@deborah71 Das ist deine Meinung, nicht meine.

Gut, dass Du das nochmal präzise herausgearbeitet hat - es könnten ja unbescholtene Bürger sonst auf die Idee kommen, dass von mir geäußerte Meinungen eigentlich die Deinen seien... 😀

Sie macht es sich unnötig kompliziert und ihr hat wohl niemand gesagt, was sie in der direkten Ansprache Gottes erwarten kann...

Woher willst Du wissen, wer ihr was gesagt hat? Was weisst Du denn von dieser Frau überhaupt, ausser dass sie die Schwester einer Freundin der Threaderstellerin ist? Womöglich hat sie längst per Tarokartenbefragung einen für sie befriedigenden Kontakt mit ihrem Gott, einem Gott, der souverän und dessen Wege unergründlich sind, erfahren?

Und was ist daran so kompliziert, mal ein paar Karten zu legen? Du rackerst Dich seit Jahren im Hebräisch-Unterricht ab, da könnte ja glatt jemand auf die Meinung verfallen, Du machtest es Dir unnötig kompliziert.

Und nein, dieser jemand bin ich nicht, denn was für einen Aufwand die Leute betreiben, um für sich Antworten auf Fragen zu bekommen, die ich persönlich für sinnfrei halte, das ist nicht meine Angelegenheit. Für mich sind Bibelstudien am "Originaltext" dasselbe wie der Umgang mit Tarotkarten: intellektuelle Beschäftigungen, über deren Wert oder Unwert zuallererst jene befinden können, die sie betreiben.

Wobei meines Wissens auf Tarot-Grundlagen noch keine Kriege geführt und keine Ketzer dem Feuer übergeben wurden, aber das kann auch einfach nur an meinen Wissenslücken liegen... ^^

Es gibt so sehr viele treue Christen und Kirchgänger, denen nie gesagt wurde, dass Gott auch heute noch zu den Herzen redet

Und dann gibt's diejenigen treuen Christen und Kirchgänger, denen das erzählt wird, die es aber nie erleben und dann wahlweise die Schuld bei sich sehen oder aber zu dem (für mich recht nachvollziehbaren) Schluss gelangen, dass man ihnen da nur Bullshit erzählte - und mit ihrem Christ-Sein und Kirchenbesuchen ein Ende machen.

Jetzt mal im ernst: Was soll denn das heißen, dass Gott "zu den Herzen redet"? Auf Deutsch? Auf Englisch? Auf Hebräisch? Auf Altgriechisch? Auf Herzisch?

Nein, es heißt: da kommt jemand zu der Überzeugung (Meinung!), Gott habe zu ihm/ihr geredet. Dass diese Überzeugung auch den Tatsachen entspreche und nicht nur wishfull thinking ist, läßt sich intersubjektiv nicht belegen. Daher ja auch der praktische Hinweis auf das Herz, was bekanntermaßen ein Sinnesorgan der höheren, sozusagen transzendenten Art ist und daher einer Zeugenvorladung nicht nachzukommen braucht.

Warum aber sollte nun die Überzeugung, Gott habe zum Herzen geredet, welche sich aus der Beschäftigung mit Bibeltexten ergibt, so großartig verschieden sein zu der gleichlautenden Überzeugung, die sich aus der Beschäftigung mit Tarotkarten (oder Runenwürfeln oder dem Herumstochern im Gekröse bei Vollmond geopferter Hähnchen) ergibt?

Die Erwartungshaltungen sind i.d.R. ja doch recht ähnlich: "

Gott, soll ich mich weiter von meinen Vorgesetzten schikanieren lassen? Gott, soll ich meinem Ehemann noch eine letzte, allerletzte und allerallerletzte Chance geben, bevor ich ihn verlasse und zu meinem Ex zurückkehre? Gott, soll ich es wagen, mein letztes Geld für eine neue Getreidemähmaschine zu investieren, oder braucht die Dorfkirche das neue Buntglasfenster dringender als meine Kinder die Finanzierung ihres MINT-Studiums? Gott, haben die Nachbarn recht damit, dass die Musik, die meine Schwägerin hört, dämonisch besetzt ist? Gott, könntest du nicht vielleicht diesen Peter Sowieso ganz schnell zu dir holen, oder sollte ich sowas vielleicht besser nicht vorschlagen und lieber alles ganz allein Deiner weisen Fügung überlassen? Wobei der Kerl hier echt alle stört, nicht nur mich. Ich sag's ja nur...Gott, was bedeutet die Stelle XYZ, die zufällig aufschlug, als ich vorhin aus Versehen die Bibel fallen ließ? Was willst du mirmit der heutigen Tageslosung sagen? Was bedeute die letzte von mir gezogene Karte? Was bedeutet der Umstand, dass im Gekröse keine Leber zu finden ist, oder dass Venus und Mars zum Zeitpunkt meiner letzten Periode in Opposition zum Ziegenbart des Großen Bären standen? Was willst du mir damit sagen, Gott, Schicksal, Universum?"

der Verstand bekommt dann den Text auf den Schirm.
Das ist ziemlich traurig.

Ich find's traurig, wenn man mit windigen Autoritäts-Argumenten sich über die Versuche von Leuten (die man gar nicht kennt), Antworten auf ihre spirituellen Fragen zu bekommen - also über ihren religiösen Glauben - erhebt.

ceterum censeo, dass das Alignmentproblem gelöst werden muss.

Ergänzung: es gibt immer noch Schafe, die ihr Fell von selbst verlieren. Dahingehend gehen Rückzüchtungen für Landschaftsschutzaufgaben.

https://www.geo.de/natur/tierwelt/10828-rtkl-tierzucht-das-neue-alte-schaf

@deborah71 

Es ist aber der Dieb, der versucht die Schafe Jesu zu schlachten.

Wenn Schaffleisch gegessen wurde und "koscher" war, dann ist es nicht nur der "Dieb", der Schafe schlachtet, sondern auch der Hirte...

Und mir ist natürlich klar, dass Jesus in seinem Gleichnis das nicht so gemeint hat. Und dennoch bleiben Zweifel an der Art des Gleichnisses... weil der "Hirte" die Schafe ja nicht selbstlos um der Schafe willen hütet, sondern aus Eigennutz.

Das ist kaum zu bestreiten.