen
(@ichsen)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

BeitrÀge : 266

@lucan-7 Da hat @derelch recht. WĂ€re mittlerweile nicht wichtiger, erstmal zu fragen, was das ĂŒberhaupt ist, diese "Mitte"?

Seit der 2. HÀlfte der 90er behauptet nÀmlich so ziemlich jeder Politiker, egal welches Parteibuch er hat, dass seine Partei "eine moderne Volkspartei der Mitte" ist.

ichsen antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 14 Jahren

BeitrÀge : 24089

@ichsen 

Da hat @derelch recht. WĂ€re mittlerweile nicht wichtiger, erstmal zu fragen, was das ĂŒberhaupt ist, diese "Mitte"?

Die "Mitte" ist ein populistischer Versuch der Parteien, möglichst viele WĂ€hler anzusprechen, indem man sich scheinbar oder tatsĂ€chlich fĂŒr ein möglichst breites Spektrum der Bevölkerung wĂ€hlbar macht.

"Populistisch" deshalb, weil es den Versuch darstellt, eine Vorstellung von Ausgewogenheit zu etablieren, von der sich möglichst jeder angesprochen fĂŒhlt - ohne genau zu definieren, worin diese "Ausgewogenheit" eigentlich besteht.

FĂŒr mich persönlich spielt der Begriff eigentlich keine Rolle. Viel entscheidender als links/rechts/Mitte finde ich die Frage nach freiheitlich demokratisch orientiert - oder autoritĂ€r.

Wobei auch diese Begriffe lÀngst schwammig geworden sind... etliche denken: "freiheitlich demokratisch" ist alles, was meiner Meinung entspricht, "autoritÀr" ist alles, was dem nicht entspricht...

lucan-7 antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@ichsen

Macht in einer VielfÀltigen Gesellschaft ja auch irgendwie Sinn. In der Mitte gibt es viele Meinungen. Wir versuchen aber alle Meinungen in links und rechts einzuteilen. Aber das klappt so nicht.

Es gibt vegane Nationalisten und es gibt fleischessende Kommunisten. Obwohl in der heutigen Diskussion Veganismus meist links einsortiert wird und Fleischessen rechts; warum auch immer.

lhoovpee antworten
lhoovpee
(@lhoovpee)
Beigetreten : Vor 9 Jahren

BeitrÀge : 3133

@ichsen

Die CDU/CSU besteht nicht nur aus Merz. Auch was Spahn oder Söder so machen, ist einfach nur Paradox. Vor allem, dass das auch noch so gut ankommt bei vielen. 

lhoovpee antworten
ichsen
 ichsen
(@ichsen)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

BeitrÀge : 266
Veröffentlicht von: @lhoovpee

@ichsen

Die CDU/CSU besteht nicht nur aus Merz. Auch was Spahn oder Söder so machen, ist einfach nur Paradox. Vor allem, dass das auch noch so gut ankommt bei vielen. 

Das verstehe ich allerdings auch nicht. Egal, welchen Bock die schießen, alles offenbar "halb so schlimm". Aber wehe der SPD oder B90/GrĂŒne passiert ein Fehler...

ichsen antworten
GoodFruit
BeitrÀge : 3412

@tristesse Ich fand das hier sehr passend:

 

 

goodfruit antworten
2 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

BeitrÀge : 20302

@goodfruit

Inwiefern? 

tristesse antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

BeitrÀge : 3412

@tristesse Weil es Zeit ist fĂŒr die Ampel, zu gehen. Zu lang zu destruktiv ... Hoffen wir, dass es bald eine Regierung gibt, mit der wir wieder aus dem Loch rauskommen, in das wir uns die letzten Jahrzehnte hineingewirtschaftet haben. Ja, es hat nicht allein die Ampel Schuld - aber mit den Instrumenten der Ampel, wurde alles nur noch schlimmer.

goodfruit antworten


ichsen
 ichsen
BeitrÀge : 266
Veröffentlicht von: @lhoovpee

Macht in einer VielfÀltigen Gesellschaft ja auch irgendwie Sinn. In der Mitte gibt es viele Meinungen. Wir versuchen aber alle Meinungen in links und rechts einzuteilen. Aber das klappt so nicht.

Hat aber den Preis dass kleinste Unterschiede ĂŒberbetont werden mĂŒssen.

NatĂŒrlich klappt eine Einteilung in ein Rechts-Links-Schema. Man darf dafĂŒr nur keine untauglichen Kriterien nutzen. Ob Du Dich vegetarisch ernĂ€hrst oder Fleisch isst, hat mit "rechts vs. links" nĂ€mlich nichts zu tun.

ichsen antworten
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