Singleplauderfaden #404 - weitergehen
Hallo liebe Singles und Freunde!
Dies ist ein Ort an dem sich Singles über die Alltäglichkeiten des Lebens austauschen können, über ihren Frust und ihre Freuden.
Natürlich sind uns auch alle Nicht-Singles, Ex-Singles und alle anderen Mitschreiber herzlich willkommen, solange sich alle an die Regeln halten. Diese sind die normale Jesus.de-charta, ein freundlicher und resepektvoller Umgang miteinander und (ganz wichtig!) "singlekonforme" Beiträge. Es ist nicht wirklich aufbauend, wenn hier jemand mitteilt, dass Singles doch froh sein können, dass sie sich nicht mit einem Partner über Zahnpastareste im Waschbecken streiten müssen (nur so als Beispiel, wobei dazu auch WG-Mitbewohner reichen).
Soviel zur Eröffnung.
Nachdem es im letzten Thread darum ging, dass man vergessene Talente und Hobbies ausgräbt, zu denen man vor Corona keine Zeit hatte, möchte ich nun den Fokus auf das Leben in der Corona Krise lenken.
3 Monate nun ist unser Alltag im Ausnahmezustand. Das wird noch eine ganz lange Zeit so bleiben und ein "normal" gibt es nicht mehr. Ich glaub, es ist Zeit, den Schock und die Hilflosigkeit abzuschütteln und seinen persönlichen Wohlfühlbereich in dieser Krise zu finden. Corona in seinen Alltag zu integrieren.
Dazu gehören für mich Selbstverständlichkeiten wie Mund-Nase-Schutz auf dem Weg zur Arbeit, beim Einkauf und in der Apotheke. Dazu gehört, wieder Kontakte aufzunehmen und auch mal wieder Essen zu gehen, aber mit Vorsicht und unter Einhaltung aller Regeln. Dazu gehört, auch mal still zu halten und Massnahmen mitzumachen, die einem persönlich nicht schmecken. Sich auch mal wieder zu trauen, die eigenen Mutter zu besuchen und wenn man sich dafür die Maske aufsetzen muss. Dass man vor Geschäften geduldig steht und trotz Beschränkungen sein Geld im Einzhandel lässt.
Was ich mir immer wieder einhämmere ist eine Aussage aus Dr. Johannes Hartls hervorragender Predigt "Krisen bewältigen":
"Jede Krise ist endlich."
Und Corona ist auch endlich. Es wird eine Zeit kommen, in der wir wieder frei von Hygienemassnahmen und Mundschutz leben werden. Wo wir wieder umarmen, gemeinsam essen und in Urlaub fliegen dürfen. Noch nicht jetzt, aber es wird kommen. Davon bin ich überzeugt.
Und das zweite, was mir aus der Predigt wichtig geworden ist:
Corona ist eine Chance für uns Christen zu zeigen, was wir in den letzten Jahrzehnten gelernt haben und wofür wir ausgebildet wurden: Menschen jetzt zu helfen 😊
Neulich sass ich im Bus und ein Opa mit einem ausgeprägten Tremor quälte sich mit seinem Rucksack herum. Er hatte sich im Edeka eine kleine Flasche Apfelschorle geholt und bekam die nicht in den Rucksack, weil er so unbeholfen war und zitterte. Alles saßen mit ihrem Atemschutz, zum Teil behandschuht auf ihren Sitzen und sahen diesem armen Opi zu. Ich hab es genau 2 Minuten ausgehalten, dann bin ich aufgestanden und hab ihn gefragt, was ich machen soll und seine Flasche im Rucksack verstaut. Leider hat er mein Lächeln nicht gesehen, aber meine Stimme war denke ich freundlich genug.
Das sind so diese Kleinigkeiten, die uns den Unterschied machen lassen. Klar können das auch Nichtchristen, aber ich hab den Anspruch dass ich das auch kann. Und sogar besser 😊
Wie ist Euer Corona Alltag inzwischen? Was macht Euch nach wie vor zu schaffen, womit habt Ihr Euch angefreundet?
Natürlich sind auch immer themenfremde Beiträge willkommen, das ist hier Smalltalk und alles hat seine Platz.
Niemals aufgeben.
Niemals kapitulieren.
*tschakka*
Trissi ❤
Veröffentlicht von: @tristesse3 Monate nun ist unser Alltag im Ausnahmezustand.
Bei mir sind das "erst" zwei Monate....und ich muss sagen, es hat mich ziemlich "kalt erwischt", dass das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge unsere Kurse "von jetzt auf gleich" gestoppt hat...meine damalige Klasse hätte nur noch zwei Unterrichtstage bis zur Prüfung t und wir sind davon ausgegangen, dass wir den Kurs noch würden zu Ende bringen können.
Veröffentlicht von: @tristesseIch glaub, es ist Zeit, den Schock und die Hilflosigkeit abzuschütteln und seinen persönlichen Wohlfühlbereich in dieser Krise zu finden. Corona in seinen Alltag zu integrieren.
So weit es mich betrifft, habe ich das inzwischen gemacht: der erste Schock ist abgeklungen, und auch wenn ich meine Arbeit sehr vermisse und es blöd finde, so gar nicht zu wissen, wann es unter welchen Bedingungen weitergehen wird, habe ich mich mit der Realität, so wie sie jetzt nun mal ist, arrangiert.
Veröffentlicht von: @tristesseEs wird eine Zeit kommen, in der wir wieder frei von Hygienemassnahmen und Mundschutz leben werden. Wo wir wieder umarmen, gemeinsam essen und in Urlaub fliegen dürfen. Noch nicht jetzt, aber es wird kommen.
Vieles ist ja jetzt schon wieder möglich, z.B. sich mit einem Freund oder Angehörigen in einem Cafe oder Restaurant treffen, sogar Kneipen dürfen hier in NRW schon wieder öffnen (machen aber nicht alle, weil viele von ihnen unter den geltenden Auflagen nicht profitabel arbeiten können).
Über viele dieser Lockerungen freue ich mich sehr, weil sie mein Leben wieder schöner und reicher machen - z.B. den sonntäglichen Gottesdienst habe ich sehr vermisst.
Aber ich mache (noch) nicht alles, was ich darf - Clubs und Kneipen meide ich noch, weil man dort normalerweise nicht hingeht, um Mineralwasser oder Gemüsesäfte zu trinken und ein steigender Alkoholpegel nicht unbedingt zu mehr Gewissenhaftigkeit bei der Befolgung von Abstands- und Hygieneregeln führt.
Da muss jedoch jeder seine eigene persönliche Risikoabwägung vornehmen.
Veröffentlicht von: @tristesseWie ist Euer Corona Alltag inzwischen? Was macht Euch nach wie vor zu schaffen, womit habt Ihr Euch angefreundet?
Maske tragen, Abstand halten und auf Handhygiene achten sind Teil meiner "neuen Normalität" geworden.
Gottesdienst feiern, im Fitnessstudio trainieren, Schuhe und Klamotten kaufen sowie Cafe- oder Restaurantbesuche unter den jetzigen Bedingungen sind gewöhnungsbedürftig, klar. Aber ich bin sehr froh und dankbar, dass das überhaupt wieder möglich ist.
Ähnliches gilt auch für den Sommerurlaub: der wird sicher ganz anders als ich mir das eigentlich vorgestellt hatte....aber ich freue mich trotzdem darauf....vor ein paar Wochen habe ich gar nicht damit gerechnet, dass er überhaupt stattfinden würde.
Veröffentlicht von: @tristesseCorona ist eine Chance für uns Christen zu zeigen, was wir in den letzten Jahrzehnten gelernt haben
Na ja, ich denke nicht, dass es dazu unbedingt eine Pandemie gebraucht hätte...aber ja, es zwingt wohl vermehrt dazu, sich klarzumachen, was einem eigentlich wichtig ist.
Veröffentlicht von: @tristesseKlar können das auch Nichtchristen, aber ich hab den Anspruch dass ich das auch kann. Und sogar besser 😊
Mir ist in dieser Zeit etwas wichtig geworden, was einer meiner Lieblingsuser "sich auf das gemeinsame Menschsein besinnen" nennt.
"Mensch ist Mensch", das lebt auch meine Gemeinde und fragt in dieser Zeit danach, was wir tun können, um denen, die es brauchen, möglichst gut durch diese Zeit zu helfen - da spielt die Herkunft oder Religionszugehörigkeit keine Rolle.
Hallo,
Veröffentlicht von: @tristesse3 Monate nun ist unser Alltag im Ausnahmezustand. Das wird noch eine ganz lange Zeit so bleiben und ein "normal" gibt es nicht mehr. Ich glaub, es ist Zeit, den Schock und die Hilflosigkeit abzuschütteln und seinen persönlichen Wohlfühlbereich in dieser Krise zu finden. Corona in seinen Alltag zu integrieren.
Bei mir hat sich der Schock und die Hilflosigkeit in Grenzen gehalten. Ungewissheit und ein Stück weit (vermeintliche) Kontrolle loslassen, ist bei mir in mancher Hinsicht Alltag. Ich bin sehr introvertiert und durch Fernstudium auch zu Hause gut ausgelastet. Und mit meinem Freund habe ich auch vorher nur gezoomt und viele Freunde leben eh auf der Welt verstreut, so dass ich telefonieren und zoomen gewöhnt bin. Und so sind mir die ersten Wochen nicht so schwer gefallen. Und ich habe es auch gut hinbekommen, regelmäßig Sport zu machen, jeden Tag raus zu gehen (zumindest im Garten sitzen) und einen halbwegs vernünftigen Tagesablauf zu haben.
Aber mittlerweile fällt mir dann doch immer mehr die Decke auf den Kopf und ich habe keine Lust mehr auf den "neuen Alltag". Außer meinen Mitbewohnerinnen sehe ich halt auch fast niemanden. Und es gibt so vieles was ich vermisse. Zur Zeit kotzt mich der Corona-Zustand echt an. Und dabei weiß ich, dass es mir sehr gut geht im Vergleich zu so vielen anderen.
Die Reisebeschränkungen belasten mich da schon eher. Meine Mama ist grade im Krankenhaus und falls es schlimmer werden sollte (was grade Gott sei dank nicht so aussieht!!) könnte ich nicht hin.
Und dann Fernbeziehung. Und keiner weiß, wann man wieder reisen kann. Mein Freund betet, dass wir uns noch in diesem Jahr sehen können. Ich hoffe eigentlich irgendwie immer noch mehr auf August/September. Ich weiß nicht so recht wie ich das noch länger aushalten soll, das ist eh schon viel zu lang. Naja. Eigentlich ist es witzig, denn normalerweise ist er der super-Optimist und ich die Realistin. 😀
Wenn Ramadan vorbei ist, hoffen wir hier eigentlich auf weitere Lockerungen. Wobei auch jetzt - mit Maske - schon viel wieder geht. Cafes, Restaurants und Reisen, das wären meine Wünsche. 😌 Ich fühle mich auch ziemlich urlaubsreif und einfach mal ein paar Tage rauszukommen, wäre so schön. Aber wir dürfen nicht mal die Stadt verlassen.
Naja, wie trissi gesagt hat, irgendwann wird die Krise vorbei sein.
Jetzt werde ich erstmal weiter studieren. Das Problem beim Zuhause lernen ist immer, dass ich mich so leicht ablenken lassen. Zum Beispiel durch jesus.de 😀
Hi Ibti,
schön dass Du Dich am Ende des letzten Fadens gemeldet hast. Ich hab mir schon Sorgen gemacht 😊
Veröffentlicht von: @ibtissamUnd so sind mir die ersten Wochen nicht so schwer gefallen. Und ich habe es auch gut hinbekommen, regelmäßig Sport zu machen, jeden Tag raus zu gehen (zumindest im Garten sitzen) und einen halbwegs vernünftigen Tagesablauf zu haben.
Ja so ging es mir auch anfangs, bis ich dann fast 3 Wochen nicht mehr arbeiten durfte. Das hat mich auch etwas destabilisiert. Aber gut, dass Du trotz so massiver Einschränkungen klar gekommen bist.
Veröffentlicht von: @ibtissamZur Zeit kotzt mich der Corona-Zustand echt an. Und dabei weiß ich, dass es mir sehr gut geht im Vergleich zu so vielen anderen.
Trotzdem darf es einen ankotzen. Ich bin auch nicht dafür zu sagen, man soll sich mit der "neuen Normalität" anfreunden. Das ist ja auch so ein Schlagwort geworden. Klar wird es nicht mehr so wie früher, aber das ist keine Normalität. Das ist ne Krise.
Veröffentlicht von: @ibtissam. Meine Mama ist grade im Krankenhaus und falls es schlimmer werden sollte (was grade Gott sei dank nicht so aussieht!!) könnte ich nicht hin.
Dann wünsch ich ihr aus der Ferne mal gute Besserung. Muss schlimm sein, in diesen Zeiten im Krankenhaus oder Altersheim zu sein. Ich mag es mir nicht vorstellen 🙁 Langsam darf man ja wieder Besuche machen, aber es hat schon einiges an Zeit gedauert.
Veröffentlicht von: @ibtissamMein Freund betet, dass wir uns noch in diesem Jahr sehen können. Ich hoffe eigentlich irgendwie immer noch mehr auf August/September. Ich weiß nicht so recht wie ich das noch länger aushalten soll, das ist eh schon viel zu lang. Naja. Eigentlich ist es witzig, denn normalerweise ist er der super-Optimist und ich die Realistin. 😀
Vielleicht geht es doch dann schneller als man denkt. Und einfach immer auf den nächsten Tag gucken, dann ist es vielleicht nicht so schwer. Gut, dass es Zoom gibt 😊 Aber eine Fernbeziehung in dieser Zeit kann ich mir auch nicht vorstellen...
Veröffentlicht von: @tristesseDann wünsch ich ihr aus der Ferne mal gute Besserung. Muss schlimm sein, in diesen Zeiten im Krankenhaus
Meine Mama ist jetzt wieder zu Hause. Da bin ich sehr dankbar und erleichtert. Aber die zwei Wochen ohne jeglichen Besuch waren nicht so einfach und dann die Sorge was eigentlich los ist, was die Ärzte bis heute nicht so wirklich wissen. Aber immerhin geht es ihr jetzt langsam besser.
Meine Eltern sind erst Anfang 60 und damit ja noch ziemlich jung. Aber in den letzten Jahren sind sie aufgrund von Krankheiten plötzlich gealtert und sagen das auch selbst. Das bedrückt mich schon sehr. Ich hatte gedacht, dass ich noch 20 Jahre Zeit habe mich mit diesem Thema auseinander zu setzen.
Veröffentlicht von: @tristesseVielleicht geht es doch dann schneller als man denkt. Und einfach immer auf den nächsten Tag gucken, dann ist es vielleicht nicht so schwer. Gut, dass es Zoom gibt 😊 Aber eine Fernbeziehung in dieser Zeit kann ich mir auch nicht vorstellen...
Das wäre so schön, wenn es doch schneller gehen würde. Mir fällt das Warten immer schwerer. Ich muss das immer wieder an Gott abgeben und seinem timing vertrauen.
Fernbeziehung ist nicht so einfach, aber ich glaube wir kriegen das mittlerweile ganz gut hin. Man muss natürlich investieren und sich Gedanken machen, aber das muss man ja auch, wenn man am selben Ort ist. Und dank Internet ist ja doch einiges möglich. Wir haben schon eine virtuelle Stadttour gemacht, Spiele gespielt, ich habe Freunde von ihm online getroffen, eine Serie zusammen geguckt, Fotos von früher gemeinsam angeguckt, ich habe ihm zum Geburtstag Kuchen liefern lassen, Candlelight-Dinner, wir lesen zusammen in der Bibel und beten gemeinsam, wir lachen und haben auch schon recht viel diskutiert und geheult habe ich auch schon mehr als einmal. (Wer noch Online-Date-Ideen hat, immer her damit 😉 )
Und es hat auch Vorteile: Wir haben Zeit viel zu reden und viele Fragen zu beantworten und das ohne Ablenkungen (und dank Corona-Ausnahmezustand können wir trotz Zeitunterschied jeden Tag zoomen). Anderes fehlt naürlich. Corona hat auch gerade ein bisschen die Geschwindigkeit rausgenommen, weil wir halt nicht wissen, wann wir uns wiedersehen und deshalb kann ich mir da auch keine großen Gedanken machen über nächste Schritte und da ich ja nicht wirklich entspannt bin in all diesen Fragen, tut mir das, glaube ich, ganz gut. Gleichzeitig beschleunigt Corona manches, weil wir dadurch halt mehr Zeit haben.
Und ganz ehrlich, diese Beziehung ist so ein Wunder und so eine verrückte Gott-Geschichte (zumindest für mich). Und wie alles gewachsen ist und was wir schon zusammen erlebt haben und was Gott alles in meinem Herzen getan hat in dieser Zeit, ist krass. Und für die Zukunft brauchen wir auch noch einige mittelgroße Wunder, vor allem in Bezug auf Visa, Ausenthaltsgenehmigungen, Reisen, Geld etc. Manchmal macht mir das schon Sorgen, aber wir haben beide schon so viel mit Gott erlebt. Und irgendwie ist Corona da jetzt noch ein weiterer erschwerender Faktor, aber so richtig kann mich das nicht schrecken.
Und dann denke ich immer, dass es früher auch Missionare gab, die sich nur durch Briefe schreiben kennengelernt haben und dann haben sie geheiratet und das richtige Kennenlernen kam nach der Hochzeit. Und auch wenn viele denken, dass das verrückt ist, finde ich das gar nicht sooo abwegig. Wobei ich schon sehr dankbar für whatsapp und zoom bin.
Der große Nachteil ist natürlich, dass Händchenhalten, umarmen, alles Körperliche halt total fehlt. Dass wir uns nicht wirklich im Alltag erleben (wobei ich schon einen ziemlich guten Einblick in seinen Alltag und Freundschaften bekommen habe als ich da war). Dass wir nicht wirklich erleben wie wir sind, wenn wir gestresst, genervt, etc. sind. Dass er meine Freunde und Familie nicht kennenlernen kann. Dass wir nicht planen können. Und dass es mir manchmal immer noch total unwirklich vorkommt.
Und ja, Fernbeziehung ist doof. Aber ich glaube wir staunen beide und sind dankbar, dass wir uns überhaupt haben und freuen uns auf das, was noch kommt. Ich könnte noch viel mehr schreiben, aber ich will den Single-Faden nicht sprengen.
Es tut so gut, sich endlich wieder mit Mitmenschen treffen zu können! Ich habe mich heute Abend für knapp zwei Stunden mit zwei Leuten aus meinem Hauskreis getroffen - im Park, da man sich zu Hause noch nicht treffen soll. Es war wirklich schön, sich mal wieder ohne Zoom, Skype oder ähnliche technische Hilfsmittel unterhalten zu können. 😊
ja, sowas kann unglaublich gut tun ...
Ich hatte das am Samstag ... 😌
Super 😊
Ich hab auch den Mini-Stammtisch gestern sehr genossen. Wir saßen fast 4 Stunden in der Kneipe, dementsprechend hoch war die Rechnung nachher 😕
Veröffentlicht von: @tristesseSuper 😊
Ich hab auch den Mini-Stammtisch gestern sehr genossen. Wir saßen fast 4 Stunden in der Kneipe, dementsprechend hoch war die Rechnung nachher 😕
Dann habt ihr wenigstens dazu beigetragen, dass der Kneipenwirt etwas Umsatz hat und den Laden am Leben halten kann 😊
Waren die Preise genauso wie vor Corona, oder gab es eine Preiserhöhung?
Veröffentlicht von: @beluDann habt ihr wenigstens dazu beigetragen, dass der Kneipenwirt etwas Umsatz hat und den Laden am Leben halten kann 😊
Meine Freunde und ich haben seit ich die Straße gezogen sind, immer schon viel Geld gelassen. So zwei- bis dreimal im Monat bin ich bestimmt da. Ich geh auch mit jedem da hin, den ich kenne 😊 Die Karte ist nicht die abwechslungsreichste, sie ist ziemlich klein, aber alles ist frisch und gut zubereitet und man findet immer irgendwas, was man essen kann.
Veröffentlicht von: @beluWaren die Preise genauso wie vor Corona, oder gab es eine Preiserhöhung?
Nein, die haben nicht auffällig erhöht. Vielleicht sind mir 10 oder 20 Cent bei den Getränken nicht aufgefallen, aber das ist halt auch so eine Feierabendkneipe, die vom Klientel in der Ecke lebt und die haben generell nicht so viel Geld zur Verfügung. Moderate Preise, aber man bekommt halt noch ein großes Bier für unter 4 Euro, das ist okay 😊
Sehr gut.
Dann bist Du schon zwei Schritte weiter als ich. Von meinem Hauskreis bin ich wohl der Einzigste mit freier Zeit.
Veröffentlicht von: @md08Von meinem Hauskreis bin ich wohl der Einzigste mit freier Zeit.
Das ist schade. Vermutest du das, oder hast du rumgefragt, ob sich mal jemand treffen mag, und "keine Zeit" als Antwort bekommen?
Ja, E-Mail und Telefonversuch. Auf E-Mails kann es mehrere Tage dauern, bis Antwort kommt.
Ich suche dann außerhalb Kontakt, und klappt. 😊
Was mich an Corona "schockiert" ...
Was uns mit Corona ereilt hat, ist ansich hart - sehr belastend für alle, die insbesondere als Kranke, Pflegende, Angehörgie oder auch die systemrelevant Arbeitenden (insbesondere auch Politiker) betroffen sind. Was mich tatsächlich aber auch auch "schockiert" oder zumindest sehr nachdenklich macht, wie wir ticken, denen "nur" der normale Alltag genommen wurde. Ich nehme mich davon in keiner Weise aus. Ich wundere mich sehr über mich selbst. Denn - worauf kommt es denn an im Leben? Auf Restaurant-Besuch, Shopping, Freizeit & Kultur? Was macht mein Leben aus? Warum wirft es aus der Bahn, wenn man nach wie vor alles Überlebens-Notwendige hat und sich "nur etwas" in Verzicht üben muss? Warum tangiert einen "fehlende Freiheit" so sehr, wo man sich doch grundsätzlich recht gut arrangieren kann? Auch was Kontakte angeht - natürlich ist ein von Angesicht-zu-Angesicht-Sein etwas vollkommen anderes - wir (wenn ich nun zB unseren Kreis hier ansehe) sind offensichtlich nicht isoliert. Und diejenigen, die jetzt offensichtlich verstärkt isoliert sind, waren es teilweise bereits auch zuvor. Auch zuvor fanden viele meiner Kontakte telefonisch oder über eMails & Co statt. Ich sehe meine Freunde und Familie zuvor auch nicht ständig.
Was ich sagen möchte - als Christ und wissend und erlebend, dass es eben gerade auf diese eben erwähnten Dinge nicht ankommt, muss feststellen, oha - doch genau darauf kommt es (mir (leider)) an. GEISTIGES - das A & O - für mich als irdischen Menschen ist dies scheinbar NICHTS. Das trifft mich hart. Ich hatte erwartet, dass ich in Christus ALLES habe und staune nun, nach welch banalen Dingen ich mich sehne. Denn danach wonach ich mich sehne, kommt es WAHRHAFT nicht an. Nur OHNE kann und will ich nur schwer.
Was ist der Mensch? Was bin ich?
Wozu bin ich berufen und wonach strebe ich?
Meine Wahrnehmung - doch sie schockiert mich.
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelWas mich tatsächlich aber auch auch "schockiert" oder zumindest sehr nachdenklich macht, wie wir ticken, denen "nur" der normale Alltag genommen wurde. Ich nehme mich davon in keiner Weise aus. Ich wundere mich sehr über mich selbst. Denn - worauf kommt es denn an im Leben? Auf Restaurant-Besuch, Shopping, Freizeit & Kultur?
Ich finde das eigentlich eine sehr gesunde Reaktion, dass Beschränkungen der eigenen Freiheit nicht einfach so hingenommen werden, sondern dass danach gefragt wird, ob sie zielführend und verhältnismäßig sind. Von der Mehrheit der Bundesbürger wurde das ja bejaht - aber dass Regierungshandeln hinterfragt wird, das macht ja den Unterschied aus zwischen Untertanen und Bürgern eines demokratischen freiheitlichen Staatswesens.
Nicht der Bürger muss ein schlechtes Gewissen haben und sich dafür rechtfertigen, dass ihm Shopping, Restaurantbesuche, Kulturveranstaltungen und Freizeitvergnügen so wichtig sind, sondern wer dies einschränkt oder verbietet ist in der Position, es begründen zu müssen und nachzuweisen, dass es notwendig ist um ein höheres Rechtsgut zu schützen.
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelWarum tangiert einen "fehlende Freiheit" so sehr, wo man sich doch grundsätzlich recht gut arrangieren kann?
Es würde mich eher alarmieren, wenn es niemanden "tangieren" würde.
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelAuch zuvor fanden viele meiner Kontakte telefonisch oder über eMails & Co statt. Ich sehe meine Freunde und Familie zuvor auch nicht ständig.
Es macht einen Unterschied, ob ich selbst entscheide, wann ich mit wem auf welche Art Kontakt habe oder ob der Staat mir diese Entscheidung abnimmt. Wenn letzteres der Fall ist, muss das schon sehr gut begründet sein.
Was ich damit sagen möchte: ich fand und finde die coronabedingten Auflagen und Beschränkungen - von wenigen Ausnahmen abgesehen - in Ordnung, weil zielführend und weitgehend verhältnismäßig.
Aber ich finde es auch völlig in Ordnung, wenn Einschränkungen auch als solche empfunden werden und erst recht finde ich es notwendig, Regierungshandeln immer wieder kritisch zu hinterfragen.
Ah, okay - auch ein wesentlicher Gesichtspunkt. Ja, ich bin von der Grundhaltung ausgegangen, dass der Lockdown wg Corona angebracht ist. Wenn man das nicht denkt, dann setzt das natürlich noch ganz anderes in Gang ...
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelJa, ich bin von der Grundhaltung ausgegangen, dass der Lockdown wg Corona angebracht ist.
Auch ich gehe davon aus, dass die meisten Maßnahmen angebracht waren bzw. sind.
Nur finde ich es völlig legitim, Einschränkungen auch als solche zu empfinden und auch zu äußern, dass man etwas vermisst. Ganz abgesehen von den ökonomischen Folgen der Anti-Corona-Maßnahmen.
Auf die Aufforderungen, da doch mal bitte meine Prioritäten zu überprüfen und/oder "die Krise als Chance zu begreifen" gehe ich schon lange nicht mehr ein.
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelWenn man das nicht denkt, dann setzt das natürlich noch ganz anderes in Gang ...
Das sieht man ja jetzt in den letzten Wochen vermehrt. Ich finde es, wie gesagt, legitim, sich gegen staatlich verordnete Beschränkungen zu wehren, wenn man sie für nicht zielführend und/oder überzogen hält. Allerdings sollte man doch sehr genau darauf achten, mit wem man da zusammen demonstriert und ob da nicht auch Leute dabei sind, von denen man besser noch mehr als die vorgeschriebenen 2 m Abstand hält.
Warum wirft es aus der Bahn, wenn man nach wie vor alles Überlebens-Notwendige hat und sich "nur etwas" in Verzicht üben muss?
Weil wir seit Jahrzehnten in einer Gesellschaft leben, in der alles Überlebens-Notwendige ganz selbstverständlich vorhanden ist, so dass wir nicht auf den Gedanken kommen, es könnte ja auch anders sein. Und das ist nichts, worüber man schockiert sein müsste, sondern dafür dürfen wir zutiefst dankbar sein.
Dafür bin ich auch danke. Ich frage mich nur, ... - was macht mein Leben tatsächlich aus. Und da ist der irdische Anteil unfassbar höher als erwartet. Das ist okay, ich bin ja auch Mensch. Erwartet hatte ich anderes.
Interessante Gedanken 😊
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelIch hatte erwartet, dass ich in Christus ALLES habe und staune nun, nach welch banalen Dingen ich mich sehne. Denn danach wonach ich mich sehne, kommt es WAHRHAFT nicht an. Nur OHNE kann und will ich nur schwer
Ich weiß nicht, ob Du da so hart mit Dir sein musst. Du bist ja auch in Christus noch Mensch und hast auch noch menschliche Bedürfnisse.
Diesen Zwiespalt muss man einfach aushalten und nach bestem Wissen und Gewissen ausloten. Ich finde es aber gut, dass Du Dir da so Gedanken drüber machst und reflektierst. Und wer weiß, vielleicht führen Dich diese Gedanken ja zu spannenden Entscheidungen?
Ich denke, es ist ganz normal, dass solche Veränderungen uns alle erst mal etwas aus der Bahn werfen. Wir sind halt alle Menschen, und ich denke, den meisten Menschen gibt ein gewisses Maß an Routine und Gewohnheit im Alltag Stabilität. Die coronabedingten Einschränkungen haben auf einer ungewöhnlich breiten "Front" diese Routine und Gewohnheit durcheinandergebracht. Ich denke, es sind gar nicht so sehr die einzelnen Dinge, die jetzt nicht möglich sind, sondern die Gesamtheit, die fast alle Aspekte des normalen Lebens betrifft: Arbeit, Freizeitgestaltung, Gottesdienste, persönliche Begegnungen, es hat sich ja wirklich alles verändert, und das macht die Wucht aus, die uns aus der Bahn wirft, und auf die wir uns erst nach und nach einstellen.
Gesamtheit & Unsicherheit
Danke - es sind zwar keine massiven Einschränkungen (aus meiner Sicht), aber allüberall umfassende - das erklärt die Auswirkungen ganz gut.
Und - dieses in der Luft hängen ... - wie wird es weiter gehen? Wie nah, wie konkret ist die (eigne) Gefährdung?
Und natürlich auch die weltweite Lage.
Ja. Routinen, Sicherheit - beides braucht der Mensch.
Der Mensch lebt nicht vom Brot allein - nur ohne auch nicht.
Veröffentlicht von: @seidenlaubenvogelsehr belastend für alle, die insbesondere als Kranke, Pflegende, Angehörgie oder auch die systemrelevant Arbeitenden
Hat mich auch schockiert. Ein Verwandter darf seine Mutter nicht mehr besuchen. Telefonieren ist auch nicht möglich. Das Personal kann bestimmt nicht mehr machen als vorher.
Ich hatte selbst mal einen Pflegefall in der Familie. Besuchen war täglich möglich. Ohne Angehörige wäre vieles schlechter abgelaufen.
Hallo Seidenlaubenvogel,
ich verstehe deinen Schock ganz gut... Ich bin chronisch krank und seit einigen Jahren eingeschränkt. Seit mittlerweile ca. einem Dreivierteljahr bin ich, aus gesundheitlichen Gründen, fast nur zu Hause, also seit einem halben Jahr vor Corona schon. Hätte ich dieses halbe Jahr nicht schon gehabt, um meine Einschränkungen akzeptieren zu lernen, ich hätte mit den Ausgangsbeschränkungen durch Corona schwer zu kämpfen gehabt. Und genau wie wir alle uns die Ausgangsbeschränkungen durch Corona nicht ausgesucht haben, habe ich mir meine gesundheitlichen Einschränkungen nicht ausgesucht, d. h. dieses innerliche Ringen, das du hier beschreibst, das musste ich auch durchmachen, nur eben schon eine Zeit vorher.
Und ich kann nur sagen, aus Erfahrung, das ist ganz normal, dass man an diesen Dingen hängt. Man ist ja Mensch und nicht Gott - und ich habe manchmal das Gefühl, dass wir Christen das manchmal vergessen... Und als Mensch sind einem solche Dinge eben wichtig - die machen ja auch viel aus im Leben, auch wenn es vermeintlich kleine Dinge sind.
Adrian Plass hat mal ein Gedicht geschrieben, das hat mir früher schon viel geholfen, zu akzeptieren, dass ich eben ein Mensch bin. Es heißt "Wenn ich einmal im Himmel bin", und das hier ist der letzte Teil davon:
Wenn ich einmal im Himmel bin,
sag mir, dass es dort endlich Frieden geben wird,
dass irgendwo auf einer Wiese, voll von Sonnenschein, von Butterblumen voll und voll von Freunden,
du einen Strohhalm kaust und uns erklärst,
wie alles wirklich ist.
Und wenn es falsch ist, dass ich Erdenhoffnung an die Tür des Himmels lege
oder davon zu sprechen wage,
sei meiner Torheit gnädig, lieber Herr,
ich liebe diese Welt, die du gemacht - sie allein kenne ich.
Also, ich glaube schon, dass es auf diese Dinge ankommt... für mich als Mensch schon. Und die Freiheit aufgeben müssen, auch zeitweise, ist doch ein Abschied, ein Verlust. Das darf (und ich finde, "muss" man auch, damit es einem besser geht) man man betrauern.
Aber ich finde es auch wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass diese Beschränkungen nicht für immer sind, und dass man sich nicht nur den Verlust anschaut, sondern auch das Schöne, was noch da ist. Und dass man sich erlaubt, Mensch zu sein.
Liebe Grüße,
Charlie
Schnippschnapp. Haare ab.
Heute hab ich meine Schwägerin besucht, Brötchen mitgebracht, mein Bruder hat in der Gemeinde zu tun und wir haben mit Lachs, Forelle, Eiern, Wurst- und Käse, Fischsalaten, Shrimpscocktail und final frischen Erdbeeren im Garten auf der Terasse gefrühstückt.
Und dann hat sie mir auf meinen Wunsch hin sehr sorgfältig einen flotten Kurzhaarschnitt verpasst.
Damit meine ich: richtig kurz 😊
Job- und Coronabedingt haben meine Haare seit Dezember keine Schere mehr gesehen. An sich schneidet meine Schwägein so, dass man nicht alle sechs Wochen zu ihr rennen muss, aber die Spitzen waren schon arg malträtiert und es war dringend nötig. Ich wollte einfach mal was Neues im Spiegel sehen und ich mag es gar nicht, wenn sich in der Sommerhitze die schweissnassen Haare im Nacken kringeln.
Ich hab ihr zwei Bilder geschickt, wie ich mir das so vorstelle und es sie hat es dann ihren Möglichkeiten nach umgesetzt.
Der Rest des Abendst steht im Zeichen der Rekonvaleszenz, ich hab gestern zum ersten Mal seit Februar einen Mini-Stammtisch in der kleinen Eckkneipe in meiner Straße gehabt und da wurde es recht spät 😊 Aber wir haben uns alle so gefreut, auch die Chefin.
Veröffentlicht von: @tristesseUnd dann hat sie mir auf meinen Wunsch hin sehr sorgfältig einen flotten Kurzhaarschnitt verpasst.
Damit meine ich: richtig kurz 😊
Ich nehme an, meine sind kürzer 😀
Veröffentlicht von: @tristesseMit Sicherheit. Aber ich wollte ja auch nicht wie ein Junge aussehen ^^
😀 So experimentierfreudig warst du dann doch nicht?
Veröffentlicht von: @belu😀 So experimentierfreudig warst du dann doch nicht?
Meine Schwägerin würde sich hüten, mir einen Jungenschnitt zu verpassen 😀 Da ist sie sehr gut in ihrem Job.
Inzwischen schneidet sie 10 Jahre meine Haare und ich würde auch ungern jemand anderen ran lassen.
Schnippschnapp. Haare ab. Bei mir auch.
Meine Haare wurden vorgestern zum ersten Mal seit Mitte Januar wieder geschnitten. Oben, seitlich und hinten sind sie jetzt wieder deutlich kürzer. Vorne hat die Friseurin sie etwas länger gelassen, als ich das erwartet hatte, aber vielleicht ist das ganz gut, denn so fallen die Geheimratsecken kaum auf.
Liebe Grüße,
Hopsing
Sieht sicher flott aus 😊
Ich hab endlich einen Termin - für in drei Wochen! Meine Haare werden auch kurz, und ich freu mich drauf.
Liebe Grüße,
Charlie
Weitergehen - konkret wird es schwierig...
Ich komme mit der Krise eigentlich recht gut klar, merke aber, wie extrem schwer mir der Verzicht auf Kontakte fällt. Hier sind die Regeln recht streng und ich finde sie auch sinnvoll, aber es nervt. Und ich stehe immer wieder vor dem Dilemma: Wie entscheidet man sich bei Dingen, die erlaubt sind, aber natürlich trotzdem ein Risiko beinhalten?
Ganz konkret geht es momentan um einen eventuellen Besuch in einem anderen Bundesland. Damit hätte ich gar kein Problem, wenn es, wie auch z.B. hier üblich, sich nur um die Konstellation "ein Haushalt trifft einen anderen Haushalt" handelte. Nun wären es aber ein Wochenende lang vier Haushalte unter einem gemeinsamen Dach, und es ist ja utopisch, dass man sich beim gemeinsamen Abendessen 1,50m auseinandersetzt. Oder die Gruppen jeweils zu viert nur herumsitzen und nicht tauschen. Bei einem Paar weiß ich, dass sie sich ähnlich streng isoliert haben wie wir, die beiden anderen gehen nach wie vor in ihre jeweiligen Firmen/Schulen/Betriebe arbeiten, treffen sich mit Freunden zum Zocken, pendeln über Bundeslandgrenzen hinweg zu ihren Partnern, haben viel physischen Kontakt zur Familie.
Tja, was macht man nun? Ich habe kein gutes Gefühl dabei, spüre aber einen gewissen Druck von der anderen Seite, mich jetzt mal nicht so anzustellen. Da ich mit einer Person dieser Gruppierung auch nicht gut klar komme (relativ große Antipathie meinerseits, gehe der Person einfach aus dem Weg, mehr nicht), wird mir nun natürlich latent unterstellt, ich würde das Corona-Thema als Ausrede nutzen. Dann kommen Argumente wie "Ja, aber im November sind wir auf einer großen Hochzeit eingeladen, wo die auch alle dabei sind, da dürften wir dann auch nicht hin!"
Diesen dauernden Zwiespalt finde ich zermürbend, ich merke, wie mir das wirklich an die Substanz geht. Seit Monaten habe ich mich nicht mehr mit meinen Freundinnen zum Brunchen getroffen, was mir sehr schwer fällt, und jetzt reise ich 700km um mich mit Leuten zu treffen, die trotz Corona auf fast nichts verzichten?
Wie macht ihr das? Wo zieht ihr Grenzen? Müsst ihr sie verteidigen? Lasst ihr euch Schuldgefühle einreden? Hat das Verhalten der anderen da einen Einfluss auf euch? Ich glaube, ich werde Eremit. Man ist ja langsam daran gewohnt, alleine zu sein, und wenn ich irgendwo ohne Handyempfang bin, kann mich auch keiner mehr nerven und vor Entscheidungen stellen 😀
Veröffentlicht von: @tinkerbellWie macht ihr das? Wo zieht ihr Grenzen? Müsst ihr sie verteidigen? Lasst ihr euch Schuldgefühle einreden? Hat das Verhalten der anderen da einen Einfluss auf euch? Ich glaube, ich werde Eremit. Man ist ja langsam daran gewohnt, alleine zu sein, und wenn ich irgendwo ohne Handyempfang bin, kann mich auch keiner mehr nerven und vor Entscheidungen stellen 😀
Hallo Tinkerbell,
du hast oben geschrieben: "Ich habe kein gutes Gefühl dabei", dann geht der Satz weiter mit "aber..." Im ersten Teil bist du bei dir (und deshalb sage ich das so deutlich), ab dem "aber" aber bei den anderen, ergo weg von dir.
Ich sehe das so: Wenn ich mich nicht um mich kümmere, wer dann? Es kann keiner für mich tun, weil meine Grenzen meine Grenzen sind. Ich persönlich finde mich auch immer wieder mal in dem Dilemma wieder. Gestern hat meine beste Freundin gefragt, ob ich denn, jetzt, da alles etwas gelockert ist, wieder rausgehe (sie meinte da Café und Co., mit Abstand natürlich usw.). Ich habe nein gesagt, und zwar nicht gegen sie (sie wollte sich bestimmt mit mir treffen, und ich möchte mich auch total gern mit ihr treffen), sondern für mich. Das ist ein ganz wichtiger Unterschied, und für mich selbst ist es wichtig, mir das immer wieder bewusst zu machen. Ich bin für mich verantwortlich, sonst niemand. Und was wäre, wenn ich - gegen mein Gefühl, gegen meine Vernunft - zu einem Treffen gehe und ich stecke mich an. Dann ist das eine Konsequenz meiner eigenen Entscheidung, egal, wie sehr ich mich bedrängt gefühlt haben mag. Ich habe es dann trotzdem entschieden und muss dann mit der Entscheidung leben.
Bitte nicht falsch verstehen: Mir geht es, bei dem, was ich da geschrieben habe, nicht um Schuld und auch nicht, wie das manche Menschen wahrnehmen, um "Panikmache", sondern um einen verantwortungsvollen Umgang mit mir selbst. Ich persönlich ziehe da (mittlerweile, das habe ich aber auch erst nach und nach gelernt) klare Grenzen, liebevolle, mir gegenüber, aber auch z. B. meiner besten Freundin gegenüber. Ich sage ihr dann, dass ich mich supergern mit ihr treffen würde, aber dass mir das Risiko einfach zu groß ist und ich hoffe, dass es für sie ok ist. Es ist ja verständlich, dass sie dann enttäuscht ist und das möchte ich auch nicht unbeachtet lassen. Aber ich kenne meine Gesundheit am besten, ich kenne meine Ängste am besten (und ich reden hier von ganz normalen, ich könnte einen Abend mit "tausend" Leuten, auch wenn es enge Leute sind, gerade auch einfach nicht genießen), und, wie gesagt, ich bin es, die für mich die Verantwortung trägt.
Schuldgefühle einreden lasse ich mir schon lange nicht mehr. Das hat alles nichts mit Schuld zu tun... Für mich ist es so, dass ich mit Menschen befreundet bin, die mich als mich stehen lassen, so, wie ich auch sie als sie stehen lasse, auch, wenn das heißt, eine Freundin sagt zu mir nein. Wenn ich in einer Freundschaft kein Nein haben darf, dann ist das für mich (heute) keine Freundschaft mehr.
Ich finde es generell zurzeit mit vielen Menschen auch sehr schwierig. Irgendwie haben viele, so erlebe ich das, ein ganz großes Problem, Realität zu akzeptieren. Wir wissen doch heute, wenn wir ehrlich sind, alle noch nicht, was im November ist. Wer weiß, ob diese Hochzeit dann mit Gästen stattfindet... Und wir wissen auch nicht, wie es in einer Woche ist. Ich finde, in so einer schweren Zeit leben zu müssen, auch schlimm, aber ich habe gelernt, mich nicht gegen das zu wehren, was ich nicht ändern kann. Wenn ich früh aufstehe und es regnet, dann muss ich das auch akzeptieren. Ich kann motzen und mosern und stur ohne Regenschirm und Regenjacke raus, aber dann geht es mir noch schlechter. Ich grummel dann ein bisschen und dann schnapp ich mir den Regenschirm...
Ich wünsch dir alles Gute fürs Antworten finden!
Liebe Grüße,
Charlie
Veröffentlicht von: @tinkerbellWie macht ihr das? Wo zieht ihr Grenzen?
NRW ist ja bei den Lockerungen relativ schnell und großzügig und ist gerade dabei, die Verantwortung für die eigene Sicherheit an uns selbst zurückzugeben.
Es liegt also teilweise bei mir selbst, meine eigene Risikoabwägung vorzunehmen und zu entscheiden, was ich mache und was (noch) nicht.
Und da habe ich für mich entschieden, dass ich (noch) nicht alles mache, was ich darf.
So haben z.B. hier Cafes, Restaurants und Kneipen wieder geöffnet....mit diversen Auflagen und Beschränkungen, aber da möchte ich im Moment nicht ins Detail gehen.
Cafe- und Restaurantbesuche genieße ich sehr - wenn möglich sitze ich dann im Außenbereich, das ist noch sicherer.
In meine Stammkneipe oder irgendeine andere Kneipe gehe ich aber erst mal noch nicht wieder. Der Grund ist, dass Alkoholgenuss die Leute nicht unbedingt vorsichtiger und gewissenhafter beim Einhalten des Mindestabstands und anderer notwendiger Regeln macht.
Ende Juni sollen hier u.a. auch Kinos wieder öffnen dürfen - auch davon möchte ich vorerst keinen Gebrauch machen.
Veröffentlicht von: @tinkerbellMüsst ihr sie verteidigen?
Nein. Es gibt, was die persönlichen Risikoabwägungen angeht, in meiner Familie sowie im Freundeskreis durchaus Unterschiede - manche sind vorsichtiger, andere "mutiger" als ich. Aber in jedem Fall wird die persönliche Entscheidung akzeptiert.
Veröffentlicht von: @tinkerbellLasst ihr euch Schuldgefühle einreden?
Nein. Ich erkläre, was für mich geht und was nicht und warum, und damit gut. Wenn es sich um wirklich gute Freunde handelt, lassen sich ja auch Kompromisse finden.
So wollte mich am letzten Samstag ein sehr guter Freund in unsere Stammkneipe einladen. Ich habe ihm dann erklärt, dass das für mich noch nicht geht und das kurz begründet....daraufhin haben wir uns dann für Sonntagnachmittag im "Cafe Extrablatt" verabredet.
Veröffentlicht von: @tinkerbellHat das Verhalten der anderen da einen Einfluss auf euch?
Nein. Ich akzeptiere, dass manche mehr, andere weniger machen als ich - aber auf meine Entscheidungen hat das keinen Einfluss.
Gar kein Verständnis habe ich allerdings für Leute, die meinen, sich an die nach wie vor geltenden Regeln nicht halten zu müssen. Aber das betrifft zum Glück weder meine Familie noch meinen Freundeskreis.
Im Grunde habe ich bislang wenig Probleme, meine Grenzen gegenüber anderen zu verteidigen - mit einer Ausnahme:
Einige unserer europäischen Projektpartner (Spanier und Österreicher) wollen Ende Juni gemeinsame Tests in Österreich durchführen, an denen einer meiner Kollegen und ich ebenfalls teilnehmen sollen. Das gefällt mir nicht, und es auch noch gar nicht klar, ob es bis dahin überhaupt wieder passende Flüge gibt. Interessanterweise sind es insbesondere die Spanier, die auf den Juni-Termin drängen.
Ich habe letzte Woche meinen Chef gefragt, was er davon hält, und er hat das an seinen Vorgesetzten weitergereicht. Von dort habe ich die Antwort bekommen, dass wir nur dann eine Reisegenehmigung bekommen würden, wenn die Reise nicht gegen die Empfehlungen der irischen Regierung verstößt und wenn kein erhöhtes Risiko für uns besteht. Momentan ist die Empfehlung der Regierung, Auslandsreisen zu vermeiden, so dass wir Stand heute wohl keine Reisegenehmigung bekämen. Das habe ich an die Partner weitergegeben, aber die planen weiter mit dem Juni-Datum. 🙄
Nächste Woche haben wir die nächste Telefonkonferenz mit den Partnern. Mal sehen, ob sie dann vielleicht doch einsehen, dass der Termin eher nicht machbar ist. Drauf wetten würde ich nicht...
Hallo,
Veröffentlicht von: @tinkerbellTja, was macht man nun? Ich habe kein gutes Gefühl dabei, spüre aber einen gewissen Druck von der anderen Seite, mich jetzt mal nicht so anzustellen.
Ich hatte das Problem anfangs auch, weil meine Family was Corona anbelangt, wesentlich schmerzbefreiter ist als ich. Ich hab mich aber nicht unter Druck setzen lassen, ich hab nach meinem Empfinden mein Ding durchgezogen. Klar, ich hab bestimmt auch manchmal überreagiert , aber ich wollte nicht diejenige sein, die andere in Gefahr bringt. Was die Familie davon hielt, hat sie mir nicht gesagt, aber ich hab mitbekommen, dass meine Geschwister heimlich zu meiner Ma gefahren sind ohne es mir zu sagen 😀
Veröffentlicht von: @tinkerbellDann kommen Argumente wie "Ja, aber im November sind wir auf einer großen Hochzeit eingeladen, wo die auch alle dabei sind, da dürften wir dann auch nicht hin!"
Also erst mal ist November ja noch ein wenig hin. Zweitens geht es überhaupt keinen was an, wo Ihr wann zu wem auf eine Hochzeit fahrt, das ist Eure Sache. Da würde ich mir jegliche Einmischung verbitten (so gut man das eben kann). Und wenn es im November riskant wird, dann bleibt Ihr auch zuhause, Du sagst ja selbst, dass Du sehr vorsichtig bist. Ich finde es schade, wenn da einem was negatives unterstellt wird 😐Aber da sieht man ja, dass es nicht um die Sache geht, sondern was Prinzipielles zu sein scheint.
Veröffentlicht von: @tinkerbellDiesen dauernden Zwiespalt finde ich zermürbend, ich merke, wie mir das wirklich an die Substanz geht. Seit Monaten habe ich mich nicht mehr mit meinen Freundinnen zum Brunchen getroffen, was mir sehr schwer fällt, und jetzt reise ich 700km um mich mit Leuten zu treffen, die trotz Corona auf fast nichts verzichten?
Ich versteh Dich gut.
Ich hab Freitag eine Predigt von Johannes Hartl gehört, mit dem Titel "Gönn Dir" 😊 Und da ging es darum, dass es Momente geben darf, wo Du ganz egoistisch für Dich entscheiden darfst, das zu tun, was Dir gut tut. Das würdest Du nämlich auch Deiner besten Freundin empfehlen, wenn sie mit der Frage zu Dir käme.
Entscheide einfach weise und für Dich (!) verantwortungsvoll, wie Du es willst. Kann sein, dass Dir das keine Sympathien einbringt. Aber Du bist ja jemand, die sich treu sein will.
Veröffentlicht von: @tinkerbellWie macht ihr das? Wo zieht ihr Grenzen? Müsst ihr sie verteidigen? Lasst ihr euch Schuldgefühle einreden? Hat das Verhalten der anderen da einen Einfluss auf euch?
Ich muss mich schon ab und an deutlich rechtfertigen. Aber gerade mein Bruder, der mich am meisten anfangs belächelt hat, war der, der mich, als ich in Quarantäne ging für meine Umsicht lobte und meinte, ich hätte mich dann doch wohl richtig verhalten.
Alter! 😀 Das hat er ja noch nie zu mir gesagt ^^
Ich wünsche Dir Weisheit und Ruhe für Deine Entscheidungen.