Gott- wer ist das e...
 
Benachrichtigungen
Alles löschen

Gott- wer ist das eigentlich?

Seite 1 / 3

Stern
 Stern
Themenstarter
Beiträge : 1359

Hallo zusammen,

im Pray for USA -Thread kam die Frage auf, was wir eigentlich meinen, wenn wir „Gott“ sagen.

Ich bin ja der Ansicht, dass wir über ihn gar nichts sagen können, da wir ihn nicht kennen. Wir können ihn über Jesus kennenlernen, also können wir das sagen, was wir von Jesus gelernt haben oder bei ihm wahrnehmen bezüglich Gott. Und halt den anderen Geschichten aus der Bibel, die von Gott erzählen.

Aber darüber hinaus…? 

Liebe Grüße, 

Stern

Antwort
265 Antworten
36 Antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 1013
Veröffentlicht von: @stern

Hallo zusammen,

im Pray for USA -Thread kam die Frage auf, was wir eigentlich meinen, wenn wir „Gott“ sagen.

Ich bin ja der Ansicht, dass wir über ihn gar nichts sagen können, da wir ihn nicht kennen. Wir können ihn über Jesus kennenlernen, also können wir das sagen, was wir von Jesus gelernt haben oder bei ihm wahrnehmen bezüglich Gott. Und halt den anderen Geschichten aus der Bibel, die von Gott erzählen.

Aber darüber hinaus…? 

Liebe Grüße, 

Stern

Zwei Gedanken dazu:

"Gott" ist zunächst nur ein Wort, das Nichts und Alles besagen kann ... Zum Einstieg ins Thema habe ich meinen Konfis immer erstmal gesagt: "Mit Gott ist es wie mit den Einkaufswagen im Supermarkt. Die sehen beim Zugriff zunächst alle identisch aus, aber beim Einkauf packt jeder rein, was er haben möchte und wonach ihm, beim Griff in die Regale, der Sinn steht. Und an der Kasse gehen die verschiedensten Sachen übers Rollband und werden dann davongetragen."

Mit Karl Barth denke ich darüber hinaus, dass wir von uns aus NICHTS über "Gott" sagen können und dass jede "natürliche Theologie" (d.h. wir schließen von uns aus gedanklich, philosophisch, kreatürlich auf  "Gott" hin), nicht funktioniert, weil wir damit immer letztlich bei uns selbst bleiben ... d.h. jede Anerkennung eines allgemeinen Begriffes, eines Systems, eines Denkrahmens, in dessen Koordinatensystem wir dann "Gott" einpassen, kann die Frage "*wer oder was" Gott ist nicht adäquat beantworten.

Hier nun ist die "Wasserscheide", das Skandalon, die Anfechtung  und der "Sprung des Glaubens" (Kierkegaard), diese menschliche Grenze zu akzeptieren und Erkenntnis alleine an der Offenbarung Gottes festzumachen, wie sie uns im biblischen Zeugnis - Israels und in Christus - entgegenkommt. --- Dieser "Offenbarungsanspruch" (!!!) steht in der Welt und jüdischer Glaube redet deshalb auch nicht einfach von "Gott" (diesem Null-Wort) sondern vom Angesprochenwerden durch den "Ich bin, der ich bin"., Ha'Schem, Adonai - dessen wir mit keiner Namensnennung habhaft werden können ... und der mit seiner Offenbarung nicht von unseren Rückschlüssen, Definitionen und Selbstversuchen erreicht werden kann.

Wie immer wir also weiter nach Gott fragen, scheinen mir diese beiden Gedanken grund-legend zu sein ...

L'Chaim

 

awhler antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@awhler 

d.h. jede Anerkennung eines allgemeinen Begriffes, eines Systems, eines Denkrahmens, in dessen Koordinatensystem wir dann "Gott" einpassen, kann die Frage "*wer oder was" Gott ist nicht adäquat beantworten.

Aber wie kann daraus dann der Anspruch auf eine Glaubensgemeinschaft oder der Sinn einer Predigt über Gott abgeleitet werden...?

 

lucan-7 antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 1013

@lucan-7 

Ein "Anspruch" kann davon nicht abgeleitet werden, sondern nur ein sich bescheidendes Selbstverständnis, eine akzeptierte Auf-Gabe und eine Haltung, dieser Selbst-Offenbarung immer und immer wieder nachzuspüren, nach ihr zu fragen, sie zu suchen, besser zu verstehen und ihr eine Ant-Wort zu geben.

Es ist das Wissen, Gottes nie habhaft zu werden, sondern immer wieder unterwegs zu bleiben, auch theo-logisch (also: Von ihm redend, auf ihn verweisend, einladend, ihn suchend).

Einen "Anspruch" auf Besitz oder eigene Autorität gibt es da nicht, eher passt das altmodische Wort "Demut" - aber eben darin immer wieder auch findend, erkennend, beschenkt.

L'Chaim

awhler antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@awhler 

Es ist das Wissen, Gottes nie habhaft zu werden, sondern immer wieder unterwegs zu bleiben, auch theo-logisch (also: Von ihm redend, auf ihn verweisend, einladend, ihn suchend).

Nun ist es allerdings so, dass ich mir von meiner Suche nach Jesus auch etwas Konkretes erhofft hatte, nämlich einen Sinn im Leben zu finden.

Denn wenn es einen Schöpfer gibt, der sich bei der Schöpfung etwas gedacht hat, dann läge es ja nahe, dass mein Leben einen Zweck verfolgt... und den wollte ich gerne finden.

Wenn dieser "Sinn" allerdings lediglich in einer ewigen Suche nach etwas Unbestimmten besteht... dann kann ich genau so gut auch irgendetwas Anders suchen, von dem ich mir mehr erhoffe.

 

Einen "Anspruch" auf Besitz oder eigene Autorität gibt es da nicht, eher passt das altmodische Wort "Demut" - aber eben darin immer wieder auch findend, erkennend, beschenkt.

Für "Demut" brauche ich keinen religiösen Glauben... das finde ich auch in der Wissenschaft, wenn ich sehe wie unfassbar komplex und unverständlich unsere Welt ist und wie wenig ich davon am Ende verstehe...

 

lucan-7 antworten
AWHler
 AWHler
(@awhler)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 1013

@lucan-7 

Guten Sonntag-Morgen! ... Sitze beim Morgenkaffee am PC und greife "unseren Faden" hier nochmal auf.

Du redest zunächst von DEINEN Erwartungen, die Du an Jesus, an Gott, herangetragen hast bzw. von DEINEN Erwartungen im Sinne von "Hier sind meine Fragen, wo sind die Antworten, die mich befriedigen?"

Ich bleibe mal dabei, die Sache umzukehren - d.h. die Bibel fordert uns heraus, von ihr nicht unbedingt UNSERE Erwartungen, Fragen, Denk- und Empfindungsvoraussetzungen erfüllt zu bekommen - sondern sie bezeugt umgekehrt unser  Angesprochen-Sein von Gottes Seite in dem Sinne,

  • dass wir in Frage gestellt und gefragt sind,
  • dass der in ihr bezeugte  Gott an uns Erwartungen hat
  • dass es grund-legend.gar nicht um "uns befriedigende" Antworten auf unsere Fragen geht

Anders ausgedrückt: Auch die Bibel (ihr menschliches Zeugnis vom Angeredet werden von Gott) bringt die Erwartungsfrage zu uns und trägt sie an uns heran  - und ist nicht die Antwort auf alle Fragen der Menschen. Wenn man mit dem Schema *Frage & Antwort* überhaupt arbeiten will, dann macht man (ob es uns gefällt oder nicht)  immer wieder die Erfahrung, dass  unsere Fragen oft nicht zu den Antworten passdt und umgekehrt. Ja, das biblische Zeugnis ist insgesamt eine Antwort, zu der das richtige  Fragen erst zu suchen ist bzw. es geht darum, dass wir DAS FRAGEN LERNEN , worum es in der Bibel geht ...

...

Dann schreibst Du, dass man "für Demut keinen religiösen Glauben braucht."

Nein, natürlich nicht - wir haben allen Grund, als menschliche Wesen nicht in Hybris zu verfallen und uns weder zu überschätzen noch zu überheben in unserem Denken, Handeln und in der Welt sein.

Aber ist es nicht gerade so - und da bin ich jetzt religionskritisch 😉 -, dass gerade die menschengemachte Religion diese Demut oft nicht hat und Formen der Macht und Überheblichkeit annimmt, die ihr nicht zusteht?

Deshalb kann es mMn in unserem Glauben immer nur darum gehen, sich nicht ÜBER die in der Bibel bezeugte Selbst-Offenbarung Gottes (im Zeugnis Israels und in Christus) zu stellen, sondern ihrer eigenen Denk-Richtung zu folgen, ohne Ableitung eigener Überheblichkeiten.

Kaffee nachschenkend  ...

L'Chaim 

awhler antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@awhler 

Deshalb kann es mMn in unserem Glauben immer nur darum gehen, sich nicht ÜBER die in der Bibel bezeugte Selbst-Offenbarung Gottes (im Zeugnis Israels und in Christus) zu stellen, sondern ihrer eigenen Denk-Richtung zu folgen, ohne Ableitung eigener Überheblichkeiten.

Das verstehe ich unter Glauben.

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@awhler 

Ich bin mit meinem Kaffee heute etwas später dran, aber ich gehe ja auch nicht in die Kirche... 😀 

Und mir fällt auf, dass du hier gar nicht über das schreibst, was ich hier geschrieben habe, sondern offenbar nur über das Bild, das du offenbar aus den letzten Diskussionen von mir gewonnen hast.

Denn tatsächlich habe ich geschrieben:

Denn wenn es einen Schöpfer gibt, der sich bei der Schöpfung etwas gedacht hat, dann läge es ja nahe, dass mein Leben einen Zweck verfolgt... und den wollte ich gerne finden.

Das ist zwar auch eine Frage, entspricht aber dem, was du hier schreibst: Ich wollte hören, was Gott mir zu sagen hat. Was soll ich tun, wo ist mein Platz? Wo will Gott mich haben? Was will er von mir?

Antworten darauf habe ich nicht gefunden, außer Allgemeinplätzen, dass wir als Menschen halt nett zueinander sein sollen. Und dass es früher oft ganz schön grausam zuging.

 

Auch die Bibel (ihr menschliches Zeugnis vom Angeredet werden von Gott) bringt die Erwartungsfrage zu uns und trägt sie an uns heran - und ist nicht die Antwort auf alle Fragen der Menschen.

Die Antwort auf alles habe ich auch nie erwartet. Erhofft habe ich mir lediglich eine persönliche Antwort für mich und mein Leben.

 

Deshalb kann es mMn in unserem Glauben immer nur darum gehen, sich nicht ÜBER die in der Bibel bezeugte Selbst-Offenbarung Gottes (im Zeugnis Israels und in Christus) zu stellen, sondern ihrer eigenen Denk-Richtung zu folgen, ohne Ableitung eigener Überheblichkeiten.

Dem widerspricht die Aufforderung, alles zu prüfen und das Gute zu behalten. Denn indem wir prüfen, stellen wir die Autorität eines Textes in Frage. Und wir entscheiden dann auch, was von Gott ist und was nicht.

Es geht auch gar nicht anders... sonst könnte da ja jeder kommen...

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Aber wie kann daraus dann der Anspruch auf eine Glaubensgemeinschaft oder der Sinn einer Predigt über Gott abgeleitet werden...?

Hier kommt mEn Jesus ins Spiel, der eben in Worten und Handlungen von Gott erzählt. Und nicht nur das, sondern im Glauben an ihn uns den Zugang zu Gott ermöglicht bzw. uns die Nähe Gottes und seine Nähe verspricht. 

Sein Name, der über allem anderen in der Welt steht…für uns wieder nicht greifbar, warum  ausgerechnet sein Name uns helfen sollte…

Unser ev. Pfarrer sagte mal, von mir nach Jesus eigentlicher Botschaft gefragt: Da ist nicht viel Fleischliches. 

Zuerst bin ich ziemlich enttäuscht nach Hause gegangen, erst mit der Zeit ist mir klar geworden, dass er mir damit die bestmögliche Antwort gegeben hat. 

Glauben drückt sich für mich in einem für-wahr-halten aus…darauf lässt sich eine Gemeinschaft aufbauen, auf dieses für-wahr-halten.

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Hier kommt mEn Jesus ins Spiel, der eben in Worten und Handlungen von Gott erzählt. Und nicht nur das, sondern im Glauben an ihn uns den Zugang zu Gott ermöglicht bzw. uns die Nähe Gottes und seine Nähe verspricht. 

Ja gut, Jesus ist mir ja auch in mancher Hinsicht Vorbild.  Und das reicht mir eigentlich auch... wozu soll ich mich dann noch mit Unverständlichem befassen...?

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Ja gut, Jesus ist mir ja auch in mancher Hinsicht Vorbild.
Und das reicht mir eigentlich auch... wozu soll ich mich dann noch mit Unverständlichem befassen...?

Also ich glaube nicht, dass Jesus möchte, dass du dich mit Unverständlichem beschäftigst. Er möchte, dass du glaubst.

(An ihn und an Gott)

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Also ich glaube nicht, dass Jesus möchte, dass du dich mit Unverständlichem beschäftigst. Er möchte, dass du glaubst.

(An ihn und an Gott)

Ich kann aber nicht an Unverständliches glauben... man sollte schliesslich schon wissen, woran man da eigentlich glaubt...

 

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Ich kann aber nicht an Unverständliches glauben... man sollte schliesslich schon wissen, woran man da eigentlich glaubt...

Ja, ich kann verstehen, dass du das für dich zur Voraussetzung machst, um glauben zu können.

Für mich ist das was Jesus sagt, auch über Gott, vertrauenswürdig genug, um es zu glauben.

Und ich kann durch die Gleichnisse etwas erfahren, etwas darüber, was Gott will,  über das was Gott „gut“ findet oder wie wir ihm begegnen sollen…

 

 

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Für mich ist das was Jesus sagt, auch über Gott, vertrauenswürdig genug, um es zu glauben.

Und ich kann durch die Gleichnisse etwas erfahren, etwas darüber, was Gott will,  über das was Gott „gut“ findet oder wie wir ihm begegnen sollen…

Philosophisch betrachtet ergibt für mich auch vieles Sinn, was Jesus so erzählt. Aber dafür brauche ich keinen unverständlichen Überbau, das lässt sich auch einfacher begründen.

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Philosophisch betrachtet ergibt für mich auch vieles Sinn, was Jesus so erzählt. Aber dafür brauche ich keinen unverständlichen Überbau, das lässt sich auch einfacher begründen.

Was ist denn genau für dich unverständlich, mal abgesehen davon, dass Gott sich nicht beschreiben lässt?

Du sagst, du hast von dir von Gott erwartet, dass wenn du dich ihm zuwendest, du von ihm dann sowas wie einen Sinn, einen Zweck für dein Leben hier erhältst, so verstehe ich es zumindest.

Die Liebe zur Weisheit ist für mich auch ein Unterkapitel von der Suche nach Gott oder dem Erkennenwollen was Gott ist und was er möchte. Man negiert zwar Gott dabei, aber aus meiner Perspektive lässt man einfach ausser acht, dass Gott ja der Geber der Weisheit ist. Ind man lässt auch ausser acht, dass Gott sicher grösser ist als alle menschliche Weisheit.

Glaube und Wissen sind einfach zwei verschiedene Dinge und wenn du sie vermischst, dann entsteht  zwar ein Gemisch- aber es trennt sich wieder, sobald du es in Ruhe lässt. Das bleibt nur zusammen durch Bewegung (als Analogie zu Öl und Wasser), es vermischt sich nie wirklich, zumindest nicht dauerhaft.

Was ich damit sagen will: du kannst dich Gott nicht durch Wissen nähern. Dein Wissen kann nur dazu führen, dass du Gott mehr liebst, das schon.

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Was ist denn genau für dich unverständlich, mal abgesehen davon, dass Gott sich nicht beschreiben lässt?

"Unverständlich" ist vielleicht falsch formuliert... es geht einfach um den religiösen Hintergrund, in den Jesus seine Erzählungen eingebettet hat, weil das nun einmal sein kultureller Hintergrund war. Aber mir sagt das nicht viel.

 

Glaube und Wissen sind einfach zwei verschiedene Dinge und wenn du sie vermischst, dann entsteht zwar ein Gemisch- aber es trennt sich wieder, sobald du es in Ruhe lässt.

Nicht ganz. Auch "Wissen" ist eine Form des Glaubens. Wissen und Glauben sind lediglich unterschiedlich begründet. Es gibt einen Unterschied in der Qualität der Argumentation, warum wir etwas für wahr halten. Und das unterscheidet Glauben von Wissen.

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Auch "Wissen" ist eine Form des Glaubens. Wissen und Glauben sind lediglich unterschiedlich begründet. Es gibt einen Unterschied in der Qualität der Argumentation, warum wir etwas für wahr halten. Und das unterscheidet Glauben von Wissen.

Jein.

Wenn du sagst „morgens geht die Sonne auf“, dann sagst du das ja weil du es weisst. Du hast es gesehen und es hat sich schon so oft wiederholt, dass du es verallgemeinern kannst- selbst wenn du jetzt nichts von Planeten und Universum wüsstest und immer noch denken würdest, dass die Erde eine Scheibe ist.

Beim Glauben stellst du selbst Vermutungen an oder schenkst dein Vertrauen Menschen, die dir etwas erzählen und entscheidest dich, dir selbst oder den anderen Menschen zu glauben. Da ist kein Wissen.

stern antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Nicht ganz. Auch "Wissen" ist eine Form des Glaubens. Wissen und Glauben sind lediglich unterschiedlich begründet. Es gibt einen Unterschied in der Qualität der Argumentation, warum wir etwas für wahr halten. Und das unterscheidet Glauben von Wissen.

Ah, sorry. Es hat eine Weile gedauert, bis der Groschen bei mir gefallen ist. 

Wissen ist im Prinzip stärkerer, stichhaltigerer  Glaube, der mit mehr Information unterfüttert ist - ist das so richtig?

Dann verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, wieso du mit Gott und Glauben und dem Nicht-Wissen über Gott ein Problem hast. 🙂

Denn schliesslich ist dann Glauben nur die schwächere Form von Wissen.

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Wissen ist im Prinzip stärkerer, stichhaltigerer  Glaube, der mit mehr Information unterfüttert ist - ist das so richtig?

Dann verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht, wieso du mit Gott und Glauben und dem Nicht-Wissen über Gott ein Problem hast. 🙂

Weil es an den Argumenten scheitert. Und die sind ja entscheidend.

Wir können gut begründen, warum wir glauben, dass die Sonne auch morgen wieder aufgehen wird.

Die Existenz Gottes - obwohl sie doch für unsere Lebensgestaltung von so entscheidender Bedeutung sein soll - lässt sich hingegen kaum begründen.

 

Denn schliesslich ist dann Glauben nur die schwächere Form von Wissen.

Nein. Damit man einen Glauben zu Recht "Wissen" nennen kann gibt es Bedingungen bezüglich der Begründung, die erfüllt sein müssen.

Das ist beim Glauben eben nicht der Fall.

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Wir können gut begründen, warum wir glauben, dass die Sonne auch morgen wieder aufgehen wird.

Das heisst, je mehr unwiderlegbare Argumente du für etwas hast, desto eher kannst du von Wissen sprechen? Oder welche Bedingungen meinst du, wenn du sagst, das sie erfüllt sein müssen?

 

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Das heisst, je mehr unwiderlegbare Argumente du für etwas hast, desto eher kannst du von Wissen sprechen? Oder welche Bedingungen meinst du, wenn du sagst, das sie erfüllt sein müssen?

So ungefähr... wobei wir natürlich nie wirklich genau sagen können, welches Argument "unwiderlegbar" ist.

Aber plausibel muss es halt schon sein.

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

So ungefähr... wobei wir natürlich nie wirklich genau sagen können, welches Argument "unwiderlegbar" ist

Allein deshalb macht diese Art der Wissensdefinierung nur bedingt Sinn. Theoretisch kannst du ja alles anzweifeln. (Aber das ist jetzt zu spitzfindig…)

Nun, unter deinen Wissensbedingungen müsste man sagen, dass man weiss, dass es Gott nicht gibt.

Es gibt nur ein wirklich gutes Argument für die Existenz Gottes, und das ist das Universum mit seiner aufeinander abgestimmten Struktur und Komplexität, das auf einen Schöpfer schließen lässt- aber einige kräftige Argumente dagegen:

- wieso klappt das mit der Zellteilung nicht immer perfekt, wenn Gott so vollkommen ist und alle anderen Probleme bezüglich unseres fragilen Körpers, inklusive  Krankheit und Tod

- wieso lässt er Leid zu wenn er so allmächtig ist

usw….

Denn die Unvollkommenheit der Welt beweist ja schon quasi das Versagen des Schöpfers. Selbst wenn sie es mal gewesen sein sollte und sich erst zur unvollkommenen entwickelt hat oder selbst wenn sie sich einmal wieder zur Vollkommenheit entwickelt…war sie ja zwischendrin unvollkommen. Wäre Gott ein Handwerker, würde wir sagen, dass er ein Stümper ist. 

Das ist aber ja anscheinend auch keine befriedigende Antwort für dich - sonst würdest du das glauben. 

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Allein deshalb macht diese Art der Wissensdefinierung nur bedingt Sinn. Theoretisch kannst du ja alles anzweifeln. (Aber das ist jetzt zu spitzfindig…)

Nein, das ist nicht spitzfindig, sondern genau das Prinzip: Alles anzuzweifeln. Und wenn eine Sache trotz aller Zweifel nach wie vor plausibel ist - dann ist sie auch glaubhaft.

Wenn sie Zweifeln nicht standhält, dann nicht. Und dieses "nicht standhalten" bedeutet nicht unbedingt, dass es einen Gegenbeweis gibt - es kann auch schlicht bedeuten, dass es auch sehr viele andere plausible Möglichkeiten gibt.

 

Nun, unter deinen Wissensbedingungen müsste man sagen, dass man weiss, dass es Gott nicht gibt.

Da ja offenbar keiner zu sagen vermag, was Gott überhaupt ist ist auch so eine Aussage kaum möglich...

 

Denn die Unvollkommenheit der Welt beweist ja schon quasi das Versagen des Schöpfers.

Nur wenn er eigentlich eine ganz andere Welt machen wollte. Wenn Gott also eine gute und friedliche Welt ohne Leiden schaffen wollte... dann hätte er wohl versagt.

Wenn die Welt aber genau so ist, wie er das wollte - dann nicht.

Aus dem Zustand der Welt kann man also nicht darauf schließen, ob es einen Schöpfer gibt oder nicht. Höchstens darauf, was das wohl für ein Schöpfer ist, falls es denn einen geben sollte...

 

Das ist aber ja anscheinend auch keine befriedigende Antwort für dich - sonst würdest du das glauben. 

Ich denke, dass sich der Glaube an Gott aus der Evolution heraus am Besten erklären lässt.

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Nur wenn er eigentlich eine ganz andere Welt machen wollte. Wenn Gott also eine gute und friedliche Welt ohne Leiden schaffen wollte... dann hätte er wohl versagt.

Ja, das hatte ich irgendwie vorweggenommen, aber das muss ja gar nicht der Fall sein, stimmt.

Wenn die Welt aber genau so ist, wie er das wollte - dann nicht.

Aus dem Zustand der Welt kann man also nicht darauf schließen, ob es einen Schöpfer gibt oder nicht. Höchstens darauf, was das wohl für ein Schöpfer ist, falls es denn einen geben sollte...

Auch das geht nicht wirklich, denn weder kennst du seine Absicht (der Zweck heiligt die Mittel) noch sein Ziel.

Ich denke, dass sich der Glaube an Gott aus der Evolution heraus am Besten erklären lässt.

Inwiefern? Also Planet Erde als Entwicklungsexperiment?

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Auch das geht nicht wirklich, denn weder kennst du seine Absicht (der Zweck heiligt die Mittel) noch sein Ziel.

Nein, aber ein paar Aussagen sind möglich.

Es ist zum Beispiel nicht möglich, dass Gott allmächtig ist, aber diese Welt nicht gewollt hat. Das schließt sich aus.

Es ist auch nicht möglich, dass er allmächtig ist, aber kein Leid für die Menschen will. Oder dass er sich allen Menschen gleichermaßen offenbart.

Da gibt es einige Dinge, die einfach nicht passen...

 

 

Inwiefern? Also Planet Erde als Entwicklungsexperiment?

Nein, ich meine es ist evolutionstechnisch ein Vorteil im Überleben, wenn man Dinge personifiziert. Wenn man also vorsichtig ist, wenn man ein Knacken im Wald hört - denn es könnte ja ein Raubtier oder ein Feind sein.

Diese Personifizierung des Unbekannten ist es wohl, die auch zu religiösen Vorstellungen geführt hat. Wenn "jemand" das Knacken im Wald verursacht - dann verursacht womöglich auch "jemand" Blitz und Donner.

Und so wie ein Raubtier besänftigt werden sollte, damit man es nicht angreift, sollte man auch denjenigen besänftigen, der den Blitz verursacht.

Daraus entstand dann Religion...

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Es ist zum Beispiel nicht möglich, dass Gott allmächtig ist, aber diese Welt nicht gewollt hat. Das schließt sich aus.

Hältst du es denn nicht für möglich, dass er den Geschöpfen selbst „Allmacht“ zugesteht…im Sinne von Autonomie?

Und so wie ein Raubtier besänftigt werden sollte, damit man es nicht angreift, sollte man auch denjenigen besänftigen, der den Blitz verursacht.

Ja…das Besänftigen stand wohl im Fokus für diese Art des Glaubens, die natürliche Phänomene Gott zuschreibt.

Da fällt mir eine Stelle im NT ein, wo Jesus einen kranken Knecht eines römischen Hautmanns heilt. Der Hauptmann schreibt Jesus Befehlsgewalt über die Krankheit zu, weil er die Analogie zu seiner eigenen Befehlsgewalt sieht/zieht.

Also ist das auch vor 2000 Jahren noch so gewesen, dass dieser spezielle Mensch Jesus (als Sohn Gottes) Autorität über irdische Phänomene zugestanden hat. schade dass wir diesen Glauben verloren haben. Heute haben die Bakterien, die Viren, die Hygiene, das Immunsystem etc. die Befehlsgewalt,  nicht mehr Gott.

 

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Hältst du es denn nicht für möglich, dass er den Geschöpfen selbst „Allmacht“ zugesteht…im Sinne von Autonomie?

Sicher. Aber dann hätte er die Welt trotzdem genau so gewollt, wie sie nun einmal ist.

 

Ja…das Besänftigen stand wohl im Fokus für diese Art des Glaubens, die natürliche Phänomene Gott zuschreibt.

Da fällt mir eine Stelle im NT ein, wo Jesus einen kranken Knecht eines römischen Hautmanns heilt. Der Hauptmann schreibt Jesus Befehlsgewalt über die Krankheit zu, weil er die Analogie zu seiner eigenen Befehlsgewalt sieht/zieht.

Es ist wohl generell nicht verwunderlich, dass der Mensch seine Alltagserfahrung auch auf das kosmologische Geschehen und die Götterwelt überträgt.

Im AT wird Gott ja auch geschildert wie ein damaliger König.

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Du sagst, du hast von dir von Gott erwartet, dass wenn du dich ihm zuwendest, du von ihm dann sowas wie einen Sinn, einen Zweck für dein Leben hier erhältst, so verstehe ich es zumindest.

Dazu wollte ich nochmal extra was sagen, weil ich nachvollziehen kann wie unbefriedigend das ist, da keine Antwort darauf zu bekommen. Zumindest keine schnelle und sofort offensichtliche.

Aber wenn du nochmals zu Jesus gehst, dann sagt er ja, wir seien das Salz der Erde und das, was wir anzubieten haben, vergleicht er mit einer Leuchte, die man nicht versteckt sondern eben leuchten lässt, damit andere sie sehen.

Das deutet für mich darauf hin, dass wenn du als Jesus Gläubiger oder Nachfolger lebst, dann hast du eine andere Funktion als die Menschen um dich herum.

Das ist zwar jetzt auch noch vage, aber es lässt dich vielleicht etwas erahnen: das wir mit dem wie und was wir sind das Milieu um uns herum beeinflussen auf eine gute Art und Weise.

 

stern antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@stern 

Das deutet für mich darauf hin, dass wenn du als Jesus Gläubiger oder Nachfolger lebst, dann hast du eine andere Funktion als die Menschen um dich herum.

Das ist zwar jetzt auch noch vage, aber es lässt dich vielleicht etwas erahnen: das wir mit dem wie und was wir sind das Milieu um uns herum beeinflussen auf eine gute Art und Weise.

Ich dachte ja auch, dass ich in der Richtung vielleicht etwas machen könnte. Als Prediger wäre ich vermutlich sogar ziemlich gut gewesen. Aber natürlich nicht, wenn ich selbst nicht glaube, was ich da sage.

Und genau so kann ich natürlich auch nicht als Christ Vorbild sein, wenn ich selber gar kein Christ bin.

Trotzdem dachte ich irgendwie in diese Richtung, wenn ich über "Sinn" nachdachte... aber auch da zeigte sich halt nichts.

Am Ende gehe ich stattdessen jahrelang gläubigen Menschen mit meinen Einwänden und Fragen auf den Wecker... ob das jetzt aber wirklich so sinnvoll ist...? 😜 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Ich dachte ja auch, dass ich in der Richtung vielleicht etwas machen könnte. Als Prediger wäre ich vermutlich sogar ziemlich gut gewesen. Aber natürlich nicht, wenn ich selbst nicht glaube, was ich da sage.

🤣

Ich hab schon von ein paar Priestern gehört, denen es so ging.🙂

Am Ende gehe ich stattdessen jahrelang gläubigen Menschen mit meinen Einwänden und Fragen auf den Wecker... ob das jetzt aber wirklich so sinnvoll ist...? 😜 

Das weiss ich auch nicht . 🙂

stern antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 3117
Veröffentlicht von: @lucan-7

Am Ende gehe ich stattdessen jahrelang gläubigen Menschen mit meinen Einwänden und Fragen auf den Wecker...
ob das jetzt aber wirklich so sinnvoll ist...? 😜 

Tja ... 🤔 

chai antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@chai 

Tja ... 🤔 

 

Es ist das, wohin mich meine Suche geführt hat... wer weiss, was Gott sich dabei gedacht hat 😉 

 

lucan-7 antworten
Meriadoc
(@meriadoc)
Beigetreten : Vor 7 Monaten

Beiträge : 481

@lucan-7 

 

Kenn ich.... 🙄 

meriadoc antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 7372

@awhler 

Das ist - für mich - sehr nachvollziehbar.

queequeg antworten
Mariposa22
(@mariposa22)
Beigetreten : Vor 3 Jahren

Beiträge : 1087

@awhler 

Mit Gott ist es wie mit den Einkaufswagen im Supermarkt. Die sehen beim Zugriff zunächst alle identisch aus, aber beim Einkauf packt jeder rein, was er haben möchte und wonach ihm, beim Griff in die Regale, der Sinn steht. Und an der Kasse gehen die verschiedensten Sachen übers Rollband und werden dann davongetragen.

Dann packe ich Mal Gott als Vater in den Einkaufswagen. Auch ein leiblicher Vater ist nicht nur Vater, sondern Ehemann, Sohn, Freund, Arbeitnehmer und und und, und ich denke, mit Gott ist es genau so. Für mich ist Gott der Vater, der mich beschützt.

mariposa22 antworten
Tojak
 Tojak
(@tojak)
Beigetreten : Vor 13 Jahren

Beiträge : 542
Veröffentlicht von: @stern

im Pray for USA -Thread kam die Frage auf, was wir eigentlich meinen, wenn wir „Gott“ sagen.

Ich bin ja der Ansicht, dass wir über ihn gar nichts sagen können, da wir ihn nicht kennen. Wir können ihn über Jesus kennenlernen, also können wir das sagen, was wir von Jesus gelernt haben oder bei ihm wahrnehmen bezüglich Gott. Und halt den anderen Geschichten aus der Bibel, die von Gott erzählen.

Darunter stellt sich vermutlich jeder etwas anderes vor. 

Wenn ich über die Entstehung von Leben aus unbelebter Materie nachdenke, dann habe ich den Eindruck, dass dort eine lebensfördernde Kraft, ein lebensfördernder Geist wirkt. Ich verwende dafür den in meiner Kultur tradierten Begriff "Gott". Ich bin mir dabei bewusst, dass in anderen Kulturen andere Begriffe dafür verwendet werden, und dass man als Atheist oder Agnostiker auch bewusst auf solche Begriffsverwendungen verzichten kann. Letztlich gibt es dabei nicht den einen richtigen Weg, und man kann auch keine Variante als sicher falsch ausschließen.

Was Jesus angeht, denke ich an eine Formulierung eines befreundeten Religionslehrers: "Ich glaube Jesus seinen Gott." Über den grammatischen Doppelsinn, jedenfalls in westfälischer Umgebung, war er sich durchaus im Klaren. Dieser Satz gilt auch für mich, und deswegen wage ich es, mich Christ zu nennen.

 

tojak antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@tojak 

Dieser Satz gilt auch für mich, und deswegen wage ich es, mich Christ zu nennen.

Zu recht, denn das ist es ja was unseren Glauben ausmacht- dass wir an Jesus und „seinen Gott“ glauben.

stern antworten
Lucan-7
Beiträge : 26717

@stern 

Wenn ich an der Stelle noch ergänzen darf: Ich hatte im besagtem thread geschrieben, dass es völlig unklar ist, über was genau wir eigentlich reden, wenn wir "Gott" sagen. Hintergrund war auch die Frage, ob ich nicht selbst auch "irgendwie" an Gott glaube, weil ich ja selbst sage, dass da "mehr" ist als nur Materie.

Aber die Frage ist für mich nicht zu beantworten, so lange mir niemand genau sagen kann, was "Gott" denn nun eigentlich ist. Denn erst dann kann ich ja auch sinnvoll darauf antworten, ob ich seine Existenz für möglich halte oder nicht.

In der Bibel erscheint er als eine handelnde Person. Auf diese Weise lässt sich eine Geschichte erzählen. Aber das beantwortet ja nicht die Frage, worüber wir sprechen, wenn wir Gott meinen... denn eine "Person" in unserem Sinne ist er ja nicht. 

lucan-7 antworten
3 Antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 7372

@lucan-7 

Ich hab für mich mal so gedacht, dass "Gott" das "X" einer Gleichung ist. Nur so in den Raum gesetzt, besagt sie nichts. Aber wenn hinter dem X in einer Gleichung etwas steht, dann bekommt X eine Eigenschaft.

queequeg antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@queequeg 

Also

x + queequeg = queequeg + x

?

Ich löse mal auf 

x=x

(oder queequeg =queequeg, aber das x sollte ja stehenbleiben)

 

oder

x+ queequeg=y

x=y - queequeg 😳

🙈

So kommen wir nicht weiter…🙂

Aber der Ansatz gefällt mir…

stern antworten
Queequeg
(@queequeg)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 7372

@stern 

Deine Gleichungen kommen schon in etwa hin. Dann wäre Gott "Y" mit "X" göttlicher Input + Queequeg.

queequeg antworten


hundemann
Beiträge : 197

Gott verheißt uns, das ER sich finden lässt. Dem Finden geht voraus, das ich IHN von Herzen suche.

Doch warum suche ich immer wieder Gott. Weil mir die Beziehung zu IHM gut tut, Seine Liebe, Sein Frieden.

Weil Gott sich nach mir sehnt, und ich mich auch zu IHM sehne.

Oft suche ich Gott nur in Notsituationen, wenn ich mit meinem Wissen am Ende bin, wenn

scheinbar nichts mehr geht. Das tut keiner Beziehung gut. Wenn ich nur Beziehung zu Freunden,

meiner lieben Frau suche, weil ich das wieder nötig habe...........

Ich glaube, das Gott möchte, das ich IHN zuerst um seinetwillen suche. Nicht nur wegen der

Dinge, die Er geben kann.

Selbst bin ich nicht Gott, obwohl mir das auch gefallen könnte..........

Aber um Gott immer tiefer kennen zu lernen braucht es Zeit, wie jede Beziehung Zeit braucht.

Bereit zu sein, mich auf IHN einzulassen.........nicht immer genau zu wissen was kommt.........

 

liebe Grüße,

 

 

 

hundemann antworten
6 Antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@hundemann 

Also ist Gott ein Beziehungsgegenüber? Unsichtbar, aber real?

stern antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

ja, Gott ist meine wichtigste Beziehung. Klingt jetzt sehr fromm..............................

Aber ohne  Beziehung geht bei uns Menschen nicht so viel.

Wenn ich nur meine eigene Luft einatme, lebe ich nicht lange.

Gott wohnt, wenn ich bereit bin, mich auf IHN einzulassen. Gott wurde ja in Christus

sichtbar........

Natürlich kann ich Christus nicht beweisen, und was habe ich da schon alles diskutiert...........

Viele kleine Kinder reden, ohne das es ihnen jemand beigebracht hat, mit Gott,

ganz natürlich.................

 

liebe Grüße,

hundemann antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@hundemann 

Viele kleine Kinder reden, ohne das es ihnen jemand beigebracht hat, mit Gott,

ganz natürlich.................

Ja, das hat meine Schwester mir auch erzählt, dass das für sie ganz natürlich war…ich war immer neidisch, weil ich das nicht konnte … jetzt, im Erwachsenenalter hat sich das relativiert…trotzdem…sich unterhalten ist ja nochmal was anderes wie glauben…

stern antworten
hundemann
(@hundemann)
Beigetreten : Vor 3 Monaten

Beiträge : 197

Christus sagt in Seinem Wort, "wenn ihr nicht werdet wie die Kinder..." (Lukas 18,17)

Einfach diese ganzen Fragen einmal loslassen, dieses zu viele Denken, warum

und wieso......einfach wie ein kleines Kind vertrauen................................

Gott erwartet von uns keine perfekt formulierten Gebete, Gott möchte

einfach nur uns hören........

Gott ist ein gerechter Gott, selbst habe ich mit Mühe und Not die Hauptschule

geschafft. Andere sind studiert usw. Aber vor Gott sind wir Menschen alle

gleich, Er macht keine Unterschiede......

Aber ehrlich gesagt, ganz loslassen konnte ich nur, als ich am Ende war.

Not lehrt beten, sagt man. 

Stoßgebete, oh Gott hilf mir, wenn die Ärzte ein Leben als kritisch bis sehr

kritisch bezeichnen...

Heute bin ich dankbar, das ich zu Gott Vater sagen darf. Auch wenn dieser

Begriff Vater nicht immer positiv besetzt war....

hundemann antworten
Lucan-7
(@lucan-7)
Beigetreten : Vor 15 Jahren

Beiträge : 26717

@hundemann 

Viele kleine Kinder reden, ohne das es ihnen jemand beigebracht hat, mit Gott,

ganz natürlich.................

Für Kinder kann ein "unsichtbarer Freund" etwas ganz Normales sein.

 

 

 

lucan-7 antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@lucan-7 

Für Kinder kann ein "unsichtbarer Freund" etwas ganz Normales sein.

Wieso die Kinder aber (später?) diesen Freund als Gott benennen, lässt sich daraus nicht ableiten.

stern antworten
CredoGer
Beiträge : 36
Veröffentlicht von: @hundemann

Viele kleine Kinder reden, ohne das es ihnen jemand beigebracht hat, mit Gott,

ganz natürlich.................

Ja, du hast recht! Ich kann mich noch erinnern, ich komme aus einer atheistischen Familie, mir hat damals keiner von Gott erzählt und trotzdem war er für mich da!

Nur hat sich das verloren, als ich älter wurde, ich musste ihn wieder neu kennenlernen.

In Beziehung treten mit Gott, geht das überhaupt? Ja!

Manchmal denke ich, dass das als Kind etwas ganz Natürliches für uns war, wir haben das nur vergessen.

Liebe Grüße

rudi antworten


neubaugoere
Beiträge : 18225

„Mann, Philippus, hast du es immer noch nicht kapiert, wer ich bin, obwohl wir uns schon so lange kennen? Wenn du mich ansiehst, dann siehst du Gott den Vater an! Warum willst du denn noch mehr sehen? (Volxbibel) 😉

Es ist wie bei allem mit Gott ... er hat sich (ge-)offenbart und ist doch verborgen; er ist nahe herbeigekommen und doch noch verborgen; Wunder sind Wunder - sie geschehen im Verborgenen -> oder war jemand bei der Wandlung von Wasser in Wein dabei? War jemand beim Senfkorn, das in die Erde fällt und (er-)stirbt? 🙂 Die Wunder sind unserem Auge verborgen, weshalb unser Verstand es oft einfach nicht fassen kann. Soll er im Prinzip auch nicht, das Herz soll sehen und erfassen, glauben und hoffen und festhalten und in Beziehung leben.

Ob wir eher abstrakt Gott sagen oder Jesus als unseren Herrn und Erlöser direkt ansprechen oder mit dem Heiligen Geist reden ... es ist der, der uns geschaffen hat, der unser Zuhause ist, der diese Welt geformt hat und sie uns Menschen gab, um sie zu verwalten. Es ist der, der sich selbst gegeben hat, um damit die Brücke zu mir zu bauen, die ich aus eigener Anstrengung nicht bauen kann, der es geschaffen hat, dass ich über diese Brücke gehen, so ich akzeptiere, dass da etwas anderes ist, aus einer anderen Welt, das ich nicht kenne, nicht "be-HERR-sche" und der es dennoch gut mit mir meint: mein Ursprung.

Als mein Verstand einmal mit meinen Emotionen/Erfahrungen sehr verzweifelte, sprach Gott, der Vater mit mir bezüglich seines Sohnes. - Ich muss nicht mehr wissen. Ich glaube.

neubaugoere antworten
1 Antwort
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 3117
Veröffentlicht von: @neubaugoere

„Mann, Philippus, hast du es immer noch nicht kapiert, wer ich bin, obwohl wir uns schon so lange kennen?
Wenn du mich ansiehst, dann siehst du Gott den Vater an! Warum willst du denn noch mehr sehen? (Volxbibel) 😉

👍

Ich muss nicht mehr wissen. Ich glaube.

Passt.

Manchmal muss man aufpassen, dass man nicht alles zerredet. 

chai antworten
Ahischa
Beiträge : 479

@stern Der Philosoph Wittgenstein hat es einmal so formuliert: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." Es gibt Dinge, für die wir keine Worte haben.

Wer dennoch von Gott spricht, der läuft Gefahr, ihm nicht gerecht zu werden, denn der Mensch denkt Gott kleiner als er ist. Jesus sprach in Gleichnissen, um das Unaussprechliche in Worte zu fassen. Bei allem gleichnishaften Reden über ihn bleibt Gott doch immer der unendlich Größere, der ganz Andere, ein Geheimnis. Er vergleicht Gott mit etwas Lebendigem, dem Senfkorn, mit dynamischen Handlungen, wie dem Aussäen der Saat. Gott ist keine statische Größe, kein unendlich-unveränderliches Sein,  sondern der Lebendige, der Beziehungssuchende, der Handelnde. Gott können wir letztlich nur in seiner Wirkweise beschreiben.

Das bedeutet für mich, Gott ist der Erhabene, der Unendliche und lässt sich nicht in Bildern und Projektionen gefangen nehmen, festhalten oder reduzieren. Nicht umsonst sagen uns die 10 Gebote, du sollst dir kein Bildnis machen. Genau das ist damit gemeint, denn wir sehen eben immer nur ein Stück und nicht das Ganze. Unsere Gottesbilder sind unsere Projektionen und oft viel mehr ein Hindernis auf dem Weg zum Glauben, als eine Hilfestellung. Wir brauchen Gottesbilder, müssen aber auch die Bereitschaft haben, diese Bilder wieder loszulassen. Sonst laufen wir Gefahr, Gott mit dem Bild zu identifizieren, das wir uns gemacht haben. Denn das Gottesbild, das wir haben, hat immer auch mit unserem Selbstbild zu tun. Gott ist und bleibt ein Geheimnis und diese Spannung müssen wir aushalten. 

 

ahischa antworten
6 Antworten
Stern
 Stern
(@stern)
Beigetreten : Vor 5 Monaten

Beiträge : 1359

@ahischa 

Der Philosoph Wittgenstein hat es einmal so formuliert: "Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." Es gibt Dinge, für die wir keine Worte haben.

Ja.

Worüber wir sprechen können, ist unser Verständnis von Gottes Offenbarung in der Bibel und in Jesus.

 

stern antworten
Adjutante
(@adjutante)
Beigetreten : Vor 18 Jahren

Beiträge : 3132

@ahischa 

Öhm,  .... Jesus vergleicht z.B. Gott nicht mit dem Senfkorn, sondern das Senfkorn mit dem Reich Gottes. Und dass Gott kein unendlich-unveränderliches Sein sei, stimmt auch nicht. Gott verändert sich nicht ....

Denn das Gottesbild, das wir haben, hat immer auch mit unserem Selbstbild zu tun. Gott ist und bleibt ein Geheimnis und diese Spannung müssen wir aushalten.

Ich denke vielmehr, dass unsere Vorstellungen von Gott durch ganz unterschiedliche Hintergründe veschieden geprägt sind. Deshalb ist für mich persönlich das Gesamtzeugnis der Bibel wichtig, denn Gott teilt sich mit und stellt sich darin selbst vor.

 

 

adjutante antworten
Ahischa
(@ahischa)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 479

@adjutante Mit der Rede vom Aussäen der Saat und dem Senfkorn beschreibt Jesus Gottes Handeln mit alltäglichen Handlungsweisen und den unscheinbaren Dingen. Gott lässt sich nicht vorrangig dort finden, wo sich Spektakuläres ereignet, er stelle keine Naturgesetze auf den Kopf, sondern er legt seine Saat, sich selbst, sein Bild in die kleinen banalen Alltagssituationen und in jeden von uns. 

Gott verändert sich nicht ....

Nun, Gott ist beständig, aber keine starre Unbeweglichkeit. Er ist lebendig, dynamisch und der Handelnde. 

Ich denke vielmehr, dass unsere Vorstellungen von Gott durch ganz unterschiedliche Hintergründe veschieden geprägt sind

Sicherlich spielen unsere Prägungen, die Sozialisation, Vater- und Muttererfahrungen und -wunden eine große Rolle in der Frage nach dem persönlichen Gottesbild. 

ahischa antworten
Chai
 Chai
(@chai)
Beigetreten : Vor 1 Jahr

Beiträge : 3117
Veröffentlicht von: @ahischa

Ich denke vielmehr, dass unsere Vorstellungen von Gott durch ganz unterschiedliche Hintergründe verschieden geprägt sind

Sicherlich spielen unsere Prägungen, die Sozialisation, Vater- und Muttererfahrungen und -wunden eine große Rolle in der Frage nach dem persönlichen Gottesbild. 

Und dann kann es passieren, dass sich die Bilder - wechselseitig - verändern / korrigieren. 
D.h. mein Vaterbild kann sich korrigieren lassen, wenn ich Gott als liebenden Vater erkenne und wenn ich einen liebenden Vater habe / kenne, kann sich auch das Bild vom strengen Gott verändern.

chai antworten
Ahischa
(@ahischa)
Beigetreten : Vor 23 Jahren

Beiträge : 479

@chai Ja, unbedingt. Das sehe ich genauso und für mich ist das der Prozess des Heil-Werdens.

ahischa antworten
Deborah71
(@deborah71)
Beigetreten : Vor 21 Jahren

Beiträge : 26993

@ahischa 

Zum Beitrag

Nicht umsonst sagen uns die 10 Gebote, du sollst dir kein Bildnis machen. Genau das ist damit gemeint, denn wir sehen eben immer nur ein Stück und nicht das Ganze.

eeeehm......

2. Mose 20, 1 Und Gott redete alle diese Worte und sprach:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausgeführt habe.
3 Du sollst[1] keine andern Götter haben neben mir[2]. –
4 Du sollst dir kein Götterbild[3] machen, auch keinerlei Abbild dessen, was oben im Himmel oder was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist.
5 Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen[4] und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern, an der dritten und vierten ⟨Generation⟩[5] von denen, die mich hassen,
6 der aber Gnade erweist an Tausenden[6], von denen, die mich lieben und meine Gebote halten. –

Sagt Gott hier wirklich, man solle sich kein Bild (keine Vorstellung) von Ihm machen? 

In Vers 2 hast du immerhin schon drei Angebote: HERR, Befreier, Leiter (guide). 

In Vers 3 trennt er zwischen sich und anderen Göttern. 

In Vers 4 geht es um die anderen Götter! 

In Vers 5 wird er persönlich mit der Aussage 'dein Gott', jemand, der seinen Herrschaftsbereich von dem anderer Götter abgrenzt (eifersüchtig), Beurteiler, Richter, Begnadiger. 

deborah71 antworten


Seite 1 / 3
Teilen:

Hey du!

Dieses Forum ist für dich kostenlos.
Das funktioniert nur, weil uns treue Menschen regelmäßig mit ihrer Spende unterstützen.
Bist du dabei?