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Wann sind Migranten integriert?

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Lucan-7
Themenstarter
Beiträge : 21562

Aus aktuellem Anlass und weil ich kürzlich eine entsprechende Diskussion hatte... es ist ja viel von "Integration" die Rede, und jeder meint auch irgendwie zu wissen was damit gemeint ist. Aber wenn es dann konkret wird, wird es trotzdem schwierig.

Ich möchte das mal am Beispiel von "Familie A" erläutern.
Familie A hatte es nicht leicht, sie kommen aus einem fernen, muslimischen Land nach Deutschland. Sie sind dankbar für die Aufnahme und wollen sich hier eine Existenz aufbauen. Und sie sind auch bereit, sich zu integrieren... was immer das auch bedeuten soll.

So besuchen sie selbstverständlich die angebotenen Sprachkurse, um Deutsch zu lernen (allein das wäre für mich schon ein Grund, nicht nach Deutschland zu ziehen, aber was tut man nicht alles...).

Die Eltern suchen sich Arbeit und nehmen an, was sie finden können. Die Kinder gehen auf eine deutsche Schule, mit dem Ziel hier eine Ausbildung zu machen.

Sprich: Die ganze Familie gibt sich redlich Mühe.
Aber wann genau sind sie denn "integriert"?

Deutsch lernen, Arbeit, Schule... reicht das schon?
Oder muss da nicht noch mehr kommen?

Brauchen sie deutsche Freunde? Müssen sie konvertieren? Schwarzwälder Kirschtorte und Schweineschnitzel essen? Fussball schauen? Kopftuch abnehmen? Schlager hören?

Wann genau kann man sagen, dass eine Familie hierzulande wirklich "integriert" ist?
Was genau muss da passieren?

Bonusfrage: Sind eigentlich alle hier lebenden Deutschen "integriert"?

Antwort
144 Antworten
Gelöschtes Profil
Beiträge : 18002

In was sollen sich Migranten integrieren?

Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber wann genau sind sie denn "integriert"?

Die Frage ist, in was sich Migranten denn überhaupt integrieren sollen. Antwort: Ins System "Bundesrepublik Deutschland".

Sie sind also dann integriert, wenn sie sich als Staatsbürger Deutschlands empfinden. Das ist die Basis.

Vor Ort muß man dann sehen, ob man sich noch dem Trachtenverein, der Feuerwehr oder dem Kegelclub anschließt. Das sind m.E. zusätzliche Bonuspunkte, aber nicht zwingend nötig für eine gelungene Integration.

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JohnnyD
Beiträge : 1419
Veröffentlicht von: @lucan-7

Aber wann genau sind sie denn "integriert"?

Wenn sie sich in der Landessprache zurechtfinden und die allgemeinen Spielregeln in dem Land kennen.

Für den Aufenthaltstitel kommt noch hinzu, dass sie entweder für sich selbst sorgen können oder jemanden haben, der für sie sorgen kann.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Brauchen sie deutsche Freunde? Müssen sie konvertieren? Schwarzwälder Kirschtorte und Schweineschnitzel essen? Fussball schauen? Kopftuch abnehmen? Schlager hören?

Was für ein Klischeedeutschtum soll das denn sein?

johnnyd antworten
B'Elanna
Beiträge : 1728

Deutsch können wäre schon hilfreich....
... und eine Akzeptanz der hier geltenden Regeln und Sitten. Von Gesetzen ganz zu schweigen.

Insofern würde ich zu Deiner Beispielfamilie sagen: Jo, sieht schon ganz gut aus.
Wenn man ins Detail gehen würde, kämen Fragen wie "Kommen die Kinder auch um 8 zur Schule oder jeden Morgen anders bzw. erst, wenn man zuhause bei denen angerufen hat? Stehen sie in den Pausen allein in der Ecke oder spielen sie mit den anderen Kindern? Geben sie sich im Unterricht Mühe oder stören sie nur bzw. tun nur das unbedingt nötigste?"
Das sind die Details, die ich gerade mit einer Einwandererfamilie aus Eritrea erlebe, von denen zwei Kinder auf meine Grundschule gehen.

Veröffentlicht von: @lucan-7

Brauchen sie deutsche Freunde? Müssen sie konvertieren? Schwarzwälder Kirschtorte und Schweineschnitzel essen? Fussball schauen? Kopftuch abnehmen? Schlager hören?

Nein, das ist Quark.

belanna antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Es kam mir der Gedanke, dass ein ganz unterschiedlicher Bezug bei den Einwanderern zum Geburtsland besteht. Sie lieben es in der Regel. Bei uns ist der Bezug ja eher zwiespältig.

Korea hat beispielsweise nie ein Land angegriffen, das fällt dann viell. leichter, es anzunehmen.

Aber gleichzeitig schätzen sie wohl auch viele Aspekte mehr, die die hier Geborenen als selbstverständlich nehmen!

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1 Antwort
Orangsaya
(@orangsaya)
Beigetreten : Vor 7 Jahren

Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @gili

Korea hat beispielsweise nie ein Land angegriffen, das fällt dann viell. leichter, es anzunehmen.

Diese Aussage ist so richtig, wie falsch. Das Kaiserreich war quasi ein Satellitenstaat, der schon an den Kriegen Chinas involviert war. Das ist aber nicht so wichtig. Ich wünsche, dass ganz Korea ein einheitliches freies souveränes Land wird.

orangsaya antworten
Irrwisch
Beiträge : 3480

Ich fürchte..........
........wenn Migranten sich nicht in Ghettos niederlassen, erst ab der hier geborenen nächsten Generation.

irrwisch antworten
11 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Was stellst Du Dir in Deutschland unter einem Ghetto vor?

tristesse antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480
Veröffentlicht von: @tristesse

Was stellst Du Dir in Deutschland unter einem Ghetto vor?

Keine abgeriegelte Enklave.

Eher Stadtteile oder Ortsteile, in denen sich bevorzugt eine Nationalität ansiedelt. Freiwillig.
Ich kenne solche Stadtteile durchaus nicht nur von Migranten.
Auch von Fremdarbeitern, insbesondere welche, die aus der Türkei stammen.

Ich selbst stamme aus einem kleinen Dorf in Hessen.
Dort wurde nach dem Krieg deutschstämmigen Flüchtlingen aus der Batschka Land zugewiesen,um sich 1 km vom Dorf ausserhalb ein
Häuschen bauen zu können.

irrwisch antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078
Veröffentlicht von: @irrwisch

Ich kenne solche Stadtteile durchaus nicht nur von Migranten.
Auch von Fremdarbeitern, insbesondere welche, die aus der Türkei stammen.

Sind "Fremdarbeiter" keine Migranten?

belu antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480
Veröffentlicht von: @belu

Sind "Fremdarbeiter" keine Migranten?

Nicht zwingend.

Denn diese Menschen wurden angeworben, weil es bei uns nicht genug Arbeitende gab.
Sie haben bei uns nicht Asyl gesucht. Nur Arbeit.

irrwisch antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @irrwisch

Denn diese Menschen wurden angeworben, weil es bei uns nicht genug Arbeitende gab.
Sie haben bei uns nicht Asyl gesucht. Nur Arbeit.

Dann sind Migranten für Dich nur Flüchtlinge?

tristesse antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

Ein Migrant ist aber doch jeder, der migriert. Ob das aus Gründen der Ausbildungs- und Arbeitssuche ist oder als Flüchtender, ist erst mal völlig egal.

Nachtrag vom 28.03.2021 1122
Ach ja, und migrieren heißt nicht zwingend flüchten, sondern einfach von einem Ort an den anderen ziehen. In dem Sinne bin ich durch meinen Umzug von Deutschland nach Irland auch ein Migrant.

belu antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099
Veröffentlicht von: @belu

Ach ja, und migrieren heißt nicht zwingend flüchten, sondern einfach von einem Ort an den anderen ziehen. In dem Sinne bin ich durch meinen Umzug von Deutschland nach Irland auch ein Migrant.

Hast Du Dich Deinem Gefühl nach denn integriert? Würden das Deine irischen Freunde auch so sehen?

tristesse antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078
Veröffentlicht von: @tristesse

Hast Du Dich Deinem Gefühl nach denn integriert?

Ich denke schon.

Veröffentlicht von: @tristesse

Würden das Deine irischen Freunde auch so sehen?

Kann ich sie ja mal fragen, ob sie das so sehen und woran sie das festmachen.

belu antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

Danke.

tristesse antworten
MrOrleander
(@mrorleander)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 2217
Veröffentlicht von: @irrwisch

........wenn Migranten sich nicht in Ghettos niederlassen, erst ab der hier geborenen nächsten Generation.

Es gibt definitiv Ausnahmen. Einer meiner besten Freude wurde in Jugoslawien geboren und ist dann als Kind mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert, zum Militärdienst aber noch mal zurück in die alte Heimat gegangen.
Er ist hier perfekt integriert, was er allerdings nicht seinen eher bildungsfernen Eltern, sondern der tatkräftigen Unterstützung einer Lehrerin zu verdanken hatte. Abitur, Studium in Deutschland und im europäischen Ausland, eine deutsche Frau geheiratet, zwei Kinder, die Serbisch schon nur noch verstehen, aber kaum noch sprechen konnten. Natürlich hat er darüber seine alte Heimat nicht vergessen, aber das braucht es ja auch nicht.

mrorleander antworten
Irrwisch
(@irrwisch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 3480
Veröffentlicht von: @mrorleander

Es gibt definitiv Ausnahmen. Einer meiner besten Freude wurde in Jugoslawien geboren und ist dann als Kind mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert, zum Militärdienst aber noch mal zurück in die alte Heimat gegangen.
Er ist hier perfekt integriert, was er allerdings nicht seinen eher bildungsfernen Eltern, sondern der tatkräftigen Unterstützung einer Lehrerin zu verdanken hatte. Abitur, Studium in Deutschland und im europäischen Ausland, eine deutsche Frau geheiratet, zwei Kinder, die Serbisch schon nur noch verstehen, aber kaum noch sprechen konnten. Natürlich hat er darüber seine alte Heimat nicht vergessen, aber das braucht es ja auch nicht.

Natürlich gibt es die.Zum Glück!

Andere Herangehensweise ist vielleicht auch noch:

Je unterschiedlicher die Kulturen sind, desto länger dauert die Integration.
Weiterer Aspekt ist sicher auch die Bildung.
Oder auch,ob hier wer nur für die Dauer eines Krieges Asyl sucht und dann wieder zurück möchte, wenn in seiner Heinmal der Krieg vorbei ist.

irrwisch antworten


Anonymous
 Anonymous
Beiträge : 0

Wenn sie sich hier heimisch fühlen, gerne leben und hinter ihrem Land stehen. (Mit-)Entscheidend ist doch deren Sicht, ob sie sich als Deutsche begreifen.

Dafür müsste ich wohl 5€ ins Kässchen werfen.

OK ganz speziell für den von dir genannten Hintergrund: Nich die Sharia über die hier herrschende Rechtsordnung stellen, einen nicht muslimischen Schwiersohn akzeptieren, den Glaubensübertritt der Tochter zum Hinduismus akzeptieren, mindestens in einem Verein vorzugsweise dem THW Mitglied sein 😉

Was ich damit sagen will: ich tue mich schwer einen Schwellenwert zu definieren, da ich es für eine gemischt objektiv-subjektive Geschichte ansehe. Es hilft nichts wenn nur ein Teil davon erfüllt ist.

Ansonsten ist das ein Prozess, der u.U. generationenlang dauern kann und brüchig bleiben kann, wie man z.B. in Jugoslawien sehen konnte.
Es gibt andererseits durchaus geschichtliche Belege einer gelingenden Integration. Man denke an die Hugenotten in Preußen.

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36 Antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2602
Veröffentlicht von: @patches

Wenn sie sich hier heimisch fühlen, gerne leben und hinter ihrem Land stehen. (Mit-)Entscheidend ist doch deren Sicht, ob sie sich als Deutsche begreifen.

Kann ich in Deutschland nur leben, wenn ich mich als Deutscher fühle? Ich frage mich auch, ob das das Ziel von Integration sein sollte und überhaupt sein kann. Jeder Mensch ist eine Persönlichkeit, die aus ihrer familiären Herkunft aber auch ihrer Geschichte geworden ist. Und ich meine, dass jede Persölnlichkeit auch so zu achten ist.

Ich finde es wichtig, das Migranten möglichst bald einen Job brauchen, um auch das Selbstwertgefühl zu bekommen, eigenständig hier leben zu können. Von der Basis aus können sie mit den Menschen in ihrem Umfeld interagieren, sich mit dem, was ihnen im Leben wichtig geworden ist, einbringen und von den Menschen, die schon lange hier leben, lernen. Ich stelle mir das als ein Geben und nehmen vor - mit einer Bereicherung auf beiden Seiten.

Veröffentlicht von: @patches

Ansonsten ist das ein Prozess, der u.U. generationenlang dauern kann und brüchig bleiben kann, wie man z.B. in Jugoslawien sehen konnte.
Es gibt andererseits durchaus geschichtliche Belege einer gelingenden Integration. Man denke an die Hugenotten in Preußen.

In Jugslawien hattest Du einen Vielvölker Staat, der auseinandergebrochen ist. Das ist ja nicht die Situation mit den Migranten. Die kommen ja von überall her und es ist keine ganze Volksgemeinschaft, die hier als Block irgendwo angesiedelt wird. Von daher sind derartige Entwicklungen kaum zu erwarten.

Das Ansiedeln von Flüchtlingen gab es nicht nur in Preußen. An den Grenzen Württembergs haben sich viele Waldenser angesiedelt, die aus ihrer Heimat wegen religiöser Verfolgung fliehen mussten. Andersherum hat es ja auch Flüchlinge aus Deutschland gegeben, wenn wir nur Zinzendorf denken, der 1736 aus Sachsen verbannt wurde.

goodfruit antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @goodfruit

Kann ich in Deutschland nur leben, wenn ich mich als Deutscher fühle? Ich frage mich auch, ob das das Ziel von Integration sein sollte und überhaupt sein kann. Jeder Mensch ist eine Persönlichkeit, die aus ihrer familiären Herkunft aber auch ihrer Geschichte geworden ist. Und ich meine, dass jede Persölnlichkeit auch so zu achten ist.

Die Frage ist irgendwie komisch. Jemand will sich in Deutschland integrieren das heißt doch eigentlich denknotwendig, dass er Deutscher sein/werden will?! Es gibt noch keinen Weltstaat also definiert man sich insofern als Teil eines Gefüges, dem man sich zugehörig sieht oder zugehörig sein will.
Jemand der X in Deutschland bleiben will, der will sich imo nicht integrieren.

Definition integrieren:
zu einem übergeordneten Ganzen zusammenschließen; in ein übergeordnetes Ganzes aufnehmen; vereinheitlichen

Anonymous antworten
GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2602
Veröffentlicht von: @patches

Jemand will sich in Deutschland integrieren das heißt doch eigentlich denknotwendig, dass er Deutscher sein/werden will?

Ja, er kann ja die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Aber muss er deshalb seine kulturellen Wurzeln und seine Persönlichkeit aufgeben? Wäre doch wohl etwas viel verlangt, oder? Wir sind ja hier nicht in China, wo Gleichschaltung so beliebt ist - auch nicht im Kommunismus, wo das mal ein hohes Ziel war. Für mich ist Deutschland immer noch eine Kulturnation, die Identität genug hat, um Menschen verschiedenster Identitäten und Herkünften zu vereinen. All die Menschen, die hier vor vielen Jahren als Gastarbeiter gekommen sind, haben unser Land mitgeprägt. Sie sind Deutsche geworden und doch haben sie ihre Italienische, Griechische oder Türkische Identität behalten. Und dieser Kulturmix ist doch auch sehr bereichernd. Immer nur Sauerkraut ist doch langweilig, oder?

Veröffentlicht von: @patches

Definition integrieren:
zu einem übergeordneten Ganzen zusammenschließen; in ein übergeordnetes Ganzes aufnehmen; vereinheitlichen

Die Frage ist da aber: Wie siehr für Dich das übergeordnete Ganze aus? Hat das eine klar definierte Form oder ist es bunt und lebenidg? Genau diese Zielvorstellung macht den Begriff der Integration unter Umständen problematisch.

goodfruit antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @goodfruit

Ja, er kann ja die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Aber muss er deshalb seine kulturellen Wurzeln und seine Persönlichkeit aufgeben? Wäre doch wohl etwas viel verlangt, oder? Wir sind ja hier nicht in China, wo Gleichschaltung so beliebt ist - auch nicht im Kommunismus, wo das mal ein hohes Ziel war. Für mich ist Deutschland immer noch eine Kulturnation, die Identität genug hat, um Menschen verschiedenster Identitäten und Herkünften zu vereinen. All die Menschen, die hier vor vielen Jahren als Gastarbeiter gekommen sind, haben unser Land mitgeprägt. Sie sind Deutsche geworden und doch haben sie ihre Italienische, Griechische oder Türkische Identität behalten. Und dieser Kulturmix ist doch auch sehr bereichernd. Immer nur Sauerkraut ist doch langweilig, oder?

Sprichst du von Kochrezepten oder von was? Das ist mir zu nebulös. Deutschland ist heutzutage in meinen Augen vor allem eine Wertegemeinschaft. Eine Wertegemeinschaft gemäß dem Grundgesetz. Die erschreckend überwiegende Anzahl von türkischstämmigen Deutschen sind Anhänger von Erdoghan und dem wofür er steht. Das empfindest du als als integriert und bereichernd? Das erscheint mir doch reichlich widersprüchlich.
Wir können ja als Gegenbeispiel die Chefs von Biontech herannehmen. Die emfpinde ich als bereichernd. Jetzt erklär mir mal, wieso ich das unterschiedlich wahrnehme? Ich jedenfalls kann es nicht genau festmachen, denke aber, dass sie KEINE Anhänger von Erdo und seiner Clique sind, sondern einfach den Wertekonsens unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft mittragen. Damit wären wir wieder bei der Wertegemeinschaft.
Für die wäre es wohl auch kein Beinbruch, wenn die Tochter eine Kartoffel ehelicht oder zum Hinduismus konvertiert.

PS: Ich esse viel zu wenig Schlachtplatte. Der ewige Döner hängt mir zum Hals raus! 😉 😛

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Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Veröffentlicht von: @patches

Die erschreckend überwiegende Anzahl von türkischstämmigen Deutschen sind Anhänger von Erdoghan und dem wofür er steht.

Mitnichten.

Allerdings ist nur etwa die Hälfte der türkischen Community in Deutschland in der Türkei wahlberechtigt. Da schon 2017 wiederum nicht einmal die Hälfte auch wählen ging, stimmten tatsächlich nur 13 Prozent der Deutsch-Türkinnen und -Türken für Erdogan. Der Anteil dürfte bei dieser Wahl etwa so hoch gewesen sein.

https://www.tagesspiegel.de/politik/tuerkische-praesidentschaftswahlen-warum-tuerken-in-deutschland-fuer-erdogan-stimmen/22733474.html

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Naja in dem Artikel steht jetzt auch nicht das Gegenteil. Mitnichten ist eher zuviel gesagt. Oder anders gewendet es gibt halt auch keine substantielle Opposition gegen Erdo AUSSER die Kurden. Man kann imo also davon ausgehen, dass die Wahlergebnisse das Stimmungsbild akkurat darstellen. Zumindest eher als andersherum.

Anonymous antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7154

In dem Artikel steht, daß nur eine Minderheit der hier lebenden Türken bzw. Deutschen türkischer Herkunft Erdogan gewählt haben, und nicht eine Mehrheit, wie Du behauptet hast.

Entweder, weil die nicht wählen dürfen (z.B. weil sie die türkische Staatsangehörigkeit nicht mehr besitzen), keinen Bock hatten zu wählen oder schlicht nichts mit Erdogan anfangen können.
Ja, ich finde auch die, die Erdogan gewählt haben, sind einige zu viele, und man fragt sich, was in denen vorgeht, aber halt doch nicht die Mehrheit, wie oft suggeriert wird.

Veröffentlicht von: @patches

Oder anders gewendet es gibt halt auch keine substantielle Opposition gegen Erdo AUSSER die Kurden.

Und Frauen. Die dagegen protestieren, daß die Türkei aus der Istanbul-Konvention gegen Gewalt an Frauen ausgestiegen ist, weil Erdogan sich bei konservativen und islamistischen Kreisen einschmeicheln will. Die behaupten ja, so eine Konvention zum Schutz der Frauen schade der Einheit der Familie und fördere Scheidungen und Homosexualität.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-erneut-proteste-gegen-austritt-aus-istanbul-konvention-a-f11bb4bb-eb6d-483c-8bb7-958ecf578cc3

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

In dem Artikel steht, daß nur eine Minderheit der hier lebenden Türken bzw. Deutschen türkischer Herkunft Erdogan gewählt haben, und nicht eine Mehrheit, wie Du behauptet hast.

Dann so rum:
Diejenigen, die gewählt haben, haben mehrheitlich Erdoghan gewählt. Nichtwähler insofern irgendwie als Ablehnung zu werten hat zumindest ein Gschmäckle. Ja es ist keine Zustimmung. Aber gemeinhin dachte ich, dass so etwas als Zustimmung gewertet wird, ggf. sogar gegen den Willen der Wähler, da dieser nicht als Stimme "hörbar" gemacht wurde. Oder kurz: Haarspalterei!
Aber dein Argument zielt vermtulich eher darauf ab, dass nur diese 11% sich nicht integrieren wollen. Das ist zumindest gewagt und daraus einen Integrationswillen für den Rest abzuleiten ist halt zumindest unseriös, da mehr dafür spricht, dass es nicht so ist. Zumal viele Anhänger rundum Özalan (osä.) eher lupenreine Demokraten sind.
https://www.sueddeutsche.de/politik/wahlen-in-der-tuerkei-so-haben-die-deutschtuerken-gewaehlt-1.4028731

Naja die Frauengeschichte ist afaik nach der Wahl passiert, hier einen rückwirkenden Effekt nahezulegen, ist irgendwie komisch. Dass die Protestierenden vorher schon nicht nicht auf seiner Seite standen liegt auf der Hand. Noch entscheidender: diese türkischen Frauen spielen in Deutschland wenn überhaupt nur eine geringe Rolle. Sie anzuführen macht überhaupt keinen Sinn.

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Alescha
(@alescha)
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Danke für den Link, sehr interessant. Und Özdemir fand ja auch sehr deutliche Worte für die Erdogan-Fans.

"Seien wir ehrlich zu uns: Die feiernden deutsch-türkischen #Erdogan Anhänger feiern nicht nur ihren Alleinherrscher, sondern drücken damit zugleich ihre Ablehnung unserer liberalen Demokratie aus. Wie die AfD eben"

Veröffentlicht von: @patches

Aber dein Argument zielt vermtulich eher darauf ab, dass nur diese 11% sich nicht integrieren wollen.

Nein.
Andererseits denke ich nicht, daß man aus dem Wahlverhalten der Erdogan-Wähler pauschal auf den Integrationsunwillen der hier lebenden Türken oder türkischstämmigen Deutschen schließen kann - aber genau das passiert ja oft. Da werden diese 11 Prozent zu einer Mehrheit aufgeblasen und dann so nach dem Motto: Schaut mal, wie viele Erdogan gewählt haben, die wollen sich doch gar nicht integrieren!

Veröffentlicht von: @patches

Naja die Frauengeschichte ist afaik nach der Wahl passiert, hier einen rückwirkenden Effekt nahezulegen, ist irgendwie komisch.

Einen rückwirkenden Effekt wollte ich gar nicht nahelegen. Nur, daß sich auch jenseits der Kurden Widerstand formiert.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0
Veröffentlicht von: @alescha

Danke für den Link, sehr interessant. Und Özdemir fand ja auch sehr deutliche Worte für die Erdogan-Fans.

Veröffentlicht von: @alescha

Nein.
Andererseits denke ich nicht, daß man aus dem Wahlverhalten der Erdogan-Wähler pauschal auf den Integrationsunwillen der hier lebenden Türken oder türkischstämmigen Deutschen schließen kann - aber genau das passiert ja oft. Da werden diese 11 Prozent zu einer Mehrheit aufgeblasen und dann so nach dem Motto: Schaut mal, wie viele Erdogan gewählt haben, die wollen sich doch gar nicht integrieren!

Hmmm einerseits stimmst du Özdemir zu andererseits willst du die Erdo Wähler nicht pauschal in die demokratiefeindliche Schublade stecken. Ich frage das durchaus ernsthaft: wie kriegst du das zusammen? Der Vergleich mit der AfD hinkt in Özdemirs Bsp. btw. Die AfD ist NICHT Regierungspartei. Gauland hat sich keinen Palast im Tiergarten bauen lassen usw. Siehst du Erdowähler hierzulande teilweise als Protestwähler?
Ich frage das, weil mich mein harsches Urteil selbst erschreckt, ich keinem Unrecht tun will, allerdings gibt es doch einige Indizien, die eine harsche Kritik rechtfertigen. Erdo, der vom osmanischen Reich träumt und die Türken hierzulande in die Opferrolle redet. Das kommt einem allzu bekannt vor.

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Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7154
Veröffentlicht von: @patches

Hmmm einerseits stimmst du Özdemir zu andererseits willst du die Erdo Wähler nicht pauschal in die demokratiefeindliche Schublade stecken. Ich frage das durchaus ernsthaft: wie kriegst du das zusammen?

Du solltest schon gründlicher lesen, dann brauchst Du Dir diese Frage gar nicht stellen.

Ich habe geschrieben:

Andererseits denke ich nicht, daß man aus dem Wahlverhalten der Erdogan-Wähler pauschal auf den Integrationsunwillen der hier lebenden Türken oder türkischstämmigen Deutschen schließen kann

Heißt: Mag sein, daß die Erdogan-Wähler eine demokratiefeindliche Gesinnung haben. Aber nur weil einige Türken Erdogan wählen hat nicht gleich die Mehrheit der hier lebenden Türken oder türkischstämmingen Deutschen eine demokratiefeindliche Gesinnung.

Darum geht es mir, und ich dachte, ich hätte das auch klar genug formuliert.
So wie Du das aber verstanden hast zeigt mir, daß dieses alle Türken sind Erdogan-Fans doch ziemlich das Denken prägt und dann zu solchen Rückfragen führt.

Veröffentlicht von: @patches

Der Vergleich mit der AfD hinkt in Özdemirs Bsp. btw. Die AfD ist NICHT Regierungspartei. Gauland hat sich keinen Palast im Tiergarten bauen lassen usw.

Wer weiß, was die sich alles gönnen, wenn sie mal an der Macht sind. Es ging Özdemir aber nicht darum, was sich wer für Protzpaläste baut, sondern um die antidemokratische Gesinnung. Und die ist nicht nur in der AKP zu finden, sondern auch in der AfD, insofern passt der Vergleich schon.

alescha antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Jo aber auf das Gegenteil eben noch weniger. Zumal die größte "Oppositionspartei" noch weiter rechts steht. Aber in der Tat es wiederholt sich.

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GoodFruit
(@goodfruit)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 2602
Veröffentlicht von: @patches

Deutschland ist heutzutage in meinen Augen vor allem eine Wertegemeinschaft. Eine Wertegemeinschaft gemäß dem Grundgesetz.

Ja, da bin ich ganz Deiner Meinung. Unser Grundgesetz ist ein ganz wertvolles Stück politischer Kultur und kann eine Grundlage für eine gaz hohe soziale Kultur sein.

Ich sehe aber nicht, wo Migranten diese gefährden - dazu sind es auch bei Weitem zu wenig. Und es sind längst nicht alle., die sich da nicht einfügen können. Die Flüchtlinge, die am Unternehmen wo ich beschäftigt bin, arbeiten, sind eine wirkliche Bereicherung - als Kollegen, die wertvolle Arbeit vollrichten und auch menschlich.

Eine Ernst zu nehmende Gefährdung sehe ich eher durch deutschstämmige Landsleute, die meinen, sie könnten einem ungeschriebenen Gesetze unterschieben, die zum überwiegenden Teil konträr zu den Inhalten des Grundgesetzes stehen. Hier droht eine wirklicher kultureller Ruin - und ich sehe da in den Ausländern eher Verbündete, von denen ich erwarte, dass auch sie kein Verständnis für derartigen Unfug haben. Oft sind es ja grade solche Dinge, weswegen sie flüchten mussten.

Veröffentlicht von: @patches

Die erschreckend überwiegende Anzahl von türkischstämmigen Deutschen sind Anhänger von Erdoghan und dem wofür er steht. Das empfindest du als als integriert und bereichernd?

Die Sache löst sich auf, wenn man aufhört, die Menschen auf ihre politischen Haltungen zur deuzieren. Ja, ich weiß, dass sehr viele Türken (grade auch in Deutschland) Erdogan utnerstützen. Ob sie inzwischen aufgewacht sind, weiß ich nicht. Was ich aber weiß, das ist, dass dies oft wunderbare Menschen sind. Die meisten sind vermutlich deutlich differnzierter, als wie Du es ihnen zugesetehen willst. Und wenn sie danach fragen, wie es mir geht, dann spüre ich bei ihnen ein aufrichtiges Interesse oft deutlicher als bei vielen anderen.

Was ein wirkliches Problem ist, das sind die Clans, die sich hier Honen der Gesetzlosigkeit geschaffen haben. Ich habe mal einen interessanten Bericht darüber gelesen. Es sind oft Familien aus einer ganz kleinen Region in der Türkei, die sich in diese Richtung entwickelt haben. Aber diese Familien sind von ihrer Organisation und ihren Taten sehr präsent - aber sie representieren keinesfalls "die Türken".

Unsere Wertgemeinschaft braucht einen Schutz. Da haben wir verschiedene Organe und die sind sehr wichtig. Solange diese Organe Verbrechen konsequent verfolgen und zwar in jeder Richtung.
In diesem Zusammenhang sind natürlich auch unerwünschte kulturelle Tradtionen aus dem Ausland klar zu verfolgen wie Zwangsheiraten, Blutrache und ähnliches mehr. Wenn es da PRobleme gibt, dann sehe ich die weniger bei den ausländischen Mitbürgern als vielmehr darin, dass diese Dinge nicht klar und konsequent genug verfolgt werden. Wer meint solche in unserem Land widerrechtlichen Dinge tun zu können, der sollte schnell erfahren, dass sie nicht zu unserem gesellschaftlichen Konsenz gehören und nicht geduldet werden.

Eine andere Gefahr für unsere Werteordnung sehe ich in dem Verlust der Debatenkultur, die für eine Demokratie so elementar wichtig ist.

Eine Meinungsvielfalt wird in der Öffentlichkeit kaum noch abgebildet. Alles ist so schrecklich alternativlos - und das ist keine Kultur, die die Ausländer uns ins Land getragen haben. Wer anderer Meinung ist, der wird schnell wieder mit der Moralkeule auf den richtigen Weg gebracht. Jegliche Streitkultur scheint unter dem Eindruck des politsch korrekten und einer stark verengten offiziellen Sicht erstickt zu sein.

Ich kann mich an Zeiten erinnern, wo politische Debatten noch vo wirklich philosophisch konträren Poistionen aus geführt wurden - oft mit gänzlich konträren Zielen. Je weiter das Spektrum um so vielfältiger die Möglichkeiten und die Wahrscheinlichkeit, dass die Demokratie, dass die Gesellschaft einen guten Weg findet. Nur wo Vielfalt ist, ist der Horizont weit genug, um noch erstrebenswerte Ziele für die Zukunft ausmachen zu können.

Veröffentlicht von: @patches

PS: Ich esse viel zu wenig Schlachtplatte. Der ewige Döner hängt mir zum Hals raus! 😉 😛

Da muss ich Dir erzählen, dass ich den Döner erst vor wenigen Jahren entdeckt habe - und ich liebe ihn! Zumeist ist der jedenfalls frischer als die ganze Bürger und man bekommt da auch ne gute Protion Salat mit drin.

Schlachtplatte ist nicht so mein Ding - aber ich schätze das Angebot unseres Metzgers sehr und möchte es nicht missen. Metzger werden ja teilweise regelrecht verfolgt. In Frankreich scheint es da auch ganz schlimme Entwicklungen zu geben. Allerdings sehe ich da die Ursachen weniger bei Migranten als wie vielmehr bei moralisch überdrehten Landsleuten, die glauben, sie dürften für ihre ehrenvollen Ziele (Rettung der Welt ...) die demokrtische Grundordnung vor die Wand fahren. Das ist in meinen Augen wirklich kein Migrationsproblem - aber ein Feld, auf dem der Verfassungsschutz dringend aktiv sein sollte.

goodfruit antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4274
Veröffentlicht von: @patches

Die Frage ist irgendwie komisch. Jemand will sich in Deutschland integrieren das heißt doch eigentlich denknotwendig, dass er Deutscher sein/werden will?! Es gibt noch keinen Weltstaat also definiert man sich insofern als Teil eines Gefüges, dem man sich zugehörig sieht oder zugehörig sein will.
Jemand der X in Deutschland bleiben will, der will sich imo nicht integrieren.

Es kann doch auch einfach sein, dass er nur hier wohnen bleiben will, weil es hier besser ist als in seiner Heimat oder weil er sich hier was aufgebaut hat. Dazu muss er doch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen. Es gibt doch auch genug Deutsche, die Ausgewandert sind und ihre Staatsbürgerschaft nicht aufgeben wollen. Staatsbürgerschaft hat doch nichts mit Integration zu tun.

channuschka antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Dann muss man wohl erst definieren was mit was gemeint ist. Wenn das nicht trennscharf ist, dann packt man evtl. Sachverhalte rein, die da nicht reingehören.
Zugegeben das was du sagst macht Sinn. Aus deiner Perspektive.
Ich hingegen bin davon ausgegangen, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, in das die Migranten dauerhaft einwandern wollen. So wie in die USA.
Leute, die quasi nur hier arbeiten wollen haben Visen, wollen hier leben, ihren Job machen und nicht anecken, aber sich nicht integrieren. Zumindest meinem Verständnis nach nicht, da ich es als auf Dauer angelegt verstehe. Auswanderer, die in die USA auswandern, wollen Amerikaner werden bzw. zumindest dauerhaft dort bleiben. Dass sie sich landsmannschaftlich organisieren ist dabei eher die Regel als die Ausnahme. Man denke nur an die Mafia Epen.

Anderes gilt tatsächlich jedoch für EU Bürger. Aber die sind gewissermaßen bereits integriert.

Wie gesagt für mich scheint Integration etwas anderes zu bedeuten als für dich.

Anonymous antworten
Gelöschtes Profil
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Veröffentlicht von: @channuschka

Staatsbürgerschaft hat doch nichts mit Integration zu tun.

Natürlich. Und nur das. Integration meint, ein akzeptabler Staatsbürger zu werden. Was denn sonst? In was will man sich denn sonst integrieren, wenn nicht in den Staat hinein?

Veröffentlicht von: @channuschka

Es kann doch auch einfach sein, dass er nur hier wohnen bleiben will, weil es hier besser ist als in seiner Heimat oder weil er sich hier was aufgebaut hat.

Klingt nach Asozialität. Das hat rein gar nichts mit Integration zu tun.

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Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7154
Veröffentlicht von: @plueschmors

Natürlich. Und nur das. Integration meint, ein akzeptabler Staatsbürger zu werden. Was denn sonst? In was will man sich denn sonst integrieren, wenn nicht in den Staat hinein?

Umgekehrt sagt die Staatsangehörigkeit allein nichts darüber aus, wie integriert jemand ist.

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Tagesschimmer
(@tagesschimmer)
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Veröffentlicht von: @plueschmors
Veröffentlicht von: @plueschmors

Staatsbürgerschaft hat doch nichts mit Integration zu tun.

Veröffentlicht von: @plueschmors

Natürlich. Und nur das. Integration meint, ein akzeptabler Staatsbürger zu werden. Was denn sonst? In was will man sich denn sonst integrieren, wenn nicht in den Staat hinein?

In die Gesellschaft. Ich finde es viel ehrlicher, wenn jemand sagt, dass er sein Herkunftsland liebt und am liebsten dort leben würde, es nur gerade nicht kann, als wenn er in allem danach strebt, möglichst deutsch zu sein. Mir ist ein gutes Miteinander wichtiger als Ähnlichkeit. Dazu gehört auch, dass sich jeder seiner Identität stellen kann, ohne gleich rauszufliegen.

tagesschimmer antworten
Gelöschtes Profil
(@deleted_profile)
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Veröffentlicht von: @tagesschimmer

In die Gesellschaft.

Ja, in die allgemeine Staatsgesellschaft, deren Teil wir alle sind, ganz unabhängig davon, in welcher privaten Gesellschaft wir uns sonst noch so bewegen.

Veröffentlicht von: @tagesschimmer

Als wenn er in allem danach strebt, möglichst deutsch zu sein.

Man braucht nicht deutsch werden wollen, sondern sollte nur dem Gründungsdokument der multikulturellen Staatsgesellschaft dieser Bundesrepublik zustimmen können. Und das fängt mit der unantastbaren Würde des Menschen an, woran es ja oft schon scheitert.

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Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4274
Veröffentlicht von: @plueschmors

Man braucht nicht deutsch werden wollen, sondern sollte nur dem Gründungsdokument der multikulturellen Staatsgesellschaft dieser Bundesrepublik zustimmen können. Und das fängt mit der unantastbaren Würde des Menschen an, woran es ja oft schon scheitert.

Das erwarte ich von jedem, der hier leben möchte. Hat aber mit der Staatsbürgerschaft nur in sofer was zu tun, dass jeder der Staatsbürger werden will dazu "Ja" sagen muss.

channuschka antworten
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Na, also dann...

Veröffentlicht von: @channuschka

Das erwarte ich von jedem, der hier leben möchte. Hat aber mit der Staatsbürgerschaft nur in sofer was zu tun, dass jeder der Staatsbürger werden will dazu "Ja" sagen muss.

🤨

Verstehe ich Dich richtig? Jeder, der hier leben möchte, sollte dem zustimmen können? Und jeder, der Staatsbürger werden möchte, auch? Dann eignet sich das doch als fester Integrationsgrundsatz für alle.

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BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

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Der Punkt ist doch, dass ein Wechsel der Staatsbürgerschaft zur Integration nicht unbedingt notwendig ist. Man kann durchaus die Werte und Grundprinzipien eines Landes annehmen, ohne deswegen gleich die Staatsbürgerschaft zu wechseln.

belu antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4274

Du hast mich verstanden

channuschka antworten
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Staatsbürgerschaft und Staatsangehörigkeit

Veröffentlicht von: @belu

Wechsel der Staatsbürgerschaft

Ah, dann haben wir aneinander vorbei geredet. Mit "Staatsbürgerschaft" meinte ich keinen offiziellen Wechsel der Staatsangehörigkeit, sondern eben was Du schreibst:

Veröffentlicht von: @belu

Man kann durchaus die Werte und Grundprinzipien eines Landes annehmen, ohne deswegen gleich die Staatsbürgerschaft zu wechseln.

Also der Wechsel ist völlig wurscht. Klar.

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BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

Nach deiner Definition von Staatsbürgerschaft kann man also Staatsbürger sein, ohne Staatsangehöriger zu sein? Ich glaube, die gängige Definition von Staatsbürger sieht da etwas anders aus.

belu antworten
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Ja, darauf wollte ich hinaus. Aber gute Frage: Muss ein Bürger dieses Staates zwingend auch Staatsangehöriger sein? Ich meine nicht.

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BeLu
 BeLu
(@belu)
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Beiträge : 5078

Im deutschen Recht wird zwischen den beiden Begriffen "Staatsbürger" und "Staatsangehöriger" aber meines Wissens nicht unterschieden. Und wer die Staatsangehörigkeit erwirbt, wird eingebürgert, mit Einbürgerungsurkunde.

belu antworten
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Jo, man lernt nie aus:

Eine Staatsbürgerschaft baut auf der Staatsangehörigkeit auf und kennzeichnet Rechte und Pflichten einer natürlichen Person in dem Staat, dem sie angehört.

Ich meinte das aber so: Wenn ich von A nach B ziehe, bin ich augenblicklich Bürger von B aber noch nicht gleich Angehöriger. Hab kein besseres Wort gefunden. "Staatsgenosse" vielleicht? Klingt zu sehr nach DDR. Schwierig.

Ich hoffe aber, es ist jetzt klar, was ich meinte.

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BeLu
 BeLu
(@belu)
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Beiträge : 5078
Veröffentlicht von: @plueschmors

Ich meinte das aber so: Wenn ich von A nach B ziehe, bin ich augenblicklich Bürger von B aber noch nicht gleich Angehöriger. Hab kein besseres Wort gefunden. "Staatsgenosse" vielleicht? Klingt zu sehr nach DDR. Schwierig.

Einwohner ist wohl etwas neutraler.

Ich lebe ja nun in Irland, bin also derzeit irischer Einwohner. Irischer Staatsbürger wäre ich aber erst mit offizieller Einbürgerung. Im irischen Recht gibt es übrigens noch etwas zwischen Einwohner (resident) und Staatsbürger (citizen), das sich vermutlich am besten mit Ansässiger oder Seßhafter übersetzen lässt: domiciled. Der Unterschied zwischen resident und domiciled besteht dabei hauptsächlich im Steuerrecht. Resident wird man automatisch, wenn man ins Land zieht, domiciled setzt weitere Schritte zur Seßhaftigkeit voraus (z.B. ein Hauskauf oder so etwas).

belu antworten
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Beiträge : 18002
Veröffentlicht von: @belu

Einwohner ist wohl etwas neutraler.

Einwohner ist allerdings einfach jeder, ob er sich integriert oder nicht. Ich finde den positiven Bezug zum Staat schon wichtig, aber dafür hat es offenbar kein deutliches deutschen Wort, was mich gerade wundert. Kann doch nicht sein.

Veröffentlicht von: @belu

Im irischen Recht gibt es übrigens noch etwas zwischen Einwohner (resident) und Staatsbürger (citizen), das sich vermutlich am besten mit Ansässiger oder Seßhafter übersetzen lässt: domiciled.

Jo, dieses "domiciled" drückt das gut aus. Ich bin also nicht nur da, sondern habe eben auch vor, da meine Wurzeln zu schlagen.

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Channuschka
(@channuschka)
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Beiträge : 4274
Veröffentlicht von: @plueschmors

Natürlich. Und nur das. Integration meint, ein akzeptabler Staatsbürger zu werden. Was denn sonst? In was will man sich denn sonst integrieren, wenn nicht in den Staat hinein?

In die Gesellschaft?
Die Staatsbürgerschaft hat ja auch immer was mit der eigenen Geschichte zu tun. Diese aufzugeben um sich wirklich zu integrieren ist doch gar nicht nötig. Sich an die Gesetzte zu halten und den Staat zu achten und den gesellschaftlichen Regeln anzupassen dagegen schon.

Oder sollte auch jeder Schweizer, Luxemburger und Niederländer deutscher Staatsbürger werden wollen, weil er hier lebt und arbeitet. Die sind doch auch integriert und du merkst nicht mal jedem an, dass er kein Staatsbbürger ist.

channuschka antworten
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(@deleted_profile)
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Beiträge : 18002

Integrieren in den europäischen Kulturkreis

Veröffentlicht von: @channuschka

In die Gesellschaft?

In welche "Gesellschaft"? Doch wohl in die bundesdeutsche? Und diese bundesdeutsche Gesellschaft eint nun einmal, unter dem GG (und mittlerweile auch Europa) vereinigt zu sein.

Veröffentlicht von: @channuschka

Oder sollte auch jeder Schweizer, Luxemburger und Niederländer deutscher Staatsbürger werden wollen, weil er hier lebt und arbeitet.

Dann meinst Du wahrscheinlich "integrieren in den europäischen Kulturkreis"...

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @patches

Die Frage ist irgendwie komisch. Jemand will sich in Deutschland integrieren das heißt doch eigentlich denknotwendig, dass er Deutscher sein/werden will?!

Nein, das sehe ich eigentlich nicht notwendigerweise so.
Ich kenne hier super integrierte Japaner, Griechen, Spanier, Italiener, die auch weiterhin stolz auf ihre Herkunft sind, dabei aber auch eine Menge deutscher Freunde oder deutsche Ehepartner haben und sich hier problemlos einfügen.

Veröffentlicht von: @patches

Es gibt noch keinen Weltstaat also definiert man sich insofern als Teil eines Gefüges, dem man sich zugehörig sieht oder zugehörig sein will.

Ja, aber das geht auch durchaus mit 2 Staaten... ich fühle mich ja auch wohl in der Stadt, in der ich lebe - aber ich fühle mich auch zuhause in der Stadt, in der ich als Kind aufgewachsen bin. Ich habe ja sogar Heimatgefühle in Teheran, weil ich da als Kind kurze Zeit gelebt habe... obwohl ich mit dem Iran sonst nicht viel zu tun habe.

Veröffentlicht von: @patches

Jemand der X in Deutschland bleiben will, der will sich imo nicht integrieren.

Wir bleiben trotzdem Individuen. Die Menschen sind ja auch in verschiedenen Kreisen unterwegs... was dem einen seine Kirchengemeinde ist dem anderen sein Technoclub oder der Fussballverein.

Staatsangeörigkeit finde ich weniger entscheidend... wichtiger finde ich einige grundsätzliche Werte, die man miteinander teilen sollte, um integriert zu sein.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Deshalb habe ich von ein Ist Zustand geschrieben. Schwelgen in der Vergangenheit ist eben genau das.

Ich habe das an anderer Stelle schon formuliert. Es macht erst Sinn über diese Frage zu sprechen, wenn man definiert was Integration ist.
Man könnte auch sagen man muss eine Rangfolge erstellen. Es gibt keine zwei oder mehr erste Plätze.
Tatsächlich ist das vermutlich ein größeres Problem als man denkt. Eine Bekannte brachte das mal so auf den Punkt: Wenn ich in Deutschland bin habe ich Heimweh nach Jugoslawien, bin ich in Jugoslawien dann habe ich Heimweh nach Deutschland.
Andersherum gefragt: ist für dich der islamistische Schläfer integriert, wenn er hier unauffällig lebt?
Man kann das auch pikanter fragen: sind Reichsbürger integriert? Ich denke nicht. Aber sie sind ja auch keine Migranten. ^^

Wenn ich das eher von außen betrachte, dann ist es wohl so, dass wir in einer Umbruchssituation leben, die man in der Menschheitsgeschichte noch nicht hatte. Die Menschheit rückt näher zusammen ob sie will oder nicht und muss lernen damit umzugehen.

Anonymous antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21562
Veröffentlicht von: @patches

Andersherum gefragt: ist für dich der islamistische Schläfer integriert, wenn er hier unauffällig lebt?

Nein, weil er die Grundwerte nicht lebt, auf die man sich in diesem Land geeinigt hat. Das ist nur eine Fassade.

Umgekehrt wäre ein Türke hierzulande, der ausschliesslich türkische Freunde hat, türkische Musik hört und auch sonst seine türkische Kultur lebt dennoch voll integriert, wenn er sich Deutschland verbunden fühlt und sich an den hiesigen Werten orientiert.

lucan-7 antworten
Anonymous
 Anonymous
(@Anonymous)
Beigetreten : Vor 2 Sekunden

Beiträge : 0

Ja das kann man so stehen lassen. Was ich meine ist eben folgendes: es muss irgendwie zum Ausdruck kommen (können), dass die Werteordnung des Grundgesetzes von Bedeutung ist. Das heisst nicht, dass es sich in jeder Biographie gleich darstellt.
Für mich war es heilsam Meinungen von Leuten anzuschauen, ihren Blick von außen kennenzulernen und zu erkennen, dass dieses Land gar nicht sooo schlecht ist, dass die Werte des Grundgesetzes tatsächlich Niederschlag finden, nicht nur Papiertiger sind und vor allem die Würde jedes Menschen anerkennen.
Integration heisst für mich also vor allem und ohne Kompromiss: Ja zur Ordnung des Grundgesetzes.

Anonymous antworten
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