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SPF #429 - Alles was ihr tut

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Channuschka
Themenstarter
Beiträge : 4793

Hallo liebe Singles, Nicht - (Mehr-) Singels oder Menschen mit ungeklärtem Beziehungsstatus!

Willkommen in der 429. Ausgabe des SingelPlauderFadens!

Hier ist Raum für jeden und für fast alle Themen. Jeder darf sich einbringen und schreiben. Ernstes und Lustiges, Alltägliches und Ausgefallenes - alles hat hier seinen Platz. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Keine Pärchenthemen oder Beziehungsprobleme und bitte keine Tipps von Nicht-Singles an uns Singles - also vorallem keine unsensiblen ala "Für jeden Topf gibt es nen Deckel" oder so. Und ja - wir werden euch darauf hinweisen und das nicht immer sehr sensibel. 😉 Ist ein heikles Thema...

Und nun mal was inhaltliches:

Wie haltet ihr es mit der Jahreslosung? Hat sie für euch irgendeine Bedeutung?

Ich frage mich schon immer wieder, was dieser Vers mir sagen möchte und was damit für dieses Jahr in den Fokus gestellt wird.

Dieses Jahr kommt der Vers aus dem 1. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth, ganzen hinten bei den Grüßen (16,14).

Alles was ihr tut, geschehe in Liebe! (Luther)

oder aber "Alles bei euch geschehe in Liebe!" (Elberfelder).

Davor und danach kommen im Brief Ermahnungen. Vorallem solche zu den reisenden Aposteln/Missionare [oder wie man sie auch immer Bezeichnen mag (ja - es gibt da unterschiedliche Definitionen für den Begriff des Apostel)] und zu Gemeindegründern nett zu sein und auf sie zu hören, ihnen zuzuhören. Und die Aufforderung wachsam, mutig, stark und fest im Glauben zu sein. Und nun also nochmal die Aufforderung alles in Liebe zu tun. Es geht um den Umgang miteinander.

Weiter vorne im Brief (13,4ff) sagt Paulus über die Liebe (Neue Genfer Übersetzung):

4Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet.
5 Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach.
6 Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit.
7 Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.
8 Die Liebe vergeht niemals.

Paulus stellt hier den Gegensatz von Liebe, die nie vergeht und den (anderen) Gaben des Geistes, wie Sprachenrede, Prophetie und so auf. Die Gaben werden ein Ende haben, die Liebe nicht. Die Liebe scheint eine hinter allem stehende "Grundlage" zu sein. Eine Art Charakterzug. Und wie die anderen Gaben kommt diese Liebe nicht aus uns, sondern ist eine Gabe, ein Geschenk, Gottes. Die Voraussetzung scheint der Heilige Geist zu sein.

Es geht bei dieser Art der Liebe nicht um ein Gefühl.

Sprachlich fällt auf, dass es "in" Liebe geschehn soll und nicht "mit" Liebe. Dieses etwas "in Liebe tun" kenne ich eigentlich nur aus christlichen Kreisen - und oft dann wenn man jemandem irgendwie etwas "böses" wünscht als Zusatz. Sonst tut man eher etwas "mit Liebe". "Der Kuchen ist mit viel Liebe gebacken" "Der Tag wurde mit viel Liebe vorbereitet" Man gibt etwas von sich hinein. Man gibt etwas her. Darum scheint es hier nicht zu gehen, bei der Art Liebe von der Paulus spricht. Es scheint nicht darum zu gehen, dass ich bei allem was ich tue, ein gutes Gefühl habe und es gern mache und etwas von mir gebe. Finde ich persönlich schon mal sehr entlastend, den Gedanken. Denn ganz ehrlich - wer tut alles was er macht immer gerne und mit Freude und einem guten Gefühl? Und wer gibt immer gerne?

Mir gefällt daher auch die Elberfelder Übersetzung besser "Alles bei euch geschehe in Liebe!" (Wäre nach einem Blick in den Griechischen Text auch meine Übersetzungsvariante). Oder die die NGÜ schreibt: "Lasst euch bei allem, was ihr tut, von der Liebe bestimmen!" Es geht hier nicht nur um unser Handeln, sondern um unser Sein. Und es geht nicht darum etwas herzugeben, erstrecht nicht etwas von uns selbst, weil wir die Liebe gar nicht aus uns selbst haben. Es geht darum bei allem auch immer die Menschen um mich und meine Umwelt nicht zu vergessen und ihnen nichts böses zu wünschen und mich mit ihnen über das Gute zu freuen, dass sie haben - auch wenn bei mir im Leben Dinge fehlen.  Schwer genug - aber für mich klingt das sehr viel machbarer als immer ein warmes Gefühl bei allem zu haben und es gern zu tun. Und vorallem muss ich es nicht alleine schaffen. Ich kann es gar nicht alleine schaffen, weil die Liebe eine Gabe Gottes ist und ich es daher nur mit ihm zusammen und mit seiner Kraft tun kann.

Soweit mal meine eigenen recht spontanen Gedanken zur Jahreslosung.

In Liebe,

Channuschka

 

P.S. Persönliche Grüße und Ermahnungen nach der Art des paulinischen Briefschlusses lass ich mal weg. Fühlt euch alle gegrüßt und so. 🙂

Antwort
356 Antworten
tristesse
Beiträge : 19853

Du stellst meine Füße auf weiten Raum (Ps. 31,9)

Diesen Vers bekam ich November 2022 als Bild von meiner besten Freundin geschenkt und das hat von dem Moment an mein Leben geprägt und auf den Kopf gestellt.

Durch den Forenrelaunch bin ich weniger auf Jesus.de unterwegs, meist nur in der Mittagspause auf der Arbeit, ich fahre ungern abends noch mal den Rechner hoch und auf dem Handy ist die neue Struktur ziemlich unübersichtlich. Daher bin ich gerade hier die letzte Zeit sehr passiv gewesen.

Natürlich gibt es immer noch Themen, die mich interessieren, aber manchmal bin ich Freitag bis Montag nicht online. Finde ich schade, aber verschafft mir natürlich auch mehr freie Zeit.

Schon etwas länger wollte ich Euch erzählen, dass sich bei mir im letzten Jahr einiges getan hat. Wie ihr wißt, war Weihnachten vor einem Jahr so schwer krank, dass ich fast gestorben wäre. Als ich dann doch nicht starb, hab ich mir überlegt, ob ich mit dem Leben, wie ich es bisher gelebt hatte, noch zufrieden bin und vor allem, ob Gott damit zufrieden wäre. Ich kam zu dem Schluß, dass ich mit Sicherheit mehr aus dem hätte machen können, was mir anvertraut worden war.

Und so habe ich Gott dann im Febraur 2023 gesagt, dass ich ihm mein zukünftiges verbleibendes Leben überlasse, selbst wenn er mich in den vollzeitlichen Dienst rufen würde. Als ich wieder gesund war, bin ich normal arbeiten gegangen, hatte aber immer diesen Moment in meinem Kopf. Oktober 2023 hab ich meine 9-monatlige Jüngerschaftsschule (Lifetime) gestartet, das waren 8 Wochenenden und 1 Einsatzwoche in Albanien bis Juni 2024 und mir bewußt diese Zeit gegeben, um rauszufinden, wie es mit mir weitergehen soll. Vor allem weil ich merkte, dass ich nicht mehr mit so viel Freude in die Apotheke ging wie bisher.

Während der Lifetime hab ich so viel gelernt, es war herausfordernd, bereichernd, anstrengend, wunderschön und voller kostbarer Momente, ich vermisse die Zeit mit den Leuten und Leitern immer noch sehr. Ostern diesen Jahres waren wir dann eine Woche bei YWAM in Albanien und dort hörte ich Gottes Ruf so stark, dass ich mich einfach nur beugen und "Herr, sende mich!" sagen konnte, auch wenn ich nicht wußte, wohin und ob das neben der Arbeit gehen würde oder tatsächlich Vollzeit, was ich übrigens nie machen wollte!

Als ich nach der Zeit in Albanie wieder arbeiten ging, eröffnete uns der beste Chef von allen, dass er aus persönlichen und wirtschaftlichen Gründen die Apotheke zum Ende des Jahres schließen muss.

Das war natürlich für uns ein Schock, die meisten sind wie ich schon lange Jahre für die Familie tätig und Ihr wißt bestimmt, wie sehr ich an dem Team und meinem Chef hänge. Ich hätte schon oft wechseln und mehr verdienen oder weniger Fahrtweg haben können, aber ich liebe einfach dieses Setting und ich bin vom Typ her sehr treu und loyal. Das war natürlich auch ein Hindernisgrund, mir etwas anders zu suchen.

Inmitten des ersten Schreckensmoments hörte ich einen Stimme in meinem Kopf, die sagte: "Spring!" und ich ahnte, dass mein Leben, wie es bisher gelaufen war ab Januar vorbei sein würde. Ich bin dann erstmal in meiner Verzweiflung zu meiner besten Freundin und Mentorin gefahren, die mit mir zusammen die Lifetime und den Einsatz gemacht hatte und sie war so voller Freude, weil sie schon länger das Gefühl hatte, dass Gott noch einen anderen Weg für mich hat als die Apotheke.

Nach vielen Gesprächen mit Freunden, Familie, Leitern aus der Gemeinde, dem Chef der Lifetime und sogar auch meinen ungläubigen Freunden hab ich entschieden, mich nicht für Januar in einer anderen Apotheke zu bewerben (Stellen gäbe es übrigens genug), sondern Vollzeit ins Reich Gottes zu gehen.

Was bedeutet das konkret?

Ich hab meine Bewerbungsunterlagen fertig und connecte mich jetzt mit den Missionsgesellschaften, wo ich Leute kenne. Dabei hilft es mir, dass ich zwei Geschwister und einige Freunde im vollzeitlichen Dienst habe, die mir die Türen etwas aufmachen und mich vorstellen. Ich habe Empfehlungsschreiben, Lebenslauf, Lebenszeugnis und auch Ideen, was ich so als Quereinsteigerin machen könnte. Ich würde gern auf einer Missionsstation oder Base im Backoffice oder bei der Gästebetreuung arbeiten, für Mitarbeiter beten, in einer Küche helfen oder als Assistentin.... ich bin eigentlich recht vielseitig einsetzbar, hab aber keinen konkreten Ruf in eine spezielle Arbeit hinein. Ich möchte gern im deutsch- oder englischsprachigen Raum arbeiten am liebsten mit Menschen. Vermutlich brauche ich einen Spenderkreis, der mich regelmässig unterstützt, aber über Geld denke ich gerade noch nicht so wirklich nach, ich muss erst mal rausfinden, wo es hingeht.

Einerseits freue ich mich so, andererseits geht mir ziemlich die Düse, ich hab 30 Jahre nur Apotheke gemacht und habe Respekt vor dem neuen Weg,  aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es richtig ist.

War jetzt eine lange Rede, aber ich hab auch lange nichts mehr von mir hören lassen 😉 Aber nach all den Jahren hier im SPF wollte ich Euch diese Entwicklung unbedingt mitteilen.

Niemals aufgeben, niemals kapitulieren *tschakka*

tristesse antworten
14 Antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@tristesse 

Waaaahhh! Das klingt so spannend!

Das wollte ich nur kurz sagen, bevor ich mich jetzt gleich mal fertigmachen muss. Geh heute zum zweiten Mal diese Woche mit meiner Nichte (2Jahre) in Schwimmbad. Ob es Freibad wird oder wir nur im Innenbereich, den sie kennt bleiben, wird sich noch zeigen. Sie ist neuem gegenüber nämlich sehr misstrauisch. Ganz wie ihre Mama war.

channuschka antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@channuschka 

Danke!

Viel Spaß im Freibad 😉 

tristesse antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@tristesse 

Wir hatten Spaß - auch wenn das Hallenbad mehr Spaß gemacht hat, aber das ist seit gestern geschlossen, wegen Umbauarbeiten. Im Freibad ist das Nicht-Schwimmer-Becken aber noch nicht eröffnet nach Umbauarbeiten und das heißt auch die großen Kinder waren alle im Plantschbecken und nicht Schwimmerbereich vom See. Und das war meiner Nichte etwas zu viel, weil es dann so voll war und die auch viel gespritzt haben (vorallem am See im Plantschbecken haben sie sich eigentlich sehr gut benommen). Allerdings hat das Plantschbecken nur 24°C Wassertemperatur, was ich echt zu kalt für Kleinkinder finde. Der See war wärmer und selbst die Temperatur des Olympia-Beckens wird mit 26°C angegeben und ist damit wärmer.

Wenn der Innenbereich jetzt eh geschlossen ist, werden wir vielleicht auch mal ein anderes Freibad ausprobieren. Wir sind halt dort hin, weil man da normalerweise auch im Sommer rein kann und damit der Sonne und Hitze auch mal entkommen. Bei den anderen Freibädern geht das nicht. Wobei ich meiner Nichte auch nicht immer ein neues Freibad zu muten will. Vielleicht geh ich als noch einige male mit ihr ins 24° kalte Plantschbecken.

channuschka antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5228

@tristesse Spannende Sache. Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du bei diesem Sprung ins Ungewisse von Gott begleitet und gesegnet wirst.

belu antworten
Feliciah
(@feliciah)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 1266

@tristesse 

Nach vielen Gesprächen mit Freunden, Familie, Leitern aus der Gemeinde, dem Chef der Lifetime und sogar auch meinen ungläubigen Freunden hab ich entschieden, mich nicht für Januar in einer anderen Apotheke zu bewerben (Stellen gäbe es übrigens genug), sondern Vollzeit ins Reich Gottes zu gehen.

Wow, das ist ein starkes Zeugnis! Ja, mach das. Und dass es auch zeitlich gerade überlappt, mit der Schließung der Apotheke kann kein Zufall sein. Ich schätze Dich nicht als eine Person ein, die Luftschlössern hinterherrennt. Das klingt sehr nach dem Reden Gottes und seinem Plan für Dich. Ich gönne Dir das - einen neuen Weg mit Jesus. Gottes Segen bei allem, was Er mit Dir vorhat und immer wieder offene Ohren, damit Du hörst, was der nächste Schritt ist. 🙂 

feliciah antworten
md08
 md08
(@md08)
Beigetreten : Vor 16 Jahren

Beiträge : 837

@tristesse Danke fürs Mitteilen. Da hast Du eine große Veränderung vor Dir. Liest sich auch richtig. Dazu wünsche ich Dir alles Gute.

Ich hatte eine kleine Veränderung am Freitag: Erstmals beruflich keinen eigenen Arbeitsplatz (gilt nur für Kollegen in Drei-Schicht).
Unangenehme Gespräche hatte ich die Woche mit Vorgesetzten. Entweder sie verstehen mich nicht, oder wollen es nicht.
Vielleicht ist es für mich auch Zeit zu gehen, wenn die Älteren in Rente gehen.

md08 antworten
Hopsing
(@hopsing)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 949

@md08 Vielleicht ist es für mich auch Zeit zu gehen, wenn die Älteren in Rente gehen.

Diese Überlegung war für mich kürzlich auch aktuell, seit klar ist, dass einige meiner Kolleg(inn)en Ende des Jahres in Vorruhestand gehen. Aber dafür fühle ich mich nun doch noch zu jung. Und stattdessen etwas ganz Neues anfangen? Damit wären wir wieder beim Thema für den neuen Thread. 😀 

Gute N8!

hopsing antworten
Hopsing
(@hopsing)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 949

@tristesse Vielen Dank für Deinen Bericht. Ich werde auführlicher antworten, wenn ich mal wieder etwas mehr Zeit habe. Wäre das nicht auch ein gutes Thema für einen neuen Thread: "Noch einmal etwas ganz Neues anfangen"?

Jetzt muss ich aber schleunigst ins Bett.

hopsing antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@hopsing

Gute Idee, schönen Tag dir! 

tristesse antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@hopsing Na - spätestens dann für nächstes Jahr, falls davor keiner Lust hat. bei wievielen Beiträgen sind wir denn eigentlich?

channuschka antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5228

@channuschka 

bei wievielen Beiträgen sind wir denn eigentlich?

335 mit diesem. Da wäre ein neuer Thread vielleicht wirklich mal dran.

belu antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@belu 

Da bin ich ganz bei dir. Also, wenn jemand von euch Lust hat nur zu!

channuschka antworten
Hopsing
(@hopsing)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 949

@channuschka Bei mir fehlt es mehr an der Zeit als an der Lust. Vielleicht irgendwann im Lauf des Monats, aber es darf mir gerne jemand anderes zuvor kommen.

hopsing antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@hopsing 

Ich kann gern einen aufmachen heute mittag.

tristesse antworten


Hopsing
Beiträge : 949

Heute Abend war ich im Open Air Konzert von MIKA.

Dafür, dass für heute Abend vor lokalen Unwettern gewarnt worden war, war das Wetter fast perfekt: 2 Minuten vor Konzertbeginn mit einer Vorgruppe kam um 19:28 Uhr sogar die Sonne raus. Kurz bevor dann auch MIKA anfing, habe ich noch aufs Regenradar von wetteronline geschaut und gesehen, dass gegen 22 Uhr Regen kommen könnte. Der hat tatsächlich auf die Minute pünktlich um 22:00 Uhr angefangen, und zwar mittelsstark, so dass ich den Regenponcho nicht ganz an-, sondern nur über Kopf und Schultern gezogen habe, und nur so kurz, dass ich ihn gut 5 Minuten später schon wieder ausziehen konnte. Konzertende war um 22:15 Uhr. Als hätte das Wetter extra noch so lange abgewartet, begann es genau in dem Moment schlagartig kräftig zu schütten, als sich MIKA und seine Musiker endgültig vom Publikum verabschiedeten 😀. Ohne den Regenponcho wäre ich wohl schon bis zum Ausgang vom Gelände völlig durchnässt gewesen. Der Weg zum Auto war dann von Blitz und Donner begleitet.

Es war ein Super-Konzert, allerdings mit 2 kleinen Makeln:

1. Ich war ohne Begeleitung dort. Bei solchen Ereignissen merke ich immer besonders, was mir als Single fehlt.

2. MIKA hätte mehr Besucher verdient gehabt. Ich schätze, dass problemlos etwa doppelt so viele in den Park gepasst hätten. Morgen spielt dort PUR und ist schon seit Monaten ausverkauft.

hopsing antworten
1 Antwort
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@hopsing

Ich hab mir auch mal ein Konzert von MIKA angesehen und fand es auch sehr stark, ein außergewöhnlicher Künstler. 

tristesse antworten
Tinkerbell
Beiträge : 1555

Ich habe heute ein Problem im Kopf gewälzt und dachte mir: Wenn jemand einen Tipp hat, dann ihr 😉: 

Mich frustriert mein Hauskreis momentan. Ich bin ein bisschen dazu gekommen wie die Jungfrau zum Kinde - der Hauskreis ist von einer Gemeinde, die ich schon lange kenne und ab und an mal besuche. Viele Leute dort kenne ich schon ewig, deswegen fand ich das ganz nett und dachte mir: Passt. Es gibt so ein paar kleine Dinge, die nicht optimal sind, aber die gibt es ja meistens. Alles in allem war es wirklich schön, gute Diskussionen, gemeinsames Essen, sehr bereichernd.

Großes Aber: Ein paar Wochen nach mir kam jemand zum Hauskreis dazu, der ganz neu in dieser Gemeinde ist. Beim ersten Mal war er noch sehr zurückhaltend, aber sehr begeistert, weil wir beide Altgriechisch können - super, eine Gemeinsamkeit 😉 Aber schon beim nächsten Termin merkte man: Oha. Die Diskussionen wurden echt krass. Es war wie ein Theologie-Seminar. Egal, was jemand sagte: Er korrigierte ständig, was andere an Meinungen äußerten ("Nein, das ist falsch!"), vertrat sehr krasse Thesen (Olympische Spiele sind Anbetung Satans, da sie für Zeus sind und Zeus ein gefallener Engel ist), monologisierte endlos. Das ist auch irgendwie sein Ding, er hat einen eigenen Podcast und wenn man das hört, bekommt man teilweise echt Beklemmungen. Es ist alles so wahnsinnig eng und negativ, so viele Verbote, so viel "Christen tun das nicht..." Wäre man fies, würde man sagen: Typisch Spätbekehrter.

Seine Art dominiert jede Diskussion. Einige beteiligen sich an der Unterhaltung schon gar nicht mehr, weil man keine Lust hat, sofort abgewatscht zu werden. Natürlich alles in brüderlicher Liebe und so, klar, man muss dich ja vom breiten Pfade wieder zurückholen, du liegst halt einfach falsch... Er hat zweifellos ein großes Wissen, aber er erschlägt einen damit. Es macht null Spaß mehr. Als er zweimal gefehlt hat, war alles sofort total entspannt, tolle Gespräche, lustig... 

Nun sind wir in einer absoluten Zwickmühle, man kann ihn ja nicht einfach rausschmeißen. Die Gruppe soll auch nicht getrennt werden (Entscheidung des Leiters). Man hat schon mit ihm darüber gesprochen, aber es wird nicht besser. Wie auch, er sieht sich ja in der Verantwortung, uns auf unsere Verfehlungen hinzuweisen, er weiß ja schließlich exakt, was im Urtext steht (fangen wir bloß nicht damit an, dass wir alle völlig falsche, unbrauchbare Bibelübersetzungen nutzen...). 

Guter Rat ist teuer. Ich mag die Leute dort wirklich, aus vielen Gründen passt der Hauskreis sonst wirklich haargenau, aber diese eine Person verdirbt mir jede Freude daran. Hat jemand Tipps, wie man das in andere Bahnen lenken kann? Oder hat jemand schon mal ausprobiert, dass ein größerer Hauskreis zwar zusammen mit einem Essen startet, sich dann aber in Kleingruppen teilt? Wie kriegt man diesen Dozenten-Bibelstunden-Charakter weg und kommt wieder zum Hauskreis? Wie laufen eure Hauskreise so ab?

tinkerbell antworten
16 Antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23773

@tinkerbell 

 

Schau mal, wie du seine Kritikpunkte als Lösungsansätze verwenden kannst.

z.B. alle unbrauchbare Bibeln... hmmmjaneee....  praktisch: einen kurzen Bibelabschnitt aus verschiedenen Bibeln von verschiedenen Teilnehmern  vorlesen lassen und daraus eine persönliche Höraufgabe machen..
a) welche Übersetzung spricht mich heute besonders an, passt gerade in meine Situation
b) auf welches Wort habe ich heute besonders reagiert, welches hat mir einen Impuls oder eine Frage gegeben
c) habe ich durch die verschiedenen Übersetzungen eine Verständniserweiterung erhalten?
d) habe ich mit diesem Bibelabschnitt schon mal eine sehr persönliche Erfahrung gemacht?

z.B. Themenbereich persönliche Begabungen... Ziel, sich besser kennen zu lernen....  zusammentragen, wie könnte man die persönliche Begabung/Gabe im Hauskreis einbringen oder bringt sie schon ein....
was bewirkt eine überbetonte Stärke?

z.B. Training: Fasse dich kurz!  der andere möchte auch was sagen;  oder - Redezeit begrenzen gemäß 'ein jeder habe etwas'  etwas! keine Überflutung (Rücksicht üben, Grenzen setzen, Leitungsautorität ausüben)

z.B. Kleingruppen bilden mit Aufgaben (füreinander beten, füreinander hören, einen Bibeltext lesen und darüber sprechen, was einen davon besonders berührt hat), wieder zusammenkommen und austauschen, wie es den Kleingruppen damit ging;

 

 

 

deborah71 antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1555

@deborah71 Du kommst aber so mit ihm nicht weiter, weil es ihm nicht darum geht, welche Übersetzung / Übertragung dir einen Mehrgewinn bringt. Es geht darum, welche die richtige ist. Wird das Wort anders übersetzt, verwässert oder verfälscht es die Botschaft. Und das ist so, so anstrengend... Beim letzten Mal habe ich mich vor lauter Wut vor dem Hauskreis hingesetzt und stundenlang den Urtext gelesen und mir zig Kommentare und alles mögliche durchgelesen, damit ich mal kontern konnte. Aber das ist für mich nicht der Sinn eines Hauskreises. Das mache ich im Philologie-Club...und es artet dann schnell in so ein rechthaberisches Gezicke aus.

Ich finde die Idee mit den Kleingruppen sehr gut, nur will das die Leitung eben nicht, weil sie (in meinen Augen fälschlicherweise) eine Trennung der gesamten Gruppe befürchtet. Aber vielleicht versuche ich den Ansatz nochmal, danke!

tinkerbell antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23773

@tinkerbell 

Wir hatten die Kleingruppen in der Prophetieschule.  Da gab es für alle Teilnehmer erst eine Stunde Lehre und dann ging es in Kleingruppen zur Praxis und am Ende dann wieder die Zusammenführung. Die Kleingruppen wurden bei den 6 Lehreinheiten jeweils anders zusammengemischt.

Für einen Hauskreis fiele die Stunde Lehre weg, da wäre eher eine kleine Einführung in die Aufgabe und dann mehr Zeit für den Austausch hinterher praktisch.  In der Aufgabenerklärung wäre dann auch Raum für die Grenzsetzung: es geht um persönliches Erleben und nicht um irgendetwas anderes.

Meine Beispiele zielen alle auf die persönliche Erfahrung und das Zeugnis ab.

~~~~~~~~

Dieser Mensch persönlich macht aufgrund der Darstellung einen ziemlich dominanten Eindruck, der gerne religiöse Gesetze aufstellt und seine Sprachkenntnisse dazu mißbraucht. Und: lass dich nicht in eine Diskussion hineinziehen zum Verlieren. Stopp einfach den Fluss. "Vielen Dank, das erreicht jetzt einen Eichstrich." oder   "Danke, das ist reichlich an Input und muss erstmal sacken."  Keiner muss sich von so einem Panzer überfahren lassen.

Zumal es bei den alten Sprachen ja sowieso so ist, dass verschiedene Übersetzungen möglich sind und es vom Kontext abhängt, was der einzelne Übersetzer herausarbeiten wollte. Das ist ja schon Interpretation.

Ein schönes Beispiel dafür ist z.B. airo... in Joh 15, beim Weingärtner.... da kann man die Rebe abschneiden oder aufrichten. Beides ist möglich.

A) 2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, nimmt er weg (airo); und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe.

A hat eine entweder - oder Botschaft

B) 2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, richtet er auf; und eine jede, die Frucht bringt, reinigt er, dass sie mehr Frucht bringe.

B hat eine sich drum kümmern Botschaft > denn, eine Rebe, die waagerecht oder nach unten gerichtet ist, verholzt. Eine aufgerichtete Rebe kann für die Chlorophyllbildung notwendig sein, die den Fruchtreben dann zugute kommt oder sie beginnt, Blüten und Frucht zu tragen.

Schlag ihn doch hier mit seinen eigenen Waffen.... er möge doch mal Bibelstellen mit mindestens zwei möglichen Übersetzungen heraussuchen und am Treffen (Datum) vorstellen.

deborah71 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@deborah71 

Wir haben im Tutorium zur Vorlesung über den Römerbrief eine gramatikalisch richtige Übersetzung erstellt, die inhaltlich...hm...."leicht" an der paulinischen Theologie vorbeiging um nicht zu sagen ihr widersprach 🙂

Der Tutor meinte dann, dass wir anders als im Sprachunterricht gelernt, wir den Kontext doch auch beachten sollten und mitdenken...wie man's macht ist es falsch 🙂 Aber was benutzt der auch soviele Partizipalkonstruktionen nur um zu zeigen, was er drauf hat 😉

Und dann gibt es so spannende Worte wie "Pistis" (Glauben, Vertrauen, Treue) die wir ja in ihrer Vielschichtigkeit nicht so wieder geben können im Deutschen. Und Diskussionen zu Genitius Objektivus vs. Subjectivus (glaub so heißt das), ich glaub "Gerechtigkeit Gottes" war dafür ein Beispiel.

 

Bei den meisten Bibelübersetzungen, bzw. Übertragungen (z.B. Hfa) kann man schon nachvollziehen, wie man darauf kommen kann und warum man das auch so sagen kann. Wobei wir damals im Hauskreis auch manchmal festgestellt haben, dass gerade Hfa doch etwas weit vom Text entfernt ist.

 

Aber um da jemandem wirklich kontern zu können, müsste ich mich auch jedes Mal genau darauf vorbereiten. Und irgendwie wäre das für mich dann auch nicht das, was ich von einem Hauskreis möchte.

 

channuschka antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23773

@channuschka 

Sehe ich alles auch so.

Im Hauskreis sind Monologe und sonstige alles an sich reißende Verhaltensweisen nicht angebracht. Da die Gemeindeleitung schon eine Ermahnung ausgesprochen hat, ist da meiner Ansicht nach Rückendeckung da, stärker Grenzen zu setzen.

Kennst du das Spiel The Ungame?  Das ist ein Kommunikationswürfelspiel. Das ist dann so tricky, dass man auch schonmal warten muss, bis man seine Frage dem stellen kann, von dem man etwas wissen möchte. Man hat dann einen Zettel neben sich, wo man sich seine Frage notieren kann. Wir haben das mal im Hauskreis gemacht... hat ziemlich gut geklappt und war sehr Augenöffnend für einen selber.

Dann haben wir das mal mit den Schwiegereltern versucht zu spielen.  "hauahauaha..." Schwiegermutter hatte jegliche Regel ignoriert... wie im echten Leben  🤔 😀 

 

deborah71 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@deborah71 

Als jemand, der durchaus zur Besserwisserei und Monologen neigen kann.... mir wurde mehrfach schon gesagt "Bei dir ist es was anderes, weil man dich unterbrechen kann und dann bist du still, aber nicht beleidigt" . Ich würde mir vermutlich selbst manchmal auf die Nerven gehen, also warum sollte ich beleidigt sein.

Kennst du das Spiel The Ungame?

Kenn ich nicht. Klingt nicht nach einem Spiel, dass ich mit meiner Familie spielen sollte. Vorallem weil meine Mutter dazu neigt laut zu denken ... was bei Spielen oft unpraktisch ist und dann zu streit führt.

channuschka antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 20 Jahren

Beiträge : 23773

@channuschka 

Ich kann mich in Einzelheiten verlieren...und dann fängt mich meine Gebetspartnerin ein. Klappt ganz gut. 😉

Ja, das Ungame-Spiel ist nicht für jedermann geeignet.

deborah71 antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@tinkerbell 

Ich finde die Idee mit den Kleingruppen sehr gut, nur will das die Leitung eben nicht, weil sie (in meinen Augen fälschlicherweise) eine Trennung der gesamten Gruppe befürchtet. Aber vielleicht versuche ich den Ansatz nochmal, danke!

Vielleicht tatsächlich auf die wechselnde Zusammensetzung der Kleingruppen hinweisen, die ja gerade einer Trennung entgegenwirkt, wenn man darauf achtet. Und andererseits die Gruppe auch zusammenhalten kann, gerade wenn es ein schwieriges Mitglied gibt, weil man eben auch mal eine "Auszeit" haben kann ohne dem Hauskreis fern zu bleiben.

Beim letzten Mal habe ich mich vor lauter Wut vor dem Hauskreis hingesetzt und stundenlang den Urtext gelesen und mir zig Kommentare und alles mögliche durchgelesen, damit ich mal kontern konnte. Aber das ist für mich nicht der Sinn eines Hauskreises. Das mache ich im Philologie-Club...und es artet dann schnell in so ein rechthaberisches Gezicke aus.

Das könnte sowas von meine eigene Reaktion in einer solchen Situation sein - und ich kann dann sowas von stur und rechthaberisch werden.... das ist für mich selbst nicht mehr schön.

Und wie für dich ist es für mich eben nicht der Sinn des Hauskreises.

Der Sinn einer Bibelübersetzung ist doch, dass ich kein Altgriechisch/Hebräisch können muss, damit ich das Wort Gottes lesen und verstehen kann und Gott so direkt durch sein Wort zu uns sprechen. Zuviel Exegese macht das unmöglich - zumindest für mich.

Und da ist es doch auch manchmal egal, was irgendein Theologe mit Titel zu sagt (davon abgesehen, dass die auch manchmal Mist erzählen). Jesus hat sich auch keine Jünger unter den Pharisäern gesucht. Ich finde den historischen Kontext eines Textes, die Gesellschaft in die er gesagt wurde, für ein besseres Verständnis zwar sehr wichtig, aber mindestens genauso wichtig ist ein Bibeltext, der verständlich ist und grammatikalisch nachvollziehbar ohne Sprachstudium. Und wenn nicht alle die selbe Übersetzung benutzen ist oft auch die Vielfallt der Übersetzungsmöglichkeiten abgedeckt.

channuschka antworten
Channuschka
(@channuschka)
Beigetreten : Vor 17 Jahren

Beiträge : 4793

@tinkerbell 

Oder hat jemand schon mal ausprobiert, dass ein größerer Hauskreis zwar zusammen mit einem Essen startet, sich dann aber in Kleingruppen teilt?

In meinem Hauskreis in Leipzig haben wir es tatsächlich so gemacht. Wir hätten uns eigentlich teilen müssen, aber weil wir so eine gute Truppe waren, wollten wir es nicht und haben dann die Lösung gefunden zusammen anzufangen uns dann in zwei Gruppen in unterschiedlichen Räumen aufzuteilen und zu einem gemeinsamen Abschlussgebet und ausklingen lassen wieder zusammenzukommen.

Die Gruppen haben wir immer neu zusammengewürfelt, so dass jeder mal mit jedem zusammen in einer Gruppe war. Anfangs haben immer zwei zusammen das Thema vorbereitet, später dann manchmal nur einer, der kurz einem anderen dann in Stichpunkten was dazu gesagt hat, oder wir haben einfach den Text gelesen und uns zusammen genähert.

Wie kriegt man diesen Dozenten-Bibelstunden-Charakter weg und kommt wieder zum Hauskreis?

Ich hatte mehrere Hauskreise und in jedem haben wir mindestens einmal darüber geredet, was unser Ziel ist. Mein damaliger Freund und ich waren am Ende auch in unterschiedlichen Hauskreisen, weil er mehr Bibelstudium wollte und weniger "kuscheln" (persönlicher Austausch) und mir das persönliche und die mehr emotionale Ebene aber wichtiger war. Bibelstudium hatte ich im Studium schon genug. Mir war wichtiger "Was sagt mir der Text heute? Was hat es mit mir zu tun?"

Und auch in meinem Heidelberger Hauskreis gab es immer mal wieder die Diskussion wieviel Bibelstdium/Theologie wir wollen. Wenn  noch andere Theologie-Studenten anwesend waren, dann gab es auch immer wieder sehr gute Diskussionen, die mehr einem Seminar glichen. Immer wieder auch darum wieviel historischer Kontext notwendig ist. Und manch einem war das zuviel. Wir wurden mehr als einmal sehr früh und direkt unterbrochen in unserer Diskussion, nachdem klar war, dass das manche stört. Wir haben es selbst gar nicht so mitbekommen, wenn wir da rein gerutscht sind. Zumindest nicht sehr früh.

Über Bibelübersetzungen gab es auch immer mal wieder Diskussionen - auch weil sie sich widersprechen oder andere Schwerpunkte legen. Wir haben dann auch oft genug den "Urtext" (Nestle-Aland) befragt - und oft genug festgestellt, dass oft jede Auslegung geht. Wenn griechisch nur immer so eindeutig zu übersetzen wäre.

 

Wie man allerdings mit jemandem umgeht, der so krass auf seine Interpretation besteht.... Vielleicht hilft tatsächlich ein Gespräch über die Zielsetzung des Hauskreises? Und die Frage, ob da jeder mit kann? Mal ein Buch lesen im Hauskreis um aus dem Bibelthema und seinem Wissensbereich heraus zu gehen?

channuschka antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16026

@tinkerbell 

Mein erster Gedanke: mein Hauskreis ist "mein Hauskreis", keine Bibelstunde. Das war für mich immer wichtig. Wir waren nur zu Viert, was es einfacher machte, einander wahrzunehmen und Zeit zu geben. Mal war der eine mehr im Vordergrund mit seiner Geschichte, mal ein anderer. Wir hatten gelernt, ehrlich miteinander zu sein, weil wir keine "Theorie pauken" wollten, sondern miteinander leben und dabei uns an Gott orientieren, ihn zu Hilfe bitten, nach ihm schauen und von ihm etwas für uns rausziehen sozusagen. Das Leben stand immer im Vordergrund.

Veröffentlicht von: @tinkerbell

Wie kriegt man diesen Dozenten-Bibelstunden-Charakter weg und kommt wieder zum Hauskreis?

Nun ja ... miteinander reden. Dinge offen ansprechen. Das geht auch in aller Liebe, ist allerdings auch nicht einfach. Betet darüber miteinander, lasst Gott Zeit, zu antworten (das sage ich, weil ich Leute kenne, die denken, wenn Gott jetzt in der "Veranstaltung" nicht antwortet, dann mach ich halt "mein Ding (weiter)"). Betet füreinander und darum, in der Liebe zu bleiben. Vielleicht erklären sich einige bereit, parallel zu beten, während ihr alle miteinander (also auch mit ihm) redet. Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, wenn im Hintergrund Geschwister beten. Ich selbst würde mir eine Art "Moderator" suchen (ich hatte immer Menschen mit solchen "Gaben" an meiner Seite).

Wir waren alle so "gepolt", dass wir voneinander hören wollten, am Leben des anderen teilhaben wollten und die anderen auch vom eigenen Leben wissen lassen wollten. Die meisten nennen das "Austausch". Wir wollten nie so ein: jeder hat 5 Minuten Zeit, kurz zu sagen, was in der letzten Woche (oder seit dem letzten Treffen) passiert ist, dann eine Bibelstelle lesen und dann darüber ins Gespräch kommen. Wie gesagt, das kann jeder in einer Bibelstunde haben; also ein Thema ausarbeiten. Wir haben immer "das Leben" genommen und die Verbindung im Wort gesucht, haben immer Gott gefragt, was willst du uns zeigen oder sagen, was dürfen wir lernen, was dürfen wir füreinander tun.

Ich wünsche euch Weisheit vom Herrn und die volle Ladung Liebe füreinander, für "die Sache" und bete für euch. - Ich stimme einigen meiner Vorredner zu ... werdet euch bewusst, was euer Ziel ist und dann redet drüber. Nehmt euch Zeit.

neubaugoere antworten
BeLu
 BeLu
(@belu)
Beigetreten : Vor 22 Jahren

Beiträge : 5228

@tinkerbell 

Hm, klingt schwierig. Hält er sich für unfehlbar? Du sagst, man hat schon mit ihm darüber gesprochen. Hat er das Problem denn überhaupt verstanden?

belu antworten
Tinkerbell
(@tinkerbell)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 1555

@belu Tja, die Unfehlbarkeitssache ist so ein Ding...er tritt so auf, ja, aber er würde sich vermutlich nicht selber dafür halten. Du müsstest ihn dann eben widerlegen. Und da er ein krasses Wissen hat und dir dann 20 Querverweise und 17 Forschungsergebnisse und 819 Auslegungen benennen kann, hast du darauf halt bald keine Lust mehr. 

Ich glaube nicht, dass er das Problem verstanden hat, nein. Ich war bei dem Gespräch aber auch nicht dabei.

tinkerbell antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@tinkerbell 

Ich glaube nicht, dass er das Problem verstanden hat, nein. Ich war bei dem Gespräch aber auch nicht dabei.

Ich hatte so eine Frau im Hauskreis (ich war die Leiterin), die mit ihren ununterbrochenen Grundsatzfragen, teilweise auch schiefen biblischen Auslegungen und Beiträgen die Gruppe sehr stark versucht hat zu dominieren. Wir haben das Problem mit Gesprächen, Hinweisen, Redezeiten, etc. nicht in den  Griff bekommen. 

Schlussendlich war das neben ein paar anderen Kleinigkeiten der Grund, dass ich die Gruppe irgendwann aufgelöst habe. Sie ist dann in eine andere Kleingruppe gegangen und ein paar Wochen später rief mich wiederum die Leiterin dieses Kreises an und fragte, wie wir mit ihr umgegangen wären, weil dort ähnliche Schwierigkeiten auftraten. Inzwischen ist das aber 5 Jahren her und soweit ich weiß, hat besagte Frau momentan keine Kleingruppe mehr. Ich übrigens auch nicht, aber ich hab zwischendurch mal auf 12 Einheiten begrenzte Jüngerschaftskurse geleitet. Mich hat das Erleben mit dieser Frau ziemlich "abgelöscht", was Hauskreisleitung anbelangt.

Ich würde das Problem, wenn es sich nicht durch Gespräche lösen lässt, an den  verantwortlichen Ältesten weiter geben und die Person bitten, nicht mehr zu kommen, bis es gelöst ist. Bei aller Nächstenliebe und Rücksichtnahme kann es nicht sein, dass eine einzelne, unbelehrbare Person eine ganze Gruppe sprengt. 

tristesse antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16026

@tristesse 

Veröffentlicht von: @tristesse

Bei aller Nächstenliebe und Rücksichtnahme kann es nicht sein, dass eine einzelne, unbelehrbare Person eine ganze Gruppe sprengt. 

Da stimme ich zu. Zumal es dann auch darum geht, die Gruppe als Ganzes (seinen Leib) zu schützen.

neubaugoere antworten
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@neubaugoere 

Ja, ich finde, nur weil wir Christen sind, müssen wir uns voneinander nicht alles gefallen lassen. Bei ungläubigen Menschen hab ich da schon etwas mehr Geduld 😉 Und wenn man sich durchliest, was die Apostel zum Thema "Umgang miteinander" z.T. geschrieben haben, denke ich, dass Grenzen setzen nicht unbiblisch ist. 

tristesse antworten
neubaugoere
(@neubaugoere)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 16026

@tristesse 

Genau, wo Menschen in Gruppen zusammenkommen, legen sie Ziele und Regeln fest, an die sich dann alle halten. Hüpft einer aus der Reihe, wird er an Ziele und Regeln erinnert.

Ja, so ein Denken ist leider noch weiter verbreitet, als mir lieb ist ... *seufz*

neubaugoere antworten


Ladygiant
Beiträge : 180

Den Vorschlag von channuschka:

"Die Gruppen haben wir immer neu zusammengewürfelt, so dass jeder mal mit jedem zusammen in einer Gruppe war."

. . . finde ich gut.

Ich kenne diese Herausforderung aus einem anderen Zusammenhang, habe das in zwei Schreibgruppen mal so erlebt.

Da war es jeweils so, dass es einen Menschen mit größerem Redebedarf gab, der auch mehr "Rechthaben" für sich beanspruchte. Mich persönlich lässt so was inzwischen eher kalt, jeder darf sich mal irren, auch ein Rechthaber. (Ich habe selbst ein Besserwisserinnen-Gen, das macht das Verständnis da viell. auch leichter.) Andere wiederum regt so etwas sehr auf ... was ja auch mal bei diesen "anderen" hinterfragenswert wäre, nebenbei bemerkt. Wir alle dürfen ja aneinander lernen, nicht nur der, der (uns) "stört".

Und -

manchmal steckt auch Unsicherheit dahinter; wenn etwas Vertrauen aufgebaut ist, verliert sich das Schwierige.

Dass jede/r mal mit jeder/m zusammenarbeitet, verbindet letztlich: Da so weniger Geklüngel aufkommt.

Euch viel Glück & Segen!

& Geduld.

ladygiant antworten
Ladygiant
Beiträge : 180

Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass Jesus euch dabei anfeuern würde, solange alle guten Ratschläge an diesem einen Menschen auszuprobieren, bis der dann "endlich sein Problem versteht" ... soweit mein eigener kleiner Ausreißer ins "wenn man gemein wäre."; hoffentlich ebenso verzeihlich.

 

*

Mit mehr Ernsthaftigkeit & Wohlwollen ließe sich fragen:

Welche Fähigkeiten, welche Gaben, müssten bei den HauskreisteilnehmerInnen verteilt, oder neu angerührt werden, um einen Menschen wie diesen ... nicht als problematisch belastend, sondern vielleicht erst einmal besser, auf Augenhöhe, wahrzunehmen?

. . . 

Welche Fragen lohnte es sich gbf. noch zu stellen, ... außer denen, die einem der eigene Stress, die eigene Dominanz zuflüstert?

Wie sähe z.B. aus seiner Sicht eine gelungene Auflösung dieser stressbesetzten Situation aus?

Wie würde er hier im Forum von euch erzählen? Was würde er sich wünschen? Was braucht er?

. . . 

Was braucht ihr?

 

 

LG

 

 

 

 

ladygiant antworten
1 Antwort
tristesse
(@tristesse)
Beigetreten : Vor 2026 Jahren

Beiträge : 19853

@ladygiant 

Es fällt mir schwer, mir vorzustellen, dass Jesus euch dabei anfeuern würde, solange alle guten Ratschläge an diesem einen Menschen auszuprobieren, bis der dann "endlich sein Problem versteht" ... soweit mein eigener kleiner Ausreißer ins "wenn man gemein wäre."; hoffentlich ebenso verzeihlich.

Ich glaube, Jesus hätte weniger Geduld als wir alle zusammen 😉 aber Liebe und Autorität, um so einem Menschen etwas Einhalt zu gebieten. 

tristesse antworten


tristesse
Beiträge : 19853

HIER GEHT'S LANG ZUM NEUEN THREAD:

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tristesse antworten
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