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Quasi-Berufsverbot für Olaf Latzel

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GoodFruit
Themenstarter
Beiträge : 2609

Hallo liebe Community,

nun ist es oassiert: Olaf Latzel wurde von seiner Kirche des Dienstes enthoben.

https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/kurz-notiert/pastor-latzel-martini-bremen-100.html

Hier ein Kommentar (nicht zur Dienstenthebung sondern zu dem ganzen Vorgang) von Markus Rapp:
https://www.youtube.com/watch?v=cDJF2Qm8ldM

Darin ordnet er die Vorgänge geistlich ein. Ein biblischer Bezug (der in dem ganzen Verfahren gegen Olaf Latzel von der Kirche nie hergestellt wurde) wird gegeben.

Ist jetzt derjenige, der auf der Grundlage der Bibel predigt, sektierer? Wenn der Anteil der theologischen Vorstellung das Maß gibt, ob man "middle of the Road" oder "Sektierer" ist, dann vielleicht. Allerdings frage ich mich, welche Berechtigung eine Kirche haben sollte, sich als "Kirche" zu bezeichnen, wenn die biblische Grundlage abhanden gekommen ist. Sollte man das nicht eher "Philosophieverein" oder ähnlich sein. Das meine ich jetzt nicht herabsetzend, da ich durchaus Verständnis für das Philosophieren haben - aber eine Kirche ist für mich immer noch eine Kirche, ein Ort, wo Gottes Wort so wie es aufgeschrieben ist, gepredigt wird oder zumindest gepredigt werden darf. Soweit meine Ansicht. Was ist Eure?

Liebe Grüße
GoodFruit

Nachtrag vom 16.12.2020 2117
Hier eine gänzlich andere PErspektive:
https://taz.de/Landeskirche-verbietet-Pastor-das-Wort/!5734254/
Interessant: Olaf Latzel bekommt jetzt kein Geld mehr von der Kirche. Perspektive Landeskirche ->Freikirche?

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Turmfalke1
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[gestrichen - MfG Orleander]
[Link ohne inhaltliche Zusammenfassung - MfG Orleander]

turmfalke1 antworten


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Hallo zusammen,

 

der Fall Olaf Latzel beschäftigt auch mich.

Für morgen Freitag den 20.05.2022 wird das Urteil im Berufungsverfahren erwartet.

 

Ich bete für Ihn !

 

Einer der wenigen die sich noch trauen für Gottes Wort einzustehen 

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neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 15298

@schuerfwunde 

oh, es trauen sich viele Christen, nur sind die vielleicht keine "öffentliche Person" oder reißen Schlagzeilen. 🙂

neubaugoere antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@schuerfwunde Wie kommst du darauf, dass nur wenige trauen, für Gottes Wort einzustehen?

 

Wie Neubaugöre richtig sagte, drängt sich ja nicht jeder in die Medien 

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Beigetreten : Vor 2 Jahren

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@tristesse 

 

da habt Ihr natürlich RECHT 

Ich habe nur Personen des öffentlichen Lebens (Medien) im Blick …

 

Chapeau! 

 

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tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@schuerfwunde

Ich habe nur Personen des öffentlichen Lebens (Medien) im Blick …

Aber selbst da gibt es doch viele bekennende Christen. Im Gegensatz zu früher wird man als Chist*in nicht mehr ausgelacht, sondern es wird hingenommen, wie bei jedem anderen, der irgendwas glaubt. 

tristesse antworten
DerElch
(@derelch)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 667

@schuerfwunde 

Einer der wenigen die sich noch trauen für Gottes Wort einzustehen

Oder für das, was sie für Gottes Wort halten.

derelch antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@schuerfwunde 

Du übertreibst!

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Jigal
 Jigal
Beiträge : 3835

Der Fall Latzel zeigt wieder, dass jemand so doof war etwas in Internet zu stellen, wäre das intern in der Gruppe geblieben hätte es gar keine Probleme gegeben.

Das ist wie Johnny Shawan der von den palästinensischen Behörden verhaftet wurde, weil jemand so doof war Jehuda Glick einzuladen und das ist im Internet gelandet.   Einfach mal nachdenken bevor man etwas ins Internet stellt.

Herr Shawan wird jetzt vorgeworfen, von der Einladung des Herrn Glick gewusst zu haben, was nicht der Fall war. Er hätte sonst darauf hingewiesen, dass jüdische Israelis gar nicht in das Gebiet reisen dürfen.

jigal antworten
3 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@jigal Das ist wie Johnny Shawan der von den palästinensischen Behörden verhaftet wurde, weil jemand so doof war Jehuda Glick einzuladen und das ist im Internet gelandet.   Einfach mal nachdenken bevor man etwas ins Internet stellt.

Was mich am meisten ärgert ist, dass das Foto mit Jehuda und Johnny eine Wochen nach der Verhaftung (!) immer noch bei Facebook öffentlich zugänglich war. War für eine Dummheit.

tristesse antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@tristesse Das Foto ist mir nicht bekannt, wer hat das eingestellt? Ich ging davon aus die Leitung des Gästehauses wusste gar nichts vom Besuch.

jigal antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@jigal Ich hab es damals selbst gesehen. Der Veranstalter, der in Shawans Freizeithaus Jehudim zum Vortrag eingeladen hat, hat es gepostet. Inzwischen ist es weg, hat aber enormen Schaden angerichtet.

Jemand aus meiner Familie ist mit Shawans bekannt und war vor Ostern persönlich da, um mit seiner Familie zu sprechen. 

tristesse antworten


Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @jigal

Der Fall Latzel zeigt wieder, dass jemand so doof war etwas in Internet zu stellen, wäre das intern in der Gruppe geblieben hätte es gar keine Probleme gegeben.

Das Problem ist nicht Latzel, sondern die, die sich als übergerecht aufspielen Natürlich darf man hier im Land seine Meinung sagen, und ja, auch dann, wenn die Meinung dem Anderen weh tut. Selbstverständlich auch öffentlich. Es wäre ja noch schöner, wenn ein Pastor nur im privaten Kreis reden kann. 

orangsaya antworten
2 Antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19099

@orangsaya So ganz stimmt das nicht, er repräsentiert ja als Pastor seine Gemeinde und den Kirchenverband, da kann man nicht einfach öffentlich behaupten was man will.

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lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

@orangsaya Das ist Teil des Ganzen. Man kann sagen, was man will - und wie man es will. Ja. Und andere können es hören, daran Anstoß nehmen, und gerichtlich anhand von Gesetzen klären lassen, in wie weit ein Straftatbestand vorliegt.

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Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @schuerfwunde

der Fall Olaf Latzel beschäftigt auch mich.

Ich habe die Jahre Olaf Latzel verfolgt. Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass es nicht um die Homofrage geht, sondern am Glauben an Jesus Christus. Homosexualität, andere Religionen usw. sind doch die wenigsten Themen, die Latzel predigt. Schaut euch seine Predigten an, du kannst ihn auf YouTube abonnieren. 

Es geht mir nicht um die Frage, ob Olaf Latze richtig an an die Bibel glaubt und ob seine Spielart an Jesus der einzige Weg zum Heil ist, sondern um die Frage, ob eine Gemeinschaft so öffentlich glauben darf und dies auf Veranstaltungen zu denen jeder eingeladen ist, gesagt werden darf. 

Warum sage ich das? Weil mir aufgefallen ist, dass die Gemeinden die Latzel einladen, Probleme bekommen. Sie sollen Latzel ausladen und werden diskreditiert. Zuletzt habe ich das bei einer Gemeinde in Franken mitbekommen. Ja, und genau deshalb verfolge ich Latzel, weil die Menschen, die so etwas machen, an einen Staat arbeiten, der DDR-Qualität hat. 

Veröffentlicht von: @schuerfwunde

Für morgen Freitag den 20.05.2022 wird das Urteil im Berufungsverfahren erwartet.

Ja und er wurde in diesem Verfahren glatt freigesprochen. Das heißt, er ist vollständig rehabilitiert. Die evangelische Kirche von Bremen, sollte sich ohne Einschränkungen bei Olf Latzel entschuldigen, denn das Ziel, Latzel als Pastor zu vernichten ist offensichtlich. Es wird ja behauptet, dass die Anzeige aus der Kirche kam. Wenn das stimmt, dann ist sie der Initiator. Dann versuchten sie ihn als Pastor abzusetzen bevor überhaupt das Urteil kam. Ihnen wurde dringend davon abgeraten, denn es war haltlos.

Veröffentlicht von: @schuerfwunde

Einer der wenigen die sich noch trauen für Gottes Wort einzustehen 

Ich würde eher sagen: "Einer der wenigen, die es heute noch tun."

Predigen, oder glauben die Pfarrer in der Kirche, überhaupt noch an die Bibel, oder an etwas abstraktes. 

Hat die evangelische Kirche überhaupt noch philosophierende Theologen, und sind es Philosophen, die sich mit dem Schein der Theologie schmücken wollen? Die evangelische Kirche sollte auf ihren ursprünglichen Kern zurückkehren. Ich warte noch auf den Tag, wo sie Martin Luther postum exkommunizieren wird, denn der passt nicht in die gegenwärtigen Kirche. 

orangsaya antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

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@orangsaya 

 

jupp heute wurde Latzel frei gesprochen 👍

 

Wenn sich die evangelische Kirche soweit von Gottes Wort entfernt dann ist latzel aber vielleicht auch besser beraten wenn er den Laden verlässt …

 

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
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@schuerfwunde Es gibt nicht DIE  evangelische Kirche. Ein ist Beamter ein Mitgliedskirche der EKD in Bremen.

Aber ja. Seinen Beamtenstatus kündigen und FeG Pastor werden ist eine Möglichkeit.

jigal antworten
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Beiträge : 18002

@jigal 

 

aus „Die“ evangelische Kirche bin ich vor Jahren ausgetreten … also ich glaub schon das es  „Die“ gibt

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@schuerfwunde  Ich weiss nicht aus welcher evangelischen Kirche du ausgetreten bist, 1990 gab es in Deutschland vielleicht 20 evangelische Kirchen. In Baden-Württemberg gibt es schon zwei eine in Baden und eine in Württemberg, der Landesteil Hohenzollern hat sich glaube ich der von Württemberg angeschlossen.

In Hessen gibt es glaube ich auch zwei, das Hessen von unterschiedlichen Familien regiert wurde.

Also anders als bei der Römisch-Katholischen Kirche in der alle Bistümer zu Rom gehören, weltweit ist das bei evangelisch nicht so.

Evangelische Kirche ist nach Fläche organisiert und die Theologie in Bremen kann sich stark von der in Bayern unterscheiden.

 

jigal antworten
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Beiträge : 18002

@jigal 

 

nun danke für die Erklärung… ich bin aus der ausgetreten der man Kirchensteuer bezahlt … schon über das Finanzamt.

 

Von der Warte aus … ist es eine… 

 

Was die Bibelauslegung angeht: das was ich meist in den Medien mitbekomme von der ev die folgende Offizielle Vertreter hat wie „bedfordstrohm-madame_alkoholfahrt usw“ da bin ich auch distanziert von 

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3835

@schuerfwunde  Ja klar  auf der Steuerkarte steht evangelisch und da es nach Wohnort organisiert ist wechselt man mit einem Umzug auch automatisch die Gemeinde und je nach alter Grenze gar die Mitgliedskirche, z.B. wenn man von Baden nach Hessen zieht.  Die EKD deren Ratsvorsitzende Margot Käßmann oder Bedford-Strohm waren ist ein Verbund der evangelischen Kirchen in Deutschland.

 

jigal antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
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@schuerfwunde "madame_alkoholfahrt" - die allgemeine Verrohung widert mich mehr und mehr an. Warum tun Christen das? Wozu geifern sie so über andere Menschen?

lubov antworten
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Beiträge : 18002

@lubov 

 

nichts als die Wahrheit… daher nehme ich „Verrohung“ als Bestätigung an.

 

Fr.Käsmann ist vor der Alkoholfahrt und danach in keiner öffentlichen Diskussion müde geworden, den moralischen Zeigefinger zu heben …. Unglaubwürdig und ein Bärendienst … 

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ichsen
 ichsen
(@ichsen)
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@schuerfwunde Und wie viele Leichen hast Du so im Keller? Da grüßt doch schon wieder der Elch-Spruch...

ichsen antworten
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Beiträge : 18002

@ichsen 

 

einige…

aber sowas schlimmes nicht.

In dem Thema gibt es aber nichts weiter zu sagen… sie hat ja öffentlich Schuld bekannt

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ichsen
 ichsen
(@ichsen)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 244

@schuerfwunde Man kann es aber auch endlich mal gut sein lassen. Wenn in Deiner Gemeinde jemand ist, der mal Steuern hinterzogen hat, wie viele Jahre nachdem er seine Strafe wegen der Steuerhinterziehung erhalten und abgesessen bzw. bei einer Geldstrafe beglichen hat, würdest Du in Diskussionen immer noch, wie Du es hier bzgl. M. Käßmann machst, erwähnen dass er ja mal Steuern hinterzogen hat?

ichsen antworten
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@ichsen 

 

ja kann man …

 

ein fader Beigeschmack bleibt … jemand in dieser Position und einer moralischen Meinung zu fast jedem Thema macht sich halt einfach unglaubwürdig mit so einer Aktion.

 

aber wie bereits beschrieben … ich bin fertig mit dem Thema

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3835

@schuerfwunde Für mich ist sie nicht unglaubwürdig. Unglaubwürdig wäre wenn sie diese Fahrt vertuscht hätte.

Ich habe hier den Eindruck sagt jemand zur EKD nichts wird gejammert, sagt jemand der Position etwas ist es auch nicht richtig. Was war sie Ratspräsidentin? Da erwartet man dass sie etwas dazu sagt, so wie man es von Herrn Bedford-Strohm erwartet.

So wie man von Papst Franziskus erwartet hat etwas zur Ukraine zu sagen und sich immer nocht fragt, warum der Papst zur Shoah nichts gesagt hat.

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lubov
 lubov
(@lubov)
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@schuerfwunde

ein fader Beigeschmack bleibt … jemand in dieser Position und einer moralischen Meinung zu fast jedem Thema macht sich halt einfach unglaubwürdig mit so einer Aktion.

Mit Blick auf die AT-Väter, Propheten, Könige, Richter und Jünger wie z.B. Petrus finde ich ja, jemand, der offen mit seinen Fehlern umgeht, sie gesteht und büßt - grade der ist glaubwürdig, weil menschlich. Solche Menschen hat Gott immer wieder berufen, oft auch durch all ihre Fehltritte hindurch geführt und sie dennoch (oder grade deswegen?) leiten lassen.

Jemand, der in seiner Härte, seiner Kälte, seiner Feindseligkeit keinen Fehler sieht oder sehen will, sondern mit allen Möglichkeiten darum kämpft, dass diese seine Härte, Kälte und Feindseeligkeit sein Recht sind - den finde ich als Prediger und Pastor sehr viel weniger glaubwürdig.

lubov antworten
ichsen
 ichsen
(@ichsen)
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@schuerfwunde Wärst Du mit dem Thema tatsächlich fertig, würdest Du nichts mehr dazu schreiben, insbesondere, wenn es überhaupt nicht nötig ist...

ichsen antworten
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@ichsen 

Du hast mir eine Frage gestellt … ich wollte nicht unhöflich sein.

 

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ichsen
 ichsen
(@ichsen)
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@schuerfwunde Netter Versuch. Du hattest M. Käßmann in diese Diskussion hier eingebracht, mit der Formulierung "Madame Alkoholfahrt".

Da dies unnötig war, ist es ganz schlechter Stil, mir jetzt durch Umkehrung des Ablaufs die Verantwortung überzuhelfen.

ichsen antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
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@ichsen  typisches Verhalten eines Freikirchlers der aus der Landeskirche ausgetreten ist, die nicht seinen Vorstellungen entsprach und dem oft noch ein Streit vorausging.

jigal antworten
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@jigal 

no Coment…. Aber für später gespeichert

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@ichsen 

 

was soll denn das jetzt?

 

Ja, ich habe das Thema eingebracht, im Laufe der Diskussion wurde der Ton härter und ich wurde gesperrt. Dafür habe ich die Sperre abgesessen und mich entschuldigt, danach das Thema für mich als erledigt beschrieben.

Dann hast Du wieder mit dem Thema angefangen….

Mir bleibt jetzt nur der Versuch die Wogen nicht wieder hochgleiten zu lassen und daher werd ich zu Fr. Kässmann nichts mehr sagen.

 

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Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3835

@ichsen Pfarrerin Käßmann ist eine Frau die ich mag. Ich habe noch den Gottesdienst in Erinnerung als sich ein Fußballer in Hannover das Leben nahm. Ich glaub er hiess Enke. Über Depressionen, ich glaube das war der Grund, in der Bundesliga hat damals niemand gesprochen. Ihre Worte waren gut. Zur Alkoholfahrt gab es ja eine Diskussion wer denn der Mann im Auto war. Ihn zu schützen fand ich gut, die Presse hätte sich auf ihn gestürzt. So ganz sicher war es in meiner Erinnerung nicht, dass sie gefahren ist, aber ehrlich nach so vielen Jahren ist mir das auch egal.

Sie war dann wieder Botschafterin in der Lutherdekade für das Jubiläum. Was sie zwischen der Zeit als Bischöfin und den Vorbereitungen auf das Jubiläum gemacht hat weiss ich nicht. Die EKD und ihre Gliedkirchen haben sich ja eine ganze Dekade (10 Jahre) auf das Jubiläum vorbereitet und hatten jedes Jahr ein Thema z.B. Jahr der Taufe, oder Jahr der Kirchenmusik.

 

jigal antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

@schuerfwunde Selbst, wenn man als "echter Christ" die "Namenschristen" der EKD als seine Feinde ansehen sollte... steht nicht geschrieben, dass man seine Feinde lieben soll, dass man glühende Kohlen auf ihr Haupt häufen soll, dass man eine Meile mehr mitgehen, den Mentel auch noch geben, die andere Backe hinhalten... soll? Steht nicht - als höchster Ausdruck von "Feindseligkeit", dass man den Staub von den Füßen schütteln und weggehen soll? Wo steht, dass man verunglimpfen, lästern, beschimpfen... darf oder gar soll? Ein klares "Ja" oder "Nein" kann ich kurz und knackig doch auch ohne all den Hass und die Hetze sagen!

lubov antworten
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Beiträge : 18002

@lubov 

 

ich stehe zu all den Sündern auf dieser Welt … ohne wenn und aber.

Dennoch ist es wichtig die Verstöße und Fehler als das zu bezeichnen was sie sind.

Denn wenn das nicht geschieht, neigt der Mensch leider dazu zu denken er hätte nach seiner Vorstellung alles richtig gemacht …. und dann wird alles nur noch schlimmer.

Im Falle von Bedford Strohm und Käsmann und den Grafitti Sprühern usw. muss man Stellung beziehen und zwar immer wieder … den dieser Widersacher wird auch nicht müde … nach Aufdeckung und Überführung des Unrechtes und der Lüge, weiterhin seine Irrlehren, Lügen und Verunglimpfungen zu verbreiten

An der Stelle hätte ich es gern anders aber leider ist die Welt nicht so

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Lucan-7
(@lucan-7)
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@schuerfwunde 

ich stehe zu all den Sündern auf dieser Welt … ohne wenn und aber.

Dennoch ist es wichtig die Verstöße und Fehler als das zu bezeichnen was sie sind.

Denn wenn das nicht geschieht, neigt der Mensch leider dazu zu denken er hätte nach seiner Vorstellung alles richtig gemacht …. und dann wird alles nur noch schlimmer.

Wenn das so wäre, dann wärst du jeden Tag ununterbrochen damit beschäftigt, die Sünden der Welt "als das zu bezeichnen was sie sind", wenn das denn so wichtig wäre.

Der nächste Satz hingegen ist ziemlich anmaßend: Du meinst also, die Benennung dieser "Sünde" würde dazu führen, dass die Menschen ihre Fehler einsehen?

Ist das denn tatsächlich die Reaktion der Betroffenen gewesen? Oder hat es nicht vielmehr Wut auf die Kirche geschürt und zu Ausgrenzung und Ablehnung geführt?

Es gibt da eine Bibelstelle, und in der heißt es nicht etwa: "Haltet den Sündern beständig ihre Verfehlungen vor Augen, egal ob sie es hören wollen oder nicht!", sondern: "Dort wo man euch nicht willkommen heißt schüttelt den Staub von Füßen und zieht weiter!"

Zudem hat Latzel sich ja auch seinerzeit gar nicht direkt an die "Sünder" gewandt, sondern innerhalb einer Gruppe gehetzt, die selbst gar nicht betroffen war. Es ging also gar nicht darum, die Sünder zur Einsicht zu bewegen - es ging allein um Selbstbestätigung. Es ging darum, sich gegenseitig selbstgefällig auf die Schulter zu klopfen und sich zu sagen: "Ja, so wie diese Sünder, so sind wir nicht! Aber wir sind ja auch gläubige Christen, nicht solche verlorenen Typen wie die da!"

Es klingt ja gut und nett, was du hier so schreibst... aber ich nehme dir das nicht ab, sorry!

 

 

lucan-7 antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
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Beiträge : 3835

@lucan-7 Ich habe den Eindruck das sucht jemand den Splitter.

Im BR gibt es an Feiertagen eine Sendung "Gipfeltreffen" Ein Mann namens Schmidbauer, wenn ich mich nicht irre, geht mit bekannten Persönlichkeiten auf einen Berg und macht dort eine "Brotzeit", also das was die Briten Picknick nennen.  Dabei hat er immer Fleischpflanzerl und Bier.  Ich habe jetzt auch nicht verstanden warum Bedford-Strohm auf dem Tempelberg das Kreuz abgenommen hat, habe mich aber auch gefragt, wo ausserhalb des Gottesdienstes er ein großes Kreuz überhaupt trägt. Die Zeiten in denen Geistliche ein entsprechendes Gewand dauernd tragen sind vorbei. Nun Herr Schmidbauer ging auch mit Bischof Bedford-Strohm auf einen Gipfel und man hat etwas von seiner Kindheit, seinem Studium in den USA und Miss Bedford erfahren. Schmidbauer ging mit einem Menschen auf den Berg, nicht mit einem Heiligen.

 

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lubov
 lubov
(@lubov)
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@schuerfwunde Herrn Bedford Strohm und Frau Käßmann "diesem Widersacher" zuzuordnen, ist schon ein starkes Stück. Ich finde es unverschämt und bösartig. So sehr, dass ich es bis heute überlesen habe.

lubov antworten
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@lubov 

Ich hab letztens einen Podcast mit Fr. Käßmann gehört. Sie erzählte wie es dazu kam und wie sehr sie das persönlich getroffen hat. 

Eine extrem sympathische und ehrliche Person. 

Dieser Podcast mit ihr war eine echte Bereicherung. 

M.

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lubov
 lubov
(@lubov)
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@meriadoc Ich finde sie auch beeindruckend, habe sie vor ein paar Jahren live erleben dürfen, und finde, sie geht sehr ehrlich und vorbildhaft um mit dem, was sie falsch gemacht hat, und geht nach glaubwürdiger Reue und Buße auch vorbildhaft weiter.

 

Aber unabhängig davon, wie man Frau Käßmann oder Herrn Latzel so "findet" - jeder Mensch sündigt. Interessant finde ich, wie man mit seinen und mit fremden Sünden umgeht.

Und generell halte ich nicht viel davon, Menschen zu beschimpfen oder sonstwie herabzuwürdigen.

 

Dass man jemandem vielleicht mal etwas grobes ins Gesicht sagt, ist schon nicht schön, es zeugt vor allem von mangelnder Selbstbeherrschung. Aber über dritte in deren Abwesenheit Gift und Galle speien, sie beschimpfen oder sie verleumden - ich finde das ungemein schwierig.

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lubov
 lubov
(@lubov)
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@jigal In Bremen ist jede Gemeinde theologisch autark, das kenne ich aus keiner anderen Landeskirche so. Steht in der Kirchenverfassung. Sehr spannend. Im Grunde ein reines Verwaltungs- und Finanzbündnis.

lubov antworten
lubov
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(@lubov)
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@schuerfwunde Manchmal verstehe ich nicht, wie weit die "echten Christen" und die Welt verrohen und vereinfachen können.

Es geht nicht darum, was Herr Latzel sonst so predigt. Es geht darum, dass er in einem Seminar Dinge formuliert hat, die hochgradig unangebracht waren. Hochgradig angebracht gerade für jemanden, der doch ein "echter Christ" ist. Dass "die Welt" das dann letztlich doch nicht so schlimm findet, und dass ein weltliches Gericht das Urteil aufhebt, nachdem, was viele andere an vielen anderen Stellen ungestraft so von sich geben - geschenkt. Eigentlich sollte grade, dass "die Welt" das nicht so schlimm findet, "echten Christen" doch zu denken geben.

 

Aber dass "echte Christen" es völlig ok finden, wenn ein Pastor sich so wie Herr Latzel in besagtem Seminar äußert, und das dann noch - völlig übergeneralisierend - zum Anlass nehmen, zu behaupten, "die evangelische Kirche habe sich so weit von Gottes Wort entfernt" - das kann ich nicht nachvollziehen. Für mich ist das ein bedauernswertes Zeichen von mangelnder Reflektionsfähigkeit. Und ein peinliches. Und dass diese "echten Christen" das dann zu einer Täter-Opfer-Umkehr nutzen, und die Kritik nutzen, sich als Mehrtürer (ja, ich weiß noch immer, wie man Märtyrer schreibt) zu fühlen und darzustellen... macht es nicht besser.

lubov antworten
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@lubov 

Sorry da bin ich ganz anderer Meinung

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lubov
 lubov
(@lubov)
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@schuerfwunde Sicher. Aber überleg mal, wie du es fändest, wenn ein Pastor in deiner Abwesenheit mit solchen Worten über dich reden würde, wie Herr Latzel es in diesem Seminar getan hat. Dich z.B. einen Verbrecher nennen.

lubov antworten
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@lubov 

 

in dem Fall zurecht … wäre ich einer der Verbrecher , hätte ich ja auch die Martini Gemeinde mit Grafitti beschmiert … Ihn im Internet verunglimpft und Lügen über Ihn und seine Predigt erzählt …

 

…kommt also immer darauf an aus welcher Sicht man das sieht und ob man stets beide Wahrheiten akzeptieren kann 🤷‍♂️

Es ist doch so: als die Linken und lbqtb Gemeinde von der Predigt erfahren hat, ging die Hetze, die Sachbeschädigung und Rufschädigung erst los …. Und zwar gegen Latzel und gegen die Gemeinde und jeden der das Gut und richtig fand …..Vorher war es eine Predigt bei der er sich zwar gegen die Sünde stellt aber ganz klar zum Sünder bekennt!

In meinen Augen wieder typisch Mensch und Impulsgesteuert 

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Lucan-7
(@lucan-7)
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Beiträge : 21575

@schuerfwunde 

in dem Fall zurecht … wäre ich einer der Verbrecher , hätte ich ja auch die Martini Gemeinde mit Grafitti beschmiert … Ihn im Internet verunglimpft und Lügen über Ihn und seine Predigt erzählt …

Soweit ich es in Erinnerung habe bezog sich das "Verbrecher" Zitat nicht auf diese konkreten Fälle sondern fiel bereits im Vorfeld.

 

lucan-7 antworten
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@lucan-7 

Latzel hat in seiner Predigt aber genau die als Verbrecher gemeint und das auch so beschrieben …

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lubov
 lubov
(@lubov)
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@schuerfwunde Du könntest dich informieren. Weder war das eine Predigt, noch waren die als Verbrecher angesprochen als die Schmierfinken erkennbar.

lubov antworten
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@lubov 

 

naja ich hab die Predigt auf YouTube gesehen …

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lubov
 lubov
(@lubov)
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Beiträge : 2684

@schuerfwunde Sicher, dass du und ich von derselben Sache reden? Gegenstand des Urteils waren Äußerungen bei einem ehevorbereitungs-seminar, wenn ich nicht was völlig falsch verstanden habe...?

lubov antworten
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Beigetreten : Vor 2 Jahren

Beiträge : 18002

@lubov 

 

🤷‍♂️

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lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

@schuerfwunde Das Männeken ist zu klein, als dass ich erkennen könnte, was es aussagen soll. Aber vielleicht ist es ja auch nicht wichtig.

lubov antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
Beigetreten : Vor 19 Jahren

Beiträge : 2684

@schuerfwunde Das war nie eine Predigt. Und die Formulierung war nicht erkennbar nur auf die Schmierfinken bezogen, sondern bezeichnete alle, die beim CSD feiern, als Verbrecher. 

Wenn das Gericht nun bereit ist, zu glauben, dass Herr Latzel sich ungewollt so schwammig ausgedrückt hat, und eigentlich was anderes gemeint hat, als er gesagt hat, ist das angesichts dessen, was ein Pastor so verdient, im Grunde ein noch größeres Armutszeugnis für Herrn Latzel. Ein Mann des Wortes, der das Wort - DAS Wort - verbreiten soll, und sehr gut dafür bezahlt wird, und seine Worte so wenig im Griff hat. Eine Schande.

lubov antworten
Kintsugi
(@kintsugi)
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Beiträge : 831

@lubov Früher hätte mich sowas aufgeregt, inzwischen bin ich da recht ruhig und zuversichtlich geworden. Wer andere Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und der Teilnahme an einer öffentlichen Veranstaltung als „Verbrecher“ bezeichnet und meint, dies auch noch im Namen Jesu und Gottes zu tun, der hat sich selbst schon gerichtet. Als Christ andere Menschen zu verfluchen, wird immer eine Konsequenz haben für denjenigen, der diesen Fluch ausspricht. Wenn nicht vor einem weltlichen Gericht, dann spätestens vor dem Richterstuhl Gottes.

Davon abgesehen ist Olaf Latzel wirklich jemand, der vielleicht ein paar spezielle evangelische Christinnen und Christen interessiert, für den Rest der Gläubigen ist er unwichtig.

kintsugi antworten
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@lubov 

 

eine Predigt darf auch  über Sündeninhalte sein.

 

Jetzt hat er konkrete Beispiele genannt … 

 

Neben dem das er aus meiner Sicht Recht hat, finde ich nicht das es aus biblischer Sicht falsch ist.

 

Und er hat sich klar zum Sünder bekannt … niemanden ausgeschlossen …

aber gut 👍 hier gibt es unterschiedliche Ansichten.

Vor Gottes Richterstuhl wird Ihm das imho positiv ausgelegt !

 

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@schuerfwunde 

 

Ganz ehrlich, ich bin jahrelang mit solch Aussagen der „Superchristen“ mitgelatscht. Gut das ich da jetzt raus bin. Danke schuerfwunde, du hast es mir nochmals leichter gemacht.

 

M.

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Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

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@lubov 

Aber dass "echte Christen" es völlig ok finden, wenn ein Pastor sich so wie Herr Latzel in besagtem Seminar äußert, und das dann noch - völlig übergeneralisierend - zum Anlass nehmen, zu behaupten, "die evangelische Kirche habe sich so weit von Gottes Wort entfernt" - das kann ich nicht nachvollziehen.

Du kannst dir sicher denken, dass ich dir an dieser Stelle von Herzen zustimme... aber ich habe dennoch das Gefühl, dass du hier etwas übersiehst.

Denn es geht doch vor allem um die Frage, was "Gottes Wort" denn nun genau aussagt - und inwiefern das Ganze verhandelbar ist.

Gefühlsmäßig magst du hier vielen Christen widersprechen, und ich bin da ganz auf deiner Seite. Aber wer sagt denn, dass "Gottes Wort" nicht tatsächlich genau so gemeint ist, wie es die anderen Christen an dieser Stelle behaupten? Wieviele verschiedene Wahrheiten können denn in der Bibel erkannt werden?

Ist denn die Bibel eindeutig? Dann wäre es an dir, zu belegen dass die anderen Unrecht haben.

Oder ist die Bibel dehnbar und enthält viele Wahrheiten? Wenn das so sein sollte... was würde das dann für die Kirche und den Glauben bedeuten?

Ich fürchte, einfach nur mit einer anderen christlichen Meinung ist es an dieser Stelle nicht getan...

 

 

lucan-7 antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
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@lucan-7 Nee, an der Stelle geht es mir nicht drum, wie Gottes Wort gemeint ist.

 

Mir geht es darum, wie jemand etwas sagt, der Christ und Gemeindeleiter ist, und wofür er Beifall bekommt. Ob gelebte Homosexualität biblisch gesehen Sünde ist ist an der Stelle völlig egal. Ich gehe um des Arguments Willen mal davon aus, das sei so. Also: Homosexualität ist Gott ein Gräuel, und sie auszuleben ist Sünde, sagt die Bibel!

 

Da. Bitte. Kein Problem, das zu sagen. Und homosexuelle Menschen können jetzt antworten - oder die Schultern zucken und mich und meine Meinung links liegen lassen.

 

Aber muss ich darum von "Gender-Dreck, der zutiefst teuflisch ist" reden und behaupten, das sei ein Angriff auf Gottes Schöpfungsordnung, das „zerstört unsere ganze Zivilisation und Kultur“? (Wie man auf Angriffe reagiert, kann u.a. in der Ukraine betrachtet werden...), muss ich behaupten, das sei eine "Degenerationsform"?

Muss ich tatsächlich behaupten, durch Homosexualität sei 'Die Ehe, „wie wir sie nach der Bibel leben“,' gefährdet? (Was gefährdet ist, muss, so könnten meine Zuhörer meinen, verteidigt werden!)

Muss ich Homosexualität mit Sex mit Tieren gleichsetzen, und die sündigen Menschen so verächtlich machen? „Da kann man ja noch froh sein, wenn er wirklich mit ihr ankommt und nicht mit einem Schaf oder einem anderen Mann.“

Muss ich tatsächlich von unbescholtenen Bürgern, nur, weil ich denke, dass sie sündigen (hey, die Bibel sagt, wir alle seien Sünder!) so reden: „Überall laufen diese Verbrecher rum von diesem Christopher-Street-Day, feiern ihre Partys.“ -? Vor Verbrechern muss man sich schützen. Und wenn das der Staat nicht tut, hilft vielleicht eine Bürgerwehr, oder man sucht sich ein paar aufrechte Gläubige, die die Verbrecher mal in einer ruhigen Ecke zur Brust nehmen?

 

Das finde ich schon ziemlich nah am oft zitierten Steinewerfen, diesen sprachlichen Duktus. Das ist kein erhobener Zeigefinger, sondern einer, der heftig sticht.

Ich habe mich hier in diesem Thread im Dezember 2020 ausführlich drüber ausgelassen, auch, wie aus aggressiven Worten Gewalt gefördert werden kann.

 

Nun, Herr Latzel hat gut anderthalb Jahre bezahlt Pause machen können - mal schauen, ob er vielleicht - auch, wenn er keine Straftat begangen haben mag - erkannt hat, dass seine Wortwahl an dieser Stelle etwas hart war, und ob er die Zeit genutzt hat, sich da zu entwickeln. Irgendwo, auch in diesem Thread, hat jemand geschrieben, Herr Latzel ließe sich ab und an "hinreißen". Nicht, dass ich glaube, das sei das Problem. Denn oben zitierte Worte sind alle über anderthalb Stunden immer mal wieder in ein Seminar eingestreut worden, das ist eher wenig "im Eifer des Gefechts".

lubov antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@lubov 

Nee, an der Stelle geht es mir nicht drum, wie Gottes Wort gemeint ist.

 

Mir geht es darum, wie jemand etwas sagt, der Christ und Gemeindeleiter ist, und wofür er Beifall bekommt.

Nun, es heisst aber doch, deine Rede sei ja, ja oder nein, nein. Man sollte also schon klar sagen was Sache ist. Und wenn Gott Homosexualität auf einer Stufe mit Sodomie sieht und diejenigen, die sie praktizieren als Verbrecher, die dem Teufel folgen - dann sollte man das doch auch so sagen.

Das finde ich schon ziemlich nah am oft zitierten Steinewerfen, diesen sprachlichen Duktus. Das ist kein erhobener Zeigefinger, sondern einer, der heftig sticht.

Keine Frage, das ist heftig.

Aber kannst du auch biblisch begründen, weshalb das unangemessen ist? Denn deine persönliche Meinung wird hier vermutlich niemanden beeindrucken...

lucan-7 antworten
lubov
 lubov
(@lubov)
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@lucan-7 recht simpel. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

Und das Liebesgebot. Ich könnte mir grade eben noch vorstellen, dass ein eifriger Missionar im Eifer des direkten Gesprächs mit einem interessierten Homosexuellen voll zulangt. Das könnte ich als "vom Wunsch, Seelen zu retten, überwältigt" glauben. Das fände ich wahrscheinlich wenig zielführend, aber immerhin. 

Oder wenn jemand eine Exegese schreibt und die entsprechenden Stellen bearbeitet. Wobei ich da dann Sachlichkeit und saubere biblische Herleitung erwarten würde. 

Aber über Dritte so zu reden, sehe ich nicht als biblisch gerechtfertigt. Das ist einfach nur ganz schlechter Stil, ganz besonders für einen Pfarrer. 

lubov antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@lubov 

recht simpel. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.

Scheint erst mal recht einleuchtend. Wobei die Frage, ab wann denn "ein Stein geworfen" wird vermutlich auch recht unterschiedlich gesehen wird.

Sind ja nur Worte, nicht wahr?

Ich frage hier auch aus einem ganz persönlichen Grund, weil es mich indirekt auch selbst betrifft. Ich bin ja nach wie vor zahlendes Mitglied in dem Verein (Wenn auch nicht unmittelbar von Latzel). Scheint unsinnig, aber für mich ist die Kirche zum einen nach wie vor auch ein Kulturträger, zum anderen kenne ich bisher auch keinen Ersatz dafür, welcher die gesellschaftlichen Bedürfnisse nach Orientierung auf vergleichbare Weise erfüllen könnte.

Nun häufen sich aber die Kirchenaustritte, und das erhöht grundsätzlich die Wahrscheinlichkeit einer Radikalisierung. Das muss nicht zwangsläufig so sein, es könnten ja auch die "Radikalen" austreten und sich einer anderen Organisation anschließen... es könnte aber auch genau so sein, dass sie versuchen die geschwächte evangelische Kirche nach und nach zu übernehmen.

Deshalb möchte ich das sehr genau im Auge behalten. Und ich fürchte, dass es hier keine wirklich überzeugenden Argumente gibt, abgesehen eben von "das interpretiere ich anders".

Genau so gut können aber auch die Radikalen sagen: "Nö, das passt schon, Gott will das so, schließlich geht es darum, ehrlich und aufrichtig zu sein und die Dinge beim Namen zu nennen ohne irgendetwas zu beschönigen!"

Und ich fürchte, dem wird dann nicht viel entgegen zu setzen sein. Mal sehen wie sich die Sache in den nächsten zehn, zwanzig Jahren noch entwickelt...

 

lucan-7 antworten
lubov
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(@lubov)
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@lucan-7 Ich arbeite ja in der kirchlichen Verwaltung auf Kreisebene und bin ehrenamtlich in der Gemeindeleitung und in der Kreis-Synode aktiv. Was ich beobachte, ist, dass die Kirchen, die in der EKD zusammengefasst sind, zwar an manchen Stellen die, die sich als besonders bibeltreu verstehen, weil sie eine gewisse Enge in der Auslegung und Lehre bevorzugen, durchaus tolerieren und bis zu einem gewissen Grad auch akzeptieren (wir haben z.B. mit Blick auf diese Geschwister in unserer Landeskirche drauf geachtet, dass solche Gemeinden und Pastoren ein Hintertürchen haben, wenn sie keine homosexuellen Ehen segnen wollen, dass sie das auch nicht müssen - aber das Hintertürchen hat ein leuchtendes, blinkendes Schild und eine Lautsprecheransage, wo erklärt wird, wie homosexuelle Paare dann trotzdem zur Segnung ihrer Ehe kommen)  - aber im Grunde ist Latzel da ein Beispiel für extremes rechtsaußen, wenn auch das "wie" da schwerer wiegt al das "was". Das Disziplinarverfahren gegen ihn läuft ja wohl auch noch. Und, ganz klar: Die "engen" Positionen werden weniger. Die Liebe Gottes wird nicht als beliebig gesehen, aber die Bewertung dessen, was Sünde ist, wandelt sich eben doch mit der Gesellschaft, so man es denn an der Schrift rechtfertigen kann. Wir tragen ja auch schon seit geraumer Zeit ganz entspannt Mischgewebe, obwohl auch das Gott ein Gräuel ist, und wenn alle unter Gemeindezucht genommen werden müssten, die Blutwurst essen... nun ja.

lubov antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@lubov 

Wir tragen ja auch schon seit geraumer Zeit ganz entspannt Mischgewebe, obwohl auch das Gott ein Gräuel ist, und wenn alle unter Gemeindezucht genommen werden müssten, die Blutwurst essen... nun ja.

Mischgewebe und Blutwurst sind halt etwas dröge Themen im Vergleich mit der Sexualität anderer Leute... 🙂 

 

lucan-7 antworten
lubov
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(@lubov)
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@lucan-7 Naja, aber dass manche Gläubige das eine skandalisieren müssen, kann nur sehr begrenzt das Problem derer sein, die das nicht tun. Wie auch immer, du hattest über Prognosen nachgedacht, ich hatte eine aus meiner mehrfachen Binnensicht gegeben. Wir Landeskirchler haben auch ohne diese Themen genug eigene Probleme. Nicht jede Landeskirche genau die gleichen. 😉 Drum bin ich sehr dankbar, dass die EKD ein so sehr weiter Bund ist. Da kann ich die Bremer entspannt sich um die Bremer kümmern lassen, und muss mich damit, wenn ich nicht ausdrücklich will, gar nicht beschäftigen, jedenfalls nicht als eigentlich Betroffene.

 

Cool fand ich übrigens diesen Kommentar eines Betroffenen - also, eines Bremer Kirchenmitglieds.

lubov antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@lubov 

Naja, aber dass manche Gläubige das eine skandalisieren müssen, kann nur sehr begrenzt das Problem derer sein, die das nicht tun.

 Ist halt immer die Frage, wann es dann doch zum Problem wird.

Es geht hier ja auch um eine grundsätzliche Einstellung. Und manche Menschen scheinen ein Bedürfnis zu haben, sich selbst zu bestätigen, indem sie andere abwerten und ausgrenzen.

Da ist vermutlich kein Mensch ganz frei von, aber irgendwo gibt es natürlich eine Grenze. Und ich fürchte, mit der künftigen Entwicklung in der Welt werden diese Tendenzen noch zunehmen.

Das heißt, viele Menschen werden nicht nach Lösungen suchen, sondern nach Schuldzuweisungen. Und Kirchen sind potentielle Sammelbecken für solche Bewegungen - deshalb ist es wichtig, das frühzeitig im Auge zu behalten.

Cool fand ich übrigens diesen Kommentar eines Betroffenen - also, eines Bremer Kirchenmitglieds.

Gut gesagt. Vor allem, weil es ja auch noch andere Religionen betrifft...

 

lucan-7 antworten
lubov
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(@lubov)
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@lucan-7 

viele Menschen werden nicht nach Lösungen suchen, sondern nach Schuldzuweisungen. Und Kirchen sind potentielle Sammelbecken für solche Bewegungen

Wie kommst du zu dieser Behauptung? Wie alt sind Diakonie und Caritas (und ihre Vorläufer) im Vergleich zu staatlichen Fürsorgeeinrichtungen? Fürsorge für Kranke, Bildung, Altenpflege etc. - wer Lösungen anbot war - vielleicht nicht immer, aber doch oft und meist als eine der ersten - "die Kirche".

Mir fallen auch Politiker ein, die tatsächlich ihren christlichen Glauben als das stärkste Triebmittel ihres Handelns sahen...

lubov antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
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@lubov 

Wie kommst du zu dieser Behauptung?

Weil Schuldzuweisung der Kern des christlichen Glaubens ist, der uns hier in Europa tief geprägt hat - und das ist heute völlig unabhängig davon, ob man nun gläubiger Christ ist oder nicht.

Im asiatischen Raum gibt es manche Unterschiede, weil man da zwar auch "Schuld" kennt (logischerweise), diese aber nicht so im Zentrum steht wie im Christentum.

 

Wie alt sind Diakonie und Caritas (und ihre Vorläufer) im Vergleich zu staatlichen Fürsorgeeinrichtungen?

Ich bestreite ja nicht die guten Errungenschaften... wie gesagt, das ist ja mit ein Grund, weshalb ich überhaupt noch Kirchenmitglied bin. Weil ich den Glauben an etwas übergeordnetes Gutes für wichtig und wesentlich halte - und das ist im Atheismus allein halt nicht zu finden.

Aber das Gute löscht das Böse ja nicht einfach aus, sondern existiert parallel. Und ich sage ja jetzt auch nicht, dass die evangelische Kirche dem Untergang geweiht ist oder von Fanatikern übernommen wird... es könnte auch das Gegenteil passieren, dass sich die Kirche als Hort der Vernunft erweist gegenüber den Fanatikern.

Dafür gibt es aber keine Garantie, und du siehst ja selbst, dass die Anhänger einer ausgrenzenden und menschenverachtenden Theologie in schwierigen Zeiten bereit stehen um ihren Idolen zu applaudieren.

Und dagegen sollte man nicht erst vorgehen, wenn es zu spät ist - sondern so lange man noch kann.

Bisher sehe ich da eher ein Hinnehmen...

 

lucan-7 antworten
Jack-Black
(@jack-black)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3630

@lubov 

Cool fand ich übrigens diesen Kommentar eines Betroffenen - also, eines Bremer Kirchenmitglieds.

 

Ich finde den ja dem Tenor nach auch ganz gut. Aber, wie bei einem Kirchenmitglied nicht anders zu erwarten, gibt's da halt ein paar blinde Stellen, z.B. hier:

Ich will nicht, dass wir so übereinander reden, andere herabwürdigen, die Lebensweisen des Nächsten zu "Dreck" erklärten und für "todeswürdig" erachten. Erstens, weil es zutiefst unmenschlich und erst recht unchristlich ist, Menschen zum Beispiel wegen ihrer sexuellen Identität derart herabzuwürdigen.

Es ist eben ganz und gar nicht unchristlich: Schließlich wird hier ja gerade der Fall eines christlichen Pastors diskutiert, oder etwa nicht? Wie zitiert Annika Brockschmidt in ihrem lesenswerten Buch so schön einen Theologen? "Christlich ist, was Christen tun."

 

Jochen Grabler bringt ja zur Unterfütterung seiner Argumentation ein paar meiner Lieblings-Bibelstellen. Insbesondere den Vorschlag, Kinder, die nicht spuren wollen, vor den Toren der Stadt zu steinigen, fand ich immer schon sehr bedenkenswert. 😀

 

Wo liegt nun das eigentliche Problem? Doch wohl darin, dass ein Pastor zustimmend aus der Bibel zitieren darf, egal welche Passage, während ein Schreihals auf einer Demo nicht mal eben so zustimmend aus "Mein Kampf" zitieren darf. Weil es da so eine Art rechtstaalicher Extrawürste gibt für "Heilige Texte". Religionsfreiheit und so weiter.

Grabler macht es sich als Kirchenmitglied dann wieder recht einfach, wenn er sich nun folgendermaßen empört:

 

So lange sich Richter finden, die die Hetze Latzels ungestraft durchgehen lassen, so lange wird das Gift halt verspritzt. Sogar in Gotteshäusern.

 

Ja, wie kann das denn sein, dass sich solche Richter finden? In einem Land, in dem die Trennung von Staat und Kirche nie so recht bewerkstelligt wurde, in einem Land, in welchem eine dezidiert kirchen-nahe "Volkspartei" über Jahrzehnte hinweg die Politik, und natürlich auch die Rechtspolitik, mit beeinflußt hat? Sogar in Gotteshäusern...

Selten so gelacht. Man schaue sich an, wie über Homosexuelle und andere sexuelle Minderheiten geredet wird in Relation zur Frömmigkeit der Gesellschaften. Je frommer, desto schwulenfeindlicher - das ist eine Faustregel, anhand der man relativ gut prognostizieren kann, in welcher Gegend als nächstes mal wieder "Schwule geklatscht" werden oder Gesetzesinitiatien gestarten, nach welchen nicht heteronorme Lebensgemeinschaften - oder am besten noch das bloße Reden über sie verboten werden könnte.

Solche Richter finden sich halt in einem Land, in dem genitale Körperverletzung an kleinen Jungen gesetzlich durchgewunken wird, wenn denn der jeweilige Herrgott es so will. Die setzen die Vorgaben des Gesetzesgebers durch, welcher wiederum vom Souverän, dem Volk, gewählt wurde. Solange der sich nicht daransetzt und die Bibel oder den Koran als Hetzschriften einstuft, von denen Kinder so ferngehalten werden müssen wie vor Pornografie - solange wird man sich nicht wundern dürfen. Jim Knopf und Lukas der Lokomitivführer dürfen nicht mehr nach China reisen, sondern das Land mit den durchsichtigen Bäumen und den Brücken aus Porzellan muss - vermutlich um rassistischen oder kulturellen Vorurteilen vorzubeugen - in Mandala umbenannt werden. (Als ich letztens meinem Neffen das Buch vorlas, wußte ich anfangs nicht, ob mich mein Gedächtnis so trügen könne... 😀 ) Aber die biblischen Vorschläge zur Kindersteinigung und zum Erschlagen von Hexen und Zauberern oder die Einschätzungen über den Wert unterschiedlicher sexueller Präferenzen - die dürfen weiter ungeschwärzt gedruckt werden und sind in jeder Grundschule in kirchlicher Trägerschaft leicht zugänglich.

Wir tragen ja auch schon seit geraumer Zeit ganz entspannt Mischgewebe, obwohl auch das Gott ein Gräuel ist, und wenn alle unter Gemeindezucht genommen werden müssten, die Blutwurst essen... nun ja.

Tja - was dann? Warum sollte das so absurd und unvorstellbar sein? Neal Stephenson, dessen Scienc-Fiction-Bücher (bis auf "Snow Crash") äußerst folgerichtig nur Szenarien enthalten, die sich logisch aus den heute herrschenden Gegebenheiten entwickeln könnten, skizziert in seinem Roman "Corvus" für nicht allzuferne Zukunft ein Amerika, das sich auch territorial gespalten hat entlang der heute schon sichtbaren religiös-kulturellen Schützengräben. Und dort, wo die Erben des heutigen christlich-nationalistisch-reaktionären Trumpismus herrschen, wird selbstverständlich darauf geachtet, dass eben kein Mischgewebe getragen wird. Weil das nun mal Gott ein Gräuel ist und weil sich mit einem Garantiezertifikat, dass ein Kleidungsstück nicht aus Mischgewebe bestehe, Preisaufschläge zu begründen hilft und also gut für's business sein kann...

Solange das Argument, dass Gott eine ethische Setzung für richtig und die andere für falsch halte, überhaupt als valide erachtet wird, solange sollte man sich doch vielleicht mal zuerst an den leichter einzuhaltenden Vorschriften orientieren als an den komplizierten (und das Nächsten- oder gar Feindesliebe-Gebot ist das komplizierteste, das man sich nur vorstellen kann).

 

Wenn Ihr heute also ganz entspannte Mischgewebe tragt, dann ist das eine meiner Ansicht nach durchaus begrüßenswerte Entwicklung (insbesondere, wenn die Klamotten nachhaltig produziert wurden). Deren Stetigkeit in die eingeschlagene Richtung mir aber alles andere als garantiert erscheinen mag. Latzels Erfolg vor Gericht ließe sich leicht auch als Symptom für einen Richtungswechsel interpretieren.

jack-black antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@lubov  Aus welcher Seite kommt denn die Kritik an der Landeskirche in Bremen, wie sich die Kirche dort genau nennt, diese Mühe mache ich mir gar nicht herauszusuchen.  Ganz oft von evangelikalen die in einer der vielen Freikirchen gelandet sind und mit "evangelisch" ein Problem haben, da die Gemeinde in der Landeskirche in der sie aufgewachsen sind nicht mehr den Ansprüchen genügte. Volkskirche heisst eben auch viele Meinungen unter einem Hut. Hat mir mal jemand aus einer freien Gemeinde gesagt, als ich gefragt, wurde wie ich in der Landeskirche aktiv sein könnte.

 

jigal antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 21575

@orangsaya 

Warum sage ich das? Weil mir aufgefallen ist, dass die Gemeinden die Latzel einladen, Probleme bekommen. Sie sollen Latzel ausladen und werden diskreditiert. Zuletzt habe ich das bei einer Gemeinde in Franken mitbekommen. Ja, und genau deshalb verfolge ich Latzel, weil die Menschen, die so etwas machen, an einen Staat arbeiten, der DDR-Qualität hat.

Meines Wissens setzt Latzel Homosexualität mit "Gottlosigkeit" gleich. Da muss man sich schon fragen, ob man eine solche Position als Teil der protestantischen Lehre sehen möchte oder nicht.

Denn das Recht, seine Meinung zu sagen ist eine Sache. Diese Meinung als richtig anzuerkennen ist etwas völlig anderes. Immerhin folgt daraus ja auch ein ganz bestimmtes Menschenbild und eine ganz bestimmte Bibelauslegung. Und das ist durchaus problematisch.

Man stelle sich vor, er hätte vergleichbares nicht über Homosexuelle sondern über Juden gesagt. Da wäre es doch völlig gleichgültig, was für tolle Predigten er sonst noch führen kann... der Mann wäre schneller weg vom Fenster als man hier einen Beitrag schreiben kann...

 

lucan-7 antworten
agapia
 agapia
(@agapia)
Beigetreten : Vor 12 Jahren

Beiträge : 1460

@orangsaya 

Die evangelische Kirche von Bremen, sollte sich ohne Einschränkungen bei Olf Latzel entschuldigen, denn das Ziel, Latzel als Pastor zu vernichten ist offensichtlich. Es wird ja behauptet, dass die Anzeige aus der Kirche kam. Wenn das stimmt, dann ist sie der Initiator. Dann versuchten sie ihn als Pastor abzusetzen bevor überhaupt das Urteil kam. Ihnen wurde dringend davon abgeraten, denn es war haltlos.

Wofür sollte sich die BEK genau entschuldigen? Es hat längst eine Vereinbarung zwischen den Beteiligten gegeben. Die vorläufige Dienstenthebung wurde aufgehoben, Latzel hat um Entschuldigung für seine Äußerungen gebeten, und es wurden Regelungen für die weitere Dienstausübung bis zum Abschluss des laufenden Strafverfahrens vereinbart.

Die Strafanzeige wurde nicht von der BEK gestellt, sondern vom Bremer CSD Verein. Richtig ist, dass dieser Strafantrag von vielen Mitgliedern der BEK öffentlich unterstützt wurde.

An eurer Diskussion, wer hier noch für Gottes Worte einsteht oder es heute oder gar nicht mehr tut, beteilige ich mich nicht. Ich will nur auf der Sachebene ein wenig für Entwirrung sorgen.  

agapia antworten


Orangsaya
Beiträge : 2984
Veröffentlicht von: @schuerfwunde

jupp heute wurde Latzel frei gesprochen 👍

Ja, heute ist ein Tag, der unsere freiheitlichen Werte verteidigt hat. Seit einigen Jahren verhetzt sich unsere Gesellschaft häufig mit dem Wort Volk -sverräter -sverhetzer. Manchmal erscheint mir das Wort Volk... als Indikator für Das Intoleranz, oder gar Totalitarismus.

Das Gerichtsurteil von heute verteidigt unsere Grundwerte, wie Religionsfreiheit und Meinungsfreiheit. Olaf Latzel hat zu keinem Zeitpunkt zum Hass aufgestachelt, sondern offen das gesagt, dass Homosexualität laut Bibel in der christlichen Tradition bestehend eine Sünde ist. Mehr nicht und die LGBT-Szene hat es zu ertragen, wie Latzel ertragen muss, dass diese Szene es anders sieht.  Anders könnte eine freie Welt auch nicht existieren. 

Veröffentlicht von: @schuerfwunde

Wenn sich die evangelische Kirche soweit von Gottes Wort entfernt dann ist latzel aber vielleicht auch besser beraten wenn er den Laden verlässt …

Noch mehr Spaltung? 

Schauen wir doch mal auf das letzte Jahrhundert und die evangelische Kirche. Anfänglich hat sich die evangelische Kirche gegen die Demokratie ausgesprochen und für den Adel. Dann entwickelte sie sich zum DC. Zu was sie sich bis heute die EKD entwickelt hat, erleben wir ja. Zur dogmatischen Toleranz bis in die Unendlichkeit. Anfänglich tendenziell sozialdemokratische Prägung, heute immer mehr Richtung grün. Als in der evangelischen Kirche das DC hoch im Kurs war, gab es eine kleine Bewegung, die sich "Bekennende Kirche" nannte. Heute tut die EKD so, als sei sie immer so, wie die Bekennende Kirche gewesen, obwohl das so nicht stimmt. Wer weiß, wie es in Zukunft sein wird. Vielleicht tut da die EKD so, als hätten sie schon immer so  geglaubt, wie es die Martini-, oder Abrahamgemeinde heute machen. Wer weiß es? Nee, nee, die Martinigemeinde soll mal schön in der BEK bleiben und die BEK soll für ihre gläubigen Mitglieder schön zahlen. Den finanziellen Hahn der Martinigemeinde abdrehen, stand ja auch im Raum.

 

 

 

orangsaya antworten
7 Antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@orangsaya Es stimmt nicht dass die EKD so tut als wäre sie immer Bekennende Kirche gewesen.  Die EKD gab es zu der Zeit gar nicht und dass die Bekennende Kirche eine Minderheit war verschweigt niemand. Heute gehört aber die Barmer Theologischer Erklärung (BEK ist die Barmer Ersatzkasse) zu den Grundsätzen auf die die Ältesten einer Gemeinde in vielen Gliedkirchen der EKD verpflichtet werden. Die in Bayern war da recht spät dazu bereit.

Die Stuttgarter Erklärung zu den Fehlern der Evangelischen Kirchen in der Zeit des Dritten Reiches wurde glaube ich 1946 verfasst.

 

jigal antworten
Feliciah
(@feliciah)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1252

@jigal Heute gehört aber die Barmer Theologischer Erklärung (BEK ist die Barmer Ersatzkasse)

Moin Jigal,

die Barmer-Theologische Erklärung hat etwas mit der Barmer Ersatzkasse zu tun? Das wäre mir jetzt neu. Kann ja sein, aber gehört habe ich darüber noch nie. Konnte darüber auf meiner Suche gerade eben nichts finden.

Hast Du eine Quelle dazu?

LG

 

 

 

feliciah antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@feliciah oben wurde immer BEK  geschrieben,  das habe ich aufgegriffen. die BEK ist die Krankenkasse die inzwischen  BEK GEK heisst.

jigal antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@jigal BEK steht in diesem Zusammenhang aber für die Bremische Evangelische Kirche, die für Latzel "zuständige" Landeskirche.

belu antworten
Jigal
 Jigal
(@jigal)
Beigetreten : Vor 4 Jahren

Beiträge : 3835

@belu aha   ich finde keine solche Abkürzung auf der Homepage dieser Kirche.

jigal antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5078

@jigal Ist aber trotzdem so. Ich habe 16 Jahre in Bremen gelebt und war Mitglied in einer Gemeinde der Bremischen Evangelischen Kirche (nicht in Latzels Gemeinde). Die Abkürzung BEK für Bremische Evangelische Kirche ist dort allgemein geläufig.

In der Berichterstattung um Latzel wurde die Abkürzung auch immer mal wieder verwendet. 

belu antworten
Alescha
(@alescha)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 7158

@orangsaya 

Olaf Latzel hat zu keinem Zeitpunkt zum Hass aufgestachelt, sondern offen das gesagt, dass Homosexualität laut Bibel in der christlichen Tradition bestehend eine Sünde ist. Mehr nicht

Ich möchte Dir diesen Beitrag von lubov empfehlen. 

Da wird sehr schön erklärt, wo der Unterschied ist zwischen dem Kundtun einer biblischen Wahrheit (bzw. was man dafür hält) und einer Rhetorik, die sehr wohl geeignet ist, zum Hass aufzustacheln.

Ich weiß nicht, warum der Unterschied zwischen Meinungsfreiheit und Hate Speech so schwer zu erkennen ist. 

alescha antworten
Seite 6 / 8
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