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Wie geht Ihr mit bekennenden AfDlern in Eurem Umfeld (Hauskreis/Gruppe/ Gebetsge

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Günter
Themenstarter
Beiträge : 78

Moin zusammen,

mal eine Frage an Euch: Wie geht Ihr mit bekennenden AfDlern in Eurem Umfeld (Hauskreis/Gruppe/ Gebetsgemeinschaft etc.) um?

Ich kenne mehrere christliche Kreise, u. a. eine Landeskirchliche Gemeinschaft, in denen die AfD immer "salonfähiger" wird, sprich, dass es inzwischen normal ist, dort für die Ziele der AfD einzutreten und für Wahlsiege der AfD zu beten.

Mein Eindruck ist, dass die AfD auch bei Christen gerade durch CORONA und die Querdenker sehr viel Zulauf erhält.

Was ist Eure Auffassung dazu?

Liebe Grüße
Günter

Antwort
193 Antworten
Helmut-WK
Beiträge : 7366
Veröffentlicht von: @guenter

Ich kenne mehrere christliche Kreise, u. a. eine Landeskirchliche Gemeinschaft, in denen die AfD immer "salonfähiger" wird, sprich, dass es inzwischen normal ist, dort für die Ziele der AfD einzutreten und für Wahlsiege der AfD zu beten.

Ich bin mir sicher, dass es so was in "meiner" Gemeinde nicht gibt - aber die ist ja auch im "linksgrünversifften" Kreuzberg 😉

In der wöchentlichen Demo vor der Nordkoreanischen Botschaft (heißt immer noch "Mahnwache", obwohl sie nicht immer leise ist) gibt es schon einige Leute mit Hang zu AfD-Positionen, allerdings keine Querdenker.

Ich hab schon mal zu einem Flugblatt recherchiert, das jemand mitbrachte, mit unsäglichen Zitaten - und es war so wie ich spontan sagte, als es jemand mitbrachte: Alles Lügen oder aus dem Zusammenhang gerissen, nur ein Uralt-Zitat (von Joschka, wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht) war authentisch. Das hab ich denn natürlich auch kommuniziert.

Ich halte schon dagegen, wenn ich was Schräges höre, aber das ist ja nicht jede Woche der Fall.

Helmut

hkmwk antworten


Jigal
 Jigal
Beiträge : 3824

Ganz kurz. Ich würde in keinen solche Kreis gehen.
Ich diskutier auch nicht mehr über Querdenker.

Herr Meuthen hat es ja diese Woche gesagt, das Herz der AfD steht zu weit rechts. Das hatten wir ja mit den "Deutschen Christen" unter Reichsbischof Müller schon einmal.
Ich kenne einen Liebenzeller der war entsetzt als er gelesen hat wie die Liebenzeller damals tickten. Also Beflaggung nach dem Sieg über Frankreich. Es gibt es Stuttgarter Schuldbekenntnis der Landeskirchen.
Die Liebenzeller waren der Meinung das ginge sie nichts an.

jigal antworten
Goldapfel
Beiträge : 1986

Hallo Guenter,
wenn sich in einer Gebetsgruppe in der ich das Hausrecht hätte, ein Verhalten zeigen würde, in dem für einen Wahlsieg der AfD gebetet würde,
würde ich von meinem Hausrecht auch Gebrauch machen und mir das ganz klar verbitten. Sonst Ausschluss.

Sollte so ein Verhalten in anderen Kreisen auftreten, würde ich die Leitenden darauf ansprechen mit der Erwartung, dass sie Stellung beziehen und wenn sie nicht klar gegen ein solches Verhalten Stellung beziehen und Grenzen setzen, die Gruppe verlassen.
Dass ich jetzt während einer Gebetsversammlung etwas sagen würde, denke ich nicht. Ich würde den oder die Betreffenden im Anschluss zur Rede stellen und eben, wie gesagt, zunächst mit der Leitung sprechen.

Andererseits würde ich aber auch jeden anderen Aufruf zum Wählen einer konkreten Partei während einer geistlichen Versammlung nicht gutheißen, weil es da mEn nicht hingehört.

Ich kenne einen Fall, wo jemand schon vor Jahren zur AfD abgedriftet ist. Nicht „extrem“, aber es reicht...
Derjenige muss mit Widerspruch und Grenzen leben, wird aber, wenn er das Thema auslässt, akzeptiert. Wir denken, ihn komplett zu verstoßen wäre auch gegen die Liebe.
Aber er muss den ihm gegebenen Rahmen akzeptieren,

goldapfel antworten


lhoovpee
Beiträge : 2824
Veröffentlicht von: @guenter

Wie geht Ihr mit bekennenden AfDlern in Eurem Umfeld (Hauskreis/Gruppe/ Gebetsgemeinschaft etc.) um?

Das kommt drauf an, wie das Bekenntnis aussieht.
Erst einmal darf jeder Wählen was er will. Sobald er aber Versuch Menschen zu "bekehren", ist er bei mir unten durch.

Veröffentlicht von: @guenter

Ich kenne mehrere christliche Kreise, u. a. eine Landeskirchliche Gemeinschaft, in denen die AfD immer "salonfähiger" wird,

Leider ist dem so.

Veröffentlicht von: @guenter

dass es inzwischen normal ist, dort für die Ziele der AfD einzutreten und für Wahlsiege der AfD zu beten.

Bei ersterem müsste man schon Thematisch differenzieren.
Letzteres würde ich nicht wollen, egal um welche Partei es geht. Eine Kirche darf ruhig politisch sein, aber nicht parteipolitisch.

Veröffentlicht von: @guenter

Mein Eindruck ist, dass die AfD auch bei Christen gerade durch CORONA und die Querdenker sehr viel Zulauf erhält.

Die AfD hat schon immer großen Anklang bei Christen gehabt. Das liegt in der scheinbar großen Schnittmenge bzgl. konservativer Werte.
Gerade unter Russland-Deutschen gibt es viele AfD-Anhänger; das sieht man auch in russland-deutschen Gemeinden.
Das geht sogar soweit, dass Wahlwerbung der AfD auf Rossija 1 (russischen TV Sender) ausgestrahlt wurde und einige Werbeplakate auch auf Russisch verfasst sind.

In Verbindung von Corona kenne ich einige Christen, die auf Verschwörungstheorien von Esoterikern und Rechtsradikalen reinfallen. In meine Augen gemein haben diese Menschen (also jene, die ich kenne), dass sie schon immer sehr "Apokalyptisch" unterwegs waren. Sprich jene, die ständig in allem das Ende der Welt sehen. Bei den verwundert es mich kaum, dass diese hier auch eine Verschwörung herbeisehnen.

lhoovpee antworten
Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @guenter

mal eine Frage an Euch: Wie geht Ihr mit bekennenden AfDlern in Eurem Umfeld (Hauskreis/Gruppe/ Gebetsgemeinschaft etc.) um?

Ich kenne niemanden, der die AfD wählt und ich davon weiß.

Veröffentlicht von: @guenter

Ich kenne mehrere christliche Kreise, u. a. eine Landeskirchliche Gemeinschaft, in denen die AfD immer "salonfähiger" wird, sprich, dass es inzwischen normal ist, dort für die Ziele der AfD einzutreten und für Wahlsiege der AfD zu beten.

Ich weiß auch nicht, was sich Gott bei den komischen Anliegen, die manchmal verbetet werden, sich "denkt".
Bist du dir sicher, dass in mehren LG für einen Wahlsieg der AfD gebetet wurde. Ich selbst habe nicht eine LG erlebt, die überhaupt für den Wahlsieg einer Partei gebetet hat. Eher für die Regierung. Aber es gab immer mal welche, die aus ihre politischen Meinung keinen Hehl machten.

Veröffentlicht von: @guenter

Mein Eindruck ist, dass die AfD auch bei Christen gerade durch CORONA und die Querdenker sehr viel Zulauf erhält.

Zu diesem Thema wurde in der Vergangen viel zu oft und viel zu leicht(fertig) man in Richtung Querdenker, Verschwörungtheoretiker, Rechtsextremisten, usw. gedrängt wurden. Sie müssen sich für was rechtfertigen, mit dem sie sich gar nicht identifizieren.

Veröffentlicht von: @guenter

Was ist Eure Auffassung dazu?

Jeder Extremismus ist gefährlich, seien es Links-, oder Rechtsextremisten. Es wird unterschätzt, dass der Extremismus an sich, der gemeinsame Nenner ist. In Griechenland bestand das erste Kabinett aus Personen, die einmal Linksextrem und Rechtsextrem waren. Auch aus der Partei der Linken ist es wohl kein Problem, wenn sie türkische mit türkischen Rechtsextremisten gemeinsame Sache machen, und, um denn Antisemitismus Willen, in einem Boot sitzen.
Der Extremismus ist das Problem.

Meine Auffassung ist, wenn hier im Forum Anthroposophen. oder Homöpathen in Misskredit gestellt werden, warum nicht nicht auch Christen? In den knapp 20 Jahren, in denen ich j.de verfolge, hatten wir ja ein paar mal das Thema tödliche Infektionen und Mission. Da gab es einige, die auf den Standpunkt standen, dass Naturvölker, die man nicht besuchen darf, weil eine einfache Infektion tödlich sein kann, doch missioniert werden sollten und verteidigten, wenn ein Missionar da rein ging. Jetzt während Corona, lese ich da ganz andere Töne. Finde ich interessant! Da wo es um die tödliche Gefahr von Corona geht und das eigene soziale Umfeld, höre ich nicht, Gott macht das schon. Bei einem User, bei dem ich mir Sicher bin, welche Position diese Person zu den "unterentwickelten" Völkern sie vertrat, hat sich die Intoleranz total gedreht. Leider nicht zur Toleranz und irdischen Menschlichkeit.
Ich lebe in NRW. Da wurden einige illegale Gottesdienste gestoppt. In einem Fall musste die Polizei im Keller jemanden aus den Schrank holen, weil diese sich dort versteckte.

Warum nicht, wenn es der allgemeine gesellschaftlich Umgang ist, dass man den politischen Gegner stigmatisiert und versucht so sozialen Druck aufzubauen, warum nicht auch mit Christen. Es würde zwar viel Unrecht entstehen, ab das scheint ja der Standard zu sein.

Ansonsten ist meine Auffassung, dass es Friedrich Merz hoffentlich gelingt, die AfD-Wähler zurückzuholen. Schließlich gehören viele Themen, die jetzt die AfD für sich beansprucht, zur DNA der CDU. Es gibt nur rote Linien innerhalb der CDU, die selbstverständlich klar sind, aber die AfD die letzten sieben Jahre überschritten hat.

orangsaya antworten


Lucan-7
Beiträge : 21525

Das betrifft jetzt zwar nicht einen Hauskreis oder ähnliches, aber mein "Umfeld" im weitesten Sinne...

Grundsätzlich halte ich mich von solchen Leuten fern oder beziehe Stellung, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Es ist wichtig, ein klares Zeichen zu setzen, dass sie sich außerhalb des demokratischen Spektrums bewegen, auch wenn sie sich selbst nur für "konservativ" halten.

Im ganz persönlichen Umgang sind für mich aber immer auch die Motive entscheidend. Bei einer Gelegenheit wurde im Gespräch deutlich, dass vor allem Angst vor Terrorismus und das unbeständige Gefühl, dass Deutschlands Kultur bedroht wird, der Grund war.

Viele Eigenschaften der AfD wurden dann einfach ausgeblendet, weil die vermeintliche Bedrohung als so groß empfunden wurde, dass selbst die AfD als "kleineres Übel" empfunden wird.

Da versuche ich dann wirklich ins Gespräch zu kommen, so lange ich da irgendwo noch gemeinsame Ansätze sehe. Aber es bleibt mühsam und frustrierend.

lucan-7 antworten
1 Antwort
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3824

Die NSDAP wurde auch als kleineres Übel gesehen.

jigal antworten
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